Nro.
51.
Mit k. k. allergnä
Freiheit
Wiener Zeitung.
Sonnabend, den 27. Junius 1795.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Se. Maj. haben dem bisherigen Rector
des Lemberger ruthenischen General=
Seminars Anton Angellowitz, in der
gnädigen Rücksiche seiner durch
ausgezeichne=
te Verwendung in verschiedenen Lehrfächern
und geistlichen Aemtern, vorzüglich aber in
Ausbildung der Zöglinge von dem
griechisch=
katholischen Seminarium, um den Staat
und um den Kierus erworbenen rühmlichen
Verdie ste, das erledigte
griechischkatholi=
sche Bisthum zu Przemißl zu verleihen
geruhet.
Se. Maj. haben dem Hofkriegssekretar,
Jgnatz Hille, zum Merkmahle Allerhöchst
dero Zufriedenheit, über dessen Langjährige
so getrene als nützliche Verwendung, und die
dadurch erworbenen ausgezeichneten
Ver=
dienste, mit einer goldenen Ehren=
Denk=
münze, zu begnadigen geruhet-
Herr Joseph Müller, Hofftanar und
Eigenthümer der K. K. privilegirten
Kunst=
gallerie am Kohlmarkte, hatte am 24. d.
M. zum dritten Mahle die Gnabe, daß seine
Gollerie von Jhren Majestäten dem Kaiser
und der Kaiserinn, in Gesellschaft der
Erz=
herzoge Karl, Leopold und Joseph
Kö=
nigl. Hoh, besuchet wurde. JJ. MM.
und KK. HH. äusserten über die bis zum
Reden täuschende lebensgrosse Abbildung der
Frau Erzherzoginn Clementina K. H.,
welche Hr. Müller von dem Königl.
Nea=
politanischen Hofe zu versertigen den
Auf=
trag hatte, auch nächstens nach den
Be=
stimmungsort versenden wird, so wie über
dessen übrige Arbeiten die vollkommenste
Zu=
friedenheit, und geruhten in den ⟨huldvoll⟩ Ausdrücken ihn allerhöchster ⟨Freude⟩
zu versichern.
Tags zuvor beehrten auch Jhre Königl.
Hoh. die Frau Erzherzoginn Maria
Chri=
stina, diese seit der Zurückkunft des Hrn.
Müllers aus Jtalien besonders
sehens=
würdige, und für Deutschland höchst
in=
teressante Kunstgallerie mit einem Besuche
und höchstdero vollkommensten Beyfalle.
Bey der Universal=Staats=Schuldenkasse
haben an freywilligen Kriegsbeyträgen
ab=
geführt:
Guld. Kr.
Die Königl. Stadt Hermannstadt
und die dazu gehörigen
Stuhls=
dörfer durch das dortige
Ka=
meralzahlamt.....1484 45 ½
Die Stadt Kronstadt und
der=
selben Distriktl....306 48
Ludwig Graf v. Teleky.. 100 —
Die Witwe des verstorbenen
Feldzeugmeisters, Freyherrn
v. Rouvroi..... 102 —
Gotthard Zwilling.... 1 —
Paul Kiß und Diossegh.. 3000 —
Graf v. Brigido, Gouverneur
zu Triest, für 2 Ungenannte 1225 —
Der jubilirte Kön.
Siebenbür=
gische Gubernialrath v.
Han=
nenheim...... 300 —
Franz v. Paumgartner,
Apo=
theker zu Ketskemet.. 64 29
Ein Ungenannter.... 110 —
Ein anderer...... 30 —
Jn Beziehung auf die am 28. April in
der Stadt Fulnek ausgebrochene
Feuers=
brunst und die davon Anfangs verbreiteten
zum Theil irrigen Nachrichten, meldet ein
Schreiben aus dieser Stadt, vom 20. d.
M., daß dieser unglückliche Brand swar
94 Häuser, doch nicht, wie es hieß, fast
die ganze Stadt Fulnek, die aus 384
Häu=
sern bestehet, getroffen habe; daß nach der
von der politischen Behörde aufgenommenen
gewissenhaften Beschreibung, der
Feuerscha=
den nicht eine halbe Million, sondern doch
immer einen empfindlichen Betrag von
152,300 Guld. ausmache, endlich daß in
Rücksicht auf den Ursprung dieses Brandes
ein eingeborner Fulneker, dessen Eltern kein
eigenthümliches Haus besitzen, zwar aus
Verdacht eingezogen, doch weder durch sein
Geständniß noch sonst davon überwiesen
worden, folglich auch die von ihm
er=
wähnte unnatürliche Bosheit keinerdings
erprobt sey.
Kriegsbegebenheiten.
Der kommandirende General der K. K.
Armee in Jtalien, Feldzeugmeister,
Ba=
ron de Vins, hat am 3. May einen Theil
der Armee aus dem Lager bey Aqui nach
Dego vorrücken lassen, und ist bald
hier=
auf selbst nach Dego abgegangen, wohin
dann auch die übrigen Truppen nachgefolgt
sind. Nach einer seit dem unter dem 14.
Junius eingesandten Anzeige, hat er an
diesem Tage einen Theil der Armee ein
La=
ger bey Carcare beziehen lassen, und die
Anordnung so getroffen, daß in wenigen
Tagen alle im Piemontesischen befindliche
Truppen beysammen seyn, und in einer
Entfernung von 3 Stunden dem Feinde sich
genähert haben werden.
Ausländische Begebenheiten.
Jtalien.
So weit die Berichte aus Turin vom
13. Jun. reichen, ist bis dahin zwar
allent=
halben der kleine Krieg fortgesetzt worden,
aber ausser dem hat keine Unternehmung
von Bedeutung Statt gehabt.
Nach Briefen aus Nizza scheinen sich
die Franzosen mehr mit den in Toulon
und anderen mittägigen Gegenden
ausge=
brochenen Unruhen, als mit anderweitigen
Rüstungen zu beschäftigen. Der General
Kellermann ist am 26. May wieder zur
Armee abgereiset.
Jm Hafen von Livorno sind am 9.
Jun. zwey Genuesische Galeeren
eingelau=
fen, um die Genuesischen Handelsschiffe
gegen die barbarischen Korsaren zu schützen,
die sich wieder sehr zahlreich in dem
mit=
telländischen Meere einfinden.
Der Getreidemangel, der fast durch ganz
Europa herrschet, wird nun auch zu Kom
fühlbar. Obschon die Getreide=Behörde
alle Sorgfalt anwendet, die Stadt mit den
nöthigen Vorräthen zu verschen, so ist es
doch schon dahin gekommen, daß von dem
feinem Brode das Pf. um 4 Bajochi
be=
zahlt wird. Da die meisten Gegenden
um Kom in eben dem Falle sind, so hat
der Papst bereits unter dem 6. Junius den
Banquier Bottoni mit dem Auftrag
ab=
gesendet, wenigstens 50,000 Säcke
Ge=
treides zu erkaufen, und sogleich nach Kom
zu senden, damit man die bevorstehende
Erndte abwarten könne. Jnzwischen hat
der Duca Braschi, des Papstes Nepote,
3000 Metzen nach Rom bringen lassen.
Der Papst hat auch den Marchese
Gun=
di nach Genua gesendet, um allda für die
Apostolische Kammer ein Anlehn von 500,000
Scudi, zu 4 ½ v. H. an Zinsen, zu
eröff=
nen. Zur Sicherheit werden den
Darlei=
hern alle Güter der Mesola verpfändet.
Weil auch das baare Geld in Kom
täg=
lich minder wird, das Papiergeld aber
schon 7 v. H. verliert, so hat der Papst
eine Kongregazion von 4 Kardinalen
er=
nannt, welche Sr. Heil. Vorschläge, wie
diesem Uebel abzuhelfen wäre,
überrei=
chen sollen.
Aus Korsika sind zwey Kommissare nach
Rom gekommen, die, wie verlautet, den
Auftrag haben, in Sr. Großbrit. Maj.
Nahmen mit Sr. Heil. über verschiedene
Kirchen=Angelegenheiten besagter Jnsel in
Unterhandlungen zu treten. Sie sind von
dem Papste in einer besondern Audienz,
sehr gnädig aufgenommen worden, und
haben seit dem mit dem Staatssekretar
öf=
tere Unterredungen.
Die Korsaren der Barbarey sind so
zahlreich in dem mittelländischen Meere,
und die Küsten des Kirchenstaates sind in
einem so wehrlosen Zustande, daß jene sich
seit kurzem öfter schon erkühnet haben, an
verschiedenen Orten an das Land zu steigen,
und Menschen und Vieh zu rauben. Es
sind deswegen mannigfaltige Beschwerden
nach Rom gekommen, daher denn auch
der Papst, nach einer am 9. Jun.
gehal=
tenen Kongregazion der Kardinale, den
Befehl nach Civita vecchia gesandt hat,
daß die päpstlichen Galeeren sich sogleich
fertig machen, und in die See gehen
sollen.
Frankreich.
Daß die Konvenzion manchmahl nach
Um=
ständen gegebene Dekrete zurückzunehmen
in den Fall komme, hätte bey dem äusserst
unstäten Gange der Französischen
Revolu=
zion eben nichts Befremdendes; aber daß
seit langer Zeit kein wichtiges Dekret sich
aufrecht erhalten könne, und selbst
Dekre=
te, die nach einer reifen dreytägigen
Er=
örterung über Gegenstände, welche
unwan=
delbaren Grundsätzen unterliegen, abgefaßt
wurden, nach wenigen Tagen wieder ausser
Wirkung gesetzt und abgeschaft werden:
die=
ses ist ein redender Beweiß, wie fehlerhaft
die gegenwärtige Gesetzgebung und
über=
haupt diese Gesetzgebungsart sey. Man
hat das Dekret, nach welchem die
Staats=
güter sogleich zu 75 Mahl ihres
Pachter=
trags vom J. 1790 veräussert werden
soll=
ten, mit dem größten Beyfalle
aufgenom=
men; aber kaum waren einige Tage
ver=
flossen, so fand man daran schon
wesent=
liche Gebrechen, und am 7. Jun. schlug
der Finanz=Ausschuß verschiedene
Nach=
trags=Artikel vor, die den erkannten
we=
sentlichsten Gebrechen abhelfen sollten. Bey
dieser Gelegenheit ward das ganze Dekret
lebhaft bestritten. Reubel sagte, daß
da=
durch die Staatsgüter verschleudert
wür=
den, und man endlich, wenn man noch
neue Aßignaten ausgeben müßte, kein
Un=
terpfand für dieselben mehr anzubiethen
hätte; daher arbeite auch der
Wohl=
fahrts=Ausschuß gemeinschaftlich mit den
übrigen Ausschüssen daran, der
Konvenz=
gegen dieses Dekret Vorstellungen zu
ma=
chen. Dübois Crance sprach ebenfalls
dagegen und führte den Fall von einem
Gu=
te an, das auf 186,000 Liv. geschätzt war,
und nun, nach dem Ertrage der Pachtung
für 90. 000 Liv. verkauft werden müßte,
daher auch schon von 300 Käufern in
An=
spruch geommen worden sey. Er
verlang=
te, daß man eine allgemeinen Plan
vor=
lege, wie die Auslage eines neuen
Feld=
zugs bestritten, und der öffentliche Kredit
delebt werden könnte. Er führte an, er
ha=
be eben ein Mitglied des Finanz=Ausschusses
sagen hören, daß, weil alle Quellen
er=
schöpft wären, man nun zu den
Requisi=
zionen und zur Wiedereinführung des
Ma=
ximum seine Zuflucht neßmen müsse.
