N ro .
102
Wiener Zeitung .
Mit k . k . allergnädigster Freyheit .
Sonnabends , dem 22 . Christmonat 1781 .
Laß die Thoren
, die zu Wagen
So wie die zu Roß und Fuß
Böses
, oder gutes sagen
;
Kann ihr schönsten Lob behagen
?
Es ist blöder Menschen Gruß
,
Und ihr Tadel zu ertragen
.
Kadix
, den 15ten
Wintermon
.
Der General
, Don
Na=
via
, ist nach Madrit
entboten worden
, und
bereits gestern dahin
abgegangen
. Die Regierung hat dem
Generale
, Don Bonnet
, an die Stelle
des Generals
, Don Warcanzel
, welcher
wegen seines hohen Alters
, und
schwäch=
licher Gesundheit sich zur Ruhe begiebt
,
das Kommando in dem Lager zu St
.
Roch aufgetragen
, und diesemnach
ver=
läßt er die Flotte
. — Ein von Havana
,
gekommener Binnenländer ist
, nach 55
Tagen Fahrt
, heute in unserer Bucht
vor Anker gelaufen
. Er bringt mit
, daß
2 Kriegsschiffe aus Vera
=
Crux mit 4 1
/
2
Millionen Piastern für des Königs
, und
der Handelsleute Rechnung einige Tage
vor seiner Abfahrt in gedachtem Havana
eingelaufen seyn
. Unsere
Kauffarthey=
flotte
, welche von den widrigen Winden
einige Tage vor dem Hafen gehalten
wor=
den
, ist nun glücklich eingelaufen
. Es
fehlen nur noch 3 Schiffe
, welche der
Wind gegen Osten getrieben hat
, und
,
wie wir vernehmen
, so ist eins zu
Tan=
ger
, das zweyte in dem Angesichte
un=
sers Hafens
, und das dritte nicht gar
seit davon entfernt
. — Ein von Buenos
=
Ayres heute eingelaufenes Packetboot
bringt nichts erhebliches mit
, außer
, daß
die Rädelsführer von dem Aufstande in
Peru in verschiedenen Gegenden
, die sie
alt ihren Streifereyen überzogen hatten
,
hingerichtet worden sind
.
Madrit , den 23 . Winterm .
Eben hat der Hof einen Kourier nach
Kadix abgefertigt
, um die Bemannung
und Proviantirung der Schiffe
, welche
mit 4000 Mann an ihrem Borde nach
Amerika abgehen sollten
, einzustellen
.
Die Ursache
, um welcher willen die
Ab=
fahrt gesagter Flotte nicht vor sich geht
,
ist im Publikum nicht bekannt
.
Coulon
, den 25
. Winterm
.
Nach den Schlüssen verschiedener
Raths=
versammlungen
, läßt sich vermuthen
,
die Regierung sey gesinnt die Belagerung
der Festung St
. Philipp weiter auszusetzen
.
Toulon , den 25 . Winterm .
Der Kommendant des Seewesens im
hiesigen Hafen
, und Generallieutenant
der Schiffsarmeen
, Marquis von St
.
Aignan
, wird ehestens nach Paris
ab=
reisen
. An seine Stelle ist dem
Geschwa=
derführer
, Ritter von Fabri
, das
Kom=
mando anvertraut worden
. Unsere
Nach=
richten von der Jnsel Minorka sind vom
27
. Weinmon
. bis auf den 8
. Winterm
.
l'Orient , den 1 . Christm .
Man erwartet von einem Augenblick
zu dem andern die Abfahrt der
Brester=
flotte
, an deren Borde bey 10000 Mann
sich befinden
; ihre eigentliche
Bestim=
mung aber ist noch gänzlich unbekannt
.
Sämmtliche Schiffe
, deren 19 gezählet
werden
, sind auf 6 Monate mit
Lebens=
mitteln versehen
. Zu Kadix ist die
all=
gemeine Versammlung
, wohin auch Herr
Bussy
, welcher nach Jndien gesollt hat
,
dieser Tagen abgegangen ist
.
Paris den , den 6 . Christm .
An dem Tage des hieselbst wegen den
in Amerika erfochten Kriegsvortheilen
gehaltenen Dankfestes ist Abends die
Stadt erleuchtet gewesen
.
Die Zubereitungen der Feierlichkeiten
,
womit Jhre Maj
. die Königin bei Dero
ersten Anherokunft beehret werden
sol=
len
, werden auf das stärkste betrieben
.
Dem Vernehmen nach
, sollen selbige den
17
. Jänner ihren Anfang nehmen
.
Herr Belletier
, Jntendant der
Graf=
schaft Soissonnois
, hat bei Begehung
des wegen der Geburt des
Dau=
phin angestellten Festes
, zur Ehre des
Ackerbaues
, welcher in hohem Grade der
Vollkommenheit in dieser Landschaft
ge=
getrieben wird
, nebst den adelichen Kriegs
=
und andern angesehenen Personen
, auch
alle Ackerbau
=
Verständige mit zur
Ta=
fel gezogen
. Diese Letztern haben sich
einmüthig verbunden
, jeder insbesondere
sein Waisenkind zu erziehen und bey
er=
wachsenen Jahren weiter zu versorgen
.
Jedes soll den Namen Anton oder
An=
tonia führn
.
Das zu Thionville in Besatzung
be=
findliche Regiment der Königinn hat an
eben diesem Festtage seine neue Fahnen
eingeweihet
, und viele Armen kleiden
lassen
; auch zwey Kindern
, welche mit
dem Dauphin gleichen Geburtstag
ha=
ben ein stattliches Vermögen zu ihrer
dereinstigen Versorgung hinterlegt
,
wel=
ches im Sterbfalle des einen dem andern
in ganz zufällt
, wenn aber beyde
verster=
ben sollten
, auf ihre nächste
Anverwand=
te vermacht ist
.
Dieser Tagen ist der berühmte
Gelehr=
te der Arzneykunde und erste Leibarzt
des Herzogs von Orleans
, Herr
Tron=
chin
, mit Tod abgegangen
.
Wir haben durch ein aus Chesapeak
=
Bucht zu Bordeaux angekommenes Schiff
vernommen
, daß Herr von Grasse am
2
. vorigen Monats seine ganze
Mann=
schaft mit einer Menge Lebensmittel schon
an Bord gehabt
. Tags vorher hatten
ihm die Amerikaner 400 fette Ochsen zum
Geschenk überschickt
. Wahrscheinlicher
Weise hat er also am 4
. oder 5
.
dessel=
ben Monates seine Abfahrt antretten
können
. — Der General Washington
hat den vereinigten Staaten wegen der
Cornwallischen Bezwingung Glück
ge=
wünschet
. Die grosmüthigen Beweise
,
welche Se
. Allerchristlichste Maj
. von
Dero Bereitwilligkeit
, ihre Sache zu
unterstützen
, öffentlich an Tag legen
,
müssen jeden von den glücklichen und
entscheidenden Folgen solcher hohen
Al=
lianz überzeugen
, und jedem treuen
Sohne der Freyheit die unvergeßlichste
Erkenntlichkeit einflössen
. Die
ausgestan=
denen Mühseligkeiten des tapferen
Alliir=
ten und ihres einsichtsvollen unermüdeten
Generals hätten übrigens nicht besser
als durch den zu Yorktown erfochtenen
Ruhm belohnt werden können
.
Neapel , den 4 . Christmon .
Die Nachrichten aus Caserta in
Be=
tref des erwünschten Wohlstandes beider
Majestäten
, und des ganzen königlichen
Hauses
, lauten noch immer sehr
ver=
gnüglich
, und melden nebstbey
, daß Se
.
Majestät der König sich öfter in den
he=
rumliegenden Gegenden mit verschiedenen
Jagdbarkeiten belustigen
, ohne jemal die
gewöhnlichen Rathsversammlungen und
öffentliche Audienzen zu unterbrechen
.
Den 28
. v
. M
. traffen der Graf und die
Gräfinn Potozky von Jhrer nach
Sici=
lien gethanen Lustreise
, wieder in
hiesi=
ger Hauptstadt zurück ein
. Gestern hatte
zu Caserta die letzthin hier angelangte
Frau Fürstinn von Askoff die Ehre
,
Jh=
rer Majestät der Königinn von der Frau
Fürstinn von Yaci
, Gemahlinn unsers
Herrn Generalkapitains
, aufgeführt und
von Höchstderoselben sehr gnädig
em=
pfangen zu werden
; Mittags wurden
diese vornehme Fremde von dem ersten
königl
. Minister
, Herrn Marches della
Sambucca mit einem herrlichen Gastmahle
bewirthet
.
Mailand , den 4 . Christmon .
Am jüngst verflossenen Sonnabende
gegen Mittag wurde eine Allerhöchste
landesfürstl
. Verordnung öffentlich
kund=
gemacht
, welche allen erbländischen
Un=
terthanen aufträgt in Hinkunft
, bey sich
ereignenden Fällen
, da man wegen
ka=
nonischen Ehehindernissen
, eine Dispens
anzusuchen benöthigte wäre
, man selbe
nicht mehr zu Rom
, sondern bey dem
Erzbischoffe
, oder Bischoffe des behörigen
Kirchsprengels
, gegen den Erlag einer
mäßigen Taxe anzusuchen hätte
,
gleich=
wie diese Ordnung in allen übrigen k
. k
.
Erbstaaten bereits eingeführt ist
.
Beyde königl
. Hoheiten sind nach
ab=
gewarteten Exequien für die Seelenruhre
weiland Jhro höchstseeligen kaiserl
. kön
.
Majestät
, wieder aus hiesiger
Haupt=
stadt nach dem Lustschlosse Monza
abge=
gangen
, und gedenken allda der gefunden
Luft wegen
, bis auf nächstinstehende
Weih=
nachtsfeyertäge zu verbleiben
.
Londen , den 4 . Christmon .
Dem Vernehmen nach
, sind Berichte
von dem General Clinton aus Neuyork
eingetroffen
, worinn er unter andern
meldet
: er habe nach dem Unglück des
Lord Cornwallis eine beträchtliche
Ver=
stärkung nach Carlstown abgeschickt
, wo
die Besatzung 5500 Mann ausmache
,
und aus den umliegenden Gegenden auf
7000 Mann gebracht werden könne
. Die
Stadt sey mit schwerem Geschütze
, auch
Mund
= und Kriegsvorrathe hinlänglich
versehen
, und man hielte dafür
, sie wäre
in vollkommener Sicherheit
. Zween
Ta=
ge nach der cornwallischen Kapitulation
sein 20 Reihenschiffe aus der Chesapeack
=
Bucht gesegelt
, welche gegen
Westindi=
en steuerten
, und die englische Flotte
befände sich dermalen zu Neuyork
,
all=
wo die Admiräle sich über die in Zukunft
zu treffenden Maßregeln berathschlagten
.
