Jnländische Begebenheiten .
Wien .
Se
. Maj
. haben den Böhmischen
Gu=
bernialrath und Staatsgüter
=
Ad=
ministrator
, Johann Joseph v
. Erben
,
in Rücksicht auf dessen langjährige Dienste
und erwiesenen auszeichnende Kenntnisse
zum wirklichen Hofrath bey dem
Direc=
torium zu ernennen geruhet
.
Jngleichen haben Se
. Maj
. den
Staats=
raths
=
Konzipisten
, Philipp v
. Stahl
, als
Hofsekretar zu dem Directorium übersetzt
.
Se
. K
. K
. Maj
.
, höchst Deren
Auf=
merksamkeit ächte Bürgertugend und Treue
nicht entgeht
, haben den sechs Bürgern
der Königl
. Freystadt Ofen
, welche den
Subscriptionsplan zur Unterhaltung des
Ungarisch
=
Gyulaischen Freykorps von
1000 Mann entworfen
, und die
Sub=
scriptions
=
Annahme besorgten
, in
Rück
=
sicht dieses wahrhaft patriotischen
Beneh=
mens
, goldene Ehrendenkmünzen zu
verlei=
den geruhet
. Den 3
. d
. M
. geschah deren
Vertheilung auf dem Rathhause durch
den dasigen Stadtrichter
, Herrn von
Kallmarfy
, welcher hierzu den Auftrag
von der hohen Stelle hatte
, bey
ver=
sammelten Rathe
, und in Gegenwart
der gesammten Bürgerschaft
. Nachdem
derselbe vorher eine dem Gegenstande
an=
gemessene Anrede gehalten hatte
, hing
er jedem dieser sechs Biedermänner das
allerhöchst Königl
. Ehrenzeichen an
,
nähm=
lich dem Magistratsrathe Hrn
. Franz
Pa=
vianovich
, welcher die
Hauptsubscrip=
tions
=
Tabelle führet
, und in seinem und
der andern Nahmen eine zierliche
Dank=
rede hielt
, dem Hrn
. Johann Magatti
,
ersten
, Franz Xaver Niedermayer
, bürgl
.
Zimmermeister
, zweyten
, Franz Xaver
Gebhard
, bürgerl
. Handelsmann
,
drit=
ten
, Paul Antonovics
, Tabaner Gr
. R
.
Richter
, vierten
, und Andrä Krautan
,
Tabaner katholischen Richter
, fünften
Sub=
scriptions
=
Annehmer
.
Nach Berichten aus Krakau ist die
fey=
erliche Einsetzung des neuerrichteten
Appel=
lazions
=
Gerichts durch den K
. K
.
bevoll=
mächtigten Landes
=
Einrichtungs
=
Hofkom=
missar
, Freyherrn v
. Margelick
, am 2
.
May vor sich gegangen
. An diesem Tage
fand sich der Appellazions
=
Präsident
, v
.
Ur=
banski mit dem Vicepräsidenten v
.
Wit=
torf
, in des Hrn
. Hofkommissars
Woh=
nung ein
, wo sie in dessen und der
Gu=
bernialräthe v
. Baum und Erggelet
Ge=
genwart
, den Diensteid ablegten
.
Jnzwi=
schen hatte sich das gesammte Personale
des Appellazions
=
Gerichtes in der St
.
Pe=
terskirche versammelt
, wohin dann der
Hr
. Hofkommissar
, unter Voraustretung
seiner Dienerschaft mit dem Hrn
.
Präsi=
denten und Vicepräsidenten abfuhr
. Hier
nahmen sie die ihnen angewiesenen Plätze
ein
, und wohnten dem hohen Amte bey
,
das mit dem Veni Creator beschlossen
wur=
de
. Hierauf ging der Zug in das
Raths=
zimmer des Königl
. Appellazions
=
Gerich=
tes
, wo der Hr
. Hofkommissar den Hrn
.
Präsidenten und den Vicepräsidenten mit
einer Anrede dem gesammten Personale
vorstellte
. Nachdem der Hr
. Präsident
ge=
antwortet hatte
, wurden die
neuernann=
ten Appellazions
=
Räthe aufgerufen
, und
legte jeder den Diensteid ab
. Auf gleiche
Art ward dann auch das untergeordnete
Personale aufgerufen und demselben der Eid
abgenommen
. Zuletzt hielten der
Appella=
zionsrath Stojowsky
, im Nahmen des
gesammten Personale
, der Krakauer
Bür=
germeister Philipp Lichowski
, im
Nah=
men der Stadt und des Magistrats
, und
endlich der Advokat Johann Wolicki
, im
Nahmen der Advokaten
, angemessene
Dankreden
. Als sodann der Hr
.
Hofkom=
missar sich hinweg begab
, ward er von
dem Präsidenten und Vicepräsidenten bis
an die Thüre des Rathssales
, von den
Räthen aber bis an den Wagen
beglei=
tet
, unmittelbar darauf aber die
Raths=
sitzung des Gerichts eröffnet
.
Kriegsbegebenheiten .
Laut den weiters eingegangenen
Berich=
ten Sr
. Königl
. Hoheit des Erzherzogs
Karl
, bestand der Verlust
, den unsere
Ar=
mee in den verschiedenen am Unter Rhein
bisher vorgefallenen Gefechten erlitten hat
,
an Todten
: in 1 Offizier und 17
Gemei=
nen
; an Verwundeten
: in 149
Unteroffi=
zieren und Gemeinen
; an Gefangenen und
Vermißten
: in 1 Offizier
, nebst 40
Unter=
offizieren und Gemeinen
.
