N ro .
18 .
Wiener Zeitung .
Sonnabend den 3 . März 1792 .
Mit allergnä digster Freiheit
Jnländische Begebenheiten .
Wien .
Des Kaisers Majestät wurden am 28
.
Febr von einer heftigen Entzündung
=
Krankheit befallen
, welche die Höhlung der
Brust und des Unterlelbs ergriff
.
Unge=
achtet wiederholter Aderlassen und anderer
angemessener
. Mittel
, nahm das Uebel so
heftig und gählings überhand
, daß Se
.
Maj
. zu Anfang des dritten Tages der
Krankheit untersagen
, und Donnerstags
den 1
. d
. M
. um 1 Viertel nach 3 Uhr
Nachmittags den Geist aufgaben
.
Diese unglückliche Nachricht hat den
al=
lerhöchsten Hof
, den Hofstaat
, alle
Ein=
wohner dieser Stadt
, und man darf mit
Zuversicht voraussagen
, die ganze
Monar=
chie
, mit Bestürzung und dem tiefesten
Leid=
wesen erfüllet
.
Der höchstsel
. Monarch ward am 5
. May
des J
. 1747 zur Welt geboren
, und
über=
nahm im J
. 1765 die Regierung des
Groß=
herzogthums Toskana
, die er durch 25
Jahre verwalteten
, bis er nach Joseph
II
.
Tode
, am 20
. Febr
. 1790 die Regierung
der K
. K
. Erbländer
, und den 9
. Oktob
.
das Römische Kaiserthums antrat
. Er
ver=
läßt nun das Leben im fünf und vierzigsten
Jahre seines Alters
, nachdem er die
Erb=
länder durch 2 Jahre und 9 Tage beherrscht
,
und die Kaiserwürde durch 1 Jahr
, 4
Mo=
nathe und 20 Tage bekleidet hat
.
Nach einer mit einhälligem Ruhme
ge=
krönten Regierung in Toskana
, in
wel=
chem Lande durch seine weisen Gesetze und
Vorkehrungen
, Emsigkeit
, Handlung und
allgemeiner Wohlstand aufblühte
,
vielfäl=
tige Mißbräuche vertilget wurden
, und
stäts Friede und innere Ruhe sich aufrecht
erhielten
, gelangte er zur Regierung der
Oesterreichischen Erbmonarchie und zur
Kai=
serwürde zu einer Zeit
, der jene in einen
erschöpfenden Krieg verwickelt
, und von
neuen auswärtigen Feinden bedrohet war
,
die verirrten Niederländischen Provinzen
ab=
gefallen und der verderblichsten Anarchie
ausgesetzt waren
, Deutschland aber durch
Frankreichs Verfügungen sich gekränkt und
bedrohte sah
.
Leopold kam
: Weisheit
, Gerechtigkeit
und Güte waren seine Begleitung
. Durch
diese Hülfsmittel allein
, hat er seinen
Staa=
ten in kurzer Zeit
, den segenvollen Frieden
wieder verschaft
, neue Kriege abgewendet
,
die Niederlande in den Mutterschoß und zur
Ordnung zurückgeführet
, die Bande der
Un=
terwürfigkeit und Treue der übrigen
Erb=
staaten neu befestiget
, vielfältigen
Beschwer=
den abgeholfen
, unzählbare Wohlthaten
ausgespendet
, dem Wohlstande neue
Quel=
len geöffnet
, allen Gemüthern Befriedigung
zu verschaffen
, und die äussere und innere
Ruhe durch neue häusliche und
Staatsver=
bindungen zu befestigten gesucht
, als Kaiser
aber Deutschlands Rechte und Sicherheit
standhaft in Schutz genommen
, und zum
Gegenstande wirksamer Unterhandlungen
ge=
macht
.
Was durfte Oesterreich was durfte
Deutschland und Europa von einem
Mo=
narchen nicht erwarten
, der schon durch
seine Toskanische Regierung ein so
glänzen=
des Muster aufgestellt
, und in der kurzen
Zeit seiner erbländischen und Kaiserl
.
Regie=
rung
, unter so wenig günstigen Umständen
,
so viel Wichtiges und Grosses ausgeführt
,
und der Geschichte so reichhaltigen Stoff
überliefert hat
, um ihm ein Denkmahl
der=
jenigen Verehrung
, welche den Herzen
al=
ler seiner nun von ihm verlassenen
Unter=
thanen tief eingeprägt ist
, bey der
Nach=
welt zu errichten
.
Jn die Gefühlen des Schmerzen mischt
sich jedoch der tröstliche Gedanke
, daß die
Tugenden des höchstsel
. Monarchen auf
sei=
nen erhabenen Sohn
, unseren nunmehrigen
König
, Franz
I
., übergegangen sind
, der
lange schon die Regierungssorgen mit
sei=
nem Vater theilte
, und lange schon
ge=
gründete Rechte auf die allgemeine Liebe
erworben hat
.
Die Leiche weil
. Sr
. K
. K
. Maj
.
,
wel=
che bisher in dem Sterbezimmer blieb
,
wird morgen in die Hofburgpfarrkirche
ge=
bracht
, und öffentlich ausgesetzt werden
.
Wenige Stunden nach Sr
. Maj
.
Hin=
stritte wurden mit dieser betrübten Nachricht
Kuriere an die auswärtigen Gesandtschaften
abgeschickt
.
Der Reichshofvicekanzler
, Fürst v
.
Col=
loredo
=
Mansfeld
, hat seiner
Amtsoblie=
genheit gemäß
, als Vertreter des Reichs
=
Erzkanzlers
, an weil
. Sr
. Maj
. Sterbtage
,
um 5 Uhr Nachmitags
, den Reichshofrath
geschlossen
.
Se
. Königl
. Maj haben gleich nach dem
Antritte Jhrer Regierung sämmtliche
Hof=
stellen und Hofbeamte
, wie auch
sämmtli=
che politische und rechtliche Länderstellen
und Behörden in ihrer Wirksamkeit
, auf die
gewöhnliche Art bestätiget
.
Ausländische Begebenheiten .
Spanien .
Der Königl
. Spanische Hof hat sich am
30
. Jänner nach dem Königl
. Schlosse zu
Aranjuez begeben
, wo derselbe bis nach
der Entbindung der Königinn verbleiben
wird
.
Da auch in Spanien das Gesetz besteht
,
daß man vor einem gewissen
, einer reisen
Ueberlegung fähigen Alter
, den
Priester=
stand nicht antreten darf
, dieses Gesetz aber
vielfältig dadurch vereitelt wurde
, daß die
Bischöfe Jünglingen
, welche zum
Priester=
stande Neigung zeigten
, Entlassungsbriefe
ausfertigten
, durch welche dieselben
ausser=
halb dem Königreiche
, vor dem
gesetzmäs=
sigen Alter
, die Weihen erhielten
, so ist
diese Vereitlung des heilsamen Gesetzes
ver=
mittelst einer Königl
. Cedola auf das
ge=
messenste untersagt worden
.
Jtalien .
Auch in den Königl
. Sardinischen
Staa=
ten sind nunmehr Vorsichten angewendet
worden
, um den Umlauf der neuen
Fran=
zösischen Schriften
, welche für die
Regie=
rungen gefährliche Grundsätze enthalten
, zu
hindern
, und die gesammte Französische
Lit=
teratur der Censur zu unterziehen
. Die
Cen=
soren sind an die Gränzörter gesendet
wor=
den
, und haben Befehl dort gleich alle
Bücherhallen zu eröffnen
, und diejenigen
Werke
, welche sie nicht zulassen zu können
vermeinen
, anzuhalten
.
Die Krönung des neuernannten Doge von
Genua
, Michael Angelo Cambiaso
, ist
am 6
. Febr
. mit allen sonst dabey üblichen
Feyerlichkeiten
, in Gegenwart vieler
Frem=
den
, vor sich gegangen
.
Da am 22
. Febr
. der Jahrestag von
der Wahl des Papstes eintrat
, so ward
derselbe in Gegenwart Sr
. Heil
. und des
gesammten Kardinals
=
Kollegium
, in der
Sixtinischen Kapelle mit einem Hochamte
gefeyert
. Hierauf machten Se
. Heil
. das
Dekret über die Seligsprechung der
Schwe=
ster Gottes
, Katharina Tomassi
,
Ka=
nonißinn des Augustinerordens
, aus dem
Kloster zu Palma in Majorika
, und ein
zweytes Dekret bekannt
, wodurch die
Tu=
genden
, in heroischen Grade
, des Diener
Gottes Leonardo da Porto Maurizio
,
aus dem Orden des heil
. Franziskus von
der strengen Observanz
, des
Bonaventura=
klosters zu Rom
, bestätiget wurden
.
Frankreich .
Die widrigen Nachrichten aus
verschie=
denen Theilen des Reichs scheinen sich zu
vervielfältigen
, und sind besonders in der
Sitzung der Nat
. Vers
. am 5
. Febr
. sehr
zahlreich vorgetragen worden
.
Ein Deputirter aus dem Departemente
von Lot
, Hr
. Dephenieux
, berichtete
,
daß im Distrikte Fige⟨r⟩c Unruhen über die
Getreideumfuhr
, über Religion
, und über
die Theilung der Almende entstanden seyn
.
Ueber letztern Gegenstand sey in einigen
Can=
tonen eine Art von Bürgerkrieg
ausgebro=
chen
.
Ein anderes Mitglied meldete
, daß in
der Stadt Avranches die konstitutionellen
Priester nur durch 200 freywillige
Natio=
nalgarden geschützt werden könnten
; daß
im Departemente von Dordogne fast alle
Municipalitätswahlen nach dem Wunsche
der Nichtconformisten ausgefallen seyn
,
und daß 50 beeidigte Priester ihr Amt
wieder ausgegeben haben
.
Hr
. Lecoz forderte
, daß man die
kirch=
liche Aristocratie zernichtet
, und alle
Ver=
bindungen von weltlichen Congregationen
zerstreue
, die aus den Seminarien
Schlupf=
winkel dieser Aristocratie gemacht haben
;
man soll also erklären
, daß die Seminarien
zur Disposition der Nation gehören
.
Ein anderes Mitglied beschwerte sich
, daß
die Minister bey einer so gefährlichen Lage
des Reiches schweigen
; man sollte
glau=
ben
, sie seyn nur darum an diesen Plätzen
,
um große Besoldungen zu ziehen und den
Handlungen des gesetzgebenden Körpers
Hindernisse entgegen zu stellen ꝛc
.
Hr
. Paganelle bezeugte
, daß auch er
Briefe
, die von den beruhigensten
Nach=
richten voll sind
, vortragen könnte
. Die
Priester erlaubten sich die kühnsten
Drohun=
gen
; und auf der andern Seite hätten
so=
genannte Patrioten die verdächtigen
Häu=
ser bezeichnet
. Alles drohe mit blutigen
Auf=
tritten
. Ganze Verwaltungskörper wollten
ihre Stellen niederlegen
. Er begehrte
, daß
der Minister vom Jnnern vorgerufen werde
,
damit man doch wisse
, welche
Schwierig=
keiten die Verwaltungskörper erfahren
, und
ob die vollziehende Gewalt die Gesetze
wol=
le vollziehen machen
? Der Stadt
schwe=
be in äusserster Gefahr
. Der Minister des
Jnnern sey
, wie er und viele Bürger
wis=
sen
, in einem Zustande von Gewirre und
Verlegenheit
, der ein großes Licht auf die
Absichten der vollziehenden Gewalt werfen
könnte
.