Wenn die Sage wahr ist
, daß mit
ehemstem eine Einstellung der
Feindselig=
keiten zwischen Eng
= und Holland zu
Stan=
de kömmt
, so wird es wahrscheinlich
,
daß die Fehde zwischen unserm
König=
reiche und den Generalstaaten von ihrer
Beendigung nicht ferne mehr sey
.
We=
nigstens sind doch am 1
. dies von
Pe=
tersburg Berichte eingetroffen
, die sich
auf einen Vergleich zwischen beiden
Mäch=
ten beziehen
. Es ist indessen zu einem
allgemeinen Frieden noch wenig Anschein
vorhanden
. Der König soll Gestern
er=
klärt haben
, daß Sr
. Majestät
stand=
hafte Gesinnung sey
, den Krieg in
Ame=
rika mit verdoppeltem Eifer fortzusetzen
.
Auch hat das Kriegsamt wirklich den
Befehl ertheilt
, 8 neue Regimenter
,
je=
des zu 1300 Mann
, auszuheben
,
Unter vielen Nachrichten aus
Phila=
delphia
, ist eine der merkwürdigsten
:
daß der Congreß in einer Proclamation
eine Summe von fünf tausend Pfund
Sterl
, auf General Arnolds Kopf gesetzt
her
. Alle seine Besitzungen sind
konfis=
cirt worden
. Die härteste Todesstrafe
wartet auf ihn
.
, falls man sich seiner
be=
mächtigen sollte
.
Am 30
. Winterm
. ward im Unterhause
die Sache des Admirals Rodney und des
General Vaughan wegen ihres
Verhal=
tens bey Eroberung der Jnsel St
.
Eu=
stach in Vorschlag gebracht
. Herr Burke
erklärte
, seines Erachtens müsse dieses
geschehen
, während daß ersterer noch
an=
wesend wäre
, damit er selbst den Tag
bestimmen möchte
, an welchem die
Un=
tersuchung vor sich gehen sollte
. Der
Admiral stellte vor
, diese Angelegenheit
wäre im so mehr zu beschleunigen
, weil
ihn
, seine Pflicht ehestens aus dem
Kö=
nigreiche rufen würde
, so
, daß dieselbe
auf den 4
. festgesetzt wurde
. Man nahm
hernächst den Tages vorher gemachten
Antrag
, dem Könige Subsidien
einzu=
willigen
, in Erwägung
. Herr Pitt
,
Herr Fox
, und andere Glieder von der
Widerspruchsparthey behaupteten
, es
wäre vor der Hand durchaus
erforder=
lich
, die Beschwerden der Nation über
den Krieg in Amerika anzuhören
, und
einen völligen Wechsel in dem System
der Führung dieses Krieges zu Stande
zu bringen
. Von Seiten der Minister
wurden die traurigen Folgen
, welche aus
dem mindesten Aufschube der
Einwilli=
gung der nöthigen Subsidien entstehen
dörften
, um den Krieg mit Nachdruck
fortzusetzen
, entwickelt
, und mit 172
wider 77 Stimmen ausgemacht
, daß die
Kammer dem Könige die Subsidien
ein=
willigte
. Am 3
. ward diese
Angelegen=
heit von dem Hause genehmigt
, und der
5
. dies anberaumt
, die Sache zu eröffnen
.
Schreiben des Gouverneurs und
Kom=
mendanten des Forts St
. Philipp
auf Minorka an den großbrittanischen
Minister zu Florenz
, Ritter Mann
,
den 13
. Wintermon
.
Der Kaptan Parker
, kam am 12ten
dies hier an
, ohne von den 3
feindli=
chen Batterien
, von welchen ein zu
Grund gerichtet
, und eine andere stark
beschädigt worden
, einigen Schaden
er=
halten zu haben
. Der Herzog von
Cril=
lon faßte zu Kapo Mola auf eine solche
Weise Posto
, daß der mir Gelegenheit
gab
, ihn von dort wieder zu vertreiben
,
und unsere Stellung daselbst so lange zu
behaupten
, bis wir unsere Absicht
,
wa=
rum wir solches thaten
, erreichten
. Er
ließ seine ganze Armee gegen uns
an=
rücken
, um uns zu vertreiben
; allein
,
als er unsere Stellung sah
, rückte er
nicht weiter vor
, und wir zogen uns
ruhig mit 100 Gefangenen
, worunter
sich 1 Obristlieutenant
, 3 Kapitains und
5 Subaltern
=
Offiziers befanden
, zurück
.
Von unserer Seite wurde ein einziger
Mann getödtet
, und zwey verwundet
,
die jedoch hernach gestorben sind
. Heute ist
der dritte Tag
, daß die Feinde ihre
Mör=
ser Batterie gegen uns eröffnet
, ohne
daß sie uns etwas weiter
, als den Karen
einer 6pfündigen Kanone beschädigt haben
.
Jn der L** Zeitung lese ich in
Anse=
hung unserer die schändlichsten
Erdichtun=
gen
. Es sind sehr wenig von unserer
Besatzung durchgegangen
; nämlich drey
vom 51sten Regiment
, vier vom 61sten
Regiment
, drey vom Regiment Prinz
Ernst
, und einer von Goldacker
:
dage=
gen sind 13 feindliche Ausreißer zu uns
herüber gekommen
. Es kann keine bessere
und in ihrem Dienst eiferigere Truppen
geben
, als die Hannoveraner
. Sie
le=
ben mit den unsrigen in der
vollkommen=
sten Eintracht
, und wetteifern
, wer
sei=
ne Pflicht am besten zur Ehre der
Waf=
fen Sr
. Majestät thun kann
.
Da ich so weit geschrieben
, höre ich
,
daß das Pulvermazin des Feindes
hin=
ter dem Turk Mont durch eine unserer
Bomben in die Luft geflogen
, hierdurch
ist die daselbst angelegte Batterie
gänz=
lich zu Grunde gerichtet
, und da eine
große Menge ihrer eigenen Bomben zu
gleicher Zeit crepirt ist
, so müssen
die=
selbe eine große Verwüstung unter ihnen
angerichtet
, und viele von ihren Leuten
getödtet haben
. Unser Geschütz und
un=
sere Feuerwerke sind vortreflich
. Man
hat ein feindliches Fahrzeug
, welches
mit Munition und Geräthschaften für
die Batterien beladen war
, in dem
Mo=
lo von Georgtown in Grund gebohrt
.
Auch die es muß für die Feinde ein grosser
Verlust seyn
, und einen starken
Aufent=
halt in ihren Operationen veranlassen
.
Portsmouth , den 4 . Christm .
Am 1sten dieses gieng das Kriegsschif
,
Dublin von 74 Kanonen
, mit
verschie=
denen Kauffartheyschiffen nach Westen
unter Segel
. Tages darauf lief auch das
Geschwader
, unter den Befehlen des
Ad=
mirals Kempenfeld
, von hier aus
. Es
besteht aus der Viktorie
, von 100
Kano=
nen
, Flaggkapitain
, Hr
. Cornwall
;
Brit=
thania
, von 100 Kanonen
, Kap
. Pradley
;
Duke
, von 96
, Sir
. Walter Sterling
;
Queen
, von 28
, Kap
. Maitland
; Union
von 90
, Kap
. Dalrymple
; Edgar von 74
,
Commodore Elliot
, Flaggkapitain Boston
;
Alexander von 74 Cap
. Farnham
;
Va=
liant von 74
, Cap
. Goodal
; Courageux
von 74 Cap
. Philipps
; Agamemnon von
64
, Cap
. Caldwell
; Medway von 60
,
Cap
. Harward
; Renown von 50
, Cap
.
Henry
; die Prudente von 36
, Cap
.
Waldegrave
, und Monsieur von 36
,
Cap
. Finch
. Dieses Geschwader ist
be=
ordert
, vor der Hand die Station auf
Cap
=
Clear in Jrrland zu nehmen
, um
die Ankunft der Kauffahrtheyflotten von
Jamaika und Newfoundland zu decken
.
Der Ajax
, Jntrepide
, Schrewsbury
und Montague
, welche bey dem
Tref=
fen des Admirals Graves mit den
Fran=
zosen in der Chesapeack waren
, sollen
,
wie wir hören
, im Frühling nach
Eu=
ropa zurückkommen
, weil sie
ausgebes=
sert werden müssen
.
Amsterdam , den 10 . Christm .
Die letzten über Frankreich von dem
Vorgebirge der guten Hofnung hier
ein=
getroffenen Briefe geben
: Herr von
Suf=
fren habe in dieser Pflanzung eine
Be=
satzung von 1000 Mann zurückgelassen
,
und sey hierauf mit seinen Schiffen nach
der sogenannten Franzoseninsel unter
Se=
gel gegangen
. Bey dieser Gelegenheit
hat die ostindische Handlungsgesellschaft
ebenfalls eine Menge Briefe
miterhal=
ten
, von deren Jnhalt aber bisher noch
nichts bekannt geworden ist
. Es gehet
hier das Gerücht
, daß 2 unsrige
, und
zwar hier ausgerüstete Korsaren
, nämlich
der Mars
, und der Herkules
, geführt
von den Kapitains Hogeboom
, Vater
und Sohn
, eine engländische Fregatte
von 36 Kanonen erobert
, und in einen
zeelandischen Hafen gebracht hätten
; allein
bis nunzu hat man von dieser Beute noch
keine zuverläßige Versicherung erhalten
.
Gestern ist in dem Hafen von Texel das
engländische Schif
, The Trumbler
, als
eine Beute des Dünkircherkorsaren
, der
Phönix genannt
, eingebracht worden
.
Ein letzthin aus Londen hier
eingetrof=
fenes Schreiben
, vom 27
.
Winterm=
nats
, ist folgenden lesenswürdigen
Jn=
haltes
: Die aus Amerika eingelaufenen
unglücklichen Neuigkeiten eröfnen hier
ein weiters Feld zu politischen
Betrachtun=
gen
. Man bekennt nunmehr
, daß unser
Ministerium bey dem Bruche mit
Hol=
land nicht alle die Vortheile gefunden
habe
, die man davon hofte
. Der größte
darunter
, und eben jener
, worüber sich
Lord Stormond ausdrücklich erklärte
,
war die Bezwingung der Rebellen durch
die Eroberung von St
. Eustach
, welchen
Platz er als die Hauptnahrungsquelle der
Aufruhr abschilderte
. Die Folgen zeigten
aber
, daß es Lord Stormond in diesem
Punkte entweder an Staatsklugheit
, oder
aber an Aufrichtigkeit versehen habe
.