Vorzüglich ausgezeichnet haben sich
da=
bey
: der General v
. Elsnitz
, welcher mit
einigen Scharfschützen und einer Division
von Ulrich Kinsky den weit überlegenen
Feind so lang aufgehalten hat
, bis er
,
durch die angerückte Verstärkung von
Vec=
sey Hussaren
, in den Stand gesetzt wurde
den Feind zurück zu weisen
. Eben so
rühm=
lich hat sich der Oberste Jellachich
, durch
seinen tapfern Widerstand bey
Neukir=
chen
, ausgezeichnet
, so wie überhaupt die
Truppen mit Muth und Entschlossenheit
gefochten haben
. Der Major Mamulla
,
von den Scharfschützen
; der Major
,
Ba=
von Wodnianzky
; die Rittmeister
, Graf
Trautmansdorf
, und Schäfhüttel
, von
den Uhlanen
; der Major Löhr
, von den
Salzburgern
; und der Oberlieut
. Vella
,
welcher letztere jedoch das Unglück hatte
,
verwundet und gefangen zu werden
,
ver=
dienen besonders genannt zu werden
.
Uebrigens dauern die feindlichen
An=
griffe ununterbrochen von allen Seiten fort
.
Den 2
. griff der Feind die Vorposten des
F
. M
. L
. Grafen Mercandin über
Ar=
genthal an
, wurde aber zurückgeschlagen
.
An eben dem Tage kanonirte er heftig auf
die bey Kirn stehenden kursächsischen
Trup=
pen
, wodurch einige Grenadiers getödtet
,
und ein Hauptmann nebst mehreren
Gemei=
nen verwundet wurden
; allein auch hier
ward er durch die wirksamen Maßregeln
des F
. M
. L
. v
. Lindt bald zum
schwei=
gen und zum weichen gebracht
.
Den 4
. Junius Nachmittags um 3 Uhr
machte der Feind einen Hauptangriff auf
die ganze Vorposten
=
Linie des unter dem
Generalen
, Fürsten Hohenlohe stehenden
rechten Flügels von dem Korps des F
. M
.
L
. Mercandin
, drang in das
Stromber=
ger Thal ein
, und erstieg mit 3
Bataillo=
nen zwey Mahl die Anhöhen von Kandrich
,
wurde aber jedes Mahl mit Verlust
zu=
rückgeworfen
.
Während dem dieses bey dem Korps
des F
. M
. L
. Grafen Mercandin vorging
,
wendete der Feind mit einer grossen Macht
sich auch gegen das Korps des F
. Z
. M
.
Prinzen von Würtemberg
. Er drückte
am 3
. Junius unsere Truppen bis
Alten=
kirchen zurück
. Der F
. Z
. M
. ließ zwar
den Feind durch eine Abtheilung vom
Re=
servekorps angreifen
, die ihn auch
zurück=
schlug
, seiner Kavallerie vielen Abbruch
that
, und die vorigen Posten wieder
be=
setzte
; allein am 4
. kam er schon mit
Ta=
ges Anbruch mit einer verstärkten sich auf
24000 Mann belaufenden Macht
neuer=
dings zum Vorschein
, und griff bey
Al=
tenkirchen und Krobach an
. Der F
. Z
.
M
. welcher einer so überlegenen Macht
nicht gewachsen zu seyn glaubte
, beschloß
den Rückzug
; allein der linke Flügel war
schon zu sehr mit dem Feinde beschäftiget
,
als daß dieser Rückzug ohne Gefahr hätte
unternommen werden können
. Unterdessen
bestieg der Feind mit Jnfanterie und
Ka=
vallerie die von uns besetzten Anhöhen
,
und griff das Regiment Jordis an
. Drey
Mahl schlug dieß Regiment den mit Wuth
immer von neuen angreifenden Feind
zu=
rück ging mit gefälltem Bajonette auf
seine Kavallerie los
, und that ihm vielen
Abbruch
, bis es endlich der Uebermacht
gelang
, diese zwey Bataillonen zu trennen
,
und sie zum Rückzug in den nahe gelegenen
Wald zu nöthigen
.
Da auf diese Art unser linker Flügel
angangen war
, fand der F
. Z
. M
. Prinz
v
. Würtemberg nothwendig
, die
Stei
=
lung bey Krobach zu verlassen
, und eine
solche zu wählen
, in der er Verstärkungen
an sich ziehen
, und in Vereinigung mit
dem General Fink bey Montabauer jene
beträchtlichen Truppen
=
Abtheilungen
er=
warten könnte
, welche von der
Unterrhei=
nischen Armee zu ihm zu stossen bereits
beordert sind
.
Nachricht an das Publikum .
Das Publikum wird benachrichtiget
,
daß das Verzeichniß über die bey der N
.
Oest
. ständischen Classen
=
Lotterie
, welche
heute den 15
. Junius ihren Anfang
ge=
nommen hat
, gezogenen Lose
, und damit
verbundenen Gewinne von Morgen
, als
dem 16
. dieses Monaths
, angefangen
,
al=
le Tage um vier Uhr Nachmittags
, auf
Postpapier abgedruckt
, das Stück zu drey
Kreuzer
, in der von Kurzbeckischen N
. Oest
.
Landschafts
=
Buchdruckerey in der oberen
Breunerstrasse Nr
. 1202 im ersten
Stock=
werke zu erhalten seyn wird
.
Ausländische Begebenheiten .
Frankreich .
Das Directorium hat nach und nach die
meisten bey Baboeuf gefundenen
Schrif=
ten
, die dessen Verschwörungs
=
Plan
ent=
halten
, bekannt gemacht
, zugleich aber
eine Warnung an die Franzosen erlassen
,
um ihnen gegen diese Verschwörung
ei=
ne Abneigung beyzubringen
, und sie
ge=
gen Verführungen zu warnen
. Jndessen
hat Baboeuf doch immer viele Anhänger
,
und es scheint
, daß sie noch nicht alle
Hoffnungen aufgeben
, eine neue
Umwäl=
zung hervor zu bringen
.
