Nro.
52.
Mit k. k. allergnä=
digster Freiheit
Wiener Zeitung.
Mittewoche, den 1. Julius 1795.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Wegen des Ablebens des
durchlauch=
tigsten Prinzen, Ludwig Karl,
Sohns und Thron=Erben weil. Sr. aller=
christlichsten Maj. Ludwigs XVI. ist auf
allerhöchste Verordnung die Hoftrauer den
29. Junius angezogen worden, und wird
durch 14 Tage mit zwey Abwechslungen
getragen.
Der K. K. Rittmeister und nuumehrige
Kommandant des Filial=Feldspitals zu
Ettlingen, Herr Georg v. Otskay, hat
neun Monath=Gagen, zusammen in einem
Betrage von 645 Guld. 22 4/8 Kr. als eine
freywillige Kriegs=Beysteuer abgeführt.
Gleichermassen hat der Karlstädter
Handels=
mann, Thomas Radovanovich, zum
Un=
garisch=Gyulayschen Freykorps, acht
Re=
kruten gestellt, für dieselben das Monturs=
geld mit 215 G. 4 Kr. erlegt, auch sie bis
zum Tag ihres Abmarsches von Karlstadt,
selbst verpflegt. Diese patriotische
Hand=
lungen haben Se. Maj. in Gnaden
aufzu=
nehmen, und beyden hierüber das
aller=
höchste Wohlgefallen bezeugen zu lassen
ge=
ruhet.
Für die durch Feuer verunglückte
Gemein=
de Oberinthal im Tyrol ist die Almosen=
Sammlung in der Stadt durch einen
Aus=
schuß der bürgl. Webermeister und auf den
magistratischen Vorstadts=Gründen durch
dasige Hausinnhaber vorgenommen, und
ist ein Geldbetrag von 447 Guld. 44 Kr. in
das städtische Steueramt überreicht worden.
Fortsetzung des Verzeichnisses der
Un=
teroffizier und Gemeinen, welchen wegen
ihres tapferen Verhaltens gegen den Feind,
goldene und silberne Ehrenmünzen
zuer=
kannt und ertheilt worden sind:
Vom dritten Artillerie=Regimente.
Mit einer silbernen: Der
Oberkano=
nier, Karl Zimmermann. Bey dem
am 16. Junius unternommenen
Angrif=
fe auf das Dorf Courselles, da von
dem feindlichen Kartätschenfeuer 1
Kano=
nier, 1 Stuckknecht und 1 Pferd
todtge=
schossen, der Kanonier=Korporal aber, 2
Kanonier und 2 Stuckpferde, nebst
meh=
rerer Mannschaft von der Bedeckung, ver=
wundet waren, hat er als Vormeister, die
Kanone muthig übernommen, mehrere
Stel=
len versehen, und das feindliche Feuer mit
solchem Nachdrucke erwiedert, daß sich der
Feind zurückziehen mußte. Am 6. Jul. bey
Waterloo warf der Feind eine Haubitz=Gre=
nade auf einen etliche Schritte vor der Fronte
gestandenen, und ebenfalls mit Haubitz=Gre=
naden vollgeladenen Karren, der dadurch
auch so entzündet wurde, daß 13 Grenaden
zersprangen; da nun die in Brand
gera=
thene rings um den Karren stehende Frucht
grosses Unglück drohte, so eilte dieser
Ka=
nonier herbey, um die zerstreuten Grenaden
vom Feuer zu retten. Es wurden ihrer
32, eine Entzündungs=Kugel und eine
Schrottbüchse gefunden, die dem Feuer zu
entreissen waren; er trag gleich selbst zwey,
aus dem Feuer, und brachte dann, mit
Beyhülfe seiner Kameraden auch die
übri=
gen glücklich zurück.
Der Oberkanonier, Joseph Roßmann.
Dieser hat mit dem Kanonier=Kaporal
Nachtigal, der mit einer silbernen Medaille
belohnet worden ist, am 29. März 1794,
als der Feind nächst Cateau einen
hefti=
gen Angriff machte, und schon Catillon,
Ors, Baifieux und Pomereille erobert
hatte, bey der Vorrückung mit 2
sechs=
pfündigen Kanonen auf die Ebene nächst
Pomereille, die Kugelschüsse so gut
an=
gebracht, daß der Feind weichen mußte.
Am 21. April da der Feind bey
Nouvig=
non abermahls einen starken Angriff
wag=
te, und unsere Mannschaft ihre Stellung
verlassen mußte, deckte dieser Oberkanonier
mit dem Korporal Nachtigal den Rückzug,
und hier durch das Kugel=und
Kartät=
schen Feuer aus 2 sechspfündigen Kanonen
den Feind so lange auf, bis unsere
Kolon=
ne sich gänzlich zurückgezogen hatte. Am
26. April 1794, als der Feind das Dori
Briche bestürmt hatte, durch die
Grena=
dier aber wieder daraus vertrieben wurde,
rückten beyde mit ihren Kanonen und einer
Division links vom Dorfe vor; der Feind
aber, der sich hinter den Gärten versteckt
hatte, sing plötzlich an, mit Kartätschen
auf sie zu spielen; ohm darüber ihre
Ent=
schlossenheit zu verlieren, liessen sie ihre
Ka=
nonen abprotzen, und gaben einige
gutau=
gebracht Kugelschüsse, wodurch der Feind
sogleich zum weichen genöthiget wurde.
Auch die feindliche Kavallerie, welche sich
im Thal formirte, ist durch vortheilhafte
Stellung des Geschützes in die Flanke
ge=
nommen und zum Rückzug gebracht
wor=
den. Am 29. April 1794. da der Feind
das Dorf Briche abermahl im Besitz
ge=
nommen hatte, von unsern Truppen aber
mit Sturm angegriffen wurde, und eine
Eskadren Hussaren mt 2 sechspfündigen
Kanonen links vom Dorf vorrückte, durch
die hinter den Gärten auf einmahl
hervor=
stürzende feindliche Kavallerie aber die
Hus=
saren zurückgetrieben, und ihre 2 Kanonen
von dem Feinde genommen würden, so
machten beyder Kanonie se wirksame
Kar=
tätschenschüsse, daß de Feind nicht weiter
vordringen konnte, die endlich eine
Grena=
dier Division und die ihlanen vorrückten,
ihn zurücktrieben, auch das eroberte
Ge=
schütz ihm wieder abjagten.
Der Korporal, Joseph Hauser, Am 29.
April 1794, hatte dieselbe bey Moucron
in Ermanglung seines durch eine feindliche
Kanonenkugel hingerismen Kameraden, 4
Kanonen zu besorgen, erer 2 auf dem
rech=
ten, und 2 auf dem linken Flügel des
Wenk=
heimischen Regiments standen; er eilte zu
den Kanonen bald auf den rechten, bald
auf den linken Flügel, sprach seiner
Mann=
schaft Muth zu, und nachte des Abends,
da der Feind auf den linken Flügel, und
besonders auf die alld gestanden Kano=
nen einen Ausfall internahm, sowohl auf
die zahlreiche Jnfaterie, als auf die im
Galop auf die Kanonen ansprengende
Kavallerie ein so wirksames Kartätschen=
Feuer, daß der Feind sich mit grossem
Verlust zurückziehe mußte Am 18. May,
da bey Werwick her die Liß gesetzt
wur=
de, und das Weiheimische Regiment die
Avantgarde macht, wurde sie unerwartet
mit Kartätschen be⟨g⟩rüßt; dieser Korporal
brachte aber, unge⟨a⟩chtet der engen Passage,
seine Kanonen in der Geschwindigkeit zum
feuern, und mach⟨te⟩ so wirksame Schüsse,
daß nach einer hal⟨b⟩stündigen Anstrengung
der Feind seinen P⟨o⟩sten räumen, und eine
Kanone zurücklasse⟨n⟩ mußte.
(Die Fort⟨se⟩tzung folgt.)
Ausländische Begebenheiten.
Jtalien.
Eine aus Toulo abgegangene und am
12 Jun inn Hafen von Genua
angekom=
mene Genuesische Triane, hat die
Nach=
richt gebracht, daß die Französische Flotte,
am 7. Juni. des Morgens mit 22
Linien=
schiffen und 8 Fregaten in die See
ge=
gan⟨g⟩en ist. Ein Schwedisches Fahrzeug,
das am 14. Jun. im Hafen von Livorno
einlich, hat dieser Flotte am 10. Jun., 25
Seemeilen weit vor Toulon entfernt, be=
gegnet und beobacht, daß sie gegen die
Balearischem Jnselnsegelte, und die
Eng=
lische Flotte aussucht, die in den Gewässern
von Mahorn kreuzte. Nach späteren
Berich=
ten sind aber widrig Winde eingetroffen,
welche den Lauf der Französischen Flotte
gehemmet, und sie zurückzukehren genöthiget
haben. Man wolle sie seit dem bey der
Bucht von Juan geseen haben. Ein am 12.
Jun. im Hafen vo Livorno
eingelaufe=
nes Fahrzeug, das von Gibraltar kam,
hat, seiner Aussage nach, bey dem
Vor=
gebürge S. Vicenzoan der Portugiesischen
Küste, eine Abtheilng von 8 Englischen
Linienschiffen gesehen die unter des
Admi=
rals Mann Kommando, zur Verstärkung
der Englischen Flotte im mittelländischen
Meere bestimmt, und wahrscheinlich seit
dem bey derselben schon angelangt sind.
Der Advokat Blasi, welcher wegen
Staatsverrätherischer Anschläge jüngsthin
zu Palermo hingerichtet worden ist, hat
kurz vor seinem Ende dem Gerichts=Vor=
steher nachstehende Erklärung übergeben:
‚Excellenz. Augenblicke von Raserey
haben in meinem Gemüthe die ächten
Be=
griffe von Treue und pflichtmäßiger
Erge=
benheit gegen meinen huldvollen
Landes=
fürsten, den Gott zum Glück dieses
Kö=
nigreichs gegeben hat und noch ferner
erhal=
ten wolle, gestöret. Augenblicke von der
Gnade unseres Heilands Jesus Christus
führen mich zu mir selbst zurück, und
las=
sen mich alles das Gehäßige eines
Verbre=
chens erkennen, das unter andern
Merkmah=
len der Abscheulichkeit, auch das Gepräge
des Undanks gegen denjenigen, der gegen
mich stäts gnädig und wohlthätig war, an
sich führet. Es ist mir unendlich leib, daß
ich dadurch Gort beleidiget, und zugleich
meine Pflicht gegen meinen Landesfürsten
verletzt, und auf einige Zeit die Ruhe
sei=
nes Königl. Gemüths gestöret habe. Jch
wünsche, daß sie wieder ganz, gewiß und
sicher hergestellt werde; und daher bitte
ich Eu. Exc. vor den geheiligten Thron zu
bringen, daß ich vermittelst dieses Papiers,
vor dem dreyeinigen Gotte, vor dessen
An=
gesicht meine Seele in wenig Stunden
er=
scheinen wird, um gerichtet und zu ewigen
Lohn oder zu ewiger Strafe gebracht zu
werden, und in dessen Glaube ich bin und
zu sterben wünsche, bekenne und betheure,
daß weder innerhalb noch ausserhalb des
Königreichs, kein anderer Urheber des
Ver=
brechens ist, das ich durch meinen Tod
auszulöschen hoffe, und daß der ganze
ab=
scheuliche Anschlag einzig aus meinem
verrückten Gemüthe herrührt, daß auch
keine andere Mitschuldige und Gehülfen
vorhanden sind, als diejenigen, von
de=
nen ich weiß, d⟨a⟩ß sie die Regierung bereits
kennet, und für welche ich Eu. Exc. bitte,
die Königl. Nachsicht zu erflehen, indem
es nur unwissende und von mir verführte
Personen sind. Jch hoffe, daß Gottes
süsses Herz mir meinen Fehltritt verziehen
und daß mein Landesfürst, der dessen
Eben=
bild ist, mir ebenfalls verzeihen werde. Jch
bitte Gott, daß er dem Könige und der
gesammten Königl. Familie Friede, Ruhe
auch rühmliche, lange und glückliche
Jah=
re verleihe. So sey es. Geschrieben in
der Kapelle del Consorto, den 20. May
1795, acht Stunden ungefähr vor meinem
Uebergange in die Ewigkeit. (Unterzeichnet:)
Franz de Paula di Blasi.