Hr
. Vaublanc schlug vor
, daß man von
dem Minister durch ein motivirtes Decret
,
welches ihn zur offensten Freymüthigkeit
auffordere
, diese Rechenschaft begehre
.
Hr
. Charlier unterstützte diesen
Vor=
schlag
, verlangte aber noch über dieß
, daß
man die Seminarien
, die ganz unnütz
ge=
worden sind
, verkaufe
, und die
Corpora=
tionen zerstreue
, die sich darein geflüchtet
haben
.
Hr
. Gerardin begehrte
, daß man den
Vorschlag des Hrn
. Herault
, über die
Verantwortlichkeit der Minister
,
unverzüg=
lich auf die Tagesordnung setze
, weil die
Minister die Rechenschaften
, zu denen sie
durch Decrete verpflichtet werden
, nie
ab=
legen
; der Justizminister habe schon seit
sechs Wochen den Auftrag über die
An=
stalten
, die er getroffen hat
, um das hohe
Nationalgericht in Thätigkeit zu setzen
,
in=
nerhalb 8 Tagen Rechenschaft zu geben
; es
sey aber noch nicht geschehen
. Der
Mini=
ster vom Jnnern sollte von Monath zu
Mo=
nath Bericht über die Lage des Reichs
er=
statten
, aber er habe es noch nie gethan
.
Hr
. Thuriot beschuldigte die Minister
,
daß sie den Muth nicht haben
, die
Wahr=
heit zu sagen
. Die Versammlung müsse
also dem Könige eröffnen
, daß alles was ihn
umgibt
, sich gegen den Staat verschworen
habe
. Wenn der Minister vom Jnnern
al=
les
, was er sollte
, gethan habe
, so brauche
man ihn nicht erst durch ein Dekret zur
Of=
fenherzigkeit aufzufordern und er brauche
keinen Aufschub für seinen Bericht
. Man
müsse ihn rufen
, damit er erkläre
, daß
,
wenn das Dekret über die Priester nicht
durch ein Veto gelähmt worden wäre
,
al=
les ruhig seyn würde
. Der Minister müßte
in die Nothwendigkeit gesetzt werden
, den
König davon zu benachrichtigen
. „
Jch will
die Gesinnungen des Königs nicht
verdäch=
tig machen
, aber den Personen
, die ihn
umringen
, ist es gelungen
, fast alle
Ban=
de zu zerreissen
, die ihn an das öffentliche
Wohl anschlossen
.
”
Hr
. Cambon glaubte
, man müsse dem
Könige nicht durch eine Deputation
erklä=
ren
, daß er hintergangen werde
. Die
Par=
lementer sagte er
, hätten ehmahls solche
Deputationen geschickt
, und die Minister
hatten darüber nur gelacht
. Man müsse
dieselben wegen des Veto verantwortlich
machen
, und an diesem Tage den Minister
vom Jnnern noch anhalten
, daß er
erklä=
re
, ob ihm in seiner Verwaltung
Schwie=
rigkeiten aufstossen
?
Noch einige Glieder wiederhohlten die
Klagen gegen die Minister und das Veto
.
Darauf wurde decretirt
, daß man den
Mi=
nister vom Jnnern vorfordern und fragen
soll
, was er zur Stillung der
Religions=
unruhen vorgekehrt habe
, und ob ihm
Schwierigkeiten in seiner Verwaltung
auf=
stossen
? Der Dekretsvorschlag über die
weltlichen Congregatonen ward auf eine
andere Sitzung verschoben
.
Deputirte des Departementsdirectorium
vom Aisne erschienen an den Schranken
,
und berichteten
, daß in ihrem Departemente
grosse Unruhen seyn
, und die Priester das
Volk bereden
, man wolle es durch die
Ge=
treideausfuhr aushungern
. Zugleich
melde=
ten sie dennoch daß 18 Municipalitäten
,
die völlig in Aufruhr waren
, durch den
Anblick des Geschützes
, und einen Schluß
des Departementsdirectorium wieder zur
Ruhe gebracht worden sind
.
Hr
. Cahier
, der Minister vom Jnnern
,
erschien bald hierauf
. Er bemerkte zuerst
,
daß die Forderung einer augenblicklichen
Rechenschaft von einem Minister
Unbequem=
lichkeiten mit sich führe
. Man wolle doch
genaue Angaben
, und sich in Stand zu
se=
tzen
, diese machen zu können
, forderte
bis=
weilen Zeit
. Jm gegenwärtigen
Augenbli=
cke sey er nicht fähig
, eine genaue
Rechen=
schaft von dem Zustande des ganzen Reichs
zu geben
. Er wolle nur von einigen
That=
sachen sprechen
. Die Administrationskörper
legten ihm keine Hindernisse in den Weg
,
und verdienten vielmehr alles Lob
. Jn
soge=
nannten Religionssachen haben einige
De=
partementer in die Rechte der
Nationalver=
sammlung und des Königs gegriffen
. Er
werde sich darüber nächstens mit dem
Ge=
setzgebungsausschusse besprechen
. Die
Gefan=
genen zu Caen seyn endlich losgelassen
. Zu
Nevers haben Religionssachen das
De=
partement und die Municipalität entzweyt
,
und einen Aufruhr veranlaßt
. Der
Getrei=
demangel
, den 31 Departementer im
vori=
gen Jahre erlitten haben
, sey auch eine
Quelle von mancherley Unruhen geworden
.
Die von der Naionalversammlung zur
Un=
terstützung bewilligten 12 Millionen seyn
nicht hinreichend
. Es wandern noch
im=
mer viele Franzosen
, selbst von denen
,
die=
man ehedem dritten Stand nannte
, aus
,
doch scheine es
, daß sie dazu bloß religiöse
Beweggründe haben ꝛc
. Jn dieser Woche
noch
, so schloß er
, wolle er
, wenn es der
Versammlung gefälle
, eine umständliche
Re=
chenschaft über die Lage des Reichs ablegen
.
Die Versammlung klatschte
, und
verordne=
te die Erfüllung dieses Versprechens
.
Der Präsident zeigte an
, daß Hr
.
Con=
dorcet mit 231 Stimmen
, von 367
, zum
Präsidenten erwählt worden sey
.
Schweden .
Aus Stockholm wird unter dem 7
. Febr
.
geschrieben
:
Der geheime Ausschuß auf den
Reichs=
tage zu Gesle ist in zwey Departementer
ge=
theilt
, und arbeitet täglich Vor
= und
Nach=
mittags
. Uebrigens finden alle anwesende
Glieder des Reichstages daselbst alles
, was
nur zur Bequemlichkeit sowohl an
Wohnun=
gen
, als Provisionen
, ꝛc
. verlangt werden
kann
. Jede Mittewoche gibt der
Landmar=
schall den Damen der Stadt einen Ball
,
wozu die ganze Ritterschaft geladen wird
.
Auf den Vortrag des Baron v
. Geer hat
der Ritterstand beschlossen
, seine
Protokol=
le drucken zu lassen
; bey den übrigen
Stän=
den ist über einen solchen Antrag noch keine
Berathschlagung gehalten worden
. Der
Kronprinz ist bey allen Versammlungen des
geheimen Auschusses gegenwärtig
, von
dem das eine Departement die
Finanzange=
legenheiten
, und das zweyte die
Angelegen=
heiten der Nationalschuld betreibt
. Jn dem
ersten Departement haben der Herr
Nor=
din
, Priester aus Telesta in Nordland
,
und im zweyten der Bischof Walguist
gros
=
sen Einfluß
. Alle 4 Reichsstände haben
be=
schlossen
, daß für die Wiederherstellung des
Friedens zwischen Schweden und
Ruß=
land eine öffentliche Dankrede gehalten
wer=
den soll
.
”
Die letzthin angeführte Rede
, womit der
König den Reichstages eröffnet hat
, ist von
dem Landmarschalle
, Freyherrn Ruuth
,
fol=
gendermassen beantwortet worden
:
Großmächtigster
, allergnädigster
König
!
Es sind mehr
, als hundert Jahre
ver=
flossen
, seitdem der siegreich aus dem
scho=
nischen Felde zurückgekommen Carl
, ein
dankbares Volk versammelt hat
. Sein
un=
sterblicher Sohn hat nach so vielen Siegen
,
nach so vielen Schicksalswechseln und
ehren=
vollen Unglücken den Genuß einer gleichen
Befriedigung nicht erreichet
. Dieß war
,
nebst allen Ehren
, einem Könige
vorbehal=
ten
, welcher auf den Wellen von
Swenk=
sund das Unglück gerächet
, den Sieg an
die Schwedischen Flaggen
, und die Lorbeern
an seine Krone gebunden hat
.
”
Bey dieser Gelegenheit erfahren die
Rit=
terschaft und der Adel alle diejenige
Rüh=
rung
, welche von den Gesinnungen für den
König
, für das Vaterland
, und für die
Ehre hervorgebracht wird
!
”
Derjenige Stand
, welcher noch den
Schmuck der Schilder trägt
, auf welchen
er seinen Königen gehuldiget
, und mit
wel=
chen er ihnen seine Treue geschworen hat
;
der Stand
, welchen Christian ausrotten
wollte
, als Gustav W⟨a⟩sa aus demselben
sein Geschlecht auf den Thron erhob
, und
mit welchem er zweymahl die zärtlichen
Verbindungen durch die Bande des
Blu=
tes erneuert hat
; der Stand
, dessen
Nah=
men die Zeitbücher Gustav Adolphs
er=
füllen
, wird aus allen Feldern versammelt
,
wo die Kriegsehre den Muth und die
Ta=
pferkeit belohnt hat
; er ehret seinen König
,
seine Mitglieder
, seinen Anführer und
sei=
nen Beschützer
, und er empfängt vor dem
Throne desselben geliebte Mitbürger
,
wel=
che
, entweder in einem heiligen Rufe mit
Unterweisung und Beyspiel zu Pflichten und
Tugenden aufmuntern
, theils mit
würdi=
gem Gebrauche eines kargen Glückes das
allgemeine Bedürfniß unterstützet haben
,
theils mit alten Muthe und Redlichkeit
gegangen sind
, für ein geliebtes Vaterland
zu streiten
.
”
Einigkeit und Vertrauen vereinigen
heu=
te ein Volk
, welches die Befehle seines
Kö=
nigs zu empfangen bereit
, und seine
Absich=
ten zu befördern willig ist ꝛc
.