Clau=
zel sagte, man hätte gehofft, durch
be=
sagtes Dekret eine grössere Wohlfeilkeit
der Lebensmittel zu bewirken, indem die
Aßignate einen bessern Anwerth erhalten
würden; aber im Gegentheil hätten die
Aßignate seit dem noch täglich
abgenom=
men. (Doch schreibt man aus Basel
un=
ter dem 10. Junius: „Zu Folge des
De=
krets der Nazional=Konvenz. wegen des
Verkaufs der Staatsgüter, sind die in
Elsaß gelegenen reissend verkauft worden.
Die Bauern sind haufenweise mit
Geldsä=
cken nach Strasburg gekommen, um
Aßig=
nate einzukaufen, die sogleich um ein
Be=
trächtliches stiegen. Von hier aus sind
in wenig Tagen für mehr als 3 Millionen
Aßignate nach Elsaß verhandelt worden")
Mathieu nahm sich des Dekretes an:
„Die Hauptursache von dem Mißkredite
der Aßignate, sagte er, ist die
Wandelbar=
keit der Entschließungen der Konvenz. in
Finanz=Sachen; es wäre zu wünschen,
daß die Einwendungen, die hinten her nach
einem gemachten Dekrete gemacht werden,
vorausgesendet würden u. s. w. Nachdem
noch lange theils für, theils gegen das
Dekret gestritten worden war, ist endlich
dekretiret worden, daß es, so wie alle
dem=
selben zu Folge gemachten Zutheilungen
sus=
pendirt seyn, und die vereinigten Ausschüsse
einen allgemeinen Finanzplan vorlegen sollen.
Der beklagenswürdige Sohn und Thron
erbe des unglücklichen Königs Ludwigs
XVI. ist nun seinem Vater in eine bessere
Welt nachgefolget, und scheint, wie dieser,
nach langen Qualen, ein Martyrer der heil=
lo⟨s⟩en Revoluzion, jedoch nur durch geheim
Mittel, geworden zu seyn. Sein Tod tritt
gerade in dem Zeitpunkte ein, wo der
Ven=
dee=Krieg von neuem aufglimmt, Ludwig
der XVII. das allgemeine Losungswort, und
dessen Wiedereinsetzung auf den Thron
sei=
ner Väter, das Ziel aller Unternehmungen
angeblich sogar einer von den geheimen
Ar=
tikeln war, womit man die ihrem Könige
noch immer getreuen Einwohner der soge
nannten Vendee zur Annahme des Friedens
zu bewegen suchte. Am 9. Junius trit
Sevester, im Nahmen des Sicherheits=
Ausschusses, in der Konvenzion auf, und
zeigte des Dauphin Tod ungefähr in
fol=
genden Worten an: „Bürger! Seit
eini=
ger Zeit liet der Sohn Capet's von einer
Geschwulst am rechten Fusse und am
lin=
ken Arm; am 5. May nahmen die
Schwer=
zen zu; der Kranke verlor den Appetit und
es trat ein Fieber ein. Der berühmte
Ge=
sundheits=Beamte (Arzt) Dessaux ward
berufen ihn zu besuchen und zu
behan=
deln; seine Einsichten und seine
Rechtschaf=
fenheit waren uns Bürge, daß keine der
Menschlichkeit schuldige Sorgfalt
unterblei=
ben würde. Jndessen ward die Krankheit
sehr bedenklich. Am 4. Jun. starb
Des=
saux. Der Ausschuß ernannte an dessen
Stelle den Bürger Peletan, einen sehr
be=
kannten Gesundheits=Beamten, und der
Bürger Dümangin, erster Arzt an dem
Hauptspitale, ward ihm beygegeben. Jhr
Bericht von gestern um 11 Uhr
Vormit=
tags kündigte schlimme Symptomen an,
und ein Viertel nach 2 Uhr Nachmittags,
haben wir die Nachricht von dem erfolgten
Tode erhalten. Der Sicherheits Ausschuß
hat mir aufgetragen euch davon zu
unter=
richten. Alles ist erhoben. Hier sind die
geführten Protokolle, welche in euren
Ar=
chiven verbleiben sollen."
„Die Volksbühnen, sagt ein Jurnalist,
haben diesen Bericht angehört, ohne irgend
ein Zeichen, weder von Beyfall noch von
Mißfallen zu geben. Aus den Protokollen,
fährt er fort, erhellet, daß die Krankheit
eine Schwindsucht, eine allmählige Aus=
zehrung war, die sehr viel auf die
Geistes=
kräfte gewirkt und endlich den Tod gebracht
hat."
Jn eben der Sitzung kündigte
Camba=
ceres, im Nahmen des Wohlfahrts=
Aus=
schusses, aus einem Briefe des Generals
Hatry, vom 7. Junius, die Einnahme von
Luxemburg an. Die Konv. hat
darü=
ber dekretiret, daß die Armee, welche die
Festung erobert, wie die Sambre= und
Maß=Armee, welche die Belagerung
ange=
fangen hat nicht aufhören sich um das
Vaterland verdient zu machen.
Sevestre las auch einen Bericht der bey
der Armee in Jtalien stehenden
Volksre=
präsentanten, worin es heißt, die
Terro=
risten hätten es versucht die Armee in
Em=
pörung zu setzen, es habe ihnen aber hier
wie in Toulon mißlungen. Eins Anzahl
von 88 Toulonern, welche die Stadt
ver=
lassen hatten, als die Engländer dieselbe
zu räumen genöthiget wurden, wären nach
Nizza gekommen; man habe sie aber
ins=
gesammt an das Kriminalgericht zu Grasse
gesendet, und 24 andere Ausgewanderte
würden eben den Weg wandern.
Großbritannien.
Am 4. Jun. wurde zu London das
Ge=
burtsfest des Königs, der sein 58. Jahr
antrat, gefeyert. Die Versammlungs=Zim
mer bey Hofe waren von der glänzendsten
Gesellschaft gedrängt voll, und es waren
über 20 fürstl. und königl. Personen
gegen=
wärtig. Abends war die Stadt erleuchtet,
Während der Beleuchtung zog sich ein
Ge=
witter auf, und indessen der Aberglaube
mit bangem Gefühl erwartete, daß
viel=
lticht einige Weissagungen des jüngsthin
eingezogenen Propheten Brothers, welcher
geweissagt hatte, daß am 4 Junius
Lon=
don ein grosses Unglück treffen würde,
er=
füllt werden dürften, ergoß sich ein
sanf=
ter befruchtender Gewitter=Regen, nach
welchem das durch eine lange Dürre
ver=
trocknete Erdreich bisher geschmachtet
hat=
te. Abergläubige Personen waren auch
da=
durch an diesem Tage sehr bestürzt gewor=
den, daß die Glocke der St. Paulskirche
zehnmahl 3 Viertel in einer Stunde schlug;
ein Umstand, der aber daher rührte, daß
die Uhr eben revarirt wurde.
Herr d'Hervilly, Kommandeur der
Fran=
zösischen Legion zu Southampton, und die
andern Französischen Offizier haben Befehl
erhalten, sich auf das schleunigste zu ihren
Korps zu verfügen und sich zur
Einschif=
fung fertig zu halten. Der Plan einer
Ex=
pedition und Landung bey St. Malo an
der Französischen Küste, um die dortigen
Royalisten zu unterstützen, ist wieder
er=
neuert, zumahl da viele von Brest
entkom=
mene Britische Gefangene melden, daß die
Brester Flotte größtentheils abgetackelt sey,
und also nicht wirksam seyn könne. Der
Bischof von Dol und viele aus Bretagne
ausgewanderte Geistliche werden zugleich
mit nach der Französischen Küste
abge=
hen.
Die Ostindische Kompagnie hat nun
wirk=
lich mit 508 Stimmen gegen 220
beschlos=
sen, dem Hrn. Hastings eine
Entschädi=
gung der Prozeßkosten, von 71,000 Pf.
Sterl. und eine Pension von 5000 Pf. zu
bewilligen. Es scheint aber, daß man im
Parlamente dieser Großmuth der
Kompag=
nie, wozu man sie nicht berechtiget glaubt,
Einhalt thun werde.
Das Parlament hat am 3. Jun. die
freye Einfuhr der Seide und des Flachses
von jedem mit England in Freundschaft
stehendem Lande bewilliget.
Als die Bill für den Prinzen von
Wal=
lis zum zweyten Mahle gelesen werden
soll=
te, behielt sich Hr. Grey seine
Bemerkun=
kungen darüber für eine andere Gelegenheit
bevor, doch wollte er, daß man auch
dar=
über stimmen sollte, worauf 50 Stimmen
für und 19 gegen die zweyte Lesung waren.
Die Bill, wodurch der Prinzeßinn ein
Witwengehalt von 50,000 Pf. versichert
werden soll, wurde zum ersten Mahle
ge=
lesen.
Als der Bericht des Ausschusses wegen
der Kaiserl. Anleihe zum zweyten Mahle
ge=
lesen werden sollte, machten die Herren
Smith, Fox u. a. wieder neue
Einwendun=
gen, worüber Hr. Pitt am Ende also
sprach: „Man sagt, der einzige Nutzen,
der dieses Darlehen rechtfertigen könne, sey
die Diversion, welche die Kaiserl. Truppen
den Feinden zu Gunsten unserer Seemacht
geben könnten, und gewiß, wäre nur
die=
ser Nutzen allein davon zu erwarten, so
wäre er schon hinreichend. Aber die Hülfe
des Kaisers ist uns noch in vielen anderen
Beziehungen sehr nützlich. Kann von
ir=
gend einer Seite unseren Unternehmungen
mehr Nachdruck gegeben werden, als von
Seite des Hauses Oesterreich! Und muß
man sich nicht den beßten Erfolg von den
Mitteln versprechen, welche die
Verlegen=
heit und Ohnmacht, worin sich Frankreich
gegenwärtig befindet, noch mehr
erschwe=
ren mögen? Diejenigen, welche sich dem
Oesterreichischen Darlehen widersetzen,
schei=
nen dem Beßten Englands nicht sehr
erge=
ben zu seyn, zumahl kein Hof in
Euro=
pa besteht, auf dessen Treue man mit mehr
Zuversicht rechnen könnte, als der
Wie=
ner Hof. Die von dem Kaiser gegen den
Reichstag bezeigte Neigung, sich nach dem
Wunsche des Reichs, mit Frankreich in
Friedens=Unterhandlungen einzulassen, könne
nicht als eine Einwendung geltend gemacht
werden. Der Kaiser und das Reich könne
auf a⟨ll⟩e Fälle Friede machen, und der
Kö=
nig von Ungarn und Böhmen den Krieg
fortsetzen, so wie der Kurfürst von
Hanno=
ver sein Reichs=Kontingent stellen kann,
ohne Großbritannien in Krieg zu
ver=
wickeln. Von einer anderen Seite, was
geschähe, wenn das Haus die von dem
Kaiser verlangte Unterstützung ihm
versag=
te? Anstatt daß es nun bey der Nazion
zteht Friede zu machen, wenn sie will, und
so glich bessere Bedingungen zu fordern,
wäre sie alsdann genöthiget sich denen zu
unterziehen, welche die Fronzosen ihr
vor=
schreiben würden u. s. w. Es wurde
end=
lich über die zweyte Vorlesung gestimmt,
und dieselbe mit 60 Stimmen gegen 35
be=
williget.
Vereinigte Niederlande.