Frankreich.
Der am 8. Junius verstorbene Prinz
und Threnerbe Ludwigs XVI. war
gebo=
ren den 27. März 1785, und folglich bey
seinem Hinscheiden etwas über 10 Jahre
alt. Jn seiner frühen Jugend verrieth er
grosse Geistesanlage, die aber nach dem
Tode seiner königl. Aeltern nicht
ausgebil=
det wurde, indem er den Händen roher
Per=
sonen überlassen war.
Die Leiche des verstorbenen Königssohns
ist durch 4 Heil=und Wundärzte untersucht
und geöffnet, und deren Bericht in Druck
gegeben worden. Demselben zu Folge war
der Tod eine Folge der Scrophelkrantheit,
die schon lange im Körper steckte. Die
Leiche ward in einen hölzernen Sarg
ge=
legt, und auf dem Kirchhofe St. Marga=
reth ohne Gepränge begraben. Jn einiger
Entfernung folgten Detaschemente von
Jn=
fanterie, um allenfalls jeden Auflauf zu
zer=
streuen.
Der größte Theil der Pariser Jurnale
drückt sich mit Empfindung über diesen
Todfall aus. „Welches widrige Geschickt!
sagt eines derselben, unter welchem
unglück=
lichen Stern wurde dieses Schmerzenkind
ge=
boren? Er sah seinen Vater, seine Mutter,
seine Tante auf dem Blutgerüste sterben,
und man trennte ihn von seinem einzigen
Verwandten, den er noch übrig hatte, von
seiner Schwester. Er lebte länger als ein
Jahr in der schrecklichsten Einsamkeit. Es
ist endlich gestorben, dieses Kind, dieser Ge=
genstand so vieler Furcht u⟨n⟩d Hoffnung,
und seine Augen konnten n⟨i⟩cht einmahl,
bevor sie sich schlossen, das l⟨e⟩tzte Lebewohl
seiner Schwester empfangen! Möchte diese
Ereignung, setzt dieses Blatt hinzu, wenig=
stens der Zeitpunkt seyn, wo man die
Stren=
ge gegen die in den Gefäng⟨n⟩issen
schmach=
tenden Ueberreste seiner Familie mildere!
Sollte es nicht Zeit seyn, z⟨u⟩ untersuchen,
ob es einem Volke, selbst u⟨n⟩ter dem
Vor=
wande seiner Sicherheit erl⟨a⟩ubt sey, auf
diese Art unschuldige und un⟨s⟩chädliche
Per=
sonen von den Lebendigen zu ⟨t⟩rennen. Wel=
che Schande, wenn man das siegreiche
Frankreich drey Weibspers⟨o⟩nen mit
Ket=
ten beladen, und in scheußlic⟨h⟩e Gefängnisse
einschliessen sieht! Was ka⟨n⟩n dann diese
junge Prinzeßinn, die ihr ⟨T⟩hon 3 Jahre
lang dem Tageslicht entzogen habt, gegen
die Republik ausrichten? Gaubt ihr, daß
wenn sie auf dem Lande lebt, sie Armeen
um sich her, gegen die repu⟨b⟩likanische
Re=
gierung, sammeln würde? U⟨n⟩d diese andere
Frau, Madame d'Orleans, die eben so
berühmt wegen ihren Tugen⟨d⟩en ist, als ihr
Mann wegen seinen Lastern berüchtigt war,
glaubt ihr, daß diese sich ⟨g⟩egen euch
be=
waffnen werde? Die Madame von
Bour=
bon, die zu Marseille im Arreste ist, hat
eben so viele Ansprüche au⟨f⟩eure
Gerech=
tigkeit als Menschlichkeit. Was zögert ihr,
ihnen zu Hülfe zu kommen, und ihren
Her=
zen die Tröstungen zu gew⟨ä⟩hren, die sie
noch erhalten können?"
Jn der Konvenzion ist sei dem 4. Jun.
Lanjüinais Präsident. Auf den 13. er=
wartete man den endlichen Be⟨r⟩icht der
Kom=
mißion der Eilfe über die E⟨i⟩nrichtung der
Konstitution; allein Boissy ⟨d⟩'Anglas, der
ihn erstatten soll, kündigte an, daß, da
ein so wichtiges Geschäft d⟨i⟩e größte Reife
der Berathschlagungen erfor⟨d⟩ere, der
Be=
richt in 14 Tagen erst, abe⟨r⟩ dann auch
ge=
wiß, erfolgen werde. Ma⟨n⟩ ist sehr
begie=
rig auf denselben, und zwei⟨f⟩elt nicht, daß
sich die Kommißion nicht b⟨l⟩oß auf
einrich=
tende Gesetze eingeschränkt, s⟨o⟩ndern die ganze
Konstituzion umgearbeitet h⟨a⟩ben wird. Um
bey der Verhandlung über die neuen Gesetze
so vollständig als möglich versammelt zu
seyn, hat die Konv. dekretirt, daß alle
De=
putirten, welche seit länger als einem halben
Jchre bey den Armeen, seit länger als einem
Viertel Jahre in den Departementen auf
Sendung, und seit länger als einem
Mona=
the auf Urlaub sich befinden, sogleich
zurück=
kommen sollen, und daß bis zu Ende der
Verhandlungen über die Konstituzion kein
Urlaub, als auf einen besondern Bericht
der Salaufseher, gegeben werden soll. Jn
derselben Sitzung kündigte Sevestre an,
daß die Mißvergnügten auf den 13. einen
neuen Tumult zu erregen drohten, daß man
sich aber deßwegen nicht zu fürchten habe,
da eine ansehnliche Macht zur Disposition
der Ausschüsse auf den Beinen sey. Man
verleumde die Konvenzion und sprenge aus,
sie wolle die Königswürde wieder
einfüh=
ren, aber bald würde dieselbe jedermann
vom Gegentheile überzeugen.
Der bekannte Raffet, welcher einst
Hen=
riot's Nebenbuhler um die
Kommandan=
tenstelle von Paris war, und nachher von
den Jakobinern vogelfrey erklärt wurde, in
den letzteren Unruhen aber besonders thätig
zur Befreyung der Konvenzion war, ist
nun zum General=Kommandanten der
Pa=
riser Nationalgarde, welche Stelle seit
Hen=
riot's Sturz aufgehoben war, ernannt
wor=
den. Die neue Nationalgarde ist jetzt or
ganisirt. Die eigentlichen Sanscülotten
sind davon ausgeschlossen, indem niemand
aufgenommen wird, als wer sich selbst
be=
waffnen kann. Da jedoch ein Kleid eines
Nationalgardisten nach der neuen Uniform,
jetzt 4000 Livres kostet, so sind die Bürger
vor der Hand übereingekommen, sich ihrer
gewöhnlichen Kleidung zu bedienen, und
bloß durch rothe und grüne Achselbänder
sich als Grenadiere und Jäger zu
unter=
scheiden.
Die Linientruppen haben das Lager auf
der Ebene von Sablons bezogen, wohin
die Deputirten Letourneur und Thabaud
abgegangen sind, um die Ordnung zu
er=
halten und für Vollziehung der Befehle des
Wohlfahrts=Ausschusses zu sorgen. Die
Tuillerien sind wieder für jedermann offen,
doch sind alle Zugänge zum Sale der
Kon=
vention mit Schildwachen zu Pferde besetzt.
Da bekanntlich durch das von Sieyes
im May bewirkte Dekret, auf den Fall
eines gewaltsamen Angriffs gegen die Konv.
unter anden Maßregeln, auch bestimmt
war, daß die auf Sendung bey den
Ar=
meen befindlichen Repräsentanten sogleich
Anstalten treffen sollten, um der Konvent.
zu Hülfe zu eilen, so ist auf des
Wohl=
fahrts=Ausschusses Antrag, dekretiret
wor=
den, daß über alle gegenwärtig auf
der=
gleichen Sendungen befindlichen
Repräsen=
tanten Bericht eingezogen werden soll, wie
sie sich bey Erhaltung der Nachricht von
den letzten Gewaltthätigkeiten benommen
haben, und daß diejenigen, welche nicht
die verordneten Anstalten getroffen haben.
sogleich zurückgerufen werden sollen.
Die Sitzungen der Konv. sind äusserst
unbedeutend, und haben meistens
Anschul=
digungen und Maßregeln gegen Deputirte,
die nicht zu der nun herrschenden Faktion
gehören, und Abänderungen von den
Ge=
setzen der vorigen Faktion zum Gegenstande.
Jn der Sitzung am 10. Jun. wurde der
Deputirte Maßieu von der Gemeinde
Ge=
dan verschiedener Vergehen angeklagt, und
die Untersuchung darüber dem
Gesetzge=
bungs=Ausschusse befohlen. Die Pariser
Section des Marches verlangte die
Kon=
venzion sollte auf Santerre ein wachsames
Auge haben, indem er wahrscheinlich auch
hinter den Aufrührern der Vorstädte gesteckt
wäre, und wenigstens am 2. Sept. die
bewaffnete Macht angeführt hätte, durch
welchen Tag der 31. May herbeygeführt
worden sey. Auch diese Beschuldigung
ward dem Gesetzgebungs=Ausschusse zur
Untersuchung anvertraut. Lehardy schlug
dann vor, alle Felderzeugnisse der
bevorste=
henden Erndte sollten für Nazionalgüter
er=
klärt, nur um einen bestimmten Preis und
zwar in Aßignaeen verkanft, und jeder,
der damider handeln würde, mit
zehenjäh=
riger Gefängnißstrafe in Ketten und Ban=
den belegt werden. Aber Villers und
Ma=
thieu setzten sich dagegen und sagten, es
würde nichts helfen, auf solche Art das
Robespierrische Maximum wieder
einzufüh=
ren, das Landvolk würde nicht
gehorsa=
men, man hätte keine Mittel es zu
zwin=
gen, und nur Vernunft, Gerechtigkeit,
Freyheit und Vertrauen könnten das
Va=
terland retten. Lehardy's Antrag blieb
demnach ohne Folgen.
