Nro . 25 . Mittwoch den 27 . März 1771 .
Wienerisches Diarium ,
oder
Nachrichten von Staats
, vermischten
,
und gelehrten Neuigkeiten
.
Verlegt bey den von Ghelenschen Erben .
Cadix den 12 . Hornung .
Gestern kam das spanische Kriegsschif
,
den Atlante
, von Cartagena allhier
an
, wo es sich hatte ausbesseren
lassen
. Die Fregatte
, die H
. Theresia
,
welche das zweyte Bataillon von dem
flan=
derischen Regimente an ihrem Bord hat
,
und davon das erstere sein Standquartier in
Mexico hat
, ist mit besagtem Kriegsschiffe
in unserem Hafen eingelaufen
. Gedachtes
erste Bataillon sollte hier eingeschiffet
wer=
den
, um nach Amerika abzugehen
; allein
,
der zwischen unserer Krone und England
be=
richtigte Vergleich wird in seiner Bestimmung
eine Abänderung veranlassen
. An dem
nun=
mehr versicherten Frieden nehmen wir den
wesentlichsten Antheil
; wenn es aber zu
ei=
nem Kriege zwischen beyden Reichen
gekom=
men wäre
, so hätten sich außer allem
Zwei=
fel merkwürdige Begebenheiten ereignet
. Man
erwäge unsere Seemacht in ihrem wirklichen
Zustande
. Acht und fünfzig Schiffe von der
Linie
, deren eins von 112
. sieben von 80
.
zwey und vierzig von 70
. und acht von 64
.
Kanonen
, liegen fertig in die See zu
ste=
chen
. Hierzu kommen 23
. Fregatten
,
un
=
ter welchen 16
. von 26
. Kanonen sind
;
so=
dann 9
. Schebecken
; 6
. Flotten
; 5
.
Bom=
bengalioten von 17
. Kanonen
, 3
. breite und
platte Schiffe von 12
. nebst unterschiedlichen
Transportschiffen
, deren in erforderlichen
Falle 35 mit 50
. bis 60
. Kanonen
ausge=
rüstet werden könnten
. Jn solcher
Ver=
fassung stand unsere Krone
, als zum
allge=
meinen Beßten und für die Sicherheit der
Handlung das drohende Gewitter beschworen
worden
. Wirklich ist das große
Kauffar=
theyschif
, der Ruse
, mit einer ganzen
La=
dung von verschiedenen Waaren nach Peru
unter Segel gegangen
.
Londen den 8 . März .
Am 5
. dieses geschah in dem Unterhause
der Vortrag
, man möchte festsetzen
, "daß
,
weil die königl
. Ministere
, bey der jüngsten
Unterhandlung mit dem spanischen Hofe in
Betref der Jnsul Falkland
, verabsäumet
hätten
, die Erläuterung des von den
span=
ischen Gouverneurs in Amerika geleisteten
Amtseides
, ihrer allgemeinen Befehle und
der in Amerika eingeführten Gesetze zu
be=
gehren
, nach welchen besagte
Gouver=
neurs sich zu richten vorgeben
, und
mit=
tels deren der spanische Hof dieselbe
, in
Ansehung der angehobenen Feindseligkeiten
,
rechtfertigen will
, unseres Königs
Gerecht=
same und Besitzungen in Amerika dadurch
ausgestellt verbleiben
, von besagten
Gou=
verneurs
, unter dem Vorwande eines solchen
Amtseides ihrer allgemeinen Befehle und
der in Amerika eingeführten Gesetze
,
ge=
stört zu werden
.
" Dieser von Seiten der
Widerspruchsparthey gethane Vortrag ward
von den Anhängeren der Ministere lebhaft
bestritten
, endlich
, nach starken
Wortwech=
sel
, den Stimmen ausgesetzt
, und mit 130
wider 43
. Stimmen verneinet
.
Hier passet die Abschrift von dem
Wie=
dererstattungsbefehle
, den der Balio Fray
Dom Julian von Arriaga dem Herrn Dom
Philipp Ruez Puente zugefertigt hat
, und
welcher zur königl
. spanischen Ratification der
am 22
. Jänner durch den Prinzen von
Mas=
serano unterschriebenen Erklärung gedienet
hat
.
"Da
, mittels eines zu Londen unterm 22
.
jüngstverwichenen Jänner von dem Fürsten
von Masserano und dem Grafen von
Roche=
fort unterzeichneten Vertrags
, zwischen dem
Könige und Sr
. großbritannischen Majest
.
festgesetzt worden
, daß die Maloninische
,
von den Engländeren benamsete
Falklands=
insul unverzüglich in die eigentliche Lage
zu=
rückgestellet werden sollte
, in welcher solche
sich befand
, ehe sie (
die Engländer
)
diesel=
be am 10
. Brachmon
. verwichenen Jahres
räumeten
, so thue ich euch aus Befehl des
Königs kund
, daß
, sobald die von dem
Lond=
ner Hofe befehligte Person euch
gegenwärti=
ges vorweisen wird
, ihr verfügen sollet
, daß
die Wiedererstattung des Hafens Crusade
oder Egmont
, und dessen Fords
, und
Abhängigkeiten
, imgleichen die Rückgabe
der sämmtlichen Artillerie
, Ammunition
und Habschaften
, welche Sr
.
großbrittan=
nischen Majestät
, und ihren Unterthanen
allda zugehörig vorgefunden worden
, nach
Ausweisung der von Georg Farmer und
Wilhelm Maltby
, Esquires
, am 11
.
Heu=
monat besagten Jahres zur Zeit
, da sie
ge=
dachten Platz raumeten
, unterschriebenen
Verzeichnisse
, davon ich euch hier die von
meiner Hand bestätigten hier
beygeschlosse=
nen Abschriften einsende
, bewerkstelliget
wer=
de
, und
, sobald eine und andere mit den
gehörigen Formalitäten wird geschehen seyn
,
ihr unmittelbar den Offizier und die
übri=
gen Unterthanen des Königs
, die daselbst
vorfindlich seyn möchten
, abziehen lasset
.
Hierüber bitte ich Gott
, daß Er euch lange
Jahre erhalten wolle
. Jm Pardo den 7ten
Hornung 1771
.
Unterschrieben
Der Balio Fray Dom Julian de Arriaga
.
an Dom Philipp Ruez Puente
.
"
Man bestimmet die Entbindung der
Kö=
niginn auf künftigen Monath
. Jhre Majest
.
gehen in Jhrer Schwangerschaft glücklich
fort
.
Das irrländische Parlament ist zu Dublin
am 26
. Hornung eröfnet worden
; allein
, es
sind viele Unordnungen dabey vorgegangen
.
Der in den Gegenden des
Parlamentshau=
ses zusammengerottete Pöbel hat seine
Ver=
wegenheit dahin getrieben
, daß er diejenigen
Glieder
, welche einen gewissen ihnen von
dem Haufen vorgehaltenen Eid zu leisten
versaget
, angefallen und mishandelt hat
.
Man war genöthiget
, um Militarbeystand
und bürgerliche Gewalt anzusuchen
, um die
Meutlinge zu zerstreuen
, welches glücklicher
Weise von statten gegangen ist
. Jn den
Kammeren haben sich zwo Partheyen
her=
vorgethan
; nach lebhaftem Streit aber hat
die Ministerialparthey gesieget
, und eine
große Mehrheit auf ihre Seite erhalten
.
Versailles den 9 . März .
Der König hat den Grafen von
Gama=
ches
, den Grafen Ludwig von Durfort
, und
den Grafen von Balby
, derer ersterer bey
dem Dragonerregimente Dauphin
, beyde
letztere aber bey der Cavallerie Capitaine sind
,
zu Fahndrichen bey der Gendarmerie ernannt
.
Bey Sr
. Majest
. hat sich am 4ten dieses der
zu den Generalstaaten bestimmte neue
Bott=
schafter
, Marquis von Noailles
, beurlaubet
.
Die Marschalle von Frankreich sind bey dem
König mit Vorstellungen eingekommen
, die
dahin lauten
, daß der Graf von Maillebois
zwar von Sr
. Majest
. zu einem der
Gene=
ralaufseher des Kriegswesens ernannt
wor=
den
, er habe sich aber durch seine
Streitig=
keit
, der Ehre wegen
, mit dem seel
.
Mar=
schal von Estrees
, welche im Jahre 1758
.
vor das Marschalsgericht gebracht worden
,
dieser Bedienung unwürdig gemacht
. Die
Antwort des Monarchens ist diese gewesen
:
"Wenn der Graf von Maillebois Unrecht
gehabt hat
, so habe ich ihn desfalls
gestraf=
fet
. Seitdem aber habe ich eingesehen
, daß
seine militarischen Naturgaben mir in dem
ihm ertheilten Auftrage nützlich seyn können
.
"
Paris den 10 . März .
Am 6ten dieses erhob sich der nunmehrige
König von Schweden
, doch ohne Staat und
Gefolge
, zu einer besonderen Sitzung der
königl
. Akademie der Wissenschaften
. Herr
von Alembert verlas eine auf die Ehre
,
wel=
che dieser Monarch der Akademie angedeihen
ließ
, sich beziehende Rede
; Herr Marquer
eine Denkschrift über das Flintenglas
; Herr
Sage eine gleiche über die Blende
, welche
eine glänzende Bergart
, schwarz und auch
gelb ist
; und Herr Lavoisier eine dritte über
die Beschaffenheit des Wassers
. Die wegen
ihrer Geschicklichkeit in den durch Kunst
ge=
machten Beobachtungen vorzüglich bekannte
Demoiselle Biheron hatte die Ehre
, Sr
.
schwedischen Majest
. unterschiedliche solche
Werke von ihrer Verfassung zu zeigen
.
Höchst=
dieselbe wohnten am folgenden Tage
, in
Ge=
sellschaft ihres Hrn
. Bruders
, des Prinzens
Friedrich
, einer Versammlung der Academie
Francoise bey
. Der Abt von Radonvilliers
,
als Kanzler
, bewillkommete sie im Namen
der Akademie
. Hernächst verlas der Hr
. von
Alembert ein Gespräch zwischen der Königinn
Christina und Descartes in den elisäischen
Fel=
dern
; und Hr
. Marmontel ein Lustspiel in
zwoen Hauptabtheilungen in gebundener
Re=
de
, unter der Aufschrift
:
l'Ami de la
Mai-
son
, der Freund vom Hause
. Der Herzog
von Riverois endigte die Sitzung mit
Ver=
lesung unterschiedlicher Gedichte von seiner
Feder
. Nach der Sitzung übergab die
Aka=
demie dem König von Schweden einen von
ihren in Gold geprägten Rechenpfeningen
,
den Höchstdieselbe gnädigst anzunehmen
ge=
ruheten
. Sie besahen demnach die in dem
Versammlungszimmer aufgestellten Portraite
,
unter welchen sich auch der Königinn
Christi=
na ihres befindet
. Die Akademie bath den
schwedischen Regenten
, er möchte ihr auch
seines gnädigst zukommen lassen
, welches Se
.
Majest
. zuzusagen beliebten
.
Am 2ten dieses hat der obere Rath von
Blois seine erste Sitzung gehalten
, und die
ganze Stadt das größte Vergnügen darüber
bezeuget
.
Paris den 11 . März .