St
. Eustach
, Demerary
, Essequebo und
ein ansehnlicher Theil der holländischen
Handlung fielen in unsere Hände
, und
doch gewinnt die Aufruhr
, anstatt
ab=
zunehmen
, täglich mehr Festigkeit
, und
neue Kräften
. Der Marsch des Lord
Cornwallis durch Carolinien
, und
Vir=
ginien
, bewies uns klar
, daß wir in
die=
sen Ländereyen nicht so viele Anhänger
haben
, als uns die amerikanischen
Ueber=
läufer
, aus Nebenabsichten vorspiegleten
.
Lord Cornwallis unterlag einem
glei=
chen Schicksale
, wie ehemals der
Gene=
ral Bourgoyne
; wir schicken also nach
Amerika Generäle und Kriegsheere
, bloß
um sie da gefangennehmen zu lassen
. Der
grosse Ueberwinder
, Lord Rawdon
,
konn=
te diesem allgemeinen Gesatze eben so
we=
nig entwischen
. Nun stelle man sich
ein
=
mal die Herren Bongoyne
, Rawdon
,
und Cornwallis vor
, wie sie sich über
ihr gemeinsames trauriges Schicksal
un=
tereinander besprechen
. Bourgoyne
, und
Howe haben in ihren
Rechtfertigungs=
schriften nicht nur allein behauptet
,
son=
dern auch klar erwiesen
, daß Amerika
unbezwingbar sey
. Der unverschämte
Miethling Galloway unterstand sich ihre
Beweise durch Redensarten und
Trug=
schlüsse wanken machen zu wollen
; die
Zeit ist endlich da
, wo das Ministerium
entweder über die Unwissenheit
, oder
Falschheit seiner gemietheten Grundsätze
die Augen eröfnen muß
.
Um aber auf den Krieg mit Holland
zurückzukommen
, so bekenne ich selbst
,
daß selber
, nach den Grundsätzen unsers
Ministerium
, ein Zug gesunder
Staats=
klugheit
, ja selbst unumgänglicher
Noth=
wendigkeit gewesen sey
, um ihm die
Un=
terhaltungsquellen eines kostspieligen
Krie=
ges wieder auszumachen
, die bereits zu
versiegen begangen
. Ueber das mag
selbes auch sehr viel erwartet haben von
seinem Einflusse auf einen Theil der
hol=
ländischen Nation
, auf jenen Theil
näm=
lich
, den das brittische Ministerium den
vernünftigsten
, den bestgesinnten nennt
,
den aber Zweifels ohne die Gegenparthey
in Holland unter einem ganz andern
Ge=
sichtspunkte betrachtet
. Allein jene
Par=
they
, worauf sich das Ministerium am
meisten verließ
, hat
, ungeachtet seines
Ansehens
, sich nicht getrauet die Meinung
des größten Theiles der Nation
öffent=
lich anzugreifen
, einer Nation
, deren
Herz unsere Gewaltthätigkeiten auf ewig
von uns verscheucht zu haben scheinen
.
Wie wird es uns gehen
, wenn jemal
Holland
, nach eingesehener Stärke
ih=
rer Grundlage
, die in ihrem Schooße
befindlichen Freunde Englands zum
Schweigen nöthigt
, und sich einmal im
Stande sieht
, seine Tapferkeit wovon
wir schon die Wirkungen empfunden
ha=
ben
, nach seiner ganzen Stärke auf uns
loszulassen
? Und wirklich scheint dieser
Zeitpunkt bereits heranzunahen
; Schon
giebt es unter ihnen Bürger
, wo nicht
die mächtigsten
, doch wenigstens die
an
=
sehnlichsten
, die mit lauter Stimme
nach=
drückliche Maaßnehmungen
, und
Al=
lianzen mit den Feinden Englands
ver=
langen
. Man muß gestehen
, daß solch
ein Schritt nach der besten
Staatsklug=
heit abgemessen wäre
, so diese Nation
jemal ergreifen könnte
, und daß ihr
aus=
ser dem kein anders Mittel übrig ist
,
ei=
nen ehrevollen und vortheilhaften
Frie=
den zu erringen
. Es fällt dieser
Repub=
lik nich am Gelde
, jener
Haupttriebfe=
der
, des Krieges
, das zeigen klar jene
unermeßlichen Summen
, die sie in
frem=
den Banquen liegen hat
; es fehlt ihr
auch nicht an Tapferkeit
, das haben uns
die Helden von Doggersbank gewiesen
.
Wenn sie gleich noch keine fürchterlichen
Flotten wider uns ausgesandt hat
, so
weis sie doch andere Mittel genug
, uns
im Stillen den grösten Schaden
zuzufü=
gen
, und das geschieht meist dadurch
,
daß sie nach und nach ihre in unserem
Lande liegende Fonds realisirt
, und eben
dadurch die Grundpfeiler unsers Kredits
untergräbt
; Wirklich fängt sie diese
ver=
derbliche Operation schon an an
; sie
verkauft ihre Fonds an Frankreich
; man
merkt die üblen Folgen dieses
Kunstgrif=
fes ganz deutlich an dem Stoß
, den
un=
ser Wechselkours leidet
; unser Guineen
nehmen alle den Weg nach Holland
. Es
ist wahr das die Holländer auf solche
Art an ihren Capitalien verlieren
, sie
haben aber wenigstens dabey den Trost
,
daß sie diesen Verlust für ein Opfer
an=
sehen
, so sie dem Wohl ihres
Vaterlan=
des abzinsen
. Durch was für Mittel
,
durch was für Kunstgriffe wollen wir
diese Art von Krieg wider uns
zernich=
ten
? Was bleibt uns noch für eine
Hof=
nung übrig
, daß künftig jemand toll
ge=
nug seyn könne
, uns Gelder
vorzuschies=
sen
, zu einer Zeit
, da wir eben dem
schweren Gewichte einer ungeheuren
Schuldenlast unterliegen
? Wir wollen
von der Rückzahlung der Kapitalien nicht
reden
, es wäre Thorheit zu gedenken
,
daß dieses jemal geschehen könne
,
we=
nigstens so lang wir darauf beharren
werden in Amerika Krieg zu führen
, ja
selbst alsdann noch nicht
, wenn wir
, nach
geschlossenen Frieden mit diesem Lande
un=
ser alda getriebenes einträgliches
Monopo=
lium werden verlohren haben
. Wo wird
dann noch das Ministerium die
erforder=
lichen Geldsummen auftreiben
? auf die
Holländer können wir keine Rechnung
mehr machen
. Die engländischen
Kapi=
talisten sind durch die vorigen
Nege=
tiationen so sehr erschöpft
, daß man
jüngsthin der Banquet 5 Millionen
vor=
strecken muste
. Die nun selbst unter
der Last ihrer Papiernoten wankende
Ban=
que
, ist schon nicht mehr im Stande
ei=
nen Vorschuß zu thun
. Die südliche
Hand=
lungsgesellschaft hat schon alle ihre
Ka=
pitailien gegen Annuitäten umgetauscht
.
So sind unsere Aussichten für das 1782 J
.
beschaffen
. Wie wird unsere Lage für 1783
aussehen
! Wenn wir damal auch
wirk=
lich Friede hätten
, so würden wir doch
noch in Unterhandlung tretten müssen
, um
die Schulden unsers Seestaates zu
til=
gen
, die schon seit 4 Jahren ausständig
geblieben
, folglich auf eine schreckbare
Grösse angewachsen seyn müssen
.
Un=
glückliches England
! wie tief hat dich
der Stolz deiner Minister
, und dein
ei=
gener Hochmuth hinab gestürzt
, nachdem
du schon die Rolle einer unumschränkten
Beherrscherinn der Meere und einer
voll=
kommenen Meisterinn der Handlung in
al=
den Theilen der Welt gespielt hast
! du
darfst nicht einmal jenen nordischen
Mäch=
ten eine Miene des Unwillens machen
,
deren Existenz du die vor Zeiten nicht
einmal wolltest träumen lassen
!
Unglück=
liches England
, die du in die
Noth=
wendigkeit versetzt bist
, ein zu deiner
De=
müthigung verabredetes System zu
re=
spektiren
.
Kopenhagen , den 4 . Christm .
Den 1ten dieses langten hieselbst Se
.
hochfürstl
. Durchlaucht
, der Prinz
Frie=
drich Wilhelm Philipp zu Würtemberg
,
Stuttgard
, Ritter des grossen
Würtem=
bergischen Jagdordens
, mit dero Suite
an
. Sie werden dem Vernehmen nach
,
3 Monate sich hier aufhalten
, und nach
dem Verlauf dieser Zeit nach
Renns=
burg gehen
, um Jhre neue Charge als
Oberster und Chef des Holländischen
Jn
=
fanterie Regiments
, dessen Uniform Sie
schon angelegt haben
, anzutreten
. Der
Generalmajor und Ritter
, Ernst
Chri=
stoph von Blücher
, als bisheriger
Ober=
ster und Chef dieses Regiments
, ist mit
einer ansehnlichen Pension in Gnaden
abgegangen
.
Von der Donau , den 17 . Christm .
Nur erst vor wenig Tagen ist die
Nach=
richt aus Konstantinopel eingelangt
, daß
daß es dem Melek Mehmed Pascha in
Egypten geglückt habe
, die 24 Beghen
,
welche die Regierung dieses Landes
aus=
machen
, auf seine Seite zu bringen
, und
daß er wirklich daran arbeite
, die
groß=
herrlichen Befehle allda auszuführen
.
Jn Aleppo hingegen dauern die
Un=
ordnungen noch immer fort
, der
Muse=
lim bedrängt die Stadt von einer Seite
,
während das auf der andern verschiedene
Räuberbande die umliegenden Dörfer und
Ortschaften verheeren
, und das Volk
Mangel an Lebensmitteln zu verspühren
anfängt
.
Aly Agha
, vormahliger Muhasil von
Mo=
rea
, ist dieser Tagen in Ketten nach
Konstan=
tinopel gebracht worden
, um über die
wi=
der ihn eingelaufene Beschuldigungen
,
besonders wegen Entwendung öffentlicher
Einkünfte
, zur peinlichen Frage gezogen
zu werden
.
Der neue
, nur erst vor einigen
Mo=
naten eingesetzte Toptschi Baschi
, oder
Artillerie Vorsteher
, ist bereits wieder
seines Dienstes entlassen worden
, weil
er die gute Ordnung in dem Bezirke seiner
Gerichtsbarkeit zu erhalten verabsäumte
.
Der venezianische Herr Bothschafter
hat am 12
. Winterm
. bey dem Großvezier
seinen ersten feyerlichen Besuch gemacht
;
die Audienz bey dem Großherrn
hinge=
gen wird erst nach dem Bairamsfeste vor
sich gehen
.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt
.