Am 11. Jun. berichteten die
Districts=
verwalter von Marreine, im Departement
der Nieder=Charente, daß sie den
ver=
bannten Barrere auf der Rhede, eben als
er nach Amerika abgeführet werden sollte,
noch angetroffen und verhaftet hätten, er
sich auch wirklich auf dem Wege nach
Sain=
tes befinde; bey seiner Ankunft zu
Mar=
reine habe ihn das Volk mit
Verwünschun=
gen und Schimpf empfangen. Sevestre
las die Anklagepunkte der gefangenen
De=
putirten vor, welche der gerichtlichen
Un=
tersuchung gegen sie zum Grunde gelegt
wer=
den sollten. Die Pariser Section der
Eli=
säischen Felder verlangte schleunige und
kräftige Maßregeln gegen die Geldwucherer.
Jhr Gesuch ward an den Sicherheits=Aus=
schuß gewiesen. Auf Genißieux's Antrag
dekretirte man, daß alle diejenigen, die sich
aus Furcht vor Verfolgung wegen des
Fe=
deralismus nach dem 31. May, 1. oder 2.
Jun. verborgen gehalten hätten oder
entflo=
hen wären, ohne Unstand zurückkehren und
in alle ihre Besitzungen wieder eintreten
sollten ⁊c.
Der Deputirte Becker, der nach Landau
geschickt worden war, um die dortigen
Ein=
wohner zu unterstützen, die bey dem
Auf=
fliegen des Zeughauses gelieten hatten, ist
wieder zurück gekommen, und hat am 12.
über seine Sendung der Konvenzion Bericht
abgestattet. Dabey schilderte er die
Ab=
scheulichkeiten, welche die zur Ausleerung
der Pfalz angestellte Kommißion begangen
hat. „Die Geschichte, sagte er, liesere
von dergleichen Schurkereyen gar kein
Bey=
spiel; alles sey geschehen, um den
Franzö=
sischen Nahmen verhaßt zu machen. Die
gesellschaftliche Ordnung geworfen, das
Eigenthum geplündert, die Güter, das
Vieh in Requisition gesetzt, oder wieder
um ein Spottgeld verkauft, sogar oft an
die wieder verkauft worden, denen man es
abgenommen hatte; man habe Mobilien,
Gold, Silber, Kleider und sogar Bley
und eiserne Beschläge und Schlösser
ge=
raubt; der geringste Widerstand sey mit dem
Tode bestraft worden. Die Pfalz habe
beträchtliche Hülfsquellen für die Republik
gehabt. Man hätte wenigstens 200
Mil=
lionen, und für eine ganze Armee ein Jahr
hindurch Lebensmittel daraus erhalten
kön=
nen; aber alles sey ausgeleert, und das
Land sey nun elend und in Hungersnoth.
Er habe, als er alles dieses genau
unter=
sucht, ungefähr 40 von jenen Blutigeln in
Verhaft setzen lassen, und ersuche die
Kon=
venzion, denselben den Prozeß machen zu
lassen, welches auch dekretirt wurde.
Chiappe, Volkspräsident bey der
Jta=
lienischen Armee, meldet, daß die
Toulo=
ner Flotte ausgelaufen sey, um den
Eng=
ländern eine Schlacht anzubiethen. Die
un=
ter der Jtalienischen Armee befindliche
Mit=
schuldige der Aufrührer in Toulon, seyn
verhaftet worden.
Von den Angelegenheiten der Vendee hat
man immer noch keine bestimmten
Nachrich=
ten. Die Kurier aus Rennes kommen
nicht mehr in Paris an, welches zu
be=
deuten scheint, daß die Sachen daselbst
be=
reits schon sehr bedeutend geworden sind.
Mit eben der blutgierigen Wuth, mit der
vor nicht langer Zeit von den Jakobinern
alle ihre Widersacher verfolget wurden,
werden nun in den meisten Städten die
Ja=
kobiner oder sogenannten Schreckenmänner
behandelt, und zum Theil in den Kerkern
ermordet. Die Nachwelt wird es kaum
glauben können, daß Frankreichs
Bevöl=
kerung zureichend war, so viele
Schlacht=
opfer und so viele Henker zu liefern.
Vereinigte Niederlande.
Die Admiralität von Amsterdam hat am
14. Jun. den Handelsleuten angezeigt, sie
habe von Berlin die Nachricht erhalten,
daß die Schiffe der vereinigten Provinzen
in den Preußischen Häfen als Freunde
be=
handelt werden, und den gewöhnlichen
Beystand erhalten sollen, und daß demnach
die Preußischen Schiffe eben diese Sicherheit
in den Häfen der Republik geniessen
wer=
den. Zugleich vernahm man, der König
von Preussen habe erlaubt, daß aus
Dan=
zig 7000 Last Weizen, aus Elbingen
3500, und aus Königsberg 2000 Lasten
ausgeführt werden, und schon sind dazu
mehrere Schiffe beordert.
Die Volksrepräsentanten von Amsterdam
haben durch eine Proklamazion bekannt
ma=
chen lassen, daß den 19. Jun. durch ein
feyerliches Fest die Unabhängigkeit und
Frey=
heit der Republik, „wegen der mit der
größ=
ten Republik in der Welt geschlossenen
Al=
lianz", anf eine einfache, aber majestätische,
feyerliche und jauchzende Weise begangen
werden soll. Es soll an diesem Tage die
Munizipalität dieser Gemeinde eingesetzt
werden, und alle Einwohner von
Amster=
dam müssen an der Freude des Tags Theil
nehmen. Aller Luxus und Pracht ist
un=
tersagt, sondern man erscheint in einer
einfachen, aber saubern Kleidung, „wie
ehemahls die Zierde unserer Väter und
Mütter war."
Mit dem Anfange des Jahrs 1796 darf
niemand mehr in den Kirchen begraben,
diejenigen Leichen aber, die schon daselbst
liegen, sollen wenigstens bis in das Jahr
1820 unerössnet gelassen werden. Alle
Lei=
chenbegängnisse sollen in der Stille und
ohne Pracht geschehen. Auch sollen keine
Titel noch Wappen mehr statt haben, die
Kirchhöfe erweitert, und überall schickliche
Orte dazu ausgesucht werden. Jn den
Kirchen soll gar kein Unterschied in den
Stühlen und Sitzen mehr statt haben.
Auch soll mit Anfang Sept. 1795 das
Tragen der Livreen bey Strafe aufhören.
(Man sieht also, daß die Holländische
Re=
voluzion durchaus mit allen den
afterphiloso=
phischen Gleichheits=Grillen der
Französi=
schen anfängt, so wenig der blutige und
heiliose Erfolg, ben diese Schwärmereyen
in Frankreich hatten, sie für irgend einen
denkenden Menschen, geschweige ein ganzes
Volk einladend machen sollten.)
Dänemark.
Aus Kopenhagen wird unter dem 13.
Junius geschrieben: „Bey dem grossen
Un=
glücke, daß unsere Stadt traf, war es
im=
mer noch ein Glück, daß der heftige Wird,
der die Feuersbunst so sehr vermehrte, daß
viele 3 bis 4 Mahl flüchten mußten, süd=
östlich blieb. Wäre er westwärts gegangen,
so wäre sicher die ganze Stadt eingeäschert
worden, da Menschen und Pferde durch die
unabläßige Arbeit so abgematte waren, daß
man an keine Rettung mehr denken konnte.
Man will hier durchgängig behaupten, das
Feuer sey angelegt; es soll auf dem Holm
auf 4 Stellen, wo durchaus nie Feuer
hinkommen darf, gebrannt haben. Es ist
hier überhaupt jetzt scharfe Aufsicht, weil
noch am 10. wieder dreymahl Feuer
aus=
kam. Noch gestern wurden auf dem
Zim=
merplatze eines Kaufmanns brennende
Lun=
ten gefunden. Viele Menschen kamen bey
dem Brande um das Leben. Zur Börse
geht man über Schutt und zwischen
ver=
brannten, den Amsturz drohenden, Mauern.
Nur ein einziger grosser Gasthof ist stehn
geblieben. Man hat viele Noch, Behau=
sung zu finden. Nicht geringer ist die Noth
der Lebensmittel, indem viele Bäcker und
Brauer abgebrannt sind. Doch macht die
Regierung die beßten Anstalten, um die
Ver=
unglückten so viel möglich zu unterstützen.
Durch ine aus der Dän. Kauzley erlassene
Königl. Verordnung vom 10. werden
ge=
gen das Verheimliche und Entwenden der
aus den abgebrannten Häusern geretteten
Sachen ernstliche Verfügungen getroffen,
und alle Einwohner der nicht
abgebrann=
ten Häuser gewarnt, durch übertriebene
Hausmiethe für ihre entbehrlichen Zimmer
die Verlegenheit ihrer verunglückten
Mit=
bürger nicht zu benutzen; auch ist der am
11. dieses eingetretene gewöhnliche
allge=
meine Zahlungstermin auf einen Monath
weiter hinousgesetzt worden. Aus den
be=
nachdarten Oertern wird Brod und Bier
zur Vertheilung unter die Armen
herbeyge=
führt. Auf dem Schloßplatze werden
höl=
zerne Buden aufgeschlagen, damit die
Ge=
werbtreibenden, welche ihre Buden im
Bran=
de verloren haben, in denselben ihre
Ge=
werbe fortsetzen können. Nach einer
Be=
kanntmachung des Magistrats dürfen von
den abgebrannten Häusern und Höfen
kei=
ne wieder aufgeführt werden, bevor nicht
eine Königl. Resoluzion über die
Bebau=
ung des Grundes vorhanden ist. Die an
Wegschaffung des Schuttes in den
ab=
gebrannten Strassen arbeitenden
Nationa=
len erhalten eine tägliche Zulage von 3
Schillingen, sind damit auch schon so weit
gekommen, daß die Hauptstrassen gangbar
sind, obgleich fast alle Mauern der
abge=
brannten Häuser niedergerissen worden, da=
mit durch den Einsturz derselben niemand
beschädigt werden möge. Die nun genau
bestimmte Anzahl der abgebrannten Häuser
beträgt 943, welche in der Kopenhagener
Brandkassa für 4 Millionen 603,400
Tha=
ler assekurirt waren.
Der Oberbefehlshaber der Dänischen
Flotte, Viceadmiral Kaas, hat am 15.
Jun. seine Flagge auf dem Linienschiffe,
Kronprinzeßinn Maria, aufgesteckt.