Aus dem Haag wird unter dem 10. Jun.
berichtet: „Unsere Gesandten, van
Gras=
veld und de Sitter sind am 3. in Paris
angekommen, und haben noch selbigen Abend
ihre Beglaubigungsschreiben übergeben. Am
folgenden Tage ging die Auswechslung der
Ratifikazionen in voller Versammlung des
Wohlfahrts=Ausschusses vor sich. Da der
Ausschuß sah, das die holländische
Ratifi=
kazion auf Pergament geschrieben, und
mit einem grossen Siegel in einer silbernen
Kapsel versehen war, so wurden die
Ge=
sandten gebethen, die Absendung der
Fran=
zösischen Ratifikazion noch zu verschieben,
bis man sie in ähnlicher Gestalt
einge=
händiget haben würde, Am 5. wurden die
Gesandten förmlich in die Konvenz. als
ausserordentliche Gesandten eingeführt. Der
gesammte Wohlfahrts Ausschuß führte sie,
unter lautem und allgemeinem Beyfall der
selbigen Tages sehr zahlreichen Deputirten
und Zuschauern, mitten in den Sal, wo
zwey Lehnstuhle auf einem Teppiche für
sie standen. Sie blieben unbedeckt, weil
der Präsident es gleichfalls war. Sieyes,
als Sprecher des Ausschusses in den
aus=
wärtigen Angelegenheiten, verlas die
Hol=
ländische Ratifikazion, worauf der
Bür=
ger van Grasveld eine kurze Anrede hielt,
welche der Präsident beantwortete. Sie
erhielten hierauf die brüderliche Umarmung
unter dem Rufe: Es leben die beyden
Re=
publiken! Hierauf ward vorgeschlagen, daß
die Fahne der Niederländischen Republik im
Sale neben der Amerikanischen und
Genue=
sischen Fahne wehen sollte, welcher
Vor=
schlag, der Form wegen, erst an den
Wohl=
fahrts=Ausschuß verwiesen ward, Auf
den 7. war ein Gastmahl anberaumet
wo=
bey nur die Minister der Republiken seyn
werden. Am 5. machten die beyden
Ge=
sandten einen Etikettebesuch bey dem
Prä=
sidenten der Konvenz. und bey dem Vorsitzer
des Wohlfahrts=Ausschusses, und liessen
ihre Ankunft allen fremden Ministern
noti=
ficiren. Nächstens werden die schon länger
in Paris befindlichen beyden Bürger Blauw
und Meyer als bevollmächtigte Minister der
Generalstaaten durch jene beyden
Gesand=
ten bey dem Wohlfahrts=Ausschuß
einge=
führt werden."
Der Vorschlag zum Aufruf der
Batavi=
schen Bürger zu einer im Haag zu
halten=
den Nazional=Konvenzion ist jetzt
erschie=
nen. Nach demselben sollen 500 Bürger
einen Wähler und 10,000 einen Deputirten
stellen. Wer zum Deputirten gewählt wird,
muß jedes andere öffentliche Amt, das er
bekleidet, niederlegen und erhält 10 Guld.
täglichen Gehalt. Der Hauptzweck dieser
Konvenzion wäre, die Entwerfung einer
Konstituzion für das Batavische Volk, die
Leitung der ausländischen Angelegenheiten,
die Einrichtung der Land= und Seemacht,
die Sorgfalt für den Nazional=Kredit u.
s. w. Alle exekutive Ausschüsse und
Kolle=
gien wären der Konvenzion verantwortlich.
Höchstens ein Jahr nach dem
Zusammentrit=
te, soll die Konvenzion den Plan zur
Kon=
stituzion fertig haben, und wonn diese
an=
genommen ist, eine neue Konvenzion
zusam=
men berufen werden. Die Versammlungen
sollen bey offenen Thüren geschehen und es
soll Kopf für Kopf gestimmt werden.
Dännemark.
Von dem grossen Brande der Stadt
Ko=
penhagen liefert ein Schreiben vom 9.
Ju=
nius noch folgende Umstände: „Erst am 7.
Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, also
nachdem das Feuer länger als 48
Stun=
den gewüthet hatte, ist demselben Einhalt
geschehen. Die Anzahl der abgebrannten
Häuser wird von einigen auf 1341, von
andern auf 1363, die Zahl der Strassen
zwi=
schen 41 und 45, und die Zahl der Menschen,
welche nun ohne Obdach sind, zwischen 15,000
und 20,000 angegeben. Der abgebrannte
Theil ist sicher der vierte Theil der Stadt,
und zwar derjenige, welcher eigentlich das
alte Kopenhagen begreift, und am
stärk=
sten bewohnt war. Bey der
Wiederauf=
bauung desselben wird unfehlbar dafür
ge=
sorgt werden, daß die Häuser nach bessern
Mobellen errichtet und die Strassen breiter
und gleicher werden. Den Schaden kann man
noch nicht angeben; man hält ihn jedoch
grösser als den, welchen die grosse
Feuers=
brunst vom J. 1728 anrichtete, indem der
größte Theil der damahls abgebrannten
Häu=
ser in Vergleich mit den jetzigen, kleine
un-
ansehnliche Gebäude waren. Der übrige Theil
der Stadt ist höchst wahrscheinlich nur durch
die nach der größten Anstrengung gelungene
Rettung der Frauenkirche erhalten worden,
weil durch den Einfall der Thürme
dersel=
ben, so wie bey dem Nikolaithurm der Fall
war, gewiß an mehreren Stellen Feuer
aus=
gebrochen seyn würde. Auch die Holms=
und Peterskirche sind unverletzt geblieben,
da man alles anwandte, dem Feuer der
Petri= und Nordenstrasse Gränzen zu setzen.
Jn den übrigen Strassen konnte man dieses,
ungeachtet alle Häuser, die keine
Brand=
mauern hatten, mit unglaublicher
Geschwin=
digkeit niedergerissen wurden, nicht
bewir=
ken, bis das Feuer den Westerwell erreicht
hatte, wo es von selbst aufhören mußte.
Die Art wie das Feuer ausgekommen ist,
weiß man noch nicht, da sich niemand der
Gegend, wo es zuerst entstand, mit Feuer
nähern durfte. Es ist nun eine
Kommis=
sion niedergesetzt, um hierüber Untersuchung
anzustellen. Ein Theil der abgebrannten
Einwohner kampirt nun auf dem Walle
in dem sogenannten philosophischen Gange,
und auf öffentlichen Plätzen unter Zelten,
die einem jeden unentgeltlich aus dem
Zeug=
hause geliefert worden sind. Alle diese
Plätze haben daher jetzt das Ansehen eines
Lagers. Dem Vernehmen nach, sollen die
Zitadelle und die Kasernen von den
leich=
ten Truppen und der Garnison geräumt
und dem ärmern Theil der Abgebrannten
einsweilen überlassen werden, dagegen soll
die Garnison auf dem Norberfelde, wo
be=
reits 3000 Zelte aufgeschlagen sind,
kam=
piren; auch werden zwey Blockschiffe
aus=
legen, um die bisher in der Stadt
einquar=
tierten Matrosen mit ihren Familien
auf=
zunehmen. Der Erbprinz (Bruder des Kö=
nigs) und der Herzog von Augustenburg
haben ihre Palläste gleichfalls zur
Woh=
nung einiger Abgebrannten eingeräumt, und
in des erstern Küche wird alle Tage für
je=
den, der es bedarf, gekocht. Die Geschäfte
der verschiedenen Departemente gehen
übri=
gens ihren Gang sort, und haben
haupt=
sächlich die Mittel das Elend zu erleichtern
zum Gegenstande. Durch Unvorsichtigkeit ist
dieser Tage auf einem Linienschiff gleichfalls
Feuer ausgekommen, welches aber sogleich
wieder gelöscht ward."
Jn einem späteren Schreiben vom 13.
Jun. wird folgendes gemeldet: „Am 10.
Abends, ist die aus 8 Linienschiffen und 4
Fregaten bestehende Schwedische Flotte,
unter dem Kommando des Grafen
Wacht=
meister, aus Cartskrona auf hiesiger
Rhe=
de angelangt."
Deutschland.
Nach Briefen aus Berlin, ist der
Kö=
nig am 9. aus Potsdam dahin gekommen,
und hat bey dem Kronprinzen zu Mittage
gespeiset. Hier ertheilten Se. Maj. Jhre
Einwilligung zu der Vermählung der
Prin=
zeßinn Louisa, Tochter des Prinzen
Fer=
dinand, mit dem Fürsten Anton Radziwil.
Diese Familie ist schon in ältern Zeiten dutch
zwey Heirathen mit dem
Brandenburgi=
schen Hause verbunden gewesen, und in
neuern Zeiten verwandt mit den
vornehm=
sten deutschen Häusern. Der Fürst Anton
ist ein Sohn des ehemahligen Palatins von
Wilna und befindet keit einigen Wochen
mit seinen Aeltern zu Berlin. Die
feyer=
liche Verlobung ist bereits am 18. Junius
auf den Lustschlosse zu Bellevüe vollzogen
worden.
Am 11. Jun. traffen die vier
Batailio=
nen Kön. Garden, welche drittehalb
Jah=
re hindurch ben Feldzügen am Rhein
bey=
gewohnt haben, wieder in Potsdam ein.
Der König rite nebst dem Prinzen und
sei=
nem ganzen Gefolge diesem Korps bis
Baumgartenbrück, anderthalb Meilen
weit entgegen, und führte sie sodann bis
an das Brandenburgerthor, wo die vier
Bataillonen vor Sr. Maj. defiliren
muß=
ten; der Prinz Ludwig von
Würtem=
berg führte sie von da in die Stadt.
Nachdem alles eingerückt und die Parole
von dem Könige im Lustgarten gegeben war,
begaben sich sämmtliche aus dem Felde
zu=
rückkommende Offizier auf das alte Schieß
zur Mittagstafel, weiche der König, der
Kronprinz und der Prinz Ludwig nebst
ih=
ren beyden Gemahlinnen, mit Jhrer
Gegen=
wart beehrten; auch waren noch
ausser=
dem viele hohe Fremde dazu eingeladen.
Obgenannte hohe Herrschaften speiseten mit
den Stabsoffizieren im grossen Sale neben
dem Thronzimmer; für die übrigen
Offi=
zier war im grossen Marmorsale die Tafel
gedeckt. Nach aufgehobenem Mahle
be=
gaben sich der König, die beiden Prinzen
nebst Gemahlinnen, Hofstaat und
sämmt=
liche Offizier zur italienischen Operette,
welche auf dem Theater im altem Schlosse
gegeben wurde, und zu welcher auch
Per=
sonen vom Civilstande freyer Zutrit erlaubt
war. Jeder Soldat erhielt an diesem
Ta=
ge eine ganze Löhnung zum Geschenk.
Erinnerung.
Bey nunmehr eintretendem dritten
Jahres=
quartale werden die Liebhaber der Wiener
Zei=
tung, wie auch des posttägigen Frag= und
Kundschaftsbogens, um die gewöhnliche
Vor=
hineinbezahlung ersucht; auch werden wieder
neue Billette gegen Aushändigung der alten
ausgegeben. Wenn jemand die Zeitung
Be=
stallungsweise nehmen will, so haben sich die
hier in Wien Anwesenden im Zeitungskomtoir
in der Rauhensteingasse im Groß Gerlischen
Hause Nr. 976. und die auswärtigen
Liebha=
ber bey dem hiesigen K. K. Obersthofpostamte
deßwegen anzumelden. Das Zeitungskomtoir
kann aber in den Tagen, wo die Zeitungen
ausgegeben werden, keine Pränumerationen
annehmen. Zugleich werden die
Pränumeran=
ten ersucht, auf ihre Scheine Acht zu geben
und sie nicht zu verlieren, sie auch bey
Abhoh=
lung der Zeitung jedesmahl mitzubringen, weil
man, der Ordnung wegen, sich bemüßiget sieht,
ohne Scheine keine Zeitung verabfolgen zu lassen
Anhang zur Wiener=Zeitung 1795. Nro 51.