Den 14 . Christm . Jn der Stadt .
-
Der wohledl
. Hr
. Jgnatz Beer
, Gmr
. Stadt
Wien Oberkammeramtsoffic . Nr . 1012 . in
d . Johannesg . alt 41 . J . -
Georg Elster
, Hausm
. Nr
. 731
. am alt
. Fleischm
.
alt 54 J .
Vor der Stadt .
-
Dem Math
. Jos
. Valentin
, bürgl
.
Kre⟨pln⟩ma=
cherm . s . W . Rosal . Nr . 4 . auf d . Laimgr .
alt 29 J . -
Dem Franz Klein
, herrs
. Koch
, s
. K
. Anna Nr
115 . im Lerchenf . alt 3 J . -
Dem Ant
. Klarner
, Tabackkr
. s
. K
. Anna
, Nr
.
343 . auf d . Wied . alt 3 J . -
Dem Paul Kinast
, Tagl
. s
. K
. Jgnatz
, Nr
. 99
.
zu Erdberg , alt 4 J . -
Joh
. Lesch
, gew
. Bedient
. Nr
. 41
. am Spitlb
.
alt 59 J . -
Dem Jos
. Eibel
, Tagl
. s
. K
. Lorenz
, Nr
. 80 in
d . Ungerg . die 7 J . -
Jos
. Hermann
, Bilderh
. N
. 75
. auf d
. Wendelst
.
alt 74 J . -
Dem Jos
. Dütz
, Tagl
. s
. K
. Anna
, Nr
. 28
. auf
d . Landst alt 1 J . -
Dem Leop
. Berger
, Schust
. s
. K
. Magdal
. Nr
.
31 . am Himmelpfortg . alt 7 J . - Elis . Stinin , led . alt 41 J . beyn Elisabeth .
- Christ . Wick , alt 39 J .
- Theres . Adamin , alt 60 J .
-
Magdalena Schweinbergerin
, Wit
. alt 80 J
. alle
3 im gross Armenh . - Mich . Wisbauer , Führ . a . 69 J . im Jnvalidenh .
- Math . Kauper , Schuhk . alt 24 J . im Contum .
- Jak . Fälschner , alt 69 J . im Bäckenh .
- Summa 18 . Personen , darunter 6 . Kind
Den 15 . Christm . Jn der Stadt .
-
Die wohlehrw
. Chorfr Theres Grosefzkin
, im
löbl . Frauenst . d . St . Nikol alt 41 J . -
Dem wohledlgeb
. u
. hochgel
. Hrn
. Jof
.
Lang=
mayer , Philos . & Med . Doct . u . öffentl . Leh=
rer d . Theoretis . Arzneywiss . für d . Wundärzte ,
s . S Franz , N 445 . nächst Max . Stieg . a . 1 J . -
Dem Jos
. Grueber
, bürgl Hofgreißl
. s W Mar
.
Anna , in s . H . Nr 254 unt . Tuchlau . a . 37 J . -
Dem Ant
. Steinwaidter
, bürgl Taschnerm
. s
.
W . Viktoria , in s . H . Nr . 645 . in Rathgässel ,
alt 60 J . -
Dem Jos
. Wieser
, bürgl Kupferschmidm
. s
. K
.
Josepha , Nr . 1009 . am neu . Markt , alt 3 J . -
Margar
. Carilin
, Maurergs
. Wit
. Nr
. 880
. in
d . klein Schulerstr . alt 70 J .
Vor der Stadt .
-
Hr
. Franz Schober
, k
. k
. Wegamtskommiss
. N
.
49 . auf d . Wied . alt 55 J . -
Dem Joh Röhrl
, bürgl Bauholzhä
. s
. W
.
Su=
sanna , . Nr . 98 . am Neubau , alt 23 J . -
Dem Adam Bauer
, bürgl
. Dintuchm
. s
. K
. Jos
.
Nr . 89 . am . Neubau , alt 6 J . -
Dem Sebast
. Rasper
, bürgl
. Kranzelb
, s
. K
.
Konrad , Nr . 201 . auf d . Landst . alt 1 J . -
Dem Joh
. Oth
, bürgl
. Wagenm
. s W
. Anna
Mar . Nr 425 , am Neubau , alt 57 J . -
Joh
. Kayser
, geschw
. Trag
. Nr
. 322
. in d
.
Leo=
poldst . alt 77 J .
-
Dem Bernh
. Koppensteiner
, Kutsch
. s
. K
. Jak
.
Nr . 154 zu Erdberg , alt 7 J . -
Dem Jos
. Dauch
, Gmr
. Jnf
. s
. K
. Jos
. Nr
. 13
in d . hint . Alsterg . alt 2 J . -
Franz Brantner
, Leinwathdruckergs
. Nr
. 40
. zu
Margar . alt 49 J . -
Der Rosal
. Barthin
, Bierw
. Wit
. i
. S
. Jos
.
Nr . 8 . zu Mariah . alt 11 J . -
Dem Mart
. Dlustus
, Uhrm
. s
. W
. Theres
. Nr
.
127 . am Spitlb . alt 18 J . -
Dem Joh
. Lang
, Roßw
. s
. K
. Math
. Nr
. 42
.
am Spitlb . alt 4 J . -
Jgnatz Klauß
, Mußkant
, Nr
. 730
. zu Mariah
.
alt 27 . J . - Jak . Lechner . Student , alt 19 J . beyn Barmh .
- Jos . Kurz , Kanton . alt 34 J . im Militärsp .
- Andr Kurz , alt 96 J .
-
Barth
. Langenfeld
, alt 80 J
. beede im grossen
Armenh . - Mart . Scheuringer , Tischlergs . alt 29 J .
- Heinrich Hefner , gew . Bäckenm . alt 45 J .
-
Anna Gutlederin
, Zimmergs
. Wit
. alt 26 J
. alle
3 im Contumazh . - Elis . Grünerin , Tagw . Wit . alt 80 J .
- Jos . Ham , Bauernm . a . 73 J . beede im Bäckenh .
- Summa 28 Personen , darunter 8 . Kind .
Den 16 . Christm . Jn der Stadt .
-
Joh
. Egenrieder
, bürgl
. Schusterm
. Nr
. 628
am Liechtenst . alt 69 . J .
Vor der Stadt .
-
Dem Titl
. Hrn
. Leop v
. Rohrscheide
, gew
. k
. k
.
Oberlieut . s . K . Eva , Nr 398 . in d . Leopoldst .
alt 1 . J . -
Dem Phil
. Scheidermast
, bürgl
. Landkuts
. s
. K
.
Jos . Nr 24 . zu Mariah . alt 1 J . -
Barb
. Weissenhamerin
, Hausinnh
. Wit
. Nr
. 67
zu Margar . , alt 77 J . -
Dem Joh
. Wanko
, Bedient
. s
. K
. Math
. Nr
. 8
auf d . Windm . alt 6 J . -
Dem Mich
. Gruber
, kais
. Reithkn
. s
. K
. Anna
,
Nr . 11 . zu Mariah . alt 6 . J . -
Christ Stucker
, Schust
. Nr
. 102
, am Neubau
,
alt 65 J . -
Math
. Kurz
, Sacktrager
, N
. 142
. auf d
. Wied
.
alt 66 J . -
Der Anna Risingerin
, Tagl
. Wit
. i
. K
. Jos
.
Nr . 119 . auf d . Landst . alt 4 J . -
Der ehrw Frat
. Smaragdus Reinhard
, barmh
.
Brüd . Ord alda , alt 24 . J . -
Frantz Kuntze
, Tobackkömmiss
. alt 54 J
. beyn
Barmherz . - Josepha Partuschkin , led . alt 30 J .
- Theres . Niegin , led . Ziegelsch . alt 20 J .
-
Magdal
. Kuglerin
, Hauskn
. Wit
. alt 60 J
. alle
3 im Contumazh . - Jos . Faber , Bäckenj . alt 24 J . im Bäckenh .
- Summa 15 . Personen , darunter 5 . Kind .
Anhang zur Wiener Zeitung N ro . 102 .
Wien den 22 . Christmonats .
Mittwoch
, den 19 dieß
, erhoben Sich
Se
. Majest
. der Kaiser
, mit dem Herrn
Grafen
, und Frau Gräfinn von Norden
,
dem Herrn Grafen
, und Frau Gräfinn
von Grönningen
, dann dem Durchl
.
Prin=
zen Ferdinand von Würtemberg
, in die
vor dem Burgthore liegende k
. k
. Ställe
,
stiegen bey dem ersten Stallungsthore ab
,
und besahen die in der ersten Stallung
stehende Leibzüge
, Stadtzüge
, und jungen
Pferde
. Von da giengen höchstdieselbe in
die Sattelkammer
, durch das Aval
,
all=
wo 24 Reitpferde gestanden
, in den
zwey=
ten Stock
, wo die 2 mit reicher
Schlit=
tenequipage geputzte hölzerne Pferde samt
Schlitten standen
, nahmen solche sammt
den übrigen alda vorfindigen prächtigen
sowohl deutsch
= als türkischen
Equipa=
gen in allerhöchsten Augenschein
;
ka=
men sodann in die kais
. Gewehrkammer
,
und geruheten sämmtliches Gewehr
, und
übrige seltene Altenthümer zu besehen
. Jn
dem Zurückgehen sind die auf den
Gän=
gen aufgemachte Hirschköpfe
, deren
je=
der mit besonderer Gattung
Hirschge=
weyhe versehen ist
, betrachtet worden
.
Von da sind die höchsten Herrschaften durch
den ganzen Reitstall gegangen
, und
ha=
ben die gesammte Leib
= Reit
= Schul
= und
Klepperpferde angesehen
. Alsdann sind
sie bey der grossen Wagenschupfe
,
wor=
inn die kais
. Leibkalessen stehen
, vorbey
,
und in den ersten Poststall
, von da aus
zu der zweyten grossen Wagenschupfen
,
in der die Feldleibwägen und Pierutsch
aufbehalten werden
, in den zweyten
Post=
stall gekommen
. Gegen diesen Poststall über
wurde die grosse Pferdeschwemm
, und
dann die Winterreitschule in Augenschein
genommen
. Aus dieser begaben sich die
höchsten Herrschaften in die auf der
An=
höhe gelegene grosse Wagenschupfen
, in
welcher die Leib
= Stadt
= und
verschiede=
ne Reisekalessen und Wägen stehen
Nach=
dem die höchste fremde Herrschaften alles
dieses mit bewundernden Vergnügen
be=
trachtet
, führten Se
. kais
. Maj
.
höchstdie=
selben in den Venersehof
, allwo alle
Pi=
quers in Gala gestanden
. Hier sind die
Hundesstallungen
, der Auslauf der
Hun=
de
, ihre Unterhaltung
, die besonders
merk=
würdige Gebräuche bey dem Fressen der
Hunde
, und alles zu der Venerie
gehö=
riges von den höchsten Herrschaften mit
ausnehmenden Wohlgefallen betrachtet
worden
. Dann giengen sie durch die
Ve=
nerie
, wo die Piquers wohnen
, in den
Jagdstall
, um die Jagdpferde zu besehen
,
und da sie sich um alles auf das
genaue=
ste erkundigt
, bestiegen sie ihre
, Wagen
wieder
, und fuhren über die Laimgrube
in das daselbst befindliche k
. k
. Jngenieur
Akademiehaus
. Allda wurden
höchstdie=
selbe bey dem Aussteigen von dem k
. k
.