Der König von Schweden, mit dem
Regenten, ist am 16. Jun. aus dem Lager
in Schonen nach Kopenhagen gekommen,
und auf der Rehde sogleich an Bord des
Admiralschiffs der dort liegenden
Schwedi=
schen Flotte gestiegen. Bey seiner Ankunft
ward er durch den Donner des Geschützes
beyder Flotten begrüsset. Am 17. sollte
der Kronprinz von Dänemark, mit allen
Kommandanten der Dänischen Linienschiffe
am Bord des Schwedischen Admiralschiffs
mit Sr. Schwedischen Maj. zu Mittage
speisen. Man glaubte, derselbe werde gar
nicht an Land steigen.
Pohlen.
Den 27. May führte der Rußische
Gou=
verneur von Warschau, General von Bux=
hewden, das unter ihm stehende Truppen=
Korps von 15,000 Mann und einen
gros=
sen Zug von Artillerie in voller Parade
durch die Stadt, und lagerte selbige
zwi=
schen Willanow und Warschau. Nach
die=
sem sind noch mehr als 3000 Mann im
Lager angekommen. Es nimmt einen Strich
von 3/4 deutschen Meilen ein. Am 2., 3.,
4. und 5. Junius hielt der General von
Buxhewden, als Jnspektor über diese
Truppen, Spezial=Revüe, und nun
ver=
sichert man, daß er nach den Provinzen
ab=
reisen werde, um die Kreisgerichte zu
revi=
diren. Durch diese wohlthätige Maßregel
hofft mancher Unterdrüchte Gerechtigkeit zu
erlangen, und dürften manche alte
einge=
schlichene Mißbräuche abgeschaft werden.
Deutschland.
Der Prinz v. Conde hat am 16. Jun.
in seinem Lager zu Steinstadt ein
Seelen=
amt für den verstorbenen Sohn Ludwigs
XVI. halten lassen, und nachher den
Va=
tersbruder des Verstorbenen, unter dem
Nahmen Ludwig XVIII. zum König von
Frankreich ausgerufen, auch sogleich
ei=
nen Kurier an ihn nach Verona abgeschickt.
Am 18. Jun. des Abends wurde der
re=
gierende Herzog von Würtemberg von
ei=
ner schlagartigen Schwäche befallen. Vom
19. auf den 20. hatte der Herzog eine gute
Nacht, und bis zum letztern Tage
Nach=
mittags viele Heiterkeit, die sich aber Abends
sehr verlor; auch trat mit der Nacht ein
Fieber ein. Am 22. befanden sich Se.
Durchlaucht doch viel besser, und der 23.
entsprach noch mehr der geschöpften guten
Hoffnung.
Der Preußische General=Lieutenant. Graf
v. Ralkreuth, ist am 21. Jun. von
Frank=
furt nach Berlin abgereiset, und der
Erb=
prinz v. Hohenlohe hat auf ausdrücklichen
Befehl des Königs, das
Generalkomman=
do aller preußischen Cordons=Truppen
von Frankfurt bis an die Ems
über=
nommen.
Anhang zur Wiener=Zeitung 1795. Nro. 52.
Wien.
Fortsetzung des Verzeichniß der freywilligen
Kriegsbeyträge von Ofen.
Guld. | Kr. | |
Niklas v. Szatthmar, königl. Rath, und des Pomover Co= mitats Vicegespann, an Montursgeld für 4 Rekruten |
106 | 16 |
Domprobst, und die
Domher= ren des Presburger Domka= pitels.... |
2000 | — |
Georg Athanasius Ollasz v. Sziks und Misk⟨o⟩liz in Abauj= varer und Borsoder Komitat, griechisch nicht unirter Han= delsmann, für 1 Mann auf die ganze Dauer des Kriegs die jährt. 100 fl. seit 15. April 1795 bis dahin 96.. |
100 | — |
Georg Somolyay Ollasz, von da, deto für 1 Mann.. |
100 | — |
Michael Csappa, griechisch nicht unirter Handelsmann u. Bur= ger von Ofen, deto für das Jahr 1795.... |
100 | — |
Andreas Dsugany, Pfarrer des Ujhelyer Distrikts, Erlauer Diözes.... |
9 | 33 |
Johann Pekarovics, —. | 4 | 14 |
Thomas Korbics, — zu
Bart= fa, Sarosser —.. |
10 | — |
Joseph Rembeczky, — zu
Zbo= rov —.... |
12 | — |
Georg Torner, — zu
Gabol= tov —.... |
6 | — |
Michael Szenary, — zu
Hajsz= lin —.... |
4 | — |
Georg Ptaskay, — zu
Hanus= falva —.... |
8 | — |
Cherubin Kolbay, — zu Ka¬ p⟨r⟩oneza —... |
8 | — |
Math. Prohaczka, — zu
Ka= ratson Mezö —.. |
7 | — |
Guld. | Kr. | |
Andreas Mrizvay, — zu
Ku= tim —.... |
10 | — |
Joseph Kmeth, — zu
Lofal= va —.... |
4 | — |
Jgnaz Paracelsus, — zu
Os= zikov —.... |
8 | — |
Johann Zarnoveczky, — zu
Ra= dom —.... |
8 | — |
Georg Kaminsky, — zu
Rasz= laricz —.... |
6 | — |
Georg Kohaida, — zu
Rich= vald —.... |
4 | — |
Joseph Binner, — zu
Lenar= tov —.... |
5 | — |
Johann Viszniovszky, Prosess= der Grammatik zu Bartfalva |
4 | — |
Kajetan Milanyi, Lokalkaplan zu Felso Voly... |
4 | 30 |
Anton Matzkovits, — zu
Han= kotz..... |
4 | 30 |
Nomaldus Janosovits, — zu Hertnek.... |
4 | 30 |
Ambrosius Zacharek, — zu
Hra= botz..... |
4 | 30 |
Samuel Piguli, — zu
Mesz= titska.... |
4 | 30 |
Aquilin Pavazan, — zu
Pos= falva.... |
4 | 30 |
Viktorinus Mikursky, — zu Sarpatak.... |
4 | 30 |
Kajetan Vrabel, — zu Nyirjeß | 4 | 30 |
Johann Szolösy, Bürger zu Stuhlweissenburg.. |
15 | — |
Die kön. Freystadt
Stuhlweis= senburg von einer Ungenann= ten..... |
11 | 42 |
Demetrovics Lukas, griechisch nicht unirter Handelsmann zu Földwar, an jährl. 97 fl. 45 kr. zur Unterhaltung eines Grenadiers für das erste Qu. 1794.... |
24 | 26 |
Georg Abraham, illyrischer — |
Guld. | Kr. | |
für deto beym wallachischen Freykorps an jährl. 100 fl. seit 1. Febr. bis Ende April 1795..... |
25 | — |
Die königl. Freystadt Tyrnau. | 1000 | — |
Theresia v. Duchon.. | 17 | 14 |
Die Bakocsaer Gemeinde. | 13 | 30 |
Gräfin Amalia v. Zichy, ge= bohrne Gräfin v. Raab, für 6 Mann, und zwar für jeden an Monturgeld 26 fl. 36 kr. an Handgeld 5 fl. an Mus= quetenbetrag 7 fl... |
231 | 36 |
Niklas Szerhatl, Handelsm. von Szentes... |
50 | — |
Johann Gyuricza —.. | 40 | — |
Konstantin Callo —.. | 25 | — |
Johann Hariß —... | 25 | — |
Joseph Kadar —... | 3 | — |
Anton v. Muslay, kön. Rath, und des Neograder Komi= tats, V. Gespan.. |
100 | — |
Das Vaczitische Handelshaus zu Makova an jährl. verheis= senen 25 fl. seit 1. Jän= ner bis Ende März 1795. |
6 | 15 |
Das Pap Mihalysche —. | 6 | 15 |
Stephan Erdely Plavner, Kam= meral Ortspfarrer.. |
25 | 37 |
Joseph Wölffy, Földwarer k. Salzamts=Kontrolor, von jährl. 25 fl. seit 1. May bis Ende July 1795.. |
6 | 15 |
Frau Margaretha Strauch, nunmehrige Frühmorgen. |
6 | 15 |
Die kön. Freystadt Modern
je= ne 40 fl. Gratifikation, wel= che dieselbe von denen zum al= lerhöchsten Aerarium darge= lichenen 2000 fl. zu erheben gehabt hätte... |
40 | — |
Verzeichniß von Lemberg.
Bartosiewicz, Oekonom in Barwald.... |
4 | — |
Unger, Waldbereiter in Kalvarie | 24 | — |
Bilski, aus Krzywaka.. | 5 | — |
Guld. | Kr. | |
Szigielski, Verwalter in
Pup= zow..... |
6 | — |
Rottermundin, Pächterin aus Kalvaria.... |
21 | — |
Krolikowski, Justiziar—. | 20 | — |
Stepkowski, Provinzialschrei= ber —.... |
5 | — |
Die gesammten Zünfte aus Jaworow.... |
110 | — |
Nikolay Bilasch. Pächter von Meretzig.... |
9 | — |
Jwan Fronce, — von
Sche= reutz..... |
6 | — |
Baisach Löhner, — von
Za= muschin.... |
3 | — |
Nikolay Aywasc, — von
Wa= setoutz.... |
48 | — |
Georg Zotta, — von Babin. | 4 | 30 |
Georg Hranota, — von
Schi= prenitz.... |
4 | 30 |
Salomon Brandmann, — von Lactimoka.... |
2 | — |
Jordaki Gitzeckal, — von
Ne= polokoatz.... |
2 | — |
Danczul Dumitrasch, — von Chlivestie.... |
3 | — |
Jakob Glowacki, Dispositor in Orscheny.... |
3 | — |
Konstantin Dobrowolsky, von Dawidecke.... |
3 | — |
Andre Moyse und Nikol. A= bryhan, Pachter zu Scher= boutz..... |
36 | — |
Wasil Bednarowecki, von Vabin | 13 | 30 |
Winkler, Apotheker in
Czer= nowitz.... |
42 | — |
Nowakowski, Landesdragoner. | — | 40 |
Molnar —.... | — | 40 |
Hipp —.... | — | 40 |
Nindzwiezky, Nobelpraktikant. | 1 | 15 |
Johann Wasilewski —.. | 1 | — |
Stephan — —.. | 1 | — |
v. Urban, Kammeralchirurgus | 8 | — |
Rappel, Bäckenmeister.. | 6 | — |
Fiala, Mühlenpachter.. | — | 30 |
Martin Keller... | 9 | 22 |
Katharina Wöchinger.. | — | 21 |
Guld. | Kr. | |
Die Handwerker in Kozy. | 3 | — |
Pawluskiewicz... | 6 | — |
Wichlieski.... | 4 | 10 |
Krassovski Kantius.. | 10 | — |
Bilanski, aus Rizow.. | 3 | — |
Smolikowski, aus Präbendar. | 2 | — |
Joseph Surin, aus Zawada. | 3 | 27 |
Szalawski, aus Präbendar. | 2 | — |
Wadowitzer Gewerke.. | 201 | 36 |
Urtika..... | 4 | — |
Wenzel Dorr.... | — | 47 |
Kajetan Lesizyinski... | 2 | 7 |
Martin Kurald... | 2 | 17 |
Katharina Wöchinger.. | 6 | 18 |
Ebendieselbe.... | 4 | 54 |
Gassner.... | 4 | 30 |
Betschko, Hauseigenthümer in Lemberg.... |
18 | 5 |
Krzyzanowski —... | 60 | 1 |
Grilewizowa —... | 10 | 50 |
Wartaraszewicz —.. | 12 | 28 |
Treflinski —... | 74 | 6 |
Zeidler —.... | 36 | 45 |
Makolowicz, Hauseigenthümer in der Haliczer=Vorstadt in Lemberg... |
— | 23 |
Piotrowski —... | — | 16 |
Szembek —.... | — | 35 |
Nowakowski —... | — | 48 |
Misikowski —... | — | 51 |
Szaudra —.... | — | 9 |
Nowiki —.... | 1 | 37 |
Kapralski —... | — | 6 |
Nawoyski —... | 1 | 17 |
Rossel —.... | — | 6 |
Kauzimski —... | — | 26 |
Oronowicz —... | — | 41 |
Adamonicz —... | — | 3 |
Tapzinski —... | — | 19 |
Wierzbichi —... | — | 19 |
Gottfried —.... | — | 9 |
Lawandowski —... | — | 13 |
Laszezinski —... | 1 | 21 |
Kleczner —.... | — | 48 |
Domainski —... | — | 39 |
Liszecki —.... | — | 9 |
Zahinski —.... | — | 6 |
Guld. | Kr. | |
Zabinskische Erben —.. | 1 | 43 |
Skryszewski —... | — | 9 |
Slowoczinski —... | — | 26 |
Domanski —... | — | 6 |
Lagowchi —.... | 5 | 27 |
Kulczyki —.... | 2 | 26 |
Paczewiczowa —... | — | 19 |
Brzezicki —.... | — | 26 |
Jarochi —.... | 4 | 52 |
Pieniadz —.... | — | 19 |
Panulak —.... | — | 6 |
Tarkiewicz —... | — | 6 |
Prodasiewicz —... | — | 19 |
Andrusiewicz —... | — | 13 |
Michalska —... | — | 6 |
Walaskiewicz —... | — | 13 |
Pietrasiewicz —... | 4 | — |
Halchowski —... | — | 13 |
Kuliczinski —... | — | 13 |
Bartlinski —... | — | 9 |
Perada —.... | — | 3 |
Wilkowska —... | — | 26 |
Rusziecki —.... | — | 26 |
Cieslowicz —... | — | 40 |
Giglowicz —... | — | 13 |
Laskowski —... | 1 | 14 |
Andrustewics —... | 1 | 5 |
Dabrawski —... | — | 13 |
Perzyka —.... | — | 39 |
Koscieleki —... | — | 26 |
Ulikowski —.... | — | 9 |
Marinowski —... | — | 26 |
Cieslek —.... | — | 6 |
Krusiecki —.... | — | 3 |
Polarkiewicz —... | — | 57 |
Kralowicz —... | — | 13 |
Michalski —.... | — | 26 |
Kosowski —.... | — | 23 |
Koscielecki —... | — | 19 |
Zajaczkowski —... | 1 | 21 |
Pakinski —.... | — | 32 |
Cieslewicz —... | — | 26 |
Pielewski —.... | — | 6 |
Kotowski —.... | 1 | 11 |
Halichi —.... | 1 | 19 |
Zalinski —.... | — | 13 |
Janczarski —... | — | 19 |
Guld. | Kr. | |
Goboszewski —... | — | 26 |
Becher —.... | 7 | 47 |
Weczechowicz —... | — | 9 |
Lobolewski —... | — | 13 |
Sochacki —.... | — | 32 |
Roboczinskische Erben —. | — | 39 |
Krzydelsky —... | — | 6 |
Lodzynski —... | 25 | 41 |
Gosezynski —... | — | 16 |
Gorecki —.... | — | 26 |
Przybilo —.... | — | 13 |
Porada —.... | — | 9 |
Perzicki —.... | — | 19 |
Michalski —.... | — | 29 |
Szydnicki —.... | — | 6 |
Senenka —.... | — | 13 |
Chrusciel —.... | — | 6 |
Smulska —.... | 1 | 5 |
Gruczkiewicz —... | — | 19 |
Labowioz —.... | — | 48 |
Tarchiewicz —... | — | 3 |
Plobiak —.... | — | 23 |
Lukowski —.... | — | 16 |
Dombrowski —... | — | 16 |
Galozka —.... | — | 32 |
Szermantowicz —... | — | 26 |
Gorkiewicz —... | — | 9 |
Ehruscil —.... | — | 6 |
Stefanski —... | — | 32 |
Petrylski —.... | — | 16 |
Ehmilowski —... | — | 26 |
Gabinski —.... | — | 39 |
Wrublewski —... | — | 6 |
Mazurkiewicz —... | — | 16 |
Ostrowska —... | — | 23 |
Pawlaczek —... | — | 19 |
Wyssoki —.... | — | 39 |
Palica —.... | — | 24 |
Lamborski —... | — | 19 |
Lakowski —.... | — | 52 |
Kleczka —.... | 1 | 37 |
Labowicz —.... | — | 58 |
Gwiazdowski —... | — | 19 |
Kredens —.... | — | 16 |
Lepczynski —... | 1 | 37 |
Hinska —.... | — | 16 |
Jaworski —... | — | 13 |
Guld. | Kr. | |
Ciborski —... | 3 | 2 |
Kamienski —... | — | 26 |
Andruszewicz —... | — | 19 |
Sobilowski —... | — | 5 |
Zurowski —.... | — | 16 |
Mohrzicki —.... | — | 26 |
Cibulski —.... | — | 16 |
Bukalski —.... | 2 | 26 |
Talecki —.... | — | 9 |
Lackowski —... | — | 6 |
Kozlowski —... | — | 6 |
Sobolewski —... | — | 6 |
Sezygelski —... | — | 23 |
Samborski —... | — | 16 |
Cieslewicz —... | — | 32 |
Opuchlak, Eigenthümer der
Häu= ser in der Krakauer Vorstadt der Stadt Lemberg.. |
7 | 17 |
Tyczkiewicz —... | 2 | 23 |
Littwart —.... | 2 | 9 |
Kuszobinski —... | 20 | 47 |
Kaminski —... | 2 | 45 |
Janowicz —.... | 2 | 42 |
Piskorski —.... | 1 | 40 |
Hermann —.... | 4 | 3 |
Dubniewicz —... | 2 | — |
Kozierackische Erben —.. | 2 | 58 |
Saturski —... | 1 | 13 |
Rogalski —.... | — | 16 |
Slawinskische Erben —. | 3 | 47 |
Zwierzehowski —... | — | 35 |
Szymarki —... | — | 13 |
Bilniski —.... | 1 | 50 |
Bilniskische Erben —.. | 1 | 53 |
Schneier, Eigenthümer der
Häu= ser in der Zolkiewer Vorstadt von Lemberg... |
8 | 6 |
Czechowicz —... | 1 | 56 |
Michlbauer —... | 3 | 14 |
Wartaraszewicz —.. | — | 39 |
Kisiel —.... | 26 | 50 |
Ursus Moises, aus
Kalasinde= stie in der Bukowina.. |
36 | — |
Nikol Botieze, aus Stanestie. | 10 | — |
Wasil Skutar, aus Stauczen. | 2 | — |
Verzeichniß von Brünn.
Von einem Unbekannten zu Brünn | 4 | 30 |
Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.
Vom 23. bis 30. Juni.
Barometerstand.
Täg | 8 Uhr früh | 3 U. nachm. | 10 U. Abend | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Den | Z. | L. | 12 Th | Z. | L. | 12 Th | Z. | L. | 12 Th |
23 | 28 | 4 | 10 | 28 | 4 | 4 ½ | 28 | 4 | 11 |
24 | — | 5 | 8⅓ | — | 5 | 11 | — | 6 | 4½ |
25 | — | 6 | 5 | — | 5 | 8 | — | 5 | 6½ |
26 | — | 5 | 0½ | — | 3 | 8½ | — | 3 | 11½ |
27 | — | 4 | 11 | — | 4 | 7 | — | 4 | 4 |
28 | — | 3 | 10 | — | 2 | 9 | — | 2 | 6 |
29 | — | 3 | 6⅛ | — | 3 | 3 | — | 2 | 9 |
Reaumur'scher Thermometerstand.
Grad | Grad | Grad | |
---|---|---|---|
23 | 12 ober 0 | 14 ⅔ ober 0 | 12 ober 0 |
24 | 14 ½ — — | 16 ½ — — | 12 ⅛ — — |
25 | 15⅘ — — | 19 ⅔ — — | 16 ½ — — |
26 | 19 ½ — — | 22 ⅓ — — | 16 ⅕ — — |
27 | 15 ¾ — — | 17 — — | 15 — — |
28 | 15 ⅔ — — | 18 — — | 13 ⅖ — — |
29 | 14 ⅔ — — | 19 ⅔ — — | 16⅕ — — |
Anzeige des Windes.
23 | N. schwach | N. schwach | N. W. stark |
24 | N. W. schw. | W. schwach | W. stark |
25 | W. schwach | — — | W. schwach |
26 | S. W. schw. | S. mittelm. | W. stark |
27 | N. W. still | N. W. schw. | N. W. schw. |
28 | — — | NN. W. sch. | NN. W. sch. |
29 | S. schwach | S. schwach | S. mittelm. |
Getreidepreis.
Zu Wien vom 22. bis 27. Juni.
Der Metzen | Groschen. |
Weitzen | von 65 bis 84 |
Korn | von 44 bis 54 |
Gersten | von 46 bis 52 |
Haber | von 30 bis 40 |
Zu Stockerau vom 22. Juni.
Der Metzen | Groschen. |
Weitzen | von 60 bis 82 |
Korn | von 45 bis 52 |
Gersten | von — bis — |
Haber | von 31 bis 36 |
Zu Fischamond vom 25. Juni.
Der Metzen | Groschen. | |||
Weitzen | von | 69 | bis | 82 |
Korn | pr. | 50 | ||
Gersten | von | — | bis | — |
Haber | von | 32 | bis | 36 |
Wienerische
Mehl=Grießlerey=und Brod=Satzung.
Vom 1. July 1795.
Der Muth, im Mittelpreise: | Fl. |
---|---|
Mundmehl....... | 78 |
Semmelmehl....... | 63 |
Pollenmehl....... | 37 |
Rockenmehl....... | 43 |
Das Landachtel: | Kr. |
---|---|
Fein Grieß....... | 41 ½ |
Mundmehl....... | 32 ½ |
Semmelmehl....... | 22 ½ |
Pollenmehl weisses....... | 17 ½ |
Pollenmehl schwarzes....... | 12 ½ |
Gerstengrieß....... | 21 |
Kapaunermehl....... | 15 |
Brodgewicht: | Kr. | Pf | Lot. |
---|---|---|---|
Geschmalzenes Eyerbrod um | 1 | — | 4 ¼ |
Mundsemmel..... | 1 | — | 6 |
Gemeine Semmel.... | 1 | — | 9 |
Pollen Brod..... | 1 | — | 11 ½ |
Pollen Brod..... | 6 | 2 | 17 |
Rocken Brod..... | 1 | — | 19 ½ |
Rocken Brod..... | 6 | 4 |
Verstorbene zu Wien.