”
Unter diesen Vorstellungen wagt es die
Ritterschaft und der Adel nicht
, ihre
Au=
gen zu dem hellen Schimmer eines
kommen=
den Tages aufzuschlagen
, welcher von
Sei=
ten Ew
. königl
. Maj
. seinen Schein auf
den Nebel wirft
, der noch den Zeitraum
der Zukunft umhüllet
.
”
Das Herz Ew
. königl
. Maj
. ist bey
die=
ser Gelegenheit nicht gefühllos
. Welcher Tag
des Lebens Ew
. königl
. Majestät
! Welche
Aussichten zur Quale des Neides
! Die
Hoffnung erhebt sich bereits als Bürge der
künftigen Ruhe
. Ehrfurcht und Gehorsam
werfen sich vor dem Throne Ew
. königl
.
Maj
. nieder
; aber Liebe und Vertrauen
drängen sich zu Jhrer Brust
, und die
Zäh=
ren
, welche unsere Worte abkürzen
, sind
keine Thränen der Weichlichkeit
!
”
Zu Ew
. Maj
. Gnade und Wohlwollen
empfiehlt sich die Ritterschaft und der Adel
unterthänigst
!
”
Deutschland .
. Der König von Preussen hat unter dem
4
. Febr
. an den dirigirenden Minister von
Anspach und Bayreuth
, in Ansehung der
Französischen Auswanderer folgende
Ver=
ordnung erlassen
: „
Wir haben gnädigst
be=
schlossen
, einem Theile der Französischen
Auswanderer den Aufenthalt in unserer
dor=
tigen Provinz zu gestatten
, und dabey
die=
jenige Behandlungsart zum Grunde zu
le=
gen
, welche in den Oesterr
.
Niederlan=
den gegen sie beobachtet wird
. Wir
befeh=
len euch daher
, denen
, welche sich in
unse=
re dortigen Lande begeben möchten
, die
Rechte der Gastfreyheit
, alle übrige
Si
=
cherheit und den Schutz angedeihen zu
las=
sen
, der andern Reisenden bewilliget wird
,
aber schlechterdings nicht zu gestatten
, daß
sie Werbungen anstellen
, sich in Haufen
versammeln
, in den Waffen üben
, Lager
halten
, Magazine oder Waffenplätze
anle=
gen
, Pferde kaufen
, oder irgend etwas
un=
ternehmen
, was das Ansehen einer
Kriegs=
rüstung hätte
. Jn Ansehung der Pässe und
der gemeinen Soldaten
; welche bewaffnet
ankommen
, habt ihr eben das Verfahren
zu beobachten
, welches in den Oesterr
.
Niederlanden vorgeschrieben ist
, bey
zwey=
felhaften Fällen zur Gesinnung der Zeit an
die Vorderösterreichische Regierung zu
schreiben
, und euch Nachricht zu erbitten
, wie
es dort gehalten werde
, indem unsere
höch=
ste Absicht dahin geht
, daß die Französ
.
Auswanderer in unsern dortigen Landen
eben so behandelt werden sollen
. Jn
be=
denklichen und unbestimmten Fällen habt
ihr euch an unser Kabinetsministerum zu
wenden
. Wir empfehlen euerer besonderen
Wachsamkeit die Französ
. Emissare
,
wel=
che fast in allen Ländern herumziehen
, um
den Geist der Empörung zu verbreiten
.
So=
bald sie sich durch aufrührerischer Reden
oder Verbreitung empörenden Schriften
kenn=
bar machen
, habt ihr sie sogleich über die
Gränze zu schaffen
, und bey zweifelhaften
Fällen an unser Kabinetsministerum zu
be=
richten
. Bey den Schriften
, welche zum
Aufruhr verleiten könnten
, müßte ihr die
strengste Censur beobachten
, und die
Ver=
breitung auf das sorgfältigste hindern
”
Eben diese Verordnung ist an die
Regie=
rung zu Cleve geschickt worden
, welche in
zweifelhaften Fällen an den K
. K
.
bevoll=
mächtigten Minister Grafen von
Metter=
nich in Brüssel verwiesen wird
.
Die Münsterischen Executionstruppen
ha=
ben am 12
. Febr
. ebenfalls die Stadt
Lüt=
tich und das Land verlassen
, und sind über
Achen nach Hause gezogen
. Der Sage
nach
, sollen wieder Preussische Truppen
,
unter den Befehlendes Generals v
.
Schlief=
fen
, in Lüttich einziehen
.
Anhang zur Wiener = Zeitung 1792 . N ro . 18 .
Wienerische
Grießlerey
= und Brodsatzung
.
Vom 1 . März 1792 .
Das Landachtel : | Kr . |
---|---|
Fein Grieß | Kr . |
Mundmehl | 30 |
Semmelmehl | 22½ |
Pollenmehl weisses | 17½ |
Pollenmehl schwarzes | 13 |
Gerstengrieß | 15¼ |
Kapaunermehl | 10½ |
Brodgewicht . | Kr . | Pf . | Lot . |
---|---|---|---|
Geschmalzenes Eyerbrod 1 | — | 4¼ | |
Mundsemmel | 1 | — | 6½ |
Gemeine Semmel | 1 | — | 9 |
Pollen Brod | 1 | — | 11½ |
Pollen Brod | 6 | 2 | 17½ |
Rocken Brod | 1 | — | 20 |
Rocken Brod | 6 | 4 | 8 |
Verstorbene zu Wien .
Den 24 . Februar . Jn der Stadt .
-
Dem Hrn
. Jak
. Mastallir
, d
. Arzneyk
. Dr
. s
. K
.
Elis alt 1 J . am Graben N . 591 . -
Nr
. Andre Wieser
, bürgl Brunmeist
. alt 38 J
.
im Auwinkl N . 719 . -
Dem Hrn
. Ant
. Konauer
, bg ungar
.
Zischmen=
mach s . K . Ant . alt 1 J . in d . schön Laterng .
N . 772 .
Vor der Stadt .
-
Dem Hrn
. Willib
. Waitzmann
, bg
. Goldarbeit
.
s . T . Cath . alt 30 J . am Neubau N . 112 . -
Anton Eilzenberger
, schutzv
. Schuhmach
. alt 80
J . im Lerchenf . N . 56 . -
Dem Joh
. Mich
. Keinz
, Drechsler
, s
. K
. Mich
.
alt 1 J . zu Mariah . N . 105 . -
Dem Leop
. Zach
, Tagl
. s
. W
. Elis
. alt 60 J
. zu
Erdberg N . 154 . -
Bath
. Rachat
, Bleystiftmach
. Wit
. alt 45 J
. am
ob . Neustift N . 128 . -
Sigm
. Trenko
, Tagl
. alt 60 J
. zu Erdb
. N
. 128
.
Kaspar Schumel , Schuhmach . alt 29 J . am ob .
Neustift N . 46 . -
Regina Matzer
, gew
. Dienstm
. alt 80 J
. in der
Leopoldst . N . 176 . -
Margar
. Dichi
, herrs
. Waldbereit
. Wit
. alt 77
J . in d . Jägerzeil N . 7 .
-
Dem Jos
. Wieland
, Tagl
. s
. Stieft
. Agatha
Pitzlberger , alt 22 J . am ob . Neustift N . 169 . -
Dem Math
. Weissenhorn
, dürr
. Obsthandl
. s
. K
.
Franziska , alt 1 J . auf d . Windmühl N . 29 . -
Joh
. Adergang
, Wais
, alt 7 J
. auf d
. Landstr
.
N . 427 . -
Albert Jungwirth
, Tagl
. alt 64 J
. im Lichtent
.
N . 178 . -
Dem Joh
. Hatzl
, Anstreich
. s
. K
. Joh
. alt 1 J
.
am Magdalenagr . N . 16 . -
Dem Simon Wieländer
, herrs
. Kutsch
. s
. K
.
Rosina , alt 1 J . in d . Josephst . N . 40 . -
Dem Jos
. Bunzengruber
, herrs
. Kutsch
. s
. K
.
Theresia , alt 2 J . auf d . Wien N . 31 . -
Der Anna Bittner
, Schuhmach
. Wit
. i
. K
.
Ve=
ronika , alt 6 J . zu Gumpend . N . 71 . -
Adam Fleischmann
, Arrest
. alt 43 J
. in d
.
Leo=
poldst . N . 203 . - Joh . Schander , Kellner , alt 29 J .
- Joh . Egger , Schreib . alt 67 J . bede b . Barmh .
- Joh . Demel , alt 27 J .
- Mart . Führinger , alt 28 J .
- Rinko Senko , alt 25 J . alle 3 Gem . im Militsp .
- Leop . Prager , Handlanger , alt 21 J .
- Hr . Jos . Klavel , Lottobeamt . alt 72 J .
- Eva Schifferbeker , Polizeysoldat . Wit . alt 50 J .
- Hr . Philipp Zenick , Mediz . Dr . alt 25 J .
- Melchior Stingel , Hutmach . alt 34 J .
- Magd . Bieringer , Hauersw . alt 80 J .
- Elis . Kantner , Pfründl . alt 74 J .
-
Magd
. Rott
, Dienstm
. alt 54 J
. alle 8 im allg
.
Krankenh . - Summa 34 . Personen , darunter 9 Kind .
Den 25 . Februar . Jn der Stadt .
-
Dem Hrn
. Jak
. Fried
. v
. Fucker
, Stadtmedik
. in
Kaschau , s . Fr . Josepha , alt 30 J . in d . Sin=
gerstr . N . 873 . -
Dem Hrn
. Jgnaz Netzel
, bg
. Riemermeist
. s
. K
.
Maria A . alt 4 J . in d . Kärntnerstr . N . 963 . -
Pater Jakob Farkas
, a
. d
. Franziskanerord
. u
.
herrs . Hauskapellan , alt 78 J . a . Kohlm . N . 167 -
Hr
. Bened
. Gottfr
. v
. Helcher
, pens
. k
. k
.
Oberst=
lieut . alt 75 J . in d . Wallfischg . N . 1191 . -
Joh
. Schreyer
, Magistratsraths S
. v
.
Herman=
stadt , alt 10 J . im heil . Kreuzerhof . -
Dem Hrn
. Franz Schestack
, bg
. Fischkäufl
. s
. K
.
Maria A . alt 6 J . in d . Krebsg . N . 400 .
Vor der Stadt .
-
Pater Markus Kollerer
, a
. d
. Minoritenord
. alt
37 J . in in . Klost . in d . Alsterg .
-
Dem Hrn
. Jgnaz Schaden
, bürg
. Zeugmach
. s
.
K . Elis . alt 2 J . am ob . Neustift N . 325 . -
Adam Ramberger
, Schuhmach
. alt 70 J
. am
Neustift N . 66 . -
Gabriel Steyrer
, Extrinit
. Layenbrud
. alt 63 J
.
zu St . Ulrich N . 30 . -
Andre Oettner
, Porzelainmal
. alt 57 J
. in der
Alstervorst . N . 126 . - Laur . Firdinger , Tagl . alt 71 . zu Erdb . N . 145 .