Der König hat die Vorstellungen des
Steurkammergerichtes abgewiesen
, und kurz
sich dahin geäußert
, daß Se
. Majest
.
der=
gleichen nicht annehmen würden
, so lange
diese Kammer sich mit fremden
Gegenstän=
den beschäftigte
, und dann noch weniger
,
wenn sie so unbescheiden wäre
, selbige zum
voraus bekannt zu machen
.
Das Marschallsgericht hat es nicht bey
der Antwort des Königs
, betreffend das
Amt des Hrn
. Grafen von Mallebois
be=
wandt seyn lassen
. Es ist bey dem Könige
mit einem neuen Schreiben eingekommen
,
um Sr
. Majest
. zu wiederholten malen
vor=
zustellen
, daß die Straffe
, womit der Graf
von Maillebois aus königl
. Befehle belegt
worden
, nur eine neue Vermuthung seines
Vergehens wäre
, und müßten die der Ehre
dieses Kriegsbedienten angehängten
Schand=
flecken nicht auslöschen
, zumal
, da er
an=
ders nicht
, als durch ein gesetzmäßiges
Ur=
theil in seine gänzliche Unschuld
zurückge=
bracht werden könnte
. Mit diesen neuen
Vorstellungen ist der Herr Marechal von
Clermouttonnerre zu dem Könige gegangen
,
auf welche Se
. Majest
. diesmal gesehen
ha=
ben
, so
, daß der Herr Graf von
Maille=
bois seiner Stelle
, als Generalaufseher
des Kriegswesens entsetzet worden
,
wel=
che
, allem Vermuthen nach
, der Herr
Graf von Muy erhalten wird
. Er hatte
bekanntermassen die Stelle eines Kriegs
=
Ministers von sich gelehnet
, weil er vorgab
,
daß er die zu solcher wichtigen Stelle
erfor=
derlichen Fähigkeiten nicht hätte
. Um dem
Staate aber auch nützliche Dienste zu
lei=
sten
, verschmähet er nun nicht
, eines
gerin=
gern Postens sich zu unterziehen
, den er besser
erfüllen zu können vermuthet
. Ganz Paris
giebt der Bescheidenheit und dem
patrioti=
schen Eifer eines so guten Mitbürgers den
vollkommenen Beyfall
.
Obgleich der neue Gerichtshof zum
vor=
aus hatte merken lassen
, daß er sich nicht für
befugt hielt
, Edikte in Ka⟨mm⟩eralsachen in
die Bücher einzutragen
, so kamen deren doch
am verwichenen Montag
, um 11
. Uhr
Abends
, 11
. bey dem Herrn
Generalpro=
curator an
. Folgenden Tages
, Morgens
,
that er davon die Anzeige an der Behörde
.
Der Herr von Aguesseau imgleichen
⟨v⟩iele
von den Hrn
. Staatsräthen und
R⟨equ⟩eten=
meistern sahen sie nach dem Verhör der
Par=
theyen ein
, erneuerten ihren Zweifel über
ihr Befuqniß
, auch ihr Befreunden über hie
Vielheit der neuen Auflagen nach Verlauf
von 8
. bis 9
. Friedensjahren
, und in einem
Zeitpunkte
, da man die Nation über die
Be=
sorglichkeit eines nahen Krieges sicher stellet
,
sodann über die Unrichtigkeit ihres Orts
,
Gesetzen zu deren Errichtung viele unter
ih=
nen
, als Glieder des Rathes
, beygetragen
hätten
, als Parlamentsglieder die letzte
Kraft zu verschaffen
; kurz über die Gefahr
der Einschreibung selbst durch die
verschiede=
nen Schwierigkeiten
, die bey der Einnahme
solcher Au⟨f⟩lagen entstehen könnten
.
Jn gefolge dessen wurden diese Edicte der
Versammlung nicht gesetzmäßig eröfnet
,
son=
dern Hr
. von Agueßeau begab sich im
Nach=
mittag
, von Amtswegen
, zu dem Herrn
Kanzler
, und zeigte ihm die verschiedenen
Anmerkungen der obrigkeitlichen Personen an
.
Es hieß zwar
, besagte Edicte wären seit dem
eingezogen worden
; allein
, es ist sicher
,
daß sie noch zur Zeit bey dem Hrn
.
Gene=
ralprocurator sind
, ohne daß man eigentlich
wisse
, was daraus kommen werde
.
Den Procuratoren bey dem Parlamente
ist ein Circular von ihren Syndicken
zuge=
sandt worden
, daß sie
, den Befehlen des
Herrn Kanzlers zufolge
, alle Jnstanzen
, die
sie in Handen haben
, in die Kanzley
über=
geben sollen
. Man vermuthet
, es sey
dar=
auf angesehen
, an die neuen Oberräthe die
von ihrem Gerichtsbezirk vor den
Parla=
mente hangenden Sachen zu weisen
. Dem
sey nun wie ihm wolle
, dieser Befehl hat
die Procuratoren in große Unruhen gesetzt
;
sie haben sich verabredet
, nicht zu gehorchen
,
und die Syndicken auf sich genommen
, dem
Kanzler den entsetzlichen Schaden
vorzuhal=
ten
, der daraus für ihre Gemeinde
entste=
hen würde
, nebst den bösen Folgen
, welche
diese Abänderung nach sich ziehen könnte
.
Man versichert auch
, der Herr Kanzler sey
über die Unordnung
, welche sein Entwurf
veranlassen dürfte
, in Verwunderung gesetzt
worden
, und habe den Procuratoren
erlau=
bet
, desfalls mit Vorstellungen bey ihm
ein=
zukommen
.
Parma den 9 März .
Den 3ten dieses langten Se
. Excellenz
der Herr Marchese von Rivarolo von
Tu=
rin allhier an
, welcher mit der Würde
ei=
nes bevollmächtigten Ministers Sr
.
sardi=
nischen Majestät an dem neapolitanischen Hof
abgehen wird
. Obbemeldter Marches
wur=
de den folgenden Tag durch unsern Minister
und Staatssäcretär Herrn Marchese Felin⟨o⟩
bey unsern durchlauchtigsten
Landesherrschaf=
ten aufgeführt
, und den 5ten dieses begab
er sich von hier weg nach Florenz
. Se
.
Ex=
cellenz
, der Herr Graf von Wildscheck
,
wel=
cher von Wien und Mayland allhier
ange=
langt
, und nächstens als kaiserl
. Minister
an den toscanischen Hof abreisen wird
,
wur
=
de ebenfalls durch erwehnten Herrn
Mini=
ster bey den höchsten Herschaften aufgeführet
,
und heute nahm derselbe seinen Weg nach
dem bestimmten Orte
.
Livorno den 13 . März .
Die von Mahone gekommene rußische
Fre=
gatte Venus genannt
, welche zum Dienste
Kapitain Ratisbo⟨ffok⟩y bestimmet ist
, und 28
.
Kanonen
, wie auch 180
. Mann Besatzung
,
nebst Bauholz und Kriegsvorrath für die
ru=
ßische
ßische Seemacht am Bord hat
, haltet sich
noch immer in hiesiger Rhede auf
. Gestern
fruh seegelte die toscanische Kriegsfregatte
,
He⟨t⟩rurien genannt nach Triest
; dieselbe wird
von dem Kapitain Cav
. Guillichini
coman=
dirt
, und wie man sagt 8
. Monat auf der
Reise nach dasigen Wässern zubringen
. Die
rußischen Officiers versichern
, daß ihr
be=
vollmachtigter General Herr Graf von
Or=
low künftiges Aprilmonat gewiß allhier
ein=
treffen werde
.
Warschau von 14 . März .
Aus Petersburg bringen die Nachrichten
mit
, daß der am hiesigen Hofe neuernannte
Bottschafter Herr von Saldern abgegangen
,
um seinen neuen Posen anzutreten
; man
schmeichelt sich
, daß die bisherigen fest
gewe=
senen Herren Senateurs mit dem nächsten
auf freyen Fuß werden gestellt werden
.
Der bekannte Conföderationsmarschall
Bierzynski
, welcher in den Grodgerichten zu
Peterkau das harte Manifest wider die
Ge=
neralconföderation niedergeleget
, ist unter
einer Rußischen Bedeckung hier angekommen
.
Die Deputationslandtäge in Litthauen sind zum
Theil sehr blutig geendiget
, und einige auch
gar nicht bestanden
, man weiß überhaupt
nicht
, wie es noch ablaufen wird
, da viele
Factiones sind
, worunter besonders die von
dem wildaischen Bischof Massalski die
stärk=
ste ist
. Zwischen dem Generalmajor
Suwa=
row welcher bisher in Sendomir gestanden
,
und dem Marschall Pulawski ist eine scharfe
Action vorgefallen
; die Russen haben davon
300
. Gefangene nach Lublin gesandt
. Der
berüchtigte Schütz ist über seine letzten
Schlä=
ge sehr böse gewesen
, aus Rache ist er
wie=
der nach Wielizka gegangen
, hat daselbst
sehr übel gewirthschaftet
, und sogar einige
königl
. Salzofficianten in Ketten legen
las
=
sen
. Der Obrist Drewitz verläßt wiederum
Großpohlen
, er ist Petrikau paßiret
, und
gehet nach dem Krakauischen
. Der
General=
regimentarius Zaremba hat sich mit seinen
be=
sten Freunden auf die Güter begeben
, und man
fügt
, daß er die Conföderation verlassen wird
.
Der Generallieutenant von Olitz
, welcher
seine Winterquartiere in der Wallachey hat
,
hat ohngeachtet der strengen Kälte dennoch
ein Corps jenseits des Flusses Olta
abge=
sandt
, die beyden Städte Brancowan und
Carojowa zu occupiren
, welches sie auch
bewerkstelliget
, unterwegens sind sie auf ein
Corps Türken von 5000
. Mann gestossen
,
welchen sie die Kanonen abgenommen
.
Dar=
auf haben die Russen Anstalten gemacht
,
die beyden Städte Rußig und Giurgiewo
einzunehmen
, welches die letzten sind
, so die
Türken diesseits der Donau noch inne gehabt
;
es sind zwar Nachrichten hier daß die
Ein=
nahme von der letzten glücklich bewirket
, und
daß außer vielen Gefangenen
, auch eine
gro=
ße
ße Anzahl Türken
, in die Donau gejaget
,
wovon aber noch weiter keine Bestättigung
nachgekommen
. Bey der rußischen
Haupt=
armee sind schon 40000
. Rekruten
angekom=
men
, und suchet sich solche mit allen
Noth=
wendigkeiten zu versehen
. Desgleichen
wer=
den bey der türkischen Armee 60000
.
Ja=
nitscharen geworben und sind auch 30000
.
Bosnier und 20000
. Albanier beordert
wor=
den
, zur Armee zu marschiren
.
Ohngeach=
tet dieser großen kriegerischen Zurüstungen
,
verwirft man doch noch nicht alle Hofnung
zum Frieden
. Zwischen dem General Graf
Romanzow und dem neuen Gro⟨ß⟩vezier
Se=
lictar Mehemed Bassa
, welcher den 14
.
Christm
. in Babadagh angekommen
, gehen
sehr häufig Courier ab und zu
.
Leipzig den 14 . März .
An der Mittwoche
, den 13
. März
, ist
der in rußischkaiserlichen Diensten
ste=
hende Admiral Elphingston aus Jtalien
hier angekommen
, und hat nach einem
kur=
zen Aufenthalte die Reise nach Petersburg
weiter fortgesetzt
.
Wien den 27 . März 1771 .