Den 22. Juni. Jn der Stadt.
- Hr. Franz Gebhard, bg. Traiteur, alt 73 J. am
Kohlmarkt N. 171. - Dem Steph. Mauser, Putzhandl. s. T. Magd. alt
19 J. am alt. Bauernm. N. 535. - Dem Hrn. Franz Schwarzrok, bg. Handelsm. s. K.
Maria A. alt 6 J. im Ofenlochg. N. 258. - Dem Joh. Geist, Hausmeist. s. K. Anna, alt 7 J.
am Hohenmarkt N. 526. - Dem Hrn. Franz Schmid, gew. bg. Bierwirth, s.
K. Fried. alt 7 J. in d. Grünangerg. N. 843.
Vor der Stadt.
- Fr. Susanna Salgari, k. k. Jngenieurhauptm. Wit.
alt 40 J. auf d. Wieden N. 448. - Dem Jos. Einbacher, Tagl. xs. T. Eva, alt 18 J.
am ob. Neustift N. 379.
- Hr. Joh. Holland, bgl. Weinwirth, alt 58 J. zu
Mätzleinsd. N. 69. - Maria A. Schindler, led. alt 77 J. b. Elisabeth.
- Jos. Maschin, Zeugmachergs. alt 22 J.
- Gebast. Hießmayr, Schiftn. alt 50 J., beede beyn
Barmd. - Varb. Jrlach, a. d. Versorg. v. Langenkell. alt 36
J. allda am Neubau. - Jvan Bazarnik, alt 19 J.
- Christian Acker, alt 20 J.
- Peter Mahr, alt 46 J.
- Georg Lagler, alt 20 J.
- Bokuran Gebrila, alt 34 J. alle 5 Gem.
- Joh. Birhem, Feldschmied, alt 34 J. alle 6 im
Militärspit. - Fr. Eleon. Kormann, Professors Wit. alt 33 J.
- Wenzl Czur, Tagl. alt 55 J. bede im allg. Krankenh.
Summa 20. Personen, darunter 3. Kind.
Den 23. Juni. Jn der Stadt.
- Hr. Jos. Kappler, bg. Handelsm. alt 53 J. in der
Naglerg. N. 193. - Dem Hrn. Joh. Went, k. k. Hof=u. Kammermusik.
s. S. Joh. alt 17 J. in d. Spiegelg. N. 1368.
Vor der Stadt.
- Christina Past, Exlayenschwest. alt 72 J. auf der
Wieden N. 331. - Jakob Windhofer, schutzv. Wagner, alt 64 J. am
Himmelpfortgr. N. 38. - Mich. Pahofer, Schuhmachergs. alt 40. J. auf der
Wieden N. 187. - Dem Hrn. Jos. Huber, bg. Schuhmach. s. Fr. Jo=
hanna, alt 32 J. auf d. neu Wien N. 136. - Dem Hrn. Joh. Wildburger, bg. Brandweiner, s.
T. Rosina, alt 23 J. auf d. Wieden N. 431. - Hr. Franz Heidler, k. k. Militärverpflegsamts=
schreib. alt 28 J. in d. Josephst. N. 52. - Dem Joh. Engelhart, Tischler, s. T. Elis. alt 20 J.
im Lichtent. N. 108. - Hr. Joh. Schmelcher, bg. Bindermeist. k. k. Land=
rechten u. magistr. Weinvißrer, u. Schätzmeister,
alt 66 J. in d. Leopoldst. N. 230. - Dem Hrn. Franz Mitz, bgl. Tischlermeist. s. K.
Laur. alt 6 J. zu Mariah. N. 10. - Dem Hrn. Carl Schreder, herrs. Hauschirung. s.
Fr Varb alt 23 J. zu Gumpend. N. 28. - Dem Hrn. Joh. Braun, bg Schneidermeist. s. Fr.
Theresia, alt 63 J in d. Rossau N. 99. - Hr Jgnatz Katzler, bg. Seidenzeugmach. alt 44 J.
in s. H am Neudeggergr. 17. - Dem Franz Zangerl, Schuhmach. s. W. Eva, alt
40 J. zu Gumpend. N. 70. - Dem Martin Trost, Schlossergs. s. K. Franz, alt
2 J. am Thury N. 75. - Dem Georg Dolhopf, Bedient. s. K. Jgnaz alt 1
J. zu Mariah. N. 82.
- Elis. Metz, Wit. alt 76 J. in d. Bersorg. am Alsterd.
- Simon Wollek, alt 20 J.
- Michalow Bachnimo, alt 24 J.
- Jakob Bolzer, alt 26 J.
- Barthol. Spirka, alt 23 J.
- Juon Jerman, alt 39 J.
- Flora Lackste, alt 54 J. alle 6 Gem.
- Jos. Streich, Gefreyt. alt 43 J. alle 7 im Militärsp.
- Rosalia Zens, gew. Verpstegsbeamt. Ehew. a. 25 J.
- Maria A. Wiesdöck, Tagl. Ehew. alt 66 J.
- Josepha Jungbauer, Schriftgieß. Wit. alt 66 J.
- Eleon. Frießinger, Anstreich. Wit. alt 78 J.
- Martin Wimmer, Schneid. alt 46 J.
- Rosalia Schaar, Soldat. Ehew. alt 40. J. alle 6 im
allg. Krankenh.
Summa 31 Personen, darunter 3 Kind.
Den 24. Juni. Jn der Stadt.
- Dem Hrn. Carl Wurm, bg. Kleinuhrmach. s. Fr.
Anna, alt 25 J. im Burgerspit. - Dem Hrn. Jos. Urbaleck, Wundarz, s. K. Elis. alt
3 J. in d. Teinfaltstr. N 69. - Cath. Hornsteiner, Landkram. Wit. alt 81 J. am
Salzgrieß N. 340.
Vor der Stadt.
- Dem Gerhard Treger, Kutscher, s. K. Jos. alt 5 J.
am Rennweg N. 355. - Dem Jos. Lachenmaher, herrs. Bedient. s.K. An=
tonia, alt 4 J in d. Leopoldst. N. 429. - Dem Joh. Sitter, Bandmach. s. K. Jakob, alt 4 J.
zu Margaret. N. 58. - Anna M. Humber, Zimmergs. Wit. alt 56 J. am
Michelbaierischengr. N. 82. - Dem Franz Rosen, Schuhmach. s. K. Magd. alt
3 J. am Neustist N. 71. - Dem Georg Wollach, Bedient. s. T. Anna, alt 11
J. auf d. Wieden N. 346. - Joh. Stadt, alt 26 J.
- Anton Musstak, alt 32 J.
- Kasimir Niegrotka, alt 24 J.
- Jgnaz Messiuk, alt 18 J.
- Jandoch Adalberth, alt 27 J. alle 5 Gem.
- Jos. Szedlovsky, Feldschmied, alt 30 J.
- Lesko Lewandowitsch, Gem. alt 20 J.
- Anton Mandler, Gem. alt 23 J. alle 8 i. Militärsp.
- Anna Georg, Jnvalid. Wit. alt 30 J.
- Anna Fidler, Bedient. Ehew. alt 50 J.
- Jakob Reißacher, Studios. Juris. alt 29 J.
- Fr. Josepha Göschl, bürgl. Strumpfstrickermeist.
Ehew. alt 53 J. alle 4 im allg. Krankenh.
Summa 21. Personen, darunter 5. Kind.
Den 25. Juni. Jn der Stadt.
- Dem Hrn. Ant. Raab, bg. Kirschnermeist. s. Stief
T. Cath. alt 19. J. in d. Spanglerg. N 577. - Franziska Sing, Pfründl. v. Kaiserspit. alt 78 J.
im Kumpfg. N. 888.
- Dem Hrn. Adam Beheim, bgl. Schneidermeist. s.
K. Harb. alt 2 J. im tief. Graben N. 359. - Hr. Joh. Türck, bg. Bierwirth, alt 46 J. auf der
Salerst. N. 1374. - Fr. Nagd. Schletter, bg. Goldarbeit. Wit. alt 58
J. n d. Dorotheg N. 1147.
Vor der Stadt.
- Dem Jos. Rauch, Brodsitz. s. Stief. K. Carl
Gmei=
ner, alt 5 J. am ob. Neustift N. 36. - Dem Hrn. Joh. Stadler, bg. Hutmach. s K. Peter,
alt 1 J. am Spitalb. N. 93. - Jos. Vessely, Mustkus, alt 20 J. in d. Leopoldst.
N 17. - Antonn Druckenbrein, aus d. Versorg. v. Findeld.
alt 1 J. am Neustift N 42. - Hr. Jos. Rosa, gew. herrs. Kammerdien. alt 65 J.
auf d. neu Wieden N. 148. - Dem Hrn. Mich. Pogatschneck, bg. Schuhmacherm.
s. K. Antonia, alt 4 J. in d. Leopoldst. N. 25. - Dem Ant. Rivolls schutzu Klampferer, s. K. Adam,
alt 2 J. in d. Josephst. N. 149. - Dem Naxmil. Tratener, kais. Senstenkn. s. W.
Theresia, alt 48 J. zu Mariah. N. 71. - Franz Kon, alt 20 J.
- Joh. Telly, alt 20 J.
- Paul Frey, alt 22 J.
- Alberth Jakula, alt 23 J.
- Joh. Vareczky, alt 36 J. alle 5 Gun. i. Militärsp.
- Andrä Lechner, Mustkus, alt 18 J.
- Laur. Novack. Jnvalid, alt 27. J.
- Juliana Fux, Schreib. Wit. alt 64 J. alle 3 im
allg. Krankenh.
Sumna 21. Personen, darunter 6 Kind.
Den 26. Juni. Jn der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
- Dem Hrn. Jos. Paulgerg, Sollicitat. s K. Clara,
alt 1 J. in d. Leopoldst. N. 130. - Casp. Mondschein, Schneid. alt 36 J. im Lerchenf.
N. 118. - Paul Reüschel. gew. Zimmergs. alt 75 J. am
Him=
melpfortgr. N. 18. - Math. Hiller, Tagl. alt 79 J. auf d. neu Wieden
N. 210. - Maria A Wilham, Sesseltrag. Wit. alt 84 J. zu
Gumpens. N 93. - Jos. Ecker, Pitschierstech. u. Tabaktrafik. alt 54 J.
am ob. Neustift N. 300. - Georg Stadler, Tagl. alt 65 J. am Thury N. 65.
Dem Jos. Braun, Tapeziergs. s. K. Maria A. alt
2 J am Neubau N. 92. - Dem Simon Brasch, Tagl. s. K. Franz, alt 1 J.
in d Rossau N. 2. - Fr. Maria A. Holl, Klaviermeist. Ehew. alt 40 J.
d. Elisabet.
- Joh. Wigling, Schlossergs. alt 40 J.
- Joh. G. Schreiner, Mühlj. alt 24 J.
- Egydy Goldschmidt, Kutsch. a. 47 J. alle 3 b. Barmb.
- Alexius Weixelberger, alt 60 J.
- Barthol. Kyotteck, alt 53 J. bede Gem. i. Jnvalidh.
- Torday Nagy Ferenz, alt 18 J.
- Joh. Warhul, alt 30 J.
- Jak. Scordnizky, alt 20 J.
- Jos. Thomareck, alt 34 J.
- Jos. Wirbizky, alt 24 J.
- Jos. Havaty, alt 27 J. alle 6 Gem. im Militärsp.
- Christian Kasent, Tagl. alt 27 J.
- Ant. Fitzthum, Schuhmach. alt 44 J.
- Jak. Weingum, Pfründl. v. gr. Armend. alt 70 J.
- Sebast. Scharinger, Schneidermeist. alt 74 J.
- Jos. Venka, Schuhmachergs. alt 20 J.
- Helena Bauer, Schuhmach. Ehew. alt 39 J. alle
6 im allg. Krankend.
Summa 27. Personen, darunter 3 Kind.
Erinnerung
an die Mitglieder des für die Wittwen und
Waisen der herrschaftlichen Wirthschaftsbeamten
in Niederösterreich bestehenden
Versorgungs=
instituts.
Die Mitglieder Nr. 25, 46, 48, 56, 70,
73, 110, 146, 169, 170, 217, 222, und
242, welche mehrmal die halbjährigen
Beyträ=
ge in den für allzeit festgesetzten Zahlungsfristen
zu entrichten vernachläßiget haben, werden mit
Bezug auf den 4. s. der Jnstitutsgrundregeln,
zufolge welchen gegen die Säumigen nach
frucht=
los ergangener Ermahnung ohne weitern mit der
Ausschliessung vorgegangen werden müßte, zu
Entrichtung ihrer Rückstände ermahnet. Den
Wittwen, aufgestellten Gerhaben, und jenen
Mitgliedern, welche von dem
Versorgungsinsti=
tute mit einem Aushilfsquantum betheilet sind,
wird nicht minder wiederholt bedeutet, darauf
bedacht zu seyn, daß ihren Pensionsquittungen,
in welchen immer die Zeitfrist vom 1. Jäner bis
Ende Juni, dann vom 1. Juli bis Ende
De=
cember zu erscheinen ba, jedesmal auch das
Zeug=
niß des Ortspfarrers, daß sie noch am Leben,
und Wittwen sind, bergefügt sey, widrige⟨n⟩s
al=
len denen, die dieses nach so ostmaliger
Ermah=
nung unterlassen, die Pension, oder das ihnen
bewilligte Aushilfsquantum versagt werden würde.
Jene Wittwen aber, welche den Todfall ihrer
Gatten anzeigen, haben nebst dem
Todtenschei=
ne, immer auch ihren Tauf=und Trauungsschein
beyzubringen. Kreisstadt Kornneuburg den 23.
Juni 1795.
Eröffnung eines Lusthauses im Prater.
Jgnaz Joseph Tischler, Caffeesieder in der
Stadt beym Schabdenrüssel, macht es sich zur
Pflicht dem hohen Adel und verehrungswürdigen
Publikum bekannt zu machen, daß er Sonntag
den 28. sein erkauftes Lusthaus im Pratter bey
dem kais. Lusthaus vis-a-vis eröffnen wird, all=
man man mit allen Refriskaden, Caffee, Bar=
baros mit Obers, mit Limonie, und mit Wasser,
Schokolade mit Obers und mit Wasser, Limo=
nade, Mandelmilch, Oranchat, und allen Serien
Gefrornen, seinen und Mittelrosoglien, warmen
and kalten Obers, mit guten Milchbrod, frischen
Pomeranzen, und allen Sorten Backwerk, alles
in beßter Qualität, bediener werden kann. Er
wird sich bemühen jedermann eine reine und
prompte Bedienung zu leisten, und bittet daher
ihm nur einen zahlreichen Zuspruch zu gönnen,
melche Bitte ihn nur glücklich machen kann.
Tuchfabrik.
Das von der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regie=
rung den Unterzeichneten bereits am 7. May d. J.
verliehene förmliche Lansesfabriks=Befugniß wird
mit dem Beysatze bekannt gemacht, daß nunmehr
in ihrer Fabrik in der Leopoldstadt in der
An=
kergase Nr. 17 Tücher jeder Gattung nach
Be=
lieben können bestellet werden; auch sind daselbst
indessen bis auf weitere Anzeige eines bequemern
Ortes Tücher stückweise und ellenweise für
ei=
nen sehr billigen Preis zu bekommen.
Joseph Michäleck und Comp.
Anzeige.
Da wegen der zuweilen verspäteten Ankunft
der Monatsstücke des politischen Journals,
welches zu Hamburg erscheint, Beschwerden
ein=
gelaufen; so wird hierdurch angezeigt, daß dieses
politische Journal in jedem Monate, am
letz=
ten, oder vorletzten Tage, sowohl auf dem
kai=
serlichen Reichs=Ober Postamte, als in der
Hoffmannschen Buchhandlung, unfehlbar
er=
schein⟨en⟩, um die Abonenten jedes Orts die
Mo=
natsstücke jederzeit, mit den ersten ankommenden
Posten von Hamburg, in jedem Monate, rich=
tig erhalten müssen. Das fünfte Monatsstück,
May 1795, dieser Zeitschrift, welche
bekannt=
lich einen vollständigen Jnbegrif aller politischen
merkwürdigen Begeben heiten und
Correspon=
denzneuigkeiten, nebst diplomatischen und
stati=
stischen Denkwürdigkelten enthält, ist am 30. May
erschienen, und hat folgenden Jnhalt 1) Grö=
ße
ße, Stärke, Volksmenge, und andere
statisti=
sche Merkwürdigkeiten von Oestertlich. 2) Neue
Erklärung der Rechte der Menschen. Vom
Pa=
riser Convente dekretirt und publicirt. 3) Ein
Privatschreiben aus der Ben⟨⟩ Bestimmte
Nachrichten. 4) Wesentliche Erklärung des Kö=
nigs von Preußen an das deutsche Reich, we=
gen des Friedens. Ministerial=Rescript an den
königl. preußischen Gesandten. Kaiserliche
Er=
klärung an den Reichstag. 5) Talltens
Be=
richt an den Convent von den Greuein des
Spa=
nischen Kriegs in Catalonien, Quipuscca, und
Biscaya. 6) Verlust des deutschen Reichs in
dem französischen Kriege, mit Anmerkungen.
Französischer Verlust. 7) Briefe. Aus
Ber=
lin. Frankfurt. Wien. Haag. Aus dem
Han=
növerschen. 8) Eine Anekdote von Steyes. 9)
Großbrittannisches Parlament. Verhandlungen
vom 28. März bis 8. May. 10) Frankreichs
Scenen des fünften Revolutions Actes. Hun=
gersnoth in Paris. Zustand des Reichs. 11)
Kriegsbegebenheiten. 12) Nachrichten von
ver=
schiedenen Ländern, Holland, Großbritannien,
Portugall, Spanien, Jtalien, Teutschland,
Preußen, Rußland und Polen, Türkey, Frank=
reich. Nachtrag von Holland. 13) Fernere
Briefe. Aus Kopenhagen. Stockholm. Re=
gensburg. Wien. Frankfurt. 14) Allgemei=
ner Bericht von den politischen
Merkwürdigkei=
ten. 15) Vermischte Nachrichten.
Ankündigung
gemahlene Conchylien Werke betreffend.
Der zu Ende genannte Verfasser unternimmt
eine vollkommene systematische Ausgabe aller
bis=
her bekannten Conchylien. um also Kenner und
Liebhaber nicht dem Fall auszusetzen, sich auf
das gegebene Wort des Verfassers verlassend,
zum Ankauf so theurer Werke verleitet worden
zu seyn, und sohin das ausgelegte Geld bereuen
zu müssen, legt er Jedermann zur Probe diesen
gegenwärtigen gemahlenen Einleitungsplan vor
Augen, wetcher ebenfalls als eine blosse
Einlei=
tung betrachtet, nach denen meist angenommenen
Systemen verfaßt worden ist. Daß die Unkösten
bey einem so grossen Werke beträchtlich seyen,
glaubt er nicht erst erweisen zu müssen. Jn folge
dessen (und damit alle jene, äusserst
unangeneh=
men Begegnungen beseitiget würden, die man
von einigen Domestiken bey Ulberschickung der
Werke dulden muß) bittet der Unternehmer die
Pk Tit. Herren Liebhaber um die blosse
Sub=
scription für die Zukunft. Bekanntermassen hat
der Verfasser nie einen Heller vorhinein begehret,
und wird auch niemals die mindeste Anticipation
annehmen. Die Subscription dienet blos zu dem
Ende, damit auf die Stärke der Auflage
künf=
tigen Werken gerechnet wer⟨d⟩en könne. Die Pl.
Tit. Hrn. Hrn. Bothschafter, Gesandter und
Mandatarti ⁊c. ⁊c. die einstwellen prov⟨i⟩sorio
nomine zu unterschreiben belieben, sind her nicht
einlauferder Bestättigung von Seiten ihrer
aller=
höchst und Höchsten Souvrainen Landesfürsten ⁊c.
keinewese an die sohinnige Abnahme meines
Werks gebunden. Diesen stehet es frey den
ge=
mahlene Plan zur Einsicht bey mir abholien zu
lassen. — Jch habe nur noch zu melden, daß
1) eine sehr grosse Anzahl theils von noch in
kei=
nem Werke vorkommenden, theils wirklich neuest
entdekter Stücken erscheinen werden. 2) Das
For=
mat ist groß Regal und groß Median auf
be=
sten holändischen Papier in Folio. 3) der Text
ist Laten und Deutsch, in gebrochenen Columen
mit den schönsten Lettern, und empfiehlt sich schon
hierdurch, daß selber in der Albertischen Druckerey
bearbeitet wird. 4) die Nomenklatur ist lateinisch,
deutsch, französisch, englisch, holländisch, in so
ferne sehe zu finden ist. 5) die Gemählde
wer=
den der Natur allerdings entsprechen, und die
vorkommenden Stücke theils natürlich, theils
ab=
gezoben auch einige in ihren Perienmutter und
sonstigen Glanz erscheinen. 6) auf alle Fälle ist
gesorget, daß dieses Werk auch sogar auf einen
sich ereignen könnenden Tod des Verfassers (der
Gott seye Dank gesund ist) ungehindert
fortge=
setzte werden könne, da die Originalien
insge=
sammt entweder von der besten Hand gemahlen,
ober aber in Natur vorhanden sind, und sich
be=
reits nahmhafte Conchylien=Freunde angebothen
haben, alle in ihren Sammlungen vorhandenen
seltsamen Stücke den Verfasser willig zum
kopi=
ren darzubiethen. Folglich hindert nichts, wo=
durch die Aufgabe (wenn noch die Anzahl der
Liebhaber hinlanget) gehemmet werden würde.
