Nro . 103
Wiener Zeitung .
Mittwoch den 24 . December 1783 .
Res gestæ Regumque & tristia bella .
Mit k . k . allergnädigster Freyheit .
Jnnländische Begebenheiten .
Wien .
Das heilsame und dem Staate so
nütz=
liche Armenversorgungsinstitut
brei=
tet sich auf dem Lande immer mehr und
mehr aus
. Durch die eifrige
Verwen=
dung des Herrn Regierungsrathes und
Kreishauptmanns
, Freyherrn von Sala
wurde es in dem V
. O
. W
. W
. von 96
Dominien
, und 145 Pfarreyen
angenom=
men
. Den 28
. Nov
. wurde es in der
landesfürstl
. Stadt St
. Pölten
, und zu
gleicher Zeit bey allen Pfarreyen auf dem
Lande eingeführt
. Das Allmosen wird bey
den wöchentlichen Sammlungen
hinläng=
lich eingebracht
, so daß gegenwärtig
wirk=
lich 4565 Arme institutmäßig davon
ver=
sorgt werden
. Die Freude des Volkes
über diese nützliche Veranstaltung ist
all=
gemein
. Bey der thätigen Mitwirkung
des K
. K
. Herrn Kreishauptmannes
,
worüber ihm Se
. Maj
. bereits die
aller=
höchste Zufriedenheit mit Zustellung eines
Belobungsdekretes zu erkennen gegeben
haben
, darf man hoffen
, daß es den
erwünschten weitern Fortgang nehmen
,
und andere benachbarte Obrigkeiten zur
Nachfolge aufmuntern werde
.
Es haben Se
. K
. K
. Majestät vermög
höchster Entschließung vom 13
. Nov
. d
. J
.
der bisherigen Tabakpachtungsgesellschaft
zu bedeuten geruhet
, daß Höchstselbe
, bey
dem am letzten Decemb
. des J
. 1784
be=
vorstehenden Ende der Pachtung
, dieses
Gefäll nicht weiters verpachten
, sondern
solches durch eine hiezu ernannte Direktion
für Rechnung des allerhöchsten Aerariums
verwalten lassen wollten
. Zugleich
wur=
de auch der Pachtungsgesellschaft zu
er=
kennen gegeben
, daß Se
. Maj
.
allergnäf=
digst geneigt wären
, in Ansehung des
letzten Pachtsjahres mit der Kompagnie
einen Vergleich einzugehen
, und ihr für
den kontraktmäßigen Nutzen einen
Schad=
loshaltungsbetrag auszahlen zu lassen
,
womit die Pachtungsgesellschaft
, zur
Be=
zeugung ihrer allerunterthänigsten
Bereit=
willigkeit in allen dem
, was den
aller=
höchsten Gesinnungen gemäß ist
,
dank=
nehmend zufrieden sich erklärt hat
.
Hier=
auf haben Se
. Maj
. durch ein weiters
Hofdekret vom 30
. Nov
. d
. J
. der
be=
sagten Pachtungskompagnie zu erkennen
gegeben
, daß Sie ihre Aeußerung mit
allergnädigstem Wohlgefahlen
angenom=
men
, und daher derselben Jhre
allerhöch=
ste Zufriedenheit mit der
Rechtschaffen=
heit
, welche sie Kompagnie während
die=
ser Pachtung in der genauen
Beobach=
tung ihres Kontraktes sowohl
, als in
der aufrechten Handlung mit dem
Pub=
likum bewiesen
; und mit der guten
Ord=
nung
, in welche sie das Gefäll gesetzt
hat
, ausdrücklich bedeuten lassen
.
Oesterr
. Lombardey
. Auszug eines
Schreibens aus Mayland vom 8
. Dec
.
Da nun jüngsthin bey der Arbeit
an dem Pflaster in einer Gasse der Stadt
etwas tiefer in die Erde grube
, entdeckte
man eine Leichenurne mit folgender
Jn=
schrift
:
HIC REQUIESCIT IN PACE
AGATE FILIA COMITIS
GATTILANIS
, QUI VIXIT
IN SECULO ANN
. PL
. M
. XL (
*
)
DEPOSITA EST SUB D
. III
.
NONAS SEPTEMBR
. P
. C
. FELICES (
**
)
(
*
) Soll heißen
:
Annos
, Plus Minus XL
.
(
**
)
Post Consulatum Felicis
.
Vermuthlich erstreckte sich der
Gottes=
acker der ehemaligen Metropolitankirche
bis an den Ort
, wo diese Urne gefunden
worden
, welche aus dem Anfange des
sechsten Jahrhunderts zu seyn scheint
;
denn Felix war im J
. 511 Consul
, wie
aus den Werken des Caßiodorus
, und
der Conciliensammlung des Papstes
Sim=
machus erhellet
. Der damalige
Erzbi=
schof von Mayland war Lorenz
, der
im J
. 512 verstarb
. Von den Grafen
Gartiliani
, deren die Jnschrift
erwäh=
net
, hat man keine Kenntniß
.
”
Gallizien
. Um die vernachläßigte
Pferdezucht in diesem Lande zu
verbes=
sern
, haben S
. M
. durch ein Hofdekret
von 14
. Oktob
. der Landesstelle zu
Lem=
berg bekannt zu machen geruhet
: daß
es Höchstdenselben zum besonderen
Wohl=
gefallen gereichen würde
, wenn die
Grund=
herrschaften gute Bescheller halten
, und
sie den Unterthanen zur Belegung ihrer
Stutten herleihen
, zugleich aber auch
sie in der Erziehung der Pferde belehren
wollten
. Se
. Maj
. haben zu befehlen
geruhet
, daß Höchstselben alljährlich die
Namen derjenigen vorgeleget werden
sollen
, die am eifrigsten diesen
allerhöch=
sten Gesinnungen zu entsprechen
bemü=
het seyn werden
.
Durch eine andere allerhöchste
Ver=
ordnung vom nämlichen Datum
, haben
Se
. Maj
. in Rücksicht auf die schlechte
Bauart der hierländischen
Bauernhäu=
ser
, insbesondere auf diejenigen
,
wel=
che nicht mit Rauchfängen versehen sind
,
und hiedurch nicht nur einen
nachtheili=
gen Einfluß auf die Gesundheit
ha=
ben
, sondern den Landmann auch stets
der Feuergefähr aussetzen
, und ihn oft
um all sein Habe bringen
, zu erklären
geruhet
: „
Daß es Allerhöchstderselben
zum besonderen Wohlgefallen gereichen
würde
, wenn die Grundherrschaften in
den Fällen
, wenn einem oder dem
an=
dern Unterthan sein Haus abbrennt
, oder
sonst zu Grunde gehet
, dafür sorgen
würden
, daß diese Häuser auf eine
be=
quemere
, und der Gesundheit
zuträgli=
chene Art
, die Wände wo immer
thun=
lich
, wenn nicht aus gebrannten
, doch
wenigstens aus gut getrockneten Ziegeln
,
mit ordentlichen feuersicheren
Rauchfän=
gen wieder erbaut würden
, welches aber
auf keine andere Art bewerkstelliget
wer=
den könnte
, als wenn die
Grundherr=
schaften sich entschliessen wollten
, da
,
wo Sie mit dem erforderlichen
Mate=
riale versehen sind
, dem Unterthan
sol=
ches unentgeldlich anzuweisen
, in
Er=
manglung desselben aber ihn nach
Mög=
lichkeit mit einem Geldvorschuß zum
Baue zu unterstützen
.
Jn beyden Fällen aber hätten die
Un=
terthanen die dabey vorkommende
Ar=
beit selbst
, und für sich
, ohne daß das
Do=
minium an Unterthansroboth etwas
ein=
büsse
, zu leisten
.
Ausländische Begebenheiten .
Europa .
Spanien .
Aus Madrit wird unter dem 25
.
Nov
. geschrieben
: „
Es geht hier sehr
stark die Rede von einer pragmatischen
Sanktion
, die in Kurzem zu Stande
kommen würde
. Sie hat eine
allgemei=
ne Anordnung und Reforme der
Geist=
lichkeit zum Gegenstande
, und ist
unge=
fähr in dem nämlichen Geiste
geschrie=
ben
, der aus den dießfälligen
Verord=
nungen des römischen Kaisers
hervor=
leuchtet
. Dem Auszuge nach
, der
da=
von unter dem Volke circuliret soll jene
Verfügung aus 30 Artikeln
, bestehen
.
Jn dem ersten wird festgesetzt
, daß alle
Regularorden den Bischöfen ihres
Kir=
chensprengels untergeben seyn sollen
;
durch den zweyten wird ihr
Zusammen=
hang mit dem Ordensgenerale zu Rom
aufgelöset
; nach dem dritten sollen alle
Orden in Spanien sich einen
General=
vicar aus der Nation selbst wählen
,
der am Hofe seinen Sitz haben wird
; —
mit dem siebenten Artikel
, wird das
Alter von 25 Jahren zur Ablegung der
geistlichen Gelübde bestimmet
; nach dem
achten
, werden aller Orten wo zwey
oder mehrere Klöster des nämlichen
Or=
dens zugleich sich befinden
, dieselben in
eines zusammengezogen u
. s w
. Alle
aufgeklärten Personen in Spanien
wün=
schen
, daß dieser Entwurf zur
Wirklich=
keit kommen möge
; aber man kann leicht
vorsehen
, daß er viele Schwierigkeiten
finden
, und ihn vielleicht am Ende eben
das Loos treffen werde
, was so viele
andere weise Reformen erfahren haben
,
die durch Vorurtheile
, Aberglaube
,
Hart=
näckigkeit und Eigennutz in der Geburt
erstickt worden sind
.
” —
Frankreich .
Mademoiselle
, die Tochter des
Gra=
fen von Artois
, ist zu Versailles am 5
.
Dec
. in einem Alter von 7 Jahren 3
Monaten verstorben
. Der Leichnam der
Prinzeßinn wurde Tags darauf nach dem
Pallaste zu Trianon
, und von da aus
am 8
. Dec
. in die Abtey von St
.
De=
uys zu Grabe gebracht
. Der Hof nahm
am 9
. Dec
. auf 21 Tage die Trauer
.
Der einzige Gegenstand
, welcher
ge=
genwärtig die Aufmerksamkeit des
Pu=
blikums von Paris beschäftiget
, sind
die Luftmaschinen
. Der Chevalier
d'Ar=
landes
, der zuerst mit der
Montgolfier=
schen Kugel
, in Gesellschaft des Hrn
.