Des verhafteten Drouet Sache ist noch
unentschieden
, und nach einem
Schrei=
ben zu urtheilen
, das er an den Rath
der 500 erlassen hat
, und welches daselbst
öffentlich gelesen wurde
, war er weniger
ein fürchterlicher Empörer
, als ein
thörich=
ter demagogischer Schwärmer
. Schon
von meinem 16
. Jahre an
, heißt es
da=
rin
, war ich für die Grundsätze der
Gleich
=
heit und Freyheit eingenommen
, und
trug das einige zu deren Verbreitung
bey
. Jn meiner Gefangenschaft tröstete
mich nur der Gedanke
, daß diese
Grund=
sätze in meinem Vaterlande Wurzel gefaßt
hatten
. Als ich nachher in Freyburg
zu=
erst die neue Konstituzion las
, ward ich
über die zwey Kammern und andere
Ein=
richtungen ganz bestürzt
, und noch mehr
dadurch
, daß ich von den Feinden
Frank=
reichs diese Konstituzion loben hörte
. Als
ich indessen nach Frankreich kam
, faßte
ich vom Directorium wieder eine gute
Meinung
, aber es war mir unausstehlich
,
Leute
, die sich des Bürger
=
Nahmens
schämten
, in öffentlichen Stellen
, und die
wahren Apostel der Freyheit verkannt und
erachtet zu sehn
. Da ich alles rückwärts
gehen sah
, und den offenbaren Hang der
Regierung zum Royalisimus und zur
Ari=
stokratie bemerkte
, entschloß ich mich
ab=
zudanken
, und würde es schon gethan
ha=
ben
, wenn mich meine Wunden und meine
Forderungen an die Regierung nicht
auf=
gehalten hätten
. Von einer Verschwörung
weiß ich nichts
. Jch läugne aber nicht
,
daß ich gegen die Regierung gesprochen und
geschrieben habe
. Ja
, ich machte auch
Pla=
ne
, welche vielleicht manchem lächerlich
scheinen werden
, die aber meinem Herzen
zur Erleichterung dienten
. Die
verfolg=
ten Patrioten
, sah ich wohl
, würden sich
einst sammeln
, und sich zu rächen suchen
.
Dieses Uebel abzuwenden
, erdachte ich
zwey Plane
, einen unausführbaren und
einen ausführbaren
. Der erstere war
,
daß die Regierung die kraftvollen
Patrio=
ten um sich versammeln
, und um die
,
oh=
nehin feigen
, Aristokraten sich nicht
beküm=
mern sollte
. Der andere war
, daß
, sobald
die Aristokratie ihr Regiment befestiget
ha=
ben würde
, alle Patrioten in Masse
auf=
stehen
, ihr undankbares Vaterland mit
Weib
, Kind und Vermögen verlassen
, und
unter dem wieder angenommenen Nahmen
der alten Gallier
, sich auf einem
feindli=
chen fruchtbaren Boden mit Gewalt
nie=
verlassen
, und die Grundsätze der
Frey
=
heit
, Gleichheit und Bruderliebe in das
Werk setzen sollten
. Dieses war meine
Verschwörung
; dieses sind die Plane
,
wor=
über ich mich mit meinen Freunden
unter=
hielt
. (
Drouet ist bey einem Frühstück
mit Laignelot und einigen andern
verhaf=
tet worden
.
) Alle Republikaner wünschen
eine repüblikanische Vendee
: ich wollte sie
auf feindlichen Boden errichten
, um
mei=
nem Vaterlande Blutvergiessen zu
erspa=
ren
. Zuletzt trägt Drouet noch darauf
an
, daß man sein Schreiben öffentlich in
dem Rathe verlesen soll
. Dieses würde
ihm ein Beweis seyn
, daß man
unpar=
teyisch gegen ihn verfahre
: die
Verweige=
rung seines Gesuchs aber werde er als
Probe der in Frankreich überwiegenden
Aristokratie ansehen
. Jm letztern Falle
sey er seines Lebens satt
, und habe auf
Erden keinen Wunsch mehr
. Auch
Ba=
boeuf hat aus seinem Gefängnisse
Frie=
densvorschläge gethan
. Man soll die
Kon=
stituzion von 1793 einführen
, sonst
wür=
de die Empörung doch früh oder spät
aus=
brechen
.
Jm Rath der 500 hat man am 24
.
May beschlossen
, daß alle den
Ausgewan=
derten
, Verwiesenen
, Gefangenen oder
Hingerichteten gehörigen Güter
, die in
Be=
schlag genommen worden sind
, in Zeit von
3 Monathen
, durch die Verwandten
,
wel=
che darauf ein Recht zu haben glauben
,
in Anspruch genommen
, nach Verlauf
die=
ser Zeit aber die rechtlich angesprochenen
zurückgegeben
, die andern verkauft werden
sollen
. Später überreichte Forderungen
können nur den Betrag des aus dem
Ver=
kaufe gelösten Geldes erhalten
.
Zur Aufsicht über den Nazionalschatz
sind am 25
. May die Deputirten Camüs
,
Defermont
, Monnot
, Colombel und
Ba=
lan ernannt worden
.
Am 26
. wurden verschiedene Berichte
und Vorschläge über die Einrichtung der
Finanzverwaltung
, besonders in den
De=
partementen
, vorgelegt
, doch wurde die
Erörterung darüber vertaget
.
Die Finanz = Kommißion schlug am 27 .
May vor
, die Abgaben für das laufende
Jahr in Naturalien zu 300 Millionen
Li=
vres zu bestimmen
, und dieselben halb in
Naturalien und halb in Gelde
, das den
Werth der andern Hälfte der Abgabe gleich
käme
, einzutreiben
. Nach mehreren
dage=
gen gemachten Einwendungen
, nahm man
den Grundsatz an
, daß die Abgabe von
300 Millionen zwar in Getreide bestimmt
,
aber in Mandaten bezahlt werden soll
.
Der zwischen Frankreich und Sardinien
geschlossen Friede ist sammt der
Ratifika=
zion des Raths der 500 nunmehr
vollstän=
dig im Druck erschienen
, und lautet also
:
Die Französische Republik und Se
.