-
Dem Steph
. Hammer
, Kutscher
, s
. W
. Anna
,
alt 34 J . auf d . Windmühl N . 29 . -
Georg Braunhagel
, Weber
, alt 39 J
. am obern
Neustift N . 159 . -
Carl Raner
, Lehenkutsch
. alt 28 J
. auf d
. neuen
Wieden N . 359 . -
Der Regina Ernst
, Musikuswit
. i
. K
. Joh
. alt
1 J . am ob . Neustift N . 60 . -
Dem Steph
. Daneck
, Zimmerm
. s
. K
. Eva
, alt
1 J . im Lichtent . N . 29 . -
Dem Math
. Sack
, Zimmerm
. s K
. Cath
. alt 1 J
.
in d Roßau N . 76 . -
Dem Joh Mayr
, Tagl
. s
. K
. Leop
. alt 2 J
. zu
Gumpend . N . 54 . - Joh . Baur , k . k . Tabackabaldo Aufseh . alt 56 J .
- Anton Christian , Reitkn . alt 60 J .
- Jos . Resch , Pferdkn . alt 22 J . alle 3 b . Barmh .
- Fedor Rentschisch , alt 26 J .
- Georg Neisel , alt 34 J .
- Math . Liebschar , alt 23 J .
- Jos . Schmid , alt 37 J . alle 4 Gem . im Militärsp .
- Joh . Hemerl , Schuhmach . alt 64 J .
- Jos . l'Heureux , Chyrurg . K . alt 1 J .
- Andre Holler , Tagl . alt 32 J .
- Elis . Berger , Soldat . Wit . alt 77 J .
- Anna Schulz , Dienstm . alt 24 J .
- Maria A . Steinmüller , Dienstm . alt 48 J .
- Barb . Michlinger , Pfründl . alt 76 J .
-
Cezilia Schittenhelm
, Schneidermeist
. W
. alt
25 J . alle 8 im allg Krankenh . - Summa 34 . Personen , darunter 8 Kind .
Den 26 . Februar . Jn der Stadt .
-
Hr
. Franz Karl
, gew
. herrs
. Hauschyrurg
. alt 83
J . nächst d . Fischers . N . 431 . -
Fr
. Theresir Oehler
, pens k
. k
Kabinetskouriers=
mit . alt 69 J . am Michaelerpl . N . 1183 . -
Ernst Martin
, k
. k
. böhm
. zu österr
.
Hofkanzley=
both , alt 46 J . im Komödieng . N . 169 . -
Dem Hrn Adam Pfizinger
, bürg
. Bäckenmeist
. s
.
K . Anna , alt 2 J . am roth . Thurm N . 689 . -
Hr
. Ernest Kämpfer
, gew
. herrs
. Kammerdien
.
alt 83 J . in d . Naglerg . N . 181 . -
Fr
. Ursula Borgho
, pens
. k
. k
.
Kammermusikus=
wit alt 78 J . in d schön Laterng N . 775 . -
Fr
. Maria A
. Popp
, bürg
. Schneidermeist Wit
.
alt 80 J . am Franziskanerpl . N . 932 .
Vor der Stadt .
-
Dem Hrn
. Paul Milhofer
, jubil
. magistr
.
Ober=
inslichtschmelzmeist . s . Fr . Cath . alt 76 J . in
d . Leopoldst . N . 163 . -
Dem Hrn
. Pet
. Fegal
, bürg
. Steinmetzmeist
. s
.
K . Theresia , alt 2 J . zu Gumpend . N . 185 . -
Pater Sophonias Viertler
, a d
. Kapuzinerord
.
alt 74 J . in i . Klost . zu St . Ulrich . -
Hr
. Franz v
. Dravszky
. k
. k
. Kriegszahlamtsoffiz
.
alt 48 J . am Spitalb . N . 22 . -
Gertr
. Prückel
, Pfründl
. alt 80 J
. im Lerchenf
.
N . 65 . -
Joh
. Georg Kronaweter
, Tagl
. alt 70 J
. zu
Gumpend . N . 30 . -
Dem Paul Wurm
, schutzv
. Schuhmach
. s
. W
.
Maria A . alt 55 J . am Neubau N . 156 . -
Dem Andre Reichl
, Lederzurichter
, s
. K
. Jos
. alt
1 J . am Thury N . 26 . -
Dem Paul Dabsch
, Tischler
, s
. K
. Jos
. alt 2 J
.
auf d . Landstr . N . 28 . -
Dem Hrn
. Math
. Waldmann
, bg
. Webermeist
.
s . K . Jos . alt 5 J . auf d . neu Wieden N . 252 . -
Dem Jos
. Hirstorffser
, Schneid
. s
. K
. Theresia
,
alt 1 J . im Lichtent . N . 135 . - Valent . Rensch , alt 28 J .
- Jendro Crywack , alt 21 J .
- Mich . Petraß , alt — alle 3 Gem .
- Jos . Gorth , Feldweb . alt — alle 4 im Militärsp .
- Jos . Schaffer , Mühlj . alt 32 J .
- Anna Gestler , Dienstm . alt 18 J .
- Juliana Hietz , Tagl . W . alt 23 J .
- Theresia Graf , Zeugmach . Wit . alt 41 J .
-
Theresia Führwein
, Tagl
. W
. alt 80 J
. alle 5 im
allg . Krankenh . - Summa 27 Personen , darunter 6 Kind .
Den 27 . Februar . Jn der Stadt .
-
Hr
. Jos
. Ketterer
, bürg
. Schuhmach
. alt 51 J
.
in d . Naglerg . N . 198 . -
Dem Gotth
. Lichtenwallner
, schutzv
. Bierwirth
,
s . K . Barb . alt 1 J . in d . Spiegelg . N . 1378 . -
Frl
. Felicitas v
. Roest
, alt 72 J
. in d
. Wallnerstr
.
N . 151 .
Vor der Stadt .
-
Dem Hrn
. Joh
. Kasp
. v
. Scheidlin
, k
. k
.
Nieder=
lagsverwandt . s . K . Lazarus , Carl , Leop . alt
1 J . auf d . Landstr . N . 115 . - Joh . Kurz , Wundarzt , a . 26 J . in d . Leopoldst . N . 4
-
Dem Hrn
. Gottfr
. Paur
, bg
. Posamentiermeist
.
s . K . Leop . alt 1 J . zu Mariah . N . 129 . -
Dem Hrn
. Wolfg
. Schick
, bürg
. Tischlermeist
. s
.
Fr . Eva , alt 59 J . auf d . Laimgr . N . 17 . -
Dem Hrn
. Steph
. Lehmann
, Schullehr
. s
. T
.
Josepha , alt 15 J . am Neustift N . 23 . -
Jos
. Fröhlich
, Porzelainkapseldreher
, alt 55 J
.
im Lichtent . N . 66 .
-
Dem Jos
. Eichmann
, Tischl
. s
. W
. Cath
. alt 54
J . zu Mariah . N . 80 . -
Dem Thomas Haller
, Tagl
. s
. W
. Rosalia
, alt
75 J . zu Gumpend . N . 13 . -
Andre Lager
, Tabacktrafikant
, alt 33 J
. in der
Alstervorst . N . 213 . - Barb . Planer , Dienstm . a . 23 J . a . Spitalb . N . 68
-
Anna N
. Forch
, Flachshandl
. Wit
. alt 89 J
. auf
d . alt . Wieden N 81 . -
Lemos
. Schützenhoffer
, Seidenstrumpfwirk
. s
.
K . Barb . alt 3 J . zu Mariah . N . 20 . -
Erasmus Urtinger
, Kaffeesiederj
. alt 42 J
. am
Hundsth . N . 20 . - Theresia Lotz , alt 27 J .
-
Magd
. Loy
, alt
. 70 J
. bede Dienstm
. im Versorgh
.
in d . Währingerg . - Barth . Stiftel , Tagl . alt 56 J .
- Joh . Rath , Kutscher , alt 46 J .
- Joh . Neumayer , Sailerer , alt 28 J .
- Andre Judmann , Tagl . alt 40 J . alle 4b . Barmh .
- Philipp Hoch , alt 23 J .
- Jos . Kutschera , alt 31 J .
- Paul Kaminsky , alt 34 J . alle 3 Gem . i . Militärsp .
- Barb . Stranzk , Dienstm . alt 26 J .
- Jos . Kek , Tagl . alt 55 J .
- Anna Reiner , Hauskn . Wit . alt 64 J .
- Jos . Rieber , Tagl . alt 38 J .
- Elis . Gittstaller , Dienstm . alt 49 J .
- Maria A Steinwender , Dienstm . alt 38 J .
- Franziska Hartmann , Bedient . Wit . alt 66 J .
-
Maria A
. Riebel
, Lehenkutsch
. Wit
. alt 69 J
.
alle 8 im allg . Krankenh . - Summa 33 . Personen , darunter 4 Kind .
Verlohrner Gegenschein .
Den 12
. Februar ist ein Gegenschein Nr
.
3139 über eine Obligation von 5000 fl
. in
Verlust gerathen
, so von der k
. k
. octroyrten
Banquet am neuen Markt ausgefertiget war
.
Wenn er jemand vorkommen sollte
, wird
höf=
lich ersucht
, obiger Behörde zuzustellen
, indem
er für amortisirt und annullirt gehalten wird
.
Nachricht .
Den 21
. Hornung d
. J
. ist in den k
. k
.
Re=
doutensälen eine länglicht achteckigten goldene
Scharnierdose mit emaillirten Reisen verloren
worden
, wiegt beyläufig 32 bis 33 Dukaten
,
die Ueberlage des hineingesprengten untern
Bo=
dens ist auf einer Seite etwas gehoben
,
wel=
ches mit dem Finger ganz leicht zu entdecken
ist
. Der Finder wird ersucht
, selbe gegen
Be=
lohnung zur k
. k
. Polizeybezirksdirekzion in der
Wollzeil Nr
. 829 zu überbringen
. Wien den
25
. Hornung 1792
.
Nachricht .
Sonnabend den 18
. Februar d
. J
. sind in
dem Gasthofe zum goldenen Ochsen am neuen
Markte alhier 4 verschiedene pfarrliche Gaben
=
und Dienstbücher in Folio
, nebst 2 kleinen
Mehl=
sackeln und 1 groben leinenen Tuch
, alles
zu=
sammen in einen Kornsack eingepackt
, liegen
geblieben
, und nachhin in Verlust gerathen
.
Derjenige
, dem diese Bücher
, die ohnehin
niemand einigen Nutzen oder Vortheil bringen
können
, zu Handen gekommen sind
, wird
höf=
lichst ersucht
, diese gegen eine gute Rekompens
dem Wirth des obbesagten Gasthofes
einzu=
händigen
.
Kundmachung .
Se
. K
. K
. Maj
. haben schon im
verflosse=
nen Monat November 1791 dem K
. K
.