Wien.
Neu eingegangene freywillige Kriegs=
beyträge.
Verzeichniß von Klagenfurt.
Guld. Kr.
Mathias Scheriau,
Handels=
mann im Völkermark.. 50 —
Die Gemeinde Wernberg im
Landgerichte Wernberg. 31 54
Die Kurazie Gomeinde zu
Tam=
schach.... 31 23
Die Gemeinde Umberg im
Werb=
bezirk Tamschach, mittels
Ceßion einer 4 prozentigen
Aerarial=Kornlieferungsob=
ligation.... 42 45
Die Gemeinde Draßnitz im
Werbbezirk Wernberg deto. 63 45
Die Gemeinde Nuß⟨d⟩orf im
Werbbezirk Wernberg, mittels
einer deto.... 57 45
Verzeichniß von Konstanz.
Guld. Kr.
Von der Gemeinde Güttenstein 36 17
— — — Engelswies. 35 50
— — — Ablach.. 48 30.
— — — Altheim. 29 13
— dem Obervogt Dr. Hiller. 16 30
— der Spitalamts=Kassa zu
Waldsee.... 100 —
— der St. Sebastians=
Bru=
derschaftspfleg zu Waldsee. 50 —
— dem Städtischen Säckelamt
allda.... 50 —
— der Legrosenpfleg.. 40 —
— unser Liebenfrauenpfleg. 30 —
— der Spendpsleg.. 30 —
— der Geistlichkeit, dem
Ma=
gistrat, dann von der
ge=
sammten Bürger=und
Jnn=
wohnerschaft daselbst.. 92 27
— dem dahin gehörigen
Wei=
ler Diemried... 3 12
Guld. Kr.
— — — — zu Graben. 2 18
— einigen Landpfarr
Angehö=
rigen..... 3 13
— den Unterthanen der
Graf=
schaft Kirchberg, und
Herr=
schaft Wullerstetten.. 500 —
— der Kirchenfabrik zu
Lip=
tingen.... 22 —
— einem angenannten Pfarrer
in der Ortenau,.. 22 —
— dem k. k. Landvogt zu
Günz=
burg, Freyherrn v. Ströhl. 40 —
— den Unterthanen der untern
Herrschaft Weisenhorn
exclu=
sive Altenhofen und Hinter=
Silheim.... 234 30
— den Unterthanen der obern
Herrschaft Weisenhorn. 171 40
— der Landschaft Wiblingen
und der dortigen
Patronats=
geisilichkeit.... 455 —
— der Schusterzunft zu Sulgau 6 48
— — Bauernzunft —.. 7 15
— — Sattlerzunft —.. — 24
— — Strickerzunft —.. 4 —
— — Wollenweberzunft —. 4 —
— — Bäckerzunft —.. 11 —
— — Mühlerzunft —.. 34 6
— — schweren
Handwerker=
zunft —... 7 28
— — Alliirten=Zunft —. 20 3
— — Metzgerzunft —.. 18 43
— — Leinweberzunft —. 5 —
— — Hurthmacherzunft —. 1 12
— — Gärberzunft —.. 8 22
— — Schneiderzunft —. 1 51
— dem Apothecker Bandl. 1 45
— dem Xavier Guhl —. 1 —
— der Gemeinde Wilfersweiler 1 15
Theodor Meßmer zu Sulgan. 1 22
Joseph Anton, Meßmer allda. — 50
Von 3 Ungenannten daselbst. 9 —
Vom Grafen von zeil.. 68 45
Guld. Kr.
Von der Filialkirchenfabrik zu
Hausen ob Allmendingen. 33 —
— der Gemeinde Altheim Bus=
sich..... 60 —
— der Kirchenfabrik allda. 50 —
— der Leprosenpfleg.. 8 —
— der Frauenpfleg.. 4 —
— der Nikolaipfleg.. 4 —
Gram, Pfarrer daselbst.. 5 30
Die k. k. V. Oe. Stadt
Laufen=
burg..... 220 —
Von dem Kollegiatstiste in
Rhein=
felden.... 1100 —
Franz Schäfer, Deutschordens
Schaffner zu Frick.. 22 —
Von der Benediktiner=Abtey zu
St. Trudpert... 500 —
Von einem ungenannten
Pfar=
rer des Fridburger Rural
Ka=
pitels.... 50 —
Verzeichniß von Ofen für den Monat
April 1795.
Von den Gemeinden und einzelnen
Jn=
sassen der königl. Kronherrschaft Altofen,
und zwar des Altofner und Buda=
eor=
ser Bezirks, als:
Guld. Kr.
Die Gemeinde Bekasmegyes. 50 —
— — Szanto.. 50 —
— — Buda=eors. 100 —
— Buda Kesz. 100 —
Mathias Frank, Bergmeister
in Buda=eors... 10 —
Bartholomä Schmidt, Richter
allda..... 6 40
Gabriel Mayer, Notar —. 4 30
Johann Holly, Waiservater — 4 30
Peter Trieb, Schullehrer —. 2 16
Gabriel Ursprunger, Buda=
eor=
ser Jnnsaß.... 9 —
Math. Feldhofer —.. 4 30
Joseph Wagner —.. 2 16
Joseph Hauser —.. 2 16
Martin Grasel —... 2 16
Andreas Lunz —... 2 16
Joseph Eberharth —.. 4 30.
Guld. Kr.
Marianna Hauserin, Wittib — 4 30
Joseph Kölbel —... 4 30
Math. Hierholz —.. 4 30
Joseph Herzog —... 4 30
Math. Stamel —... 2 —
Johann Höß —... 2 —
Johann Prott —...4 30
Anna Csulitsin, Wittib —. 4 30
Peter Joß —... 2 16
Simon Taxhamer —.. 2 —
Burghard Lamgruber —. 2 —
Philipp Ebner —... 2 —
Joh. Joß —... 2 —
Joseph Wallbacher —.. 2 30
Johann Winkler —.. 2 16
Konrad Schmidt —.. 1 8
Joseph Winkler —.. 1 —
Joseph Taxhamer —.. 1 —
Johann Lobranowitsch —. 1 1
Paul Weißl —... 1 —
Paul Schuberth —.. 1 —
Bonibald Deinger —.. 1 —
Jakob Mühlberger —.. 1 —
Georg Gloß —... 1 —
Adam Skatzol... 2 —
Kaspar Horvath, Pfarrer zu
Miskoloz....9 —
Die Gemeinde zu Maria Rostra 5 —
Der dasige Rentmeister Johann
Schnell.... 10 —
Die Pfarrer des Sepser
Di=
strikts in der Erlauer Diözes 26 30
(Die Fortsetzung folgt.)
Fortsetzung des Verzeichnisses derjenigen
einzelnen Parteyen in Nied. Oesterreich,
welche das sie betreffende Kriegsdarlehen
für das Militarjahr 1794 als eine
unent=
geltliche Gabe angebothen, ober ohne
et=
was schuldig zu seyn, zu einem
freywilli=
gen Beytrage sich erklärt haben.
Von der Stadt Wien.
Guld. Kr.
Frau Maximiliana Freyin v. Röhrn. 127 30
Katharina Pamier, Gouvernante. 20 —
Michael Alexander, Negoziant. 6 —
Franz Oliver.... 48 —
Johann Zehetner, Tischler.. 4 12
Guld. Kr.
Magdalena Edle v. Saagmüller. 12 —
Thaddäus Edler v. Windberg. 48 —
Math. Judenburger, bürgl.
Han=
delsmann, als Vormund des
Ja=
kob Sotscheck... 12 —
Johann Georg Siril, bürgerl.
Chi=
rurgus, als Wormund der
There=
sia Siril..... 9 50
Peter Witt, Tüchelhandler.. 60 —
Hieronymus Benedikt... 24 —
Anton Stolz, Mechanikus.. 10 48
Fgnaz Anzenhofer, Bildhauer.. 6 —
Anna Mangot, Buchhändlerin. 24 —
Franz Joseph Wollin... 5 45
Jos. Georg Kinnefperger,
Bandma=
cher...... 4 —
Philipp Nappenbach, Kaffeesieder. 36 —
Johann Nagel, Tapezierer.. 12 —
Friedrich Potsch, Bauübergeher. 38 36
Bernhard Franke, Klaviermeister. 5 12
Jakob Jahn, Schneider... 5 36
Joseph Halirsch, Lottoeinnehmer und
Tabaktraffikant.... 13 —
Wenzl Millöcker, Kanzellist.. 24 —
Wenzl Franz Huppack... 6 —
Johann Rußwurm, Friseur.. 6 —
Franz Romaner, Frauenputzhandler 12 —
Joseph Schwarz, Tanzmeister.. 12 —
Johann Nep. V. Sietmer.. 360 —
Jakob Blumschein.... 6 —
Josepha Blum⟨e⟩,
Haubenmache=
rin...... 6 —
Melchior Streckeisen,
Handlungskom=
mißionar..... 9 36
Johann Freisinger, Brieftrageradjunkt 4 20
Eine ungenannt seyn wollende.. 5 —
Wenzl Millöcker, Kanzellist.. 5 44
Ungenannte..... 120 —
Ungenannte..... 5 —
Barbara Boschin, Köchin.. 24 —
Vom Lande.
Kreis=Viertel U. W. W.
L. F. Markt Mödling.
Guld. Kr.
Joseph Hober, Lebzelter... 6 —
Theodor Vökl, Burger... 5 36
Ferdinand Bellmann, Fleischhauer. 12 —
Johann Mich. Schauerstein, —. 4 48
Leonhard Trem l, Fleischseicher. 12 —
Johann Mich. Gobmair,
Schulleh=
rer...... 12 —
Franz Kleinroth, Kramer.. 6 —
Guld. Kr.
Johann Schrey, Wirth... 6 —
Joseph Holzer, Binder... 4 24
Johann Gebhart, Schlosser.. 4 24
Joseph Folschler, Lederer.. 4 24
Franz Wins, Glaser... 4 24
Ferdinand Walter, Hutherer.. 4 48
Andreas Guttmann, Weber.. 6 —
Leopold Blumauer, Schuster.. 4 24
Joseph Hammerschmid, Maurer. 4 48
Johann Pränkl, Zimmermeister. 4 48
Heinrich Fuhrmann, Drächsler. 4 24
Jakob Karg, Bäck.... 6 —
Joseph Gabler, Mühler... 6 —
Johann Sturm, —... 12 —
Thaddäus Knoll, Hufschmied.. 4 48
Simon Uhl, Schuster... 4 24
Peter Guttmann, Weber... 4 48
Katharina Verthin, Tischlerin.. 4 24
Joseph Fok, Seifensieder.. 4 —
Joseph Guttmann, Weber.. 4 48
Johann Walcher, Sattler.. 4 24
Johann Stock, Mühler... 4 48
Karl Kerschbaum, —... 6 —
Jgnaz Jofanzer, Bäck... 6 —
Johann Schwäger, Meßner.. 6 —
Michael Maurer, Schlosser.. 4 24
Leopold Tröscher, Schuster.. 4 48
Joseph Poßler, Lederer... 4 48
Ludwig Suchan, Bäck... 6 —
Jgnaz Ecker, Handelsmann.. 12 —
Nik as Lenz, Postboth... 6 —
Joseph Aumüller, Brodladner.. 4 24
Leopold Ottinger, Greißler.. 4 24
Franz Gabler, Mühlerk.... 12 —
Barbara Riegler,
Kupferamtsfak=
torin...... 6 —
Antonia Winklev, Postmeisters Wittwe 6 —
Schmederische Pupillen, Ludwig. 5 46
— — — Jgnaz. 5 46
— — — Magdalena. 5 46
Johann Sippel, Justiziar.. 4 24
Johann Schidler, Kramer.. 6 —
Anton Wiedmann, Welßgärber. 4 24
Jakob Schuberth, Binder.. 4 24
Johann Liebmann, Hafner.. 6 —
Joseph Kraft, Wirth... 12 —
Anton Stopver, Bierwirth.. 4 48
Sebastion Giehl, Hufschmied.. 5 36
Lorenz Cozelli, Med. Doktor.. 12 —
Anton Judmann, Bürger.. 6 —
Franz Sechgier.... 12 —
Christoph Jselin,
Seidenbandfabri=
kant...... 84 —
Gottlieb Strachnigel, Fabrikeschreiher 24 —
Guld. Kr.