Maj
. der König von Sardinien
,
gleicher=
massen von dem Verlangen belebt
, einen
glücklichen Frieden auf den Krieg
, der sie
veruneinet
, folgen zu lassen
, haben
er=
nannt
, nähmlich das vollziehende
Directo=
rium
, im Nahmen der Französischen
Re=
publik
, den Bürger Karl Delacroix
,
Mi=
nister der auswärtigen Verhältnisse und
St
. Maj
. der König von Sardinien die
Hrn
. Ritter v
. Revel und v
. Tonso
, um
in ihrem Nahmen
, die zur Herstellung
und Befestigung der Eintracht zwischen
den beyden Staaten
, abzweckenden
Be=
dingungen festzusetzen
, und nachdem
die=
selben ihre gegenseitigen Vollmachten
aus=
gewechselt hatten
, sind sie über folgende
Punkte übereingekommen
:
I
.
Es soll zwischen der Französischen
Republik und dem Könige von Sardinien
Friede
, Freundschaft und gute
Nachbar=
schaft herrschen
; alle Feindseligkeiten sollen
von der Zeit der Unterzeichnung des
ge=
genwärtigen Traktates angefangen
,
zwi=
schen beyden Mächten aufhören
.
II
.
Der König von Sardinien entsagt
jeder öffentlichen oder geheimen
Zustim=
mung und Beytretung zu der gegen die
Französische Republik bewaffneten
Koali=
zion
, und jedem Offensiv
= oder Defensiv
=
Traktate wider dieselbe
, den er
, mit was
immer für einer Macht
, geschlossen haben
könnte
. Er wird keiner der Mächte
,
wel=
che mit Frankreich im Kriege verwickelt
sind einen Beytrag an Mannschaft oder
an Geld liefern
, was dieser auch immer
für einen Grund oder Nahmen haben mag
.
III
.
Der König von Sardinien entsagt
,
ohne allen Vorbehalt
, auf immerwährende
Zeiten für sich
, seine Nachfolger und
Theil=
nehmer
, zu Gunsten der Französischen
Re=
publik
, allen Rechten und Ansprüchen auf
Savoyen und die Grafschaften Nizza
,
Tenda und Beuil
.
IV
.
Die Gränzen zwischen den Staaten
des Königs von Sardinien und den
De=
partementen der Französischen Republik
sollen durch eine bestimmte Linie auf den
äussersten Gränzen gegen Piemont
festge=
setzt werden ꝛc
. (
Hier folgt eine
aus=
führlichen Bezeichnung der Gränzen von
Faucigny bis an die äussersten Eisberge
,
mit dem Zusatze
, daß auch alle ausser der
Gränzlinie gelegenen Theile der
benann=
ten Orte zum Französischen Gebiethe
ge=
hören sollen
.
)
V
.
Der König von Sardinien
verpflich=
tet sich den aus der Französischen
Repub=
lik Ausgewanderten und Verbannten den
Aufenthalt in seinen Staaten nicht zu
er=
lauben
; er kann jedoch Ausgewanderte aus
den Departementen von Montblanc
, (
Sa=
voyen
) und den Alpen (
Nizza
) in seinen
Diensten behalten
, so lange sie durch
Un=
ternehmungen und Ränke gegen die innere
Sicherheit der Republik keinen Grund zur
Klage geben
.
VI
.
Der König von Sardinien entsagt
allen Forderungen
, die er an die
Franzö=
sische Republik aus früheren Rechten
ma=
chen könnte
.
VII
. Es soll unverzüglich zwischen den
beyden Mächten
, ein Handlungs
=
Vertrag
nach billigen und solchen Grundsätzen
ge=
schlossen werden
, die der Französischen
Na=
zion wenigstens ganz gleiche Rechte mit
denjenigen verschaffen
, welche in den Kön
.
Sardinischen Staaten von den am meisten
begünstigten Nazionen genossen werden
.
VIII
.
Der König von Sardinien
ver=
pflichtet sich eine volle und gänzliche
Ver=
zeihung allen denjenigen seiner Unterthanen
zu gewähren
, welche wegen ihrer
politi=
schen Meinungen verfolgt worden sind
.
Alle Prozesse
, die ihnen deswegen gemacht
wurden
, so wie alle darüber erfolgten
Ur=
theils
=
Sprüche sind aufgehoben
; alle ihre
beweglichen und unbeweglichen Güter
, oder
wären sie veräussert worden
, derselben
Betrag
, sollen ihnen ohne Verzug
zurück=
gestellt werden
; es soll ihnen frey stehen
,
damit zu schalten
, in die Sardinischen
Staaten zurück zu kehren und allda zu
verbleiben
, oder sich hinweg zu begeben
IX
. Die Französische Republik und der
König von Sardinien verpflichten sich den
Beschlag von allen Gütern und Einkünften
aufzuheben
, welche wegen des
gegenwär=
tigen Kriegs auf die Bürger oder
Unter=
thanen des einen oder anderen Staates
gelegt worden sind
, und sie gegenseitig in
ihre Besitzungen und Rechte wieder
ein=
zusetzen
.
X
. Alle gegenseitig gemachten
Gefange=
nen werden einen Monath nach
Auswechs=
lung des gegenwärtigen Traktats
, jedoch
mit Bezahlung der Schulden
, die sie
wäh=
rend ihrer Gefangenschaft gemacht haben
dürften
, zurück gegeben
. Die Kranken
und Verwundeten sollen indessen
fortwäh=
rend in den gegenseitigen Spitälern
ge=
pfleget
, und nach ihrer Herstellung
zurück=
gesendet werden
.
XI
. Eine der kontrahirenden Mächte
kann den gegen die andere Macht
feindse=
ligen Truppen den Durchzug durch ihr
Ge=
bieth nicht verstatten
.
( Die Fortsetzung folgt .
Großbritannien .