Oberst=
lieutenant v
. Fürnberg mittelst einer
allergnä=
digst erlassenen Hofresoluzion die Freyheit zu
ertheilen geruhet
, in der Zwischenstrecke von
Mölk über die Donau nach Budweis drey
neue Poststazionen
, und zwar die erste in
Luvereck
, gerade an der Donau gegenüber von
Mölk
, die zwote 1 1
/
2 Post weiterhin in dem
Markte Peckstall
, und die dritte 1 Post in dem
Markte Gutenbrunn am grossen
Weinsperg=
walde errichten zu därfen
, derer Herstellung
man nebst Rücksichtnehmung auf die
Anschaf=
fung aller nur immer nöthigen Geräthe
, und
Einrichtungsstücke dergestalt beschleuniget hat
,
daß diese drey Poststazionen nunmehr schon durch
eine geraume Zeit zur ordentlichen Bedienung
eines jeden sie allenfalls Bereisenden in den
voll=
kommensten Stand gesetzt sind
. Man glaubt
sich verbunden
, dem geehrten Publikum
, und
überhaupt einem jeden Reisenden von der neuen
Errichtung dieser Poststazionen Nachricht
er=
theilen
, und sich zu derselben besseren
Aufkom=
men ergebenst empfehlen zu müssen
. Der
ei=
gentlicher Vortheil dieser zum Nutzen des
ge=
schätzten Publikums
, und zur Bequemlichkeit
der Reisenden errichteten Poststazionen wird
jedoch erst dazumal den wahren Endzweck
er=
reichen wenn mittelst allerhöchster Bewilligung
zwischen Annaberg und Scheibs der Weg
Chausseemäßig gebauet
, zu Scheibs eine
Post=
stazion errichtet
, und somit ein neuer Cours
an der bereits his Lubereck bestehenden
Post=
strasse eröfnet seyn wird
, als wodurch alle aus
Steyermark
, Kärnten
, Krain
, dem
Gra=
diskanisch
=
Friaulschent
, und überhaupt die aus
dem ganzen Littorale nach Böhmen reisende
Passagiers
, wenn sie von Bruck an der Muhr
aus (
als wohin dermal ohnehin jeder fahren
muß
, und welche Stazion stäts als das
Cen
=
trum zu betrachten ist
) über Seewiesen
,
Ma=
riazell
, Annaberg
, der neu zu errichtenden
Poststazion Scheibs
, Lubereck
, P⟨e⟩ckstall
,
Gutenbrunn nach Schwarzbach
, und von da
nach Prag ihren Weg nehmen werden
, nicht
nur allein mehr
, als vier Posten Wegs
erspa=
ren
, sondern durchaus auf den drey neu
errich=
teten Stazionen eine best hergestellte Strasse
antreffen werden
. Auch für alle aus dem
Di=
strickte Zwetel nach Oberösterreich
, und in das
römische
. Reich reisende Partheyen
, zeigt sich
hiedurch ein bequemerer Weg
, da sie statt dem
,
daß sie vormals gebürgigt ungemachten
Land=
weg nach Linz fahren mußten
, nunmehr von
Zwetel aus über Gutenbrunn
, Peckstall
,
Lubereck
, sogleich nach Kemmelbach mittelst
der Post kommen können
, dabey beständig an
der gemachten Strasse sich befinden
, wegen der
guten postmäßigen Bedienung nichts werden zu
besorgen haben
, und noch über dies gegen den
vormalig Chausseemäßigen Weg auf zwo
Po=
sten erspahren
, welcher Vortheil auch für alle
als dem Viertel Ober Wiener Wald (
beson=
ders die Eisen
= und Proviantmärkte betreffend
)
nach Zwetel
, und die dortigen Gegenden
rei=
sende Partheyen hier auf eine ähnliche Art
ein=
tritt
. Nachträglich findet man anzumerken
nö=
thig
, daß die Poststazion Lubereck mittelst
ei=
ner weiteren allerhöchsten Hofentschliessung die
Gerechtigkeit besitze
, von da aus sowohl nach
Krems als St
. Pölten und Kemmelhach
di=
rekte die Ritte verführen zu därfen
, wobey
man zugleich Gelegenheit findet anzumerken
,
daß jeder von Lubereck nach St
. Pölten und
Kemmelbach fahrende Passager unentgeltlich
über die Donau geführet wird
.
Reisegelegenheit .
Es ist von Straßburg ein Landkutscher mit
Cavaliers alhier angekommen
, der längstens
bis 6
. März über München
, Augsburg
, Ulm
,
Stuttgard
, nach Straßburg retour gehet
.
Wer bis dahin zu reisen willens ist
, beliebe
sich im blauen Bock zu Mariahilf bey
obbe=
meldten Landkutscher zu erkundigen
.
Bedienter wird gesucht .
Ein Bedienter
, der gut frisiren und
schrei=
ben
, aber sich zugleich über Rechtschaffenheit
und Treue besonders ausweisen kann
, wird
gesucht
, und hat sich solcher in der
Bogner=
gasse Nr
. 219 im 2ten Stock anzufragen
.
Dienstsuchender .
Ein junger Mensch
, ein Tapezierer von
Profeßion
, welcher lange in Frankreich
gear
=
beitet hat
, Französisch und deutsch gleich auf
spricht
, rasiren und frisiren kann
, wünscht bey
einer Herrschaft als Kammerdiener oder als
Haustapezierer anzukommen
. Jst zu erfragen
bey Herrn Genthon
, Kaufmann in der
Nag=
lergasse Nr
. 189 zu ebener Erde
.
Dienstsuchender .
Ein junger Mensch
, welcher in grosse
Län=
der gereist
, und durch sein gutes Betragen
so=
wohl
, als wegen seiner Musikkenntniß auf der
Violin
, Violoncello
, und Traveur
, bey
ho=
hen Herrschaften beliebt gemacht
, auch in der
Schreibart und dem Rechnungsfach erfahren
ist
, worüber er sowohl als wegen seiner guten
Aufführung hinlängliche Zeugnisse hat
, sucht
eine ihm angemessene Bedienstung
. Er wohnt
auf der Windmühl bey der goldenen Kron im
ersten Stock beym Schneidermeister
.
Nachricht .
Von dem Magistrate der k
. k
. landesfürstl
.
Hauptstadt Linz wird anmit allen Hrn
.
Nie=
derlegern und Handelsmännern
, welche die
hie=
figen 2 Jahrmärkte mit ihren Waaren besuchen
,
bekannt gemacht
: das gemäß der von der
hier=
ländig hochlöbl
. Regierung herabgelangten
Be=
stättigung zu Hindanhaltung alles Unfugs
,
und Beybehaltung guter Ordnung
, denselben
aller Kauf
= und Verkauf der Waaren vor den
mittels der Glocke angezeigten wirklichen
An=
fang des jedesmal durch allerhöchste Resolution
vom 30
. April 1753 auf 14 Täge bestimmt
hiesigen Jahrmarkts dergestalt verbothen sey
,
daß von jedem
, der sich in einer
Ueberschrei=
tung dieses Verbots heimlich oder öffentlich
be=
tretten läßt
, jedesmal zu Erlegung einer
Geld=
strafe von 50 fl
. unnachsichtlich verhalten
wer=
den würde
. Wornach sich also dieselbe zu
ach=
ten
, und künftig zu benehmen haben
. Linz
,
den 18
. Hornung 1792
.
Erinnerung .
Von der reichsritterl
. Vinzenz v
.
Suttneri=
schen Herrschaft Kirchstädten im V
. U
. M
. B
.
wird den Anverwandten des zu Ottenthal eben
in V
. U
. M
. B
. als Kooperator verstorbenen
Hrn
. Paul Koch anmit bekannt gemacht
: Es
seyen zwey Stipendia
, jedes mit jährl
. 33 fl
.
30 kr
. in Erledigung gediehen
, welche nach
dem letztwilligen Geschäft des genannten Hrn
.
Paul Koch sel
. für die zum studieren taugliche
Kinder seinen rückgelassenen nächsten
Anver=
wandten
, in Abgang derselben aber an
Kin=
der aus der Pfarr
, die aber eben Fähigkeit
zum studieren haben müssen
, zu verwenden sind
.
Da nun der Hr
. Pfarrer von Wildendirnbach
,
dem gemäß des Paul Kochischen leztwilligen
Geschäfts die Auswahl der Stiftlinge zukömmt
,
hierorts die Anzeige gemacht hat
, daß sich in
seinem Kirchspiel ein Präparandist für die
la=
teinischen Schulen
, oder ein schon wirklicher
Student aus dieser Anverwandtschaft nicht
befinde
, und er daher ausser Stand sey
, die
Alumnos
vorzüglich aus der erwähnten Paul
Kochischen Anverwandtschaft zu wählen
. So
werden von der eingangsgenannten Herrschaft
Kirchstädten die Paul Kochische Anverwandte
,
deren Kinder die obenausgedrückte
Tauglich=
keit besitzen
, und der Stipendien theilhaftig zu
werden wünschen
, hiemit auf den 30
. März
d
. J
. früh um 9 Uhr in den Pfarrhof nach
Wildendirnbach V
. U
. M
. B
. vorgerufen
:
da=
mit sie sich daselbst vor dem Hrn
. Pfarrer über
die Anverwandtschaft behörig ausweisen
, und
die Kandidaten
, versehen mit ihren
Lehrzeug=
nissen
, vorstellen
, der Hr
. Pfarrer die
Aus=
wayl derselben
, jedoch mit Vorbehalt der
aller=
höchsten Bestättigung treffen und die
Herr=
schaft Kirchstädten sich in die Lage setzen
mö=
gen
, über die gewissenhafte Verwendung
die=
ser Stipendien Obsorge tragen zu können
.
Würden an dem bestimmten Tag zu dem sel
.
Hrn
. Stifter der Stipendien würdige
Anver=
wandte nicht erscheinen
, so werden Kinder aus
der Pfarr Wildendirnbach zum
Stipendienge=
nusse ausgewählet werden
.
Geld auszuleihen .
Es sind 12 bis 14000 fl
. Kapitalien auf den
ersten Satz eines Hauses in der Stadt
auszu=
leihen
. (
Einen Unterhändler aber wird kein
Ge=
hör gegeben
.
) Wer also diese Kapitalien
auf=
zunehmen gedenket
, hat sich bey Hrn
. Jakob
Perger
, d
. R
. Dr
.
, a
. H
. u
. Gr
. Adv
.
, am
Hof beym Haasel Nr
. 315 im 3ten Stock des
Nähern zu erkundigen
.
Joseph Edler v
. Hochenberg wird als
Ver=
schwender erklärt
.
Von dem k
. k
. ni
. öst
. Landrecht wird
hie=
mit bekannt gemacht
: es sey auf Ansuchen
des Herrn Ferdinand Edlen von Hochenberg
,
k
. k
. Hofarchitekts und Rathes
, für nöthig
befunden worden
, dessen Sohn Joseph Edler
v
. Hochenberg
, wegen seiner Unwirthschaft und
gemachten Schulden durch gegenwärtiges Edikt
als Verschwender zu erklären
, und demselben
seinen obgedachten Herrn Vater zum Curator
zu bestellen
. Welches jedermann zu dem
En=
de hiemit öffentlich erinnert wird
, daß
nie=
mand mit ersagten Joseph Edlen v
.