Direktor der Akademie (
Titl
.
) Herrn
Ge=
neral Grafen von Pellegrinni
, und (
Titl
.
)
Herrn General Pechhart
, unter
Para=
dirung der Herren Eleven
, gebührend
empfangen
, und in den grossen Saal
be=
gleitet
, allwo die vielfältig vorfindige
Plans und andere Zeichnungen
, auch
Modelle von Anlegung der Festungen
,
und was in dieses Fach immer einschlägt
,
und allda verfertigt worden
, vorgezeigt
wurde
, darauf durchgiengen sie alle
Klas=
sen
, verliessen sodann höchstvergnügt diese
k
. k
. Akademie
, und kehrten nach der Stadt
zurück
. Abends wurde im Hoftheater
die Oper Alceste in italiänischer Sprache
aufgeführt
.
Donnerstag
, den 20
. geruheten der
Herr Graf
, und die Frau Gräfin von
Norden
, in Begleitung des Titl
. Herrn
Grafen Johann v
. Choteck ꝛc
. Sich nach
der Josephstadt
, in die allda befindliche
Cavalleriekaserne zu begeben
, allwo Sie
beym Aussteigen von den k
. k
. Herren
Generals
, Fürsten Karl zu Liechtenstein
,
Grafen v
. Nostiz
, und Grafen v
.
Clair=
f⟨ah⟩t empfangen
, und in die Reitschule
geführt wurden
, woselbst die Mannschaft
zu Fuß parabirte
, und ihre Uebungen
machte
; sodann kommandirte der Herr
Fürst Karl zu Liechtenstein die
Mann=
schaft aufzusitzen
, und in den Hof zu
reiten
, allwo solche ihre Uebungen zu
Pferde machten
, soviel der Platze
gestat=
tete
. Die höchsten Herrschaften bezeigten
Dero besonders Wohlgefallen über die
Behändigkeit sowohl
, als über die
schö=
ne Ordnung
, welche die Mannschaft in
ihren zerschiedenen Schwenkungen immer
beybehalten
: fuhren darnach in die nahe
dabey liegende k
. k
. Hofbuchdruckerey des
Edl
. v
. Trattnern
, um alldort sowohl die
Buchdrucker
= Schrift
= Schneide
= und
Gießer
= Kupferstech
= und Kupferdruck
=
und Buchbinderey
, als auch die Bücher
=
und Papier Magazine in höchsten
Augen=
schein zu nehmen
. Unter den
Gegenstän=
den
, welche die Aufmerksamkeit der
er=
habenden forschenden Reisenden an sich
zogen
, waren hauptsächlich
: in der
Buch=
druckerey
, die eben im Werke begriffenen
16 Pressen
, worunter die von ganz neuer
Erfindung
, welche mit dem Fusse
getret=
ten wird
, die Geschwindigkeit der
gan=
zen Manipulation und die Abdrücke in
verschiedenen Farben
, welche in
Gegen=
wart des Herrn Grafen
, und der Frau
Gräfin von Norden sogleich gemacht
wurden
; in der Schrift
= Schneide
= und
Giesserey
, die außerordentliche Menge
der sämtlich hier zu Lande verfertigten
Stempel und Matritzen für die deutsche
,
lateinische
, griechischen
, hebräische
,
rus=
sische und türkische Sprache
, für die
chi=
mischen und algebraischen Zeichen und
Charaktere
, die musikalischen Noten zum
Choral und Jnstrumenten
: in den
gros=
sen Bücher
=
Magazinen
, die überaus
be=
trächtlichen Vorräthe an Büchern
, in
allen Sprachen und Wissenschaften
,
so=
wohl im eigenen Verlage dieser
Drucke=
rey
, als auch aus der Fremde
; in den
Papier
=
Magazinen
, die Menge der
sämt=
lich in der Papierfabrike des Edeln von
Trattnern zu Ebergassing verfertigten
Papiere aller Gattungen
, die Schönheit
derselben
, und die Grösse worunter
ei=
ne Gattung die nicht ihres gleichen hat
,
indem der Bogen 5½ Schuh enthält
.
Nachdem Herr Graf und Frau Gräfin von
Norden dem Eigenthümer Jhr
Wohl=
gefallen und höchste Zufriedenheit über
alle und jede dieser Werke in den
gnädig=
sten Ausdrücken bezeigt hatten
, kehrten
Sie höchst vergnügt zur Stadt zurück
.
Abends sahen Sie die Singspiele Medea
,
und die eingebildeten Philosophen
,
auf=
fuhren
.
Freytags
, den 21
. fuhren Se
. röm
.
kais
. kön
. Majestät mit Herrn Grafen und
Frau Gräfin von Norden
, dann den Hrn
.
Grafen von Grönningen
, nebst den durchl
.
Prinzen Ferdinand von Würtemberg
, in
die königl
. böheimisch
= und österreichische
Hofkanzley
, wurden bey dem Aussteigen
von Sr
. Excell
. dem königl
. böhmischen
und österreichischen ersten Kanzler (
Titl
.
)
Herrn Grafen von Blümegen ꝛc den
sämmtlichen Herren Räthen
, und dem
Kanzleypersonale
, gebührend empfangen
,
und in die grosse Rathsstube
, von da
aber in die Kanzleyen und übrigen
De=
partements geführt
, nachdem ihnen alles
Merkwürdige
, nebst der Manipulation
vorgezeigt worden
, begaben sich
höchst=
dieselbe
, unter obiger Begleitung wieder
von da weg
, und fuhren in das hiesige
Bankohäus
, allwo diese höchste
Herr=
schaften von des Herrn Hofkammer
= und
Ministerialbankodeputationspräsidentens
Grafens Leopold v
. Kollowrat Exc
. dann
dem Rathspersonale an der Stiege
em=
pfangen
, und in den Rathssaal
beglei=
tet
, sonach weiters von ermeldten Herrn
Präsidenten in die dasige Kanzeleyen und
Registraturen geführet wurden
, worauf
höchstselbe sich in die Buchhalterey
bega=
ben
, und von des Herrn
Hofrechenkam=
merpräsidentens
, Grafens Franz Anton
v
. Khevenhüller Exc
. begleitet worden
;
alsdann geruheten höchstdieselbe unter
Begleitung des Herrn
Hofkammerpräsi=
dentens Excell
. auch sämtliche Kassen zu
besehen
, und allenthalben Dero höchstes
Wohlgefallen zu äußeren
. Hierauf
er=
haben sich höchstdieselbe in das
Münz=
hause
, allwo höchstihroselbten von des
Herrn Hofkammer in Münz
= und
Berg=
wesen Präsidis
, Grafens Franz Anton v
.
Kollowrat Excell
. zum Theil die
Mani
=
pulation gezeiget worden
, wonach sie sich
in die Wohnung des Herrn Hofkammer
=
und
Ministerialbankodeputationspräsiden=
tens
, Grafens Leopold v
. Kollowrat
Ex=
cell
. zu begeben beliebten
, allwo
höchst=
denenselben ersagten Herrn Präsidentens
Frau Gemahlinn
, gebohrne Gräfinn v
.
Khevenhüller Excell
. entgegen gegangen
,
und nach solch besehenen Wohnzimmern
aber zur Mittagstafel zurück kehrten
. —
Abends erschien auf allerhöchsten Befehl
Sr
. Majestät des Kaisers
, Herr
Fried=
rich Stork
, Weltpriester
, und Lehrer der
Taubstummen
, mit seinen geschicktesten
Lehrlingen
, in den Wohnzimmern der
Frau Gräfin von Norden
, allwo er in
Ge=
genwart Sr
. kais
. Maj
. und der
sämmt=
lich hier anwesenden höchst
= und hohen
fremden Herrschaften
, seine Uibungen mit
den Taubstummen machte
. Der Lehrer
erklärte nämlich auf dero höchstes
Be=
gehren seine Lehrart
, und die
Taubstum=
men legten bey jedem Theile Proben
ih=
rer Kenntnisse sowohl schriftlich
, als durch
Zeichen ab
, welches bey den höchsten
Herr=
schaften nicht nur eine grosse
Bewunde=
rung erweckte
, sondern höchstselbe
geru=
heten in gnädigsten Ausdrücken dem
Leh=
rer dero Beyfall zu schenken
. Die ganze
Handlung dauerte anderthalb Stunden
;
und die höchsten Herrschaften setzten selbst
verschiedene Fragen an die Taubstummen
,
welche ihnen ihr Lehrer theils durch
Zei=
chen
, theils schriftlich angab
, die sie
nachmals wieder durch ihre Zeichen
, so
der Lehrer erklärte
, theils auch
schrift=
lich
, beantworteten
, folglich ein
allge=
meines Lob und Bewunderung errungen
.
Ein Schreiben aus Zengg vom 12
.
Christm
. 1781
. meldet folgendes
: Wir
sind es
, die wir uns an dem ersten
Jo=
sephinischen Bauwerk
. — Einer von
Karl=
stadt über ehedem unwaddelbare Berge
,
und Thäler auf 14 Meilen gezogenen
Strasse dieses allerdurchlauchtigsten
Na=
mens
, und eines auf zwo Stunden weit
durch steile Felsen und reissende
Gußbä=
che geleisteten Aquädukts in unserer
See=
stadt Zengg zu erfreuen
, und auf ewige
Zeiten dankbarest zu erinnern haben
.
Hoch unter der glorreichesten Regierung
der besten und grösten Monarchinn
,
Weyland Jhrer k
. k
. apost
. Majest
Ma=
ria Theresiä höchstglorwürdigsten
Ange=
denkens kam diese wichtige Unternehmung
in Antrag
; der glückliche und
unvergeß=
liche Zeitpunkt
, wo Se
. itzt
regierend=
k
. k
. apost
. Majest
. Joseph
II
.
aus
allge=
mein bekannter landesväterlicher Milde
,
und gnädigster Vorsorge für gesamt
aller=
höchst Dero getreueste Unterthanen im
Jahre 1775 die Karlstädter Gränze in
allerhöchst eigener Person zu durchreisen
,
und zu besichtigen geruheten
, gab der
er=
wehnten ehedem fast unthunlich
vermein=
ten Unternehmung den erwünschtesten
Entschluß
, da allerhöchst besagt Se
.