Wilhelm Guhr, Appreteur.. 6 —
Wilhelm Bernhard, —.. 6 —
Mathias Schejer, —... 6 —
N. Groppin, Jnteressentia der
Band=
fab⟨ri⟩k...... 19 12
Christian A⟨〈…〉⟩, Jnteressent
der Fabrik...... 19 12
Andreas Fürbaß, der ält... 24 —
Joseph Würth, Lo⟨⟩. 6 —
Elisabeth Me⟨〈…〉⟩, Piquemacherin. 6 —
Karl Grabenwöger, Taz= und
Un=
geldeinnehmer.... 6 —
Johann v. Ruffer, Oberlieutenant. 12 —
Joseph Raf, Mühler... 8 —
Joseph Westermayr, Bäck.. 6 —
Herrschaft Lichtenstein.
Schloß Lichtenstein.
Karl v. Holzhausen, Verwalter. 48 —
Ferdinand Macht, Binder.. 5 31
Joseph Pfizner, Buchhalter.. 12 —
Brunn am Gebürge.
Eva Heldin..... 57 36
Katharena Heldin.... 69 7
Adam Merk, gewest. Handlungsdiener 6 —
Martin Wober.... 4 19
Math. Weis, Sch⟨u⟩llehrer.. 5 48
Johann Kreninger, Tischler.. 4 30
Georg Sternecker, Würstlmacher. 1 —
Christian Bräuer, Aufschläger. 9 —
Georg Eggenberger, Chirurg.. 12 —
Anton Fellner, Binder... 4 7
Joseph Gabath, Seifensieder.. 6 —
Franz Bortner, Chirurg.. 12 —
Johann Schauer, Kramer.. 6 —
Leopold Schweighofer, Bäck.. 6 —
Florian Fischer, Zimmermeister. 6 —
Franz Köck, Fleischhauer.. 6 —
Joseph Frank, Hafner... 6 —
Thomas Wasche, Wagner.. 3 —
Philipp Schieller, Bäck und Kramer 6 —
Joseph And⟨e⟩, Schmied... 4 —
Franz Moser, Handschuhmacher. 2 —
Balthasar Schmid, Schlosser.. 4 4
Jakob Seifried, Wasenmeister.. 5 —
Enzersdorf.
Ursula Andraft.... 75 —
Anton Auanger, Fleischhauer.. 12 —
Jakob Helehofer, Nagelschmied. 1 —
Anton Müllner, Schneider.. 4 23
Math. Flissenschuh, Bäck.. 6 —
Math. Schauer, Kramer.. 2 —
Gebhard Welko, Bestandwirth. 2 —
Klausen.
Joseph Rieglmüller, Bestandmühler. 4 2
Guld. Kr.
Vorderbriel.
Andreas Schmid, Müdler.. 5 10
Hinterbriel.
Justina Seitzin, Mühlerin.. 24 —
Anton Höldrich, Mühler.. 48 —
Herrschaft Enzersdorf an der Fischa
und Fischamend.
Guld. Kr.
Aloys Wittmann, Amtschreiber. 10 12
Karl Wurz, gewester Verwalter. 24 —
Elisabe⟨t⟩h Gallerin, passauische
Hof=
kammerrathswittwe... 6 —
Joseph Ma⟨〈…〉⟩, Mühler.. 6 —
Marianna Wagnerin, Mühlerin. 6 —
Joseph Adelgeist, Binder.. 6 —
Kreis=Viertel O. W. W.
Herrschaft Mitterau.
Johann Beck, Amt⟨s⟩chreiber.. 2 —
Johann Ru⟨f⟩f, Kanzleyschreiber. 2 —
Math. Höllrigl, Fleischhauer.. 13 30
Marianna Maischberger, Mühlerin. 6 —
Wiselburg und Rottenhaus.
Anton Jos. Geiter, k. k.
Wegkom=
missar..... 2 —
Joseph Schauer, Bräuer und Wirth 4 30
Franz Fichtl, Bäck und Wirth. 4 32
Magdalena Schallerin, Fleischhauerin 1 30
Martin Windbacher,
Eisengeschmeid=
handler..... 1 —
Johann Kastenberger, Mühler. 1 28
Bernhard R⟨〈…〉⟩, Wagner.. — 30
Katharina Sturmin, Fleischhauerin. 1 —
Johann Thier, Schuster... — 30
Paul Zimmermann, Färber.. 1 —
Andreas Wehedore, Wirth.. — 30
Johann Dürnplatz, Schneider.. — 30
Joseph Pilfinger, Wirth.. — 30
Anton Hubner, Hafner... 1 30
Paul Kirthberber, Gattler.. 1 —
Theresia Sighar in, Mühlerin.. 2 —
Pulvermühl.
Joseph Winkler, Pulvermacher. 10 —
Andreas Welschner, Binder.. — 15
Joseph Greibel, Mühler.. 1 —
Johann Georg Fuchs, Schneider. 1 —
Anton Bomberger, Mühler.. — 34
Johann Georg Zitzenberger, Bäck. 2 —
Johann Georg Sch⟨〈…〉⟩, Schuster. — 34
Mir⟨r⟩erwasser.
Johann Wunderer, Schuster.. — 15
Seba⟨s⟩tan Arpol⟨d⟩, Tischler.. — 30
Johann Philipp, Schlosser.. — 17
Martin Tscholl, Schuster.. — 20
Hofdekret.
Se. K. K. Maj. haben in Beziehung auf
den neunten Artikel der Ferdinandeischen
Berg=Ordnung vom Jahr 1553 allerhöchst
zu beschliessen geruhet, daß bey der
gegen=
wärtigen Verfassung des Berg= und
Wald=
wesens, nicht nur die Aussicht über
Wasser=
flüsse und Hut= oder Hufschläge den
poli=
tischen Stellen obliege, sondern auch
je=
der, der ein Rißwerk, Klausen, Rechen,
Schwemm= und Lendgebäude, einen
Kohl=
platz, Kohlbahrn und U⟨n⟩terlegkohlbahrn
anlegen will, hierzu die Erlaubniß bey den
politischen Landes= und Hefstellen, und
war zuerst bey dem Kreisamte ansuchen
müsse; dieses aber vor Ertheilung der
Er=
laubniß, die Grundobrigkeiten und
Unter=
thanen, oder andere Grundbesitzer und
Par=
teyen, welche an der Sache einen Antheil
haben, wie auch jenes Berggericht, das
es betrifft, und die Landesbaudirekzion zu
vernehmen habe, damit wegen allenfalls
eintretender Entschädigung, die nöthige
Vo⟨r⟩sorge getroffen werden möge.
Welche allerhöchste Entschliessung in
Fol=
ge Hofdekrets vom 2. Januar d. J. zur
Nachachtung hiermit bekannt gemacht wird.
Wien den 18. Junius 1795.
Verstorbene zu Wien.
Den 18 Juni Jn der Stadt.
Dem Hrn. Paul v. Cantineau, Jntendant b. Sr.
kön. Hob. d. Herz. Albert v Sachs. Tesch s. Fr.
Maria, alt 50 J in d. unt. Breunerstr. N. 1157.
Dem Stanisl Zwach, Kanonier, s. W. Maria A.
alt 43 J. ind. Salzgrießkassärn.
Vor der Stadt.
Dem Hrn. Jos. Millinger, bgl. Maurermeist. s. Fr.
Anna, alt 48 J. im Lichtent. N. 163.
Dem Hrn. Jos. Kautsch, bgl Weinwirth, s. K.
Franz, alt 1 J. am Himmelpfortgr. N. 24.
Dem Martin Fraundorfer, Tischler, s. K. Elis. alt
3. J. zu Margaret N. 5.
Anton Zettner, Brandweiner, alt 42 J. am Neubau
N. 90.
Mich. Neybacher, Holzbauer, alt 58 J. im
Ler=
chenf. N 10.
Dem Joh. Hummer, schutzv. Tandler, s. K. Joh.
alt 9 J. am Neubau N. 147.
Franz Böck, Fleischhauerkn, alt 27 J.
Anton Hartl, Fleischhauerkn. alt 32 J.
Jos. Mare⟨〈…〉⟩ Studios alt 16 J. alle 3 b. Barmh.
⟨ ⟩ ⟨ ⟩, ⟨ ⟩ alt. 64 J im Jnvalidenh.
⟨ ⟩ ⟨Ogronik⟩ alt 20 J.
Jvan Billischof alt 20 J.
⟨ ⟩ Ritzer, alt 26 J.
Paul ⟨Petnarz⟩, alt 25 J.
Alber Unter⟨⟩, alt 31 J.
Steph. Hei⟨⟩, alt 20 J.
Senio Prodiuk, alt 20 J. alle 7 Gem. im Milltarsp.
Leop. Walter, Tagl. alt 64 J.
Franz Zeininger, Tagl. S. alt 11 J.
Anna M. Ott, Dienstm. alt 39 J.
Peter Veibauer, Tagl. at 50 J.
Paul Sack, Zimmergs. alt 79 J.
Elis. Schweighofer, Handarbeit. alt 71 J.
Rosalia Mayerhofer, Hauskn. Wit. alt 66 J.
Maria A. Bauer, Zimmergs. Wit. alt 70 J.
Hr. Ant. Franz Brauneis, gew. bgl. Hausinhab.
alt 75 J. alle 9 im allg Krankenh.
Summa 28 Personen, darunter 8 Kind.
Den 19. Juni. Jn der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
Franz Topsch, Riemergs. alt 30 J. auf d Wieden
N. 66.
Dem Jos. Theurer, herrs. Bedient. s. K. Cath. alt
6 J. in Rossau N. 6.
Dem Joh. Wiedmann, Hafnergs. s. K. Josepha,
alt 3 J. im Lichtent. N. 59.
Dem Math. Sebra, herrs. Kutsch. s. K. Elis. alt 1
J. auf d. Landstr. N. 294.
Maria A. Koll, Tandl. Wit alt 64 J. in d.
Alster=
vorst. N. 8.
Dem Hrn. Joh. Peschke, bgl Strumpfwirkerkermeist.
s. K Elis. alt 6 J in d. Leopoldst N. 25.
Hr. Wenzl E⟨⟩, k. k. Stempelmeist. alt 42 J.
am Neubau N. 94.
Dem Ferd. W⟨⟩, Pikeemach s. K. Anna M.
alt 2 J. am Neubau N. 98.
Dem Joh. Ehrnreich, Satllergs. s. K. Joh. alt 1. J.
am Hungelgr. N. 7.
Mich. Utzeck, alt 28 J.
Peter Fuchs, alt 22 J.
Jvan S⟨e⟩miuw, alt 19 J.