Hochen
=
berg einige Geschäfte eingehe
, Kontrakte
ab=
schlüssen
, oder demselben ein Darlehen leisten
soll
; widrigens ein solcher Darleihen seines
ge=
machten Darlehens verlustiger
, und die
abge=
schlossenen Geschäfte und Kontrakte null und
nichtig seyn sollen
; wornach jedermann sich zu
achten
, und vor Schaden zu hüten wissen wird
.
Wien den 17
. Hornung 1792
.
Erinnerung .
Da der Damenfriseur
, Justinian
Boschet=
ti
, mit Mißvergnügen vernehmen mußte
, daß
mehrere übelgesinnte Leute das Gerücht wider
ihn ausstreuen
, als wäre er mit mehreren
Schulden behaftet
, deren Bezahlung ihm
vie=
le Ungelegenheit machen
, vielleicht unmöglich
seyn dürfte
: so sieht er sich genöthigt zur
Ret=
tung seines Credits
, und guten Rufes
,
die=
ses Vorgeben hiemit öffentlich für
ungegrün=
det zu erklären
, und zugleich in der festen
Uiberzeugung Schulden frey zu seyn
, all jene
,
die eine Forderung gegen ihn zu haben
ver=
meinen
, aufzufordern
, das selbe sich
, oder
bey ihm in seiner Wohnung zum goldenen
Stern auf der Brandstadt
, oder bey seinem
Herrn Bestellten
, Doktor Pausinger
,
wohn=
haft auf der hohen Brücke Nr
. 386 im
Ka=
jetanerhause im 3ten Stock einfinden
, und
ge=
gen Ausweisung ihrer Forderung die baare
Bezahlung abholen können
.
Nachricht .
Der Uebernehmer des Pfadlergewölbes bey
der weissen Katze am Graben macht hiemit
al=
len Strickereyarbeit suchenden Personen zu
wis=
sen
, daß er alle Gattungen Strickereyen von
feinsten bis zum gröbsten verfertigen läßt
. Es
können daher diejenigen
, welche derley Arbeit
zu haben wünschen
, sich in obigem Gewölbe
melden
, allwo sie die weiteren Bedingnisse
er=
fahren werden
.
Nachricht .
Da man von Seiten der k
. k
. privil
.
Wa=
gen
= Gewicht
= und Massenfabrik
, welche sich
noch in der Stadt unweit St
. Ruprecht der
schwarzen Bürsten gegenüber in dem Hause Nr
.
470 nächst dem k
. k
. Lotteriehauptamte
befin=
der
, entschlossen ist
, das diesfällige
Waaren=
lager gänzlich ausgehen zu lassen
, so werden
von nun an
, alle auf das beste und in ächten
gehörig zimentirten Stande hergestellte
Waa=
gen
, Gewichter und Massengattungen
, als
:
Probier Schlich
= und Justirwaagen
, alle
Gat=
tungen Patronengewichter und
Originalmas=
sen
, Jubellen
= Dukaten
= seine sogenannte
hol
=
ländische und deutsche Waagen
, Lastwaagen
,
Getreideprobwaagen und Schnellwaagen
, dann
alle Gattungen meßingene und eisene
Gewich=
ter
, auch Jubellen
= und Apothekergewichter
,
Ellen
, Maßstabe
, Visiren
, Pferdmassen
,
Kör=
nermassen und Kohlenstibich ꝛc
. um die äusserst
wohlfeile Preise hindangegeben
.
Anzeige .
Mathäus Petz
, Jnhaber der k
. k
. priv
. weiß
Allaun
, dann sämisch Gärberey und
französi=
scher Händschuhfabrik in der Rossau Nr
. 75
,
der Porzelainfabrik gegenüber
, macht hiemit
dem gesamten Handelsstand und dem
vereh=
rungswürdigen Publikum bekannt
, daß sowohl
in gedacht seiner Fabrik
, als in seiner
Waa=
renniederlag am Bauernmarkt im Gundelhof
,
verschiedene Gattungen von weiß Alaun und
sämisch gearbeiteten Leder
, dann alle Sorten
und Farben von französischen gestickten und
ge=
druckten Frauen
= und Mannshandschuhen um
die billigsten Preise zu haben sind
. Er verspricht
sich daher geneigten Zuspruch
, und versichert
dagegen jedermann der reelesten Bedienung
.
Nachricht .
Jakob Baumann der jüngere
,
Saamenhänd=
ler zur rothen Rose im deutschen Haus auf
dem Stephansplatz in Wien
, verkauft um
bil=
lige Preise ächte Saamen aller Arten der
Ge=
müspflanzen
, Futterkräuter und Forstbäume
,
wovon die Verzeichnisse bey ihm unentgeltlich
zu haben sind
. Er findet es auch einer
gewis=
sen Ursache wegen für nothwendig bekannt zu
machen
, daß er jeder von ihm versendet
wer=
denden Waare einen gedruckten Lieferschein
beylege
, auf welchem jedesmal der Tag der
Absendung die abgegebene Artikeln und deren
Preise bemerkt sind
. Er ersucht daher seine
auswärtige respektive Herren Abnehmer keine
Saamen für von ihm abgegeben anzusehen
,
bey denen sich nicht ein obbesagter Schein
be=
findet
, weil er für die Aechtheit einer solchen
auf einem anderen Platz erkauften Waare nicht
im geringsten haften kann
.
An die Liebhaber der schönen Gartenkunst .
Unterzeichneter
, welcher bey der
gegenwär=
tigen allgemeinen Revolution der Gärten nach
dem englischen Geschmack
, auf einer Reise durch
Europa begriffen ist
, um den Liebhabern der
modernen Gartenanlagen mit seinen während
einem mehrjährigen Aufenthalt in den
berühm=
testen Brittischen Gärten und Parks nach der
Theorie eines Hirschfelds gesammelten
Kennt=
wissen nützlich zu seyn
, und allbereits die Gnade
gehabt hat
, mehrern regierenden hohen Häuser
und Standespersonen
, Plane zu Gärten in den
jetzt herrschenden ganz reinen Geschmack zu
ent=
werfen
, und die Ausführungen zu leiten
: hat
die Ehre einem nach Stand zu verehrenden
Publikum hiemit seine hiesige Ankunft mit dem
Anhang bekannt zu machen
, daß
, weil ihm
schon verschiedene hiesige hohe Herrschaften mit
diesfälligen Aufträgen beglückt haben
, sein
hiesiger Aufenthalt zur Leitung der Anlangen
auf einige Jahre festgesetzet ist
. Er ergreifet
diese Gelegenheit seinen seitherigen Gönnern
,
für die ihm geschenkte Achtung
, Zutrauen und
weitern Empfehlungen seinen unterthänigsten
Dank abzustatten
, und sich in hoch dero
fer=
neren Gnade zugleich zu empfehlen
. Er
schmei=
chelt sich im voraus
, daß diejenigen hohe
Herr=
schaften
, welche ihm bisher die ersten
Gelegen=
heiten angebothen haben
, den von einem
Hirsch=
feld festgesetzten ganz reinen Geschmack der
Gär=
ten in hiesiger Gegend einzuführen und zu
ver=
breiten
, bey Endigung der Anlangen durch die
grosse und äußerst vortheilhafte Einwirkungen
,
welche diese wie an Belustigung leer werdende
,
und durch ihren ganz besondern Geschmack sich
so sehr auszeichnende jüngste der schönen Künste
,
auf die Einbildungskraft und auf die
Empfin=
dung des Menschen beweiset
, in die angenehmste
Verwunderung sich werden versetzt finden
. —
Da derselbe die besten Addressen an
Baum=
händler besitzt
: so erbietet er sich die in einen
solchen Garten etwa erfoderliche ausländische
Gehölzer zu verschreiben
; auch auf Verlangen
Gärten von einem nicht zu grossen Umfang in
Akkord zu übernehmen
, und mit allem
Nöthi=
gen zu versehen
. Briefe sind zu richten
, an
Bernhard Petri
, schönen
Garten=
künstler
, wohnhaft bey dem k
. k
. ni
. öst
.
Wechselgerichts
=
Kanzelistens Hrn
.
Koll=
mann
, in der Leopoldstadt in der
Tan=
delmarktgasse beym rothen Rössel Nr
.
177
.
Kupferstichsammlung zu verkaufen .
Die prächtige Sammlung der in dem
Kunst=
kabinet des in Bruxelles verstorbenen Hrn
. Rath
del Marmol enthaltenen Kupferstiche
, welche
im Ganzen zu verkaufen angebothen wird
, ist
den Kennern und Liebhabern so bekannt
, daß
ein weiterer Ruhm davon überflüßig zu seyn
scheint
. Die in mehrern tausend Abdrücken
bestehende Kunststücke eines Rubens und van
Dyck sind gewiß die vollkommensten und
reiche=
sten in ganz Europa
; die andern
, obschon nicht
in so grosser Zahl
, sind dennoch eben so gut
gewählt
, enthalten Gegenstände der grösten
Seltsamkeit
, und bestehen hauptsächlich aus den
Werken des Jordaens
, Teniers
, Wonwermans
,
Lairesse
, des Grafen v
. Gondt
, des Kabinets
von Reynst
, aus der welschen Schule
; theils
auch aus den Werken des Rembrandt
, Hollaer
,
Woolet und Strange
, alle in den schönsten
und besten Drücken
; weiters aus den Werken
und besten Drücken des Labrun
, Mignard
,
Edelmeck Balechon
, Bartollozi
, Tardieu
,
Vernet und Voner
. Kurz dieses
Kunstkabi=
net verdient hauptsächlich dieserwegen von einem
Fürsten gekauft zu werden
, weil es eine grosse
Zahl vor
= und einziger Stücke des Rubens und
van Dyck enthält
, unter welchen es auch
meh=
rere von diesen großen Meistern unbeendigte und
retouchirte Probdrücke giebt
, nämlich der
be=
rühmte Christ am Kreuz mit dem Schwamm
(
dit à l'Eponge
nach van Dyck
, der heil
.
Jldephonsus und Franziskus von Rubens
, so
auch eine grosse Zahl anderer
. Diejenigen
,
welche dieses Kunstkabinet an sich zu bringen
wünschen
, belieben sich an die Hrn del
Mar=
mol in der Goldgasse zu Bruxelles zu wenden
.
Forte Piano .
Zwey grosse
Forte piano
, dann ein
Posi=
tio
, mit französischer Oktav
, sind täglich zu
verkaufen
. Kauflustige haben sich am
Ju=
denplatz Nr
. 272 im ersten Stock zu melden
.
Neue Musikalien .
Jn dem musikalischen Magazin der heil
.
Drey=
faltigkeitssäule am Graben gegenüber in der
untern Breunerstrasse Nr
. 1152
, sind
fol=
gende Musikalien zu haben
:
Die Overtur aus der beliebten Oper
, Theseus
am Styr
, von Hrn
. Nasolini
, beym
Kla=
vier
, 15 kr
.