Am vergangenen heil
. Palmsonntage
Vor=
mittags um 10
. Uhr haben die Beyder
aller
=
höchsten kaiserl
. und kaiserl
. königl
. Majest
.
mit den zwey Erzherzogen Ferdinand und
Maximilian
, wie auch zwey Erzherzoginnen
Maria Anna und Elisabetha königl
.
Hohei=
ten
, unter Begleitung des hochadel
. Hofstaats
sich öffentlich nach der großen Hofkapelle
er=
hoben
, der Palmweihung
, wobey des
päbst=
lichen Herrn Nuntius Excellenz die
geistli=
che Function verrichtet
, nach solchem der
Predig und dem Paßionsamte beygewohnet
.
Abends war der Gottesdienst in der
Kam=
merkapelle in Beyseyn des Hofes
.
Montags als am Fest Mariä
Verkündi=
gung
, ist
, wegen eingetretener Charwoche
der Gottesdienst in der Kammerkapelle
ge=
halten worden
.
Dienstags haben die allerhöchst und
höch=
sten Herrschaften ebenfalls der
Paßionsmess=
in ernannter Kammerkapelle beygewohnet
.
Verflossenen Freytags den 22sten dies hat
die hoch
= und wohlgeborne Frau Josepha
des H
. R
. R
. verwittibte Gräfinn von Baar
,
geborne Reichsgräfinn von Oettingen
=
Spiel=
berg
, Jhrer k
. k
. apost
. Majest
. geweste
Obrist=
hofmeisterinn
, nach einer 6
. tägigen
Krank=
heit
, im 86sten Jahre ihres Alters
, das
Zeitliche mit dem Ewigen verwechselt
. Der
entseelte Leichnam wurde Abends in dero
Wohnzimmern auf das Paradebett
, unter
vielen herumstehenden silbernen Leuchtern mit
brennenden Wachskerzen
, ausgestellet
; dann
Sonntags Abends halb 7
. Uhr
, dem
ge=
wöhnlichen Gebrauch gemäß
, von den k
. k
.
Kammerfrauen und Kammerdienerinnen in
die Sarg gelegt
, und
, nach vorheriger Aus
,
segnung
, vom Hof aus mittels 6
. spänniger
k
. k
. Equipage
, nach der Dominicanerkirche
abgeführet
, daselbst nach Hofgebrauch von
den k
. k
. Kammerherren
, unter
Nebenleuch=
tung der k
. k
. Kammerdiener bis zur
daselb=
stigen Gräfl
. Baarischen Grufte übertragen
,
wobey sich
, nebst der hochadelichen
Freund=
schaft beyderley Geschlechts
, auch alle k
. k
.
Hofdamen
, dann die k
. k
. Kammerfrauen
und Kammerdienerinnen einfanden
, und die
Begleitung bis zur Grufte abstatteten
.
Dienstags den 26sten haben alhier Se
.
Excell
. der hoch
= und wohlgebohrne Herr
Karl Graf O Donel
, wirklicher geheimer
Rath
, Kämmerer
, Großkreuz des
militari
=
schen Marien Theresienordens
, General der
Cavallerie und obrister Jnnhaber eines
Kü=
raßierregiments
, nach einer 7
. tägigen
Krank=
heit
, und empfangenen heil
. Sacramenten
,
um 56sten Jahre dero Alters
, das Zeitliche
mit dem Ewigen verwechselt
.
Vor etwelchen Tagen ist nachstehende
al=
lerhöchste Verordnung öffentlich angeschlagen
worden
.
Wir Maria Theresia ꝛc
. ꝛc
.
Entbieten N
. allen und jeden Unsern
nach=
gesetzten Obrigkeiten und Unterthanen geist
=
und weltlichen Standes
, so in Unserm
Erz=
herzogthum Oesterreich unter der Enns
wohn=
haft sind
, insonderheit aber denen so
Brand=
weinbrennhäuser haben
, Unsere Gnade
, und
geben euch hiemit allergnädigst zu vernehmen
:
Wasmassen
, ob zwar in diesem Unsern
hiesi=
gen Erblande von alten Zeiten her vermög
der von Unseren Vorfahrern weil
. kaiserl
.
Majestäten Leopold I
. und Joseph I
.
höchst=
seel
. Andenkens unterm 31
. August 1699
.
und 12
. Wintermon
. 1708
. bestehenden
Ge=
neralen
, dann von Uns sub dato 13
.
Herbst=
monat 1743
. emanirten Patents das
Brand=
weinbrennen aus Getraide
sub
pœna
Con-
fiscationis
verboten
, hierauf auch bis anher
unabbrüchig gehalten worden ist
, Wir
den=
noch in Rucksicht der dermaligen
Getraid=
theuerung allergnädigst anzubefehlen
befun=
den
, daß sothannes Verbot insgesammt
re=
publiciret
, und auf dessen Beobachtung
ge=
nau invigiliret werden solle
.
Wir befehlen demnach allen Eingangs
er=
nannt Unseren Obrigkeiten und Unterthanen
anmit ernstgemessen
, daß ihr euch sothanen
Brandweinbrennens aus Getraide in
Anse=
hung des dem armen Landmann zuwachsenden
großen Mangels
, und besorgenden
Theue=
rungsvergrößerung also gewiß enthalten
sol=
let
; wie im widrigen nicht nur wider die
namhaft zu machen seyende Uebertretter mit
der in Folge der erlassenen Patenten und
Ver=
ordnungen ehedessen bestimmten
Confiscations=
straffe unnachsichtlich fürgegangen
, sondern
auch die auf dieses Verbot obsichtlos
befin=
dende Obrigkeiten besonders auf das schärfste
angesehen werden würden
.
Wornach sich jedermänniglich zu wa⟨r⟩nen
wissen wird
. Dann hieran beschiehet Unser
gnädigst
= auch ernstlicher Will und Meynung
.
Gegeben in Unserer Haupt
= und Residenzstadt
Wien den 8
. März 1771
. Unserer Reiche
im 31sten Jahre
.
Den 23
. dies ist alhier die Ziehung der
Lotterie vor sich gegangen
, und sind die
Numern 85
. 33
. 62
. 39
. und 23
. mit
vie=
len beträchtlichen Ambt
, zu Theil
ansehnli=
chen Terni und Estratten gehoben worden
,
wie dann bey dem in der Singerstraß
an=
gestellten Collectanten Nro
. 20
. 3
. Terni
,
bey jenem Nr
. 68
. an der Wien ein Terno
von 100
. Ducat
. bey diesem Nro
. 88
. in der
Alstergaße am großen Armenhaus einer mit
700
. Ducaten
, dann bey dem Nro
. 245
.
in Presburg gleichfalls einer mit 700
.
Du=
caten gewonnen und abgeführet worden
.
Die fernere Ziehung wird in Grätz den
6
. künftiges Monat April geschehen
.
Bekanntmachung .
Da die durch höchste Landesfürstliche
Ver=
ordnungen eingeleitete Vertheilung der
ge=
meinen Huthweiden zur besseren Erhebung
der Viehzucht im Erzherzogthume
Nieder=
österreich sich immer gedeyhlicher verbreitet
,
zu einer desto vollkommneren Erreichung der
höchsten Absichten dabey aber auch nicht
min=
der erforderlich ist
, daß einer durch die
sol=
chergestalt geschmälert scheinenden
Schaaf=
weiden angeblich zu besorgenden
Verminde=
rung der Schäfereyen im Lande gleichfalls
in andere Wege vorgebauet werde
: so haben
Jhro kais
. kön
. apost
. Majestat aus höchster
Mildthätigkeit vier Prämien
, nämlich von
150
. 100
. 80
. und 50
. Gulden für jene
Beamten
, Gemeinden
, Bestand
= oder
Lohn=
schaafmeister allergnädigst auszusetzen
geru=
het
, welche nicht nur eine Verbesserung der
jedes Ortes hinfür eigends ausgemessenen
Schaafweiden
, sowohl in Rucksicht auf das
Zucht als das zur Mastung bestimmte
Schaaf=
vieh an die Hand geben
, sondern auch die
Verläßlichkeit solcher Verbesserungsart der
kais
. kön
. niederöserreichisch
= ökonomischen
Gesellschaft durch die wirklich bestehende
Pro=
ben
, besonders bey größeren Schäfereyen
bis Ende Jahres 1772
. dergestalt
genug=
sam darthun und erweisen werden
; daß auf
ihren unterhabenden obschon an Maaß und
Zahl verminderten Schaafweiden sie dennoch
durch bessere Pflegung des Grundes und
Bodens
, und durch wirthschaftl⟨i⟩chere
Be=
treibung der abgetheilten Stücke davon zu
Verminderung ihrer Schäfereyen nicht
be=
müßiget gewesen sind
, sondern solche vielmehr
in alle Wege zu verbessern die
Geschicklich=
keit gehabt haben
. Welches demnach zu
je=
dermanns Wissenschaft auf höchste
Verord=
nung von Seiten der besagten Gesellschaft
zu dem Ende mitgetheilet wird
, womit
je=
der seiner Zeit die hierüber abgeführten
Pro=
ben bey derselben anzuzeigen
, und sich einer
oder der andern der dafür allergnädigst
aus=
gesetzten Belohnungen nach befundenen
Ver=
dienste zu getrösten haben möge
.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in
, und vor der Stadt
.
Den 20 . März . Jn der Stadt .
-
Dem Hoch und Wohlgeb
. Hrn
. Max
. Grafen von
und zu Daun . J . R . K . K . Ap . Maj wirkl Käm=
merer , s . Fr . Gem . M . Josepha , geb . Gräfin v .
Wildezeckh , im Bar . Poulisch . H . auf der hohen
Bruck . alt 21 . J . -
Die Wohledelg
. Fr
. Franc
. Erndlin
, k
. k
.
Sänitäts=
raths und Phil . & Med . Dokt . Wit . in ihrem H . b .
blauen Krebs . hint . Hohenm . alt 59 . J . -
Dem Jos
. Hitzfeld
, burgl
. Schneiderm
. s
. K
. Jos
.
im Goldschl . H . in Judeng . alt 3 . J . -
Dem Jos
. Müllner
, k
. k
. Kriegszahlamtsh
. s
. K
.
Franz , im k . k . Hofkrigscanzlh . in der Wollzeil . ,
alt 1 . J . -
Dem Joh
. Hamer
, burgl
. Schneiderm
. s
. K
. Joh
.
im Steuerh . nächst dem roth . Thurm , alt 6 . v . J .
Vor der Stadt .
-
Der Hr
. Wenz
. Sagal
, k
. k
. Waldhorn
. b
. Web
.
in der Leopst . alt 77 . J . -
Dem Paul Grueber
, Akademiem
. s
. K
. Regina b
.
3 . Schlüss . zu Mariah . alt 1 . J . -
Dem Thom
. Wetzl
, gew
. burgl
. Brätlbr
. s
. W
.
Martha , b . weiss . Löw . in der Alsterg . alt 73 . J . -
Georg Junck
, Tagl
. im Schulmeister
. P
. zu Nicklst
.
alt 71 . J . -
Matth
. Cärntner
, Schuhfl
. b
. gold
. Lämm
. zu Marg
.
alt 60 . J . -
Oßw
. Schober
, Hofkucheltr
. im Schmid
. H
. am
Traidm . alt 65 . J . -
Dem Phil
. Weinbör
, Tändler
, s
. W
. Barb
. beym
gold . Hut am Neust . alt 37 . J .
