Num. 17. Sonnabend den 27. Hornung 1768.
Wienerisches Diarium,
oder
Nachrichten von Staats, vermischten,
und gelehrten Neuigkeiten.
Verlegt bey den von Ghelischen Erben.
Staatssachen.
Londen den 10. Hornung.
Endlich hat der Graf von Chatam,
der vorhin unter dem Namen Pitt,
dem Volke so beliebt war, das
bis=
her geführte Staatsruder niedergelegt, und
auch den so wichtigen und einträglichen
Po=
sto, eines Lord Großsiegelbewahrers, (*) ab=
getreten; man will wissen, daß es nicht
so=
wohl wegen seiner immer kränklichen
Umstän=
den halber, als vielmehr deswegen geschehen,
weil er wahrgenonnnen, daß er das alte
Ver=
trauen bey dem Volke verlohren habe.
Nun will er bey so bewandten Umständen sich
nicht mehr in öffentliche Geschäfte mischen
sondern die übrigen Tage seines Lebens vom
Hofe entfernt in der Ruhe zubringen. Lord
Weymouth, und der Graf von Hilsborough
haben als neue Staatssecretairs den Eid
der Treu abgelegt und werden dem erste⟨rn⟩
die Herren Roberth Wood, und William
Fraser, als Hülfssecretairs zugegeben
wer=
den.
(*) oder Lordkanzler, auf engländisch: the Lord
High Chancellcur; welches in England eines
der vornehmsten Aemter ist: indeme derselbe,
da itzt kein Lord High noch Steward vorhan=
den ist, sogleich den Rang nach denen königl.
Prinzen hat, wenn er auch nur ein schlechter
Edel=
mann ist. Ehedem war niemand, als Geistliche,
Bischöfe ꝛc. zu dieser Würde befördert, vor
itzt aber erwählt der König meistentheils
Ge=
leh⟨rte⟩ und der Landesgesätze wohl erfahrne
Männer dazu, die gemeiniglich nach einiger
Zeit zu P⟨e⟩irs des Königreichs ernennt werden.
Seine Ernennung und Einführung geschiehet
dadurch, daß ihm der König nach abgelegten
Eide, das große Siegel anvertraut. Er ist
Oberaufseher der königl. Kanzley, unterzeich=
net auf königl. Befehl alle Verordnungen,
und ist besonders dahin verpflichtet, die
Rech=
te und Vorzüge der Krone bey Kräften zu
er=
halten. Seine Einkünfte erstrecken sich auf
10000. Pf. Strl. das ist jährlich ungefähr 1. Ton=
ne Golds oder beynahe 100000. fl. Er
er=
scheinet jederzeit unter Vorhertragung eines
Stabs, welcher ein Zeichen seiner Würde ist,
vergiebt alle geistliche Pfründen, und empfängt
den Titel Your Grace, (Jhro Gnaden.)
Der Ritter George Mac Cartney, der
zum Gesandten nach Petersburg ernennet ist,
hat sich den 6. dieses mit der zweyten
Toch=
ter des Grafens von But⟨e⟩ vermählt, und
soll zu einem Lord von Jrland erhoben
wer=
den, ehe er seine Reise antritt. Der
Her=
zog von Cumberland ist entschlossen, sich
dem Seedienste zu widmen und dadurch
die Stelle seines verstorbenen Herrn
Bru=
ders, des Herzogs von York zu ersetzen,
zu welchem Ende er mit ehestem auf die
Flotte in der mittelländischen See abgehen
wird, diese Dienste zu versuchen, und durch
die Grade zur Admiralsstelle zu gelangen.
Admiral Knowles ist zum Admiral der
wei=
ßen
ßen Flage, an die Stelle des Admirals
Hawke, gleichwie dieser zum Admiral en
Chef über die britische Flotte: an die Stelle
des verstorbenen Admirals Rowley, ernannt
worden. Die Fregatte Montreal, welche
den Körper des Herzogs von York nach
England gebracht, wird zu Chatham
aus=
gerüstet, und soll wieder nach dem
mittel=
ländischen Meer segeln; vermuthlich wird
der Herzog von Cumberland damit
abge=
hen.
Mit dem Heyrathsgesetze sollen, wie man
vernimmt, einige Veränderungen
vorgenom=
men werden. Es ward im Jahr 1754.
gemacht, und seitdem hat man verspürt,
daß es der Vermehrung der Einwohner
schädlich ist. Nach demselben darf sich
nie=
mand unter 21. Jahr ohne Bewilligung der
Aeltern und Vormünder verheirathen; es
sollen dergleichen Heyrathen annulliret, und
der Getsiliche, der sie vollzogen, soll
trans=
portirt werden. Allein, die Reichen gehen
nach Schottland, und lassen sich, weil die
dortigen Geistlichen diesem Gesetze nicht
un=
terworfen sind, daselbst copuliren. Dieser
Umstand veranlasset, daß man eine
Verän=
derung in der Acte vornehmen wird.
Jn Ansehung der Parlementswahl, soll
gelichfalls eine Veränderung gemacht
wer=
den, um den dabey gewöhnlichen
Bestechun=
gen vorzubeugen, wozu ein Brief, den der
Major von Oxfort an ein gewisses
Parle=
mentsglied dieser Grafschaft geschrieben, An=
laß giebt. Er verspricht in selbigem, ihm
für 7500. Pf. Strl. die meisten Stimmen
zur künftigen Wahl zu verschaffen. Allein,
die Antwort darauf war: Jch will euch
nicht kaufen, da ich niemals im Sinne
ge=
habt habe, euch zu verkaufen. Der Brief
ist dem Parlemente vorgelegt worden, und
man sieht hieraus, daß das engländische
Volk zwar das Wort Freyheit beständig im
Munde führt, aber gleichwohl sehr geneigt
ist, seine Freyheit für einen schnöden
Ge=
winn zu verkaufen.
Nun haben auch die Einwohner der
Pro=
vinz Georgien den Beschluß genommen, nach
dem Exempel der Neuyorker, und
Neuenglän=
der alle mögliche Mittel der Sparsamkeit zu
ergreifen, und besonders die einheimischen
Manufacturen empor zu bringen, wobey sie
Handwerker aus andern Nordamerikanischen
Colonien, statt derjenigen, die sie sonst aus
Großbrittanien zu erhalten pflegten, brau=
chen wollen.
Unsern Londoner Kaufleuten, die nach
Ame=
rika handeln, sind diese und andere
derglei=
chen Nachrichten natürlich sehr unangenehm;
und sie arbeiten an einer ausführlichen
Vor=
stellung, die sie dem Staatssecretair für die
amerikanischen Sachen, Grafen von
Hilsbo=
rough, wegen der Lage ihrer Handlung
über=
geben wollen.
Briefe aus Quebeck enthalten eine
Nach=
richt, die, woferne sie wahr höchst merk=
würdig ist. Es ist bereits bekannt, daß die
Engländer im vorigen Jahre Leute
ausge=
sandt haben, die dortigen Seen in
Augen=
schein zu nehmen, und zu untersuchen, ob
sie nicht vielleicht mit der großen Südsee
zu=
sammen hängen. Sie sind nicht so glücklich
gewesen, eine vllige Entdeckung zu machen,
allein, die Jndianer haben ihnen die
Nach=
richt gegeben, daß sich von Lac Süperieur
ein schifbarer Fluß weit gegen Westen
er=
strecke, und daß einige hundert Meilen
tie=
fer ins Land, hinter gedachtem See, eine
große und mächtige Nation weißer Leute
woh=
ne, die Bärte hätten, und mit dem
Schieß=
gewehre umzugehen wüßten. Jhr Land sey
mit hohen Gebirgen ungeben; allein, sie
wären in der Sprache und Kleidung von den
Europäern gänzlich unterschieden. Es sind,
wie man zugleich vernihmt, bereits Anstalten
gemacht worden, die Wahrheit dieser
Nach=
richt zu untersuchen.
Jst die Muthmassung nicht zu kühn; so
sollte man fast glauben, daß diese weißen
Leute, welche die Amerikaner tief im Lande
hinter dem Lac Süperieur angetroffen haben,
Russen gewesen sind. Jn der neuen
Geschich=
te Californiens wird erwähnt, daß die Russen
diesem letzten Lande sehr nahe gekommen
wä=
ren. Die Meynung, daß Amerika gegen
Nordwesten mit Asien zusammen hange, wird
in der That immer wahrscheinlicher.
Nun fangen sogar auch die Weiber bey
uns an, bey Gelegenheit mit auf
Strassen=
räubereyen sich zu legen. Neulich wurde ein
Pachter bey St. Albans von einer solchen
Amazone angehalten, die sich ohne vielen
Complimenten seinen Geldbeutel ausbat. Da
er sichs zur Schande rechnete, einem
Frauen=
zimmer seine Börse zu überreichen, wollte
er ihr eins mit seiner Peitsche versetzen, sie
kam ihm zuvor, und gab ihm zuerst einen
solchen Schlag, daß er zur Erde fiel, wor=
auf sie ihn beraubte, und Reißaus nahm.
Warschau den 30. Jänner.
Wie man versichert, so verlangt ein
ge=
wisser Hof, daß der Fürst Kanzler von
Lit=
thauen seine Ehrenstelle niederlegen soll; allein
er will nicht, weil er vermuthet, daß man
alsdenn ihm, und dem Unterkanzler wegen
der Radzivillischen Sache den Proceß
ma=
chen dürfte. Diese Sache ist einige Tage
in den Conferenzen vorgewesen, wo der Fürst
Kanzler selbst zugegen war, nachdem er durch
ein Billet von dem Fürst Primas darzu
ein=
geladen worden. Er hat daselb öffentlich
gesagt: „Wenn man mir zugeredet hätte,
„ daß ⟨l⟩ich mich zur Ruhe begeben, und meine
„ so mühsame Ehrenstelle einem andern
über=
„lassen sollte, so würde ich es vielleicht
ge=
„than haben; da man mir solche aber mit
„ Gewalt und List nehmen will, so will ich
„ solche nicht niederlegen. Jch habe kein
„ Verbrechen wider den Staat begangen;
„ glaubt man es, so setze man eine
Com=
„mißion nieder, und mache mir den
Pro=
„ceß. Fehler kann ich wohl begangen
ha=
„ben, weil ich ein Mensch bin; allein, so
„ alt ich auch bin, so schäme ich mich nicht,
„ zu lernen und diese Fehler zu verbessern.„
Wie es heißt, so soll der
Kronunterkanz=
ler Borch alsdenn Großkanzler von Litthauen,
und der Graf Ossolinski, Starost von
Sen=
domir, so als Gesandter in Moscau ist,
Kronunterkanzler, werden. Der Kanzler
Borch stehet mit dem Lithauischen
General=
feldzeugmeister in Handel, und will ihm
sei=
nen Pallast abkaufen. Der Resident in
Moscau, Hr. Psarski dürfte wohl bald
zu=
rückkommen, weil, wie es heißt, der Hr.
Kroyzy als Gesandter dort bleiben wird,
wie er denn seinen Secretair, und andere
Sachen dahin kommen läßt. Die
Jndige=
natsprojecte vermehren sich täglich.
Noch ist zu merken, daß der Fürst
Rad=
zivill sich keineswegs zu der Parthey schlagen
wollen, die wider den Fürst Kanzler gewesen.
Er hat lieber seine Bedienung niederlegen
wollen, und gesagt: „Er müßte gestehen,
„ daß er ein würdiger Mann ware, den
„ selbst ganz Europa dafür hielte, und der
„ 45. Jahre die Ministerstelle mit Ruhm
„ verwaltet hätte. Es wäre wahr, er
hät=
„ te ihm unrecht gethan; man müßte aber
„ allezeit auch darauf sehen, wer dazu
Ge=
„ legenheit gegeben.„ Der König ist über
diese Nachricht sehr gerührt worden.
Politische Neuigkeiten.
Aus einem Schreiben von St. Louis
bey Potosi, den 15. Augustm. 1767.
Wir genießen hier, und an den
⟨b⟩enach=
barten Orten, alle der vollkommensten Ruhe,
und wir sind den Dank dafür den weisen
Fürsichtmitteln des Don Joseph von Galbes,
Jntendanten von Mexico, und von dem
Kö=
nig in diesem Lande ernennten Visiteurs,
schuldig. Es scheinet derselbe, zur
Erhal=
tung dieses schönen Stückes der Monarchie
erwecket zu seyn, indem er ein scheußliches
Complot entdecket hat, welches nichts
gerin=
geres zum Absehen hatte, als uns dasselbe
zu rauben. Er hat bey dieser Gelegenheit
eine Standhaftigkeit und Wachsamkeit zu
Tage gelegt, die man nicht genugsam
rüh=
men kan, und sich in der Verwaltung seines
Amts unvermüdet bewiesen; indem er an
einem einzigen Tage 186. Verbrecher
verhö=
ret hat. Gestern ist er von 6. Uhr frühe
bis 11. Uhr Abends beschäftiget gewesen,
viele andere abzuhören; und er hat ein
Schreiben ausfündig gemacht, welches den
2. Julii von dem Gouverneur des Ortes
St. Nicolas an die Bergbewohner
geschrie=
ben worden ist und worin derselbe sagt;
„ Daß er und alle seine Untergebene bereit
„ wären den letzten Blutstropfen für das
„ neue Gesetz aufzuopfern, und alle Gachupins
„ (so nennen sie alle Weiße) auszurotten.„
Es ist zu glauben, daß diese verfluchte
Zu=
sammenverbindung sich bis nach der Gegend
von Mexico erstreckte. Gewisheit hat man
davon noch nicht; doch sind einige Anzeigen
vorhanden. Man betrachtet die Entdeckung
dieser allgemeinen Zusammenverschwörung:
als ein sichtbares Merkzeichen der göttlichen
Beschirmung, welche uns den Besitz dieser
reichen Gegend ohne andere Kosten, als die
Bestrafung, welche die Schuldigen so wohl
verdienet haben, hat versichern wollen. Ge=
stern hat man 3. von diesen Verbrechern
auf=
geknüpft, unter welchen der sogenannte
Groß=
herr von Loz Pozes war. Uebermorgen
wird man die Verbrecher von St. Nicolas
hinrichten. Don Patrice Savage, Capita=
in des Amerkanischen Regiments, welcher
nach dem Orte Venado ist abgeschickt
wor=
den, hat daselbst 250. Schuldige fest
genom=
imen, in deren Zahl der König Don Esteban
ist, dessen Kopf bald in einem eisernen auf
einer Säule zu setzenden Käfige zu sehen seyn
wird.
Ungeachtet der scharfen Justitz, welche
ge=
galten wird, hegen die Jndianer eine
ziemli=
che Liebe für Don Joseph von Galbes.
Gestern hat derselbe eine Seelmesse für die
Ruhe aller Hingerichteten halten, und an
deren Wittwen ansehnliche Allmosen
austhei=
len lassen; so, daß er, da er die Schärfe,
Gnade und Liebe in seinen Handlungen mit
einander verbindet, sich die allgemeine
Ach=
tung erworben hat, selbst der Verbrecher,
die bisher bey ihren Tode Merkmale wahrer
Christen und einer sehr aufrichtigen Reue
an den Tag gelegt haben.
Es sind itzo 22. Reitercompagnien
Millitz, die im Lande gehoben worden, in den
umliegenden Gegenden dieser Stadt, i⟨n⟩
wel=
cher wir 5. Jnfanteriecompagnien haben.
Aus einem andern Schreiben von
dor=
ten den 22. Augustm.
Vorgestern sind von hier 110. Missethä=
ter abgeführet worden die nach Verakrux
gebracht werden sollen; und mehrere andere
werden ihnen bald folgen. Alle diese
Un=
glückselige verdieneten, ihres Verraths
hal=
ber, am Leben gestraffet zu werden. Allein
der Hr. Visiteur hat ihnen das Leben
ge=
schenkt, und sich damit begnügt, sie zur
Fe=
stungsarbeit zu verurtheilen.
Gestern sind von den Missethätern von
St. Nicolas 11. aufgehencket worden, un=
ter welchen ihr Gouverneur war. Dieser
letztere ist, bevor er starb, mit 4. Pferden
auseinander gerissen worden; und allen hat
man die Köpfe und Hände abgehauen, die
an besagtem Ort öffentlich sollen ausgesetzet
werden. Die Häuser der meisten wird man
schleifen und die wüsten Stellen derselben
werden mit Salz bestreuet werden.
Des Nachmitags sind ungefähr 150.
Verbrecher von Venado angekommen, unter
andern ihr König, Don Estevan. Es ist
dieser ein scheußlicher Jndianer, der einem
Hexenmeister nicht unähnlich sieht.
Das gestern vollzogene Urtheil ist sehr
schrecklich gewesen, und die, welche noch
fol=
gen, werden es nicht weniger seyn.
Es sitzen in den Gefängnissen noch über
600. Mitschuldige. Jhr Proceß ist aber
bald zu Ende, so, daß wir innerhalb 14.
Tagen ihrer los seyn werden.„
Paris den 1. Hornung.
Das Spani⟨s⟩che Amerika hat eine harte
Erschütterung erfahren, die aber, vermöge
der Wachsamkeit der hohen Beamten, keine
andere Folgen gehabt, als das sie sich
ge=
nöthiget gesehen haben, ein großes Beyspiel
der Strenge zu geben, das tüchtig seyn wird,
dasselbe auf immer in der schuldigen
Unter=
würfigkeit zu erhalten. Die Eingebornen
eines grossen Theils des gedachten Landes,
welche, wie ihre Vorfahren, mehr von der
Freyheit, als vom Golde halten, welches
letztere ihnen die Natur nur zum Verluste
der ersteren gegeben hatte, haben Versuche
gemacht, sich der Spanischen Botmäßigkeit
zu entziehen; aber ihre Bemühungen sind
vereitelt worden. Die Nachrichten von
die=
sem Vorfall, und von den darauf erfolgten
blutigen Executionen, entwickeln zwar die
nächsten Ursachen dieser grossen Meuterey,
und die glücklichen Umstände, welche zur
Ent=
deckung beförderlich gewesen sind, noch nicht,
haben aber sonst alle Merkzeichen der
Un=
trüglichkeit.
Trier den 11. Hornung.
Vorgestern hielten des kaiserl. Hrn. Com=
missarii, Grafen von Neipperg Excellenz
Jhre feyerliche Auffahrt in das hiesige
Dom=
kapitul, wo Sie dem versammelten
Hoch=
würd. Domkapitul die gewöhnliche
Proposi=
tion, im Namen Sr. kaiserl. Majest. vor=
legeten. Gestern, nach geendigtem
Hoch=
amte vom Heil. Geiste. welches der hiesige
Hr. Weihbischof begangen hat, wurde zur
Wahl eines neuen Erzbischofs und
Churfür=
stens geschritten, welche auf die Durchl. Per=
son des königl. Pohlnischen und
Chursächsi=
schen Prinzens, Clemens Wenceslaus, Bi=
schofs zu Freysinge⟨n⟩ und Regenspurg, auch
Coadjutors zu Augspurg, dessen theuerster
Name, aus dem Rufe seiner
Gerechtigkeits=
liebe und übriger wahren Fürstl. Tugenden,
unseren fühlbaren Herzen wirklich eingedrü=
cket war, mittels Einmüthigkeit aller
Sum⟨=⟩
men, ausgefallen ist.
Mittags war grosse Tafel bey dem
vorge=
nannten Hrn. kaiserl. Commissario; Abends
aber Soupe auf dem Rathhause, und Ball
wobey sich nebst demselben der sämtliche
hohe Adel, auch alle Di⟨casteria⟩ und der
löbl. Stadtmagistrat einfanden.
An dem Rathhause auf dem Kornmarkte
war eine Ehrenpforte errichtet, und über
derselben das Portrait Sr. königl. Hoheit,
des neuerwählten Erzbischofs und
Churfür=
sten, aufgestellt. Zur rechten Seite sah
man die Sinnbilder der Gerechtigkeit und
Liebe, zur Linken aber jene des Glaubens und
der Hofnung vorgestellet. Ueber dem
Por=
trait zeigte sich das Churfürstl. Wappen, so
im Mittelschilde mit dem Chursächsischen
ausgeschmücket war. Auf allen Seiten
wa=
ren viele Pyramiden mit Lampen besetzt,
und alles auf das zierlichste eingerichtet.
Der Gräfl. Metternische Hof war unter
anderen mit Wachsfackeln auf das prächtig⟨s⟩te
beleuchtet, auch das Hotel des Freyherrn
von Kesselstadt auf das herrlichste
illumi=
niret. Auf beyden Seiten des Altans von
dem letztern sprangen zwey Fudern Wein
für das Volk.
Kurz, die allgemeine Freude der
Dank=
baren Unterthanen unter die beglückte
Re=
gierung eines mit so bekannten Fürstengaben
ausgezierten Landesherrn zu kommen, erklär=
te sich in allen Umständen, und läßt sich
bes=
ser fühlen als ausführlich beschreiben.
Heute, gegen Abend, wird der kaiserl.
Hr. Commissarius Graf von Neipperg,
von hier nach Mannheim abgehen.
Dreßden den 3. Hornung.
Dem Vernehmen nach, soll künftiges
Frühjahr bey Ubigau, zwo Meilen von
Tor=
gau, ein Lustlager von chursächsischen
Trup=
pen aus beyläufig 24000. Mann errichtet
werden. Die Zelter und Kanonen dazu sind
schon in Bereitschaft, und die an dieser Zahl
noch fehlende Mannschaft wird diesen
Win=
ter über vollends angeworben werden. Se.
königl. Hoheit der Herr Administrator
wollen gerne unserm durchlauchtigsten
Chur=
fürsten, bey dem künftigen Antritte seiner
Regierung, ein in allen Stücken wieder
her=
gestelltes Land überlieferen.
Da, vermög der göldenen Bulle, die
Churfürsten des Heil. Röm. Reichs im 18.
Jahre die Majorennität erreichen und zur
Regierung kommen, so wird dieser beglückte
Zeitpunkt für hiesige Lande in laufendem
Jah=
re erfolgen, indem Se. churfürstliche
Durch=
laucht den 23. Christm. 1750. das Licht
der Welt erblicket haben.
Vermischte Neuigkeiten.
Nachdem des Herrn Prinzens Eugen von
Würtemberg Durchlaucht Frau Gemahlinn
wieder in gesegneten Umständen sich befinden,
so werden nun zu Berlin in den sämmtlichen
Kirchen die gewöhnlichen Vorbitten gemacht.
Unter den Schriften, welche bey der königl.
Akademie zu nurgedachtem Berlin wegen der
Holzsparkunst, vorgelesen wurden, war nur eine,
die des Preises würdig zu seyn schiene. Es ist
dieses ein Plan, um Oefen zu bauen, worin=
nen man mit Stroh, mit Hobelspännen, und
Heidekraut eine gleiche Hitze unterhalten, und
viele Oefen voll Brodt backen kann, ohne von
neuem zu heizen.
Hr. Carl Phil. Emanuel Bach, Kapellmeister
Jh=
rer kön. Hoh. der Prinzeßin Amalia von Preußen,
hat die Entlassung seiner Dienste erhalten, und steht
nunmehr im Begrif, das Amt eines Musikdirectors
in Hamburg anzutretten, folglich von Berlin
dahin abzureisen.
Während da die medicinische Facultät zu
Paris noch überleget, was für eine Entschließung
sie wegen der Einimpfung der Kinderblattern
nehmen soll, ist man fast nicht so sehr
aufmerk=
sam auf diese Entschließung, als auf den Erfolg
des Projects mit welchen der Professor Camüs
umgeht. Ohne für oder gegen die
Einimpfun=
gen Parthey zu nehmen, schlägt dieser Gelehrte
einen dritten Weg ein: Er will, man soll die
Kinderblattern ganz ausrotten. Da er sich
ver=
sichert hält, daß die Menschen nicht mehrere
Fähigkeit oder Stof zu dieser Krankheit bey
und an sich haben, als zur Krätze, zur Pest,
zur Tollheit oder zur Venusseuche, so glaubt er
auch, man werde die Blattern eben sowohl,
als itzt be⟨l⟩egte Krankheiten, durch behörige
Für=
sehungsmitteln abwenden und ausrotten können.
Aus Provence schreibt man folgendes: Wir
sind in wenigen Tagen von der strengsten Kälte
zu einem so angenehmen Wetter gelangt, daß
es fur die Jahrozeit fast zu viel ist. Die Win=
terkleider sind schon zu beschwerlich. Die Sonne
ist so heiß, daß man sich in ihren Strahlen,
ohne incommodirt zu seyn, nicht lang auf halten
kann; und selbst alsdann, wann sie bedeckt ist,
macht ein leichter Spaziergang schwitzen. Mit
Vergnügen besieht man unterdessen doch die
Gärten und Felder, weil sie von diesem harten
Winter gar keinen Schaden gelitten haben.
Man glaubt sogar, daß sie dabey gewonnen
haben werden, weil die Kälte alles Ungeziefer
vertilgt hat. Alle Oelbäume, die der
vorher=
gehende Winter am Leben gelassen hatte, sind
es noch. Eben so steht es mit andern Bäumen
und Gewächsen; nichts ist beschädiget.
Zu Londen will der berühmte Herr Pitt, so
die bekannte Maschine oder Phaeton mobile
er=
funden, welche ohne Pferd lauft, eine neue
Erfindung eines Pflugs zeigen, womit man
pflügen, säen und eggen kann, ohne daß man
ein Pferd oder sonst ein Vieh dabey nöthig hat,
sondern nur ein Mann oder Knab dazu erfordert
wird. Auch gedenket er eine Dreschmaschine zu
ver=
fertigen, mit welcher ein Knab von 14 Jahren in
ei=
nem Tag eben so viel ausrichten soll, als zehen
son=
sten haben thun könen. Allein beydes ist nicht neu.
Aus Eccles in Norfolk wird folgendes
berich=
tet: Es war daselbst über einen tiefen Brunnen,
dessen Wasser nichts taugte, und ungesund war,
ein heimliches Gemach erbauet worden. Ein
Bedienter, der den Ort besuchte, hörte ein
Ge=
heul in der Tiefe. Es hatte sich ein paar Tage
vorher ein Spürhund verlohren; und daher
ge=
rieth er auf die Gedanken, der Hund möchte
hinein gefallen seyn. Zween Bediente giengen
hierauf, einer mit einer Leuchte, der andere
mit einer langen Stange, hin. Der eine ließ
die Leuchte durch ein Loch an einem Seile
hin=
unter; der andere sah durch das zweyte nach
dem Hunde. Wie er ihn nicht erblicken konnte,
bediente er sich der Stange, und bewegte den
Unrath. Sogleich fuhr ein Feuerball heraus,
und schlug dem einen Bedienten mit solcher
Heftigkeit ins Gesicht, daß er betäubt zurück
fiel. Der Ball nahm seinen Weg in den Hof,
und zerplatzte daselbst mit einem solchen Getöse,
als wenn eine Kanone wäre gelöset worden.
Jn Schwerin hat ein Schneider sein Eheweib
umgebracht, er ist so dreist gewesen, daß er von
den Zunftvorstehern erst 14. Rthlr. zum
Begräb=
niß gefodert, und sich damit alsdann erst auf
flüchtigen Fuß gesetzet hat. Man hat ihn aber
gleich ver⟨f⟩olgt, und bey Dömitz wieder ertappet.
Man kann zur Aufklärung der Historie, und
anderer dahin einschlagenden Umstände, dem
Publico folgende Nachricht nicht unangezeigt
lassen: Bisher sind die Geschichtschreiber sowohl
wegen der Lage der ehemaligen Stadt Rhetra,
als wegen des daselbst vorhandenen Götzen Ra=
degast, uneinig gewesen. Nunmehr aber lassen
sich diese Verschiedenheiten deutlich bestimmen.
Auf einem in Mecklenburg=Strelitzischen, hart
an dem großen See Tollensee gelegenen Guthe,
ist auf einem hohen mit alten Graben versehenen
Berge ein kupferner Grapen gefunden worden.
Es befanden sich in demselben an die 30. Götzen,
nebst den dazu gehörigen Opferschaalen. Von
diesen Geistlichen sind gedachte Stücke durch
Erbschaft an einen Bürger hier in Neu=Bran=
denburg gekommen, der sie, weil er diesen
Schatz nicht kannte, dem in den Alterthümern
erfahrnen Herrn Hempel, der Arzeneykunst
Doctoren, zeigte. Der Herr Doctor kaufte
ohne Anstand alle Stücke an sich. Der größte
darunter befindliche Götze ist der Radegast von
einer ziemlichen Höhe, auf dessen Rücken mit
Rhunischen Buchstaben ganz deutlich zu lesen:
Radegast Rhe⟨tr⟩a. An den vielen andern Götzen,
worunter die Nemesis, Pan, Zernebock und der
Drache, ꝛc. gleichfalls mit vielen Rhunischen
Buchstaben bezeichnet, ist das Wort Rhetra
gleichfalls ganz deutlich zu sehen. Kenner der
Aelterthümer können diese Originalstücke, welche
noch alle die eruginem nobilem an sich haben,
nicht genug bewundern. Alle Stücke halten
bey=
nahe den Strich von Kronengold, und wiegen
zusammen 15. Pfund. Es ist hiebey zu
bemer=
ken, daß die Beschreibung des Radegast von
den Geschichtschreibern nicht getroffen worden.
Er hat eine ganz andere Figur, wiewohl es
mit der Gans auf dem Kopfe, jedoch ohne
aus=
gebreitete Flügel, seine Richtigkeit hat.
Der Herr Doctor Hempel wird ehestens eine
vollständige Beschreibung von dieser wichtigen
Entdeckung, die so viele Aufklärung in den
Al=
terthümern macht, mittheilen; und es ist zu
wünschen, daß beregte Stücke, als die einzigen
Monumenta in ihrer Art, allgemein bekannt,
und auf immer aufbehalten werden.
Wien den 27. Hornung 1768.
Donnerstags Nachmittag gegen 1. Uhr ist
das Eiß auf den kleinen Donauarm mit
solcher Gewalt gebrochen, daß es die
Schlag=
brücke völlig bis auf das letzte Joch an der
Leopoldstadt auf einem Stoß zugleich
hin=
wegenommen, und da der Arm unter der
Brücke schon offen war, ist das Eiß nicht
sonderlich hoch an die beyden Ufer
ausge=
schoben worden, auch den Schiffen kein
Schaden geschehen: hingegen hat das
Ge=
wässer die nächst liegenden Auen, und die
Jägerzeil, einen Theil der Leopoldstadt
über=
schwemmet, so, daß die dortigen
Einwoh=
ner nicht aus den Häusern tretten können.
Seit gestern aber hat das Wasser die
Schranken seiner Ufer weit überstiegen, und
ist zu beyden Seiten ausgetretten, auch
so=
gar bey dem rothen Thurm in die Stadt
hereingedrungen: wie denn auch die
Leo=
poldstadt gutentheils unter Wasser steht.
Das Eiß auf dem großen Strohm ist
eben=
fals gebrochen, ohne daß man noch weiß,
wie es der großen Donaubrücke gegangen, und
ob die benachbarten Flecken gelitten haben.
Jnmittelst ist die Communication auf dieser
Strasse gesperrt; man ist aber auf
Ueber=
fahrten in Schiffen bedacht, so bald das
noch stark treibende Eiß sich verlohren haben
wird, gleichwie auch zur Herstellung der
Brücke sogleich Hand angeleget werden wird,
wozu das Holz schon voraus gerichtet ist.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in, und vor der Stadt.
Den 22. Horn. Jn der Stadt.
- Dem Ant. Weltinger, Burgl. Bierw. s. K. Bene⟨d⟩.
im tief. Bierh. in der Schullerstr. alt 3. J.
Vor der Stadt.
- Der wohlehrw. in Gott geistl. Hr. P. Josephus ab
Ascens. Exminist. General. des Ord. der Heil.
Dreyf. in ihrem Klost. in der Alsterg. alt 81. J. - Dem Andr. Lidl, Lehnlaq. s. W. Mar. An. beyn 3.
Kränln am Neub. alt 48. J. - Joh. Salveti, vac. Laq. b. der bl. Weintr. auf der
Wieden, alt 44. J. - Dem Mich. Salomon, Kuts. s. K. Franc. im
Vieh=
mayeris. H. in der Leop. alt 3. J. - August. Kares, Schnürmachergs. beym gr. Baum
am Hungelbr. alt 60. J. - Dem Christ. Schneider, Hausmeist. s. W. Rosina,
b. gold. Adl. an der Wien, alt 58. J. - Eva Wangerin, Witt. beym weiß. Lam. im
Liech=
tenth. alt 75. J. - Georg Dutermann, Armer, im Grundsp. bey
Ma=
riah. alt 80. J. - Dem Christ. Meixner, Büchsenmachergs. s. K. Ros.
beym weiß. Kreutz in der Leop. alt 8. J.
Summa 10. Person. darunter 3. Kind.
Den 23. Horn. Jn der Stadt.
- Hr. Mart. Christ. Echinger, Buchhalt. im
Hart=
mannis. H. in der unt. Beckenstr. alt 69. J. - Dem Hrn Franz Wührer, Burgl. Handelsm. s. Fr.
Magd. im Sulzer. H. in der ob. Breuner. 40. J.
- Jos. Schuegmann, Burgl. Nadlermei. in s. H. in
der Naglerg. alt 74. J. - Elis. Schenklin, Witt. im Graf Trautmanstorf. H.
in der Herreng. alt 63. J. - Christ. Maudl, gew. Burgl. Fütter. im Malleris.
H. in der Singerstr. alt 58. J.
Vor der Stadt.
- Simon Ha⟨ge⟩n, Maurergs. b. grün. Nußbaum auf
der Wied. alt 78. J. - Mar. Anna Hellin, Wittw. bey der Kohlkreutz. am
Spitalb. alt 65. J. - Dem Joh. Mich. Schwester, Burgl. Bandma. s. K.
Ther. b. 3. gol. Spullen am Spit. alt 7. v. J. - Summa 8. Person. darunter 1. Kind.
Den 24. Horn. Jn der Stadt.
- Dem Christ. Putz, Burgl. Schneid. s. S. Mart. ⟨b⟩.
stein. Kl⟨ee⟩bl. unt. Tuchl. alt 11. J.
Vor der Stadt.
- Hr. Joh. Gottl. Mezler, Jnspect. im kön. ungaris.
adel. Guardeb. vorm Burgth. alda, alt 59. J. - Dem Joh. Dreyan, Burgl. Schwerdf. s. K. Anna,
im Bruckh. in der Leop. alt 3. J. - Jac. Meyröder, vac. Laq. b. der gol. Ros. am Spit.
alt 38. J. - Dem Joh. Mich. Kirschner, Burgl. Sch⟨uhm⟩. s. S.
Andr. im unt. Freyh. auf der Laimg. alt 17. J. - Dem Joh. Adam Greugel, Burgl. Posament. s. K.
Leop. b. 3. gol. Kron. am Spit. alt ⟨1⟩. J. - Dem Jos. Fuxeder, Wäderlmah. s. K. Magd. beym
rot. Kreutz am Spit. alt 1. J. - Joh. Mich. Daureck, Schutzverw. Hutma. im
La=
zareth in der Währingg. als 50. J. - Math. Ratanisch, Büchsenmann, welcher in dem
Ottogrünerbach am alt. Lerchf. ertrunken, und
vom k. k. Stadt=u. Landger. b. Grundr. am ob.
Neust. beschaut worden, alt 68. J.
Summa 9. Person. darunter 3. Kind.
Jud Seelig Jsaias, aus Setschin in Hungarn, im
Judensp. in der Ross. alt 67. J.
Den 25. Horn. Jn der Stadt.
- Die wohlehrm. Mutter Maria Leop. Strasserin im
löbl. Frauenst. bey St. Nicola, alt 60. J. - Dem Titl. Hr. Joh. Franz Peixot⟨o⟩ da Costa,
des Jtaliän. Departemenes der geh. Hof=und
Staatskanzley Offic. s. Hr. S. Joh. Franz, im
Kä⟨ffe⟩cher. H. am Neuenm. alt 29. J. - Der Fr. Anna Gebierin, Wittw ihr ⟨Jgfr. T. Ant.⟩
⟨b. bl. Wolf. im Fischh⟩. alt 17. J. - Dem Hrn. Bened. Auchter, kön. hung. Dreyßigst=
beamt. s. Fr. Elisab. im Dreyßigstamt am alten
Fleischm. alt 37. J. - Mar. Anna M⟨urr⟩in, led. St. im Eisenhutis. H. in
der Singerstr. alt 33. J. - Dem Math. Eder, Burgl. Drechsl. s. K. Clara, im
Kupferschmid. H. in der Kuglerg. alt 1. J.
Vor der Stadt.
- Hr. Franz Göschel, Burgl. Schifmeist. beym gold.
Fischtrögel in der Leop. alt 31. J. - Dem Joh. Handschuh, Maurergs. s. W. Ma. Anna,
b. bl. Schif zu Mariah. alt 71. J. - Dem Joh. Wilflinger, Schnei. s. K. Paul, bey der
gol. Kandel im Liechtenth. alt 5. v. J. - Dem Andr. Groll, Laq. s. K. Joh. beym gold. Huf=
eisen am Neub alt 6. v. J. - Dem Joh. Mich. Keiser, H⟨of⟩zuricht. s. K. Christ.
b. gol. Metzen am Neust. alt 1. J. - Dem Leop. Vanderling, Maurerpol. s K. Anna. im
Dama⟨sis⟩. H. am Neub. alt 3. J - Dem Joh. Georg Aman, Tagl. s. W Barb. beym
gol. Hecht. am Magdalgr. alt 71. J. - Dem Joh. Steinbrecher, Tagl. s. W. Magdal. im
Spengerh. zu Margar. alt 80. J. - Dem Mich. Schäfer, Tagl. s. K. Ther bey der
un=
garis. Kron im Liechtth. alt 9. J.
Summa 15. Person. darunter 6. Kind.
Bey Johan nLeonhard Pittoni, bugerl. Ma=
terialhandelsmann zum Schönbrunn unter denen
Tuchlauben, ist eine Sammlung von zahlreichen
Seltenheiten, orientalischer Meerschnecken, und
Muscheln zu verkaufen, bestehend in einer
unge=
mein schön und ächten Wendeltrepe, einem
besonders großen Admiral, eine ungemein schöne
Guinesische und andern sehr vielen seltenen
Sor=
ten, Muscheln, Lazaruskleppern, Corall=und
Seegewächsen, nebst einigen americanischen
Pa=
pilions. Außer diesen können die Liebhaber
dieser Seltenheiten mit beliebigen Stücken
jedesmal bedienet werden.
Es ist vorwärts des Bugerspitals in dem
frey=
herrlich Ch⟨or⟩sischen Stifthaus in zweyten Stock
gegen die Kärnthnerstrasse heraus eine Wohnung
zu dieser Seite, bestehend im 5. Zimmern, dann
3. deto ruckwärts, wie auch einen Kämmerl auf
der Stiegen, zusammen 9. Stuck, nebst Kuchel,
Boden, Keller, Holzgewölb, und mit oder
oh=
ne Stallung auf 4. Pferd jährlich von St. Georgi
an zu verlassen, wem also solche Wohnung zu
bestehen beliebete, hat sich diesfalls bey
daselb=
stigen Hausmeisterin anzumelden.
Anzeige.
Es dienet hiemie jedermann zur Nachricht,
daß die zu ⟨Le⟩storf nächst Baaden gelegene, und
durchaus von Stein wohlgebaute Papiermühle,
mit aller Zugehörde, und Grundstücken täglich zu
verkaufen stehet, wer hiezu Belieben trägt, hat
sich entweder allhier in Wien in dem k. k. Zei=
tungsverlag, oder zu Pfafstätten bey deselbst
wohnhaften Geistlichen, Herrn Johann Hasenöhrl
des weitern zu erkundigen.
zu dem
Wienerischen Diarium. oder
Auszüge aus verschiedenen ausländischen
Monat=und Wochenschriften.
Sonnabends
Nro. 17. den 27ten Hornung im Jahre 1768.
Auszug der Rede, welche bey der ersten feyerlichen Austheilung der Preise in der
neuerrichten kais. kön. Kupferstecherakademie von Hrn. Prof. von
Son=
nenfels gelesen, und nun unter dem Titel: Ermunterung zur Lektur an junge
Künstler, bey Hrn. Kurtzböck gedruckt zu haben ist. Wir liefern diesen
Aus=
zug nicht, um dem Verleger Eintrag zu thun, dann diese Rede verdienet
ganz gelesen zu werden, sondern um nur das Wesentliche, so den
Mecha=
nismus betrift, für jene heraus zu schneiden, welche behauptet haben, ⟨es⟩
wäre lauter Satyre.
Meine Herren!
Unter den Zurufungen, womit
die verschwisterten Künste
ih=
re Freude über die Gründung
dieser Akademie bezeugen, er=
heben durch mich auch die schönen
Wissen=
schaften ihre Stimme und bieten derselben
ihren freundschaftlichen Bund an, der sie
dem untadelhaften, edlen Geschmacke, der sie,
der Vollkommenheit nähern soll, welche uns
an den unsterblichen Werken göttlicher
Künst=
⟨l⟩er die Zeit nicht misgönnet hat. Jch
〈…〉iete ihnen, meine Herren: diesen Bund
〈…〉icht mit einem Stolze an, der die
Wissen=
⟨s⟩chaften, von denen ich, vielleicht mit
meh=
rerer Begierde, als Rechte, einen
Bevoll=
mächtigten vorstelle, der diese Wisenschaften
über ihre Künste hinwegsetzet, nicht mit dem
Stolze eines mächtigen Bundgenossen, der
den Schwächeren seine Uebermacht
empfin=
den läßt, und den sogenannten Bund mit der
Mine eines Beschützers aufdringet, nein!
und ich will diesen Verdacht sogleich durch
das offenherzige Geständniß ablehnen: daß
die Wissenschaften von ihren Künsten eben
so vielen Beystand zu erwarten haben, als
sie ihrer Seite denselben immer zu leisten
fähig sind. Die Ehre, den Weisesten unter
den Menschen, wie ihn selbst der Gott zu
Delphos nannte, (Sokrate) gebildet zu
ha=
ben, kann ihnen zureichen, um auch ihrer
Seite den freundschaftlichen Beystand der
Wissenschaften nicht zu verschmähen, welches
ihrem Ursprunge nach aus derselben Quelle
fließen, und eben dieselbe Bestimmung haben;
die Thaten der Götter, und Götterähnlicher
Menschen; wohlthätiger Monarchen, die
ihre Völker glücklich machen, weiser
Mini=
ster, der gepriesenen Werkzeuge dieser
Glück=
seligkeit, Schützer her Künste, Ermunterer
der Talente; Helden, die ihr Leben zum
Schutze ihrer Mitbürger nicht achten, und
auch über dem Blute der Feinde
menschli=
che Thränen weinen; freymüthiger
Philo=
sophen, Sachwalter der Vernunft, welche
Nationen aufheitern, und von der
Knecht=
schaft der Vorurtheile befreyen, der
Unsterb=
lichkeit zu übergeben, und zu gleicher Zeit,
da sie diese der Nachkommenschaft zur
Ver=
ehrung aufstellen, sich selbst der Ewigkeit zu
versichern.
Lassen sie mich gegen Künstler, welche von
dem schildernden Ausdrucke hohe Begriffe
haben, die Vereinigung der Wissenschaften
und Künste durch Aglajen und
Euphro=
sinen vorstellen, welche mit verschränkten
Händen der Mutter des edeln Geschmacks
der erhabenen Venus, zur Seite stehen,
und mit dieser Götin zugleich verehret
wer=
den, wie einst in den goldenen Zeiten der
Künste Parrhasins und Silanion in ihrem
Gemählde des Theseus, zugleich mit diesem
verehret wurden.
Euch Zöglinge der Kunst! denen die
un=
sterbliche Theresia diese Schule des
Ge⟨=⟩
schmacks eröfnet, und das Pfand ihrer
Gna⟨=⟩
de, welche Anwendung und Unterscheidung
zu erwarten haben, dadurch gegeben hat,
daß sie euren Schutz demjenigen
aufgetra=
gen, dem sie seit langer Zeit mit glücklichem
Zutrauen auch die Wohlfahrt ihres
Thro=
nes aufgetragen, euch, die ihr das
beneide=
te Glück genießen sollet, unter den Augen
eines solchen Zeugens zu wetteifern, den seine
Liebe zu den schönen Künsten auch ohne die
ausdrückliche höchste Absendung zum
Schutz=
herrn und Beförderer, und seine feine
Ein=
sicht und Geschmack zum Richter der
Ge=
schicklichkeit bestimmet haben; euch gilt
die=
se meine Erinnerung: die erworbene
Fer=
tigkeit der Kunst durch eine vorbereitende
Lektur zu unterstützen, und brauchbar zu
machen.
Jhr irret, ihr erniedriget euch selbst, er=
niedriget eure Kunst, wenn ihr dieselbe in
so enge Grenzen einschließet; wenn ihr sie
in der Fertigkeit im Umrisse, welche durch
die anhaltende Uebung zu einem
Mechanis=
mus der Hand wird, in der Vertheilung des
Hellen und Dunkeln nach einem gewissen
angenommenen Punkte des einfallenden
Lich=
tes; wenn ihr sie in der Abstufung und
Ver=
flössung der Farben, und der Verjüngung
der Gegenstände nach dem Perspektive, und
andern dergleichen Theilen der ausübenden
Kunst bestehen läßt: sie sind, erlaubet mir
den freymüthigen Ausdruck! sie sind nur die
Handlanger der Kunst, diese Theile: blos
die Beschäftigung der Hand, und des
Au=
ges, der körperlichen Werkzeuge, in welchen
man allenfalls die höchste Zuverläßigkeit
er=
reicht haben kann, ohne noch den Namen
eines Künstlers zu verdienen; eben so, wie
derjenige noch nicht unter die Dichter
ge=
zählt zu werden würdig ist, der nur die
Me=
chanik der Dichtkunst in seiner Gewalt hat.
Erfindung, Reichthum an Gedanken, Zu=
sammensetzung, worinn Feuer und
dichteri=
scher Geist herrschet, Beurtheilung in der
Anordnung der behandelten Gegenstände,
Geschmack, Adel der Figuren, Ausdruck, der
die Leidenschaft, der den Zustand der
See=
le an den handelnden Personen sichtbar
ma=
chet, und mich bis zum Mitempfinden
zwin=
get, Costume, das ist: die in der Kleidung,
in der Lebensart, in Sitten, Gebäuden, Ge=
räthen, selbst in Thieren, genau beobachtete
Gewohnheit, Natur, Beschaffenheit der
Län=
der, der Zeit, der Umstände, in welche die
Handlung des Gemähldes versetzet — an
diesen offenbaret sich das wahre Talent des
Künstlers durch diese gehen die Apelles,
und Phidias den Homeren und Pindarn,
die Raphaele dem Tasso, der Schilderer
des Ueberganges Alexanders über den
Granikus, dem Verfasser der Henriade
zur Seite.
Aber hiezu gelanget man nicht, ohne daß
der Geist durch die Lesung der besten
Schrif=
ten des Alterthums, und der neueren Zeiten
genähret, daß die Einbildung durch die
Dich=
ter erhitzet, mit Bildern bereichert, daß die
Gewohnheiten der Völker, ihre Siten durch
die Geschichte bekannt geworden. Zween
bedauernswürdige Jrrthümer haben
ange=
hende Künstler sehr oft irre geleitet. Der
eine, als ob die Gegenstände, welche der
Künstler wählen kann, bereits erschöpfet
wä=
ren; und man darum dieselben blos in den
Werken der großen Vorgänger zu studiren
habe: der andere, als ob die unglücklichen
Zusammenträger der sogenannten
Jkonolo=
gien die Ursprünge, aus denen sie ihre
La=
sten mit so vieler unverdankter Mühe und
meistens mit so weniger Wahl
zusammentru=
gen, entbehrlich gemacht hätten.
Diesem Wahne haben wir es
zuzuschrei=
ben, daß die meisten neueren Schilderungen
weiter nichts, als zusamm gerafte Figuren
anbieten, wo sich von zehn Meistern aus
verschiedenen Schulen, und von eben so
un=
terschiedenen Manieren, ein Ganzes
verwun=
dernd beysammen findet, an dem das Auge
des Kenners das unedle Mosaik sogleich
ent=
decket, und den mechanischen Menschen
be=
dauret, den seine Trägheit zu einen ewigen
Kopisten verurtheilt.
Daher rühret es, daß der Jupiter in
dem Gemählde des einen, dem Jupiter auf
der Schilderung des andern vollkommen
ähn=
lich ist; daher ist die Liebe auf allen
Bil=
dern, in allen Bildsäulen ein Weib mit
ei=
nem Kinde an der Brust, und einem an der
Hand; daher zischen die Schlangen ewig
um den Kopf des Neides, und die
Sand=
uhr läuft in den Händen der Zeit aller
Or=
ten ihre Stunden aus; daher sehen wir
kei=
ne neue Allegorien, worinn die Schafsin=
nigkeit an den Tugenden, an den Lastern, an
den Leidenschaften neue Merkmale
wahr=
nimmt, und sie dadurch bezeichnet, in
wel=
schem Stücke die Aten so erfindungsreich
wa=
ren: daher sehen wir so wenige neue
Zu=
sammensetzungen, welche der Aufmerksamkeit
seines Kenners würdig wären, und ihn, wie
die malerischen Gedichte eines Raphael,
Julius Romanus. Corregio, eines
Pous=
sin, eines Rubens, und anderer
verstorbe=
nen großen Meister in der Zusammensetzung
an sich zögen, zurück hielten, und nach
stun=
denlangen Betrachtungen noch immer eine
neue Entdeckung überließen.
Suchten die Zeitgenossenen Künstler den
Jupiter im Hommer oder Virgil selbst auf,
welch einen erhabenen Begriff sollten sie da
von einer Gottheit sammeln, die nach
Be=
schreibung der Dichter mit einem Blicke die
Welt aufheitert, mit ihrem Winke den
ganzen Olympus erschüttert, und nach
den noch prächtigeren Horazens, mit der
Bewegung ihrer Augenbraune die
gan=
ze Schöpfung bewegt. Aber, da sie sich
genügen lassen, ihn durch seinen
Waffenträ=
ger, den Adler, kennbar zu machen; so
feh=
let seinen Köpfen immer der Ausdruck der
Hoheit, welche den Gott der Götter
chara=
cterisiren, und durch seine ihm eigene Größe
unterscheiden soll.
Solche Züge boten, wie einst dem
Phi=
dias zu dem Haupte des olympischen
Ju=
piters, ohne Zweifel auch dem Michael
An=
gelo bey dem berühmten Gemälde, womit
er die Kapelle Julius des II 〈…〉te, die
präch=
tige Jdee zu dem Haupte Gottes an, der
das Wort der Allmacht spricht: wovon selbst
ein Raphael, bevor er es sahe, keinen
Be=
griff hatte, und dessen Anblick, wie der Hauch
des Schöpfers dem unbeseelten Adam
sei=
nem Pinsel das Feuer, Leben, und erhabene
Wesen einflößte wodurch er sich zum
Ne=
benbuhler seines noch unübertroffenen
Zeit=
genossen erhub.
Es war möglich, sich über ihn hinweg
zu setzen, hätte der Urbiner den hebräischen
Pindar zum Leiter gewählet, der ihn, nicht
⟨n⟩ur wie der Grieche auf der Bahn des
Ad=
lers zur Sonne, sondern auf der Bahn der
anschauenden Cherubim zu dem Sitze der
Herrlichkeit Gottes selbst gebracht hatte.
Jehova! Gott von erstaunlicher
Grös=
se! welche Glorie, welche Majestät
um=
giebt dich! wie ein Gewand hast du
das Licht um dich gewunden.
Der Himmel ist über dir, wie ein
Zelt ausgespannet: mit Wasser hast du
deine Sääle gewölbet. Du besteigst
die Wolken wie einen Wagen, und fahrst
auf den Schwingen der Winde daher:
deine Vorläufer sind Stürme, dein
Ge=
folg sind Feuerflammen —
Der Künstler ergreife den kühnen
Stif=
ten, dem Propheten nachzuzeichnen! er
zei=
ge den Herrn der Herrlichkeit handelnd, wie
er z. B. nach dem Gerichte, so er über die
Welt durch Wasser hielt, dem Noe versöhnt,
die Fluthen schilt, und sie die Fluch⟨t⟩
nehmen, und vor der Stimme seines
Donners zurück fahren; und seine Arbeit
wird in dem Tempel der Künste, dem
un=
sterblichen Gemälde des Buonarotti gegen
über zur Bewunderung aufgestellt werden,
u. s. w.
Söhne der Künste! die Huld der
Monar⟨=⟩
chinn, wodurch sie unterschieden werden,
der Schutz eines erlauchten Kenners, unter
dessen Blicken sie arbeiten, die Ehre, wel⟨=⟩
che heute ihren Mitgliedern widerfährt, ei=
nen Preis in dem Wetteifer der
Geschicklich=
keit davon zu tragen, ein Preis, der in
fei=
ner Art eben so glorreich ist, als der Preis,
den einst Griechenland den Ueberwindern au⟨f⟩
einer gleichen Bahn, zur Aufmunterung der
Talente zuerkannte — die Ehre ihres
Vater=
landes, die nicht weniger durch die Blüthe
der Künste, 〈…〉 den Geschmack, als die
ernsteren Wissenschaften und Tapferkeit
ver=
breitet, und erhoben wird; alles dieses legt
ihnen die Verbindlichkeit auf, nichts von
demjenigen zu vernachläßigen, wodurch eine
so preiswürdige Veranstaltung, als diese
neu=
errichtete Akademie ist, zur Vollkommenheit,
und auf diejenige Stufe gebracht werden
mag, auf welcher sie, wo ich anders ihre
Nationalgesinnung nicht verkenne, die
Aka=
demien anderer Nationen nicht ohne
lob⟨=⟩
würdiger Eifersucht erblicken müssen —
Von des löbl. Stifts und würdigen
Gotte⟨s=⟩
haus unser lieben Frauen zun Schotten in Wien
Grundgerichts wegen, wird hiemit zu vernehmen
gegeben: Es erfordere die Nothdurft, daß jene,
so zu nachfolgenden kleinen Verlassenschaften,
und Depositen einig erweisliches Recht zu haben
vermeinen, zu Darthuung dessen, und sofort zu
Aushebung des betreffenden Betrags um so mehr
einberuffen werden, als mehr daran gelegen ist,
daß hierum eine förderliche Richtigkeit erreichet
werde; wer sich demnach zu der erliegenden
Ver=
lassenschaft der Anna Maria Albrechtin St. Ul=
rich obern Guts, vermög Verlasses d. d. 26. Febr.
1755. pr. 12. fl. 8. kr. Der Eva Maria Eneglin
obern Guts d. d. 22. März 1752. pr. 2. fl. 7. kr.
der Susanna Guablin obern Guts d. d. 26. Febr.
1755. pr. 2. fl. 52. kr. des Joseph Eiblstorfer obern
Guts d. d. 6. März 1752. pr. 1. fl. 2. kr. der
Bar=
bara Hubmüllerin obern Guts d. d. 19. Jänner
1757. pr. 10. fl. 48. kr. des Paul Siegmund Fux
d. d. 30. April 1757. pr. 5. fl. 4. kr. des Adam
Ge=
ringer untern Guts d. d. 23. Jänner 1760. pr. 4. fl.
53. kr. der Margareth Schmalzin zu Gumpendorf
d. d. 20. May 1761. pr. 25. fl. 51. kr. der Elisabeth
Reßlerin obern Guts d. d. 11. Sept. 1762. pr.
10. fl. 44. kr. der Maria Anna Gießerin obern
Guts d. d. 9. März 1763. pr. 2. fl. 43. kr. der Eva
Häußlin obern Guts d. d. 9. März 1763. pr. 18. fl.
4. kr. des Bernhard Messerschmidt obern Guts d. d.
17. August 1763. pr. 1. fl. 33. kr. der Barbara
Hö=
ferin untern Guts d. d. 16. April 1763. pr. 53. fl.
51. kr. der Barbara Zuschraderin
Neudegger=
grunds d. d. 27. Febr. 1765. pr. 7. fl. 56. kr. der
Ursula Zinckin obern Guts d. d. 27. Febr. 1765.
pr. 72. fl. 52. kr. der Anna Maria Edmüllerin
obern Guts d. d. 27. Febr. 1765. pr. 3. fl. 15. kr.
dann des Joseph Donstetter obern Guts d. d. 17.
April 1765. pr. 11. fl. 5. kr. Nicht minder zu
nachfolgenden Depostis: als des Lambert, eines
Jngenieurs, vom Jahr 1715. pr. 6. silberne
Löf=
feln, und soviel Gabeln mit 3 Zurchen, und in
baarem Geld 7. fl. 51. kr. zu dem Göz=oder
Vo=
glischen d. d. 13. Sept. 1724. pr. 93. fl. 5. kr. zu
dem Kellischen d. d. 14. Novemb. 1710. pr. 24. fl.
wegen des Philipp Priesen pr. 5 fl. 21. kr. wegen
Sinico um 10. Stuck Anhänggeld, und in baarem
1. fl. 31. kr. endlichen wegen dem Klesischen
De=
posito d. d. 2. Jänner 1714 pr. 1. Stuck
unbe=
kanntes Goldstückl, und in baarem 50. fl. 25. kr.
rechtsbeständig legitimiren will, und kann, der
soll von Kundmachung dieses offenen Edicts
bin=
nen 1. Jahr, 6. Wochen, und 3. Tagen, das
ist zu allendlicher Frist den 4ten Tag des Monats
April 1769. zu dem Ende in der Stift
Schotti=
schen Amtskanzley von 9. Uhr Vormittag
wohl=
gefaßter alsogewiß erscheinen; wie im widrigen
nach Verlauf dieses Tags, oder bey Ermanglung
eines hinlänglichen Beweises, um alle obigen
Beträge ⟨n⟩iemand mehr Rede und Antwort
gege=
ben werden solle. Actum Wien im Schottenhof
den 5. Febr. 1768.
Von der k. k. N. Oe. Justitz Bancodeputation
wird hiemit all=und jeden durch gegenwärtiges
Edict kund und zu wissen gemacht; bey dieser
Justitzstelle habe der Samuel und Emanuel
Op=
penheimerische Verlassenschaftsmassa gerichtlich
verordneter Curator ad lites Dr. Pruckner mit
mehreren angebracht, was massen bey der Jud
Samuel und Emanuel Oppenheimerischen
Cridä=
massa eine auf die k. k. in der Jud Samuel und
Emanuel Oppenheimerischen
Verlassenschaftsab=
handlungssache verordnete Hofcommißion
lau=
tende Stadtbancoobligation d. d. 20. Septemb.
1751. pr. 1000. fl. schon vor geraumer Zeit in
Verstoß gerathen wäre, und ohngeachtet all
be=
schehenen Nachsuchen nicht ausfindig gemacht
werden könnte; damit also erwehnte Obligation
durch Affigirung eines gewöhnlichen Valvaledicts
der Ordnung nach amortisiret und dafür eine
andere dergleichen ausgestellet werden mögte:
als hat oberwehnter Oppenheimerischen Massä
Curator ad lites Dr. Pruckner wegen dessen
Ausfertigung um die Auflag an seine Behörde
gebetten. Gleichwie nun in solches des
Suppli=
canten billiges Anlangen von Rechts wegen
solcher=
gestalten gewilliget worden, daß, wann binnen 1.
Jahr, 9. Wochen und 3. Tägen von Zeit der
Affi=
girung dieses Edicts anzurechnen, zu obiger in
Verstoß gerathen auf Eingangs gemeldter
Hof=
commißion lautenden Stadtbancoobligation d. d.
20. Sept. 1751. pr. 1000. fl. sich niemand
recht=
lichen legitimiren oder solche in Originali
produ=
ciren wurde, selbe alsdann für null und nichtig
gehalten, folgsam nach Verfließung bemeldten
Termins mehrberührter k.k. in Samuel und
Ema=
nuel Oppenheimerischen Verlassenschaftssach
ver=
ordneten Hofcommißion eine neue derley
Obli=
gation auf vorbesagte Summa ausgefertiget und
zugestellet werden solle. Welches man
jedermän=
niglich durch dieses offene Edict zur Nachricht
hiemit erinneren wollen
Den 21ten nächstkommenden Monats März
fruhe um 10. Uhr wird der von weyland Frauen
Anna Freyinn v. Reibnitz, verwittibt gewesenen
k. k. Obristwachtmeisterinn seel. ruckgelassene zu
Oberlaa nächst Wien liegende, und aus einem
großen Hof, mehreren schönen Wohnzimmern,
nebst Stallungen, Wagenschupfen, und
Holz=
gewölb bestehende, und von allen Abgaben, Rob=
baten und Einquartirungen befreyte sogenannte
Mahlerische, oder rothe Hof, nebst dabey
be=
findlichen großen 44. Klafter langen, und 34.
deto breiten Obst=und zugleich Ziergarten, mit
dem dazu gehörigen kleineren Kuchelgärtel, mit
oder ohne Meublen, samt einem eben zu diesem
Haus angehörigen, und in 2252. Schritt in Um=
kreiß bestehenden Wäldel licitando dem
Meist=
bietenden verkaufet werden. Es haben daher
alle, so diesen Hof an sich zu bringen Belieben
tragen, an ermeldten Tag sich daselbst
einzufin=
den, inzwischen aber so jemand solchen Hof
un=
ter der Zeit zu sehen verlangte, wäre sich
dies=
falls bey deren (Titl.) Freyherrl. Herren Erben
ihren Bevollnmächtigten, Herrn Hofkriegsagenten
Peer, in der Schauflergassen im Freyherrl. von
Gudenusischen Haus im 2ten Stock des mehreren
halber anzumelden.
Künftigen Dienstag als den 1. März, werden
Vormittag von 9. bis 12. Nachmittag von 3.
bis 6. Uhr auf der neuen Wieden bey der großen
Preß im ersten Stock verschiedene
Verlassen=
schaftseffecten, als Silber, Mannskleider, detto
Wäsch, Spiegel, Tisch, Kästen, Soffia und
Sessel, verschiedene Mahlereyen, Zinn, Kupfer
und Meßing und andere Fahrnissen licitando
verkauft werden.
Es wird hiemit dem Publico auf Anverlangen
anerinnert, daß das Tyrollerbrod mit candirten
Citronaten und Naranzini, in denen bekannten
Preißsorten nur in Monat May im Baaderischen
Haus im 3ten Stock auf der hohen Brucken zu
bekommen seye, wer sodann in Sommerszeit
eines anverlangt, jederzeit vorhero solches
be=
stellen muß.
Es ist ein Reißschwimmer auf 3. Personen,
von grauen Plusch gefütert, auch die Sitzdecken
und Bolster von Plusch zu verkaufen, der hiezu
ein Belieben traget, kann sich in dem Arsenal
beym Satlermeister anmelden.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit jedermann zu vernehmen: Es sey
der Hr. Joseph Albrecht, des außeren Raths,
und behauster Burger allhier, mit Tod
abgegan=
gen und daher um mit der künftigen
Verlaß=
senschaftsabhandlung sicher vorgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, diejenigen
vor=
zuladen, und anzuhören, welche an diese
Ver=
lassenschaft einige Ansprüche und Forderungen
haben möchten. Da wir nun entschlossen sind,
eben diese Sprüche und Forderungen an dem
ei=
gens, und zwar für das erste=und letztemal
hie=
zu bestimmten Tag, nämlich den 20. des Monats
April dies Jahrs, oder da wir diesen Tag
ande=
rer Verhindernissen halber nicht zu Rath sassen,
den nächst darauf folgenden Rathstag fruhe um
8. Uhr zu hören, und zu vernehmen. So haben
alle jene, welche an des Hrn. Joseph Albrecht
seel. Verlassenschaft eine rechtmäßige Forderung,
es sey um Erbschaft, Schuld, oder anderer Ur=
sachen willen, zu haben glauben, den bestimmten
Tag selbst persöhnlich, oder durch einen hinlänglich
versehenen Gewalttrager so gewiß vor uns zu
er=
scheinen, sich behörig zu legitimiren, und ihre
Anspruche und Forderungen darzuthun, als im
widrigen Falle auf die ausbleibenden, oder nicht
behörig liquidirenden Erben, Glaubigere, und
Prätendenten, keine Rucksicht genommen, mit
der Abhandlung und Vertheilung des
Verlassen=
schaftsguts von Amts wegen vorgegangen, und
dasselbe den etwa vorkommenden Erben
unbedenk=
lich überlassen werden würde.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit dem Joseph Pißinger, behausten
Bur=
ger allhier, zu vernehmen: Es habe bey uns der
Lorenz Pröll wider ihm Pißinger über die bereits
in ordine bewürkte Schätzung seiner in der
Leo=
poldstadt liegenden Behausung nun auch um die
Licitirung desselben angelanget. Da nun hierauf
den 12. dies der Beschaid des Jnhalts ergangen
ist: Fiat Licitirung, doch dessen vorher zu
erin=
nern, wofern nichts einkommen. So hat man
ihm Eingangs gedachten Pißinger (dessen
Aufent=
halt derzeit unbekannt ist) ein solches durch
ge=
genwärtiges Edict hiemit kund, und zu wissen
machen wollen. Wien den 22. Febr. 1768.
Obristhofmarschall ꝛc. ꝛc.
Geben mit gegenwärtig offenem Edict
jeder=
männiglich, sowohl An=als Abwesenden, welche
an der verstorbenen Reichshofrathsagentin Mariä
Annä Reginä von Schlösser Verlassenschaft
quo-
cunque titulo einige Sprüche und Anforderung
haben, kund und zu wissen: Es haben Se. Röm.
kaiserl. Majestät ꝛc. über das von denen von
Schlösserischen Töchtern beschehene Ansuchen
al=
lergnädigst zu befehlen geruhet, daß die
samment=
liche Glaubigere der abgelebten k. k. Reichshof=
rathsagentin von Schlösser mittels gewöhnlicher
Valvaledicten den Reichsgesetzen gemaß vor Dero
kaiserl. Reichshofrathe zu Anmeldung und
Liqui=
dirung ihrer an derselben Verlassenschaft
haben=
den Sprüche einberuffen werden sollen. Sol=
chemnach wird allen und jeden, welchen an
ob=
ermeldter kais. Reichshofrathsagentin von
Schlös=
ser Verlassenschaft ex quocunque demum
capi-
te einige Sprüche oder Anforderungen haben, oder
zu haben vermeinen, hiemit anbefohlen, daß sie
von Zeit der Affigirung gegenwärtigen Edicts
bin=
nen 2. Monaten ihre Forderungen bey dem
hoch=
preyslich kaiserl. Reichshofrathe alsogewiß
anbrin=
gen, auch zulänglich bescheinigen, wo im
widri=
gen sie weiters nicht gehöret, ihnen das ewige
Stillschweigen auferleget, und denen
ruckgelasse=
nen von Schlösserischen Töchtern diese mütterliche
Verlassenschaft frey und ungehindert verabfolget
werden wurde. Wornach sich demnach ein jeder
von Schlösserischer Glaubiger behörig zu achten,
und vor Schaden zu hütten wissen wird. Wien
den 15. Febr. 1768.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemir jedermann zu vernehmen: es sey der
Philipp Wolfer gewester burgerl. Zeugmacher
all=
hier mit Todt abgegangen, und daher um der
künftigen Verlassenschaftsabhandlung sicher
vor=
gehen zu können, für nothwendig befunden
wor=
den, diejenigen vorzuladen, und anzuhören
wel=
che an diese Verlassenschaft einige Sprüche und
Forderungen haben möchten. Da wir nun
ent=
schlossen sind eben diese Sprüche und Foderungen
an dem eigens, und zwar für das erste, und
letz=
temal hiezu bestimmten Tag nämlich den 26. des
Monats März dies Jahrs, oder da wir diesen
Tag anderer Verhindernissen halber nicht zu
Rath säßen, den nächst darauf folgenden
Raths=
tag fruh um 8. Uhr zu hören, und zu vernehmen.
So haben alle jene, welche an des Philipp
Wol=
fer sel. Verlassenschaft eine rechtmäßige Forderung,
es sey um Erbschaft, Schuld, oder anderer
Ur=
sachen willen zu haben glauben, den bestimmten
Tag selbst persönlich, oder durch einen hinläglich
versehenen Gewalttrager so gwis vor uns zu
er=
scheinen, und ihre Ansprüche und Forderungen
darzuthun, als im widrigen Falle auf die
aus=
bleibenden, oder nicht behörig liquidirenden
Er=
ben, Glaubigere und Prätendenten keine
Ruck=
sicht genommen mit der Abhandlung und
Ver=
theilung des Verlassenschaftsguts von Amts
we=
gen vorgegangen, und dasselbe den etwann
vor=
kommenden Erben unbedenklich überlassen
wer=
den wurde.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit denen so es zu wissen nöthig, zu
ver=
nehmen: Es haben uns die über des Michael
Was=
serburger behaust burgerl. Rothgärbermeisters auf
der Wieden allhier, und dessen Ehewirthin
The=
resia beeder sel. nachgelassenen Jntestaterben
ge=
richtl. verordneten Gerhaben angezeiget, daß in
der Wasserburgerischen Verlassenschaft 5. bereits
vor 10. Jahren von einem ihnen unbekannten
schlesingerischen Leinwathhandler um 60. fl. ver=
setzte Stuck Leinwath, und 1. Stuck Servieter
gefunden worden wären, um welche sich aber bis
nun niemand gemeldet hätte; da nun diese
Waaren durch längeres Aufbehalten immer
schlech=
ter werden müste, so hätten sie für nöthig
befun=
den, solche durch zwey burgerl. Leinwathhänd=
ler schätzen zu lassen, und wären sodann die
sämt=
liche 6. Stuck zusammen auf 152. fl. taxiret
wor=
den. Und sie wollten nun gebetten haben diese
Waaren bey einer öffentlichen Licitation zu
ver=
kauffen. Da wir nun für nothwendig befunden
haben den Eigenthumer dieser Waaren vorläu=
fig zu vernehmen, und weil er sowohl dem
Na=
men als auch seines Aufenthalts halber
unbe=
kannt ist, ihn durch gegewärtigen Edict zu
for=
dern. So hat der gedachte Leinwathhandler,
oder seine Erben, oder Ceßionarien den 11. April
dies Jahrs fruh um 8. Uhr bey unser und gemeiner
Stadt Pupillenraitkammer entweder selbst
per=
sönlich, oder durch einen genugsam begwalteten
Machthaber also gewiß zu erscheinen, sich hierzu
zu legitimiren, und besagte Waaren auszulösen,
wie im widrigen Falle solche ohne weiters
lici=
tiret, und dem Meistbietenden überlassen werden
wurden. So man demselben durch dieses offene
Edict hiemit hat kund und zu wissen machen
wol=
len.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit j⟨e⟩dermann zu vernehmen: Es seye die
Maria Theresia Fischerin gebohrne von der Glock
gewesene Bildhauers Wittwe mit Tod
abgegan=
gen, und daher, um mit der künftigen
Verlas=
senschafts Abhandlung sicher vorgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, diejenigen
vorzuladen, und anzuhören, welche an diese
Ver=
lassenschaft einige Ansprüche und Forderungen
haben möchten. Da wir nun entschlossen sind,
eben diese Sprüche und Forderungen an dem
ei=
gens, und zwar für das erste und letztemal
hie=
zu bestimmten Tag nämlich den 15. des Monats
Aprilis dies Jahrs, oder da wir diesen Tag
an=
derer Verhindernissen halber nicht zu Rath säßen,
den nächst darauf folgenden Rathstag früh um
8. Uhr zu hören, und zu vernehmen. So haben
alle jene, welche an der Maria Theresia
Fische=
rin sel. Verlassenschaft eine rechtmäßige
Fode=
rung, es seye um Erbschaft, Schuld, oder
an=
derer Ursachen willen zu haben glauben, den
be=
stimmten Tag selbst persönlich oder durch einen
hinlänglich versehenen Gewalttrager so gewiß vor
uns zu erscheinen, sich behörig zu legitimiren,
und ihre Ansprüche und Foderungen darzuthun,
als im widrigem Falle auf die ausbleibenden,
oder nicht behörig liquidirenden Erben, Glaubi=
gere, und Prätendenten keine Rucksicht
genom=
men, mit der Abhandlung und Vertheilung des
Verlassenschaf⟨t⟩sguts von Amtswegen
vorgegan=
gen, und dasselbe den etwan vorkommenden
Erben unbedenklich überlassen werden wurde.
Auf dem hohen Markt hinter dem Brunhaus
im Gewürtzgewölb bey dem weißen Rößl, sind
wie gewöhnlich in der Fastenszeit, die
besonde=
re fremde Fische mehrmal zu finden, und
beste=
hen in folgenden Gattungen, als: Gesaltzenen
Laperdon. Detto Lax. Detto Donina. Ge=
surden Lax. Cavalliau und Klippenfisch. Ma=
rinirten moskowitischen Lax. Detto Stöör.
Detto Donina. Detto Lin⟨q⟩uatoli. Detto Aa=
len nebst Bremmerprücken. Dem es beliebt
da=
von zu haben, wird mit die frischesten Sorten
um einen billigen Werth bedienet.
Auf der Landstrassen ausser denen Augustinern,
ist das Haus bey denen 3. Raben, worinnen zu
ebener Erden 5. Zimmer 2. Kucheln, und auf
der Höhe des ersteren Stocks jeder Seiten 4.
mithin zusammen 8. Zimmer, in Mitte ein
großer Saal, durchaus mit Mobilien
eingerich=
ter, dann auf 4. Pferd Stallung, 2. Art
Wa=
genschupfen, 2. große Keller, ein Holz=und
Heugewölb, ein Eisgruben, ein groß drey
ab=
theiliger Garten, samt einem großen Glashaus
mit Orangerie und Blumenstöck angefüllter,
täglichen zu verkauffen; Wer demnach solchen
an sich zu bringen Lust hat, kann sich in der
Stadt bey dem grünen Rössel in der
Schuler=
strassen in dem ersten Stock auf die Strassen
hinaus, beliebig anmelden.
Es ist zu Hernals das Piringerische Haus
mit Stallung auf 6. Pferde samt Garten zu
ver=
kaufen, wenn jemand ein Belieben trägt solches
käuflich an sich zu bringen, hat sich diesfalls in
der Jacobergasse in Crainerischen Stifthaus auf
der vorderen Stiegen im 3ten Stock des
weite=
ren zu erkundigen.
Es ist zu Weinhaus das sogenannte
Harten=
steinische Haus worinnen 15. Zimmer, Haus=
kapellen, 3. Kucheln, 4. große Keller, auf 4.
Pferd Stallung, samt Wagenschupfen, Heu=
boden, Holzgewölb, großer Garten worinnen
viele Obstbäumer, Kühstall samt aller Zugehör
zu verkaufen, oder allenfalls in Bestand zu
ver=
lassen, ist sich dieserwegen in der Wollzeil im
Niffischen Haus auf der hintern Stiegen im
zwey=
ten Stock zu melden.
Von des Hochfürstl. Erzbischöfl. wienerischen
Gerichts wegen, wird durch gegenwärtig offenes
Edict jedermänniglich, deme daran gelegen,
kund und zu wissen gemacht, wasgestalten nach
Absterben der Anna Maria Mayerin sel. ge=
westen Unterthanin der Pfarr St. Veit an der
Wien zu Zwölfäring auf den von diesseitigen
Grundbuch untern 20. Novemb. jüngst
abge=
wichenen 1767. Jahrs in Sachen erstatteten
Bericht veranlaßt worden, über deroselben
ruckgeblieben Verlassenschaftsvermögen zu
Er=
findung des etwa verhandenen Æris alieni
fol=
gends auch zu sicherer Abhandlung solcher
Ver=
lassenschaft derselben sammentliche Glaubigere
zu Anmeld=und Liquidirung ihrer an erstbemeldte
Anna Maria Mayerin seel. zu stellen habenden
Sprüchen und Forderungen gerichtl. vorzuladen,
und einzuberuffen, auch zu dem Ende den 11.
März dies Jahrs Vormittag um 9. Uhr zur ge=
wöhnlichen Tagsatzung für die erst=andert=und
dritte, auch allendliche Frist sub clausula præ-
clusi anzuberaumen. Solchemnach werden alle
und jede, welche bey gedacht Mayerischer
Ver=
lassenschaft um rechtmäßiger Forderung willen
in Schuld=oder Erbsachen einige Sprüche haben,
oder zu haben vermeinen, an obbestimmten Tag
und Stund in des Hochfürstl. Erzbischöfl. Wien.
Hofmeisteramt entweders selbst persönlich, oder
durch hierzu genugsam bevollmächtigte Gewalt=
Tragere alsogewiß zu erscheinen, und ihre an
solcher Verlassenschaft ex quacunque causa vel
titulo habende Auforderungen anzumelden, auch
zu Herstellung des erforderlich rechtlichen
Be=
weißthums ihre Schuldbriefe, oder ansonst
ha=
bende Liquidationsurkunden und rechtliche
Be=
helfe in beglaubten Abschriften einzulegen haben,
wie im widrigen die nicht erscheinende, oder
nicht hinlänglich liquidirende Mayerische
Glau=
bigere von sothaner Verlassenschaftsmassa
gänz=
lichen ausgeschlossen, und denenselben das ewige
Stillschweigen auferleget, auch was weiters
Rechtens ist, diesfalls fürgekehret werden solle.
Den 7ten März und folgende Täge fruhe von
9. bis 12. Nachmittag von 3. bis 6. Uhr sind in
Kirchschlagerischen, oder sogenannt
Handschuh=
macherischen Haus in 3ten Stock von
Wolfen=
würthshaus hinüber am Salzgrieß ein
Brillian=
tenring, ein goldene Sackuhr, ein lange
Per=
pentikuluhr, Stockuhren, ein Garnatur
Schnal=
len von schönen Bergcristallen, Tabacksdosen, ein
gut conditionirt silbern geringer Tafelau⟨fs⟩atz,
12. paar Messer, Gabel, und Leffel in Futteral,
mehr anderes Tafelsilber, bordirte und glatte
Mannskleidung, weisse Wäsch, Gewöhr, Mah=
lerey, und Kupferstich, Luster und Wandleichter,
Spiegeln, Spallier, Sessel, Soffa, schönes
Gewand und Kästen, dann Zinn, Meßing,
Kupfer und mehrer andere Einrichtungssachen,
wie auch Atlas Selectus cœlestis & terrestris
ex mappis diversorum auctorum collectus in
Fol. V. Tomi, dann eine sehenswürdige Optik
mit 86. Veränderungen, und Vorstellungen mit
behöriger Auslegungsbeschreibung licitando plus
offerenti zu verkauffen.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit der Johanna Fritschin, allenfalls
ihren Erben oder Ceßionarien zu vernehmen:
Es sey nach dem Tod ihres Mannes, Franz
Paul Fritsch eines burgerl. Eisenhandlers sel.
auf Anlangen des zu ihrer Vertrettung ex officio
aufgestellten Hrn. Curatoris veranlasset worden,
daß das für sie bey des Fritsch Verlassenschaft
angemeldte Heurathsgut pr 600. fl. inmittels
excindirt, und dann die Sache dieses
Heurath=
guts, oder anderer ihr gebühren mögenden
Foderungen halber zwischen den Fritschischen
Jntestaerben, und der besagt=Fritschischen
Wittwe selbst ausgemacht, und sie zur
Ordnungs=
mäßigen Liquidatiou betrieben werden solle. Nun
sey sie zwar schon durch ein offentliches Edict
zur Liquidirung ihrer Sprüche auf den 23sten
Novemb. 1767. fürgefoderet worden, und weil
aber an diesem bestimmten Tage niemand
er=
schienen, und daher weiter veranlaßt worden
ist, daß der für sie aufgestellte Herr Curator
wieder entlassen, und das Behörige von denen
Fritschischen Erben unmittelbar gegen die Wittwe
angebracht werden solle; so hätten die gedachten
Erben um eine nochmalige Liquidationstagsatzung
mit dem Anhange gebetten, daß, im Falle des
abermaligen Ausbleiben, nicht nur die zu
ex=
cindiren verordneten 600. fl. wider zuruckgegeben,
und ausgefolgt, sondern auch die Wittwe mit
keinen ihrer Sprüche mehr gehört, und auf je=
und allezeit abgewiesen werden möchte. Da
dann in dies Begehren gewilligt, und zur
künf=
tigen Liquidationstagsatzung der 4te März dies
Jahrs bestimmt worden ist. So werden sie
Wittwe, ihre Erben, oder Ceßionarien dessen
hiemit erinnert, und ihnen zugleich aufgetragen,
daß sie entweder selbst, oder durch einem
hin=
länglich versehenen Bevollmächtigten an dem
be=
stimmten Tag fruhe um 8. Uhr auf gem. Stadt
Pupillen Raitkammer alsogewiß erscheinen, und
ihre Foderungen an die Paul Fritschische
Ver=
lassenschaft behörig darthun sollen, wie im
wi=
drigen die Fritschische Erben in Contumaciam
angehört, und was Rechtens ist, erkennet
wer=
den wurde.
Es sind zwey Gehäuß von goldenen Sackuhren
bey dem allhiesig k. k. Stadt=und Landgericht
befindlich, welche schon im Monat November
des 1766. Jahrs allhier in einer Schauspielhüte
gefunden worden seyn sollen; wer sich demnach
hierzu als Eigenthumer legitimiren kann, der
hat sich hierumen bey ersagt k. k. Stadt=und
Landgericht anzumelden.
Es werden den 14. künftigen Monats März,
und die folgende Täge in dem herrschaftl. Schloß
zu Stockern, welches zwischen der Stadt Horn,
und Egenburg liegt, die sammentlichen
Mobi=
lien und Effecten, bestehend in meist schönen
Bildern, Spalliren, Spiegeln, Kästen, Beth=
gewand, etwas Silber, Kupfer, Zinn, und
Ge=
wöhr licitando verkauffet werden, welches zur
allgemeinen Wissenschaft deren hiezu
Lusttragen=
den anmit bekannt gemacht wird.
No. CXVII. CATALOGVS
Einiger Bücher, so in der Krausischen Buchhandlung nebst vielen
andern, nächst der Kaiserl. Königl. Burg in Wien um beygesetzten
Preiß zu haben sind 1768.
- Lippert, P. D. Dactyliothec, d. i. Sammlung geschnittner Steine der Alten, aus denen
vor=
nehmsten Museis in Europa, zum Nutzen der schönen Künste und Künstler, in zwey tau=
send Abdrücken, gr. 4. 1767. 9. fl. - Michaele, Collectio scriptorum rerum historico-monastico ecclesiasticarum variorum
religio-
sorum Ordinum, Tom. VI. fol. Ulmae, 1768. 4. fl. - Klotz, deutsche Bibliothek der schönen Wissenschaften, 1stes St. gr. 8. Halle, 1767. 45 kr.
- Weg, unfehlbarer, Vermögen zu erwerben und damit wohl umzugehen, oder Grundsätze der
ver=
nünftigen Oekonomie, 8. Carlsruhe, 1766. 24. kr. - Baussan du Bignon, Abhandlung über die beste Art Oefen zu bauen, darinnen Ziegel, Kalk und
Töpferarbeit gebrannt werden können, 4. Berlin, 1766. 42. kr. - Landwirth, der wohlerfahrne, wie die Landwirthschaftsökonömie, nämlich der Feldbau, der
Wie=
senwachs, die Hutweyden, die Waldungen, die Teiche, die Meyerhöfe, und die Schäfe=
reyen in einen viel verbesserten Stand gebracht werden können, 2. Thle, 8. Leipzig, 1765.
2. fl. 30. kr. gebunden 2. fl. 45. kr. - Lehrbuch, darinnen ein kurzgefaßter Unterricht aus verschiedenen philosophischen und mathematischen
Wissenschaften der Historie und Geographie gegeben wird, zum Gebrauch in Schulen. Mit
Kupf. 8. Berlin, 1766. 1. fl. 30. kr. - Kunst junge Leute zu bilden, welche solche aus Briefen vom neuesten Geschmack, aus andern
mo=
ralischen und lehrreichen Gedanken erlernen können, 8. Frf. und Leipz. 1766. 45. kr. - Lexikon, Handlexikon, oder kurzgefaßtes Wörterbuch der schönen Wissenschaften und freyen Künste,
zum Gebrauch der Liebhaber derselben, herausgegeben von J. C. Gottsched, gr. 8. Leipzig,
1760. 4. fl. - — Ladvocat historisches Handwörterbuch, worinnen von den Patriarchen, Kaysern, Königen,
Fürsten, großen Feldherren, heydnischen Gottheiten, Päbsten, Kirchenvätern, zuverläßige
Nachricht ertheilet wird, 4. Theile, gr. 8. Ulm, 1760. 10. fl. Gebunden in französischen
Band, 12. fl. - — Damm, C. T. novum Lexicon græcum, & ethymologicum, & reale, cui pro basi
sub-
stratae sunt. concordantiae & elucidationes Homericae & Pindaricae, cum Indice uni-
versali Alphabetico, 4. Berolini, 1765. 15. fl. - — Joh. L. Frisch deutsch=lateinisches Wörterbuch ꝛc. worinnen auch die meisten bey den
Kün=
sten und Handwerken, bey Berg=und Salzwerken, Fischereyen, Jagd=Forst=und Haus=
wesen, u. a. m. gewöhnliche deutsche Benennungen befindlich, gr. 4. Berlin, 1741. 8. fl.
15 kr. - Oxenstiras, kurzer Begriff oder Auszüge der Gedanken über unterschiedliche Materien, in 6. Thle
verfasset, 8 Frf. und Leipz. 1767. 1. fl. 15. kr. gebunden 1. fl. 45. kr. - Piso, N. de cognoscendis & curandis praecipue internis humani corpori morbis, libri tres,
gr. 8. Lipsiae, 1766. 4. fl. 30. kr. - Neue Sammlung von einigen alten und sehr rar gewordenen philosophisch=und alchymistischen
Schriften, als eine Fortsetzung des bekannten deutschen Theatri chymici, 1ter Thl, 8. Frf.
und Leipz. 1767. 45. kr. - Die vornehmsten europäischen Reisen, wie solche durch Deutschland, die Schweiz, die
Niederlan=
de, England, Frankreich, Jtalien, Dännemark, Schweden, Hungarn, Pohlen, Preußen und
Rußland auf eine nützliche und bequeme Weise anzustellen sind, 8 Hamb. 1767. 3. fl.
- Calini Cæsar. Soc. J..biblische Weltgeschichte, oder historische, nach der Zeitordnung eingerichtete
Erklärung des Alten und Neuen Testaments, zwey Theile, fol. Augsb. 1750. 10. fl. - — auserlesene Lehr=und geistreiche Fastenpredigten, fol. Augsb. 1751. 3. fl.
- — Sermones Sacro-morales, Tomi II. fol. Aug. V.
- — Idem Liber, Tomus ⟨Il⟩dus fol. ibid. 1740.
- Calmet, Augustini, Ord. S. Bened. Commentarius literalis, in omnes Libros V. & N. Testa-
menti, Tomi VIII. Volumina IX. fol. Aug. Vind. 1755-1760. 47. fl. - — Dictionarium Historicum, Criticum, Chronologicum Geographicum & Literale Sacra
Scripturæ. Tomi II. fol. Venetiis, 1757. 10. fl. - — Idem Liber, cum figuris. Tomi II. fol. maj. Aug. Vind. 1759. 17. fl.
- — Supplementum ad primam Editionem Dictionarii historico-critici in sacram
Scriptu-
ram. Tom. III. & IV. fol. Aug. Vind. 1741. 3. fl. 30. kr. - Calmet, Prolegomena & Dissertationes in omes atque singulos sacræ Scripturæ libros, Tomi
II. fol. Aug. Vindel. 1732. 6. fl. 30. kr. - — biblische Historie, oder Geschichtbeschreibung des alten und neuen Testaments, fol. Augsb.
1759. 5. fl. - Calvör, Henning, historisch=chronologische Nachricht, und theoretisch=practische Beschreibung des
Maschinenwesens, und der Hülfsmittel bey dem Bergbau aus dem Oberharze, mit vielen
Kupfern, fol. Braunschw. 1763. 7. fl. 30. kr. - — Nachricht von den Unter=und Oberharzischen Bergwerken, fol. Braunschweig, 1765.
2. fl. 45. kr. - Calvini, Joa. Lexicon magnum Juridicum. Tomi II. fol. Colon. Allobr. 1759. 10. fl.
- Calvisii, Sethi, Opus chronologicum ad annum 1685. continuatum, fol. Francof. 1685. 6. fl.
- Camper, Petri Demonstrationum Anatomico-Pathologicarum, liber primus, continens: Bra-
chii humani fabricam & morbos; liber secundus, Pelvis humanæ fabricam & morbos;
in forma Atlant. Amstelæd. 1760-1762. 18. fl. - Canali, B. A. M. Ord. Serv. Doctrina catholica de septem Ecclesiæ Sacramentis, Libris VIII.
comprehensa fol. Venet. 1734. 3. fl. 30. kr. - Cancelleotti, Joa. Bapt. S. J. Anuales Mariani, quibus historia sanctis. Virginis Mariæ, Dei
Genitricis. in singulos annos distr distribuitur & appositis subinde rerum humanarum suc-
cessibus illustratur, fol. Romæ, 1661. 5. fl. 30. kr. - Canisii, Henr. Tractatus morales, per CCXXX. Conciones, fol. Antverpiæ, 1685. 5. fl.
- Capacii, Jul Cæs. antiquates historiæ Neapolitanæ, fol. Lugd. Bat. 9. fl.
- Cappelo. D. Rud. Numotheca atque ra⟨tio⟩ra Becceleriana, prout se obtulerunt, & sub stylum
venerunt, extemporanea Opella consignata, sol. Hamb. 1750. 1. fl. - Capponi, Franci⟨s⟩ci Seraph. à Forrecta, Ord. Præd. Commentariorum in Davidicum Psalterium
Tomi IV. fol. Bononiæ, 1736. 15. fl. - Capponii, Julii Disceptationes Forenses Ecclesiasticæ, Civiles, & Morales. Tomi V. fol. Co-
loniæ Allobrog. 1737. 18 fl. - — Controversiæ Forenses utriusque Juris & Fori. Opus Ecclesiasticis & secularibus
Judi-
cibus, ac in Scholis & Foro versantibus Necessarium, fol. Coloniæ Allobrog. 1732.
4. fl. 30. kr. - — Tractatus de Partis & Stipulationibus, fol. Colon. Allob. 1732. 5. fl.
- Caramuel, Joann. Theologiæ moralis fundamentalis, Tomi IV. fol. Lugduni Batav. 1676.
13. fl. 30. kr. - — Theologia intentionalis, de reali, morali & virtuali, Divino, angelico & humano, Pro-
prietatis & jurisdictionis Dominio, fol Lugd. 1664. 6. fl. - — Theologia rationalis, fol. Francof. 1654. 6. fl. 30. kr.
- Cardani, Hier. Mediolan. Opera omnia, cura Carsponii, Doct. Med. Tomi X. fol. Lugdun,
1662. 36. fl.
Wien.
Heute den 27. um dreyviertel auf 3. Uhr Morgens, ist
die Stadt von einem forchterlichen Erdbeben
erschüt=
tert worden: wir wollen es mit allen den Umständen
dem Publiko mittheilen, mit welchen es von dem k. k. Astro=
nom dem P. Hell aus der Gesellschaft Jesu alhier beschrieben
worden, er hat selbige wachend bemerket, hier sind sie:
Den 27. Hornung gleich nach Mi⟨t⟩ternacht beobachtete
P. Hell auf seinem gegen Mittag gestellten Reaumourischen
Thermometer, daß der Merkur über dem Gefrierpunkte fünf
einen halben Grad stand: diese Höhe des Merkurs zeigte
eine ziemliche Wärme der Luft, die damals ganz stille war;
der Himmel mit gleichformigen schwarzen Nebeln oder
Wolken ganz überzogen; das Barometer zeigte um
Mitter=
nacht 28. Zoll 1. Linie Wienerschuh. Gegen halb 2. Uhr
Morgens fiengen die Fensterrahmen im Wohnzimmer des P.
Hells an zu krachen, gleich als wenn selbe sich spalten
woll=
ten; noch ware die Luft ruhig, eine viertel Stunde darauf
erhob sich gähling ein heftiger Wind Sud=West mit vielen
schnell aufeinander folgenden, doch unterbrochenen gewaltigen
Stössen. Um 2. Uhr wurde die Luft wieder still, der
Him=
mel ware noch mit dicken dünstigen Wolken überzogen, aber
etliche Minuten nach dreyviertel auf 3. Uhr fienge der
Astro=
nomische Thurn erschröcklich an zu beben; die fünf Schellen
in dem Zimmer des gedachten Astronomi, deren jede einen
be=
sonderen Dratzug in so viele andere Zimmer hat, gaben