A
. Wranizky
, Trois Quatuors pour 2
Vio-
lons
, Alto & Violoncelle Op
. 3
. Liv I
.
a 2 fl
. 30 kr
.
—— Trois deto . Op . 2 . Liv I . a 2 fl . 30 kr .
—— 20 Variations für 2 Violin . a 36 kr .
Kozeluch
, Partie VIII
. Trois Sonat
. pour
Clav
. ou P
. F
. avec Violon & Violoncelle
.
Op
. 28
. a 3 fl
.
Partie X
. Trois Sonat
. pour Clav
. ou
P
. J
. avec l'accompagnement d'un Flute
ou Violon & Violoncelle
. Op
. 34
. a 3 fl
.
—— Una Sonat
. pour Clav
. ou P
. F
. avec
Violon & Violoncelle
. Op
. 36
. — Für die
Anfänger
.
a
40
kr
.
—— Partie IX
. Trois Sonat
. pour Clav
. ou
P
. F
. Op
. 30
. a 2 fl
.
—— Partie XI . Trois deto . Op . 35 . a 2 fl .
—— Una Sonat
. pour Clav
. ou P
. F
. a 4 mains
.
Op
. 29
. a 1 fl
. 20 kr
.
—— Concerto pour Clav
. ou P
. F
. avec
l'accompagnement de 2 Violons
; Viola &
Basse
, 2 Hautbois
, 2 Cors de Chasse Nr
.
V
. a 2 fl
. 30 kr
.
—— Volume J
. Trois Simphonies à Grand'
Orchestre
. a 5 fl
.
—— Volume II . deto deto . a 5 fl .
Pleyel
, Simphonie periodique à 2 Violons
,
2 Hautbois
, 2 Cors
; Alto & Basso Nr
. 8
.
a 2 fl
.
Pfeiffer
, Six Polonoises pour Violon & Basse
.
a 24 kr
.
Kauer
, XII
. Variazioni del Duetto
: Nel cor
piu non mit sento
: per il Clav
. ou P
. F
.
a 45 kr
.
Mozart
, Air avec des Variations pour Clav
.
ou P
. F
. a 45 kr
.
Mestrino
, Concerto A Violon Principale Nr
.
8
. a 1 fl
. 40 kr
.
Auch sind aus der beliebten Oper
, die
Zauberflöte
, von Hrn
. Mozart
, die schönsten
Arien
, Duetten
und
Terzetten
13 Stück
zu=
sammen für 2 fl
. 10 kr
.
, oder auch einzeln zu
haben
.
Neue Musikalien .
Bey Artaria und Comp
. Kunsthändlern am
Kohlmarkt ist in einer sehr schönen reinen und
korrekten Ausgabe zu haben
:
W
. A
. Mozart
, ganz neue
Trio
für
1
Vio-
lin
, Viola
und
Violoncello
. Op
. 19
. 2 fl
.
—— —— Sonata per Clavicembalo 0 Forte
piano
. Op
. 20
. 1 fl
Clementi
, 3 ganz neue
Sonaten
fürs Clavier
mit
Violin
und
Basso
. Op
. 28
. 3 fl
. 30
. kr
.
— — 1 Sonata per Clavicembalo solo
. Op
.
27
. 1 fl
.
Pleyel
, eine der neuesten
Simphonie
in ein
Quartetto
übersetzt auf 2
Violin
, Viola
und
Basso Op
. 28
. 1 fl
. 30 kr
.
Das ganze Balet
,
il Capitanio Cook
, fürs
Clavier allein gesetzt
. 3 fl
.
Auch wird in dieser Kunsthandlung ein
Generalkatalog aller zu habenden Musikalien
gratis
ausgegeben
; zugleich erhält man auch
allda ein thematisches Verzeichniß aller
Pleyel=
schen
Simphonien
, Quintetten
, Quartetten
,
Trios
, Duetten
und
Claviersonaten
.
Nachricht
für die Liebhaber der Zahlenlotterie
.
Jn der Naglergasse im Tabakgewölbe sind
um beygesetzte Preise nachstehende Plane zu
haben
, als
:
1 ) ein Plan auf den ersten Ruf , 30 kr .
2 ) ein deto auf den fünften Ruf , 30 kr .
3 ) ein Plan auf eine einzige Estratnumer 40 kr .
4
) Zahlenversetzung auf den Wiener
= und
Lin=
zerzug 40 kr
.
5 ) deto auf den Grazer = und Brünerzug 40 kr .
6 ) Simpathische Tabelle der 90 Numern 40 kr .
7 ) ein kleiner Rechnungsplan 20 kr .
8
) der dreyfache Plan auf Terno
, Ambo solo
und Estrato 1 fl
. 30 kr
.
Wenn übrigens jemand einen besondern
tief durchgedachten
, und einen sehr
nahmhaf=
ten Gewinn abwerfenden Plan einsehen
, selbst
genau durchforschen
, und allenfalls mit dem
Erfinder gemeinschaftlichen
, überaus
vortheil=
haften Antheil daran nehmen wollte
; der
be=
liebe sich des weitern im nemlichen Gewölbe
zu erkundigen
.
Allgemeine Erdbeschreibung
für die Herren Abnehmer des
Universalat=
lasses nach und zu Herrn Büschings
großer Erdbeschreibung
.
Viele der Herren Abnehmer dieses Atlasses
haben schon lange den Wunsch geäußert
,
da=
zu eine Erdbeschreibung zu erhalten
, welche
ihn näher erläuterte
. Wirklich ist auch ein
solches Werk nothwendig
, weil die meisten
bisherigen Geographieen entweder wegen zu
großer Kürze die Wißbegierde nicht genug
be=
friedigen
, oder wieder zu ausgedehnt und
weit=
läufig sind
, als daß sie für jedermann lesbar
wären
. Auch enthalten die wenigsten dieser
Werke die ganze Erde
, wie denn selbst
Bü=
schings nur Europa und einen kleinen Theil
von Asien abhandelt
. Dieses bewog mich
,
ein Werk zu bearbeitet
, welches dem lesenden
Publikum überhaupt
, besonders aber den Hrn
.
Abnehme⟨r⟩n des Universalatlasses
, dem inneren
Gehalte nach
, willkommen
, und auch der
be=
quemen Art der Herausgabe wegen leicht
an=
zuschaffen wäre
. Der Plan desselben ist im
Auszuge dieser
: Das ganze Werk theilt sich
,
wie der Universalatlas
, in drey Theile
. Der
erste Theil enthält genau nach der Ordnung
des Atlasses
, das östliche und nördliche
Eu=
ropa
, nämlich
: 1
) Ungarn und das
osmani=
sche Reich in Europa
, 2
) Polen und Preussen
,
3
) das russ⟨i⟩sche Reich in Europa
, 4
)
Däne=
mark
, Norwegen und Schweden
, 5
)
Groß=
b⟨r⟩itannien und Jreland
. Der zweyte Theil
beschreibt das westliche und südliche Europa
,
oder 1
) Deutschland und die Schweitz
, 2
)
Jtalien und seine Jnseln
, 3
) Frankreich und
die Niederlande
, 4
) Spanien und Portugall
.
Der dritte Theil handelt von den vier
übri=
gen Welttheilen
, also 1
) von Asien
, 2
)
Afri=
ka
, 3
) Amerika
, 4
) den Südländern
. Jn
Rücksicht der wesentlichen Einrichtung des
Werkes wird sich darin soweit nach Büsching
gehalten
, als er selbst gegangen ist
, nämlich
durch ganz Europa und einen Theil von
Asi=
en
. Es wurde hier dem Auszuge gefolgt
, den
Büsching selbst von seinem größern Werke
ge=
macht hat
, und zwar wörtlich
, denn es wäre
eine alberne Geschäftigleit
, den Lesern die
nämliche Sache auf eine neu Art sagen
wol=
len
, die schon zuvor ein anderer entschieden
besser sagte
. Dort
, wo sich seit der
Erschei=
nung des Büschingschen Auszuges
, etwas oder
alles veränderte
, werden ganz neue
Abhand=
lungen an die Stelle der alten gesetzt
, oder
Zusätzen eingeschaltet
, als
: bey Frankreich
,
(
von welchem Reiche wir
, seinem jetzigen
Zu=
stande nach
, ohnehin noch gar keine
Beschrei=
bung haben
) bey der russisch türkischen
Grän=
zen u
. s
. w
. Bey Bearbeitung des größten
Thei=
les von Asien
, dann bey Afrika
, Amerika
und den Südländern wurde zwar der
nämli=
chen Ordnung der Gegenstände gefolgt
, wie
bey Europa
, doch waren hier andere Qu⟨e⟩llen
nothwendig
, da Büsching diese Welttheile nicht
selbst geographisch bearbeitete
. Jch wählte
hiezu
, so wie zu den Zusätzen bey Europa
, die
Werke eines Wernher
, Fabri
, Schlötzer
,
Bruns
, wie auch die Beyträge des Pfenning
,
Kleinsorg u
. a
. Zu Ende des dritten Theiles
wird ein vollständiges Register über das
gan=
ze Werk beygesetzt
. Um sich dieses Werk
be=
quem anschaffen zu können
, wird es vom
kom=
menden April an in vierwöchentlichen
Lieferun=
gen ausgegeben werden
, und bis zum
künfti=
gen neuen Jahre ist es vollständig
. Jede
Lie=
ferung besteht aus 16 Bogen
, und kostet 24
Kreu⟨z⟩er
. Die erste erscheint am letzten April
,
und hierauf alle vier Wochen eine
. Zu jedem
Theile wird ein unentgeltlicher
, gestochener
Titel gegeben
, und zum ersten Theile auch
noch ein eben solches Zueignungsblatt
. Ausser
der Pränumeration wird diese allgemeine
Erd=
beschreibung so wenig als der Atlas selbst für
irgend jemand zu haben seyn
. Die Hrn
.
Ab=
nehmer belieben sich also in Wien längstens
bis 1ten April
, ausser Wien aber bis 15ten
an eben den Orten zu melden
, wo sie bisher
die Karten des Universalatlasses erhielten
, und
daselbst gegen einen gedruckten
Pränumera=
tionsschein 24 Kreuzer auf die erste Lieferung
zu bezahlen
. Uebrigens wird das Werk in
Oktav auf schönem Druckpapier mit neuen
Lettern
, und unter der sorgfältigsten
Korrek=
tur abgedruckt
, eben so ununterbrochen und
ordentlich fortgesetzt
, und bis zum künftigen
neuen Jahre geschlossen werden
, als bisher
der Atlas selbst immer zur Zufriedenheit
sei=
ner Abnehmer erschienen ist
. Wien den 4
.
Hornung 1792
.
Franz Joh . Jos . v . Reilly .
Säcke zu verkaufen .
Auf der Landstrasse im grünen Kranz Nr
.
176 sind Säcke von dem besten Zwilch
, die
recht gut gelegen halten
, um billigen Preis
täglich zu bekommen
, und ist sich deshalb
alda beym Hausinhaber zu melden
.
Pferde zu verkaufen .