7) der Preis dieses gegenwärtigen systematischen
auf 13 Platten in 155 Stücken bestehenden
be=
stens gemahlenen Prospekts kostet ungebunden
samt etlich 20 Bogen Text in groß Regal
For=
mat 40 — in Median=Format folio 36 fl. und
wird zu Ende Jani oder Anfangs Juli sicher
fertig. — Der Verfasser ist weit davon entfernt,
diesem seinen Werke besondere, und am
wenig=
sten solche Vorzüge zuzueignen, wodurch andere
Männer, die in diesem Fach mit Ruhm
gear=
beitet haben, im mindesten herabgesetzt würden;
er überlaßt es dem Urtheil des Kenners und
Lieb=
habers. Er wünscht aber auch zugleich, daß
mancher, der dieses Werk sich anzuschaffen
ge=
sinnet ist, nicht bloß den Mann, der nur erst
seit kurzen die Bücher abzustauben die Ehre hat,
allen Glauben beymesse, und so wie so bey
ei=
nigen Be⟨i⟩trägen hie und da geschehen, nach
solchen Domestiken Urtheilen, die Gemählde für
schlecht ausrufte. Es ist doch immer ein grosser
Unterschied zwischen Bücher rangt⟨⟩ und
ver=
fassen, zwischen Li⟨e⟩bhaber und Kenner seyn,
zwischen Begegnungen von Herrn oder Knecht. —
Wer diesen gemahlenen Prospekt in seiner
Wod=
nung begehrt, kann täglich damit von 10 Uhr
früh bis 3 nachmittags bedienet werden. Nur
bittet der Verfasser, weil diese 13 Platten bald
übersehen sind, selbe nicht über einen Tag
auf=
zuhalten. Allerhöchst des Kaisers und Kaiserin
Majestäten haben den Subscriptionsbogen
aller=
gnädigst unterzeichnen zu lassen geruhet, und die
gemahlenen Gegenstände mit höchsten Beyfall
aufgenommen.
Beyläusig zur gleicher Zeit erscheinet ber sechste
Beytrag zur Naturgeschichte deren Vögeln, wel=
chen sich dediciren zu lassen der hochgebohrne
Reichsfürst und Herr, Herr Anton Theodor
Fürst v. Colloredo, Erzbischof zu Ollmüß, Her=
zog ⁊c. ⁊c. ⁊c. erlaubet haben. — Dieser Beytrag
enthält abermahl etliche 40 Stück deren
seltsam=
sten gemahlenen Vögeln, und wird der Band
nebst den gewöhnlichen Preis pr. 8 Dukaten,
auch zu 4 Dukaten, und 10 fl. zu haben seyn.
Letzteres zu dem Ende, damit diejenigen
Pfarr=
derren ⁊c. die ein ächtes Portrait Se. Fürstl.
Gnaden zu haben wünschen, solches samt dem
Band um den möglichst geringen angekündigten
Preis haben können. Wien den 25. Juni 1795.
Joachim Joh. Rep. Spalowsky,
M. Dr. und Staabsmedicus der Stadt
Wien, der königl. Böhmischen Gesellschaft
der Wissenschaften Mitglied, wohnhaft in
der Seilergasse N. 1094 in 1ten Stock rechts.
Ankündigung
eines neuen Kupferbuches.
Der Beyfall, mit welchem vor einiger Zeit
das in Wienerschienene große Werk: Ovids
Ver=
wandlungen in Kupfern vorgestellt, aufge=
nommen wurde, ist ein Beweis, wie sehr die
schö=
nen Künste in den Kaiserstaaten geschätzet
wer=
den, und wie großmüthig das aufgeklärte
Pub=
likum die Unternehmungen des Kunsttalentes
un=
terstütze. Dieser gütige Beyfall ermunterte
ei=
nige Künstler, die zugleich vielen Theil an
obi=
gen Werke hatten, die Ausgabe eines andern
für jeden Gelehrten, Dichter, Künstler, und
überhaupt für jeden Mann vom Geschmack sehr
brauchbaren Buches zu unternehmen, das in
sei=
ner Art das einzige in deutscher Sprache ist.
Es wird den Titel führen:
Iconologie.
Ein nützliches Werk für Gelehrte, Dichter,
Künstler, und alle Liebhaber der
schö=
nen Künste.
Da der Ausdruck: Iconologie nicht jedem
Liebhaber deutlich genug sey dürfte, so glaube
man hier anmerken zu müssen, daß solcher eine
bildliche Vorstellung der Leidenschaften, Tu=
genden, Laster, und anderer zum
menschli=
chen Leben gehöriger Gegenstände anzeige.
Auf diese Art wird man auf dem ersten Blatte, wel=
ches jetzt schon bey jedem Hrn Commissionare zur
Einsicht bereit liege, das Jahr, das Verdienst,
und den Uiberfluß mit ihren Attributen finden.
Sämmtliche Bilder werden von Meisterdanden
gezeichnet. Einer jeden Worstellung wird eine
bündige Erklärung in deutscher, französischer und
italienischer Sprache, und größtentheils auch das
Farbencostüm beygefügt werden. Von diesem
sehr schönen Werke (in länglichtem
Quartforma=
te, auf französischem Papier, warm abgedruckt)
wird jeden Donnerstag ein-Blatt mit dreyerley
Vorstellungen und dem dazu gehörigen Texte,
gegen Vorauszahlung von 12. kr. erscheinen,
und so bis zu gänzlicher Vollendung
fortgefah=
ren werden. Auch hat man zugleich eine
Ausga=
be auf schönem Postpapier, das in Kupfer
ge=
stochene Blatt mit deutschem Texte nun für 7 kr.
nebst dem französischen und italienischen Texte
aber für 8 kr. veranstaltet. Da die
Gegenstän=
de so mannigfaltig als interessant sind, so läßt
sich die Anzahl der Blätter nicht genau
bestim=
men, jedoch könnten sich dieselben über 100
Stü=
cke belaufen. Beym Schlusse des ersten
Ban=
des, wird ein ebenfalls in Kupfer gestochenes
Titelblatt, sammt einer instruktiven Einleitung,
und einem alphabetischen Verzeichnisse der
gelle=
serten Vorstellungen folgen. — Einzelne
Blät=
ter werden nicht verkauft, wohl aber ganze
Hef=
ter mit einem Umschlage, wovon jedes 6 Blätter
oder 18 auf einander folgsende Vorstellungen
ent=
halten wird. — Sowohl eine Anzahl vorans
gearbeiteter Kupferplatten, welche zum Abdrucke
fertig liegen, als auch der anhaltende Fleiß,
der bey dieser Unternehmung beobachtet werden
wird, kann dem unterstützenden Publikum für
die pünktliche Genauigkeit der wöchentlichen
Ab=
lieferung bürgen. Die Herren Pränumeranten
werden dem Werke vorgebruckt. — Den 18.
Juny d. J. wird das erste Stück ausgegeben.
Hier in Wien nehmen die Vorauszahlung an:
Die Herren v. Schmidtbauer und Comp. am
Graben; und Joseph Frister am Michaelerplatze.
Jn den Provinzen aber: Jn Agram, Hr. Mül=
ler. — Brünn, Gastl und Haller. — Grätz,
Ferstl und Miller, — Jnnsbruck, Wagner.
Klagenfurt, v. Kleinmayer. — Krems, Mösll
Lanbach, Korn. — Lamberg, Pfaff. — Linz,
Münzer. — Neusol, Tumler. — Ofen, Diepold.
Ollmütz, Gertner. — Pest, Kilian. — Prag,
Widexmann — Preßburg, Leonhard Leeg. —
Triest, Wage, Fleß, und Comp. — Troppau,
Voglsinger. — Wischau, Kristeck. — Znaim,
Novack. Wien den 30. May 1795
Die Herausgeber
v. Ovids Verwandlungen.
Jn der Franz Seizerschen Buchdruckerey,
im k. k. Taubstummen=Jnstitute n⟨ä⟩chst der
k. k. Haup⟨t⟩mau⟨t⟩ ist zu haben:
- Die Urtheile über die fünf den 20. May
zu Ofen im Königreich Ungarn enthaup=
teren Staatsverbrecher, namentlich: Jgnaz
Joseph Martinovits, gewesenen k. k. Rath und
insulirten Abt von Sza⟨s⟩var; Joseph Haino=
czy, ehemaligen Hofkammersekretar; Johann
Laczkovics, ganz ausgetretenen Rittmeister;
Franz Szentmariay; und Graf Jakob Si=
gray, Supernumerair Beysitzer der Distriktual=
Tafel zu Güns, schon gefalzen 2 kr. - Die Fortsetzung von den übrigen Verurtheilten
wird ehestens folgen.
Bey Christoph Peter Rehm,
Buchhändler am Kohlmarkt, in dem
neuerbau=
ten Baron v. Wetzlarischen Hause, ist ganz
neu zu haben:
- Erbauungsbuch für Kranke und
Sterben=
de Allen Seelsogern und Krankenfreun=
den gewidmet von Andra Reichenberger,
Kooperator an der landesfürstl. Kirche
zu Röschitz im V. U. M. B. Mit einem
schönen Kupfer. Kostet ungebunden 51 kr.,
stelf gebunden 1 fl.
Statt aller Empfehlung dieses gewiß
vor=
trefflichen Buchs, theilt man hier den Jnhalt mit.
Erste Abtheilung.
Unterredung mit einem Kranken über die
wel=
sen Absichten Gottes bey den Krankheiten der
Menschen. Gebeth. Fortsetzung der vorigen
Un=
terredung. Gebeth um geduldige Ergebung in
den göttlichen Willen. Ein anderes Gebeth. Un=
terredung mit einem Kranken, der sich seine
Krankheit durch eigene Schuld zugezogen hat.
Gedeth. Unterredung mit einem langwierigen
Kranken. Gebetb. Am Krankenbette eines
Jüng=
lings. Gebetb. Am Krankenbette eines Greises.
Gebeth. Ermahnung an einen Kranken, sich selbst
nach den besonderrn Pflichten seines Standes und
Berufes zu prüfen. Prüfung eines Kranken über
sein Verhalten in gesunden Tagen. Gebeth. Be=
reuung der Sünden. Unterredung über die
Be=
gnadigung des Sünders auf dem Todbette. Ge=
beth um Vergebung der Sünden. Unterredung
über die Kennzeichen einer wahren Bekehrung;
oder was man thun müsse, um sich des
Ver=
söhnungstodes Jesu theilhaftig zu machen. Ge=
beth. Anrede vor der Beicht des Kranken. Ge=