-
Joh
. Henggartner
, Strumstrickgs
. b
. gold
. Adler
am Strozisch . Grund , alt 47 . J . -
Magd
. Graßmanin
, Zimmergs Witt
. im Federlst
.
in der Leopst . alt 86 . J . - Math . Hoscher , Bräukn . alt 28 J .
-
Franz Beck
, reisender Kaufm
. alt 75
. J
. beede b
.
den Barmh . -
Fr
. Magd Häserlin
, Witt
. wohnh
. im Burgersp
.
alt 58 . J . - Salome Piechlin , led . beede b . Elisabeth . alt 69 . J .
- Joh . Zeillner , im Versorgh . im Alsterb . alt 77 . J .
- Cathar . Kellnerin , Strumfwgs . Witt . alt 43 . J .
- Jos . Kinaß , Schneidergs alt 22 . J .
- Franz Kubin , Strickergs . alt 24 . J .
- Sebast . Kaspel , Tagl . alt 55 . J . alle 4 im Bäckenh .
-
⟨
Paul ⟩
⟨Podals⟩ky
, gem
. Sold
. im Mil
. Krankh
. zu
Gumpend . alt 25 . J .
-
Der Jud Lemel Telsch von Nicolsp
. b
. w
. Stern
hint . Hohenm . alt 55 . J .
- Summa 24 . Person . darunter 4 . Kind .
Den 21 . März . Jn der Stadt .
-
Die Hochw
. Wohlgeb
. Anna Augustina
, gebohrne
Freyin v . Maholani , des löbl . Frauenstifts und
Klost . zur Himmelspf . würd . Fr . Ober . alt 59 . J . -
Dem Hoched⟨g⟩
. Hrn
. Edmund
⟨Edle⟩r v
. Joch
, k
. k
.
Oberöster . Landr . s . Hr . S . Wilh . im gr . Pfan
H . in der Waldz . alt 12 . J . -
Die Wohledg
. Fr
. Justina Cath
. Gotterschneckin
v . D⟨a⟩maslau , Rathverw . und burgl . Ha⟨n⟩dels
auch Mercant . und Wechselger . Assess , Wit . b .
⟨ Bauerntanz ⟩ am Pet . alt 82 . J . -
Dem Wohledg
. Hrn
. Joh
. Franz Peixoto da Costa
,
k . k . Offic . in der Hof und Staatsc . des Jtaliän .
Depart . s . S . Carl . im Käßstech . H . am Neuen=
markt , alt 1 . J . -
⟨
Andr
⟩
. Da⟨tt⟩ey
, kais
. Leiblaq
. im Arcier
. H
. in der
klein Himmelpfg . alt ⟨6⟩6 . J . -
Dem Joh
. Gerge
, französ
. Sprachm
. s
. W
. Anna
M . im Glanz . H . am alt . F⟨l⟩eischm . alt 32 . J . -
Dem Seb
. Schleicher
, Brodsitz
. s
. K
. Helena
, im
Stopperisch . H . in der Kärntnerst alt 6 . J . -
Dem Joh Keßler
, Tischler
, s
. K
. Joh
. im Bader
.
H . auf der hohen Bruck . alt 7 . v . J . -
Leopold Voglhuber
, Hauskn
. b
. der goldn
.
Wein=
traub . in der W⟨ald⟩zeil , alt 25 . J .
Vor der Stadt .
-
Dem Gotth
. Amon
, burgl
. Brunnm
. s
. K
. Johann
,
in s . H . auf der Landst . alt 1 . J . -
Nicol
. Huck
, Schuster
, bey der schön Latern zu
Nicklstorf , alt 51 . J . -
Anna Be
〈…〉
lingerin
, Flickschuh
. Witt
. b
. gut
. Hirt
zu Marg . alt 63 . J . -
Carl Moret
, Porcellainmahl
. b
. sch⟨w⟩
. Bärn im
Lichtenth . alt 27 . J . -
Dem Jac
. Heninger
, pens
. ⟨
Tafeld
. v
. F
. Lamb
. s
.
⟩
W . Josepha , b . H . Dreyf . am Oberneust a . 37 . J .
-
J
. Georg Forster
, Oberkelln
. b
. gold
. Ochsen in
der Leopst . alt 25 . J . -
Dem Mich
. Weinmayr
, Lustgart
. s
. K
. Magdalena
im Heumüll . Gart . auf der Wied . alt 1 . J . -
Dem Georg Staudacher
, Tüchelmgs
. s
. W
. Anna
,
bey der Alster am Oberneust . alt 52 . J . -
Ferd
. Eberl
, Nach⟨st⟩eh
. der Tagl
. b
. gr
. Baum auf
der Laimgr . alt 40 . J . -
Dem Franz Giglberger
, Tagl
. s
. K Franz
, im
Ema=
nuelischen Zimmern unt . Weißg . alt 5 v . J . -
Cath
. Grillin
, Sesseltr
. Witt
. b
. rot
. Hahn unter
der Gestätten zu Erdberg , alt 77 . J . -
Der ehrw
. Fr
. Jacob Mahr
, aus dem Orden des
H . Joh . de Deo in ihrem Kloster in der Leopst .
alt 62 . J . - Jos . Kehlingek , Bindergs . b . den Barm . alt 31 . J .
-
Susanna Schuchin
, verh
. Zimmerm
. im H
. Dreyf
.
Spitt . in der Währingg . alt 30 . J . - Elisab . Maxrin , led . alt 39 . J .
-
Gottfr
. Deringer
, Schuhkn
. alt 21
. J
. beede im
Bäckenhäusel . - Math . Cornelli , alt 82 . J .
- Franc . Delefantin , led . alt 61 . J .
- Eva Mayrin , Witt . alt 72 . J . alle 3 . im Contum .
- Summa 28 . Person . darunter 6 . Kind .
Den 22 . März . Jn der Stadt .
-
Dem Franz Müller
, Gefreyt
. s
. K
. Anna
, in der
Cass . am Salzgr . alt 5 . J .
Vor der Stadt .
-
Fr
. Susanna Conetotin
, k
. k
. Arcier
. Witt
. b
. gold
.
Ochs . zu Mariah . alt 61 . J . -
Dem Math
. Dentel
, Lehenk
. s
. W
. Anna
, b
. schw
.
Bärn zu Mariah . alt 24 . J . -
Magdalena Schwingsalin
, led
. bey der Schnaln
zu Mariah . alt 44 . J . -
Jos
⟨R⟩eihold
, k
. Senftenkn
. im
⟨Lösteris⟩ch
. H
. auf
der Wied . alt 75 . J . - Georg Gunzel , gem . Sold . in d . Alsterg . C . alt 49 . J .
-
Dem Joh
. Schatzl
, Bestandw
. s
. W
. Anna
, b
. der
gold . Ente in der Josephst . alt 40 . J . -
Dem Steph
. Loibel
, Tagl
. s
. W
. Walburga
, beym
gold . Schl⟨ö⟩ss . in der Alsterg . alt 66 . J . -
Paul Zacherl
, Schutzverw
. Schuster
, b
. gr
. Baum
am Spittlb . alt 76 . J . -
Dem Georg Fink
, Wirth
, s
. K
. Barb
. b
. 3
. weiß
.
Löwen zu St . Ulrich , alt 1 . J . - Elisab . Kratigerin , verh . Tischl . alt 33 . J .
- Joh . Conrad , Schuhkn . alt 23 . J . beede in Bäckh .
-
Franz Schick
, Fahnenschm
. im Mil
. Krankenh
. zu
Gumpend . alt 34 . J . - Summa 13 . Person . darunter 2 . Kind .
Es in ein bürgerlicher
⟨Bi⟩sterschnelderhandel
zu verkaufen
, wer dazu belieben tragt
, kann
sich auf der Seilerstadt beym weißen Kreuz
an=
melden
.
Londen den 26 . Hornung .
Zum herbsten Leidwesen der
Gegensetzungs=
parthey
, und zur bündigsten Widerlegung
aller ihrer Einwendung
, durch welche
die=
selbe zu behaupten suchte
, daß die am 22
.
mit dem Fürsten von Masserano getroffene
Convention die Ratification des Königs von
Spanien nicht erlangen würde
, ist diese
Ratification Sr
. kathol
. Majestät bereits
den 21
. dieses Abends mit einem von
Ma=
drid bey dem spanischen Ambassadeur
ange=
kommenen Courier eingegangen
; und nebst
derselben zugleich ein Duplicat der Befehle
,
die von dem Madrider Hofe an den
spani=
schen Officier sind abgefertiget worden
,
wel=
cher die Jnsel Falkland in Besitz genommen
hat
, "den Haven und das Fort Egmont zu
" räumen
, und diesen Platz
, nebst allen Sr
.
" großbrittannischen Majestät
, oder dero
Un=
"
" terthanen gehörigen Effecten
, welche darinn
" gewesen sind
, als derselbe den Spaniern
" von dem englischen Commandanten ist
über=
"
" liefert worden
, an denjenigen Officier
wie=
"
" der auszuliefern
, welchem Se
.
großbritta=
"
" nische Majestät auftragen sollten
, in dero
" Namen wieder Besitz davon zu nehmen
.
"
Der spanische Ambassadeur empfieng zur
selben Zeit die Vollmacht des Königs seines
Herrn die Auswechselung der beyderseitigen
Ratificationen zu besorgen
; und diese
Aus=
wechselung ist denn auch den 22
. zwischen
Sr
. Excellenz und unserm königl
.
Staats=
sekretär Grafen von Rochefort wirkl
.
ge=
schehen
.
Solchergestalt befindet sich der Friede
zwi=
schen den zween Nationen glücklich wieder
hergestellet und befestiget
; und es ist auch
zufolge der friedlichen Gesinnungen
, welche
die beyden Monarchen hegen
, zu hoffen
,
daß derselbe so bald nicht werde
unterbro=
chen werden
.
Unterdessen wird doch unsre Marine
be=
ständig auf einem sehr ansehnlichen Fuß
un
=
terhalten werden
, damit man gegen alle
un=
erwartete Fälle in Bereitschaft sey
.
Sobald die Nachricht von dem
obgedach=
ten Eingehen der spanischen Ratification hier
bekannt wurde
, fielen die Prämien der
Bürgschaft auf die Schiffe und
Kaufmanns=
güter auf einmal 2
. Procent
; worgegen die
Stocks merklich stiegen
.
Es ist nicht zu läugnen
, die bisherigen
Krigsrüstungen haben uns eine ansehnliche
Summe gekostet
, die man itzt auf 1200000
.
Pf
. Sterl
.
beerchnet
.
Allein zu
geschwei=
gen
, daß diese Kosten in Betracht des
Zu=
standes
, worinn die Marine stäts bleiben
soll
, auch für die Zukunft nicht umsonst
auf=
gewendet sind
, so haben sie auch dem
Ur=
theil aller unpartheyisch Denkenden
, bereits
wichtige Vortheile zuwege gebracht
. Die
Ehre der Krone
, die größte Angelegenheit
des Staats
, ist dadurch in seinem Glanz
erhalten worden
; und verschiedene Anhänger
der Widersetzung selbst mögen nicht läugnen
,
daß eben diese Kosten dazu beygetragen
ha=
ben
, die unsäglich größern Kosten
, welche
ein Krieg erfordert hätte
, abzuwenden
.
Alle kriegerische Anstalten in allen dreyen
Königreichen
, nur diejenigen
, welche die
gute Verfassung der königl
. Flotte zum
Zwe=
cke haben
, ausgenommen
, sind durch
Be=
fehle
, die der Hof bereits nach allen
Ge=
genden abgeschickt hat
, eingestellet worden
.