Es sind zwey braune Wallachen
, 15 Faust
hoh
, 5 Jahr alt
, auf dem Neubau beym
gol=
denen Greiffen Nr
. 124 täglich zu verkaufen
;
Kauflustige haben sich bey dem Hausmeister
allda anzumelden
.
Wagen zu verkaufen .
Es ist ein ganz neuer 4sitziger Wagen mit
Vorderdach und Spritzleder
, mit seinem weissen
Tuch ausgefüttert
, der Kasten Chiokoladefarb
mit grünen Streifen lakirt
, das Gestell roth
angestrichen
, um billigen Preis zu verkaufen
.
Das mehrere ist auf der Wieden in der
Favo=
ritenstrasse Nr
. 36 im vorhin gräfl
.
Caramelli=
schen Garten beym Gärtner zu erfragen
.
Monatzimmer zu verlassen .
Jn der Spiegelgasse im Klubb Nr
. 1368
im ersten Stock
, unweit der k
. k
. Burg
,
Pa=
stey
, und Graben
, in einer besonders schönen
und ruhigen Lage
, sind meublirte
Monatzim=
mer mit barquetirten Fußböden täglich zu
ver=
lassen
, und hat sich daselbst beym
Hausmei=
ster
, oder im ersten Stock anzufragen
. — —
Auch findet man in meinem
Kleidermacher=
gewölb im v
. Trattnerischen Freyhofe am
Gra=
ben bereits vorräthige Kleidungsstücke
, als
Herrkapute und Chemise
, dann Livreekapute
u
. s
. w
. nebst diesen wird man auch mit
al=
len andern Kleidungsstücken auf das
geschwin=
beste bedient
, wovon das Haupttarif eben
all=
da einzusehen ist
.
Philipp Otto .
Wohnung zu verlassen .
Kommenden Georgi ist zu Margarethen an
der Hauptstrasse bey der goldenen Sonn Nr
.
31 eine schöne grosse Werkstadt
, so 8 Fenster
auf die Gasse
, und soviel in Hof
gegeneinan=
der mit vollkommener Lichte hat
, samt 2
Zim=
mer
, Küche
, Boden und Holzlage
, wozu eine
aparte Stiege ist
; dann aber eine kleine
Werk=
stadt allein
, zu verlassen
. Wer selbe bestehen
will
, hat sich beym Hausinhaber allda
an=
zufragen
.
Wohnung samt Garten zu verlassen .
Zu Ende der Heugasse Nr
. 347 in der
Nä=
he und Höhe des obern Belvedeurs
, folglich
in der schönsten und gesündesten Gegend ist
eine Wohnung von 17 groß und kleinen
Zim=
mern
, 3 Kucheln
, 2 Stallungen
, 1
Wagen=
schupfen samt übriger Zugehör
, nebst einem
grossen mit Bogengängen gezierten Garten
, aus
welchem die Stadt mit den meisten Theil der
Vorstädte zu übersehen ist
, jedoch ohne Genuß
der Früchte
; dann eine kleine Wohnung von
4 Zimmern nebst Zugehör
, und einem kleinen
Garten
, mit dem Genuß der Früchte täglich
,
und um billigen Preis zu verlassen
. Des
wei=
tern hat man sich beym Hausmeister allda
an=
zufragen
.
Wohnung samt Garten zu verlassen .
Kommenden Georgi ist in der Alstergasse Nr
.
25 der ganze erste Stock samt Garten
, wie
auch Wagenschupfen und Stallung zu
verlas=
sen
. Das mehrere ist beym Hausmeister allda
zu erfragen
.
Wohnungen und Garten zu verlassen .
Jn der Leopoldstadt in der Schifgasse
, beym
goldenen Schif Nr
. 42
, ist eine Wohnung von
4 Zimmern mit der schönsten Aussicht über die
Donau gegen der Stadt
, dann 2 eigends für
den Sommer zubereitete Zimmer
, deren eines
mit einem grossen Billard versehen
, und
wo=
von man den freyen Prospekt gegen die Glacis
und Kaltenbergergegend hat
, dann ein sowohl
für Blumenwerk als Küchenwaare sehr
schick=
sam mit einem Pumpenbrunn versehener Garten
,
eine gewölbtes Stallung auf 4 Pferde
, nebst
ei=
nem für einen verheiratheten Kutscher oder
Be=
dienten anwendbaren Zimmer und Küche
, ein
gewölbtes Magazin für Heu
, Stroh
, oder
Ha=
ber
, eine Wagenschupfe
, Keller
, Holzgewölb
,
und Boden zu verlassen
. Wer solche zu
be=
stehen gedenket
, beliebe sich diesfalls beym
Hausinhaber allda im ersten Stock anzufragen
.
Landwirthschaft zu verkaufen .
Eine halbe Stunde ausser Wien auf der
Baadnerstrasse ist eine Wirthschaft zu
verkau=
fen
, bestehend in 26 Joch Aeckern und einem
Mayerhof
, nebst Küh
= und Pferdstallungen
,
Stadel und Schupfen
, wie auch ein
Herrschafts=
gebäude
, bestehend in 2 grossen Sälen
, und
11 Nebenzimmern
, wovon einige mit
beson=
ders schöner Spalier
, und Heizöfen nach dem
neuesten Geschmack versehen sind
, dann auch
ein grosser Obst
= und englischer Garten
, im
Obstgarten befinden sich 2 Teuche
, ein
chine=
sisches Lusthaus auf einer Anhöhe
, unter
wel=
chen die Keller sind
, auch sind 8 bis 9
Zins=
partheyen daselbst
, und extra Stallung
. Wer
Verlangen tragt solche Realitäten an sich zu
kaufen
, hat nähere Erkundigung entweder im
Burgerspital
, gegen die Kärntnerstrasse im 2ten
Stockbey Hrn
. Dr
. Edlen v
. Sensel
, oder in
der untern Bäckenstrasse bey der weissen Rose
Nr
. 762 im alten Stock rechterhand einzuhollen
.
Haus zu verkaufen .
Das sogenannte Hoftischlerische 3 Stock hohe
festgebaute burgerl
. Haus am alten Kienmarkt
Nr
. 474
, wobey sich eine geraumige uralte
Tischlerwerkstatt befindet
, ist gegen billigen
Preis und Bedingnisse täglich zu verkaufen
.
Kauflustige belieben sich bey Hrn
.
Wechselge=
richtsadvokatens und kaiserl
. Notar
, Anton
Riedl
, im Gundlhof im 3ten Stock zu melden
.
Haus zu verkaufen .
An der Mariahilferlinie rechts auf der
Kaiserstrasse der Windmühle gegen über ist
das Haus Nr
. 154 täglich zu verlassen oder
zu verkaufen
: es bestehet in 7 Zimmer
, zwey
Kucheln mit Waschkessel und Backofen
, hat
grosse Böden
, zwey Höfe
, wovon einer ein
Viehhof ist
, Stallung für Pferd oder Kühe
,
und andere Bequemlichkeiten
, einen grossen
Keller
, einen Brunn im Hof
, nebst einen
grossen Obstgarten mit Lusthaus und auch
einen Brunn im Garten
. Liebhaber haben sich
dieserwegen im tiefen Graben im
Komposizions=
gewölb
, zum goldenen Crocodill
, anzufragen
Haus zu verkaufen , oder zu verlassen .
Es ist ausser der Mariahilferlinie nicht weit
von Schönbrunn in der schönsten Lage und
Aussicht ein mit 1 Stockwerk versehenes
neu=
gebautes Haus
, samt Stallung
,
Wagenschu=
pfen und Garten in Bestand zu verlassen
, oder
zu verkaufen
; das mehrere ist bey Hrn
.
Jo=
seph Bostar in der Stadt in der Naglergasse
Nr
. 196 im 2ten Stock rückwärts zu erfragen
.
Haus zu verkaufen .
An der Hernalserlinie in der Alservorstadt
der Bründlmühl gegenüber ist das Haus Nr
.
142
, welches sowohl wegen den aneinander
stossenden Zimmern
, die sehr licht
, als wegen
den Wasser und freyen Platz besonders
vortheil=
haft für eine Fabrik wäre
, um billigen Preis
täglich zu verkaufen
, auch kann das meiste
Geld auf 2 oder 3 Jahre auf den ersten Satz
gegen die landesüblichen pr
. Ct
. liegen bleiben
.
Anbey ist zu ebener Erde eine grosse Wohnung
die ebenfalls zu obigen Gebrauch wäre
, aus
Georgi zu verlassen
. Liebhaber in beyden
Fäl=
len können sich bey Hrn
. Franz Derffel in der
Josephstadt an der Glacis Nr
. 7 wo die
Schmie=
de ist im ersten Stock Nr
. 3 melden
.
Wohnungen zu verlassen .
Zu Währing vor der Linie im Hause Nr
.
64 wird ein erster und zweyter Stock
,
wor=
aus jede Parthey frey
, ohne einander zu
schie=
niren
, in ihren Obstgarten spazieren gehen
kann
, verlassen
. Wenn ein Liebhaber beyde
Wohnungen und auch bende Theile Gartens
bestehen will
, steht es in seiner Willkühr
.
Nähere Nachricht täglich beym Hausinhaber
zu nehmen
.
Haus samt Garten zu verkaufen .
Zu Währing in der Herrngasse ist das
wohl=
konditionirte Herrschaftshaus mit einem kleinen
doch niedlichen Gärtel Nr
. 57
, täglich zu
ver=
kaufen
. Es besteht solches im obern Stock aus
12 Zimmern
, 2 Cabineten
, und einer Küche
;
dann zu ebenem Fuß aus 8 Zimmern
, 2
Ka=
bineten
, 4 kleinen Küchen
, einer grossen
Herr=
schaftsküche mit Speis
, 3 Holzgewölben
, 2
Stallungen
, eine auf 6
, die andere auf 4
Pfer=
de
, mit abgetheilten Heuböden
, Remisen auf
4 Wägen
, prächtige Keller und grosse
Bö=
den
, welche durchaus mit Ziegeln gepflastert
.
Kauflustige haben sich dieserwegen bey dem
Ei=
genthümer selbst in der Jägerzeil beym
brau=
nen Hirschen Nr
. 3 im 2ten Stock anzumelden
.
Bis zu einen ereignenden Verkauf aber dienet
zur Nachricht
, daß auch 1 oder 2 Wohnungen
in diesem Haus von Georgi an über Sommer
in Bestand hindangegeben werden
.
Landwirthschaft zu verkaufen .
Nahe bey Traiskirchen und Baaden an der
Kaiserstrasse ist eine Wirthschaft täglich zu
verkaufen
, bestehend in 54 Joch gut
zugerich=
teten Aeckern
, wovon 25 Joch mit Korn
an=
gebauet
, und 6 Joch zur Sommerfrucht
zu=
gerichtet sind
, in 28 Tagwerk Wiesen
, einem
gemauerten Wohnhaus mit 3 Zimmern
,
ei=
ner Speis
, einer Kuchel mit einem Backofen
,
einem Pferd
= Ochsen
= und Schaafstall
, einem
neuerbauten Stadel
,