Die Parlaments
=
Erneuerung ist nun
durch ganz England in voller Bewegung
,
und viele Wahlen an kleinen Orten sind
schon geendiget
. Die Wahl für die 4 neuen
Glieder der Hauptstadt London hat am
25
. angefangen
. Die Anwerber Curtis
(
Lord Major
) und die Aldermen Watkin
Lewes
, Picket
, Combe und
Lushing=
ton erschienen einer nach dem andern auf
dem Gerüste
, und hielten an das
zahl
=
reich versammelte Volk sehr bündige
Re=
den
, worin sie ihr bisheriges
unabhängi=
ges Betragen erhoben
, und für die Zukunft
alles mögliche versprachen
. Picket und
Combe um sich dem Volke gefällig machen
,
verwünschten den Krieg
. Der am
Poda=
gra krank liegende Aldermann
, Anderson
,
ließ für sich eine Rede an das Volk
hal=
ten
. Jeder dieser Candidaten hatte seine
Partey
, welche ihm Beyfall zujauchzte
.
Nach Endigung der Reden hoben die
Par=
teyen
, jede für ihren Candidaten die
Hän=
de in die Höhe
, um zu ersehen
, wer
die meisten Stimmen dadurch erhielt
.
Die Sherifs erklärten
, daß die meisten
Hände für Curtis
, Watkin Lewes
,
Pi=
cket und Combe wären
. Dieses entschied
aber nichts
, sondern man schritt zum
wirk=
lichen Stimmen
, welches einige Wochen
dauern kann
, da bey der letzten Londner
=
Wahl über 19000 Stimmen abgelegt
wor=
den sind
. Der Minister Pitt ist nach
Cam=
bridge gereiset
, um sich dort wieder
wäh=
len zu lassen
. Der Herzog von Bedford
,
welcher verschiedene Glieder der Opposizion
in ihren Wahlen unterstützet
, soll jetzt
jähr=
lich 130000 Pf
. Sterl
. Einkünfte haben
.
Die Londner Blätter vergleichen die
Par=
laments
=
Candidaten
, welche ihre
Unab=
hängigkeit und Vaterlandsliebe den
Wäh=
lern so glänzend schildern
, mit den armen
Bräutigamen
, die ihren reichen Bräuten
alles mögliche Gute versprechen
, aber nach
der Hochzeit fast alles Versprochene
ver=
gessen
.
Die jetzige Parlamentswahl hat schon ein
Unglück veranlaßt
. Lord Friedrich und
Lord Charles Townshend
, zwey Brüder
aber von entgegengesetzter Partey
,
kehr=
ten von Yarmouth zurück
, wo letzterer
zum Parlamentsglied erwählt worden war
.
Unter Wegs zankten sie sich heftig
, und
Lord Friedrich Townshend erschoß mit
einer Pistole seinen Bruder in dem Wagen
.
Der Postillion
, der gerade abwesend war
,
fuhr
, ohne zu wissen was vorgegangen
sey
, weiter
. Als er vor London
ange=
kommen war
, fragte er Lord Friedrich
,
nach welchem Hause er fahren sollte
.
"Fahr zum T
.
.
" war die Antwort
. Als
hernach der Postillion den Wagen öffnete
,
versuchte Lord Friedrich wegzuspringen
;
da der Postillion aber den in Blut
schwim=
menden Leichnam sah
, machte er Lärm
,
und ließ den Lord in Sicherheit bringen
.
Die Sache wird nun gerichtlich
unter=
sucht
.
Die Staats
=
Papiere sind seit einigen
Tagen
, weil eben die Zahlungsfrist zu den
öffentlichen Anleihen einging
, um einige
Prozent gefallen
. Auch die Ostindischen
Actien sind in etwas herabgesunken seit
dem man weiß
, daß es der Holländischen
Flotte gelungen hat
, den Weg nach
Ost=
indien einzuschlagen
, und man besorgen
muß
, nicht so sehr
, daß sie das
Vorge=
bürge der guten Hoffnung und die
Ostin=
dischen Besitzungen der Holländer wieder
erobert
, als das ihr die aus Ostindien
erwarteten reichen Schiffsladungen in die
Hände fallen
.
Desto günstigere Nachrichten erwartet
man aus Westindien
, wo der General
Abercrombie zu Ende des Monaths März
auf der Jnsel Barbados 14
,
000 Mann
versammelt hatte
, wovon er 4000 nach
St
. Domingo geschickt hat
, und mit den
übrigen eine Unternehmung auf St
.
Lu=
cie und Guadaloupe machen wollte
.
Auf der Jnsel Jamaika ist der Krieg
mit den Maroon
=
Negern gänzlich
geendig=
get
. Die Hofzeitung vom 21
. May
ent=
hält darüber Amtsberichte
. Sie sind von
dem dort kommandirenden General
,
Gra=
fen Balcarras
, vom 26
. März
, und
fol=
genden Jnhalts
: „
Dem Eifer und den
Talenten des Generals Walpole sind wir
die nunmehriger Bcendigung des
Aufstan=
des unter den hiesigen Negern schuldig
.
Am 17
. und 21
. d
. M
. haben die letzten
Ueberreste der Aufrührer die Waffen
nie=
dergelegt
, und in Beyseyn von
Kommissa=
ren
, auf ihren Knieen
, dem Könige treu
zu seyn geschworen
. Um sie bis in ihre
letzten Schlupfwinkel zu verfolgen
, haben
die gegen sie kommandirten Truppen
un
=
glaubliches Ungemach ausstehen
, Wege
ein=
schlagen und Anhöhen erklettern müssen
,
wo zuvor noch kein Europäer den Fuß
hingesetzt hatte
; nahmentlich mußte die
letzte Kolonne
, welche gegen sie anrückte
,
fünf Tage lang ohne Wasser marschiren
,
und sich nur mit den saftigen Pflanzen
be=
helfen
, die sie auf ihrem Wege in der
Wildniß antraf
. Jezt ist auf der ganzen
Jnsel alles ruhig
, und die Sklaven
arbei=
ten wieder auf dem Felde ꝛc
.