Ma=
jestät keine Gefahr
, und
Ungemächlich=
keit scheuend
, die unwegsamste hie und
dort blos durch das scharfe
Hufeisenge=
präge gebahnte Felsengebirge
, und den
vorzüglich damals schrecklich zu passiren
gewesten Kapelle
=
Berg durchwanderten
,
den angetragenen Strassenzug noch den
diesfällig von dem k
. k
.
Jngenieurdirek=
teur
, dermaligen Herrn Obersten
Frey=
herrn v
. Struppi
, zu Papier gebrachten
,
und zu Feld abgesteckten Projekt
besichtig=
ten
, sofort eben demselben die
Ausfüh=
rung dieses in Absicht auf die
Beförde=
rung des Wohls allerhöchst Dero Landen
,
und Staaten so heilsamen Werkes
, mit
großmüthigster Bestimm
= und Widmung
der dazu erforderlichen beträchtlichen
Geld=
summen allergnädigst zu übertragen
ge=
ruhten
. Es wurden daher gleich in dem
darauf gefolgten Jahre 1776
. die zur
Sache dienliche wirksamste
Einleitungs=
mittel unter Anleitung des in diese
Ge=
genden gekommen damaligen Grl
.
Gränitz=
inspekteur
, jetzigen Grl
. Artilleriedirekteur
,
Herrn F
. M
. L
. Grafen Joseph
Kollore=
do von vorerwehnten Herrn
Jngenieur=
direkteur nochmal in Ueberlegung
ge=
nommen
, und sofort im Frühejahr 1777
an das Werk thätige Hand angelegt
.
Schon im Herbst des nämlichen Jahres
sah man die an unserm Hauptplatze
all=
hier neuerbaute Fontaine reichliches
Was=
ser ergiessen
; und den ersten Wagen
,
mit welchem der obenbesagte Ausfürer
dieser wichtigen Unternehmung hier
an
=
langte
, in unserem Seehaven
ausbar=
quiren
, und durch unseren schon fahrbar
ausgesprengten Zengger Thal über den
hohen Gipfel des vormalig unwegsamen
Bergs Vratnick sich sanft bewegen
. Jm
Jahre 1778
. wurde das rauhe
soge=
nannte grosse Kapellagebirg
durchgebro=
chen
; und die grosse Thuinerbrücke
leb=
haft angegriffen
; und ob gleich das Werk
in diesem
, und dem darauf gefolgten
Jahre um Willen der damals
fürgewal=
teten Kriegszeiten nicht so wirksam
be=
trieben werden konnte
, so wurde doch
da=
mit unaufhörlich
, und dergestalten
fort=
gefahren
, daß im Jahre 1779 der
gan=
ge Strassenzug durch leichtes Fuhrwerk
schon durchaus befahren wurde
. Jm
Jahre 1780
. langten über diese Strasse
jene Kanonen und Munition
, womit
Se Majestät aus unbegränzten
landes=
väterlichen Triebe unsere hiesige
Hand=
lungsschiffe ausrüsten zu lassen
geruhe=
ten
, mit allen Gattungen sonstiger
Wä=
gen bequem allhier an
, und nun belebet
bey dem täglich
, und stündlichen Anblick
dieses nach den allerhöchsten
Anordnun=
gen so glücklich
, und vollständig
ausge=
führten Werks jedes Herz die reineste
Empfindung nicht wohl zu beschreibender
,
sondern nur zu fühlender Dankbarkeit
eines jeden unserer Einwohner für die
unermäßliche Milde
, und Vorsorge
un=
seres beßten
, und unvergeßlichen
Mo=
narchens
. Wir geschweigen hiebey jener
verschiedenen
, an sothaner Strasse nach
einer alt
=
römischen Art
grotesque
gehaue=
nen Piramiden
, Aufschriften
, Fontainen
,
Sonnenuhren und dergleichen
, die
die=
ses herrliche Werk nützlich auszieren —
die gewaltige Mauern — weit
, und hoch
gewölbte Brücken
, und schaudernde
Fel=
senbrüche
, als sinnreich eingeleitete
Wir=
kungen vieler tausend Arbeiter
, und
meh=
rere hundert Zentner Pulver sind die ewig
unvergeßliche Denkmale der
unschätzba=
resten landesväterlichen Wohlthätigkeit
.
Alles erfüllet mit Bewunderung
, und
rührt mit dankbarester Empfindung
je=
den
, besonders den alten reisenden
,
ins=
besondere erfüllet mit Wonne
, und
Freu=
de jeden ächt denkenden Patrioten
fol
=
gende auf der grossen Thuinerbrücke in
Stein gehauene
, noch tiefer aber in das
innerste aller getreuen Unterthanen
ein=
geprägte Jnnschrift
.
Arduæ
viæ
monumento
Qua
Anno MDCCLXXV
. III
. Maji
.
Romanus Imperator
, Josephus II
.
Patriæ
Pater Primus venit
novameque existrui
auguste jussit
.
Längst an dieser kaiserl
. Josephiner
=
Strasse werden auf hohe Anordnung und
Vorsorge unseres vorgesetzten k
. k
.
Karl=
städter
= Militär — General
=
Oberkom=
mando von Seiten der betreffenden k
. k
.
Regimentskommandi nicht allein Häuser
,
deren bereits schon über 200 ohne die
Schupfen
, und Stallungen mitgerechnet
,
stehen
, sondern auch gemächliche
Wirths=
häuser
, Mühlen
, Schmieden
, ja sogar
neue Kirchen aufgeführt
, deren eine am
Ende unsers Zenggerthals prächtig
aus=
geziert
, Neben
= und Seitenwege
ge=
zogen
, Waldungen ausgerottet
, — der
Feldbau betrieben
, die Mannschaft
zu Beyschaffung der Wägen durch
Ge=
schenke angeeifert
, — und alles zur
Auf=
nahme des Landes
, und Beförderung
der unerschöpflichen ungarischen
Waa=
ren Exportation eingeleitet
; und durch
die öftere Beweisung unseres
Landskom=
mandirenden (
Titl
.
) Herrn Generalen
F
. M
. L
. Grafen Samuel von Gyulai
,
selbst in eigenen Augenschein genommen
,
und auf das ernstlichste geboten
;
wel=
ches uns die angenehme Hoffnung zur
endlichen Herstellung unsers längst
er=
wünschten Seehavens blühen läßt
.
Nachricht .
Jn dem deutschen Zeitungskomptoir in
der Singerstrasse ist zu haben
:
Allgemeines Gebett
, welches an den vier
Quatemberzeiten in der Metropolitankirche
zum heil
. Stephan
, vor ausgesetzten
hochwür=
digsten Altarsakramente
, durch die
vorgeschrie=
benen Stunden von dem Priester dem Volke
wechselweise vorgebettet wird
, sammt den
Litaneyen
, und übrigen Gebettern
, in Falzel
gebunden
, 2
. Kr
.
Reisekompagnon wird gesucht .
Es wir ein Reisegefährter gesucht von hier
bis Frankfurt am Mayn und Cölln
, Bescheid
und den Tag der Abreise zu vernehmen
, ist
sich in der Schwanne am neuen Markt Nr
. 1
zu melden
.
Pres faciunt collegium .
Conrad Brünig
, Konzert
= und
Musikmei=
ster
, kündigt 2 musikalischeWerke an
, jedes
besteht aus 6 konzertirenden Trio
, eines ist für
2 Violinen und Violoncello
, das andere für
eine Flaut
, Violin
, Violoncello
, die 2
beklei=
dende Stimmen sind keine blosse Jaherren
,
son=
dern sie geben ihr gehöriges Gutachten
, es
man=
gelt weder das natürliche Gesang
, noch
redne=
rische Ordnung
; für ein schön korrekt
geschrie=
benes Exemplar von einem Werk ist der Preis
ein Souverain d'or
, wem es zu viel
, auch 9 fl
.
Nach hoffenden Abgang werden meine 6 ganz
neue konzertirende a quadro folgen
; die Hälfte
wird gleich bey Einschreibung gegen mein Billet
erlegt
, worauf der Tag zum Austheilen
be=
stimmt
. Auf dem Salzgries bey der untern
Schmidten Nr
. 444 im ersten Stock linkerhand
können von nun an die Billets nach Belieben
abgelangt werden
.
Jn der Sonnleithnerischen
Universtätsbuchdru=
ckerey am Franziskanerplatz Nr
. 951 sind
folgende Stücke zu haben
:
Sulzers Gedanken über den Ursprung
, und die
verschiedenen Dienste der schönen Künste und
Wissenschaften
, a d
. Französis
. übers
. von
F
. C
. Sonnleithner
.
Schreiben eines österreichischen Pfarrers über
die Toleranz nach den Grundsätzen der
ka=
tholischen Kirche 7 kr
.
Schreiben Pabst Benedikts XIV
. an Joseph
Bischof zu Augsburg in Betref der frommen
Nonne Crescentia aus Kaufbaiern
, 14 kr
.
Sind denn die Mönche dem Staate so unnütz
,
wie man heutiges Tags glaubt
? 7 kr
.
Uiber das Recht der Regenten in Betref der
dogmatischen Bullen
, 7 kr
.
Uiber das unglückliche Schicksal der Gelehrten
,
8 kr
.
Katholischer Unterricht vom heil
. Meßopfer
,
24 kr
.
Betrachtungen eines österreichischen Pfarrers
über das Predigen und Katechisiren
, 7 kr
.
Philosophische Gedanken über die heimlichen
Eheversprechen
, 7 kr
.
Uiber den Mißbrauch der Billigkeit einiger
Her=
ren Räthe
, von H** 10 kr
.
Was hat der Regent für ein Recht über die
päbstlichen Bullen
? 7 kr
.
Tyroler Botzner Brod .
Es dient hiemit zur gehorsamsten Nachricht
,
daß im Judengassel
, bey der schwarzen Bürste
Nr
. 470 (
nicht wo das Bierhaus ist
; sondern
gleich daneben
, wo der Binder sein Gewölb
hat
) im ersten Stock
, linkerhand
, über den
Gang
, bey der Frau Anna Hoferin
, das
äch=
te Tyroler Botzner Brod
, das halbe Pfund pr
.
15 Kreuzer zu haben ist
. Liebhaber
, den es
zu versuchen beliebt
, werden finden
, daß es
jedes Brod
, das man von dieser Art hier
ver=
kauft in Güte übertreffe
. Das Gewicht kann
von einem halben Pfund an nach Belieben
be=
stimmt werden
.