Pavel Czurr, alt 19 J.
Mich. Ro⟨〈…〉⟩, alt 25 J. alle 5 Gem.
Mich. Müller, Büchsenmach. alt 22 J. alle 6 im
Militärsp.
Andrä Kurzmann, Tagl. alt 64 J.
Valentin Hahner, Bedient. alt 58 J.
Regina Fridl, Dienstm. alt 48 J.
Maria A. Reißinger, Handarbeit. alt 36 J.
Hr. Jos. v. Kakono, kön ungar. Hofkanzelist, alt
41 J. alle 5 im allg. Krankenh.
Summa 20. Personen, darunter 6. Kind.
Den 20. Juni. Jn der Stadt.
Barthol Zach, Hausmeist. alt 61 J. nächst dem
Stubenthor N. 832.
Vor der Stadt.
Hr. Joh. Rosenbeck, k. k. Kammerthürhüt. alt 64
J. auf d. neu Wieden N. 255.
Dem Franz Lacherbauer, Tagl. s. K. Leop. alt 1
J. im Lerchenf. N. 45.
Franz Stadler, Schreiber, alt 37 J. in d. Josephst.
N. 130.
Joh. Georg Kirchenbauer, Tagl. alt 40 J. in der
Leopoldst. N. 208.
Dem Joh. Mich. Schütz, Weber, s. K. Ferd. alt 1
J. am Thury N. 81.
Gregor Jatzeowiz, at 27 J.
Peter Kronsperger, alt 19 J.
Stanisl. Koczuk, alt 22. J.
George Lehrer, alt 36 J.
Jak. Zagartzky, alt 29 J.
Jak. Migosch, alt 32. J. alle 6 Gem. im Militärsp.
Georg Studenrauh, Tagl. alt 88 J.
Joh. Huber, Webergs. alt 28 J.
Georg Müllner, Tagl. alt 58 J.
Maria A. Pretzner, Dienstm. alt 30 J. alle 4 im
allg. Krankenh.
Summa 16. Personen, darunter 2. Kind.
Den 21. Juni. Jn der Stadt.
Dem Hrn. Jos. v. Dierfeld, k. k. Hofsekret. im geb.
Kammerzablamt, s. Fr. Gem. Theresia, geb v.
Hackher zu Hart, alt 86 J. am Bauernm. N. 561.
Gottfr. Feige, Portier b. b. Erzderz. Christina kön.
Hoh. alt 54 J. a. d. Augustin. Bastey N. 1185.
Pater Peter Reichenbacher, a. d. Franziskanerord.
alt 56 J. in ihr. Klost. am Franziskanerpl.
Fr. Cath. Ribela, pens. k. k. Hofkriegsbuchhalt.
Raitoffiz. Wit. als 81 J. nächst b. Stubenthor
N. 799.
Rochus Hatter, Shneider, alt 64 J. in d.
Wipp=
lingerstr. N. 288.
Vor der Stadt.
Dem Joh. Süß, Bildhauer, s. W. Eva, alt 44 J.
am Neubau N. 147.
Joh. Szenty, alt 20 J.
Dobra Nikolay, alt 34 J.
Andreas Denelisch, alt 17 J.
Plus Malata, alt 32 J.
Jvan Bazarnik, alt 19. J. alle 5 Gem im Militärsp.
Anna Neumüller, Kammerdien. Wit. alt 73 J.
Cath Zach, Krankenwart alt 30. J.
Eva Schwarz, Kutsch. Wit. alt 75 J.
Joh. Erlacher, Tagl. alt 82 J. alle 4 im allgem.
Krankenh.
Summa 15. Personen.
Privilegium.
Wir Franz der Zweyte von Gottes Gnaden
er=
wählter römischer Kaiser ⁊c. ⁊c. ⁊c.
Beken=
nen öffentlich mit diesem Brief, und thun kund
allermänniglich, daß Uns Unser und des Reichs
lieber Getreuer, Franz Joseph Rötzl,
Buch=
händler in Unserer Restdenzstadt Wien, in
Un=
terthänigkeit zu vernehmen gegeben, wasmassen
er ein Werk unter dem Titel: Denkmale der
christlichen Glaubens= und Sittenlehre aus allen
Jarhunderten, gewählt, und übersetzt von
Mi=
chael Denis, k. k. Hofrath, und ersten Custos
der Hofbibliothek, in 3 Bänden, von 6
Ab=
theilungen, jede von 3 Jahrhunderten, in 8vo,
im offenen Druck herauszugeben Willens sey,
die=
bey aber einen seinen darauf zu verwendenden
großen Kosten schädlichen Nachdruck besorge, zu
dessen Verhütung Uns derselbe um Erthellung
Unsers kaiserlichen Druck Privilegii
allerunter=
thänigst bitte. Wenn Wir nun gnädiglich
an=
gesehen, solche des Supplikanten demüthigft
ziem=
liche Witte, anbey auch die Nutzbarkeit des
Wer=
kes selbst in gnädigste Erwägung gezogen
ha=
ben, so haben Wir ihme, Rößl, seinen Erben,
und Nachkommen, die Gnade gethan, und
Frey=
heit gegeben, thun solches auch hiemit,
wissent=
lich, in Kraft dieses Briefes, also und
derge=
stalt, daß derselbe, seine Erben, und
Nachkom=
men, vorgedachtes Werk in offenen Druck
auf=
legen, hin und wieder ausgeben, seilhaben, und
verkaufen mögen, auch ihnen solches Niemand,
ohne ihrem Wissen, oder Willen, weder ganz,
noch zum Theil, weder auch unter diesem noch
anderem Format, innerhalb 10. Jahren, von
Dato dieses Briefes an zu rechnen, im helligen
römischen Reiche nachdrucken, und verkaufen soll.
Und gebieten darauf allen und jeden Unsern und
des heiligen Reichs Unterthanen, und Getreuen,
insonderheit aber allen Buchdruckern,
Buchfüh=
rern, Buchbindern, und Buchhändlern, bey
Ver=
meldung einer Strafe, von 5 Mark löthigen
Goldes, die ein jeder, so oft er freyentlich
hier=
wider thäte, Uns halb in Unsere kaiserliche
Kam=
mer, und den andern halben Theil
mehrbesag=
tem Rößl, oder seinen Erben, und
Nachkom=
men unnachläßig zu bezahlen verfallen seyn soll,
hiemit ernstlich, und wollen, daß ihr, noch
ei=
nige aus euch selbst, oder jemand von
euertwe=
gen, obangeregtes Werk, innerhalb den
obbe=
stimmten 10 Jahren, nicht nachdrucket,
histra=
hiret, feilhabet, umfraget, oder verkaufet, noch
auch solches andern zu thun gestattet, in
keiner=
ley Weise, noch Wege, alles bey Vermeidung
Unsere kaiserlichen U⟨n⟩gnade, obbestimmter Pön,
und Verlust desselben euren Drucks, den vielge=
meldter Rößl, seine Erben, und nachkommen,
oder deren Befehlshabere, mit Hülfe und
Zu=
thun eines jeden Orts Obrigkeit, wo sie
der=
gleichen bey euch, oder einem jeden finden
wer=
den, alsogleich aus eigener Gewalt, ohne
Ver=
hinderung männiglichs, zu sich nehmen, und
da=
mit nach ihrem Gefallen handeln und thun
mö=
gen. Hingegen soll er, Rötzl schuldig und
ge=
halten seyn, bey Verlust dieser Unserer
kaiserli=
chen Freyheit, die gewöhnlichen fünf Exemplare
von dem ganzen Werk, Unserm kaiserlichen
Reichs=
hofrath einzuliefern, und dieses Privilegium dem
Werk selbst anderen zur Warnung vorandruncken
zu lassen. Mit Urkund dieses Briefs, bestegelt
mit Unserm kaiserlichen anhangenden Jnnstegel,
der gegeben ist zu Wien, den 21. Tag des
Mo=
nats May im 1795. Jahre, Unserer Reiche,
des Römischen im dritten, des Ungarisch und
Böhmischen aber im vierten Jahre.
Franz.
Vt F zu Colloredo
Mannsfeld.
L. S.
Ad Mand. Sac.
Cæs. Maj. pr.
Jgn. v. Hofmann.
Todgefundene Mannsperson.
Den 9. v. M. ist in der Donau unweit des
Mitterhaufen in der Theisserr Freyheit und im
Landgerichte Grafeneck eine Mannsperson todt
gefunden worden. Dieselbe war dem Ansehen
nach über 50 Jahr alt, und hatte sehr wenige
Haare am Haupte, sie mißt 5 Schuh 3 Zoll.
Jhre Gesichtsbildung ist beynahe unkennbar, da
sie bereits in Fäulung übergegangen ist. Jhre
Kleidung bestund in einem Hemde, einer alten
ledernen Hosen, die um den Leib mit einem
Riemen, und um die Knie gleichfalls mit
Rie=
meln gebunden war, und in einem schwarzen
zeu=
genen Leibel mit zindenen Knöpfen; hatte aber
weder Strümpfe noch Schuhe an. Wien den
18. Junius 1795.
Erinnerung
an die Mitglieder des für die Wittwen und
Walsen der herrschaftlichen Wirthschaftsbeamten
in Niederösterreich bestehenden Versorgungs=
instituts.
Die Mitglieder Nr. 25, 46, 48, 56, 70,
73, 110, 146, 169, 170, 217, 222, und
242, welche mehrmal die halbjährigen
Beyträ=
ge in den für allzeit festgesetzten Zahlungefristen
zu entrichten vernachläßiget haben, werden mit
Bezug auf den 4. §. der Jnstitutsgrundregeln,
zufolge welchen gegen die Säumigen nach
frucht=
los ergangener Ermahnung ohne weitern mit der
Ausschliessung vorgegangen werden müßte, zu
Entrichtung ihrer Rückstände ermahnet. Den
Wittwen, aufgestellten Gerhaben, und jenen
Mitgliedern, welche von dem
Versorgungsinsti=
tute mit einem Aushilfsquantum bethellet sind,
wird nicht minder wiederholt bedeutet, darauf
bedacht zu seyn, daß ihren Penstonsquittungen,
in welchen immer die Zeitfrist vom 1. Jäner bis
Ende Juni, dann vom 1. Juli bis Ende
De=
cember zu erscheinen hat, fedesmal auch das
Zeug=
niß des Ortspfarrers, daß sie noch am Leben,
und Wittwen sind, bergefügt sey, widrigens
al=
len denen, die dieses nach so oftmaliger
Ermah=
nung unterlassen, die Pension, oder das ihnen
bewilligte Aushilfsquantum versagt werden würde.
Jene Wittwen aber, welche den Todfall ihrer
Gatten anzeigen, haben nebst dem
Todtenschel=
ne, immer auch ihren Tauf= und Trauungsschein
beyzubringen. Kreisstadt Kornneuburg den 23.
Juni 1795.
Reisegssellschafter wird gesucht.
Ein Herr, welcher willens ist von Wien nach
Prag, Dreßden, Leipzig, Bremen, und
Ham=
burg zu reisen, sucht einen Reisegesellschafter, um
selben in seinem eigen gut gedeckten Wagen
Ge=
sellschaft leisten zu können, ein derley Liebhaber
beliebe sich deßwegen bey dem Hrn. Gastwirth
zu der ungarischen Krone um das Nähere zu
er=
kundigen.
Reisegesellschaft wird gesucht.