" Ein
spä=
terer Brief aus Jamaika
, vom 1
. April
,
meldet
: daß zu Verhütung neuer Unruhen
,
die Vornehmsten von den aufrührerischen
Maroon
=
Negern
, durch Mehrheit der
Stimmen
, verurtheilt worden sind
, von
Jamaika weg und nach Sierra Leon⟨a⟩
auf der Küste von Afrika überschifft zu
werden
.
Am 26
. May würde die jährliche grosse
Händelsche Musik in der Kirche des
Whi=
thall Pallastes aufgeführt
. Um 12 Uhr
kam der König
, die Königinn und
. 5
Prinzeßinnen in Begleitung der zum Hof
=
Etat gehörigen Personen
. An beyden
Seiten der Königl
. Loge sassen der
Erb=
statthalter
, die Bischöfe
, die Herzoge
,
Lords und Gesandten
, und auch die
übri=
ge Gesellschaft machte ein Gemählde von
Pracht
, Grösse und Schönheit
. Das
Orchester bestand aus etwann 400
Virtuo=
sen
; unter den Sängern zeichneten sich ein
Baßist
, Hr
. Braham
, und unter den
Sängerinnen Miß Leak aus
. Die
Mu=
sik dauerte bis gegen 4 Uhr
. Die
Ein=
nahme ist zum Unterhalt der Witwen
ab=
gelebter Tonkünstler und ihrer Familien
bestimmt
. Der König gab 100 Guineen
.
Aus Bengalen ist das Schiff
Britan=
nia
, in der äusserst kurzen Zeit von 4
Mo=
nathen und 12 Tagen zu Plymouth
an=
gekommen
. Es ist ganz mit Reis
bela=
den
, und noch 30 andere Ostindienfahrer
,
deren jeder im Durchschnitte 1000
Schiffs=
tonnen
, die Tonne zu 20 Centner am
Ge=
wicht gerechnet
, enthält
, sollen ehestens
mit gleicher Ladung folgen
, und dem
Man=
gel an Getreide in England abhelfen
.
Vereinigte Niederlande
Man hat Nachricht
, daß in Folge der
erschienenen Holländischen
Kriegserklä=
rung
, die Englischen Kriegsschiffe den
Be=
fehl erhalten haben
, alle aus den
Hollän=
dischen Häfen kommenden oder dahin
ge=
henden neutralen Schiffe zur nehmen
, auch
schon einige Dänische Schiffe aufgebracht
worden sind
.
Der zur Verabredung der Kriegs
=
Unter=
nehmungen nach Paris abgesandte Contre
=
Admiral de Winter
, ist nach einer
Abwe=
senheit von 3 Wochen
, nach dem Haag
zurückgekommen
.
Jn der Naz
. Vers
. sind verschiedene
wich=
tige Vorschläge über die allgemeine
Bür=
gerbewaffnung
, die Einführung einer
allge=
meinen Religions
=
Freyheit
, und die
Auf=
hebung der föderativen Verbindung
einzel=
ner Provinzen ꝛc
. gemacht und die
Erör=
terungen darüber ausgesetzt worden
.
Der lärmende Widerstand
, den ein Theil
der Amsterdamer Bürgerschaft gegen das
Einrücken des Französischen Militärs
mach=
te
, hat diese Maßregeln nur um kurze Zeit
verzögern können
. Es sind bereits einige
hundert Mann Französischer Hussaren
ein=
gerückt
, denen am 29
. May noch ein
Ba=
taillon Jnfanterie folgte
. Der
Gemein=
derath hat nun auch bekannt gemacht
, daß
diejenigen Bürger
=
Artilleristen
, welche
an den Unruhen vom 10
. May Theil
ge=
nommen haben
, sich weder bewaffnet noch
in ihren Montirungen auf öffentlicher
Strasse sollen sehen lassen
, folglich ganz
ent=
lassen sind
. Bey der neuen Organisirung
dieses Artillerie
=
Korps sollen bloß die
wie=
der angestellt werden
, welche gehorsam
ge=
belieben sind und wirklich ihre Waffen
abge=
legt haben
, oder welche Beweise bringen
können
, daß sie an Ablegung der Waffen
verhindert worden
, und keinen Antheil an
den Unruhen genommen haben
. Am 28
.
ist auch eine Kompagnie von der
bürger=
lichen Kavallerie entwaffnet worden
, und
gleiches Schicksal haben um alle die
Bür=
ger
=
Korps
, die sich nicht ruhig halten
,
zu erwarten
. Der General Beurnonville
hat sogar darauf angetragen
, einen
Fran=
zösischen General als Kommandanten in
Amsterdam anzustellen
, welches aber noch
nicht bewilligt worden ist
.
Der Französische Gesandte Noel hat im
Haag um die Ausfuhr von 5000 Stück
Rindvieh und 10
,
000 Schafen für die
Sambre
= und Maaß
=
Armee angehalten
,
und überhaupt müssen die Französischen
Truppen am Nieder
=
Rhein aus der
Re=
publik die nöthigen Zufuhren erhalten
.
Dänemark .
Das zur Beschützung der Norwegischen
Küste ausgerüstete kleine Geschwader des
Kommandeurs Wleugel ist am 23
. May
dahin abgesegelt
. Nach wenigen Tagen
erwartet man
, daß der übrige Theil der
Flotte aus dem Baum legen würde
.
Durch ein Königl
. Plakat vom 20
. May
ist die Ausfuhr aller Arten Getreides
,
so=
wohl aus den beyden Königreichen als den
deutschen Provinzen wieder erlaubt worden
.
Der Kronprinz und die Kronprinzeßinn
haben die Reise nach Pyrmont angetreten
,
und sind am 24
. May zu Schleswig
ein=
getroffen
.
Während der Abwesenheit des
Kron=
prinzen wird nur einmahl in der Wochen
Staatsrath gehalten
, und alle wichtigen
Sachen bleiben bis zu Sr
. K
. H
.
Zurück=
kunft ausgesetzt
.