Schlittenequipage zu verkaufen .
Ein gut vergoldeter Rennschlitten
, samt 4
.
derley Stangen
, und sehr prächtiger
Equipa=
ge
, wovon alle Stücke sowohl auf Schlittten
als Pferd mit guten Gold gestickt und mit
gol=
denen Quasten behängt sind
, nebst allen dazu
gehörigen Federbüschen ist täglich zu
verkau=
fen
; und können sich die Liebhaber deshalb
am Peter im Rauchfangkehrer
= Bierhaus Nr
.
546 im 3ten Stock anmelden
.
Wagen zu verkaufen .
Jn der Annagasse im Kremsmünsterhof Nr
.
1023 steht ein Niederländer
=
Reisewagen auf
4 Personen
, wovon der Kasten schwarz mit
Gold geblümt
, die Leisten vergoldet
, inwendig
mit gelben Plüsch gefüttert
, die 4
Seitenglä=
ser zum aus
= und einsetzen
, der Vordertheil
zum herablassen
, allenfals auch auf 5
.
Perso=
nen gerichtet werden kann
, das Gestell von
Nußbaumholz samt allen Lederwerk in guten
Stand
, auch ist im innern Boden ein doppeltes
Magazin und eines unter dem Kutschersitz
, zu
verkaufen
. Liebhaber können sich deshalb
da=
selbst im 2ten Stock erkundigen
.
Weine zu verkaufen .
Ein sicherer Privatus
, macht hiemit zu wissen
,
daß selber entschlossen
, seinen durch einige Jahre
mit besonderer Mühe und Kosten gesammelten
Weinvorrath an jederman abzugsweise
, das
ist in Fasseln oder Flaschentellern
, zu veräussern
,
und solche Weine den Eimer zu 6 bist 12 fl
.
oder die Maß pr
. 9
, bis 18 kr käuflich
hin=
danzugeben
, doch ist jedesmal nicht weniger
als 5 Maß zu haben
, daher wann jemand mit
Fässeln pr
. 5 Maß nicht versehen
, kann man mit
derley 5 bis 6mässigen Fasseln allda bedient
wer=
den
. Anbey wird hiemit erinnert
, daß von 9
bis 12 kr
. für jeden Preis zweyerley Wein
,
als für 9 kr
. einen unter dem Namen Nr
. 1
,
und einen andern Nr
. 2
, und sofort bis auf
den 12 kr
. Wein zu haben sind
. Damit aber
der Käufer
, bevor selber einen Wein abzieht
,
die Qualität des Weins zum voraus
erkennen
, alt auch seinen Gusto wählen möge
,
so können täglich in nachbenannten Haus von
10 bis halb 1 Uhr von jeder bemeldter Gattung
zweyerley Weinkosten in den allschon dazu
be=
stimmten
, und mit Nr
. 1 und 2 gezeichneten
Flascherln ohnentgeldlich abgehollt werden und
wird nur für jedes Flascherl 3 kr
. Einsatz
ver=
langt
, welche bey Zurückstellung derselben
wie=
der hinaus bezahlt werden
. Und nachdem bey
derley Weinschank die Kundmachung mittels
eines Weinzeigers nicht üblich ist
, somit solches
für die meisten ganz unwissend seyn würde
, als
hat man dieses durch die Zeitung bekannt
ma=
chen wollen
.
Der Ort dieses Weinschanks in Nr
. 541
neben dem v
. Trattnerischen Gebäude dem
Reb=
hendel gegen über beym Ritter St
. Georg im
Hof linkerhand in dem Keller
, wo man
täg=
lich von 10 bis halb 1 Uhr bedient wird
, zum
Abzug in grössere Gattungen aber
, können die
Stunden nach Belieben begehrt werden
.
Weine zu verkaufen .
Zu Eisenstadt unweit Oedenburg und Rust
sind einige Faß von beßten Jahren und
Qua=
lität authendische Oedenburger
=
Ausbruch
,
be=
sonders vom Jahr 1779
, auch von guten
or=
dinari Wein selbigen Jahrs um billigen Preis
zu verkaufen
. Die Liebhaber können sich
des=
halb daselbst bey dem fürstl
. Esterhazischen
Hof=
binder Johann Hotter melden
, der hievon die
Kost geben
, und den billigsten Preis machen
wird
.
Wohnung zu verlassen .
Jn der Stadt St
. Pölten nahe an der
Pfarr=
kirche und neben den P
. Franziskanern in der
Haupt oder sogenannten Landstrasse ist in dem
Hause Nr
. 41 der ganze erste Stock von Georgi
1782 zu verlassen
, bestehend im ersten Stock
aus 13 Zimmer
, wovon das Tafelzimmer und
3 andere spallirt
, mit Trumeaux und
Häng=
leuchter versehen sind
, einem lichten Vorhaus
mit eisenen Gattern zum versperren
, dann zu
ebener Erde einer grossen lichten Kuchel
, Speis
=
und einem andern Gewölb
, nebst grossen
Zim=
mer
, gewölbten Stallung auf 6
, auch mehrere
Pferde
, Geschirrkammer
, Wagenschupfen
, dann
Heu
= Haber
= und andern Boden
, nebst Wein
=
und Holzkeller
, auch ist der Hof so groß
, daß
komod mit 4 Pferden umgekehrt werden kann
.
Wer solche auf ein
= oder mehrere Jahre in
Be=
stand zu nehmen beliebet
, kann sich daselbst bey
dem Hauseigenthümer Nr
. 41 des mehrern
er=
kundigen
.
Licit . Schaafe .
Den 7
. Jäner 1782 werden auf
Verord=
nung der ni
. öst
. Landrechten bey der
Herr=
schaft Asparn an der Zave im dasigen
Mayr=
hof verschiedenes Schaafvieh
, als 26 Stücke
alte Widder
, 107 deto Lämmer
, 56 deto
Zeit=
kappen
, 617 Stück Mutterschaaf
, und 158 Stück
Kälberlämmer früh um 9 Uhr dem
Meistbie=
tenden gegen baare Bezahlung verkauft
.
Licit . Heidornische Schiffmühle .
Von der landesfürstl
. St
. Leopoldistifts
Klo=
sterneuburg Rentamt und Grundbuch wird
hie=
mit zu wissen gemacht
: Nachdem der Franz
Bianchini
, des A
. N
. und burgl
.
Rauchfang=
kehrermeister zu Kornneuburg
, als gerichtlich
verordnet Joseph Kandlischer
Verlassenschafts=
kurator
, wider Benedikt Heidorn
, Jnwohner
und Mühlermeister zu Bisamberg
, wegen des
auf dem getroffenen Mühlverkauf annoch
rück=
ständigen
, und bey ersagt seiner eigenthümlich
auf bemeldten Stiftsgrunde in der
Enzersdor=
feraue haftenden Schifmühle
cum omni sua
causa
fürgemerkten Kaufschillings
= oder
Kapi=
talsrest pr
. 1000 fl
. gerichtlich belanget
, und
die wirkliche Licitirung besagter Schiffmühle
er=
halten
: als wird zur Licitationstagsatzung der
9
. Jäner 1782 anberaumet
. Wer demnach
vorgedachte Schiffmühle samt Zugehör zu
kau=
fen gedenket
, hat an gemeldten Tag früh um
9 Uhr auf des Stifts Klosterneuburg
Rent=
kammer zu erscheinen
, wo sodann das weitere
abgehandelt werden soll
.
Licit . Tschobers Haus zu Neunkirchen .
Von der Amtskanzley der fürstl
. erzbischöfl
.
Herrschaft Neunkirchen am Steinfelde wird
hie=
mit zu wissen gemacht
: Es habe die Elisabeth
Oberdorfterin
, wider Johann Georg Tschober
,
burgerl
. Weisgärbermeister alhier
, wegen
schul=
digen Capitals pr
. 234 fl
.
cum sua causa
die
gerichtl
. Licitirung seiner Behausung
,
Weißgär=
berwalch und Krautacker
, samt
Gewerbsgerech=
tigkeit erhalten
. Da nun zu sothaner
Licita=
tion der 17
. Jäner 1782 anberaumet worden
;
als werden alle
, so diese Tschoberische im Markt
Neunkirchen liegende Behausung Nr
. 62
, mit
der darauf radicirten burgerl
.
Weißgärber=
gerechtigkeit
, welche zu ebener Erde mit einem
Zimmer
, Kammer
, Kuchel
, Keller
, und
Werk=
statt
, dann im obern Stock mit 3 Zimmer
, 3
Kämmer und einer kleinen Kuchel
, auch Stadl
,
Hausgarten und Hausbrunn versehen
, samt
der Waißgärberwalch mit der Ritterstuben und
dazugehörigen Grund
, auch Krautgarten
, zu
kaufen willens sind
, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley zu
erschei=
nen vorgeladen
, und gegen baare Bezahlung der
Kauf
salva ratificatione
geschlossen werden soll
.
Licit . Funkeris Haus zu Erlakloster .
Demnach der Ferdinand Funk
, ein im Dorf
Erlakloster Nr
. 20 behauster Bäckenmeister
,
sammt Rosina seiner Ehewirthin
, von selbst
einsieht
, und erkennet
, daß er seine vielfältig
auf die Zahlung dringende Kreditspartheyen
nicht befriedigen könne
, mithin beschlossen hat
,
seine dermal innhabendeBehausuag
, sammt der
hierauf haftenden Bäckenmeistersgerechtigkeit
,
dann den dabey sich befindlichen
Uiberländhäu=
sel
, wozu ein Joch Acker
, und ein Obstgarten
pr
. 1 3
/
8 Tagwerk gehörig
, auch 9 Tagw
.
Uiberländäcker
, und 8 7
/
8 detto Wiesen
, welch
alles der alhiesigen Jurisdiktion unterwürfig ist
,
frey zu verkaufen
; so wird nicht nur allein
vorbemeldte Behausung sammt allen
Realitä=
ten hiemit dem Meistbietenden zur freyen
Ver=
kauf feil gesprochen
, und hiezu
, der 19
. Jäner
1782 obrigkeitlich bestimmt
, sondern auch
zu=
gleich allen Kreditspartheyen angedeutet
, daß
sie selben Tag von 8 bis 11 Uhr vormittags
in dasiger Rentamtskanzley ihre rechtmässige
Foderungen liquidiren
, im widrigen aber
ge=
wärtigen sollen
, daß dem Ediktalproceß gemäß
in Sachen
, was rechtens ist
, fürgegangen
wer=
den würde
.
Licit . Brunners Haus zu Poysdorf .
Von amtswegen der fürstl
.