Gestern kam ein Courier von dem Lord
Chatcart
, unserm königl
. Ambassadeuer am
rußisch
=
kaiserl
. Hofe mit sehr wichtigen
Depeschen an
, welche
, wie es heißt
, die
O=
peration der kaiserl
. Armeen und Flotten
in diesem Jahr und auch neue Vorschläge
zu einem Vergleich mit der ottomannischen
Pforte
, die diese selbst gethan haben soll
,
betreffen
.
Jn unserer Hofzeitung vom Sonnabend
lieset man folgende Nachricht vom
Sekreta=
riatcomtoir d
.
d
. Whitehall den 23
. Hornung
:
"Der allhier residirende Minister der
Kaiserinn von Rußland hat angesucht
, dem
Publikum bekannt zu machen
, daß laut der
Briefe
, die er jüngst von seinem Hofe
em=
pfangen hat
, Gott Lob
! nicht das mindeste
Zeichen von einiger ansteckenden Seuche
,
we=
der zu Moscau
, noch in Liefland
, Estland
und Jngermannland
, noch in irgend einer
andern Provinz von Rußland
, zu spüren
sey
; und daß auch die Maaßregeln
, welche
genommen würden
, zu verhüten
, daß die
Seuche von aussen eingebracht werde
, alle
Ursache zur Bekümmerniß in diesem Stücke
für die Zukunft benehmen müßten ꝛc
.
"
Amsterdam den 11 . März .
So groß auch immer das Mißvergnügen
eines beträchtlichen Theils der engländischen
Nation über den mit Spanien getroffenen
Vergleich seyn mag
, so unempfindlich ist der
Hof gegen alle die bisherigen Vorwürfe
.
Das dermalige System bleibt
unveränder=
lich
: und wenn gleich die Gegenparthey fast
jedes öffentliche Blat mit Klagen anfüllt
, so
fehlt es dem Ministerio nicht an Personen
,
die diese vermeintliche Beschwerden zu
ent=
kräften bemühet sind
. Der so sehr getadelte
Vergleich (
schreibt ein Freund des Hofes
)
ist in mehr als einer Rücksicht billig
. "Wenn
der frühere Besitz wirklich ein
unwidersprech=
liches Recht ertheilet
, so haben wir die
Be=
leidigung zugefüget
, und keineswegs eine
Be=
leidigung erlitten
. Bey unserer ersten
An=
kunft auf der großen malouinischen Jnsul
traf=
fen wir daselbst ein spanisches Etablissement
an
, und unsere Leute drungen vielleicht mit
mehr Herzhaftigkeit als Billichkeit darauf
,
daß die Spanier die Jnsul verlassen sollten
.
Man drohete sogar
, Gewalt zu gebrauchen
,
und man schrieb ihnen auch die Zeit ihrer
Abreise vor
. Die Spanier beklagten sich
darüber bey dem Gouverneur von Buenos
Ayres
, und dieser
, ohne die Zeit gehabt zu
haben
, von seinem Hofe Befehl einzuholen
,
setzte uns aus dem Besitze des Forts Egmont
.
Der König von Spanien mißkannte das
Un=
ternehmen seines Gouverneurs alsogleich
, und
ein jeder der die Data dieser verschiedenen
Begebenheiten weiß
, kann an seiner
Aufrich=
tigkeit nicht zweifeln
. Die Zurückgabe dessen
,
was wir besessen hatten
, war alles
, was
un
=
ser Ministerium mit Grund begehret
, und
was eine unabhängige Monarchie geben
konn=
te
. Es ist eine Art einer Gerechtigkeit
, die
man den Staaten so gut
, als einzelnen
Per=
sonen schuldig ist
. Unsere Macht
, welche
derjenigen von Spanien weit überlegen ist
,
hätte vielleicht glänzendere Bedingungen
ab=
dringen können
; allein
, würde der Vertrag
wohl annehmlich seyn
, und würden wir
,
wenn er solches nicht wäre
, uns wohl dessen
Dauerhaftigkeit schmeicheln können
? Wir
sind eß
, welche die Beleidigung zugefüget
,
und wir sind es
, denen die Zurückgabe
ge=
schiehet
; Nationen
, welche verlangen
, daß
man ihnen Gerechtigkeit wiederfahren lassen
solle
, müßen auch selbst ein Beyspiel davon
geben
.
"
Nachricht .
Leichte Art Buchstabiren und Lesen
zu lehrnen
.
Um den Kindern das Buchstabiren und
Lesen sehr leicht und spielend beyzubringen
,
sind sehr viele Methoden angegeben worden
,
die bald mehr
, bald weniger Nutzen
hervor=
gebracht haben
; unter allen diesen verdienet
nach unserer Einsicht ohnstreitig den
vorzüg=
lichsten Rang das von Hrn
. Rollin in seiner
Maniere d'etudier des belles Lettres
ange=
gebene
Bureau Tyographique
d'imprime-
rie
oder sogenannte Buchstabenschranken
,
es bestehet dasselbe aus einem mit drey
Schub=
laden versehenen Kästgen
, in den zwey
ober=
sten findet man so viel Fächer angebracht
,
als nöthig
, die zwey Alphabete
, das deutsche
und lateinische mit ihren Anfangs
= und
Cur=
nentbuchstaben
, und den nöthigen Zahlen zu
fassen
, in den untersten Schubladen liegen
zwey Pul⟨t⟩chen
, die zum Gebrauch der
Kin=
der um die ihnen vorgesagten Sylben
, und
Wörter darauf zu ordnen
, herausgenommen
werden können
, und zur wieder völlig
her=
zustellenden Anzahl
, wenn welche
Buchsta=
ben abgenützt und verlohren gegangen
, sind
ein Vorrath in selbigen vorhanden
. Es
kann den Kindern nichts angenehmers
, und
leichteres seyn
, als auf diese spielende Art
Buchstabiren
, Lesen und die ersten
Begrif=
fe der Rechtschreibung zu erlernen
, nur
mü=
ßen
ßen Eltern
, und die Lehrer ihre
Aufmerk
=
samkeit dahin richten
, daß dieser nützliche
Zeitvertreib ihnen keinen Ueberdruß und Eckel
errege
, noch zur Bestrafung gebrauchet
wer=
de
. Mehreres ist davon in der Realzeitung
im 12ten Stück zu lesen
, es ist ein
derglei=
chen Schranken im Realzeitungscomtoir zu
sehen
, und Liebhaber können dergleichen nach
vorheriger Bestellung nebst ausführlicher
Be=
schreibung des Unterrichts in weniger Zeit
für zwey Dukaten erhalten
.
Viele Personen finden sich an ihren
Au=
gen beschweret
, wenn sie in Gesellschaften in
brennende Lichter sehen müßen
, auch wenn
sie allein sind
, und lesen oder schreiben
wol=
len
, und auf Reisen wo sie nicht allemal
die Bequemlichkeit der Lichtschirme haben
können
, diesen zum Nutzen macht man
hier=
durch eine sehr artige Jnvention von
Licht=
schirmen bekannt
, welche von der Stärke
eines Briefes gemächlich bey sich getragen
werden können
, das Stück wird zu zwey fl
.
verkauft
.
Oekonomische Lampen .
Diese Lampen so vollkommen gut
gearbei=
tet
, und schön grün laquirt sind
, haben die
Größe eines ordinairen Leichters
, und das
Mittlere die Figur eines starken Wachslichts
.
Sie werden nur alle Wochen einmal mit Oel
angefüllt
, welches durch eine Pumpen bis
zum brennenden Tachte gebracht wird
. Sie
haben gewöhnlich 2
. Tachte
, und geben sehr
starkes Licht
; will man aber schwaches Licht
haben
, läßt man nur einen Tacht brennen
.
Beym umwerfen machen sie keine Flecke
.
Ueber diese Lampe ist ein Schiran befindlich
,
der vorzüglich zur Conservation der Augen
,
zur Zusammenhaltung der Lichtstralen
, und
also zur stärkern Erleuchtung des Tisches
,
an dem man schreiben
, lesen
, nähen
, oder
andere Beschäftigungen vornehmen will
,
an=
gebracht werden kann
. Es leuchtet eine
sol=
che Lampe einen ganzen Tisch vollkommen
,
und es können viele Personen ohne
Beschä=
digung ihrer Augen bey selbiger arbeiten
.
Das Stück wird zu zwey Dukaten verkauft
.
Tobias Göbhardt
, Buchhändler in Bamberg
und Würzburg
, hat verlegt
: katholischer
Kate=
chismus zum Gebrauch der schlesischen und
an=
derer Schulen Deutschlands
, nach der Fähigkeit
der Jugend in drey Klassen eingetheilt
;
heraus=
gegeben von dem hochwürdigen Herrn Franz
Jg
=
natz von Felbiger
, des Fürstlichen Stifts
cano-
nicor
. Regul
. Ord
. S
. Augustini Congregat
.
Lateran
.
bey U
. L F
. zu Sagan Abte⟨n⟩
und
Prä=
laten
, des saganischen Kreises Erzpriestern
, ꝛc
.
Bey eben dem Verleger werden mit
Genehmhal=
tung des vornehmen Herrn Verfassers
, dessen
übrige katechetische und andere Schulschriften
,
von ihm selbst neu übersehen
, verbessert
, und
,
nach Befinden
, beträchtlich vermehrt
, auch bald
in Druck nachfolgen
. Dieser würdige Prälat hat
,
wegen seinen gemeinnützigen Arbeiten
, von den
gelehrten Tagebüchern die schmeichelhaftesten
Lob=
sprüche erhalten
. Jn verschiedenen katholischen
Reichslanden hat man
, bey den angefangenen
Schulverbesserungen
, diese Schriften zum
Grun=
de geleget
, und fast allenthalben haben sie die
Aufmerksamkeit und Nacheifer erweckte
. Der preuß
.
Monarch selbst hat diesen gelehrt
. Abten zum
Ober=
aufseher und Verbesserer aller katholischer
Schu=
len Schlesiens und der Grafschaft Glatz
bevoll=
mächtiget
. Lauter Zeugniße
, die alles
übertref=
fen
, was man zur Empfehlung der Felbigerischen
Schriften hier noch sagen könnte
! und welchem
Freunde der Jugend
, wenn ihm die neueren
Be=
mühungen zum Besten der Schulen nur einiger
Aufmerksamkeit wehrt waren
, sollte dieses alles
noch unbekannt geblieben seyn
? — Auch durch
Sauberkeit des Drucks und Billigkeit der Preise
,
wie man es bey dieser Handlung schon gewohnt
ist
, wird man bedacht seyn
, die Zufriedenheit
des Publikum zu gewinnen
.
Es wird hiemit bekannt gemacht
, daß die in
der Josephstadt vor dem Burgthor bey dem
so=
genannten weißen Stern durch einige Täge
für=
gewest
, und wegen eingefallener übler
Witter=
ung unterbrochene Bücherlicitation den 4ten
nächstkommenden Monats Aprils Vormittag um
9
. Uhr wiederum vorgenohmen
, und zu
gewöhn=
lichen Stunden weiters fortgesetzet werden wird
.
Es ist ein bequemes und helles Quartier im
ersten Stock
, bestehend in zwey großen und einem
kleinern saubern Zimmer
, einer großen Kuchel
,
mit einem Höfel
, Speis
, geraumigen Boden
,
Keller
, und Holzgewölb
, mitten in der Stadt
,
auf nächstkünftigen Georgi um einen billigen
Preiß zu verlassen
. Wer solches bestehen will
,
kann sich bey den Verlegern des Wienerischen
Diariums
, oder aber in der Mohrenapothecke
nächst dem Hohenmarkt im ersten Stock ehestens
melden
.
Es ist dieser Tagen ein schwarz taffeter
Manns=
mantel in einem roth ledernen Sack auf der
Stras=
sen vom Kärntnerthor bis zum Schottenthor
ver=
lohren worden
; wer etwa denselben gefunden hat
,
wird gebetten
, ihn in das Zeitungscomtoir in
dem neuen Michaelerhaus zu bringen
, wofür er
eine gute Belohnung empfangen wird
.
Jn der von Ghelenschen Buchhandlung
, im neuen Michaelerhause
, der kais
.
kön
. Reitschule gegenüber
, sind nebst vielen alten
, sehr raren und neuen Büchern
,
Landkarten und Kupferstichen
, auch folgende zu haben
.
Oetter
, Sam
. Wilh
. Wappen
= und Trachtenbelustigungen
, worinnen sowohl die Abbild
= und
Beschrei=
bung des römisch kaiserlichen
, der kuhrfürstlichen
, als auch anderer hohen Häuser Wappen zu finden
sind
, 1ter bis 8ter Theil
. gr
. 4
. Augsb
. 1764 — 68
. 15 fl
.
Neandri Academici Roboret
, Lapsus Protoparentum ex poemate Miltoni Cantus VI
. acc
. suppl
.
ad lib
. VI
. Aeneid
. de satis Imp
. R
. G
. & Aug
. Gente Austr
. 8
. maj
. cum figuris
. Vind
. 1 fl
.
Vorstellung der Baalbeckischen Alterthümer
, nach dem engl
. Original
, nebst Beschreibung derselben
,
mit Kupfern
. gr
. Folio
. 1 fl
. 20 kr
.
Myces
, selbstlehrend italiänisch
=
deutscher Handelscorrespondent
, oder 300 auserlesene
Kaufmannsbrie=
fe
, mit den gebräuchlichsten italiänischen Wörtern u
. Redensarten
. 8
. 45 kr
.
May , Versuch in Handlungsbriefen u . a . kaufmannischen Sätzen , nach Gellerts Regeln . 8 . 45 kr .
Hortulani fata chymica
, in Beschreibung der wahren u
. falschen Chemie
, mit beygefügten 8 raren
Tractaten und alten kostbaren Manuscripten ꝛc
. 4
. Cassel
. 1 fl
. 20 kr
.
Delle Rivoluzioni d'Italia libri XXIV . di Carlo Denina . Vol . I . 4 maj . Torino . 4 fl . 30 kr .
Spiele der kleinen Thalia
, oder neue kleine dramatische Stücke über Sprichwörter zur Bildung der
Sit=
ten der Kinder und jun⟨g⟩er Leute
. 8
. Berlin 1770
. 1 fl
. 15 kr
.
Erörterung vom Geldmangel in Deutschland und wie solchem abzuhelfen . 8 . 14 kr .
v
. Cramm
, F
. J
.
, über das Naive
, Natürliche
, Gesuchte u
. Gezwungene in den schönen
Wissenschaf=
ten
. 8
. Braunschweig
. 30 kr
.
Gallerie der Majestäten und Regenten der Christenheit
, nach den besten Gemählden in Kupfer gestochen
von der Akademie zu Augsburg
, bestehend in 12 Portraits
. royal Format 12 fl
.
Der kluge Kapitalist , oder Unterricht Gelder sicher und nützlich anzulegen . 8 . 30 kr .
Allgemeine Welthistorie
, die in England durch eine Gesellschaft von Gelehrten ausgefertiget worden
,
in einem pragmatischen Auszuge von F
. X
. Boysen
, alte Historie
, 1ter bis 6ter Band
, neu gebunden
.
gr
. 8
. Halle 1769
. 19 fl
.
Ebendieselbe neue Historie von F . D . Haberlein , 1ter bis 5ter Band , in 〈…〉 Banden . 16 fl .
P
. Rapins
, Vergleichungen der großen Männer des Alterthums
, die sich in den schönen Wissenschaften
am meisten hervorgethan haben
, aus dem Französ
. 2 Teile
. 8
. 1768
. 3 fl
.
Nelkenbrecher
, logorithmische Tabellen zur Berechnung der Wechselarbitragen
, welche für alle
Han=
delsplätze in Europa allgemein sind
, und vermittelst welcher man alle Aufgaben leicht auslösen kann
.
4
. Königsb
. 2 fl
. 30 kr
Alle Sorten geistlich u
. weltlicher Bilder vom größten bis kleinsten Format
, schwarz
, blau
, roth
,
sam=
met oder andere Stiche
, auch illuminirt
, Models für Künstler ꝛc
. große und kleine Landkarten
,
Bücher zur Civil
= und Militarbaukunst gehörig
, Portraits großer Herren
, Staatsmänner
, Helden
,
Gelehrten
, Künstler ꝛc
. um die billigsten Preise
.
Muster zum Ausnähen der Tazeln oder Manchetten , das Blatt 4 kr .
Verschiedene Sorten großer und kleiner Zeichenbüchel , für 20 , 30 , 40 , 45 kr . bis 10 fl .
Das Narrenspital
, aus dem Engländ
. des Herrn Wilh
. Walsh
. Sobald der Mensch sich kennt
,
sieht er
, er sey ein Narr
: Und dennoch zürnt der Narr
, Wenn man ihn also nennt
.
Leßing
. 8
. Wien 1771
.
auf fein holländisch Schreibpapier sauber gedruckt
, 17 kr
. gebunden 21 kr
.
Jacob Tollii , insignia Italici , quibus continentur Antiquitates sacræ , 4 . gebund . 4 fl .
SS
. Cocilium Tridentinum
, additis declarationum Cardinalium Concilii interpretum
, ex
ulti-
ma recognitione Jo
. Gallemart & citationibus Jo
. Sotcalli ed
. reformata & supra omnes
supe=
riores locupletata
. 8
. Aug
. Vind
. 1746
.
in neuen Franzband
. 2 fl
. 45 kr
.
The neu Method of Fortification as praetised bey Monsieur de Vauban Engineer
-
General of France
.
together with a neu Treatise of Geometrie
, the fifth Edition with Copper Plattes
. 8
. London
1748
. in Franzband 4 fl
.
Tablettes chronologiques de histoire universelle sacrée & profane
, ecclesiastique & civile
de-
puis la Creation du monde
, jusqu à l'anné 1743 par Mr
. Abbé lenglet du F⟨r⟩esnoy
, a Volumes
.
gr 8
. à la Have 1745
. in 2 Franzbänden
. 4 fl 30 kr
.
〈…〉 Telemaco
, in ottava rima tratto dal Francese
, e dedicato alla Maestà cristianissima di Lodovico
XV
. da Flami⟨n⟩io Scarselli
, a Vol
. 8
. Venezia 1748
. in Franzb
. 2 fl
. 30 kr
.
Von der Freyherrlich Toussainctischen
Amts=
kanzley der Herrschaft Schönau wirdet hiemit
allen und jeden kund und zu wissen gemacht
: wie
daß auf mehrmalen anhero ergangen hochlöbl
. kais
.
kön
. nied
. österr
. Regierungs Befehl
, eine
noch=
malige Licitationstagsatzung über die zu
Solle=
nau befindlich privilegirte Säbel
= und
Klingen=
fabricke
, und hierzu gehörigen Realitäten
, als
da seynd Schleif
= und Pallierm⟨ahl⟩
,
Eisenwerk=
zleich
, nebst einig schon verfertigten Säbelklingen
,
dann ein halb Joch Acker und Kuchelgärtel
,
angeordnet werden solle
. Da nun zu diesem Ende
der 29te Tag des künftigen Monats April Fruh
um 9 Uhr bestimmet worden
; als belieben
dieje=
nige
, welche obbemeldte Fabrick samt übrigen
Zugehörungen auf solche Art käuflich an sich zu
bringen gedenken
, an obigen Tag und Stund in
allhiesiger Amtskanzley zu Schönau zu erscheinen
,
alwo sodann die angeordnete Licitation
vorgenoh=
men werden wird
.
Wir Joseph Georg Hörl
, ihrer kais
. kön
. apost
.
Majestät Stadt
= und Landrichter in dero Haupt
=
und Residenzstadt Wien
, dann N
. und N
.
gesam=
te Beysitzere des kais
. kön
. Stadt und Landgerichts
allda
, thuen in Kraft gegenwärtig offenen Edicts
allen und jeden
, so daran gelegen
, kund und zu
wissen
: wasgestalten der Mathias Schwemmer
,
burgerl
. Schneidermeister allhier
, wegen überhäuf
ten Schuldenlast
Cessionem bonorum
angemel=
det
; dahero dann die Nothwendigkeit erforderet
,
ein in dergleichen Fällen gewöhnliche
Einberuf=
fung deren gesamt diesfällig sowohl inn
= als etwa
außer Landes befindlichen Creditspartheyen
anzu=
ordnen
, und damit die behörige Abhandlung
vor=
gekehret werden möge
. Solchemnach wird hiemit
all und jeden
, des obgedachten Schwemmer
Gläubigern zur Anmeldung ihrer habenden
Sprü=
che und Anforderungen eine Tagsatzung
pro
ter-
mino 1mo
, 2do & tertio peremptorio
vo⟨n⟩
unten
gesetzten Dato an
, und zwar mit Einschließung
deren entzwischen fallenden Osterferien auf den
8
. des künftigen Monats April dies Jahrs Fruh
um 8 Uhr auf dem kais
. kön
. Stadtgericht
entwe=
des persönlich oder durch genugsam
Bevollmäch=
tigte alsogewiß zu erscheinen bestimmet
, wie im
widrigen die ausbleibend und sich in bestimter
Zeit nicht anmeldende Gläubigere mit ihren
Sprüchen nichtmehr angehöret
, sondern von des
mehr wiederholten Mathias Schwemmer
vorhan=
d⟨e⟩ner Habis
〈…〉
t und Vermögen völlig
ausgeschlos=
sen seyn
, auch hieran nicht das Geringste mehr
bey ewigem Stillschweigen zu forderen haben
sol=
len
; wornach sich ein jeder zu richten
, und sein
Recht zu besorgen wissen wird
.
Von des Landesfürstl
. Set
. Leopold⟨istift⟩
Klo=
sterneuburg Oberkammer wird durch gegenwärtig
offenes Edict jedermänniglich
, sonderheitlich
de=
nen daran gelegen
, kund und zu wissen gemacht
:
welchergestalten über die auf Absterben Simon
Sigland
, behausten Unterthann zu Ottakrin
, Eva
Regina seine Ehewirthin beeden sel veroffenbarten
Crida
, die zu Liquidirung ihrer Forderungen und
Verkauf sein Sigland Behausung und Zugehör
auf den 20
. dieses Monats Martii edictaliter
ge=
machten Fürforderung
, nur von den
eingefunde=
nen Käufern
, einer sich auf 690 Fl
. zu geben
ein=
gelassen
, mithin eine nochmalige
Licitationstag=
satzung vorbehalten
, und hierzu der 23
. künftiges
Monat April Fruhe um 9 Uhr bestimmet worden
.
Als werden alle und jede welche obersagt
Sig=
landisches Haus mit seiner Zugehörde an sich zu
bringen gedenken
, an obbestimten Tag und Stund
sich auf gedachten Oberkammer anzumelden
, des
Sigland seine Gläubigere aber bey ewigen
Still=
schweigen zu erscheinen haben
, wo sodann mit
dem Meistbietenden ein ordentlicher Contract
ge=
schlossen werden solle
.
Magistratus allhier citiret den seit länger als
36 Jahre abwesenden
, und nunmehro
verscholle=
nen Anton Fünfstück
, oder dessen etwannige
Lei=
beserben
, um in
Termino ultimo & perempt
.
den 10
. Juny
c
. a
.
Fruh um 9 Uhr
in curia
zu
erscheinen
, die ihm zugefallene
in circa
29
Reichs=
thaler bestehende mütterliche Erbschaft in
Em=
pfang zu nehmen
, bey seinem und seiner Erben
Außenbleibens aber
, haben dieselben zu
gewärti=
gen
, daß der Anton Fünffstück
pro mortuo
de-
clariret
, seine Erben aber mit ihren Ansprüchen
præeludiret
, und die dem Anton Fünfstück
zuge=
fallene Erbschaft
, dem sich hier Orts bereits
ge=
meldeten nächsten Anverwandten
absque
caution-
ne
, man
.
abgefolget werden wird
. Neysse den
25
. Februarii 1771
.
Jn des Herrman Jos
. Krüchtens Buchhandlung
bey der Weltkugel im Seizerhof ist zu haben
.
Avrillon
, Eliä
, geistreiche Fastenandacht
. 8
.
Augsb
. 1758
. 45 kr
.
Desselben anmuthige Erklärung des Psalm
Mi-
serere mei Deus
, als eine Zubereitung zu einem
glückseligen Tod
. 8
. Augsb
. 1765
. 24 kr
.
Desselben geistreiches Communionbuch
,
enthal=
tend auserlesene Betrachtungen und anmuthige
Gedanken zur Aufmunterung zartester Andacht
ge=
gen das allerheil
. Sacrament des Altars
. 8
. 36 kr
.
Dess
. kernhafte Gedanken über verschiedene
Ge=
genstände der Sittenlehre
. 8
. 42 kr
.
Bellarini
, Joh
.
, Lehre und Auslegung der heil
.
Kirchenversamlung zu Trient
, 2 Thle
. 8
. 2 fl
. 15 k
.
Bellecii
, Aloysii
, Lehrschule kernhafter
Tugen=
den
, in erbaulichen Betrachtungen erkläret
, und
in Form der gewöhnlichen Geistesübungen
einge=
richtet
, 3 Theile
, 8
. Augsb
. 1764
. 1 fl
. 45 kr
.
Boissieu
, S
. J
, Betrachtungen auf alle Tage
des ganzen Jahrs
, 4 Theile
. 8
. Augsb
. 3 fl
. 15 kr
.
Fontana
, Faloii S
. J
.
, auserlesene Buß und
Fastenpredigten
. 4
. eb
. da
. 1765
. 1 fl
. 48 kr
.
Bossaet
, Jac
. Benigni
, Geschichte von den
Ver=
änderungen der protestantischen Kirchen
. 2 Theile
.
8
. Passau 1769
. 3 fl
. 30 kr
.
Bougeant
, Wilh
. Hyae
.
, vollkommene
Erklä=
klärung der christlichen Lehre in Fragen und
Ant=
worden mit eingemengter Controvers und
kurzge=
faßten Historie der Ketzereyen jedes Säculi
. 3
Theile
. 4
. Augsb
. 1751
. 2 fl
. 15 kr
.
Bourdon
, Henr
. Mariä
, ewige Anbettung der
göttlichen Fürsichtigkeit
. 8
. Augsb
. 10 kr
.
Bulle seiner päbstl
. Heiligkeit Clemens des 14ten
an die Bischöffe in Sardinien
, in welcher er die
in ihren Diöcesen bishero gewöhnlichen Taxen bey
Ertheilung der heil
. Weihen u
. a
. Sacramenten
,
bey Beneficien
, Eheverlobnißen
, Begräbnißen
,
Visitationen u
. dergleichen theils verbiethet theils
reformiret
. München 1770
. 15 kr
.
Brettouneau
, Franz
, sämtliche Reden
. 7 Theile
8
. Augsb
. 1768
. 8 fl
. 15 kr
.
Fastenspeis
, geistliche
, einer bußfertigen Seele
,
alle Abend der ganzen Fasten unter gewöhnlichem
Miserere zu gebrauchen
. Augsb
. 1763
. 12
. 7 kr
.
Weltmensch
, der zur 10tägigen geistlichen
Ein=
samkeit bezwungene
, oder kurze Weiß die geistliche
Exercitia durch eine halbe Viertelstunde des Tags
zu machen
. 12
. Wien
. geb
. 10 kr
.
Constantiensis
, Joh
. Mich
.
, Geistes
Unterhal=
tungen für alle 1
) sich von Sünden zu Gott in
Wahrheit bekehren wollende
, 2
) sich der recht
christlichen Tugenden zu befleissen begierige
, 3
)
sich in
, bey
, und mit Gott in dem Jnnersten
ihres Herzens aufzuhalten verlangende christliche
Seele
. 3 Theile
. 8
. Cöln
. 1 fl
. 30 kr
.
Contat
, Joach
. le
, Erinnerung des Geistes
,
durch 10tägige geistliche Uebungen
. 8
. Augsb
. 18 kr
.
Geistliche Einöde für junge Kosttöchter
, welche
in Klöstern erzogen werden
. 12
. Augsb
. 12 kr
.
Engelberti von Dillingen
, christliches mit
aller=
hand den Tag hindurch üblichen Andachten
einge=
richtetes Leß
= Kranken
= und Bethbuch
. 8
. 36 kr
.
Erwegungen
, vierzig
, von den 4 letzten Dingen
,
sowohl zu nutz
= als schreckbaren Uebung deren ihrer
Belehrung und Seelenheils begierigen Sündern
.
12
. Jngolstadt
. 17 kr
.
Es werden künftigen Mittwoch
, als den 3ten
April auf dem Salzgries im Hannswurstischen
Haus im 3ten Stock verschiedene
Verlassenschafts
=
effecten
, als Geschmuck
, gold
= silber
=
tompack=
porcellain
, schildgrot
= und agatsteinene
Tabattie=
ren
, Etui
, gold
= und silberne Minutten
=
Repe=
tier
= und Kästenuhren
, gold
= und silberne
Finger=
ringe
, silberne Eßzeug
, silber
= und tompackene
Degen
, Hirschfänger
, Scheibenröhr und
Pistol=
len
, muntirte spanische Röhre
, dann Porcellain
,
Zinn
, Meßing
, und kupfernes Geschier
,
Spie=
gel in ver⟨goldte⟩n Ramen
, Luster
, Leuchter
,
cot=
tonene Soffen und Sesseln
, fournirte
Schublad=
kästen
, und Tische
, gemahlen und gestochene
Bil=
der in aichenen Ramen von berühmten Meistern
,
wie auch extra gute Tockeyer
= Rhein
= hungarische
Ausbruch und St
. Georger Weine in Bouteillen
,
annebens auch ein Pirutsch und Kaleß
, samt
Pferdgeschier
, nebst noch anderen nahmhaften
Ge=
räthschaften
, Vormittag von 9
. bis 12
. und
Nach=
mittag von 3
. bis 6
. Uhr dem Meistbietenden
ge=
gen baarer Bezahlung verabfolget werden
.
Wir Bürgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen
: Es sey
über die schon ehedessen angeordneten
Licitations=
tagsatzungen verwilliget worden
, das Maxisch in
der Himmelpfortgasse in der Stadt liegende Haus
abermal offentlich auszufeilen
, und an den
Meist=
bietenden zu verkaufen
. Da nun zu diesem Ende
der 29
. des Monats Aprils dies Jahrs bestimmet
ist
; So haben diejenigen
, welche das gedachte
Haus zu kaufen willens sind
, an dem bestimmten
Tage
, oder da wir anderer Verhindernissen
hal=
ber diesen Tag nicht zu Rath sässen
, den nächst
darauf folgenden Rathstag frühe um 8
. Uhr vor
uns zu erscheinen
, und sich bey unserem und
ge=
meiner Stadt Grundbuch durch den
Amtsschrei=
ber anmelden zu lassen
, folglich der weiteren
Be=
handlung abzuwarten
.
Wir Bürgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit des Johann Elias
, griechischen
Han=
delsmanns zu Leipzig
, sämmtlichen Glaubigern zu
vernehmen
: Es haben uns die Herren Deputirte
zu den Handelsgerichten in gedachtem Leipzig
mit=
tels eines Schreibens vom 2
. März dies Jahrs
er=
suchet
, öffentlich kund zu machen
, daß auf des
besagten griechischen Handelsmann Elias
beschul=
digten Ungehorsam
, in dessen daselbst anhängigen
Schuld
= und Prioritätsachen
, wegen der
ausge=
bliebenen Gläubiger
, ein Urtheil eingeholet
, und
zu dessen Publication der 3
. Junii dies Jahrs
pro
Termino
ernennet worden sey
. Es würden
da=
her die sämmtlichen Eliasischen ausgeblieben
be=
kannt
= und unbekannten Gläubiger hiedurch zu
dem Ende edictaliter citiret
, daß sie an dem
be=
stimmten Tag früher Zeit vor den
Handelsgerich=
ten auf dem Rathhause zu Leipzig gebührend
er=
scheinen
, und des angeregten Urtheils Eröfnung
gewärtig seyn sollen
. So man hiemit durch
die
=
ses offene Edict hat kund und zu wissen machen
wollen
.
Von des k
. k
.
Judici Deleg
. Mil
. Mixti
im
Erz=
herzogthum Oesterreich unter und ob der Enns
we=
gen
, wird mit gegenwärtig offenem Edict
jeder=
männiglich
, sowohl An
= als Abwesenden
, deme
daran gelegen
, kund und zu wissen gemacht
: Es
habe dieses k
. k
.
Jud
. Del Mil
. Mixtum
nach
un=
term jüngst verflossenen Monats Febr
. allhier
erfolgt zeitlichen Hintritt der pensionirt k
. k
.
Hauptmanns Wittwe
, Frauen Christina Gräfinn
v
. Man⟨r⟩oy
, zu Ausfindigmachung derselben etwa
vorhandenen
Æris alieni
, folgends auch zu desto
sicherer Abhandlung sothaner Verlassenschaft für
nöthig befunden
, die sammentlich
, sowohl in
= als
außer Landes befindliche Gräfl
. Christina v
.
Man=
roysche Glaubigere zu Anmeld
= und Liquidirung
ihrer an sothane Verlassenschaft zu stellen
haben=
den Sprüche und Forderungen gerichtl
vorzula=
den
, und einzuberuffen
. Da nun auf
geziemen=
des Ansuchen des Caspar Eder
, und Sebastian
Staffer
, dermali⟨ge⟩n Kirchenvätern der Kirche St
.
Petri und Pauli zu Erdberg
, der 10
. künftigen
Monats Junii frühe um 9
. Uhr zur gewöhnlichen
Convocation
= und Anmeldungstagsatzung zu
all=
endlicher Frist anberaumet worden
. Solchemnach
werden alle und jede
, welche bey gedachter Gräfl
.
Christina v
. Manroyschen Verlassenschaft um
recht=
mäßiger Forderung willen einige Sprüche haben
,
oder zu haben vermeinen
, an obbestimmten Tag
und Stund in der in der Wallnerstrasse im
Kaiser=
haus im ersten Stock befindlichen Kanzley dieses
k
. k
.
Jud
. Del
. Mil
. Mixti
entweder selbst
persön=
lich
, oder durch hiezu genugsam bevollmächtigte
Gewaltträger also
⟨g⟩ewiß zu erscheinen
, und ihre
an sothane Verlassenschaft habende Anforderungen
mittels Einlegung der mit behörigem Stempel
versehenen Liquidations
= und respective
Legitima=
tion
=
documenten sich anzumelden haben
, wie im
widrigen die Abhandlung ohne weiterem
Zuwar=
ten vorgenommen
, und ohngehindert deren etwa
vorhandenen Glaubigern
, welche sich mit ihren
Anforderungen in dieser bestimmten Zeit nicht
an=
gemeldet
, das übrig bleibende
Verlassenschafts=
vermögen nach Maaßgab der Gräfl
. Frauen
Erb=
lasserinn Testament oberwehnter Kirchenvätern
nomine
der Kirche St
. Petri und Pau⟨l⟩i zu
Erd=
berg als instituirter Universalerben mit Vortheil
und Last eingeantwortet werden würde
. Wornach
sich also ein jeder zu richten
, und vor Schaden
zu hütten wissen wird
. Wien den 7
. März 1771
.
Es ist ein neuer Schwimmer auf englische Art
seit grünen feinen Tuch ausgem
h
cht
, mit
eiser=
nen Axen versehen
, auf die Reiß und in der
Stadt zu gebrauchen
. Dann ein neues Pierutsch
mit gelben Saffian ausgemacht mit eisernen
Axen versehen
, nicht minder ein anderes neues
Pierutsch mit feinen grünen Tuch ausgemacht
,
und gleichfalls mit eisernen Axen versehen
, zu
verkaufen
, nebst deme 18
. Blätter
Niederlän=
derspalier
, so eine Bataille
, Reitschul und
Wal=
dung vorstellen
, täglich gegen baares Geld zu
veräußern
, weshalben man sich in dem Aleegäßl
hinter der Karlskirche in dem Stallmeisterischen
Haus bey den zwey Schimmeln bey dem
Haus=
inhaber anzumelden hat
.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
,
geben hiemit jedermann zu vernehmen
: es sey
über die schon ehedessen angeordnete
Licitations=
tagsatzung verwilliget worden
, das Plaichisch zu
Erdberg liegende Kleinhäusel abermal ofentlich
auszufeilen
, und an den Meistbietenden zu
ver=
kaufen
. Da nun zu diesem Ende der 29ste des
Monats Aprilis dies Jahrs bestimmet ist
. So
haben diejenigen
, welche das gedachte
Klein=
häusl zu kaufen willens sind
, an dem
bestimm=
ten Tage
, oder da wir anderer Verhindernissen
halber diesen Tag nicht zu Rath sassen
, den nächst
darauf folgenden Rathstag früh um 8
. Uhr vor
uns zu erscheinen
, und sich bey unserer und
ge=
meiner Stadt Pupillenraitkammer durch den
Amtsschreiber anmelden zu lassen
, folglich der
weiteren Behandlung abzuwarten
.
Den 3ten April und folgende Täge werden
fruhe von 9
. bis 12
. Nachmittag von 3
. bis 6
.
Uhr im Päzmayrischen Haus im 3ten Stock
nächst dem Rumorhaus im tiefen Graben etwas
Silber
, Frauenkleidung
, weisse Wäsch
, Bilder
,
Tisch
, Sessel
, Zinn
, Meßing
, Kupfer
,
Beth=
gewand
, und andere Verlassenschaftssachen
li=
citando verkauffet werden
.
Es ist bey dem Krapfen auf der Wieden ein
schöner großer mit springenden Wasserpassen
,
dann einen Salet⟨l⟩
, zwey Zimmern und eine
Kuchel
, wie auch Holzgewölb und Keller
, mit
aller Bequemlichkeit versehener Lustgarten samt
dem sich erzeugenden Obst um einen billigen Preiß
alltäglich in Bestandweiß zu verlassen
, und ist
sich dessentwegen bey dem Hausmeister um das
Weitere zu erkundigen
.
Von der fürstlich Passauerischen
Rentamts=
kanzley der Herrschaft Königstetten wirdet
hie=
mit jedermänniglich kund und zu wissen gemacht
,
was gestalten der Joseph Lininger diesseitiger
Un=
terthanns Sohn von Triebensee in V
. U
. M
. B
.
schon über 32
. Jahr abwesend seye
, und
seithe=
ro von ihme ohnerachtet alles fleißigen
Nachfor=
schens nichts in Erfahrung gebracht werden
kön=
nen
. Da nun dessen leibl
. Bruders Christian
Liningers gewest k
. k
. Waldbereiters zu Lippa in
Temeswarer Banat seel
. hinterlassene leibl
.
Toch
=
ter Elisabeth
, nunmehr verehelichte Rauschin
zu Arad
, als nächste Erbin bey dem allhiesigen
Rentamt um die Ausfolglassung dessen anliegend
und allschon samt angewachsenen Jnteresse 265
.
fl
. betragend väter
= und mütterlichen
Erbsver=
mögen angebracht hat
; Als wird gedachter
Jo=
seph Lininger
, oder desselben allenfalls
recht=
mäßige Leibserben wie auch die sonsten an
des=
sen Vermögen eine rechtliche Forderung zu
ma=
chen vermeinen
, durch gegenwärtiges
Valval=
edict
peremptorie
citirt
, daß sie von heut
Da=
to an
, binnen 1
. Jahr
, 6
. Wochen und 3 Täg
entweders selbst persönlich oder durch genugsam
Bevollmächtigte bey allhiesiger Rentamtskanzley
der Herrschaft Königstetten alsogewiß erscheinen
,
und sich behörig legitimiren sollen
, als im
wi=
drigen nach verstrichenen Termin oberwehntes
Erbsvermögen an die sich angemeldet nächste
Er=
bin ohne weiterer Rucksicht verabfolget
, und
ein=
geantwortet werden wurde
. Königstetten den
16
. Octob
. 1770
.
Von der Fürstlich Passauerischer
Rentamts=
kanzley der Herrschaft Königstetten
, wird
hie=
mit jedermänniglich kund und zu wissen gemacht
,
wasgestalten der Joh
. Bernhard hiesiger
Unter=
thans Sohn von St
. Andre vor den Hagenthal
im V
. O
. W
. W
. sich als Beck zu Semendria
in Servien bereits schon vor 40
. Jahren
nieder=
gelassen
, und alldorten sich vereheliget habe
,
seit Anno 1737
. aber mithin schon aber 33
. Jahr
von ihme
, ohngeachtet alles fleißigen
Nachfor=
schens nichts mehr in Erfahrung gebracht
wer=
den können
. Da nun dessen vier leibliche
Ge=
schwistrigte
, als Paul Bernhard zu Wien
, Eva
verehelichte Lechnerin zu Klosterneuburg
,
Sibil=
la vereheligte Pichlerin zu Wolfpäßing
, und
Mathias Bernhard zu St
. Andre seel
.
hinterlas=
sene drey Kinder bey den hiesigen Rentamt um
die Ausfolglassung dessen anliegend
, und allschon
samt angewachsenen Jnteresse 326
. fl
. 12
. kr
.
betragend väterlich
, mütterlich und brüderlichen
Erbsvermögen angelanget haben
; als wirdet
ge=
dachter Johann Bernhard
, oder desselben
allen=
falls rechtmäßige Erben
, wie auch die sonsten an
dessen Vermögen eine rechtliche Forderung zu
machen vermeinen
, durch gegenwärtiges
Valval=
edict
peremptorie
citiret
, daß sie von heut
Dato an binnen 1
. Jahr 6
. Wochen und 3
. Täg
entweders selbst persöhnlich
, oder durch
genug=
sam Gevollmächtigte bey der allhiesigen
Rent=
amtskanzley der Herrschaft Königstetten
alsoge=
wiß erscheinen
, und sich behörig legitimiren
sol=
len
, als im widrigen nach verstrichenen Termin
oberwehntes Erbsvermögen an die bemeld
Bern=
hardische vier Geschwistrigte
, und
respective
Ge=
schwistrigt Kinder ohne weiterer Rucksicht
verab
=
folget
, und eingeantwortet werden würde
.
Kö=
nigstetten den 16
. Octob
. 1770
.
Es ist einige Orangerie
, von großen 36
. Stück
,
von kleinen 28
. Stück Bäumern alltäglich zu
verkaufen
; Wer hierzu Belieben traget
, kann
sich in der Stadt in sogenannten Doctor
Lazen=
hof bey dem Hausmeister um das Weitere
an=
melden
.
Es ist ein sechsjähriges wohlabgerichtes Reit
=
Pferd
, so ein Pohlack und Wallach ist
,
alltäg=
lich zu verkaufen
; wer dieses zu kaufen gedenket
,
kann sich in den erzbischöflichen Stallungen
an=
fragen
.
Von der röm
. kais
. kön
. nied
. österr
. Landrecht
wegen
, wird hiemit den nachstehenden freyherrl
.
Johann Bapt
. Portolotischen Gläubigern
,
be=
nanntlichen
, dem Sebastian Berger
, des Martin
Nuschitz sel
. Erben
, der Apollonia Jwanschitzin
,
dem Theodor Melchior v
. Zeppenfeld
, der Maria
Anna von Sorosina
, dem Peter Güß und dessen
Schwester Margaretha
, oder derenselben Erben
,
kund und zu wissen gemacht
: es habe bey diesem
kais
. kön
. nied
. österr
. Landrecht Gerhard Koesel
,
Katharina Naglin
, Maria Anna Kellin
, Elisab
.
Hauptin und Julius Kollinger
, als gleichmäßig
Freyherrl
. Portolot
. Glaubigere
, demüthig auch
gehorsamst vorgestellet
: daß zwar zur Repartirung
der annoch vorfindigen gedacht Freyherrl
. Portolot
.
Massä die abwesende Gläubigere durch die
ge=
wöhnliche
Edicta ad valvas
einberuffen worden
seyen
, wegen deren Ausbleiben aber diese
Repar=
tition nicht zu Stande habe gebracht werden
kön=
nen
. Da ihnen nun an Ausfolglassung dieser
an=
noch nicht repartirten Masse
in circa
pr
. 1700 Fl
.
gelegen
, und dieselbe der sie hieraus betreffenden
Dividenten höchstens bedürftig wären
; als hatten
dieselbe die schon einige Jahre fruchtlos liegende
Freyherrl
. Portolotische Massa der Ordnung nach
zu repartiren und ausfolgen zu lassen
, worüber
auf den 9ten verflossenen Monats Hornung eine
Tagsatzung mit Fürforderung allerseits
Jnteres=
sirten anberaumet worden
. Da nun hierbey die
abwesend obgedachte Glaubigere
per Edictum ad
Valvas
einzuberuffen veranlaßt
, und solche
Tag=
satzung auf den 14
. May bestimmet worden ist
;
als werden Eingangs benannte Freyherrl
. Joh
.
Bapt
. Portolotische Glaubigere
, als der Sebast
.
Perger
, des Martin Nuschitz sel
. Erben
, die
Apol=
lonia Jwanschitzin
, der Theodor Melchior von
Zeppenfeld
, die Maria Anna von Sorosina
, der
Peter