Pilastre die Reise in den Luftraum
un=
ternahm
, hat davon einen sehr
umständ=
lichen Bericht bekannt gemacht
, und
ar=
beitet nun an einem anderen
, den er der
Akademie der Wissenschaften vorlegen
will
. Von dem hierauf mit dem
glück=
lichsten Erfolge gemachten zweyten
Ver=
suche
, dem sich Hr
. Prof
. Charlers und
Hr
. Robert unterzogen haben
, liest
man ebenfalls sehr interessante Berichte
indessen sind selbe viel zu weitläufig
, und
ihr Gegenstand für die neueste
Weltge=
schichte noch nicht wichtig genug
, als
daß wir selbe
, mit Hintansetzung wo
nicht interessanterer
, dennoch an sich
weit erheblicherer Nachrichten unsern
Le=
sern mittheilen dürften
. So viel ist
je=
doch gewiß
, und historisch wichtig
, daß
die Versuche mit jener Maschine weiter
getrieben worden
, als man anfangs
glau=
den konnte
, und bey fortgesetzter
Wie=
derholung
, die man nun fast in allen
Ländern vornimmt
, zur Wohlfart des
Menschengeschlechtes vielleicht eben so
sehr gedeihen können
, als sie zur
Er=
weiterung der Naturkunde wirklich schon
dienen
. Man hat dazu um so
gegrün=
detere Hofnung
, da die Hrn
.
Mont=
golfier
, und die Hrn
. Charles und
Ro=
bert
, die bisher Widersacher waren
,
und sich wechselweise die Ehre der
Er=
findung zuschrieben
, auch wirklich auf
zwey verschiedene Arten in Erzeugung
des Gatzes sich benahmen
, nunmehr sich
ausgesöhnet und gelobet haben
,
ge=
meinschaftlich an der Verbesserung der
neuen Erfindung zu arbeiten
.
Großbritannien .
Die Mehrheit der Stimmen
, welche
der Vorschlag der Minister
, in Betref
der Angelegenheiten der Ostendischen
Handelsgesellschaft
, im Unterhause des
Parlamentes erhielt
, brachte die
Verle=
genheit der Compagnie bis auf das
äus=
serste
. Sie setzte alle erdenkliche
Trieb=
federn in Bewegung um jene
Maasre=
gel zu verhindern
, in der sie nichts
weni=
ger als ihren gänzlichen Untergang zu
se=
hen glaubet
. Sie bewog daher den Lord
Major
, die Aeltesten und Gemeinen der
Stadt London mit einer Bittschrift
ge=
gen die Bill einzukommen
, die am 27
.
dem Hause überreicht wurde
: dem
Bey=
spiele derselben folgte auch die
Burger=
schaft von London
, die am 2
. Decemb
.
eine Versammlung hielt
, worinn nach
dem Vorschlage des Sherifen Turner
beschlossen wurde „
den Stellvertrettern
(
Representanten
) der Stadt im
Parla=
mente die Anweisung zu geben
, sich der
vorliegenden Bill
, als der gewagtesten
,
der verzweifelesten
, und der
unerhörte=
sten Maasregel zu widersetzen
.
” Da
nun bisher von den 4 Stellvertrettern
der Stadt die Herren Newnham und
Sabridge die Bill begünstiget hatten
,
so erklärten diese
, sie hätten es nach
ih=
rer ganzen Uiberzeugung gethan
: wenn
man ihnen also eine entgegengesetzte
Vor=
schrift gebe
, so bliebe ihnen kein anderer
Schritt übrig
, als sich aus dem
Parla=
mente zu entfernen
, hingegen wurden
die zwey anderen Representanten der
Stadt
, Hr
. Lewis und Hr
. Townsend
,
welche gegen die Bill gestimmt hatten
,
von der Versammlung insbesondere
ge=
lobet
. Man ließ es nicht blos bey
Bit=
ten und Vorstellungen bewenden
,
son=
dern schritt sogar zu Drohungen
: So
wurde unter dem 29
. Nov
. durch zwey
ungenannte angebliche Theilhaber der
Compagnie
, mittelst der kleinen Post
, an
Hrn
. Laurenz Cox
, ein Parlamentsglied
,
einen Brief gesandt
, worinn ihm und
allen
, welche
, die
, ofterwähnte Bill
begünstigen würden
, Mord und Tod
an=
gekündiget wurde
, mit dem Motto
:
Nemo me impune lacessit
. Die Krone
hat auf die Entdeckung des Briefstellers
100 Pfund gesetzet
. — Jndessen da der
Präsident der Direktoren
, Sir Fleischer
wenig Hofnung mehr auf eine günstige
Wendung der Sache setzte
, und den
Maasregeln der Minister nicht abgeneigt
war
, so hat er noch am 27
. Novemb
.
sein Amt niedergeleget
. Die
Eigenthü=
mer der Compagnie hielten Tags darauf
eine Versammlung
, in der statt des Hrn
.
Fletschers Sir Nathaniel Smith den
Vorsitz hatte
. Herr Watson sagte
, so
weit auch die Sache schon gekommen ist
,
müsse man doch noch nicht verzweifeln
;
die Uiberzeugung
, welche das Haus
ge=
gen
, den Finanzstand der Gesellschaft
ge=
schöpft zu haben scheint
, sey durch die
falschen Vorspieglungen und
ungegrün=
deten Anmerkungen des Hrn
.
Staatsse=
kretaire Fox bewirket worden
: man
hät=
te daher gegründete Hofnung das Haus
würde eben so geneigt seyn das
Gegen=
theil zu glauben
, wenn man es davon
aus den getreuen Berechnungen der
Com=
pagnie überzeugte
. Er machte daher den
Vorschlag „
den Direktoren aufzutragen
über die eingereichten Berechnungen alle
mögliche Erläuterungen zu ertheilen
,
welche den Finanzstand der Compagnie
in ihr wahren Licht setzen können
” Alle
Stimmen begünstigten diesen Vorschlag
,
welches nicht ohne Anzüglichkeiten und
sehr harten Vorwürfen gegen die
Mini=
ster
, und insbesondere Hrn
. Fox geschah
.
Hr
. Watson schloß mit der Erklärung
,
im Falle die Bill im Parlamente
durchgien=
gen
, die Compagnie am besten thun
wür=
de
, ihren Freyheitsbrief zurückzugeben
.
Je grösser die Bewegungen waren
,
die von allen Seiten gegen die
vorha=
bende Bill gemacht wurden
, desto mehr
suchten die Minister dieselbe im
Parla=
mente eilig zu betreiben
. Als das Haus
am 1
. Decemb
. wieder
zusammengekom=
men war
, so that Hr
. Fox alsogleich
den Vorschlag
, daß das Haus in Folge des
am 27
. Nov
. gefaßten Entschlusses in
eine Kommißion zusammentrette
, um
die von ihm eingebrachte Bill theilweise
zu durchgehen
. Unmittelbar hierauf
er=
hob sich Hr
. Powys und widersetzte sich
dem Vorschlage
, hauptsächlich aus dem
Grunde
, weil zwischen den
Behauptun=
gen der Minister
, und der Compagnie
eine so gewaltige Verschiedenheit herrsche
,
daß man in einer so wichtigen Sache
sich nothwendigerweise Zeit lassen müsse
,
um die Aechtheit oder den Ungrund der
beyderseitigen Angaben gehörig zu
unter=
suchen
, bevor man einen Entschluß
fas=
se ꝛc
. Am Ende warf er Hrn
. Fox vor
,
er habe seine vorige Grundsätze gänzlich
geändert
, durch die er sich auf den
erhabenen Posten geschwungen
, den
er nun bekleidet
, und rieth ihm ein
,
eben zu selben wieder zurückzukehren
.
Er durchgieng hierauf die Bill
, und
zeig=
te allenthalben an
, wie sehr sie mit den
ehemaligen Gesinnungen des Hrn
. Fox
in Widerspruch stehe
. Seine
Anmerkun=
gen waren sehr bitten
. Zuletzt schalt
er=
die Bill das Resultat der verderblichsten
,
eigennützigsten Grundsätze
, und foderte
das Haus auf das nachdrücklichste auf
,
über selbe eine Commißion zu halten
. Hr
.
Burke sprach hierauf und sagte
, die
Nothwendigkeit der Bill sey so dringend
,
daß sie keinen ferneren Wortwechsel mehr
zulasse
: es sey hier die Frage von einem
Gebiete
, das 281
,
000 und einige 100
Quatratmeilen messe
: dieses sey bisher
in den Händen einer Handlungskompagnie
so arg behandelt worden
, daß die
ver=
derbliche Unfähigkeit derselben
, in
Füh=
rung der Herrschaft darüber genugsam
einleuchte
. Er durchgieng hierauf die 3
letzten Jahre
, und entwarf mit der ihm
eigenen Beredsamkeit ein lebhaftes
Ge=
mälde von den verderblichen Grundsätzen
,
Getwaltthätigkeiten
, Grausamkeiten ꝛc
.
welche in jenem kurzen Zeitraums durch
die Beamten der Compagnie in Jndien
sind verübt worden
, und von den Folgen
,
die daraus entstanden sind
. Er
über=
nahm hierauf die Rechtfertigung des
Ur=
habers jener Bill (
des Hrn
. Fox
)
. Die
Fähigkeit und Tugenden desselben
, sagte
er
, seyen stets der Gegenstand der
Ach=
tung und Bewunderung gewesen
:
nie=
malen hätte er von beyden einen
über=
zeugenderen Beweis gegeben
, als gerade
durch jene Bill
; er suche dadurch nur
allein das Beste des Staates
, und thue
es mit Verzicht auf den allgemeinen
Bey=
fall
, weil ihm mehr an dem ersten als
dem zweyten liege
, u
. s
. s
. Hr
.
Dun=
combe gestand ein
, daß der
Staatssekre=
tair die bewunderungswürdigsten
Fähig=
keiten besitze
; gegenwärtig aber
, meinte
er
, mache selber davon den schimpflichsten
Gebrauch
, da durch dessen Bill die
ge=
heiligsten Rechte der Nation zertrümmert
,
und der verderblichste Einfluß der Krone
gegründet würde
. Kein Mensch
, sagte
er
, der nur noch einiges Gefühl der
Va=
terlandsliebe nähre
, könnte dieselbe
ver=
theidigen
. Jn gleichem Tone sprach Hr
.
Martin
, und erneuerte insbesondere alle
die vorigen oftwiederholten Vorwürfe
ge=
gen die Coalition
. Sir Grey Cooper
antwortete ihren Vorwürfen
: Es scheine
ihm widersinnig
, daß man so lange
im=
mer
, von der Nothwendigkeit anderer
Maasregeln
, in Betref der Compagnie
,
geredet
, und nun
, da dergleichen
vorge=
bracht werden
, dieselben verwerfe
, ohne
bessere anzugeben
. Er bewies hierauf
die Nutzbarkeit und Nothwendigkeit der
Bill in allen ihren Theilen
. Der
Gou=
verneur Ord sprach gegen
, Hr
.
Grego=
ry
, ehemaliger Direktor
, aber für die Bill
;
Hr
. Beaufoy fand einiges in selber
, das
seinen Beyfall hatte
. Hr
. Henry
Dun=
das (
der ehemalige Lord Anwalt
, für
Schottland
) billigte überhaupt die Bill
,
tadelte aber die Eilfertigkeit der Minister
in diesem Geschäfte
. Der
Generalfeld=
citator und Lord John Cavendish aufs
worteten ihm
, und recht⟨fertigten⟩
die
Mi=
nister
. Hr
. Thom
. ⟨
Put
⟩ sah die Bill als
eine gewaltige Maasregel eines
despoli=
schen Ministeriums an
. Nach ihm sprach
Hr
. W
. Pitt
, und hielt beynahe durch 2
Stunden eine sehr nachdrückliche
wohl=
geordnete Rede
. Er antwortete auf
vie=
le von dem Staatssekretaire am 27
. Nov
.
vorgebrachte Gründe
; er sagte
, die Bill
würde nicht den Einfluß der Krone
, wohl
aber jenen der gegenwärtigen Minister
gründen ꝛc
. Er sprach viel gegen die
Coalition
, dennoch ließ er den
Fähigkei=
ten des Hrn
. Fox alle Gerechtigkeit
wie=
derfahren
; er sagte auch
, er sey
über=
zeugt
, selber habe sie in den
bestgemein=
testen Absichten für das Vaterland
ein=
gebracht
; doch dieser würde er verfehlten
;
denn die Maaßregeln derselben seyen zu
heftig
, zu wenig vorbereitet zu
grau=
sam
, ꝛc
. Er machte sich anheischig
, im
Falle diese Bill zurückgesetzt würde
, eine
bessere dafür einzubringen ꝛc
. Nachdem
nun alle Glieder gesprochen hatten
, so
stund zuletzt Hr
. Fox auf
, und hielt eine
sehr lange Rede
, die in Rücksicht auf
ihre Anordnung
, die darinn enthaltenen
starken und neuen Gründe
, die darinn
geäußerten Gesinnungen
, und auf den
einnehmendsten Vortrag
, eines der
hin=
reißendsten Stücke der Beredsamkeit war
.
Er beantwortete zuerst alle gegen die Bill
gemachte Einwürfe und zeigte daß
da=
durch der Entzweck der Gesellschaft nicht
gehindert
, und ihr Eigenthum nicht
ge=
kränket werde
: man suche nur allein
da=
durch bey 30
. Millionen Menschen von
Gewaltthätigkeiten und Verderben zu
ret=
ten ꝛc
. Er kam hierauf an die ihm und
dem Ministerium gemachten Einwürfe
,
die er mit Bescheidenheit
, Edelmuth und
Thatsachen widersetzte
. — Nachdem es
geendet hatte
, wollte Hr Arden reden
;
aber das durch eine so langwierige
De=
batte ermüdete Haus verlangte die
Stim=
mensammlung
, welche abermal zu
Gun=
sten der Bill ausfiel
; es waren 217
Stim=
men für die Commißion
, und nur 103
da=
gegen
. Es war bereits 4 Uhr Morgens
vom 2
. Dec
.
, da das Haus auseinander
gieng
.
Es kann hierauf wieder am 3
. Dec
.
zusammen
, und nachdem die übrigen
für diesen Tag bestimmten Geschäfte
verrichtet waren
, so gieng es über die
ofterwähnte Bill in Commißion
. Als
man auf die Namen der zu erwählenden
7 Commissaire
, und der 9 Assistenten
kam
, die in der Bill noch nicht
einge=
tragen waren
, so schlug Hr
. Fox als
Commissaire vor
: 1
) den Grafen
Fitz=
william
, als Präsidenten
, 2
) Hrn
.
Friedr
. Montague
, 3
) Mylord
Le=
wisham
, 4
) Hrn Georg Aug
. North
(
den ältesten Sohn des
Staatssekretai=
res
,
) 5
) Sir Gilbert Elliot
, 6
) Sir
Henry Fletscher
, (
den bisgerigen
Prä=
sidenten der gegenwärtigen Compagnie
Direktion
) 7
) Hrn
. Gregory
, (
einen
ehemaligen Direktor
. Bey jedem
die=
ser Namen machte Hr
. Fox einige
An=
merkungen über die Verdienste der
Män=
ner — Sir Astley wollte den Vorschlag
machen
, daß keiner dieser Commissaire
im Parlamente sitzen sollte
, aber Hr
.
Fox bewies
, daß dadurch die ganze
Ab=
sicht der Bill vernichtet wurde
. Hr
.
Orden meinte kein Mitglied der
ehema=
ligen geheimen Commißion zur
Untersu=
chung der Compagnie Angelegenheiten
,
sollte mit bey der neuen Commißion
auf=
genommen werden
; dagegen aber eiferte
General Smith sehr nachdrücklich
.
End=
lich wurden alle die vorgeschlagenen
Per=
sonen gebilligt
. Als Hr
. Fox den
Na=
men des Hrn
. North vorbrachte
, sagte
er zum voraus
, er erwarte nun die
Er=
neuerung aller oft genug gegen die
Coa=
lition und die eigennütziger Absichten
der Minister gemachten spöttisthen
Vor=
würfen wirklich als er zuletzt den
Na=
men nannte
, entstund auf der
Opposi=
tionsseite ein lautes Lachen
; — aber sonst
leine Einwendung Es wurde hierauf
nach des Staatssekretaire Vortrag
be=
schlossen
, die ernannten Personen sollten
nicht Commissaire
) sondern Direktoren
heißen
, weil man schon einmal an
die=
sen Namen gewöhn wäre
. Der Gehalt
derselben
, den die Nation giebt
, wurde
auf 1000 Pf angesetzt
, aber sollte erst
in der Subsidirnkommision beschlossen
werden
. Für den Gehalt jedes der 9
Assistenten wurden 500 Pf
. bestimmt
:
diese giebt die Compagnie
, und erspart
dabey 3000 Pf
. jährlich
, so ihr die
bis=
herigen Direktoren mehr gekostet haben
.
Hr
. Fox schlug hierauf als Assistenten vor
1
) John Harrison Esq
. 2
) Richard
Hall Esq
. 3
) Steph
. Lushington Esq
.
4
) John Smith Esq
. 5
) Geo
.
Cum=
myns Esq
.
. 6
) John Michie Esq
.
7
) Georg Keating Esq
. 3
) Thomas
Cheap Esq
. und 9
) Jakob Wilkinson
Esq
. — Alle wurden angenommen
.
Man stritt hierauf lange
, ob sie fähig
wären Parlamentsglieder zu seyn
,
oh=
ne etwas zu entscheiden
. Die Dauer
dieser Commißion wurde auf 4 Jahre
bestimmt
; ihrer Macht sollte von dem
Tage anfangen
, an dem der König die
Bill bestättigen würde
; es wurden noch
andere ähnliche Anordnungen festgesetzt
.
Hierauf gieng die Commission
ausein=
ander
.
An eben diesem Tage hielten die
Ei=
genthümer der Compagnie
, den
letztge=
nommenen Entschliessungen zu Folge
,
eine Generalversammlung
. Es wurden in
selber zuerst die von den Direktoren
aus=
gearbeiteten Erläuterungen über die dem
Unterhause eingereichte
Compagnierech=
nung vorgelesen
, worinn die vom
Staats=
sekretaire dagegen vorgebrachte
Einwen=
dungen bestritten wurden — und
hier=
auf machte Hr
. Watson den Vorschlag
den Direktoren für die dabey gehabte
Mühe zu danken
, ihre Schrift zum
Druck zu befördern und zu verbreiten
.
Nur ein Mitglied Hr
. Edward Moore
sprach dagegen
, und suchte die
Richtigkeit der vorlesenen Angaben zu
bezweifeln
; aber er wurde hierauf
hef=
tig bestritten
, und der Vorschlag
beschlos=
sen
. Herr Potter sprach hierauf von
der Gefahr
, die der Gesellschaft drohe
,
von den bösen Folgen
, die für sie
ent=
stehen würden
, wenn die vorliegende
Bill im Parlamente durchgienge
, und
machte den Vorschlag
: in diesem Falle
,
sollte die Compagnie allen Handel
auf=
geben
, ihren Freyheitsbrief dem Könige
zu Füßen legen
, und sich unzahlbar
(
Bankrut
) erklären
; dieser Vorschlag
wurde durch Hrn
. Watson unterstützt
,
und der Uiberlegung der Eigenthümer
empfohlen
, welche darüber ehestens sich
zu berathschlagen beschlossen
. —
So weit war diese wichtige
Angele=
genheit
, bis zum 3
. Dec
. gekommen
.
Vereinigte Niederlande .
Das jüngsthin angeführte Schreiben
der Holländischen Bothschafter am
Ho=
fe zu Versailles vom 23
. Nov
. ist am
5
. Decemb
. in der Versammlung der
Staaten von Holland und
Westfries=
land in Uiberlegung genommen worden
.
Jn dem darüber abgefaßten vorläufigen
Gutachten
, sagen J
. E
. und G
. Mög
.
daß da der Londnerhof keinen einzigen
giltigen Grund anführe
, warum die
Unterhandlung des Definitivtraktates
,
entweder zu London oder im Haag
be=
schlossen werden sollte
, und die
Staats=
klugheit erforderte
, Frankreich so viel
falls möglich zu schonen
, welches übel
nehmen könnte
, wenn man die
Unter=
handlung von Paris nach einem der
ob=
genannten Orte verlegen wollte
, um
die=
selbe daselbst vollends zu Stande zu
brin=
gen
, so wären J
. E
. und Gr
. M
. der
Mey=
nung
, man müßte den Bothschaftern der
Republik zu Paris auftragen
, sie
soll=
ten dem Herzog von Manchester
, oder
dem
, der in seiner allenfalsigen
Abwe=
senheit die Englische Angelegenheiten
be=
sorgt
, erklären
, man könne den
des=
falls von dieser Krone gethanenen
Vor=
schlag nicht annehmen
; zugleich müsse
man darauf bestehen
, daß die
Prälimi=
narien in einen Definitivtraktat
ver=
wandelt würden
: sollte dieses aber
ab=
gewendet werden
, so müsse man
erklä=
ren
, daß die Republik den
Definitivtrak=
tat den Präliminarien gemäs
, bereits
für geschlossen ansähe
, und dem zufolge
alle fernere Unterhandlung abzubrechen
wären
.
” Die Glieder
, welche die
Ver=
sammlung ausmachen
, haben dieses
vor=
läufige Gutachten zur Berichterstattung
(
ad referendum
genommen
.
Die Bürgerschaft zu Deventer in der
Provinz Overyssel
, hat dem Magistrat
eine Bittschrift übergeben
, und darinn
angesucht
, er sollte bey der
Versamm=
lung der Provinz darauf bestehen
, daß
eine Allianz mit Frankreich geschlossen
werde
; daß man sich nicht mehr in die
alte Verbindungen mit England einlasse
;
daß die militärische Jurisdiktion
gänz=
lich abgeschaft
, und daß die Sache
we=
gen Brest nachdrücklich untersucht
wer=
den sollte
: — hier sieht man zugleich
vier Hauptpunkte vereiniget
, welche
ge=
genwärtig die ganze Republik
bewe=
gen
, und wozu nun noch ein fünfter
:
die Angelegenheit der Holländischen
O=
stinschen Compagnie
, hinzugekommen ist
.
Diese Compagnie befindet sich fast in
eben der Lage als die Englische
: auf
das von selber bey den Generalstaaten
gemachte Bitten
, um eine Anleihe von
14 Mill
. Holl
. Gulden
, ist beschlossen
.
worden Commissaire zur Untersuchung
ihres Finanzstandes zu ernennen
,
wel=
che in Zukunft immerfort
, zugleich mit
den Direktoren
, die Angelegenheiten der
Compagnie besorgen
, und verschiedene
heilsame Reformen vornehmen sollen
.
Diese haben vor Kurzen den
General=
staaten einen Bericht übergeben
, worinn
sie behaupten
, daß eine Summe von 6
Mill
. hinreichen würde
, die Sachen der
Compagnie in blühenden Stand zu
se=
tzen
; aber mit diesen Vortrage
, und
überhaupt mit der ganzen Commißion
,
ist die Compagnie äußerst unzufrieden
:
sie hat daher den Generalstaaten ein
neues Memoire übergeben
, das wegen
darinn herrschenden Offenherzigkeit
,
Stär=
ke und Kühnheit
, viel Aufsehens macht
,
und worinn sie die unumgängliche
Noth=
wendigkeit einer Anleihe von 14 Mill
.
zu beweisen suchet
.
Pohlen .
Noch ehe am 2
. Decemb
. eine Staffette
von Berlin mit der Nachricht ankam
,
daß die vom Rußisch
=
Kaiserl
. Hofe
an=
gebotene Vermittlung den Sr
. Preuß
.
Maj
. angenommen worden
, und deshalb
ein Unterhändler dahin geschickt werden
sollte
, war in der Stadt Danzig alles
in grosser Unruhe
, indem die Preußische
Armee am 26
. Nov
. durch das Bataillon
Krolow
, und am 27
. durch das
Batail=
lon Eglosstein war verschärft worden
,
und die ganze Stadt bis an die Thore
auf das engste eingeschlossen hatte
. Der
Magistrat schickte daher am 28
. Nov
.
einen Adjutanten an den General von
Eglofstein
, mit der Erklärung
: „
daß
, da
man sie nunmehr so enge eingeschlossen
,
daß ihnen zu ihrer Vertheidigung nichts
mehr übrig sey
, als die Elemente
, so
wären sie genöthigt
, den Kneiphof
ab=
zubrennen
, und den Werther unter Wasser
zu setzen
.
” Der General erwiederte aber
darauf
, daß ihnen noch immer das beste
Mittel übrig sey
, den gerechten
Fode=
rungen des Königs zu genügen
, wo nicht
so hienge es von ihnen ab
, ihre
Unter=
thanen zu verbrennen
, oder zu ersäufen
,
er würde
, wenn die Häuser abgebrannt
wären
, alsdann ihre Thore besser
beob=
achten können
. Auf diese Antwort war
der Magistrat mit Zuziehung der dritten
Ordnung abermal lange versammelt
;
zu=
letzt wurde dennoch beschlossen
, nicht
nach=
zugeben
, und lieber es darauf ankommen
zu lassen
, daß die Stadt auf einmal zu
Grunde gehe
, als daß sie nach und nach
durch Verlust ihres Handels und ihrer
Gewerbe in Verfall gerathe
. Jn Folge
dessen ließ der Magistrat noch an eben
dem Tage der Bürgerschaft durch ein
ge=
drucktes Mandat unter Trompettenschall
kund machen
: „
daß bey diesen
bedenkli=
chen Zeiten
, die Bürgerschaft sich bereit
halten solle
, bey Abfeurung der
Allarm=
kanone
, Schlagung der Sturmglocke mit
12 Schlägen
, oder Tromelschlag
, so
ge=
geschwind als möglich mit geladenem
Ge=
wehre aus den in jedem Quartiere
ange=
wiesenen Lärmplätzen zu erscheinen
. Die
Bürger werden ernstlich ermahnt
, um
diese Zeit ihre Posten auf der Wache ja
nicht zu verlassen
, die übrigen
, welche
nicht zu den Bürgerkompagnien gehören
,
sollen sich indeß in den Häusern ruhig
halten
, damit keine Confusion entstehe
,
und jeder seinen Beruf mit getrostem
Muthe vollziehen könne
. Bey Alarmzeit
in der Nacht soll jeder Hauswirth
, da
itzo keine Lanternen vorhanden
, eine grosse
Lanterne mit brennendem Lichte vor sein
Haus auf die Gasse heraushängen
, und
die ganze Nacht hindurch brennend
er=
halten
.
”
Lotterie = Ziehung .
Den 20
. dies gieng in Linz die Ziehung
der k
. k
. Lotterie vor sich
, wobey die
Zahlen
:
56
. 60
. 3
. 89
. 6
.
mit vielen Gewinnsten gehoben wurden
.
Den 31
. dies wird allhier die kommende
Ziehung gehalten
.
Nachricht .
Se
. kais
. kön
. apostol
. Majestät haben
zu entschliessen geruhet
, daß ein Theil
der bey dem Magistrate der kais
. kön
.
Haupt
= und Residenzstadt Wien
vorkom=
menden gerichtlichen Zustellungen mit
1
. Jänner 1784
. anzufangen
, durch
die kais
. kön
. privilegirte kleine Post
be=
sorget werden solle
. Zu diesem Ende
ist mit dem Jnnhaber derselben ein
or=
dentlicher Kontrakt geschlossen
, die
dies=
fälligen Postillions in Eid und Pflicht
genommen
, und für jeden derselben
ins=
besondere Bürgschaft geleistet
, auch zu
Vermeidung aller Jrrungen die
Verfü=
gung getroffen worden
, daß alle von
der kleinen Post zu besorgende Zustellungen
mit dem Magistratsinsigel versehen
wer=
den sollen
. Dieses wird zu dem Ende
öffentlich bekannt gemacht
, daß jeder
,
dem eine gerichtliche Verordnung durch
die kleine Post künftighin zugestellet wird
,
die zugestellte Verordnung auf das
pünkt=
lichste befolgen
, und den überbringenden
Postillion
, wie jeder abgeordneten
Ge=
richtsperson
, anständig begegnen solle
;
wie im widrigen jederman den
nachthei=
lige Folge der nicht befolgten
Verord=
nung sich selbsten beyzumessen haben
,
im Falle einer Mißhandlung aber der
Uibertretter nach Umständen mit
empfind=
licher Strafe belegt werden würde
.
Verstorbene zu Wien .
Den 16 . December . Jn der Stadt .
-
Dem wohledlgeb
. Hrn
. Ant
. Freyhrn
. v
. Kapaun
,
s . S . Wenzl , alt 1 J . am roth . Thurm N . 680 .
-
Vinzenz Haschka
, bürgl
. Schneiderm
. alt 37 J
.
im tief . Graben N 405 . -
Kaspa
. kore
, gew
. Handlanged
. alt 58 J
. unt
.
Tuchlaub . N . 572 .
Vor der Stadt .
-
Der Anna Riegerin
, bürgl
. Binderm
. Wit
. i
. S
.
Ant . alt 32 J . in d . Roßau N . 68 . -
Der Juliana Prinzin
, gew
. bürgl
. Erbsenhändl
.
i . T . Cath . alt 22 J . auf d . Wieb . N 143 . -
Dem Joh
. Georg Elmannnsperger
, bgl
.
Brennholz=
versilb . s . K . Joh . alt , 3 J in d . Leopoldst . N . 384 . -
Dem Franz Auer
, schutzv
. Schloss
. s
. W
. Barb
.
alt 35 J . am ob . Neust . N . 160 . -
Mich
. Qualda
, Schreib
. alt 55 J
. auf d
. neuen
Wied N . 197 . -
Der Juliana Stutzin
, Lehenkutscherkn
. Wit
. i
. R
.
Dorothea , alt 1 J . auf d . Wied . N . 192 . -
Heinrich Reder
, Harpfenm
. alt 57 J
. am strozisch
Gr . N . 76 . -
Cath
. Weixelbaumin
, Porzelaibrenn
. Wit
. alt 77
J . am span . Spitalb . N . 140 . -
Dem Christ
. Herwart
, Tüchelm
. s
. S
. Joh
. alt
16 J . am Neust . N . 42 . -
Barb
. Faseliufiu
, Sold
. Wit
. alt 43 J
. im
Lich=
tenth N 123 . -
Gregor Frank
, alt 95 J
. im gross
. Armenh
.
Margar . Wieserin , Wit . alt 37 J . -
Anna Simenobergerin
, led
. Dienstm
. alt 23 J
.
beede im h . Dreyf . Spit . - Joh Janeck , Schust alt 58 J .
- Math . Neustifter , alt 75 J . beede b . Barmherz .
-
Barb
. Fischerin
, led
. alt 52 J
. im Versorgh
. am
Alsterb . - Adam Mittermayer , Gefr . alt 39 J . im Militsp .
- Cath . Thomasis , Sold Wit . alt 50 J . im Contum .
- Simon . Redl , Schusterlehrj . welch . erstickt , a . 15 J .
-
Der Anna Mayrin
, Arrestant
. i
. K
. Theres daß
an d . Kopfwassers . gäh verstorb . alt 2 J . sind
beede im Bäckenh . gerichtl . beschauet worden . - Summa 23 . Personen , darunter 5 . Kind .
Den 17 . December . Jn der Stadt
-
Dem Franz Grießer
, bürgl
. Schleiferm
. s W
.
Theres . alt 55 J . in d . ob . Breunerst . N . 1171 .
Vor der Stadt .
-
Ant
. Schulterer
. bürgl
. Greißl alt 57 J
. in s H
.
in d . Leopoldst . N 118 . -
Dem Jak
. Seel
, Schneid
. s
. W
. Cath
. alt 35 J
.
zu Mäzleinst . N . 4 . -
Andre Scheiber
, Hausm
. alt 69 J
. in d Leopoldst
.
N . 288 . -
Dem Joh
. Schwindel
, Schneid
. s
. K
. Franziska
,
alt 6 J . in d . Währingerg . N . 115 .
-
Dem Joh
. Linsenmayer
. Zeugmach
. s
. K
. Magdal
.
alt 4 J . am ob . Neust . N . 200 . -
Den Joh
. Nigitz
, Maurer s
. K
. Susanna
, alt 2
J . am Neust . N . 22 . -
Dem Franz Thomasch
, Bed
. s
. K
. Rosal
. alt 2 J
.
auf d . neu Wied . N . 170 . -
Theres
. Janin
, led
. gew
. Dienstm
. alt 32 J
. am
Neust . N . 16 . -
Cath Neumannin
, Sold
. Wit
. alt 55 J
. im
Lich=
tenrh . N . 129 . -
Dem Paul Gläsinger
, Tagl
. s
. K
. Jos
. alt 8 J
. am
Hungelg . N . 14 -
Der Cath
. Brucknerin
, Stöcklschneid
. Wit
. i
. T
.
Rosal . alt 15 J . am Hunderth . N 70 . -
Cath
. Schifna
, Wit
. alt 87 J
. in d
. Vers
. H
. am
Alsterb . - Magdal . Egelsederin , led . alt 38 J .
- Joh . Schaden , Bed . alt 47 J beede im Bäckenh .
- Summa 15 . Personen . darunter 5 . Kind .
Den 18 December . Jn der Stadt .
-
Der wohlehrw
. Pat
. Bernard Fieger
, Franzisk
.
Ord . alt 64 J in ihr . Klost . d . St . Hieronymo . -
Dem Hrn
. Joh
. Christ
. Olearius
, k
. k
. Hofposta
.
Buchhaltereyrevis . s . K . Joh . Franz , alt 2 J .
am Bauernm . N . 535 .
Vor der Stadt .
-
Der wohlehrw
. Hr
. Franz Xav
. Kanoval
, Pfarrer
in d Alstervorst . alt 40 J . im Weispan . Klost . -
Dem Georg Gram
, bürgl
. Brunnmeist
. s
. Stieft
.
Theres . alt 4 J . auf d . Laimgr . N . 23 . -
Dem David Beyermann
, bürgl
. Goldschm
. s
. W
.
Barb . alt 22 J . in d . hint . Alsterg . N . 165 . -
Franz Reitzenartner
, bürgl
. Weberm
. alt 56 J
.
auf d . Landst . N . 192 . -
Der Theres Leserkin
, bürgl
. Schneid
. Wit
. i
. K
.
Jos . alt 4 J . in d . Josephst . N . 64 . -
Dem Joh
. Höfinger
, Landtr
. s
. K
. Ant
. alt 1 J
.
am Neub N . 152 . -
Dem Joh
. Zillinger
, Schneid
. s
. K
. Juliana
, alt
1 J . am Neub . N . 125 . -
Dem Pet
. Dratz
, Sein
. v
. Teutschm
. s
. K
. Anna
,
alt 7 J . in d . Alsterkass . - Barb . Beschleißin , Wit . a . 43 J . im h . Dreyf . spit .
-
Cath Schiefnerin
. Jed
. alt 34
. J
. im Kallonitzis
.
Garten in d . Leopoldst . - Georg Mayer , Kanon . alt 28 J . im Militärspit .
-
Balthas
. Meyer
, vac
. Handlungsd
. alt 32 J
. am
strozisch . Gr . N . 40 . -
Dem Franz Broska
, kais
. Reitschulputz
. s
. K
. Jos
.
alt 6 J auf d . Windm . N . 2 . -
Paul Weißkirchner
, Zimmerm
. alt 49 J
. im
Lich=
tenth . N . 107 . -
Dem Joh Baurenfein
, Laq
. s
. W
. Anna
, alt 47
J . in d . Leopoldst . N . 350 . - Barb . Hirschbergerin , led . alt 26 J . in Contum .
- Leop . Edlinger Tagl . alt 50 J .
- Karl Heiderer , Bed . alt 19 J .
- Adam Rödl . Tagl . alt 62 J .
-
Josepha Bendlin
, alt 8 J
.
Lorenz Brüner , v . k . k . Stadtger . alt 16 J . alle 5
im Bäckenh . - Summa 23 Personen , darunter 8 . Kind .
Den 19 . December . In der Stadt .
-
Der wohledlgeb
. Hr
. Joh
. Georg Weber
, d
. hiesigen
Magistrats Rath , ⟨ 8 ⟩ . gem . Stadt Wien Metzen=
leiheramts Oberbeamt . alt 53 J . am neuen
Markt N . 1074 . -
Andre Beck
, bürgl
. Schullehr
. alt 41 J
. am Kohlm
.
N . 1183 .
Vor der Stadt .
-
Dem Hrn
. Karl Weber
, herrs
. Kammerd
. s
. S
.
Jos . Karl , alt 10 J . in d . Roßau N . 19 . -
Dem Mich
. Schweighofer
, Maurer
, s
. W
. Magdal
.
alt 65 J . auf d . Wied , N . 313 . -
Joh
. Georg Nowack
, Anstreich
. alt 68 J
. zu
Mar=
gareth . N . 14 . -
Georg Hauser
, Lustgartn
. alt 45 J
. auf d
. Wied
.
N . 321 . -
Theres
. Marschallin
, schutzv
. Goldarb
. Wit
. alt
60 J am Spitlb . N . 66 . - Cath . Zwölferin , a . 33 J . im Waisenh . am Rennw .
-
Dem Jos
. Schopfhauser
, kais
. Habermeßl
. s
. S
.
Paul , alt 10 J . am Getraitm . N . 26 . -
Dem Joh
. Heindl
, Schneid
. s K
. Theres
. alt 1 J
.
am Neust . N . 61 . -
Dem Karl Gieß
, var
. Bed
. s
. K
. Jak
. alt 2 J
. in
d . neu Schotteng . N . 62 . - Gottir . Janesch . alt 63 J . im Sonnenb .
-
Dem Jos
. Blatt
, Tagl
. s
. K
. Elis
. alt 7 J
. zu
Erdb . N . 100 . - Wenzl Kinig , Reitkn . alt 29 J .
- Ant . Zinober , Wäscher , alt 80 J .
-
Jak
. Krepel
, Landschusterm
. alt 52 J
. alle 3 beyn
Barmherz . - Cath . Hofmanin , alt 57 J .
-
Agatha Kirchmayrin
, alt 80 J
. beede Wit
. in d
.
Vers . am Alsterb . - Math . Humel , Web alt 43 J .
- Jos Göblin , led . Dienst . v . Polizeystockh . alt 20 J .
- Franz Gordan , Mühlj . alt 29 J . alle in Bäckenh .
- Summa 21 . Personen , darunter 3 Kind .
Warnung .
Demnach eine gewisse Weibsperson
, aus
Steyermarkt gebürtig
, eine von Herrn Johann
Maximilian Grafen v
. Wildenstein seel
.
dd
.
Gratz den 15
. Sept
. 1777 ausgestellte
Obliga=
tion pr
. 3500 fl
. alhier in Wien zu verkaufen
sucht
, und dem Vernehmen nach schon
wirk=
lich von jemanden im dessen Nachtheil und
Scha=
den ein Darleihen darauf erhalten hat
; als
geben Sr
. Excellenz Herr Maximilian Joseph
Graf v
. Wildenstein
,
. als Universalerb
sei=
nes obgedacht ab intestato verstorbenen Hrn
.
Vaters seel
. jedermänniglich zu wissen und zu
vernehmen
, daß auf oberwehnten Schuldbrief
pr
. 3500 fl
. von verschiedenen Schuldnern in
Steyermarkt schon längstens der gerichtl
.
Ver=
both geschlagen
, und ersagte 3500 fl
. von
dem=
selben schon fast gänzlich an ihre Creditores
bezahlet sind
, daher sich jederman vor
Scha=
den zu hütten wissen wird
.
Entfremdete Kleidung .
Den 22
. dies um 4 Uhr wurde in einem
si=
chern Hause am rothen Thurn ein Kaputfrack
,
nebst dazu gehörigen Hosen vom nämlichen Tuch
,
und ein paar schwarzzeugene Hosen entwendet
.
Der Kaputfrack ist vom feinen Halbtuch
, von
Merde d'oye (
Gänsekoth
) Farbe
; die Taschen
sind hinten in den Schösseln
, die Knöpfe
dar=
auf sind rund
, durchbrochen und fein versilbert
,
haben in der Mitte eine Erhöhung
, wie ein
umgelegter Teller
, um welcher einige andere
dergleichen kleinere Erhöhungen sind
; die
da=
zugehörigen Hosen haben gleiche Knöpfe wie der
Kaputfrack
. Die zugleich entwandien
schwar=
zen Hosen sind von Satin
, wenig abgetragen
,
und mit Barchent gefüttert
. Wem nun
beson=
ders vom Kaputfrack und der dazugehörigen
Hosen etwas zu Gesichte kömmt
, wird
instän=
digst gebeten
, solches zurück zu behalten
, und
davon bey dem Schneidermeister Koptink in der
Schulerstrasse in der Fortuna
, Nr
. 844 im 4ten
Stock
, nahe am St
. Stephansthor
, Nachricht
zu geben
, und sich dagegen eines Rekompenses
versichert zu halten
.
Nachricht wegen erledige Riesischen
Stipendium
.
Von dem Magistrate der k
. k
. Haupt
= und
Residenzstadt Wien wird hiemit jedermann zu
wissen gemacht
, daß durch Austrettung des
Wolfgang Kirschinger
, ein Stipendium von
der Niesischen Stiftung in Erledigung
gekom=
men sey
, und da die Willensmeinung des
ver=
storbenen Fundatoris Hrn
. Heinrich Riese
,
ge=
wesenen Dechant und Pfarrherrn zu Pürawart
,
dahin ziehet
, daß diese Stipendien hauptsäch
lich seinen nächsten Befreundten
, in Abgang
derselben aber
, gebohrnen Thuringerin
,
Eichs=
feldern
, oder Franken
, und zwar denen besten
Subjekten verliehen werden sollen
; so werden
alle jene
, welche auf obberührt erledigtes
Nie=
sisches Stipendium in Folge obberührten
Testa=
ment einigen Anspruch zu machen gedenken
,
den 29 Januar 1784 in dem Rathhaus
vor=
mittag um 9 Uhr erscheinen
, und sich allda
be=
hörig anmelden lassen
, damit sodann aus
al=
len den tauglichsten
, und verdienstvollesten
Sub=
jekt dieses Niesische Stipendium verliehen
, und
auf diese Weise die Willensmeinung des Hrn
.
Fundatoris erfüllet werden möge
. Wien den
21
. Novemb
. 1783
.
Jm deutschen Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse Nr 631 ist zu haben
:
⟨
Directorium Por Viennense
, Ru Oido
⟩
⟨
Missas celebrandi & horas economican
re
-
⟩
⟨
citandi
, juxta Ritum Missalis
; & Breviarii
⟩
⟨
Romani
, c Proprii Viennensis
, adjunctis
⟩
⟨
etiam Festis ex Proprio Passaviensi
.
⟩
Pro
Anno Domini 1748
. 17 kr
.
Proprium Sanctorum
Ecclesiæ
Metropolitanæ
& Arch
-
Diœcesis
Viennensis
, 4to vel 8vo
.
Neue Gottesdiensts
= und Andachtsordnung für
Wien in und vor der Stadt
.
Normalmeßgesang
, Litaneyen
, und Gebether
,
wie selbe bey der neuen Gottesdiensteinrichtung
zu allgemein Gebrauch vorgeschrieben worden
.
— Beede in verschiedenen Bänden und Preisen .
Ordnung und Lieder zusammen gebunden
, mit
und ohne Noten in allerley Einband
.
Noten zum Meßgesange besonders .
Normalmeßgesang samt Predigtlied , 1 kr .
Normalmeßgesang besonders , 1 kr .
Normalmeßgesang samt Predigtlied mit
Lita=
ney und Gebeter im grössern Druck
.
Prælectiones
tam
ordinariæ
quam
extraor-
dinariæ
in Universitate Vindobonensi a 4
.
Nov
. 1783
. usque ad 7
. Dec
. 1784
.
ha-
bendæ
.
gebund
. 4 kr
.
Pergens
, Abhandlung über die Frage
: Ob man
in einer jeden Kirche
, Glauben und Religion
das Heil und die Seligkeit finden könne
?
2te Auflage
, geb
. 12 kr
.
— — Ob die wahre und allein
seligma=
chende Kirche sichtbar
, oder unsichtbar seyn
müsse
? ein Anhang zur vorigen
, geb
. 15 kr
.
— — Ob die Ohrenbeicht in der
katholi=
schen Kirche nützlich und auch nothwendig
sey
? geb
. 17 kr
.
— — Was von dem Fegfeuer und Gebete
für die Verstorbene in der katholischen Kirche
zu halten und zu glauben sey
? geb
. 12 kr
.
— — Ob die unkatholischen mit uns
ka=
tholischen Christen in den auch wichtigsten
Glaubenslehren so gleich und einig
, daß sie
in wenig von uns unterschieden
, und daher
auch die nächsten an uns sind
? geb
. 7 kr
.
Ankündung .
Jn der Sonnleithnerischen Buchhandlung in
der Bognergasse neben dem Todenkopf
. Nr
. 220
ist ganz neu zu haben
:
Des Freyherrn von Martini
Lehr=
begriff des Natur
= Staats
= und
Völkerrechts
. Aus dem
Lateini=
schen
. Dritter Band
, welcher das
allgemeine Staatsrecht enthält
.
gr
. 3
. Wien 1783
.
40 kr
. blausteif 48
. kr
. in Franzö
. 2 fl
.
Dieses allerorts beliebte und geschätzte Werk
,
so ist zum erstenmal in unserer Muttersprache
ans Licht tritt
, ist nicht nur für die studirende
Jugend sondern zur allgemeinen Aufklärung
bestimmt
. Der Bürger wird über alle
Gegen=
stände
, die ihm zu wissen nothwendig oder
nüz=
lich sind
, belehret
, und in den Rechten
, die
er zu geniessen
, eben so
, wie in den Pflichten
unterwiesen werden
, die er gegen seinen
Für=
sten zu erfüllen hat
. Gleichwie er aber seine
Pflichten gegen den Fürsten
, und dessen
sam=
mentliche Rechte wird kennen lernen
, so wird
et auch finden
, was für Pflichten der Fürst
gegen ihn zu beobachten hat
, und sehen
, immer
welchen Schranken selbst derjenige sich
zurückhal=
ten müsse
, der im Staat die Krone trägt
.
Ferner :
Tabakpachtung in den
österreichi=
schen Ländern von 1670 bis 1783
.
Nach ächten Urkunden
. Von
Jo=
seph v
. Retzer
. 8
. Wien 1784
.
geheft 30 kr
. blausteif 34 kr
.
Diese Schrift enthält eine historische Notiz
der Tabakpachtungen in den österreichischen
Län=
dern aus den Urkunden des Hofkammerarchivs
und der Hofkammerregistratur gezogen
, von
1670 bis 1783
. Jch habe mich bestrebt sie nicht
nur wichtig für den Mann in Finanzgeschäften
,
der daraus die verschiedenen Finanzoperationen
ersehen kann
, wie der kaum einige tausend
Gul=
den betragende Kammeralnutzen von 1670 bis
1783 auf einen Pachtschilling von 1
,
800
,
000 fl
.
hinangestiegen
, sondern anziehend für den
Phi=
losophen zu machen
, der nicht unbermerkt lassen
wird
: daß der Maßstab der Pachtgabe zugleich
der Maßstab sey
, wie die Abgabe dem
Verzeh=
ren den nach und nach drückender geworden
! und
wie unter dem Preise des Verkaufs der eigene
Werth der Waare verschwinde
, der sich zu
je=
nem ungefähr wie 1 zu 24 verhält
, folglich
eins der Vortheil der Arbeitsamkeit
, alles
übri=
ge der Vortheil des Monopoliums sey
, welches
bey einem durch die Gewohnheit zu einer Art
von Nothwendigkeit gewordenen
Verzehrungs=
gegenstande vom dem Staate selbst gegen
Ent=
richtung eines Theils seiner Erpressung sich das
Recht verkaufet
, der gemeinsten Volksklasse die
unverhältnißmässigste Accise aufzulegen
. —
Ferners enthält sie einen Vorschlag
, der wegen
Aufhebung der Tabakpachtung bereits der
ver=
storbenen Kaiserin überreicht worden
. Es wird
nicht leicht jemand den Verfasser dieser
wich=
tigen Schrift verkennen
, meine Pflicht ist
, statt
ihn zu nennen
, ihm für die Mittheilung
, die
ich als einen neuen öffentlichen Beweis seiner
sie mich so ehrenvollen Freundschaft ansehe
, hier
auch öffentlich zu danken
. — Zum Schlusse
folgen 1tens die Tabakübernahms
=
Spezifikation
von 1728
, als die ersten dieser Art
, die sich in
den Urkunden befinden
, aus denen man den
damaligen Zustand dieses Finanzzweiges ersehen
,
und zugleich mit dem itzigen Fortgange und
der heutigen Kultur vergleichen kann
: 2tens
das Verzeichniß der im Hofkammerarchiv
auf=
bewahrten Tabaksakten
; für das mir gewiß
derjenige Dank wissen wird
, der jemals Pflicht
und Amtswegen nach mir aus diesen Urkunden
Nachrichten zu suchen haben sollte
.
Joseph v . Retzer .
Anmerkung
zu der Geschichte der Luftkugeln
.
Unterschriebener hat zwar in dem Herren
Zei=
tungsblatte angekündet
, daß das erste Heft
sei=
ner Uibersetzung der Geschichte der
Luftku=
geln in Frankreich von Hun
. Faujas schon
bis auf den
. 25
. d
. M
. in der v
. Kurtzbeckischen
Handlung abzulangen sey
. Weil aber jedes der
versprochenen Haften 6 bis 7
Medianstaubö=
gen enthält
, so hat man theils diese Woche
mit dem Drucke nicht folgen können
, theils
wur=
de man die nächstkommende wegen dreyen
ein=
fallenden Feyertagen um desto weniger damit
nachkommen
. Da nun der Uebersetzer die
Lieb=
haber mit einer von allen Seiten wohlbestellten
Herausgabe zu bedienen wünschet
, welches bey
Uebereilung der Sache nicht geschehen kann
,
so wird das erste Heft erst am 30
. d
. M
. zu
haben seyn
. Man will zugleich den Verstoß
be=
merken
, der sich bey der lezten Ankündung in
Bestimmung des Preises ergeben hat
, da jedes
Heft auf gemeinen Papier nur 20 kr
. auf
Schreibpapier aber 30 kr
. kostet
.
Abbé Hebelaker .
Wiener = Handlungs = Zeitung .
Diese Zeitung wird wöchentlich zweymal
,
nämlich Mittwochs und Samstags
Nachmit=
tags
, jedesmal einen Bogen stark
, ausgegeben
.
Sie enthält die neuesten Handlungsnachrichten
von Europa
, so wie sie posttäglich einlaufen
.
Die jährliche Pränumeration in der Stadt ist
sein Kremnitzerdukaten
. Den Auswärtigen wird
sie jährlich für 6 fl
. postiren in alle k
. k
.
Erb=
länder zugesendet
, und sie können sich diesfalls
an das löbl
. Pofiamt
, an den Ort ihres
Auf=
enthalts
, oder auch gerade anher mit
post=
freyer Zusendung der Pränumeration
addreßi=
ren
; die schon herausgekommene Stücke
wer=
den jeden Abonenten
, von Anfang des
Jnsti=
tuts an
, ohne weitere Nachzahlung verabfolget
— einzeln werden aber keine Stücke
abgege=
ben
. — Alle Anzeigen und Nachrichten
, so
man diese Handlungszeitung einrücken
las=
sen will
, müssen Tags vorher auf die
Expedi=
tion
; auf den Jesuiterplätzl Nr
. im 243
.
2ten Stock gebracht werden
, wohin sich auch
alle Einheimische und Ausländer
, die
Kommis=
sionen
, Bestellungen
, und Anfragen zu machen
haben
, zu verwenden belieben
. Die
Auswär=
tigen können ihre Korrespondenz mit der
Expe=
dition in selbst beliebigen bequemsten Sprache
,
deutsch
, lateinisch
, französisch
, italiänisch und
englisch führen
, und man wird ihnen in eben
derselben Sprache antworten
. Briefe und alle
übrige Zusendungen müssen franko zugeschickt
werden
.
Politisches Journal ,
nebst Anzeige von gelehrten und andern
Sachen
, dessen Einrichtung und Beschaffenheit
bekannt ist
, wird auch im künftigen Jahre auf
gleiche Weise
, und mit Unterhaltung der
bis=
herigen ausgebreiteten Korrespondenz so
fort=
gesetzt werden
, daß ausser den statistischen und
andern neuesten Nachrichten
, die
vollkommen=
ste Vollständigkeit aller politischen
Begeben=
heiten und Merkwürdigkeiten dargestellet
wird
, wodurch dieses Jnstitut auf eine von
al=
len andern verschiedene
, ihm eigene Weise
,
nützlich zu seyn bestimmt ist
. — Dieses
poli=
tische Journal wird allezeit regelmäßig am
letz=
ten Tage jedes Monats auf dem kais
.
Reichs=
oberpostamte zu Hamburg ausgegeben
. Das
Abonnement geschieht bey den Postämtern
je=
den Orts
, welche die Bestellungen bey dem
K
. R
. O
. Postamte zu Hamburg besorgen
.
Englische Kunst = Reiter .
Mit höchster Erlaubniß werden Herr Hyam
,
k
. k
. Bereiter
, auch Herr Peter Price
,
berühm=
ter englischer Bereüter
, und Herr Cha
. Masson
von London mit ihren Gesellschaften künftigen
Freytag den 26
. und Sonntag den 28
. dies
ihre grossen und bewunderswürdigen
Reitkün=
ste
, und andere menschliche Geschicklichkeit zeigen
,
welche sie verwichenen Sonntag in der k
. k
.
Reitschule vor einer hohen Noblesse und einer
Menge Zuseher mit algemeinen Beyfall
vor=
zustellen die Ehre hatten
; nebst diesen werden
auch verschiedene Veränderungen und neue
Vorstellungen gegeben werden
.
Herr Jonas
wird die Ehre haben sich täglich (
ausser
Frey=
tag und Samstag
) in seiner berühmten Kunst
mit vielen ganz neuen sehenswürdigen Stücken
nächst der Mehlgrube im rothen Rössel zu
produziren
.
Musik
im sogenannt Czerninisch oder grossen
Wime=
rischen Saal in der Leopoldstadt Nr
. 374
.
Sonntag den 4
. Jäner werde ich die Ehre
haben
, ein hochgeehrtes Publikum mit einer
gutbesetzten Musik das erstemal alda zu
be
=
dienen
. Bey dem Eintritt zahlt die
Manns=
person 20 kr
. welche nach Belieben zu
verzeh=
ren sind
, die Frauenzimmer sind frey
. — Jch
schmeichle mir
, da sowohl der Saal als die
bequemen Nebenzimmer auf das prächtigste
be=
leuchtet wird
, und da ich ausnehmend gesorgt
habe
, durch gute Ordnung und vorzüglich durch
reinste Bedienung jederman Vergnügen und
sattsame Zufriedenheit zu verschaffen
, einen
zahlreichen Zuspruch
.
Mathias Betz , burgl . Wirth .
Neuer Tanzsaal .
Mit hoher Genehmhaltung wird den 28
. dies
ein am Freygut Hundsthurn an der
Linien=
hauptstrasse im goldenen Einhorn Nr
. 28 mit
aller Bequemlichkeit neuerbauter Saal zum
erstenmal eröffnet
, wo ein hochzuehrendes
Pub=
likum
, nebst wohlbesetzter Musik
, mit
kalt=
oder warmen Speisen
, nach Verlangen
, dann
guten Oesterreicher
= Ofner
= und andern
Auslän=
dermeinen um billigen Preis beßtens bedienet
werden wird
. — Nur sind Frauenzimmer in
weissen Schlepphauben und Korsetteln
, dann
Livreeleute ausgenommen
.
Tyroler = Bozner = Brod .
Bey Maria Anna Hoferin in der schwarzen
Bürste nächst der heil
. Dreyfaltigkeit Nr
. 470
im ersten Stock links über den Gang ist das
ächte Tyroler Botzner
=
Brod das Pfund für 30
kr
. zu bekommen
. Liebhaber können von
sol=
chen wie es ihnen gefällig ist
, zu ein
halb=
zwey
= und drey Pfund haben
. — Man findet
noch nöthig zu erinnern
, daß dieses kein
sol=
ches Brod sey
, die an herum getragen zu
wer=
den pflegt
, welches dem ihrigen bey weitem
nicht gleich kömmt
, sondern dieses wird nur
allein in ihrer Wohnung verkauft
.
Tyroler = Botzner = Brod .
Bey Anna Hauserin in der Dorotheergasse
im gräflich Gatterburgischen Hause Nr
. 1144
auf der Hauptstiege im 4ten Stock ist zu
ha=
ben das wahre Botzner
=
Brod
, von einem
hal=
ben Pfund an
, nach Belieben
, das Pfund für
30 kr
. Zu grösserer Bequemlichkeit ist solches
auch täglich in der Woche im Freysingerhofe
im Gewölbe Nr
. 15 zu bekommen
.
Wahrhafte englische Schuhwichs .
Diese Schuhwichs mit Hinzthuung des
Was=
sers macht die beste und glänzenste Schwärze
für die Stiefel
, Schuhe
, Leder für Pferde
,
Wagenleder
, und jedes andere zu schwärzende
Leder
, welches bis itzt bekannt ist
. Sie giebt
den feinsten Firniß
, ohne das Leder hart und
Oeffnungen zu machen
, wie es andere Wichs
zu thun pflegt
; sie macht selbes weich und
bieg=
sam bis zu Ende
, und folglich unendlich
dau
=
erhafter
. Sie hat auch die so oft verlangte
seltene Eigenschaft
, daß das damit gefärbte
Le=
der die Schwärze nicht abläßt
, so zwar
, daß
weder die feinste Leinwand
, wenn man sie an
dem geschwärzten Leder reibet
, verunreinigt wird
.
Wird im v
. Trattnerischen Freyhofe in der Bou
tique Nr
. 16
. in Töpfen zu 8
, 12 und 20 kr
.
verkauft
. — Ferner ist auch daselbst zu
ha=
ben
: 1
) Ein Pulfer
, das mit wenig warmen
Wasser angemacht
, in einem Augenblick die
schönste Dinte hervorbringt
, so immer
schwär=
zer wird
, und nie verlöschet
, die Flasche zu
12 kr
. — 2
) Ein sehr feines
l'Eau de Levande
die Flaschen zwischen 10 und 25 kr
. — 3
)
Eng=
lisches Siegelwachs
, viel fester als die andern
,
das Pfund 2 fl
.
, oder das Stangel 12 kr
. —
4
) Seifen zum Bart
, die Schachtel 17 kr
. —
5
) Pulfer um die Schnallen zu putzen
, und
sie so schön wie neu zu machen
, die Schachtel
10 kr
. — 6
) Eine sehr wohlriechende Pomade
.
Capital wird gesucht .
Auf ein in der Hauptstrasse einer der
gang=
baresten Vorstädte allhier liegendes Haus wird
auf den ersten Satz ein Kapital von 3000 fl
.
gesucht
, das eigentliche hierüber ist im
deut=
schen Zeitungskomtoir zu erfragen
.
Haus zu verkaufen
Jn der Leopoldstadt ist ein gut gebautes Haus
samt Garten zu verkaufen
. Nähere Auskunft
erhält man im deutschen Zeitungskomtoir
.
Wohnung zu verlassen .
Jn der vordern Schenkenstrasse im schwarzen
Thor Nr
. 28 ist der ganze erste Stock
beste=
hend in 10 Zimmer
, einen grossen Holzgewölb
,
Keller und Boden
, dann Stallung für 6
Pfer=
de
, und 2 Zimmer zu ebener Erde
, auf
künf=
tige Georgizeit zu verlassen
, und sich deshalb
daselbst anzufragen
.
Folgende Sachen ,
als 1
) ein der neuer wohlbeschlagener
Schlit=
tenkussen samt der auch ganz neu dazu
gehö=
rigen Schlittenequipage
, 2
) ein ganz neues
Pie=
rutsch auf englische Art ausgemacht
, 3
) ein
überführtes Pierutsch mit Berlinbäumen
, 4
)
ein überführter Schwimmer (
beede letztere 2
und 4sitzig
, in der Stadt und auf der Reise
brauchbar
) dann ein paar neue und ein paar
gebrauchte Pferdgeschirre samt dazugehörigen
Leitseilen
, sind täglich zu verkaufen
.
Kauflu=
stige belieben sich deshalb im Zeitungskomtoir
zu melden
.
Licit . Bücher und Kupferstiche .
Die der 22
. Decemb
. bey dem rothen Thurm
im großen Küßdenpfenning abzuhaltende
Bü=
cher
= und Kupferstichlicitation
, wovon die
ge
=
drukten Kataloge in der Friserischen Kunst
=
und Kupferstichhandlung am Bauernmarkt
be=
reits ausgegeben worden sind
, wird bis auf
den nächsten Samstag als den 27
. December
d
. J
. verschoben
, an welchem Tag in
obbe=
meldten Haus früh um 9 Uhr gewiß der
An=
fang gemacht wird
.
Licit . Effekten .
Den 29
. dies zu den gewöhnlichen Vor
= und
Nachmittagsstunden werden in der
Schulter=
gasse Nr
. 277 im sogenannt Seyfartischen Haus
im ersten Stock verschiedene
Verlassenschafts=
fahrnisse
, als silberne Mundbesteck
, Uhr und
Schnallen
, dann tüch
= und zeugene
Mannsklei=
der
, derley
= und Hauswäsche
, Spiegel
,
Sof=
fen
, Sessel
, harte Schreib
=
Schubladkästen und
Tische
, gemalte Bilder
, Meßing
= Zinn
=
Ku=
pfer
= und Eisengeschirr
, und andere Effekten
li=
citando verkauft
.
Licit . Effekten .
Den 29
. dies und folgende Täge werden in
der Goldschmidgasse vom Rebhünhl über Nr
.
541 im 2ten Stock verschiedene
Verlassenschafts=
sachen
, als ein schöner Mannsring von
Rau=
ten
, silberne Eß
= und Caffeelöffel
, Manns
= und
Frauenschnallen
, Fürtuchhacken
, Etuis
, ein
stahlenen besonders schöner Frauenuhrhacken mit
Gold eingelegt
, deto von Gold
, eine Menge
Braßleten
, Ohrringelh
, Kopfnadeln
, und
Hals=
bänder von Coquegranaten
, Marquesiten und
Topas
, mit Silber beschlagene Rosenkränze
,
verschiedene Ringe und Frauendosen
, Leuchter
von Argent
=
Haschee Spieltrüherl und neue
Karten
, dann verschiedene Manns
= und
Frauen=
kleider von Atlaß
, großdemur
, Taffet
, Zitz
,
rosenfarber neuer Atlaß auf ein Frauenkleid
,
Frauenpelze und anderes Pelzwerk
, damastene
Mieder
, Stickröcke
, Frauenmantel
,
Kopi=
schon
, Halstüchel
, 40 Paar neue
Frauenhand=
schuhe und Stützeln
, verschiedene schöne
Fä=
cher
, Hauben und Tatzetn mit Blondspitzen
,
Frauenhütte
, dann Wäsche
, damastener
Tisch=
zeug und andere Hauswäsche
,
Bettgewand=
ein ovaler Spiegel im Ganzen von besonderer
Größe
, Luster
, Hänguhr
, fournirte Aufsätze
Schublad
= Eck
= Garderob und Toiletkästen
,
Tische Soffen
, und Sessel von Rohr
, ganz
eine Papierspalier
, 50 Stück Bilder in
eiche=
nen Rahmen und Gläser
, dann mehrere
ge=
faßte mit vergoldten Rahmen
, ein Klavier
und andere Jnstrumente
, verschiedenes
Porzel=
lain
, Hollitscher
= Zinn
= Meßing
= Kupfer
=
Ei=
sen und Erdgeschier
, und andere Fahrnissen
den Meistbietenden gehen baare Bezahlung zu
den gewöhnlichen Stunden steigerungsweis hin
dangegeben werden
.
Licit . Effekten
Den 30
. dies zu den gewöhnlichen Vor
= und
Nachmittagsstunden werden auf Verordnung
eines löbl
. Magistrat der k
. k
. Haupt
= und
Re=
sidenzstadt Wien in der Leopoldstadt auf der
Hauptstrasse ausser dem schwarzen Bärn im
Haf=
nerischen Haus Nr
. 271 im 2ten Stock
ver=
schiedene Verlassenschaftsfahrnisse
, als Manns
=
und Frauenkleider
, derley
= und Hauswäsche
,
hart und weiche Kästen
, Tische und Sessel
,
gemalte Bilder
, Bettstätte samt Bettgewand
und andere Effekten licitando verkauft
.
Licit . Bücher .
Die auf den 29
. dies am Lichtensteeg im Dr
.
Ertlischen Haus angekündigte Bücherlicitation
wird bis auf den 2
. Jäner 1784 verschoben
;
die Bücher sind sehr wohl konditionirt
, meistens
v
. guten Auflag und unterschiedlichen sehr
brauch=
baren Gattungen
, absonderlich aber
medicini=
sche
, physische
, allerhand chimische und
alchi=
mistische
, chirurgische
, dann von Gattung der
Naturgeschichte
, worunter sehr schöne vom
Mi=
neralreich befindlich sind
; es sind auch
darun=
ter
Opera Hoffmanni omnia
, item Hippo
cratis & Galeni
:
Weinnmann grosses
botani=
sches Werk in 4 Foliobänden
, mit etliche 1000
nach der Natur illumin
. Pflanzen
, alle Werke
des van Swieten
, Boerhave
, Stall
, Haen
,
item vom Linnäus
, ein Wörterbuch von der
ganzen Naturgeschichte
, wie auch von der
Bo=
tanik
, u
. a
. m
. Der Katalog hievon ist
in dem Gewölb des Kunst
= und Kupferhändlers
Joh
. Stöckl neben Herrn Wapplers Buchhand
lung ruckwärts der Kriegskanzley ohnentgeldlich
zu bekommen
.
Bey Sebastian Hartl
,
Buchbinder und Buchhändler in der
Sin=
gerstrasse am St
. Stephansthor ist unter
andern zu haben
:
Taschenbuch für Brüder Freymaurer
, 1784
. 12
.
20 kr
.
Des verbesserten Konstirutionenbuchs der alten
ehrwürdigen Bruderschaft der Freymäurer
,
erster Theil
, Geschichte des Ordens
, auf
Befehl der grossen Loge aus ihren Urkunden
,
Traditionen und Logebüchern zum Gebrauch
der Logen verfasset von Jakob Anderson D
.
D
. A
. d
. E
. übersetzt
, vierte vermehrte
Auflage
, Frankf
. am Mayn 1713
. gr
. 8
.
1 fl
. 45 kr
.
Die Freymäuerey im Fischbeinrocke
, 2
. Theile
,
8
. Frankf
. und Leipz
. 1775
. 30 kr
.
Etwas zum vernünftigen Nachdenken für die
Fräumäurer
, 8
. Deutsch
. 1783 30 kr
.
Vertheidigung der Freymäurer wider die
Ver=
läumdungen zweener Geistlichen
, welche den
Orden öffentlich auf der Kanzel angegriffen
.
haben
, a d
. Französ
. 8
. Frankf
. und Leipz
1779
. 30 kr
.
Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern
für Brüder Fräumaurer
, 8
. Sendal 1782
.
20 kr
.
Sendschreiben an die erhabenen Unbekannten
,
oder die ächten und rechten Fräymäurer
, 8
.
1781
. 30 kr
.
Karl Hubert Lobreich von Plumensek
geoffen=
barten Einfluß in das allgemeine Wohl der
Statten der ächten Freymäurerey aus dem
wahren Endzweck ihrer ursprünglichen
Stif=
tung erwiesen ꝛc
. ꝛc
.
Robertsons
, Dr
. Wilhelm ꝛc
. Geschichte der
Regierung Kaiser Karls des
V
.
nebst einem
Abriß des Wachtsthums und Fortgangs des
gesellschaftlichen Lebens in Europa bis auf
den Anfang des sechszehnten Jahrhunderts
,
a
. d
. Englischen übersetzt
, und mit
Anmer=
kungen begleitet
, 3 Bände
, gr
. 8
. Stadt
Kempten 1781
—
83
. 4 fl
.
Anmerkungen über den erzbischöfl
. Mechelnschen
Hirtenbrief vom 8
. Hornung 1783
. a
. d
.
Französ
. übersetzt
, und dem ungenannten
Hrn
. Uebersetzer des in Wien deutsch
verleg=
ten auch mechelnschen Hirtenbiefs vom 22
.
Hornung 1782
. gewidmet von dem
österrei=
chischen Pfarrer
, gr
. 8
. 1783
. geb
. 20 kr
.
Jn der Weingandischen Buchhandlung
am Graben Nr
. 1174
. sind nebst andern
Büchern
, Landkarten und Kupferstichen
,
auch nachstehende zu haben
:
Bildersaals (
das neueröfneten historischen
) 17ter
Theil
, in welchen die allgemeine
Weltge=
schichte vom Jahr 1776
—
1780
. unter
Kai=
ser Joseph U
. und dessen glorreicher
Regie=
rung aufrichtig und unpartheyisch
beschrie=
ben ist
, und viele Begebenheiten in Kupfern
vorgestellt sind
, gr
. 8
. Nürnb
. 1784
. 3 fl
.
Nachtrag zu der Frage
, was ist der Staat
,
von einem Rechtsgelehrten und Publicisten
im deutschen Reiche beantwortet von
Verfas=
ser der ersten Frage
, was ist der Staat
?
8
. 1783
. ungeb
. 15 kr
. geb
. 16 kr
.
Ermahnungen heilsame an den Kranken
, wie
sich derselbe in seiner Krankheit verhalten
und zu den Tod bereiten müsse
, nebst einem
Unterricht wie man denselben in der Noth
beystehen soll
, 12
. Graz 1784
. 10 kr
.
Luby (
Anton Theologia moralis in systema
redactæ
, pars 3tia
, 8
. maj
. 1783
. 1 fl
. 20 kr
.
Unterricht eines alten Beamten an seine
jun=
ge Beamten
, Kandidaten und Praktitanten
,
8
. München 1784
. 1 fl
. geb
. 1 fl
. 7 kr
.
Rousseau (
J
. J
) einsame Spaziergänge
, sein
letztes nachgelassener Werk mit dessen
Por=
trait
, 8
. 1783
. 45 kr
.
Virgils Aeneis travesirt von Blumaner
, 1ter
Band
, 8
. 1784
. 1 fl
.
Faustin
, oder das philosophische Jahrhundert
,
8
. 1783
. 45 kr
. geb 52 kr
.
Holland (
J
. G
.
) kurze Predigten auf alle
Sonn=
täge des Jahrs aus verschiedenen
französi=
schen Rednern gezogen
, und für das
Land=
volk brauchbar gemacht
, 8
. Bamberg 1783
.
1 fl
. 30 kr
.
Evangelium (
das zergliederte
) nach den
histori=
schen Zusammenhang der 4 Evangelisten
, 4
Theile gr
. 8 Wien 1783
. 5 fl
.
Patriot (
der
) oder gemeinnütziger Vorschlage
zum besten der Religion und des Vaterlandes
samt wichtigen Vorstellungen an die hohen
Ordinariaten
, 8 1783
. 1 fl
.
Wienerbüchelschreiber nach den Leben
geschil=
dert von einen Wiener
, 8
. 1783
. geb
. 4 kr
.
Hanemanns (
W
.
) verwunderlicher englischer
Wahrsager
, oder ausführliches Prognostikon
auf das Schaltjahr 1784
. samt der aller
neuesten Genealogie allerhöchster
Standesper=
sonen
, gr
. 8
. 30 kr
.
Jn der Sonnleithnerischen Buchhandlung
in der Bognergasse neben dem Todenkopf
Nr
. 220
. sind nebst vielen andern Büchern
,
auch nachstehende zu haben
:
Adelheit und Theodor
, oder Briefe über die
Erziehung
, aus dem Französischen der Frau
Gräfin von Genlis
, übersetzt von P
. A
.
,
Winkopp mit einer Vorrede u
. d Anmerkung
von Herrn Rath Campe
, 1ter Theil
,
Deutsch=
land edelsten Muttern gewidmet
, 8
. Gera
1783
. 1 fl
. auf Schreibpp
. 1 fl
. 24 kr
.
Kleine Kinderbibliothek
, herausgegeben von
Herrn Rath J
. H
. Campe
, 5ter Theil
, 8
.
Hamb
. 1783
. 45 kr
.
Jugels (
Johann Gottfried
) Physica
-
⟨subterran-
⟩
ca
. oder Bewegungkraft aller elementischen
Wirkungen
, die auf und in unsern
minerali=
schen Erdboden verrichtet werden
, ein Werk
aller seiner gefundenen geheimen Einsichten
in das dreyfache große Naturreich
, von
ei=
nen 46jährigen Naturforscher aufrichtig
mit=
getheilt
, gr 8
. Berlin 1783 2 fl
.
Sparrmanns (
Andreas
) Reise nach dem
Vor=
gebürge der guten Hofnung
, den südlichen
Polarländern und um die Welt
, hauptsäch
lich in Ländern der Hottentotten
, und
Kaf=
fern in den Jahren 1772 bis 1776
. aus dem
Schwedischen frey übers
. von Christian
Hein=
rich Groskurd
, Rektor des Gymnasiums zu
Stralsund
, herausgegeben
, und mit einer
Vorrede begleitet von Georg Forster Profes
sor am Karolino zu Cassel
, mit Kupf
. und
einer Landkarte
, gr
. 8
. Berlin 1784 3 fl
.
Silberschlags (
Joh
. Esazas
) Gevgenie
, oder
Erklärung der mosaischen Erderschaffung nach
physikalischen
, und mathematischen
Grund=
sätzen
, 3 Theile
, mit Kupf
. gr
. 4
. Berlin
1780
. 5 fl
. 36 kr
Julie von Hirtenthal
, eine Geschichte in
Brie=
fen
, dritte Sammlung
, mit der
Silhouet=
te des Norrmanns
, und der Julie
, 8
.
Ei=
senach 1783
. 45 kr
.
Unzers (
Joh
. August
) medizinisches Handbuch
,
nach den Grundsätzen seiner medizinischen
Wochenschrift der Arzt
, neue verbesserte
Auflage
, pr
. 8
. Leipz
. 178
. 2 fl
. 45 kr
.
Jn der Jak
. Ant
. Edlen v
. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern
, dann Landkarten
auch folgende zu haben
:
Trentsansky (
Antrittsrede
) bey Eröffnung des
Gottesdienstes
, augsburgischer Konfeßions
verwandten
, in der Freystadt St
. Georgen
gehalten den 22
. Decemb
. 1782
. 4
. Preßb
.
10 kr
.
Eufemia vafy a' vallas Gybzedelme
szomo-
ru altal
, meily Frantziabol fordittatott
,
8
. maj Posonyban 1783
. 45 kr
.
Unterhaltungen (
sittliche und rührende
) für
Frauenzimmer
, unter Band
, 8
. Leipz
. 1780
.
36 kr
.
Abhandlung (
fortgesetzte
) vom Tobackbau
, von
dessen Gutmachung und der künstlichen
Zu=
bereitung aller Sorten des besten Rauch und
Schnupftabacks
, gr 8 Frankf 1781
. 12 kr
.
Briefe an eine deutsche Prinzeßin über
ver=
schiedene Gegenstände
, aus der Physik und
Philosophie
, 3 Theils
, gr
. 8
. Leipz
. 1773
.
3 fl
. 24 kr
.
Boerhavs
, Anfangsgründe der Chymie
prakti=
scher Theil
, mit Kupf
. gr
. 8
. Berl
. 1782
.
2 fl
.
Labat (
des Pater
) Reise nach Westindien
, oder den
am amerikanischen Meer liegenden Jnseln
,
3ter Theil
, 8
. Nürnb
. 1783
. 1 fl
. 3o kr
.
Abt (
J
.
) gründliche Ausweisung zur Ausmessung
und Berechnung der Bett
= und Nutzholzes
,
nach dem Eubiefuß
, gr
. 8
. Verf
. 1783
. 15 kr
.
Anweisung zur vorsichtigen und förmlichen
Ab=
fassung rechtlicher Aufsätze
, über
Handlun=
gen der willkührlichen Gerichtsbarkeit
, 1ter
Theil
, gr
. 8
. Leipz
. 1783
. 2 fl
. 40 kr
.
Bekker (
R
. B
.
) Beantwortung der Frage
: kann
irgend eine Art von Täuschung dem Volke
zuträglich sein
, sie bestehe nun darinn
, daß
man es zu weitern Jrthümern verleitet
, oder
die alten eingewurzelten fortdauern läßt
?
eine gekrönte Preisschrift
, gr 8
. Leipz
. 1781
.
40 kr
.
Beseke (
J
. M
. G
.
) Codicem criticum
Pan-
dectarum indicat
, 8
. maj
. Berl
. 12 kr
.