Liechtensteini=
schen Herrschaft Wilfersdorf wird anmit kund
gemacht
: Wasgestalt des Johann Adam
Brun=
ner
, Eisenhandlers
, dann Maria Anna dessen
Ehewirthin eigenthumliche mit einem in obern
Stock mit 3
, und zu ebener Erde 2 Zimmern
,
und einem schönen Eisengewölbe versehene
, dann
unweit der Poststrasse in dem Markt
Poys=
dorf liegende Behausung
, nicht minder eine
Körnerscheuer sammt einem dabey befindlichen
Grasgarten
, und einige Geräthschaften den 31
.
Jäner 1782 früh um 9 Uhr in der
feilgebote=
nen Behausung licitando verkauft werden wird
.
Daher die Kauflustige bey diesfälliger
Licita=
tion zu erscheinen
, und sich anzumelden haben
werden
.
Convoc . Adam Hörbst .
Von N
. Burgermeister
, Richter
, und
Rä=
then der landesfürstl
. Stadt Wienerisch
=
Neu=
stadt angeordneten Commissions wegen wird
hiemit zu wissen gemacht
: wasmassen nach
Ab=
sterben Adam Hörbst
, gewest burgerl
.
Lederer=
meister alhier
, um mit dessen
Verlassenschafts=
abhandlung sicher fürgehen zu können
, zu Eruir
=
und Ausfindigmachung dessen
Æris alieni
ei=
nen ordentlichen
Concursum Creditorum
an=
zuordnen für nothwendig befunden
, auch zu dem
Ende der 3
. Tag des Monats Jäner 1782
anberaumet worden
. Welche demnach an
be=
sagt Adam Hörbstischer Verlassenschaftsmassa
einige rechtmäßige Foderungen
titulo crediti
hæreditatis
aut quacunque modo
zu stellen
vermeinen
, haben sich an obbestimten Tag früh
um 9 Uhr auf alhiesiger Amtskanzley
einzufin=
den
, ihre habende Foderungen entweder selbst
,
oder durch instruirte Gewaltträger alsogewiß
anzumelden
, und untereinstens zu liquidiren
,
als im widrigen abgehandelt werden wird
, was
Rechtens ist
.
Convoc . Joseph Gießler .
Von des löbl
. Stift und würdigen
Gottes=
haus u
. l
. Fr
. zun Schotten in Wien
Grund=
gericht wird allen
, welche an den entwichenen
Joseph Gießler
, schutzverwandten Sattler
,
ei=
nige Foderungen haben
, hiemit zu vernehmen
gegeben
: Es hätte dessen Ehewirthin nach
sei=
ner Entweichung eine Ganthandlung gerichtl
.
angemeldet
, wessentwegen veranlasset worden
,
zu Ausfindigmachung des eigenthumlichen
Schul=
denlastes
, dessen sämmtliche Gläubiger zu
An=
meld
= und untereinstens Erweisung ihrer
Fode=
rungen gerichtl
. fürzuladen
, und zu dieser
An=
meld
= und Liquidirungstagsatzung den 16
.
Jä=
ner 1782 zu bestimmen
; diejenige
, welche an
eingangs gesagten Gießler
, schutzverwandten
Sattler
, unter was immer Namen einige
Fo=
derungen haben
, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr vor dem Stift Schottischen
Grund=
buch alsogewiß zu erscheinen
, widrigenfalls die
Kridamassa unter die liquidirende Gläubiger
nach Hinlänglichkeit vertheilt
, und was rechtens
ist
, vorgekehrt werden würde
.
Convoc . Magdalena Föstlin .
Von N
. Burgermeister
, Richter
, und
Rä=
then der landesfürstl Stadt Wienerisch
=
Neu=
stadt wird hiemit zu wissen gemacht
: Es sey
über Absterben Magdalena Föstlin
, gewest
ver=
wittibte Burgerin alda
, um zur sicheren
Ab=
handlung fürschreiten zu können
, für
nothwen=
dig befunden worden
, sämtliche Gläubiger zu
Ausfindigmachung des etwaigen
Æris alieni
vorzuladen
. Da nun zu diesem Ende der 17
.
Jäner des 1782
. Jahres anberaumet ist
, als
haben diejenige
, so an gedacht Magdalena
Föst=
lischen Verlassenschaftsmassa einige rechtmässige
Foderung zu stellen vermeinen
, an vorbestimmten
Tag früh um 9 Uhr in hiesiger Stadtkanzley
entweder persönlich oder durch genugsam
Bevoll=
mächtigte alsogewiß zu erscheinen
, ihre
Foder=
ungen anzumelden und zu liquidiren
,
widri=
genfalls ordnungsmäßig was Rechtens ist
ab=
gehandelt werden soll
.
Convoc . Rosina Sizin .
Von N
. Bürgermeister
, Richter und Rath
der ni
. öst
. landesfürstl
. Stadt Bruck an die
Leytha jedermänniglich hiemit anzufügen
: Es
sey die blödsinnig
= und aus alhiesigem
Burger=
spital schon durch viele Jahre verpflogene
Ro=
sina Sitzin
, des Heinrich Sitz
, gewest hiesig
bürgl Weisgärbermeister hinterlassen eheleibl
.
Tochter
,
ab intestato
mit Zurücklassung eines
Kapitals pr
. 75 fl
. sammt hievon verfallenen
Jnteressen pr
. 21 fl
. verstorben
. Da nun um
die diesfällig nächste Anverwandte
, als
dersel=
ben rechtmässige Jntestaterben
, sowohl als
der=
selben Aufenthaltsort unbekannt sind
, als hat
man um in den diesfälligen
Abhandlungs=
geschäft sicher fürgehen zu können
, sowohl
be
=
meldte Jntestaterben
, als all diejenige
, die etwa
an gedachte Rosina Sizin sel
.
ex quocunque
capite
einige Sprüche
, oder Foderungen zu
haben vermeinen auf den 24
. des Monats Jäner
1782 fürzufodern für nöthig erachtet
, daß
wie=
derholte Erben
, und etwaige Gläubiger an
ob=
bestimmten Tag früh um 9 Uhr allhier vor
Rath alsogewiß erscheinen
, und ihre habende
Sprüche und Foderungen gehörig erweisen
, wie
im widrigen mit der Abhandlung ohne weitern
fürgegangen
, und sonst was rechtens ist
,
für=
gekehret werden soll
.
Jn der von Ghelenschen Buchhandlung
in der Singerstrasse dem St
. Stephansthore über im v
. Mannerischen Hause Nr
. 931
sind nebst vielen andern Büchern
, Landkarten und Kupferstichen
,
auch folgende zu haben
:
Peter der Grosse . Ein heroisches Originalschauspiel von 5 Aufzügen , 8 . Wien 24 kr .
Der Phönix , oder die Prüfung der Herzen . Ein lyrisches Fest , mit 2 Balleten , 8 . Wien 24 kr .
Der Eulenspiegel
, ein allegorisches Schauspiel
, aus dem neunzehnten Jahrhundert
, mit einem
Ballet
, der Werbplatz der Liebe
, 30 kr
.
Stephan Fädinger , oder der Bauernkrieg , 20 kr .
Der Pfarrerkrieg , ein scherzhaftes Heldengedicht von 3 Gefängen , 30 kr .
Dupaln (
des Herrn
) die zum Zeichnen und Malen unentbehrliche Wissenschaft des Schattens
,
oder sogenannte Schattirkunst
, welche lehrt
, wie man auf allerhand Flächen den Schatten
nach richtigen und gewissen Gründen bestimmen
, und dadurch schöne Risse
, sowohl in der
bürgerlichen als Kriegsbaukunst verfertigen soll
, fol
. Nürnb
. 1780
. 2 fl
. 24
. kr
.
Reden (
geistliche
) von den heilsamen Wirkungen der Religion auf die Erfüllung
standesmässi=
ger Pflichten gr
. 8
. Band
, 1781
. 36 kr
.
Stanpart ( des Herrn ) die Kunst mit dem Pinsel in Kupfer zu stechen , 8 . daß . 1780 . 30 kr .
Lairesse (
Gerhard de
) gründliche Anleitung zur Zeichenkunst
, a
. d
. Holländis
. übers
. m
. K
. 4
.
Nürnb
. 1780
. 1 fl
. 15 kr
.
Spiegel ( goldener ) für Kinder , m . K . 4 Lieferungen , 8 . Nürnb . 1781 . 2 fl . 24 kr .
Art (
sehr leichte
) die Kinder das französische A
. B
. C
. buchstabiren
, und die Ortographie
be=
sagter Sprache in kurzer Zeit zu lehren
, m
. illum
. K
. gebund
. 8
. Nürnb
. 54 kr
.
Lustweg (
neuerfundner
) zu dem Grund aller Wissenschaften
, oder neues A
. B
. C
. Buch m
.
illum
. K
. gebund
. 8
. das
. 1 fl
. 48 kr
.
Tissot (
Herrn S
. A
. D
.
) sämmtliche zur Arzneykunst gehörige Schriften
, nach den neuesten
Originalausgaben
, a
. d
. Französis
. und Lateinischen übers
. 4ter Theil
, 8
. Leipz
. 1 fl
. 30 kr
.
— Abhandlung über die Nerven
, und deren Krankheiten
, 2ten Bandes
, erster und 2ter
Theil
, 8
. das 1781
. 2 fl
.
Saussure (
Horatius Benediktus von
) Reisen durch die Alpen
, nebst einem Versuche über die
Naturgeschichte der Gegend von Genf
, m
. K
. 2ter Theil
, gr
. 8
. Leipz
. 1781
. 1 fl
. 45 kr
.
Hausnmutterkalender über die jeden Monat vorfallenden vornehmsten Geschäfte der Hausmütter
,
von Verfasser der Hausmutter
, gr
. 8
. das
. 1781
. 24 kr
.
Hausi (
D
. Joann
. Gottlob
) Cerebri nervorumque corporis humani anatome repetita cum
duabus tabulis
, 8
. maj
. Lips
. 1781
. 54 kr
.
Abhandlungen des Hippokrates
, Celsus und Pauls von Regina
, über die Fisteln und Vorfälle
des Alters übers
. und mit Anmerkungen und Beobachtungen erläutert von Petrus Camper
,
8
. das
. 1781
. 24 kr
.
Wenners (
G
. H
.
) Anweisung alle Arten von Prospekten nach den Regeln der Kunst und
Per=
spektiv von selbst zeichnen zu lernen
, nebst einer Anleitung zum Plafond
= und Freskomalen
,
für Zeichner
, Maler
, Bildhauer
, und alle Arten von Künstlern
, m
. v
. K
. gr
. 8
. Erfurt
1781
. 54 kr
.
Major's (
Herrn
) Nachrichten zur Geschichte von Cayenne
, und dem Französischen Guiane
,
gr
. 8
. Erfurt 1781
. 24 kr
.