Es wünscht sich jemand, der in kurzem in
sei=
nem eigenen 4sitzigen ganz bedeckten Kallesch von
hier nach Lemberg mit Extrapost abzugehen
ge=
denkt, einen oder mehrere Reisegefährten. Wer
solcher zu seyn Welleben trägt, wird ersucht, sich
am St. Petersplatz im Palmischen Haus Nr. 549
im dritten Stock in der Kanzley um das Nähere
zu erkundigen.
Eröffnung eines Lusthauses im Prater.
Jgnaz Joseph Tischler, Caffeesieder in der
Stadt beym Schabdenrüssel, macht es sich zur
Pflicht dem hohen Adel und verehrungswürdigen
Publikum bekannt zu machen, daß er Sonntag
den 28. sein erkauftes Lusthaus im Prater bey
dem kais. Lusthaus vis-a-vis eröffnen wird,
all=
man man mit allen R⟨e⟩friskaden, Caffee,
Bar=
baros mit Obers, mit Limonie, und mit Wasser,
Schokolade mit Obers und mit Wasser,
Limo=
nade, Mandelmilch, Oranchat, und allen Sorten
Gefrornen, feinen und Mittelroseglien, warmen
und kalten Obers, mit guten Milchbrod, frischen
Pomeranzen, und allen Sorten Backwerk, alles
in beßter Qualität, bedienet werden kann. Er
wird sich bemühen jedermann eine reine und
prompte Bedienung zu leisten, und dittet daher
ihm nur einen zahlreichen Zuspruch zu gönnen,
welche Bitte ihn nur glücklich machen kann.
Nachricht vom Casino im Baaden.
Die Köche und Zuckerbäcker von obbenannten
Casino, haben die Ehre einem hohen Adel, wird
geehrten Publikum bekannt zu machen, daß man
alle Tage zu Mittag und Abends im Casino
als auch über die Gasse pr. 40 kr. mit 5= und
zu 1 fl. Mit 7 Schüsseln, sammt Confect dazu,
so weiter auch um mehrere Gulden, dann wird
man auch mit einzelnen Speisen um einen
billi=
gen Preiß auf das bestmöglichste bedienet werden.
Bey Tafeln wird nach Mehrheit der Personen
mit noch mehreren Schüsseln, als wie oben
ge=
meldet worden, servieret. Jedoch ersucht man
wegen besserer Bedienung halber, einige
Stun=
den vorher zu bestellen. Weine sind von
ver=
schiedenen Gattungen von beßter Qualität
vor=
handen, als alter Oesterreicher, ferner
ungari=
sche, als Ofner, Dedenburger Wermuth, dann
Erlauer, Razersdorfer, St. Georger und
Me=
nischer Ausbruch, wie auch verschiedene
Tokay=
erweine nach dem alldortigen Tarifen um die
billigsten Preise, alwo das mehrere zu ersehen
ist. Auch sind von allen Gattungen seine
Zu=
ckerbacke⟨r⟩eyen, Loth und Pfundweis, wie auch
verschiedene Gefrorne und Refrescaden Glas=
Maß= oder Seitelweis, von beßter Qualität
so=
wohl im Haus als über die Gasse zu haben.
Uibrigens findet man Zimmer Tagweis, wie
auch auf mehrere Täge, Wochen, oder
Mo=
natweis, um einen sehr billigen Preiß.
Köche und Zuckerbäcker vom
Ca=
sino empfehlen sich zu Jedermanns
hohen Gnade.
Gesundheitswässer.
Bey Andreas Hubmer, burgl. Handelsmann,
am neuen Markt zu den sieben Säulen, sind zu
bekommen nachstehende von einer löbl.
medicini=
schen Fakultät approbirte Gesundheitswässer, als:
Nohiescher Sauerbrunn, Egerischer deto, Billt
ner Sauerbrunn in großen Krügen, deto in
klei=
nen, Sa⟨⟩ Bitterwasser in grossen Krügen,
deto in kleinen, Selterwasser und Stecknitzer
Mi=
neralwasser. Man kann alle diese Wässer
ein=
zeln u⟨n⟩d auch schon in ganzen Kisten verpackter
bekommen, und verspricht die beste Bedienung.
Um an Sonn= und Feyertägen mit obigen
Wäs=
sern bedienet zu werden, können sich Liebhaber
deshalb in der Wohnung zum schwarzen Rössel
neben dem goldenen Ochsen anfragen.
Ungarischer Weichselwein,
wie auch nach stehende ungarische Weine sind zu
haben bey Johann Georg Hammer, privilegirten
Weinhändler, unter den Tuchlauben im rothen
Jgel Nr. 572. Zu dessen Empfehlung mehrere
Worte zu gebrauchen, würde überflüßig seyn, da
er es sich zur Pflicht gemacht, den hohen Adel,
und das schätzbareste Publikum mit eben den
äch=
ten Weinen, wie er durch so viele Jahre mit
aller Zufriedenheit an Mann gebracht hat, auch
in Zukunft bestmöglicht zu bedienen.
Weichselwein, die Maß 36 kr.
Weiße Weine
fl. kr.
Ruster, die Niaß.... 1 12
deto. ...... — 48
deto...... —36
Jnsulaner.. ... — 44
Razersdorfer.... — 36
deto... — 24
Weiner.... — 30
Nesimisner.... — 30
Schomlauer.. .... — 36
Dedenburger... — 30
Ertra Bitterwein das Geltel.. — 28
Ruster, die Niaß.... 1 12
deto. ...... — 48
deto...... —36
Jnsulaner.. ... — 44
Razersdorfer.... — 36
deto... — 24
Weiner.... — 30
Nesimisner.... — 30
Schomlauer.. .... — 36
Dedenburger... — 30
Ertra Bitterwein das Geltel.. — 28
Rothe Weine.
Ofner, die Maß.... — 36
deto........ — 30
deto....... — 24
Erlauer...... — 48
deto....... — 36
Menischer......... — 48
Ezexarder..... — 36
Wihlaner..... — 36
Weißer Ausbruch.
Georger, die Großseitelbouteille.. — 42
Tokayer...... 3 —
deto..... 2 —
deto..... 1 30
Rother Ausbruch.
Menischer..... 1 20
Mittel wider die Sommersprossen.
Dies schon seit zwey Jahren allgemein be
kannte Bleichwasser ist von nun an durch den
gan=
zen Sommer bey Ludwig Mansberger, k. k.
priv. Buchbruck⟨e⟩r in seinem Anmeldungsgewölbe,
in der Stadt, in der Seitzergasse, hinter der
großen Kriegskanzley, neben der k. k.
Ob⟨e⟩rpoli=
zeydirektion Nr. 232 zu bekommen. Die ganze
Portion kostet 3 fl. 20 kr. Die halbe 1 fl. 40 kr.
Da zugleich im vorigen Jahre die Erfahrung
ge=
lehret, daß die Uiberschickung dieses Mittels in
fl⟨ei⟩ßiger Gestalt man den Beschwerlichkeiten, und
bey großer Entfernung auch vielen Frachtlohn
un=
terliegt, so wird es heuer auch zum erstnmal in
trockner krystalischer Gestalt in fingerlangen
Bü⟨〈…〉⟩=
gen gut verwahret, vom 1. May angefangen,
ausgegeben, wozu die Verfahrungsart beym Ge=
1795
Nro. 51.
brauche der Ankündigung beygefügt ist. Die
gan=
ze Portion kostet 3 fl. Die halbe 1 fl. 30 kr.
Endlich konnte auch im vorigen Jahre nicht jede
Bestellung befriediget werden, theils weil
man=
che zu spät in der Jahrszeit geschah, und dann,
weil die Vorsicht, es in trockner Gestalt zu
lie=
fern nich gepflogen worden ist, daher jeder
be=
liebige Abnehmer ersuchet wird, sich bey Zeiten
zu melden. Jene, welche im vorigen Jahre
größere Anzahlen abgenommen haben, erhalten
in diesem ebenfalls eine befriedigende Provision.
Verschiedene Mittel.
Mit Erlaubniß einer k. k. ni. öst.
Regie=
rung macht Frau v. Senftleben aus Berlin
allen hohen und niedern Standespersonen ihre
Kunst und Wissenschaft bekannt: 1) Versteht
sie die Kunst bey jungen und alten Personen,
denen die Haare ausgehen, daßxxffe ihnen nicht
weiter ausfallen, sondern merklich zuwachsen,
und wo gar kein Haar da ist, bringt sie in Zeit
von 8 Wochen wieder weiche zum Vorschein;
Personen, die sich selbst bedienen, bezahlen das
Fläschchen von ihrem Arkanum für 2 fl. — 2)
Besitzt sie ein englisches Pflaster, womit sie
de=
nen, die mit Hühneraugen behastet sind, ohne
Schmerzen in 2mal 24 Stunden hilft; für
Standespersonen sagt sie keinen Preis, andere
bezahlen für jedes großes schmerzhaftes
Hüh=
neraug 1 fl. und für 1 Stück Salbe 15 kr.
Auch hilkt sie denen, so mit Frostblattern
be=
haftet sind. — 3) Sommersproffen,
Leberfie=
cke und Hitzpöcke vertreibt sie mit einem sehr
berühmten englischen Waschwasser, davon das
Fläschel 30 kr. kostet. — 4) Besitzt sie einen
berühmten Balsam und ein trefliches Pulver
für schmerz= und schadhafte Zähne, das den
Scharbock und Weinstein im Munde löset, und
ihre Schönheit wieder giebt, der Balsam
ko=
stet 30, das Pulfer 15 kr. — 5) Das
engli=
sche Handöl, das Flaschel 30 kr. — Zugleich
macht sie bekannt, daß über öfters geschehene
Aufforderung sie entschlossen sey in das Haus
zu kommen, um die Hühneraugen heraus zu
nehmen, auch jährliche Bestallung hierauf
an=
zunehmen; unr bittet sie die Stunde einen Tag
vorher gefälligst zu melden. — Obige
Medi=
kamenten samt dem Gebrauchszetek sind zu
be=
kommen in ihrer Wohmung am Petersplatz
Nr. 555 im 4ten Stock, die Thüre wo das
Zettel angeklebt ist.
Mannsklerdermacher Anzeige.
Franz Heizmann, burgerl. Schneidermeister,
wohnhaft am alten Fleischmarkt nächst der
Haupt=
mauth im Groß=Kätzischen Haus Nr. 732 auf
der zweyten Stiege im vierten Stock wo F H an
gezeichnet ist, erbietet sich gegen baare
Bezah=
lung fein gut und wirthschaftich zu arbeiten: er
zeigt hier wie hoch mirtelgrosse Staatskleider von
eingelassenen Tuch mit seinen Kanasasfutter und
gleichen Knöpfen zu stehen kommet; mit
Cha=
lon, Tamis, oder Kortunfutter um 1 fl. 20 kr.
mit Ewise um 4 fl. 20 kr. höher als hier
an=
gemerkt ist; es gilt ihm gleich, ob man selbst
ein=
kauft, oder zur Auslage einen Vorschuß gibt. Rock,
Weste und Hosen von 6 fl. Tuch 26 fl. 30 kr.
von 4 fl. Tuch 22 fl von 2 fl. 36 kr. Tuch
16 fl. 40 kr. Von 26 Groschen Tuch 12 fl.
von breiten Halbruch 16 fl. 30 kr. Rock und
Hosen von 6 fl. 20 fl. 30 kr. von 4 fl. Tuch 17
Fl. 30 kr. von 2 fl. 36 kr. Tuch 13 fl. 20 kr.
von 26 Groschen Tuch 9 fl. 45 kr. Ein englischer
Kaput von 6 fl. Tuch 22 fl. Von 4 fl. Tuch 18
Fl. von 2 fl.36 kr. Tuch 12 fl. 20 kr. Ein
Ka=
puifrack ist um 2 fl. ininderer, oder nachdem die
Bestellung seyn witd. Ein Chemis von 4 fl.
22 fl. 30 kr. von 2 fl. 36 kr. Tuch 14 fl. Von 1
Fl. 36 kr. Tuch 10 fl. 30 kr. von 25 Groschen
Tuch 9 fl. Eine Hosen von schwarzen Sartin
mit rauhen Barchetfutter 3 fl. 15 kr. Ein
Frack von gestreiften Halbruch nach der letzten
Mode 12 fl. 30 kr. Ein Kaput von 26 Grosch. Tuch
9 fl. Auch werden Bekesche nach der neuesten Facon
gemacht Ulbrigens verschert er durch Beweis der
dauerhaften Arbeit ferneren Beyfall zu rdalten.
Tuchfabrik.
Das von der hochlöbl. k. k. ni. öst.
Regte=
rung den Unterzeichneten bereits am 7. May d. J.
verliehene förmliche Landesfabriks Befugniß wird
mit dem Beysatze bekannt gemacht, daß nunmehr
in ihrer Fabrik in der Leopoldstadt in der
An=
kergasse Nr. 17 Tücher jeder Gattung nach
Be=
lieben können besteflet werden; auch sind daselbst
indessen bis auf weitere Anzeige eines bequemern
Ortes Tücher stückweise und ellenweise für
ei=
nen sehr billigen Preis zu dekommen.
Joseph Michäleck und Comp.
Fortepiano zu verkaufen.
Es ist 1 grosses Fortepiano von einem guten
Meister täglich zu verkaufen. Kauflustige können
sich deshalb am Graden im Schlossergassel im
Krammerischen Bierhaus Nr. 597 im 3ten Stock
anmelden.
Ankündigung neu verfertigter Tischlerarbeie.
Johann Gottlieb Winneguth, bürgerl.
Tisch=
lermeister, macht einem hoden Abel und
vereh=
rungswürdigen Publikum bekannt, daß bey ihm
von verschiedener Gattung besiverfertigter
Tisch=
lerarbeit alsogleich, oder gegen Bestellung halb
möglichst zu haben ist. Er hat sein
Verkauf=
gewöth am neuen Markt neben den Kapuzinern
im Schlosneckischen Haus Nr. 1173, seine Woh=
Nung im Bürgerspiral Hof Nr. 5, Sitegen Nr. 9,
ersten Stock Nr. 56.
Jn der Franz Seizerschen Buchdruckerey,
im k. k. Taubstummen=Jnstitute nächst der
k. k. Hauptmauthaus zu haben:
Die Urtheile über die fünf den 20. May
zu Ofen im Königreich Ungarn
enthaup=
teten Staatsverbrecher, namentlich: Jgnaz
Joseph Martinovits, gewesenen k. k. Rath, und
insulirten Abt von Szazvar; Joseph
Haino=
czy, ehemaligen Hofkammersekretar; Johann
Laczkovics, ganz ausgetretenen Rittmeister;
Franz Szentmarian; und Jakob
Si=
gray, Supernumeratr Beisitzer der Distriktual=
Tafel zu Güns, schon gefalzen 2 kr.
Die Fortsetzung von den übrigen Verurtheilten
wird ehestens folgen.
Bey Aloys Doll.
Buchhändler am Stephansfreydhofe im deutschen
Haufe ist zu haben:
Liebesabentheyer eines alten Wiener=
Jung=
gesellens, 2ter Theil, 8. Wien 1795. 24 kr.
beyde Theile 45 kr.
Warton und Sidney, oder die geretteten
Freun=
de, ein drammakisches Gemälde in 5
Aufzü=
ges, 8 das. 1795. 20 kr.
Lichtenbergs (G. C.) ausführliche Erklärung der
Hogarthischen Kupferstiche, mit verkleinerten
aber vollständigen Copien, 2te Lieferung von
6 Platten, 4 fl. 30 kr. Beyde Lieferungen 9 fl.
Seltene und erhabene Ansichten der Natur nach
den. kostbarsten Werken und Zeichnungen in
Ku=
pfer gestochen, und mit einer Schilderung
ver=
sehen, Oue folio Breslau 1795. 6 fl.
Burgsdorf Anleitung zur sichern Erziehung und
Anpflantzung der einheimischen und fremden
Holzarten, welche im Freyen fortkommen, 2
Theile mit Kupf. gr8. Leipz. 1795. 2 fl.
Bildergallerie (neue) für junge Söhne und
Töch=
ter zur angenehmen und nützlichen
Selbsthe=
schäfrigung aus dem Reiche der Natur, Kunst,
Sitten und des gemeinen Lebens, 2ter Band,
mit 146 illum. Abbild gr8. Berlin 1795. 5 fl.
Bennigsen (Frhr. v) Gedanken über einige dem
Offizier der leichten Reiterey nothwendige Kennt=
Nisse, mit 14 Kupf 4 Riga 1794. 6 fl.
Stoll (Mar.) Heilungemthode in dem praktischen
Krankerhaufe zu Wien, 6ten Theils 1ter Band,
gr8 Brisl 795. 1 fl. 15 kr. Alle 6 Th. 11 fl. 30 kr.
Gil (Fr) Anweisung zu einer sichern Methode die
Völker vor den Blattern zu bewahren, und da=
durch die gänzliche Ausrottung dieser Krankheit
zu erlangen, mit einer Vorrede von Dr. Faust,
gr8. Leipzig 1795. 54 kr.
Faust (D. B. Chr.) Gesundheitskatechismus zum
Gebrauche in den Schulen, und beym
häuslt=
chen Unterrichte, mit 4 Holzschnitten, 6 Bogen
stark, 2te Auslage, 8 das. 1795. 6 kr.
Allgemeines Bucherverzeichniß von der Leipziger=
Ostermesse, 1795. 36 kr.
Bey Johann Schulmeister,
bürgerl. Buchbinder, in der Wollzeile Nr. 808
sind folgende sehr branchbare Bücher um
bey=
gesetzte äußerst wohlfeile Preise zu haben:
71 Brittisches Museum für die Deutschen,
her=
ausgegeben vom Hrn. Professor Eschenburg,
4 Bände, 8. Leipz. 777. statt 7 fl. 30 kr.
ganz neu um 2 fl.
72 Les Amans d'Auterfois, par Madame
la Comtesse de B***, 3 Parties, gr. 12.
a Paris 768. ganz neu um 40 kr
73 Auctarium ad Alberti Haleri Elementa
Physiologiæ Corporis humani, 4to maj.
Lipsiæ 780..statt 3 fl. ganz neu um 45 kr.
74 Schreiberi (Johannis) introductio in
Phy-
fiologiam medicam, 4. maj. Lipf. 757. 2 fl. um 30 kr.
75 Chronogischer Auszug der Geschichte von
Frankreich, a. d. Französischen des Hrn. v
Hainault, übersetzt von Tröltsch, 4. Bamb.
760. statt 3 fl. 30 kr. ganz neu um 45 kr.
76 Beyspiele von Volkstugenden auf alle Tage
des ganzen Jahres zum Unterricht der Jugend
und der gemeinen Leute, a. d. Französischen
übers. 2 Thle. 8. Bamb. 789. ganz neu um
45 kr.
77 Les Entretiens des Voyageurs fur la
Mer, 4 Tomes en 4 Volumes, avec
bel-
les fig gr. 12. a Paris 783..ganz neu um
1 fl. 8 kr.
78 Gallerie des Portraies, ou Portraits des
Homme illustres, qui ont paru depuis
les Romains, gr. 12. a Paris 769769ganz
neu um 34 kr.
79 L’lliade, Traduction nouvelle, 2
To=
mes en 2 Volumes, gr. 12 a Paris 770. neu um 51 kr.
80 Viktor (Carl Christian) neu eröffneter
öster=
reichischer Bildersaal, 5 komplette Bände,
oder 25 Hefte, mit sehr vielen schönen
einge=
druckten Kupfern, gr. 8. Wien 790—92. (Die
Pränumeration allein hat 8 fl. 20 kr.
geko=
ster) ganz neu brosch. um 3 fl.
81 Histoire de l’Empereur Charles VI, par
la Lande, 6 Tomes en 6 Volumes, 8.
a Ia Haye 743..statt 7 fl. 30 kr. in steifen
Bänden um 2 fl.
82 Jugels (Johann) das redende Orackel in
seiner Narursprache, welches das Geheimniß
der wirkenden Natur im mineralischen Reiche
entdeckt, gr. 8. Leipz. 773. satt 2 fl. 30 kr.
ganz neu um 34 kr.
Ankündigung
gemahlene Conchylien Werke betreffend.
Der zu Ende genannte Verfasser unternimmt
eine vollkommne systematische Ausgabe aller
bis=
her bekannten Conchylien. Um, also Kenner und
Liebhaber nicht dem Fall auszusetzen, sich auf
das gegebene Wort des Verfassers verlassend,
zum Ankauf so theurer Werke verleitet worden
zu seyn, und sohin das ausgelegte Gerd bereuen
zu müssen, legt er Jedermann zur Probe diesen
gegen wärtigen gemahlenen Einleitungsplan vor
Augen, welcher ebenfalls als eine blosse
Einlel=
tung betrachtet, nach demen meist angenommenen
Systemen verfaßt worden ist. Daß die Unkösten
bey einem so grossen Werke beträchtlich seyen,
glaubt er nicht erst erweisen zu müssen. Jn folge
dessen (und damit alle jene, äusserst
umangeneh=
men Begegnungen beseitiget würden, die man
von einigen Domestiken bey Ulberschickung der
Werke dulden muß) bittet der Unternehmer die
Pl. Tit. Herren Liebhaber um die blosse
Sub=
seription für die Zukunft. Bekanntermassen hat
der Verfasser nie einen Heller vorhinein begehret,
und wird auch niemals die mindeste Anticipetion
annehmen. Die Subskription dienet blos zu dem
Ende, damit auf die Stärke der Rustlage
künf=
tigen Werken gerechnet werden könne. Die Pl.
Tit. Hrn. Hrn. Borhschafter, Gesandten und
Mandatarit ⁊c. ⁊c., die einstweilen provisorio
nomine zu unterschreiben belieben, sind bey nicht
einlaufender Bestättigung von Seiten ihrer
aller=
höchst und Höchsten Souvrainen Landesfürsten ⁊c.
keinerwesse an die sodinnige Abnahme meines
Werks gebunden. Diesen stehet es frey den ge
madlenen Plan zur Einsicht bey mir abhollen zu
lassen. —Joh habe nur noch zu melden, daß
1) eine sehr grosse Anzahl theils von noch in kei
nem Werke vorkommenden, theils wirklich neuest
entdekten Stücken erscheinen werder. 2) Das
For=
mat ist groß Regal und groß Modian auf
be=
sten holländischen Papier in Folio. 3) der Text
ist Latein und Deutsch, in gebrochenen Columen
mit den schönsten Lettern, und empfiehlt sich schon
hierdurch; daß selber in der Albertischen Druckerey
bearbeitet wird. 4) die Nomenclatur ist lateinisch,
deutsch, französisch, englisch, holländisch, in so
ferne selbe zu finden ist. 5) die Gemählde
wer=
den der Natur allerdings entsprechen, und die
vorkommenden Stücke theils natürlich, theils ab=
gezohen, auch einige im ihren Perlenmutter und
sonstigen Glanz erscheinen. 6) auf alle Fälle ist
geforget, daß dieses Werk auch sogar auf einen
sich ereignen könnenden Tod des Verfassers (der
Gott seye Dank gesund ist) ungehindert
fortge=
setzet werden