Schweden .
Nach Berichten aus Stockholm vom 20
.
May fangen die in Finnland zusammen
gezogenen Truppen schon an
, nach ihren
Standquartieren zurück zu marschiren
.
Auch das in Stockholm eingetroffene
Sü=
dermannländische Regiment hat am 17
.
May seinen Rückzug angetreten
.
Der von dem Mecklenburg
=
Schwerini=
schen Hofe nach Stockholm gesandte
Mar=
schall und Kammerher
, Bar
. v
. Bülow
,
ist nach einer bey Hofe erhaltenen sehr
gnädigen Abschieds
=
Audienz
, am 17
. nach
Mecklenburg zurück gereiset
.
Anhang zur Wiener = Zeitung 1796 . Nro . 48
Wien .
Meteorologische Beobachtungen
auf der k
. k
. Sternwarte
.
Vom 7 . bis 14 . Juni .
Barometerstand .
Täg | 8 Uhr früh | 3 U . nachm . | 10 U . abend |
---|---|---|---|
Den | Z . L . 12 Th . | Z . L . 12 Th . | Z . L . 12 Th . |
7 | 28 4 4 | 28 4 8 1 / 2 | 28 5 10 1 / 2 |
8 | — 6 11 1 / 2 | — 6 8 | — 6 4 |
9 | — 5 11 | — 4 8 | — 4 9 |
10 | — 5 10 1 / 2 | — 6 3 1 / 2 | — 6 8 1 / 2 |
11 | — 5 9 1 / 2 | — 4 9 | — 4 2 |
12 | — 4 4 | — 4 7 | — 5 10 |
13 | — 7 5 | — 7 4 | — 7 7 |
Reaumur'scher Thermometerstand .
Grad | Grad | Grad | |
7 | 10 ober 0 | 14 1 / 2 ober 0 | 12 1 / 3 ober 0 |
8 | 13 — — | 16 1 / 2 — — | 13 1 / 3 — — |
9 | 15 — — | 18 ⟨ 3 / 4 ⟩ — — | 16 — — |
10 | 14 — — | 17 — — | 14 ⟨ 1 / 6 ⟩ — — |
11 | 15 3 / 4 — — | 20 — — | 16 ⟨ 2 / 5 ⟩ — — |
12 | 18 1 / 4 — — | 20 〈…〉 — — | 16 3 / 4 — — |
13 | 17 3 / 4 — — | 20 ⟨ 1 / 5 ⟩ — — | 17 1 / 2 — — |
Anzeige des Windes -
7 | N . stark | N . stark | N . mittelm . |
8 | N . schwach | N . schwach | N . W . still |
9 | S . O . still | S . stark | S . stark |
10 | N . O . schw . | N . O . mtlm . | N . O . still |
11 | S . schwach | S . stark | S . stark |
12 | W . mitelm . | S . schwach | W . stark |
13 | — — | W . mittelm . | N . O . still |
Getreidepreis .
Zu Wien von 6 . bis 11 . Juni
Der Metzen | Groschen . |
---|---|
Weitzen | von 50 bis 70 |
Korn | von 25 bis 37 |
Gersten | von 24 bis 30 |
Haber | von 20 bis 25 |
Zu Fischamend den 7 . und 9 . Juni .
Der Metzen | Groschen . |
---|---|
Weitzen | von 53 bis 58 |
Korn | von 24 bis 28 |
Gersten | von 23 bis 24 |
Haber | von 18 bis 20 |
Zu Stadt Großenzerstorf vom 8 . Juni .
Der Metzen | Groschen . |
---|---|
Weitzen | von 50 bis 60 |
Korn | von 28 bis 31 |
Gersten | pr . 21 |
Haber | — — |
Löbliche Handlung .
Von dem Magistrate der k
. k
. Haupt
= und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht
: Es
habe der hiesige Florentinerspitzfabrikant
, Mathias
Opferkuh
, eine neue Art von Weberstuhl erfunden
,
worauf Lahme und solche Menschen gebrauchet
wer=
den können
, welche nur einen Fuß
, oder eine Hand
haben
. Das zur Untersuchung dieses Stuhls
bey=
gezogene bürgerl
. Webermittel hat sich durch diese
gute Erfindung bewogen gefunden
, den Mathias
Opferkuh freywillig in das Mittel aufzunehmen
,
welche löbl
. Handlung der hiesigen bürgerl
.
We=
berinnung hiermit öffentlich belobet wird
. Wien
am 8
. Juni 1796
.
Verstorbene zu Wien .
Den 5 . Juny Jn der Stadt .
-
Hr
. Franz Steiglöhner
, geprüft
. Wundarzt
, alt 50 J
.
am Hohenmarkt N . 554 . -
Dem Jos
. Buchinger
, Hausmeist
. s
. K
. Jos
. alt 3 J
.
in d . Rauhensteing . N . 991 .
Vor der Stadt .
-
Dem Andre Schmid
, Traiteur im k
. k
. Militärsp
. s W
.
Johanna , alt 42 J . allda zu Gumpend . N . 37 . -
Anna M
. Moßbrucker
, Dienstm
. u
. Pfründl
. v
.
Jo=
hannesspit . alt 57 J . im Lerchenf . N . 4 . -
Franz Neubauer
, Trager
, alt 73 J
. in d
. Leopoldst
.
N . 478 . -
Dem Joh
. Schzarl
, Tagl
. s
. K
. Jos
. alt 2 J
. auf der
Wieden N . 519 . -
Hr
. Anton Grott
, Oberschneidermeist
. in d
. k
. k
.
Oeko=
nomie , alt 66 J . auf d . Landstr . N . 434 . -
Dem Jos
. Müllner
, schutzv
. Zeugmach
. s
. S
. Joh
. alt
12 J . am Oberneust . N . 133 .
-
Joh
. Schabatka
, herrs
. Küchenschreiber
, alt 30 J
. zu
Mariah . N . 84 . -
Dem Philipp Walkshofer
, schutzv
. Schneid
. s
. K
.
An=
tonia , alt 5 J . zu Erdberg N . 11 . -
Dem Jgnaz Szetsengi
, herrs
. Hussar
, s
. K
. Emerik
,
alt 1 J . zu Erdberg N . 11 . - Jos . Moser , Tagl . alt 72 J . zu Erdberg N . 108 .
-
Dem Adam Baßl
, Weinwirth
, s
. W
. Elis
. alt 29 J
.
in s . H . zu Margaret . N . 95 . - German Obresse , alt 22 J .
- Fried . Nikel , alt 19 J .
- Sebast . Dluyon , alt 22 J . alle 3 Gem . im Militärsp .
- Fr . Theresia Rumin , bg Riemermeist Eheg . a . 28 J .
- Anna M . Erlinger , Handarbeit . alt 21 J .
- Elis . Fortner , Pferdwart . Ehew . alt 65 J .
- Cath . Nachtigall , Steinmetzges . Wit . alt 39 J .
-
Eleon
. Mayer
, Ansagers Wit
. alt 40 J
. alle 5 im allg
.
Krankenh . - Summa 21 Personen , darunter 4 Kind .
Den 6 Juny Jn der Stadt .
-
Frle
. Maria A
. v
. Schaub
, hinterl
. pens
. k
. k
. Hauptm
.
T . alt 44 J . am Haarmarkt N . 682 .
Vor der Stadt .
-
Hr
. Joh
. Mich
. Halmschlöger
, bg
. Sauerkräutl
. alt
69 J . in s . H . in d . Leopoldst . N . 147 . -
Elis
. Hermann
, gew
. bgl
. Schneidermeist
. Wit
. u
.
Pfründl . v . Burgersp . alt 78 J . in d . Jägerzeil N . 9 . -
Dem Hrn
. Joh
. G
. Offner
, bg
. Posamentiermeist
, s
.
K . Elis . alt 6 J . am Neubau . 100 . -
Jfr
. Cath
. Hartman
, hinterl
. bgl
. Posamentirermeist
.
T . alt 33 J . am Neustift N . 19 . -
Dem Martin Lichtner
, Hausmeist
. s
. W
. Maria A
.
56 J . zu Mariah . N . 56 . -
Dem Joh
. Mayer
, Riemergs
. s
. W
. Anna M
. alt 66
J . am Neubau N . 163 . -
Dem Hrn
. Jos
. Schlunt
, bg
. Tischlermeist
. s
. K
.
The=
resia , alt 3 J . am Spitalb . N . 83 . -
Cath
. Florhamer
, verwaist
. Zeugmach
. K
. alt 1 J
.
auf d . Wendlst . N . 84 . -
Joh
. Pelapp
, gew
. Fuhrkn
. alt 71 J
. im Versorgh
. im
Langenkeller am Neubau . - Caspar Adam , Lederergs . alt 67 J . b . Barmh .
- Jos . Leitschack , Schlossergs . alt 24 J .
- Hr . Peter Butz , bg . Schneidermeist . alt 49 J .
- Barb . Leporin , Bedient . Ehew . alt 35 J .
- Maria A . Haßlinger , Tagl . Wit . alt 70 J .
- Laur . Unger , Tagl . alt 72 J .
- Maria A . Braunhagl , Tagl . Ehew . alt 32 J .
- Fr . Anna Smiral , bgl . Posamentiers Eheg . alt 56 J .
-
Karl Raffelsperger
, Fourier
, alt 43 J
. alle 8 im allg
.
Krankenh . - Summa 19 Personen , darunter 3 Kind .
Den 7 . Juny Jn der Stadt .
-
Dem Hrn
. Joh
. Polloni
, bgl
. Schneidermeist
. s
. K
.
Leop . alt 5 J . auf d . Brandstadt N . 670 .
Vor der Stadt .
-
Wenzl Schmid
, Zeugmachergs
. alt 19 J
. am Hungelgr
.
N . 11 . -
Dem Karl Seemann
, Schuhmach
. s
. K
. Martin
, alt
1 J . am Himmelpfortgr . N . 82 . -
Clara Aschmüller
, gew
. herrs
. Dienstm
. alt 78 J
. auf
d . Wieden N . 199 . -
Dem Hrn Ferd
. Schnell
, bgl
. Vergoldter
, s
. K
. Elis
.
alt 4 J . auf d . Windmühl N . 59 . -
Dem Adam Stumpf
, Kupferdruckergs
. s
. K
. Jos
. alt
3 J . in d . Josephst . N . 35 . -
Dem Hrn
. Anton v
. Braun
, Mediz
. Dr
. s
. Fr
. Theres
.
alt 26 J . in d . Ungerg . N . 290 . -
Hr
. Jos
. Ernest Breyer
, akadem
. Maler
, alt 50 J
. in
s . H . auf d . Wieden N . 237 . -
Dem Franz Wanck
, Fourier b
. k
. k
. Fuhrwesen
, s
. W
.
Cath . alt 26 J . im Lerchenf . N . 67 . -
Regina Kellner
, Tagl
. Wit
. alt 72 J
. zu Gumpend
.
N . 30 . -
Jos
. Schachtner
, Schweintreiber
, alt 34 J
. auf der
Landstr . N . 172 . -
Dem Martin Wacha
, Bedient
. s
. W
. Anna M
. alt
33 J . auf d . Wieden N . 311 . -
Dem Hrn
. Ernest Conrad
, k
. k
. Lieut
. s
. K
. Karl
, alt
4 J . in d . Alsterkassärn . -
Joh
. Georg Graf
, pens
. k
. k
. Tabackunteraufseher
, alt
57 J . am Neubau N . 94 . -
Dem Hrn
. Joh
. Georg Walter
, bg
. Schuhmach
. s
. Fr
.
Anna , alt 25 J . zu Mariah . N . 80 . -
Dem Caspar Gor
, k
. k
. Leibkutsch
. s
. T
. