Nro . 22 . Sonnabend den 16 . März 1771 .
Wienerisches Diarium ,
oder
Nachrichten von Staats
, vermischten
,
und gelehrten Neuigkeiten
.
Verlegt bey den von Ghelenschen Erben .
C
. S
. P
.
S
. C
.
R
. A
. M
.
Londen den 12 . Hornung .
Gestern hielt der König eine
Versamm=
lung der Ritter des Hosenbandes
,
in welcher dieser Orden dem
Gra=
fen von Gower ertheilt wurde
. Man sagt
der Obrist Keith
, dermaliger Abgesandter
an den sächsischen Hof
, werde als unser
Gesandter nach Berlin an die Stelle des
verstorbenen Hrn
. Mitchel kommen
; diesen
Morgen wurde aus der Kanzley des Grafens
von Rochefort ein Kourier an den Ritter
York unsern Gesandten in dem Haag gesandt
.
Laut Briefen von Gravesend liegen da
ver=
schiedene nach Ostindien bestimmte Schiffe in
so weit seegelfertig
, nur daß sie noch nicht
genugsame Mannschaft zur Reise haben
.
Folgende kleine Geschichte ereignete sich
wie man vernihmt letztern Herbst in
Huting=
donshire
.
Da man sich die Mühe giebt die Jnsul
Falkland als ein schlechtes Ding vorzustellen
,
so will ich doch bekannt machen
, was
Ad=
miral Anson und Lord Egmont
, welche
bey=
de todt sind
, davon hielten
.
Der erste
, gleich nach seiner Zurückkunft
von seiner langen Seereise
, sagte in
Gegen
=
wart meiner
, und noch verschiedener Herren
die noch leben
, und die ich als Zeugen
anf=
führen könnte
, wenn es erfordert würde
.
Daß wenn England wolle
, so könne es
Falkland zu einem Gibraltar für die Sudsee
machen
;
“ diese Rede erzählte ich vor 3
.
Jahren dem Lord Egmont zu Bath
, der
antwortete
, ”
Lord Anson hat recht
, denn
im Fall eines Krieges würde Falkland die
Pforte zur Sudersee
, denen spannischen
Mi=
nen
, und zu andern nützlichen Entdeckungen
für England seyn
, denn es liegt gegen der
magellanischen Strasse wie ein Wachthaus
,
und nichts kann unbermerkt hinein oder
hin=
aus
.
„ Jch hoffe also man wird behörige
Achtung für die Meinung dieser großen
Män=
ner haben
, und Falklandsinsul und
Porteg=
mont nicht als eine Kleinigkeit
, sondern als
eine Sache von größter Wichtigkeit für
England ansehen
.
Laut Briefen von Deal sind die Schiffe
der Friedsame
, und die Themse nach
Ostin=
dien aus denen Dünen ausgeloffen
.
Gestern wurde in der untern Kammer mit
257
. gegen 175
. Stimmen erkannt
, daß
dem König wegen dem Vergleich mit
Span=
nien solle eine Danksagungsaddresse
überge=
ben werden
, die Versammlung dauerte bis
des Morgens um 3
. Uhr
, und man sagt
,
der Obrist Barre habe eine der
wohlgestal=
testen und bündigsten Reden gehalten
,
der=
gleichen in Zeit 3
. Jahren in dieser
Versam=
lung je gehört worden
. Heute sind auch
von der Admiralität Expresse an die zu
Gab=
braltar und Minorca commandirende
Admi=
rale abgesandt worden
.
Es verbreitet sich ein Gerücht
, als würde
man Falkland und Portegmont von Seite
Englands nicht wieder besetzen
; allein man
glaubt es seye eine boshafte Austreuung
,
um die Ministers verhaßt zu machen
.
Paris den 25 . Hornung .
Am vergangenen Samstag war das
Par=
lament
, den Tages vorher erlangten
Befehl=
len zufolge den ganzen Morgen bis 11
. Uhr
verschlossen
, da der Herr Kanzler mit dem
Herzoge von la Vrilliere
, dem Marquis von
Monteynard
, den Herrn Bertin und Terray
ankam
. Der Herr Kanzler eröffnete sodann
bey versammelten Kammern des neuen
Par
=
lamentes die Sitzung mittels einer
bündi=
gen Rede über die vervielfältigten
Schwie=
rigkeiten wegen der Größe des
Gerichtsbe=
zirkes von dem Pariser Parlament
, auch über
den Nachtheil
, der daher für die bedürftige
,
von einen reichen zänkerischen Gegner
unter=
drückte Parthey entstünde
. Er sprach auch
von der käuflichen Veräußerung der Aemter
,
welchen durch die unglücklichen Z⟨eitläufte⟩
verursachten Mißbrauch der gerechte und
ein=
sichtsvolle Monarch abstellen wollte
, u
. s
. w
.
Endlich ließ er sich sehr kläglich über die
Weit=
läuftigkeit der Ceremonien bey den
Gerich=
ten
, und die Vielheit der Gerichtsbedienten
auch der unter diesem geheiligten Namen
vorgehenden Unterschleife nachdrücklich aus
.
Er kündigte zugleich an
, daß die Klugheit
des Königs beschäftigt wäre
, solchen
Unord=
nungen abzuhelfen
, in welcher Erwartung
das Edict einige vorläufige schickliche
An=
ordnungen enthielte
, um dieses große Werk
zu beschleunigen
.
Hiernächst wurde das Edict verlesen
, nach
dessen Weisung sechs souveraine Räthe in
sechs großen Städten in der Gerichtbarkeit
des Parlaments
, nämlich zu Lyon
, Poitiers
,
Blois
, Clermont
=
Ferrant
, Chalous an der
Marne und Arras
, errichtet werden
. Alle
diese Stellen werden mit Patenten vergeben
,
und sollen angemessene Bestallungen erhalten
.
Jn bürgerlichen sowohl als peinlichen Sachen
werden sie ohne Appellation das Urtheil
fäl=
len
, jedoch gehalten seyn
, gleich den
gering=
sten Untergerichten zur Einschreibung aller
ihnen von dem Pariser Parlamente
zugesand=
ten Stücke ohne Reclamation vorzuschreiten
.
Unter andern Anordnungen besagten
Edic=
tes setzt der König dis bisherige Anzahl der
Procuratoren bey dem Parlamente von
Pa=
ris
, von vier hundert auf hundert herunter
,
welche Zahl zureichend ist
, um die
Rechts=
sachen zu betreiben
, welche ohnehin durch
die obige Einrichtung sich stark verminderen
müßen
. Den übrigen 300
. werden ihre
Ankaufsgelder wieder entrichtet werden
. Die
Advocaten im Rathe treten von neuem in
ihre vorige Gerechtsame bey den
verschiede=
nen Gerichtshöfen
, besonders auch in dem
Parlamente zu rechten
, u
. s
. w
. Nach
Ver=
lesung dieses Edictes
, machte der erste
Ge
=
neraladvocat
, Herr Seguier
, den Schluß
zur Einschreibung
. Die Stimmen wurden
eingeholet
, um Commissarien auszusetzen
,
und ein so wichtiges Edict zu untersuchen
.
Da der Herr Astruc
, Requetenmeister
,
die=
ses Bedenken eröffnete
, so äußerten sich
so=
fort 52
. Stimmen für die Einschreibung
oh=
ne den mindesten Vorbehalt
, und ward zur
Stunde damit fortgeschritten
.
Unterdessen siehet man nicht
, daß der neue
Plan des Herrn Kanzlers
, in Betreff der
Abänderung der Obrigkeiten
, sich so glück
lich
, als er es wohl hoffen mochte
,
aushel=
fe
. Die obrigkeitlichen Personen in den
gro=
ten Städten
, wo er souveraine Räthe
ein=
führen wollte
, versagen
, dem Vernehmen
nach
, sich nach seinen Absichten anzuschicken
.
Des Herrn von Orseuil Versuch zu Chalons
zu solchem Ende soll fruchtlos ausgefallen
seyn
, und dieser Herr unverrichter Dinge
nach Paris zurückkommen
. Zu Orleans
,
Tours
, Beauvais und in anderen Städten
,
sind die hohen Gerichte in gleicher
Unthätig=
keit
, wie das hiesige Chatelet
, so
, daß der
Lauf der Gerichtssachen in dem
Gerichts=
zwange dieses Parlaments für gänzlich
unter=
brochen angesehen werden darf
.
Rheinstrom den 26 . Hornung .
Die Briefe aus Frankreich thun noch
im=
mer von verschiedenen Arrets einiger
Parla=
menter in den Provinzen Erwehnung
,
wel=
che
, wie man glaubt
, die auf eine
Verän=
derung mit den Parlamentsgliedern zu Paris
erfolgte Verbannung veranlasset haben
. Das
Parlament von Rouen hat sich an die
Prin=
den und Pairs von Frankreich verwendet
,
in=
dem es ihnen das an den König abgelassene
Schreiben zuschickte
. Nur einige unter
ih=
nen haben dessen Empfang bekennet
. Man
erwartet
, daß das Publikum in kurzem
Nach=
richt von einem Project erhalten werde
,
wel=
ches nothwendig worden
, welches mit
gro=
ßem
ßem Muth unternommen
, und bisher mit
eben so großer Weisheit als Standhaftigkeit
geleitet worden ist
. Es verlautet
, daß der
Kanzler
, der Herr von Maupeou
, es nicht
bloß dabey bewenden lassen werde
, das
recht=
mäßige Ansehen herzustellen
, sondern auch
die neue Einrichtung der Processualsachen
und Urtheile beschleinigen
, und den
Verrich
=
tungen der Richter dadurch neuen Glanz
ge=
ben werde
: indem dieselben nicht mehr durch
die Partheyen selbst bezahlt werden sollen
.
Wenn es an dem ist
, wie man sagt
, was
werden nicht alle Stände von Frankreich
,
und sonderlich obrigkeitliche Personen diesem
großen Manne schuldig seyn
?
Genua den 27 . Hornung .
Aus Madrid wird geschrieben
, daß
, in
Folge des zwischen Spanien und England
glücklich zu Stande gebrachten Vergleichs
,
von Sr
. katholischen Majest
. der Befehl
er=
theilet worden seye
, diese Sache in allen
Seehäfen der Monarchie
, und der
amerika=
nischen Pflanzörter zu verkündigen
, damit
die Völker ohne weitere Furcht ihren
Han=
del und Wandel forttreiben mögen
. Ferner
geben eben diese Briefe
, daß der neue
Ka=
nal
, den man von der Hauptstadt bis in
das Meer hinaus zu ziehen angefangen
, so
geschwind von statten gehe
, daß er bereits
auf 5
. Meilen weit fertig ist
, und der Prinz
von Asturien
, in Gesellschaft verschiedener
Herren vom Hofe
, bereits eine
Spatzier=
fahrt auf diesem Kanal gemacht habe
, wie
dann auch die benachbarten Bauren schon
wirklich mit Kähnen nach der Hauptstadt
zu=
fahren
. Man vernihmt
, der Gouverneur
von Minorca habe die 4000
. Einwohner
,
die er die Waffen zu ergreifen genöthiget
,
um diese Jnsul zu vertheidigen
, bereits
wie=
der entlassen
. Aus Maltha hat man daß
einige rußische Kriegsschiffe
, nachdem sie in
dasigem Hafen ausgebessert worden
, wieder
in den Archipelagus zurück gekehret sind
, um
die Schiffahrt nach den Dardanellen zu
ver=
hindern
, und solchergestalten mit
Abschnei=
dung der Zufuhr der nöthigen Lebensmittel
die Theurung zu Constantinopel auf das
höch=
ste zu treiben
.
Mayland den 27 . Hornung .
Samstags der jüngst abgewichenen Woche
ist auf allerhöchsten Landesfürstl
. Befehl den
hiesigen Lehrern der öffentlichen Schulen
auf=
getragen worden
, den großen Saal
, wo
diese bisher ihre Vorlesungen zu halten
pfleg=
ten
, zu räumen und inzwischen
, bis eine
weitere Veranstaltung für sie getroffen
wür=
de
, entweder in ihren eigenen Wohnungen
,
oder in anderen ihnen anständigen Orten
,
Collegien zu halten
. Man hat diese
Neue=
rung von darum machen müßen
, um
ver=
schiedene untergeordnete Gerichtszellen
an=
statt der Lehrer darein zu versetzen
, und
da=
selbst die gewöhnlichen öffentlichen
Gerichts=
tage zu halten
, weil dieser große Saal auf
dem sogenannten Kaufmannsplatze
, woselbst
diese Richter sonst die streitenden Partheyen
zu verhören pflegten
, zu einem
Universal=
archiv bestimmet worden
. Man schmeichelt
sich indessen
, die Regierung werde bald einen
anderen Platz für die mannigfaltigen Lehrer
der hiesigen Schulen ausfindig machen
,
da=
mit die studirende Jugend ihre vorige
Be=
quemlichkeit wieder haben möge
.
Parma den 2 . März .
Dieser Tagen ist eine so heilsame
, als
nothwendige Verordnung gewöhnlichermassen
kund gemacht worden
, vermög welcher allem
ausländischen
, unter dem Namen der
Seil=
tänzer
, Gauckler
, Luftspringer
, Zahnarzten
,
u
. d
. g
. herumziehenden Gesinde unter
schwe=
rer Straffe verbothen wird
, ihre Künste auf
den Gassen und Plätzen irgendwo
auszufüh=
ren
, noch anderst
, als nur Durchzugsweise
in dem herzogl
. Staate sich aufzuhalten
, und
ist auch dieserwegen an die öffentlichen
Gast=
geben
, Wirtsleute
, und Tafernenhalter das
nöthige in dieser Sache unter Bedrohung
scharfer Ahndungen
, zugleich mit ergangen
.
Stralsund den 23 . Hornung .
Noch immer erfahren wir
, daß auch
Aus=
wärtige
, von Mitleiden gegen unsere so
un=
glücklich gewordene Einwohner durchdrungen
,
von selbst darauf bedacht sind
, zu deren
Wie=
deraufhelfung
, oder Erquickung etwas
beyzu=
tragen
. Unter andern sind mit gestriger Post
1000
. Rthlr
. Pom
. Courant hieher
über=
macht
, und es ist hiebey zugleich deren
Be=
stimmung dahin vorgeschrieben worden
, daß
sie theils zum Unterhalt der Nothleidenden
,
und theils zur Ermunterung der
unvermö=
gendsten Neuanbauenden
, und um letztere
,
so weit es reichen kann
, mit Materialien
un=
entgeltlich zu versehen
, angewandt werden
sollen
. Dem sichern Vernehmen nach
, hat
man solche milde Gabe der Freygebigkeit
ei=
niger wenigen Personen aus einer
angesehen=
nen Handelstadt in Schweden zu verdanken
,
welche aber nicht genannt seyn wollen
,
wel
=
ches ihnen zu desto größeren Ruhm
gerei=
chet
, und wofür ihnen der Seegen des
Al=
lerhöchsten nicht entstehen wird
. Außerdem
sind noch von einer andern ebenfalls
verbor=
genen Hand 50
. Rthlr
. Pom
. Cour
. zur
Un=
terstützung derjenigen eingesandt
, welche an
jenem schrecklichen Tage ihre Männer und
Eltern verlohren haben
, oder welche an
ih=
ren Gliedmassen verstimmelt worden
. Je
seltenen solche aus dem Triebe einer achten
Großmuth herstammende Beyspiele bey
un=
sern Zeiten und Sitten sind
, desto mehr
ver=
dienen sie zur Ehre der Menschlichkei bekannt
gemacht
, und gepriesen zu werden
.
Coppenhagen den 22 . Hornung .
Nachdem der schwedische Kammerherr
Oernschöldt
, und der schwedische
Cabinets=
courier Hallen mit der Nachricht von dem
Tode des Königs von Schweden an die
kö=
nigl
. schwedischen Prinzen nach Paris hier
durchgegangen waren
, so ist nun auch der
schwedische Generalleutenant Baron Scheffer
dahin gefolgt
, um die Huldigungsakte an
Se
. itziger königl
. Majestät von Schweden
zu überbringen
.
Hamburg den 26 . Hornung
Befondern Nachrichten aus Stockholm
zu=
folge ist der höchstseligen König an dem
Ta=
ge
, an welchen er starb
, und an welchem
eben Courtag war
, recht vergnügt und wohl
aufgewesen
. Etwas nach 8
. Uhr Abends
gieng er aus dem Courzimmer in sein
Re=
benzimmer
, warf sich in einen Lehntuhl und
klagte über die Beklemmung der Brust
. Als
die Königinn kurz darauf hinein trat
,
sag=
te er
, daß er das Ende seines Lebens
her=
annahen fühle
, und verlangte
, die königl
.
Kinder zu sehen
. Der Herr Archiater
Ro=
sin veranstaltete zwar die schleunigste Hilfe
,
aber der Tod machte sie vergebens
. Jhre
Majest
. die Königinn waren für Schrecken
ganz betäubt
, und konnten sich von Jhrer
Bestürzung nicht erholen
, bis eine Aderlaß
Sie wieder zurecht brachte
. Der Prinz
fiel bey der Nachricht von diesem Todesall
in Ohnmacht
, und das Erstaunen und die
Betrübniß der Hofstadt ist nicht mit Worten
auszudrücken
. Das Getümmel dauerte die
Nacht hindurch
, und die ganze Stadt war
unruhige
. Der Senat versammelte sich
so
=
gleich
, rief den Kronprinz unter dem
Na=
men Gustav zum Könige aus
, und huldigte
ihm
. Nach Anbruch des Tages geschahe
die Ausruffung desselben öffentlich durch
ei=
nen Herold
, es wurden auch sogleich
Cou=
riers und Staffetten an alle Hofe geschickt
.
Hannover den 1 . März .
Da der vorjährige Mißwachs auch
unse=
re Länder hart bedrucket
, so ist dieser Tagen
nachstehende höchst preißwürdige königl
.
Ver=
ordnung bekannt gemacht worden
:
Nachdem unsers geliebten Königs
Ma=
jestät vorgekommen
, daß gar verschiedene
Jhrer Landesunterthanen
, wegen des im
vo=
rigen Jahre erlittenen Miswachses
,
derge=
stalt zurück gesetzt worden
, daß es denselben
in bevorstehendem Frühjahre
, ohne andere
Beyhilfe
, zu Bestellung ihrer Felder an
dem benöthigten Saatkorn fehlen dürfte
;
Und seine Majestät denenjenigen
, so
derglei=
chen Saamenfrüchte dem Unterthan
vorstre=
cken werden
, in Ansehung der
Wiederbe=
zahlung
, völlige Sicherheit zu verschaffen
wünschen
: so haben höchstdieselbe durch ein
gnädigstes Patent vom 16 letztern Monats
öffentlich declariren lassen
, daß allen
den=
denjenigen
, sie mögen Auswärtige oder
Lan=
deseingesessene seyn
, welche Jhre
Untertha=
nen im bevorstehenden Frühjahre Saatkorn
entweder in Natura
, und ohne Uebersetzung
der Preise
, oder zu dessen Anschaffung das
benöthigte Geld vorstrecken
, vor allen
an=
dern Forderungen
, und selbst vor churfürstl
.
Kammer
= und andern herrschaftlichen
Ge=
sallen
, zur Wiederhezahlung
, und ohne
Ab=
forderung und Erlegung einer Hilfs
= oder
Gerichtsgebühr verholfen werden solle
.
Niederelbe von 25 . Hornung .
Berichten aus Coppenhagen zufolge
, spricht
man itzt allda sehr stark von einer
allgemei=
nen Handlungsfreyheit
, welche in den
dasi=
gen Landen soll eingeführt werden
, so
, daß
die Einbringung aller fremden Waaren
, von
denen wie bekannt
, seither viele verbotten
gewesen
, gegen Erlegung eines beträchtlichen
Zolls
, frey gegeben werden dürfte
; doch ist
,
so viel man bis itzt weis
, hierüber noch gar
nichts entschieden
.
Warschau den 23 . Hornung .
Seit der Ankunft eines von Petersburg
gekommenen Kouriers sind beym Fürst
Wol=
konski lange Conferenzen gehalten worden
,
wobey der königl
. preußische Minister und
der General Weymarn zugegen gewesen
.
Der Fürst Wolkonski und der preußische
Minister haben letzthin in einer Audienz dem
Könige die patriotische Parthey sehr
empfoh=
len
, und darauf zur Antwort erhalten
, daß
Se
. Majest
. mit Dero Onclen den Fürsten
Czatoriski gemeinschaftlich daran arbeiten
wollen
.
Alles was man zeither von dem Graf
Bra=
niki
, welcher sich in Staatsangelegenheiten
zu Petersburg befindet
, gesprochen
, als ob
derselbe in rußische Dienste getreten sey
,
oder tretten werde
, ist ohne Grund
, dieser
Herr ist Krongroßjägermeister
Generalfeld=
zeugmeister von Litthauen
, Chef von drey
königl
. Uhlanenregimentern
, und hat
über=
dies 2
. schöne Starosteyen
, welche Stellen
ihm zusammen über 50000
. Thlr
. eintragen
,
und diese läßt man nicht so leicht fahren
.
Man weiß vielmehr
, daß derselbe gegen
Ostern zurückkommen wird
.
Der König hat den Feldnotarius von
Lit=
thauen Herrn Sasnowski an die Stelle des
verstorbenen Fürsten Sapieha zum
Woywo=
den von Smolenski ernannt
, und dieser hat
erstbesagten Platz seinem Schwiegersohne dem
Starosten von Platter abgetretten
. Aus dem
Krakauischen hat man schlechte Nachrichten
;
die Conföderirten sind von neuem zu
Wie=
liezka eingefallen
, haben den königl
.
Ver=
walter Kluszewski und alle königl
. Bediente
,
welche bey gedachtem Salzwerke stehen
, wie
auch 4
. Bürger und 4
. reiche Juden mit
weggenommen
. Die Starostey Zarnowicz
welche dem Krongroßvorschneider
Wielopols=
ki gehört
, soll letzthin von den Russen
, man
weiß nicht aus welchem Grunde
, ziemlich
mitgenommen worden seyn
.
Obgleich die ansteckende Krankheit
gänz=
lich nachgelassen
, so daß man anfängt mit
der Moldau in einige Gemeinschaft zu
kom=
nen
, so ist es doch nicht undienlich
, sich
da=
gegen noch in Sicherheit zu setzen
, man läßt
aber aus Besorgniß
, noch keine Post daher
kommen
.
Jn Volhynien sind von neuem viele
rußi=
sche Truppen eingerückt
. Nach Aussage
der
=
jenigen
, welche nach Berdeczow gekommen
,
sollen in kurzer Zeit noch 20000
. Mann
nachfolgen
, die sämmtlich befehliget sind
,
nach der Donau zu marschiren
. Jn
Groß=
pohlen ist es anizt sehr unruhig
, und kann
vielleicht dorten bald mehreres von blutigen
Auftritten zu hören seyn
. Der Hr
.
Jarom=
ba ist von dem Obristen Drewitz aus
Kra=
terschine gejaget worden
, worauf sich
letzte=
rer nach Posen zugezogen hat
, so daß
da=
durch diese Stadt ihrer unruhigen Nachbarn
wieder etwas los geworden
. Hier ist man
begierig zu sehen
, was endlich alle die
ge=
heimen Unterhandlungen bewirken werden
.
Man spricht zwar sehr vieles
; allein
, dies
kann als keine Gewißheit angesehen werden
.
Zum Beschluß des Carnevals hat der
rußi=
sche Ambassadeur ein großes Gastmahl
ge=
geben
; sonsten divertiren sich die
Herrschaf=
ten mit Schlittenfahren ꝛc
.
Von der rußischen Armee haben wir nichts
Neues
. Es ist aber gewiß
, daß
, so wie
nichts von derselben nach Pohlen gekommen
,
obgleich in vielen Blättern davon zu lesen
gewesen
, selbige früher wie sonst noch ihren
Feldzug anfangen werde
. Dies ist nicht nur
von der Armee
, welche der
Generalfeldmar=
schall Romanzow in der Wallachey und der
Moldau befehliget
, sondern auch von der
,
welche
, an des General en Chef Panin
Stelle
, der General en Chef Dolgoruky in
Klein
= und Neureußland befehliget
, zu
ver=
stehen
. Dieser wird gleich mit dem ersten
Frühling in die Crimm gehen
, so wie jener
über die Donau
, es sey denn
, daß es noch
zwischen der Pforte und Rußland zu
Unter=
handlungen kommen sollte
, dazu doch nun
wieder die Hofnung verschwunden zu seyn
scheinet
. Denen in der Crimm wird ihr
Zustand immer bedenklicher scheinen müssen
,
weil sie nunmehro auch keinen Auslauf zu
Lande haben
. Man hat alle Horden
, die
von Bessarabien
, das ist
, von Budziak und
Oczakow sich unter rußischen Schutz begeben
haben
, aus ihr eignes Verlangen
, jenseit des
Dniepers vor der Crimm
, versetzet
, wo sie
sich niedergelassen und anbauen
, und so die
Vormauer sind
, daß keine crimmische
Tar=
taren die rußischen Gränzen beunruhigen
kön=
nen
, so wie durch diese Versetzung
gedach
=
ter Horden Rußland auch von allen
derglei=
chen Beunruhigungen nunmehr frey ist
.
Aus Pohlen den 18 . Hornung .
Jn einem Dorfe
, ohnweit Wilna
, ist
ei=
ne Frau gestorben
, welche dem
Kirchenzeug=
niß nach 135
. Jahr alt worden ist
, und niemals
in ihrem Leben von einer Krankheit gewußt
hat
.
Berlin den 7 . März
Aus Schwedt ist die traurige Nachricht
eingelaufen
, daß daselbst Se
. königl
.
Ho=
heit
, der durchl Fürst und Hr
. Friedrich
Wilhelm
, Markgraf zu Brandenburg
, u
.
s
. w
. am vergangenen Montage
, als an 4
.
dies Monats Nachmittags gegen 2
. Uhr
,
zum größesten Leidwesen des hohen markgräfl
.
Hauses
, in dem 71
. Jahre Dero Alters
,
an einer Entkräftung das Zeitliche mit dem
Ewigen verwechselt haben
.
Da es bisher jungen Leuten in Berlin an
einer guten Gelegenheit gefehlet
, die
aus=
übende mathematische Wissenschaften allhier
zu erlernen
, und es daher an geschickten
Subjectis zu Baubedienten oft
, und auch
noch itzt mangelt
: so hat ein hohes
Gene=
raloberfinanzkriegs
= und
Domainendirectori=
um um diesem Mangel abzuhelfen
, für
nö=
thig und gut gefunden
, dem Oberbaurathe
,
Herrn Holsche
, die Erlaubniß zu ertheilen
,
die angewandte mathematische
Wissenschaf=
ten
, und besonders die
Geometriam
-
practi-
cam
, Architecturam
-
Civilem
, und dahin
einschlagende Wissenschaften öffentlich lehren
zu dürfen
.
Wien den 16 . März 1771 .
Mittwochs den 13
. dies
, als an dem
glo=
reichen Geburtstage Sr
. Majestät des
Kai=
sers
, welche nunmehr das 30ste Jahre in
höchstbeglückten Wohl zurückgeleget
, sind
des Herrn Herzogen Albert zu Sachsen
=
Te=
schen mit höchst dero Frauen Gemahlin
kö=
nigl
. Hoheiten
, von Preßburg anher
gekom=
men
, um bey allerhöchst Sr
. Majestät die
Wünsche abzustatten
. Zu Mittag war
Fa=
milientafel
, und Abends Spiel
, womit
die=
ser Tag ohne offentlichen Gepränge
beschloß=
sen worden
.
Donnerstags
, nach dem vormittägigen
Gottesdienst
, ward in Gegenwart allerhöchst
beyder kaiserlichen Majestäten der gewöhnli
=
Staatsrath gehalten
.
Auf der hier vorbeyströhmenden Donau
,
siehet man nun wieder verschiedene Familien
aus den Reichslanden ankommen
, um sich
in dem Königreich Hungarn nieder zu
las=
sen
.
An
P
. T
.
Herren Associrten des Buchs
Ecyclopedia
wird hiemit Nachricht
erthei=
let
, das solches Buch berits auch hier
an=
gekommen
, und bey dem burgerl
.
Handels=
mann Jgnatz Eggendorfer im de Fransischen
Haus in der Kärntnerstrasse
, gegen Erlag
der Kosten und Spesen 24
. fl
. 9
. ein halben
kr
. abzulangen seye
.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in
, und vor der Stadt
.
Den 11 . März . Jn der Stadt .
-
Dem Hochedelgeb
. Hrn
. Wolfgang v
.
Cserey
de Nagy Ajta , k k . Siebenbürg . Hofrath und
Referend . s . Fr . Tochter Sus . Cathar . im Dat=
tenried . H . am Grab alt 2 . J . -
Der Wohledle Hr
. Franz Lang
, k
. k
. Ni
. Oe
.
Re=
gierungs und Hofmarschall = Taxamts = Controlor
im Bildhauerisch . H . in der Naglerg . alt 51 . J . -
Dem Hrn Martin Dezl
, burgl
. Handelsmann
s . T . Theresia , b . goldn . Einh . dem Bischofh .
gegenüber , alt 2 . J . -
Herr Joh
. Gottlieb Caradin
, Buchhalter
, im
grossen Federlhof am Lubegg , alt 75 . J . -
Dem Joh
. Leritter burgl
. Tapezierer
, s
. M
. Magd
.
v . blauen Hecht . am hoh . Markt , alt 36 . J .
Vor der Stadt .
-
Eva Kochin
, ledig
, beym 3
. Hasen in der Leopst
.
alt 86 . J . -
Bernhard Millner
, gew
. Stadtguardesold
. beym
gold . Löwen am Strotzisch . Grund , alt 75 . J . -
Anna M
. Hinterbergerin
, Flickschneid
. Witt
. bey
der gold . Ente in der Josephst . alt 70 . J . -
Joseph Hengster
, vac
. Laquay
, b
. schw
. Adler am
Schild in der Josephst . alt 40 . J . -
Magdalena Poppin
, Laq
. Witt
. b
. grün Thor im
Lichtenthal , alt 62 . J . - Gregorius Obermüller , alt 37 . J .
- Joh . Lebetzberger , Fischerkn . alt 31 . J .
- Barnabas Fary , Kammermohr , alt 31 . J .
- Jakob Stark , Bäckerj . alt 25 . J . alle 4 . b . Barmh .
- Eva Reineckerin , led . M . alt 46 . J .
- Franz Goißner , Ziegelschlager , alt 40 . J .
- Catharina Fahnin , Tagl . Witt . alt 44 . J .
- Joh . Ziegler , alt 15 . J .
- Joh . Wiß , Schuhkn . alt 28 . J . alle 5 . in Bäckenh .
- Summa 19 . Person . darunter 1 . Kind .
Den 12 . März . Jn der Stadt .
-
Der Wohlehrw
. P
. Anton
Khabes
, S
. J
. im
Profeßhaus am Hof , alt 85 . J . -
Der Frau Gruberin
, Glasermeist
. Wit
. ihr Sohn
Franz , in ihrem H . in der Kärntnerstr . alt 37 . J . -
Dem Leop
. Kauderer
, Laterntrag
. b
. St Steph s
. K
.
Jos . im Schuster . H . am Grünanger , alt . 2 . J
Vor der Stadt .
-
Der Wohlgeb
. Hr
. Baron Ferdinand v
. Nehem
, in
dem k . k . Theresiano , alt 22 . J . -
Fr
. Antonia Hertlin
, Wittw im Liechtenst
.
Pome=
ranzenh . in der Roßau , alt 63 . J . -
Dem Sim
. Beyschitz
, k
. Reitkn
. s
. K
. Johann im
Sauerkräutl . H . in der Alsterg . alt 7 . J . -
Dem Joh
. Kelber
, Schuster
, s
. W
. Anna M
.
b . blauen Jgl im Liechtenthal , alt 50 . J . -
Dem Joh
. Bachler
, Zimmergesell
, s
. W
. Anna
,
zur goldn . Schalle im Liechtenth . alt 50 . J . -
Dem Math
. Cornelli
, s
. W
. Ursula in Contumh
.
alt 82 J . -
Heinrich Richard
, Handlang
. im k
. k
. Zeugh
.
, im
Bäckenh . alt 56 J . - Summa 10 . Person . darunter 2 . Kind .
Den 13 . März . Jn der Stadt .
-
Die Wohlehrw
. Chorschwester M
. Rosina
, geb
.
Häcklin , bey St . Ursula , alt 65 . J . -
Dem Carl Fueß
, burgl
. Wildpräth
. s
. T
. Barb
.
im Beneficiatenh . in Judeng . alt 4 . J . -
Dem Stephan Rieger
, burgl
. Tapezierer
, s
. Kind
Joseph , im Gerstenbrand . H . b . Kärntnerh . alt 5 . J . -
Dem Math
. Stangl
, Laq
. s
. T
. Anna
, im Matzisch
.
s . H . am Peter , alt 15 . J
Vor der Stadt .
-
Hr
. Ferd
. Astorfer
, der k
. k
. Mahler
, und Bildh
.
Akad . jubil . Direkt . im Spaliermh . am Spit=
telberg , alt 79 . J . -
Fr
. M
. Anna Laßnigin
, Witt
. b
. gold
. Stern
,
auf dem Spittelberg , alt 47 . J . -
Joh Heidmann
, burgl
. Schneider
, b
. rothen
Hahn auf der Landstr . alt 68 . J . -
Anna M
. Sumerin
, Witt
. im Weinghof
. H
. in
der Leopst . alt 74 . J . -
Dem Joh Morgenthal s
. K
. Anna
, b
. silb
. Bärn
in der Leopst . alt 3 . J . -
Fr
. Hilaria Schwitzerin
, Witt
. in ihrem Haus
in Hechteng . auf der Wieden , alt 75 . J . -
Dem Joh
. Ertl
, Tagl
. s
. W
. Anna
, im der
Münz=
quardein zu Gumpend . alt 30 . J . -
Catharina Salerin
, Tagl
. Witt
. im Zimmerm
. H
.
auf der Landstr . alt 75 . J . - Eva Melzerin , Witt . b . Elisabethin . alt 50 . J .
-
Dem Andreas Weninger
, Lehenkutscherkn
. s
. K
.
Theresia , b . St . Pet . auf der Landstr . alt 4 . J .
-
Georg Hawler
, Gem
. von der k
. k
. Garde de Pal
.
alt 62 . J . -
Simon Reinetzhuber
, Fleischhkn
. alt 50
. J
. beede
bey den barmherzigen Brüdern . - Sim . Weinberger , in gross . Armenh . alt 87 . J .
- Magdal . Rauschin , ein Mägdel , alt 4 . J .
-
Adam Busch
, Gem
. alt 63
. J
. beede im Milit
.
Jn=
validenhaus . - Jakob Staudinger , Tagl . alt 44 . J .
-
Anna Wieningerin
, verh
. Tischl
. alt 22
. J
. beede
im Bäckenhäusel . - Summa 21 . Person . darunter 5 . Kind .
Einer
, welcher das Studium Philosophicum
und das verflossene Jahr Theologium absolviret
hat
, auch der deutschen und von der illyrischen
abhangenden Sprachen zweyer wie auch der
Fun=
damenten des Französischen kündig ist
,
verlan=
get hier in der Stadt oder auch auf dem
Lan=
de gegen Kost und billigen Solario eine Jugend
zu Haus wohl zu informiren
, wann er dabey
im Haus eine Uebung durch französischen Discurs
haben könnte
; wem also beliebet einen solchen
aufzunehmen
, beliebe gefällige Anzeige in dem
bockischen Haus gegen der neuen Welt im
zwey=
ten Stock auf die Gasse bald zu machen
.
Bey Simon Haschke
, Musik und Notisten zu
Maria Trost in den 3
. Hüthen
, sind allzeit zu
haben verschiedene Musikalien
, als für das
Cla=
vir
, Travers
, Violin
, und Violoncello
,
Con=
certs
, Solo
, Duetti
, a Tre
, a Ouattro
, auch
sehr viele große Sinfonien
, Feld und
Parade=
stück
, es werden auch Musikalien ausgeliehen zu
Akademien
, und sind von solchen Musikalien die
Authores
, als Hr
. Wagenseil
, Steffan
, Haydn
,
Hoffmann
, Ditters
, Vanhal
, Ordenitz
,
Gaß=
mann
, Toeski ꝛc
.
Von des Fürstl
. Stifts und Jungfrauenklosters
zur Himmelpforten Grundbuchs wegen
, wird
hie=
mit jedermänniglich kund und zu wissen gemacht
:
Es seye für nöthig befunden worden
, wider den
Adam Geringer
, behaust gewesen dießeitigen
Grundholden
, und Beckenmeister am
Sporken=
bichl
, und dessen Ehewirthin Juliana mit einer
ordentlichen Abstiftung
ex Officio
fürzugehen
,
und in dieser Absicht alle diejenige
, welche an
ersagt Geringerische Eheleute Schulden halber
oder in andere Wege einige Sprüche oder
Anfor=
derungen zu stellen haben
, durch gegenwärtig
of=
fentliches Edict einzuberuffen
, folglich
denensel=
ben zur Anmeld
= und unter einstig
rechtsbeständi=
ger Darthuung der angebentlichen Forderungen
mit Jnbegrif der bevorstehenden Osterferien den
20
. künftigen Monats April dies Jahrs frühe um
8
. Uhr als die allendliche Frist
sub clausula
præ-
clusi
zu bestimmen
. Es werden daher alle die
jenige
, welche an wiederholt Geringerische
Ehe
=
leute einige Sprüche oder Forderungen zu stellen
vermeinen
, auf obbemeldt 10
. April dies Jahrs
frühe um 8
. Uhr entweder selbst persönlich
, oder
durch genugsame Gevollmächtigte zu erscheinen
,
und ihre angebentliche Forderungen untereinstens
also gewiß rechtsbeständig darzuthun haben
, wie
im widrigen dieselbe nicht mehr gehöret werden
,
sondern von gegenwärtiger Massa gänzlich
ausge=
schlossen seyn sollen
Nachricht .
Es wird hiemit bekannt gemacht
, daß die in
der Josephstadt beym weißen Stern angeordnete
Bücherlicitation wegen der eingefallenen üblen
Witterung durch einige Zeit eingestellet seye
, und
der weitere Fortgang dieser Licitation zu seiner
Zeit bekannt gemacht werden wird
.
Es ist auf zukünftigen Set
. Georgi auf der
Wendelstatt bey dem goldenen Stuck der erste
Stock
, bestehend in 5 Zimmern
, einer Kuchel
,
Keller
, Holzgewölb und Boden
, Jahrweis zu
ver=
lassen
. Wer solchen zu bestehen gedenket
, hat
sich allda unter dem Schwibogen rechter Hand
zu erkundigen
.
Von der k
. k
. Ni
. Oe
. Regierung wegen wird
hiemit all und jeden durch gegenwärtiges Edict
kund und zu wissen gemacht
: Bey ihr Regierung
habe der Johann von Heldenherz
, k
. auch k
. k
.
Obristhofmarschallischer Gerichtssecretär mit
meh=
reren gehorsamst angezeiget
, wasmassen
demsel=
ben eine auf die Maria Gertraud Paumanin
lautend Schleßich
=
Ständische Obligation d
. d
.
26
. May 1734
. sub Nro
. 2094
. pr
. 3000
. fl
.
wo=
zu er sich bey dem k
. k
. Kupfer
= und
Quecksilber=
amtskassa bereits längstens legitimiret
, in
Ver=
stoß gerathen seye
, auch unerachtet der
angewen=
deten Mühe und fleißigen Nachforschen
, selbe
nicht mehr habe ausfindig machen können
; da
aber zu Vermeidung künftiger Umstände
, der
et=
wa sich ereignen könnenden Vorfindung
erforder=
lich ist
, daß diese der Ordnung nach amortisiret
werde
. So hat der Johann v
. Heldenherz wegen
Ausfertigung des Amortisationsedicts um die
Auf=
lage an seine Behörde gehorsamst gebetten
;
Gleich=
wie nun in solches des Supplicantens billiches
Anlangen von Rechts wegen solchergestalten
ge=
williget worden
, daß
, wann binnen einem Jahr
6
. Wochen und 3
. Tägen von Zeit der Affigirung
des Edicts anzurechnen sich niemand zu obiger
in Verstoß gerathener
, und auf Eingangs
gemeld=
te Maria Gertraud Baumanin lautende
Obliga=
tion d
. d
. 26
. May 1734
. sub No
. 2094
. pr
. 3000
.
fl
. rechtlichen legitimiren
, und solche in
origi=
nali produciren wurde
, selbe alsdann für null
,
nichtig und unkräftig gehalten werden solle
.
Sol=
chemnach hat man ein solches jedermänniglich
durch dieses offene Edict zur Nachricht hiemit
erinneren wollen
.
den 16 . März 1771 .
London den 26 . Hornung .
An 21
. Abends ist zu St
. James ein
Courier aus Madrid mit der königl
.
spani=
schen Ratification von der Erklärung
,
wel=
che der Botschafter Sr
. kathol
. Majestät
Fürst von Masserano am 22
. Hornung zu
London unterzeichnet hat
, angekommen
. Bey
diesen Briefschaften war eine Abschrift von
den Befehlen
, welche von dem Hofe zu
Madrid an den spanischen Officier
, der die
Jnseln Falkland in Besitz genommen
,
gefer=
tigt worden
, daß er nämlich das Fort und
den Hafen Egmont räumen
, auch selbige
sammt den
, bey der Uebergabe des
engellän=
dischen Befehlshabers an die Spanier
,
da=
selbst vorräthig gewesenen und dem Könige
von Großbrittanien oder dero Unterthanen
zuständigen Habseligkeiten dem Officiere
, den
Se
. Majestät zur Besitznehmung ernennen
würden
, übergeben solle
. Der Fürst von
Masserano erhielt an eben dem Tage von
seinem Hofe die Vollmacht des Königs
,
sei=
nes Herrn die Ratification mit den
engellän=
dischen Ministern auszuwechseln
, und soll
dem Vernehmen nach bereits am 22
. die
Auswechslung zwischen belobten Fürsten und
dem Staatssekretär Grafen von Rochefort
geschehen seyn
. Durch dieses Mittel findet
sich der Friede zwischen beyden Völkern
glücklich beybehalten
, und es hat nicht das
Ansehen
, daß das zwischen ihnen nunmehro
wieder befestigte gute Vernehmen und
Freund=
schaft sobald werde gestöret werden
, obgleich
die Anhänger der Widerspruchsparthey das
Gegentheil geschicklich beyzubringen sich
be=
mühet haben
. Jnzwischen wird auf allen
Fall das brittische Seewesen auf einen
an=
sehnlichen Fuß unterhalten werden
.
Es ist allererst eine kleine Schrift zum
Vor=
schein gekommen
, worinn die vornehmsten
Briefschaften enthalten sind
, welche zwischen
den Höfen zu Madrid und Londen
, wegen
der Vergleichsunterhandlung
, und zwischen
ihrer wechselseitigen Kriegsbedienten auf der
Jnsel Falkland gewechselt
, und nunmehro
dem Parlamente vorgelegt worden sind
. Die
Depeschen der spanischen Ministere zeigen
deutlich an
, daß der kathol
. König keine
Absicht hatte
, mit Engelland zu brechen
;
die unbedachtsame Handlung des
Gouver=
neurs von Buenos Ayres in diesem Stücke
ohne eigentlichen Befehl von dem Madrider
Hofe geschehen sey
, und der spanische Hof
sich sehr gutwillig zu allem dem
, was
Eng=
land verlanget hat
, angeschickt hat
. Jn den
Depeschen der englischen Ministere wird
klärlich und deutlich bewiesen
, daß sie von
Seiten Spaniens keine andere Genugthuung
reclamirt haben
, als daß die Sachen in die
eigentliche Lage
, wo sie auf der Jnsel
Falk=
land
, ehe und bevor die Spanier unsere
Leute aus dem Besitzer setzen
, wieder
zurück=
gebracht werden sollten
. Solches ist auch
sofort nach gewissen Formalitäten
, davon
beyde Mächte haben abstehen können
, ohne
demjenigen
, so sie sich selbsten ihren Kronen
und ihren Unterthanen schuldig sind
, zu
ent=
sagen
, eingewilliget worden
. Da nun der
Vergleich auf solche Art zu seiner Reise
ge=
diehen
, so hat der hiesige Hof durch die
drey Königreiche die Befehle gefertigt
, mit
allen Kriegsanstalten einzuhalten
, und nun
tritt die Handlung wieder in ihre vorige
Geschäftigkeit
; die Manufacturen sind von
neuem belebet
, und die Actien steigen von
Tag zu Tag merklich
.
Man versichert der König habe in
Be=
tracht der Naturgaben und des Fleißes
,
wo=
mit der Herr Harris die von unserm Hof
erhaltenen Befehle bey dem ihm
aufgetra=
genen Geschäfte an dem königl
. spanischen
Hofe während der Vergleichsunterhandlung
vollzogen hat
, ihn mit dem kathol
. König
bekleidet
, und zufolge dieser Ernennung
wer=
de Graf von Grantham sich zuerst künftigen
August seinem Botschaftersposten nach
Ma
=
drid erheben
. Es sind Nachrichten
vorhan=
den
, daß das Volk in unterschiedlichen
Städ=
ten Spaniens
, besonders aber in den
See=
plätzen die aufrichtigsten
Freudensbezeugun=
gen in dem Vergleich zwischen Spanien und
England zu Tage gelegt hat
.
Ein gestern von Lord Catchart
.
Botschaf=
ter des Königs am Hofe zu Petersburg
,
angekommener Courier hat an unsern Hof
sehr wichtige Depeschen gebracht
, welche sich
auf den Operationsplan der rußischen
Flot=
ten und Kriegsheere auf künftigen Feldzug
beziehen
.
Morgen wird eine allgemeine
Versamm=
lung der Jnhaber der ostindischen
Hand=
lungsgesellschaft gehalten werden
. Man ist
gewärtig
, daß es unter ihnen und den
Di=
rectoren
, wegen einer vor dem Parlamente
anhängigen Bill
, um die Truppen der
Com=
pagnien in Jndien besser zu recrutiren
, sehr
lebhafte Wortwechsel absetzen werde
Die beyden Parlamentshäuser haben in
diesen Tagen nichts erhebliches abgehandelt
.
Unangesehen der Empsigkeit
, mit welcher
man auf den verschiedenen Werften des
Kö=
nigreichs fortfährt
, Schiffe zu bauen
,
aus=
zubessern
, und in dienstfähigen Stand zu
setzen
, weiß man doch von gutem Orte
, daß
vorgängig nicht mehrere Hauptschiffe in
Commißion werden gegeben werden
, als
be=
reits zum Dienste wirklich befehliget sind
;
und von diesen letztern ist folgendes ein
zu=
verläßiges Verzeichniß
: Namur 90
.
Kano=
nen Boufleur 90
. Ocean 90
. Sandwich
90
. Prinzeßin Amalia 90
. Royal William
84
. Cambridge 80
. Triumph 74
. Royal
Oak 74
. Ramilies 7 4
. Cornwall 74
.
Al=
bion 74
. Fame 74
. Terribel 74
. Lenor 74
.
Egmont 74
. Herr 74
. Bellona 74
. Prinz
von Wallis 74
. Temeraire 74
. Elisabeth
74
. Kent 74
. Arrogant 74
. Torbay 74
.
Resolution 7 4
. Ajax 74
. Centaur 7 4
.
Marl=
borough 74
. Sommerset 70
. Orford 70
.
Boyne 70
. Dorsetshire 70
. Yarmouth 70
.
Northumberland 70
. Defence 64
.
Raisona=
ble 64
. Worcester 64
. Buckingham 64
.
St
. Antonio 64
. Prudent 64
. Modeste 64
.
Jntrepid 64
. Trident 64
. St
. Albans 64
.
Belleisle 64
. Achills 60
. Rippon 60
.
Con=
questadore 60
. Firme 60
. Dünkirk 60
.
Ed
=
kar 60
. Montague 60
. Panther 60
.
Pem=
brocke 60
. Die Schiffe von 50
. Kanonen
,
und eine große Menge Fregatten
,
Scha=
luppen und andere kleine Schiffe nicht
mit=
gerechnet
.
Von den obgedachten Schiffen gehen acht
,
nämlich Amalia
, Herr
, Kornwall
,
Arro=
gant
; Buckingham
, Worcester
, FiRme und
Achilles
, unter Commando des Admiral
Rod=
ney
, nach Westindien
; und vier andere
,
nämlich Northumberland
, Oxfort
, Boyne
und Buckingham müssen nebst vier
Fregat=
ten unter dem Contreadmiral Harland nach
Ostindien abseegeln
.
Nach der mittelländischen See werden
,
wie man versichert
, vorgängig keine
Kriegs=
schiffe mehr geschickt werden
. Man würde
dadurch den Spaniern und Franzosen nur
Ombrage erwecken
, und überhaupt hält man
eine stärkere Eskadre
, als gegenwärtig da
ist
, diejenigen Kriegschiffe
, welche
Trup=
pen in Jrland eingenommen haben
, und itzt
auf dem Wege nach Gibraltar und Porto
=
Mahon seyn müßen
, mitgerechnet
, für
über=
flüßig
.
Von der Admiralität ist der Befehl an
Seeofficiers ergangen
, dergestalt zu
recru=
tiren
, daß sie auch Leute von 5
. Fuß 4
. Zoll
nicht verwerfen sollen
. Wäre dieser Befehl
gleich beym Anfange der Seerüstungen
er=
theilt worden
, so würden glaublich alle
40000
. Matrosen längst beysammen
gewe=
sen seyn
.
Von der Gräflich Locatellischen Amtskanzley
der Herrschaft Jmmendorf wegen dem Ernst
Binder
, diesseitigen Unterthannssohn aus dem
Dorf Jmmendorf
, allenfalls dessen Erben und
Erbenserben
, auch sonst jedermann
, deme daran
gelegen
, hiemit anzufügen
: demnach obgedachter
Ernst Binder vor etlich und dreyßig Jahren als
Riemergesell zu Wien in der Arbeit gestanden
,
und sohin sich in den Soldatenstand begeben
;
von welcher Zeit an man von ihme oder seinen
eigentlichen Aufenthalt
, Leben oder Tod eine
zuverläßige Nachricht einzuholen vermögend
wa=
re
; dahingegen sich bey der allhiesig
Herrschaft=
lichen Waysencassa noch ein demselben
zugehöri=
ges Vermögen in Deposito befindet
, um dessen
Ausfolglassung bereits seine nächste Befreundte
das geziemende Ansuchen gemacht haben
. Als
wird ihme Ernst Binder
, allenfalls dessen von
ihme hinterlassen sich Rechtsbeständig legitimiren
könnenden Erben
, Erbenserben
, Ceßionarien
,
oder sonstigen Pratendenten
, durch gegenwärtig
offenes Edict hiemit bedeutet
, daß er oder
des=
sen Erben oder Ceßionarien bey der allhiesig
Herrschaftlichen Amtskanzley binnen einem Jahr
,
6 Wochen und 3 Tagen
, von Zeit dieses
ausge=
fertigten Edicts um obgedacht
in Deposito
be=
findliches Vermögen sich alsogewiß anmelden
,
allenfalls hierzu sich behörig legitimiren sollen
,
wie im widrigen er oder dieselben nach
Verflie=
ßung
ßung dieser Zeit nichtmehr gehöret
, sondern
ge=
dachtes Vermögen denen hervorgekommenen
nächsten Befreundten ohne weiterm
ex
Deposi-
tis
verabfolget werden wurde
. Actum Schloß
Jmmendorf den 15
. Jänner 1771
.
Von des kais
. kön
.
Judicii Deleg
. Mil
. mixti
im Erzherzogthum Oesterreich unter und ob der
Enns wegen wird hiemit durch dieses
offentli=
che Edict dem Herrn Rittmeister Leopold
Frey=
herrn Starzinsky von Liebenstein
, der Frauen
Maria Baronesse de Mangein gebohrnen v
.
Sel=
lers
, der Maria Magdalena Danckhuberin
ver=
eheligter Prickelhueberin burgerl
. Pulvermacherin
zu Steuer
, dem kaiserl
. kön
. Hauptmann Herrn
Christian Heinrich von Donegg Herrn zu
Frey=
wald
proprio & mandatario nomine
, seiner
Schwiegermutter verwittibten Lieutenant
Kauf=
mannin
, der Mariä Franc
. von Coene
verwittib=
ter Lieutenantin
, dem
Generalfeldkriegscommis=
sariats
=
Registranten Gotfried Karl von Reinfeld
,
der Delfina Erbrathin Proviantcommißari Wittib
gebohrnen Domeralin
, und endlichen der Mar
.
Annä Thomasin vereheligten Stavinskin
, als des
Herrn Grafen Franz Friedrich
de la Roche
ge=
westen Commendanten zu Eperies sel
.
hinterlasse=
nen Universalerbin
, oder allenfalls ersternannten
Personen
, Erben und Ceßionarien
, kund und zu
wissen gemacht
: Es habe der zu Vertrettung der
von dem bereits anno 1758 allhier verstorbenen
kais kön
. Kriegsagenten Johann Philipp
Burc=
card sel
. ruckgebliebene Verlassenschaft gerichtl
.
verordnete Curator Augustin Böck
J
. U
. Dr
. auch
Hofkriegsraths
= und Gerichtsadvokat
, angezeiget
,
welchergestalten zwar die sammentliche
Kriegs=
agent Burccardische Glaubigere zur Anmeld
= und
Liquidirung ihrer Forderungen gewöhnlicher
massen
per Edictum ad Valvas
auf den 21
.
Mar=
tii 1759
. Jahrs gerichtlich einberuffen
,
dahinge=
gen sie obernannt Burccardische Glaubigere
, in
Folge des unterm 28
. May besagt 1759
. Jahrs
hier Orts ergangenen Abhandlung und
respecti-
v
e
Liquidirungsverlaß
, nach vorläufig hindann
gefertigt privilegirten Posten mit ihren
angemel=
deten Forderungen aus Abgang einer weiteren
Massa gänzlichen abgewiesen worden
. Da nun
aber er Burccardischer Curator mittlerweile 250
Fl
. welche unter obersagte Glaubigere zu
reparti=
ren sind
, eingebracht
, und dahero zu Liquidirung
ihrer gemeldeten Forderungen eine Erforderung
auf den 18
. künftigen Monats May Fruh um
9 Uhr bewirket
, diese Erforderung hingegen ihnen
obernannt Kriegsagent Buccardischen
Credits=
partheyen ihres dermal unwissenden Aufenthalts
aber behörig
ad
ædes
nicht zugestellet werden mag
.
Als wird demnach ihnen Eingangs ernannt
Kriegs=
agent Burccardischen Glaubigeren
, oder
allen=
falls derenselben Erben oder Ceßionarien besagte
Erforderung zu dem Ende
per Edictum ad
Val-
vas
intimiret
, auf daß dieselbe vor diesem kais
.
kön
.
Jud
. Del
. mil
. mixto
in der Wallnerstraß in
dem Kaiserhaus im ersten Stock
, an
obbestim=
ten Tag und Stund entweder persönlich oder
durch genugsam instruirte Bevollmächtigte
,
al=
sogewiß zu erscheinen
, und diesfalls ihre
ange=
meldete Forderungen zu liquidiren auch sich
dar=
zu zu legitimiren wissen
, wie im widrigen solch
ihre Forderungen für nicht liquidirt gehalten
,
folgsam sie Creditspartheyen von der
Kriegs=
agent Burccardischen Massa gänzlichen
abgewie=
sen werden sollen
. Wornach sich also dieselbe zu
richten
, und ihrem Recht zu invigiliren wissen
werden
.
Von des Fürstlichen Stifts und Jungfrauen
Klosters zur Himmelpforten Grundbuchs wegen
,
wird hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
gemachet
: Es habe bey dem diesseitigen Stifts
Grundbuch Mathias Stani und Walburga dessen
Ehewirthin vorstellig gemachet
, welchergestalten
sie ein auf der Behausung des Leopold Heinrich
,
diesseitigen Grundholdens am Sporkenbichl zum
rothen Hahn
, unterm 26
. Februarii 1767
Satz=
weiß versichertes Kapital pr
. 2000 Fl
. anliegend
hätten
, wovon ihnen der diesfällige
Originalsatz=
brief in Verlust gerathen wäre
, denn sie
,
unge=
achtet all angewendeter Mühe
, nicht ausfindig
machen könnten
. Bathen dahero um
Ausferti=
gung eines in derley Fällen gewöhnlichen
Amor=
tisationedicts
. Da man nun in dies der
Suppli=
canten Gesuch zu gewilligen keinen Anstand
ge=
nommen
; Als werden alle diejenige
, welche von
obgedacht unterm 26
. Februarii 1767 hierorts
aus=
gefertigt und nunmehro in Verstoß gerathenen
Originalsatzbrief einige Wissenschaft haben
, oder
hierauf einige Sprüche zu haben vermeinen
, von
heut unten gesetzten Dato an
, binnen einem
Jahr
, 6 Wochen und 3 Tagen bey dem
diessei=
tigen Stifts Grundbuch alsogewiß zu erscheinen
,
und sich hierüber behörig zu legitimiren haben
,
wie im widrigen nach Verlauf dieser bestimten
Zeitfrist obberührter Satzbrief gänzlichen caßiret
,
und hinfüran für null
, nichtig und unkräftig
ge=
achtet werden solle
. Wien den 14
. Jänner 1771
.
kön . Reitschule gegenüber , sind nebst vielen alten , sehr raren und neuen Büchern ,
Landkarten und Kupferstichen , auch folgende zu haben .
Versuch eines Elementarbuchs für Kinder durch Abbildung der merkwürdigsten Dinge
, und derselben
deutschen
, lateinischen
, französischen u
. italiänischen Benennungen
. 8
. Nürnberg
. 1 fl
. 24 kr
.
Eben dass . sauber illuminirt . 3 fl . 45 kr .
Belidor
, kurzgefaßtes Kriegslexicon von den vornehmsten u
. gebräuchlichsten Kunstwörtern
, so in der
Kriegskunst
, Fortification und Artillerie vorkommen
, mit 6 neuen Tabellen versehen
, aus dem
Französischen
. 8
. Nürnberg
. 45 kr
.
Kratzenstein
, practische Abhandlung von Verfertigung schöner Zeichnungen und Riße
, worinnen
deut=
lich gezeiget wird
, wie man solche nicht allein mit Bleystift
, Tisch und Carmin schön aufreißen
,
sondern auch mit Farben illuminirten soll
. 8
. Nürnberg
. 20 kr
.
Neukirchs , Anweisung zu deutschen Briefen . 8 . Nürnberg . 45 kr .
—— deutsche Briefe . 8 . Nro . 45 kr .
Heisters
, medicinisches Handbuch
, oder kurzer Unterricht wie man die innerlichen Krankheiten curiren
soll
, nebst einer Abhandlung der Vortreflichkeit der mechanischen Arzneylehre
. gr
. 8
. Nr
. 1 fl
.
Bendels
, merkwürdige Lebensumstände
, welche darinn bestehen
, aus was Ursachen er sein Vaterland
verlassen
, und sich mit einer holländischen Flotte nach Amerika gewendet
. 8
. Leipz
. 30 kr
.
Spelhovens Glücks u
. Unglücksfalle
, sowohl in seiner Jugend als auch auf Reisen nach America
, nebst
dessen Gefangennehmung un
. Flucht
, wie auch 18jähriger Aufenthalte auf einer noch nie besuchten
Jn=
sel
, von ihm selbst beschrieben
. 8
. Leipzig
. 45 kr
.
Krackherr
, des klugen Beamten täglichen Handlexicon
, in welchem alle juristische und bey der
Kauf=
mannschaft sehr unbekannte u
. fremde Worte u
. Redensarten nach alphabetischer Ordnung gebracht
u
. erkläret worden
, nebst einem Anhange eines vollständigen Wörterbuchs
. 8
. Nrb
. 1 fl
. 30 kr
.
Der geschickte u
. wohlerfahrne Zuckerbecker
, nebst einem ausführlichen Unterricht zur Pasteten u
.
Torten=
beckerey
, wie auch zum Tafeldecken u Transchieren
. 8
. Nrb
. 1 fl
.
Teuchmeyers
, Anweisung zur gerichtlichen Arzneygelahrtheit
, worinnen die vornehmsten Materien
,
theils in bürgerlichen theils in gerichtlichen Leben vorfallen
. 4
. Nr
. 45 kr
.
Lullus redivivus denudatus
,
oder neu belebter u
. gründlich erklärter Lulius
, durch seine 34 Kunstproben
aus der lateinischen in die deutsche Sprache übersetzt u
. mit Erklärung des Dunklen erörtert
. 8
. 30 kr
.
v . Bielfeld , Lehrberiffe der Staatskunst , 2 Theile 8 . Leipzig . 3 fl . 15 kr .
Geschichte der herzoglichen Prinzeßin Arville
, als einer Liebhaberin der Tugend u
. Weißheit
, 3 Theile
.
8 Augsb
. 1769
. 1 fl
. 30 kr
.
Geschichte des Don Felix von Aredo und der Seraphine , aus dem Spanischen . 8 . Berlin . 30 kr .
Der Einfluß des Schickals auf die Geschichte des menschlichen Herzens
, in einer Samlung an
Anec=
doten
, aus dem Französischen des Herrn Chevalier de la Morliere
. 8
. Leipzig 1770
. 30 kr
.
Sonderbare Schicksale des Herrn Viaud eines französischen Seefahrers
, von ihm selbst beschrieben
,
eine wahre Geschichte
, aus dem Französischen übersetzt
. 4
. Leipzig 1770
. 40 kr
.
Die wunderbaren Begebenheiten eines Britten
, oder der betrügliche Schein vieler Weltbürgerinnen u
.
süsser Herren
, moralisch u
. historisch abgeschildert
. 8
. Regenspurg 1769
. 30 kr
.
Bohns
, neu eröfnetes Waarenlager
, worinnen aller im Handel u
. Wandel gangbaren Waaren Natur
,
Eigenschaft
, Beschaffenheit u
. Nutzen nach alphabetischer Ordnung beschrieben wird
. gr
. 8
. 1 fl
. 30 kr
.
Curieuse Kunst u
. Werkschule
, enthält eine vollständige Samlung nützlich u bewehrter Künsten
.
Ge=
heimniße
, als ein Handbuch der Künstler u
. Liebhaber curieuser Wissenschaften
, 2 Theile
. 8
. 2 fl
. 15 k
.
Unterirdischer Sonnenglanz
, oder ausführlicher Unterricht von dem wahren philosophisch chymischen
Subjecto
& c
. 8
. Frankfurt
. 30 kr
.
Samlung auserlesener medicinisch chymischer Geheimniße in den Schriften Tenzels
, Phädronis und
Scheunemanns
. 8
. Nro
. 24 kr
.
Regel der fünf Orden von der Architectur
, gestellt durch Mr
. J
. B
. von Vignola
, aufs neue vermehret
mit etlich herrlichen Gebäuden des Michael Angelo Bonarori
, durch den Herrn Muet
. 8
. Nro
. 20 kr
.
Carte de la Turquie Europeenne avec un precis des Evenemens de la guerre en 1769 & 1770 entre
les Russes & les Turcs
. illum
. 1 fl
. 30 k
.
Von der röm
. kais
. königl
. Majest
. nied
. österr
.
Landrecht wegen
, wird hiemit jedermänniglich
,
denen etwa daran gelegen
,
ex officio
kund und zu
wissen gemacht
: Es habe dieses kais
. kön
. nied
.
öster
. Landrechts Rath
, Herr Philipp Jos
. Edler
von Füllenbaum
, als gerichtlich verordneter
Tho=
mas Gottwaldischer Stiftungs Curator
, hier Orts
schriftlichen angezeiget
: wasgestalten es eine
ge=
richtlich bekannte Sache seye
, daß der Thomas
Gottwald ein beständiges Stipendium für einen
Studenten jährlich zu geben verordnet
, und
hier=
zu vorzüglich seines Bruders Kinder Kinder und
weithers hinaus die Befreundte berufen
, da aber
keine vorhanden wären der den Studien
oblie=
gere
, solches einen aus dem Würzburg
.
Fürsten=
thum
, so hier in Wien studieret
, zu verleihen
verordnet habe
, falls jedoch auch von daraus kein
Student hier vorhanden wäre
, das gestiftete
Stipendium sonsten einen guten fleißigen und
frommen Studenten abgereichet werden
, und
dieser zweymal im Jahr vor obbenannten Stifter
die heilige Beicht und Communion zu verrichten
schuldig seyn solle
. Wann nun aber mit Ende
lau=
fenden Monats Martii des dermaligen
Stipen-
diat
Thomä Kopfinger Stiftungsgenuß sich endige
,
und das
Stipendiums
an jemand andern zu
ver=
leihen offen wird
, da hingegen nicht wissend seye
,
ob von des Stifters Thomas Gottwald sel
.
Bru=
ders Kinder Kinder und Befreundte noch jemand
vorhanden seye
, oder etwa jemand aus dem
Für=
stenthum Würzburg allhier Studierender (
deren
sich noch keiner gemeldet
) annoch hervorkommen
werde
, deme dieses Stipendium vorzügig
gebüh=
re
; so wäre erforderlich
, daß bevor das
Stipen=
dium an einen andern vergeben werde
, des Thom
.
Gottwald Bruders Finders Kinder und
Befreund=
te
, bey derer Abgang aber die allhier studierender
Jugend aus dem Fürstenthum Würzburg durch
Edict dessen
, daß die Thomas Gottwaldische
Stiftung in die Erledigung komme
, mit dem
Auf=
trag erinneret werde
, daß sie sich bey diesem nied
.
österr
. Landrechte anmelden und behörig
legitimi=
ren sollen
, wie im widrigen mit Vergebung des
Stipendii
an einen andern hiesigen guten
fleißi=
gen und frommen Studenten nach dem Willen
und Meinung des Stifters fürgegangen werden
würde
; dahero der Herr Stiftungscurator um
ex offcio
Ausfertigung sothanen Edicts geben
ten hat
. Wann nun hierinfalls gewilliget worden
ist
; als werden die etwa annoch vorhandene
Thomä Gottwaldische Finders Kinder und
Be=
freundte
, bey derer Abgang aber die allenfalls
hier studierende Jugend aus dem Fürstenthum
Würzburg
, inner 6 Wochen und 3 Tagen sich
sogewiß hier Orts anzumelden und zu
legitimi
=
ren haben
, wie im widrigen nach Verfließung
des bestimten Termins das Stipendium einem
an=
dern allhier studierenden gut fleißig und frommen
Knaben nach Jnhalt des Stifters Willen und
Meinung ohne Weiterm verliehen werden solle
.
Wien den 8
. Martii 1771
.
Von der gräflich Adam Wenzel
=
Batthyan und
Strattmannischen Amtskanzley der Herrschaft
Kottingbrunn wegen
, wirdet anmit
jedermännig=
lich kund und zu wissen gemachet
: nachdeme der
Georg Schindler
, Fleischhackermeister zu Allandt
,
mit seinem Vermögen
ad Cridam
gediehen ist
,
mithin von Seiten hiesiger Herrschaft zu
Aus=
findigmachung seines
Æris alieni
eine clausulirte
Convocation und Liquidationstagsatzung
anzuord=
nen für nöthig befunden
, hierwegen aber der 27
.
April
a
. c
. inclusis feriis
um 8 Uhr Fruhe in der
alldasigen Herrschaftskanzley zur Tagsatzung
be=
stimmet worden seye
. Dahero werden all und
je=
de
, welche an des besagten Georg Schindlers
Vermögen Sprüche und Forderungen zu haben
vermeinen
, auf ersagten Tag und Stund in
gräflicher Herrschaftskanzley
pro 1mo
, 2do &
3tio Termino
entweder persönlich oder durch
hin=
länglich beglaubte Gewaltstragere alsogewiß zu
erscheinen
, und die ihrer Schuldforderung halber
in Handen habende Obligationen
,
Zeugenschaft=
ten
, Verträge
, oder andere zu ihren Behelf
die=
nende Briefschaften mitzubringen
, sohin ihre
Nothdurften zu verhandlen und zu liquidiren
ha=
ben
, wie im widrigen der ausbleibende Theil mit
seiner Anforderung nichtmehr gehöret
, sondern
von dieser Massa gänzlichen abgewiesen
, und
dem=
selben das ewige Stillschweigen auferleget
wer=
den solle
. Signatum Schloß und Amtskanzley
Kottingbrunn den 13
. Martii 1771
.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben allen denen
, welchen daran gelegen ist
,
hiemit zu vernehmen
: Es habe uns Ursula
Wie=
serin
, behaust burgl
. Wittwe auf der Landstrasse
,
angezeiget
, daß sie auf dem
, dem Jacob Ermler
und dessen Ehewirthin zugehörigen
, auf der
Land=
strasse liegenden Hause
, mit einem Kapital pr
.
200 Fl
. durch ordentlichen Satz fürgemerkt
gewe=
sen sey
. Nun wäre ihr dieses Kapital von den
Ermlerischen Eheleuten schon längst zurückgezahlt
,
der von ihnen ausgestellte Satzbrief aber von
ih=
rem Manne Philipp Wieser sel
. aus Unwissenheit
zerrissen worden
. Sie bath uns daher
, weil sie
diesen Satzbrief ihren gewesenen Schuldnern für
die gethanne Rückzahlung nicht zurückstellen
könn=
te
, solchen mittels eines offentlichen Edicts
,
amortisiren zu lassen
. Da in solches über einen
von unserm und gemeiner Stadt Grundbuchs uns
erstatteten Bericht den 23
. Februarii dies Jahrs
verwilliget worden ist
; so hat der
= oder diejenige
,
welche allenfalls von dem obbesagt Ermlerischen
Satzbrief pr
. 200 Fl
. einige Wissenschaft haben
,
oder hieran einige Sprüche zu haben vermeinen
,
von heute gesetztem Dato an
, binnen einem Jahr
,
6 Wochen und 3er Tagen bey unserm und
ge=
meiner Stadt Grundbuch alsogewiß zu erscheinen
,
und hierüber sich behörig zu legitimiren
, wie im
widrigen nach Verlauf dieser bestimten Zeitfrist
der besagt Ermlerische Satzbrief gänzlich caßiret
,
und hinfüran für null
, nichtig und unkräftig
ge=
achtet
, und weiters was Rechtens ist
,
fürgekeh=
rer werden solle
. Welches man männiglich durch
dies offentliche Edict hiemit hat kund und zu
wis=
sen machen wollen
. Wien den 25
. April 1770
.
Den 4
. zukünftigen Monats Aprils wird in
dem Tischlerischen Haus
, in der Singerstraße
,
im 1ten Stock
, eine Bettstatt vom harten Holz
,
samt Baldechin und zugehörigen Bettgewand
,
dann Wäsch
, Kleider
, Kästen
, Tische
, Zinn
,
Porcellain
, ein silberner Nachtzeug und anderes
Silber
, Ohrgehänge
, Pelz
, und übriges
Hausge=
räthe
, den Meistbietenden licitando verkauft
wer=
den
.
Es ist ein bürgerlicher Visierschneiderhandel
zu verkaufen
, wer dazu belieben tragt
, kann
sich auf der Seilerstadt beym weißen Keruz
an=
melden
.
Es ist die auf der Landstraß in der
Gartner=
gasse liegend vorhin der verwittibt Theresia
Rei=
sin zugehörig gewest sohin aber an den Herrn
Adam Jngruber burgerl
. Eisentändler in
Temes=
war erblich zugefallene Behausung um einen sehr
billigen Preiß alltäglich zu verkaufen
, und
hier=
wegn auf der neuen Wieden in Bittermanischen
Haus bey dasigen Hausinhaber sich anzumelden
.
Es sind hier in der Stadt 4
. meublirte
Zim=
mer
, davon die Fenster auf die Gassen gehen
,
monat
= oder halbjahrweiß zu verlassen
, davon
das Weitere bey den Verlegeren des wienerischen
Diariums zu erfragen ist
.
Künftigen Monat als den 4
. April werden mit
Consens eines erzbischöfl
. wienerischen
Consisto=
rium von der einmädigen 30
. Tagwerk Wiesen
unweit der Stadt Baaden an der
Ginselstorfer=
haide gelegenen 20
. Tagwerk käuflich hindann
ge=
lassen werden
. Wer dazu Belieben tragt
, hat
sich benannten Tags in dem Pfarrhof zu Baaden
fruh um 8
. Uhr anzumelden
.
Den 21
. Martii und nachfolgende Täge wird
auf dem alten Fleischmarkt bey der goldenen
Ro=
sen No
. 742
. in ersten Stock auf der
Hauptstie
=
gen linker Hand Vormittag von 9
. bis 12
. und
Nachmittag von 3
. bis 6
. Uhr verschiedene
Effe=
cten
, als
: gold
= und silberne Uhren
, ein ganzer
silberner Nachtzeug und anderes Silber
,
Tisch=
zeug
, eine große Perpendikuluhr
, so 8
. Tag
ge=
het
, grün porcellainene und andere Spalier
,
deto Soffen von Procatell
, und Damast
, und
Sesseln
, harte Tisch
, Kästen
, Spigel
,
verschie=
dene Mahlereyen
, hatte Bettstätte und
Bett=
gewand
, auch Kassatruhen
, dann Zünn
, Kupfer
,
und Eisen gegen baarer Bezahlung hindann
ge=
geben werden
.
Nächst künftigen Montag als den 18 dies
Mo=
nats März werden von Seiten des kais
. auch k
.
k
. obrist Hofmarschallenamt in der Alstergasse
bey dem goldenen Lämbel zu ebener Erden
ver=
schiedene Verlassenschaftseffecten
, als
: etwas
Gold
, Frauenkleider
, deto Wäsch Tischzeug
,
Leinwand
, Spiegel
, Kästen
, Sessel
, Tisch
,
Uhren
, Bettstätte
, deto Bettgewand und Zinn
Vormittag von 9 bis 12
. und Nachmittag von
3 bis 6
. Uhr
plus offerenti
gegen baarer
Be=
zahlung hindann gegeben werden
.
Wir von der hochlöbl
. kais
. kön
. J
. Oe
.
Regie=
rung in der wider den Joseph Possauner v
.
Eh=
renthal kais
. königl
. titular Bergrath
verhäng=
ten Cridäabhandlung niedergesetzte Commißion
,
geben hiemit zu vernehmen
, wie daß
,
nachde=
me auf Anlangen des in Sache verordneten Edicts
=
Curatoris Dr
. Joseph Griendl eine Tagsatzung
zur ersten Anmeldung derer gesamt intereßirt
Joseph v
. Possaunerischenß Creditspartheyen auf
den 8ten künftigen Monats April Nachmittag
um 3
. Uhr
per patentes
anberaumet worden
,
dagegen namhafte und mehrere Glaubigere
, die
sich außer Lande befinden
, mit intereßirt sind
,
für nöthig befunden worden seye
, besagte erste
Anmeldungstagsatzung auch durch offentliche
Zei=
tungsblätter und machen zu lassen
, dahero dann
hiemit in obbesagten Tag und Stund die gesamt
sowohl in
= als ausländische Jos
. v
. Possauner
.
Creditspartheyen zur ersten Anmeldung
aut per
se
, aut per mandatarios
zu erscheinen citiret
,
und der Fürsichgehung halber besagter Tagsatzung
sich Vormittag um 9 Uhr des nämlichen Tags in
der Regierungs Rathstube erkundigen zu lassen
wissen werden
: übrigens aber bey solcher
Tagsa=
tzung nach behörig beschehener Anmeldung in
Be=
traf eines von dem Dr
. Joh
. Nep
. Schrägl
,
qua
Curatore Creditorum
, und dem
Cridatario
an=
sinnenden Vergleich die Verabredung zu treffen
,
ihnen
Creditoribus
allerdings frey stehet
.
finger
=
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
,
geben hiemit jedermann zu vernehmen
: es sey
über die schon ehedessen angeordneten
Licita=
tionstagsatzungen verwilliget worden
, das
haut
=
singerisch in der Rossau ligende Haus abermal
offentlich auszufeilen
, und an den
Meistbie=
tenden zu verkaufen
. Da nun zu diesem Ende
der 10te des Monats April dies Jahrs
bestim=
met ist
, so haben diejenigen
, welche das
gedach=
te Haus zu kaufen willens sind
, an dem
be=
stimmten Tag
, oder da wir anderer
Verhinder=
nissen halber diesen Tag nicht zu Rath sässen
,
den nächst darauf folgenden Rathstag fruh um
8
. Uhr vor uns zu erscheinen
, und sich bey
un=
serem und gemeiner Stadt Grundbuch durch
den Amtsschreiber anmelden zu lassen
, folglich
der weiteren Behandlung abzuwarten
.
Es sind nachspecificirte Häuser und Gärten
,
benanntlich
: 1
) das ehemalig Maaderische Haus
und Garten auf der Landstrasse
; 2
) der ehemalig
freyherrl
. Böckische Hof sammt Garten zu
Jnzer=
storf am Wienerberg
; 3
) der ehemalig gräfl
.
Har=
rachische Hof sammt Garten ebenfalls zu
Jnzer=
storf am Wienerberg
; 4
) das ehemalig
Betten=
krammerische Haus zu Baaden
, theils mit
, theils
ohne Mobilien
, um billigen Preise zu verkaufen
.
Wer nun ein so anderes käuflich an sich zu
brin=
gen gesinnet ist
, hat sich sowohl wegen näherer
Auskunft deren Ein
= und Zugehörungen
, als auch
des Kaufschillings in der Fürstl
. Batthyanischen
Kanzley im Schottenhof zu melden
.
Den 21
. dies Monats März werden auf
Ver=
ordnung eines hochlöbl
. k
. k
.
Judicii Del
. Milit
,
Mixti
in der diesfälligen Kanzley in der
Wallner=
strasse im Kaiserhaus im ersten Stock zwey
bril=
lantene Mannsringe frühe präcise um 9
. Uhr den
Meistbietenden gegen alsogleich leistend baarer
Be=
zahlung verkäuflich hindan gelassen werden
.
Es ist zu Heiligenstadt ganz am Ende des Dorfs
gegen Nußdorf in der angenehmsten Lage
, freyen
Luft
, und Prospect sowohl in das Kaltenberger
=
und Grinzingergebürge
, als auch über die Donau
und nach der Stadt Wien und Vorstädten
, eine
Behausung mit einem ausgesetzten Stock
, worinn
im obern Stock ein Saal
, und 3
. Zimmer
, eine
Kuchel
, und 3
. Aufgänge
, zu ebener Erde 3
. Zinns
wohnungen
, mit Kammer und Kuchel
, ein Stall
auf 4 auch 5
. Pferd
, eine schöne Schupfen an
der Einfahrt
, ein best gewölbter großer Keller mit
einem sowohl im Keller als im Hof brauchbaren
guten Brunnen
, vom besten Bau sind
, nebst dem
gleich hinter dem Haus her liegenden Weingarten
,
und einem Weingartsgrund zu Grinzing alltäglich
zu verkaufen
. Wer hiezu ein Belieben tragt
, hat
sich bey dem Gegenhandler in dem großen
Armen=
haus anzumelden
.
Mit Bewilligung eines löbl
. Stadtrath allhier
wird auf dem Rathhaus den 10
. nächstkünftigen
Monats Aprils frühe um 8
. Uhr (
wenn aber
sel
=
bigen Tag keine Ceßion gehalten würde
, den
nächstfolgenden Rathstag darauf
) das auf der
Wieden in der neuen Gasse liegend Mauermeister
Paulisch
= und Gasteigerische zum kleinen Jordan
genannte Haus
, welches durchaus bey gutem Bau
,
und mit Ziegeln gedecket ist
, und 15
. separirte
Wohnungen
, dann besonders noch ein zierliches
Gärtl
, Salletl
, Zimmerl und Kuchel
, nebst
ei=
nem kleinen Keller hat
, dem Meistbietenden
ver=
kauft werden
.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen
: Es seye
die Elisabeth Mansin
, gewest ledigen Standes
allhier mit Tod abgegangen
, und daher um mit
der künftigen Verlassenschaftsabhandlung sicher
fürgehen zu können
, für nothwendig befunden
worden
, diejenigen vorzuladen und anzuhören
,
welche an diese Verlassenschaft einige Ansprüche
und Forderungen haben möchten
. Da wir nun
entschlossen sind
, eben diese Sprüche und
Forde=
rungen an dem eigens
, und zwar für das erste
=
und letztemal hiezu bestimmten Tag
, nämlich den
19
. des Monats April dies Jahrs
, oder da wir
diesen Tag anderer Verhindernissen wegen nicht
zu Rath sässen
, den nächst darauf folgenden
Raths=
tag frühe um 8 Uhr zu hören
, und zu
verneh=
men
. So haben alle jene
, welche an der
Elisa=
beth Mansin sel
. Verlassenschaft eine
rechtmäßi=
ge Forderung
, es sey um Erbschaft
, Schuld
,
oder anderer Ursachen willen
, zu haben glauben
,
den bestimmten Tag selbst persönlich
, oder durch
einen hinlänglich versehenen Gewalttrager so
ge=
wiß vor uns zu erscheinen
, sich behörig zu
legiti=
miren
, und ihre Ansprüche und Forderungen
dar=
zuthun
, als im widrigen Falle auf die
ausbleiben=
den oder nicht behörig liquidirenden Erben
,
Glau=
biger
, und Prätendenten keine Rucksicht
genom=
men
, mit der Abhandlung und Vertheilung des
Verlassenschaftsguts von Amts wegen
vorgegan=
gen
, und dasselbe den etwa vorkommenden Erben
unbedenklich überlassen werden würde
.
Jn des Herrman Jos
. Krüchtens Buchhandlung
bey der Weltkugel im Seizerhof ist zu haben
.
L'Office de la Semaine sainte en latin & en
françois à l'usage de Paris
, 12
. Paris 1760
. relié
.
1 fl
. 48 k
.
Le même plus grand format & Caracter
. 8
.
Paris 1758
. relié
. 3 fl
. 36 k
.
Uffizio della Settimana santa opera dell'Abate
Alesandro Mazzinelli
. Venezia
. ligato
. 1fl
. 24 k
.
Officium
hebdomadæ
sanctæ
rubro nigr
. 24
Venetiis 1765
. 1 fl
. 24 k
.
—— oder Gottesdienst der heiligen oder
sogenann=
ten Charwochen
. 12
. Prag 1764 gebunden 54 kr
.
Sechs Quardetten von Herrn Vauhall
, mit 2
Violine
, Alt
. Baß
, 1tes Stuck
, fein in Kupfer
gestochen
. Paris
. 3 fl
.
Sechs Quardetten von Hrn
. Vauhall
, mit 2
Vio=
lins
, Alt u
. Baß
. 2tes Werk f
. in Kupf
. gest
. 3 fl
.
Sechs Quardetten von Hrn
. Gebart
, im
. 2
Vio=
lins
, Alt u
. Baß
. eb
. in Kupfer gestochen 3 fl
.
Pallu
, Mart
. Geschäfte des ewigen Heils
, dessen
Wichtigkeit
, Nothwendigkeit
, Mittel und
Hin=
dernußen
. Augsb
. 1767
. 8
. 20 kr
.
— vollständige Erklärung des großen Gebeths
von der Liebe des Nächsten
. 8
. eb
. allda
. 45 kr
.
— von den letzten Dingen des Menschen . 8 . 45 kr .
— Weg zur Vollkommenheit
, durch die geistliche
Uebungen des H
. Jgnatii
. 8
. Augsb
. 36 kr
.
— das Leben unsers Herrn Jesu Christi
, durch die
Nachfolge in dem Leben eines Christen gebildet
. 8
.
eb
. allda
. 1764
. 36 kr
.
Mauri
, Cand
. dreyfacher Leitstern
, Gott in
die=
ser Welt durch einen frommen Lebenswandel zu
finden
. 8
. Augsb
. 1761
. 51 kr
.
Maximiliani à S
. Josepho
, heiliges Jahr
, d
. i
.
kurze Lebensverfassungen heiligen
, selbiger u
.
gottsel=
liger Diener Gottes
, auf alle Tage des Jahrs
. 4
.
München 1744
. 3 fl
.
Braun
, Jac
. de March
.
, 8tägige Wahlfahrt auf
dem heil
. Kreuzweg zur Reinigung des Gewissens
,
Wachsthum der Tugend und Vereinigung mit
Gott
. 8
. Augsb
. 1764
. 24 kr
.
Richardsons Samuel
, gemeinnützige Lehren
der Tugend u
. der guten Sitten 8
. Berl
. 1 fl
. 12 k
.
Salazar
, Franc
.
, heilige Einsamkeit
, oder
geist=
liche Uebungen des H
. Vaters Januarii 8
. 24 kr
.
Sailer
, Sebast
. marianisches Orackel
.
, b
. i
.
heil=
same Räthe Mariä vom guten Rath
, ihren Pfleg
=
Kindern u
. Verehrern auf zerschiedene Anfragen
er=
theilt
. 2 Theile
. 8
. Augsb
. 1769 — 70
. 3 fl
. 30 kr
.
Scholar virtutum ascetica
, & moralis
doctrinæ
dives
, in qua methodus Orationi mentali
fru-
ctuose vacandi addiscitur
. 8
. Wirceb
. 24 kr
.
Todtsgedanken
, geistliche
, bey allerhand
Ge=
mählden und Schildereyen in Vorbildung
unter=
schiedlichen Geschlechts
, Alters
, Standes und
Würdens Personen
, sich des Todes zu erinnern
,
in 52 Kupfertafeln entworfen
, nebst beygefügten
sittlicher Erklärung
. fol
. Lintz 1753
. 3 fl
.
Von dem k
. k
. Stadt
= und Landgericht Wien
wird hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
gemacht
: Wasgestalten auf schriftliches Anlangen
Hrn
. Franz Prokesch Agenten
Administratorio
nom
. wider Johann Schmalecker
, burgerl
.
Gold=
schmid
, in die gerichtl
. Licitir
= und Feilbietung
verschiedener Effecten und Mobilien (
bestehend in
Kästen
, Bilder
, Sopha
, Spiegeln
, Tischeln
,
dann eisernen Hämmer
, Ampos
, Zangen sammt
Schraubstock
, auch anderer Geräthschaften
)
ge=
williget
, und zu Vornehmung sothaner Licitation
der 21
. dies Monats März Vormittag um 9
. Uhr
in der Weyhburggasse in dem genannt
Caraboldi=
schen Haus im ersten Stock zu erscheinen
anberau
=
met worden seye
. Dahero dann diejenige
,
wel=
che von obbemeldten Effecten und Mobilien etwas
käuflich an sich zu bringen gesinnet sind
, an
vor=
bemeldtem Tag
, Stund
, und Ort sich einzufinden
haben werden
.
NB
. Es seynd hier wieder angekommen die
Ge=
brüdere Montani mit verschiedenen Blumenkielen
wie folget
:
Gedoppelte Arunculen
. Von dreyßigerley
Far=
ben
, allerhand Arunculen
. Arunculen
la Bella
di Brusseles
. Gelbe Arunculen
. Arunculen die
schöne von Orleans
. Gesprengte Arunculen von
verschiedenen Farben
. Arunculen der Prinz von
Oranien
. Pur rothe extra schöne Arunculen
.
Al=
lerhand färbige Anemoni
. Allerhand rothartige
Anemoni
. Anemoni
la Bella di Brusseles
.
Ane=
moni der grosse Turband
, Anemoni in
Regen=
bogen
. Anemoni der Prinz von Oranien
. Anemoni
alte Bollone
. Anemoni
, die schöne von
Nor=
mandie
, und sonst allerhand Arten schönen Blumen
.
Saamen von Kauli Flor
, von denen schönsten
Sorten
, Saamen von Broccoli Romani
, extra
schön
. Die Blumenkiele seynd durch und durch
das 100
. für 4
. fl
. Der Saamen von
Kauli=
flor das Loth 18
. kr
. Der Saamen von Brocoli
Romani das Loth 15
. kr
. Saamen von
Spani=
schen Zwiebeln das Loth 15
. kr
. Saamen von
Römischen Fenchel das Loth 15
. kr
. Saamen
vom Lombardischen Kehl
, Melaun
=
kern
, Cardi
das Loth 15
. kr
. Artischoken
=
kern das Loth
15
. kr
. Fruhe
=
kraut das Loth 12
. kr
. Kauli
Arabi das Loth 8 kr
. Capuciner Köhl das Loth 8 kr
.
NB
. Nägl
=
saamen
, das Loth 1
. fl
. Veigl
=
saa=
men von verschiedenen Farben das Loth 30
. kr
.
Arunculen Turband d'Or das Stuck 6
. kr
.
Auch ist ein extra frischer Lucerne
= oder
Schwei=
zer
=
Klee
, das Pfund pr
. 45
. kr
. auch Steyrischer
Klee
, das Pf
. pr
. 24
. kr
. zu haben
.
Obgedachte Gebrüdere Montani seynd bey Hrn
.
Sebastian Lanser im Gewürzgewölb beym
golde=
nen Stern in der Wolzeil anzutreffen
.
Von des kais
.
Collegii Acad
. Soc
. Jesu
in Wien
Grundbuch wegen
, wird jedermänniglich kund
gemacht
, daß nach zeitl
. Hintritt des Hrn
.
Dio=
nystii Mac
=
keogh de Killearny
, gewest k
. k
.
Hof=
medici in Schönbrunn
, zu Licitir
= und
Verkau=
fung an den Meistbietenden dessen anhero
dienst=
baren 26
. Joch Aeckern
, sammt dem darauf neu
erbauten Stadl und Garten zu Braittensee im
obern und untern Gern liegend
, wie auch 2
. Pflug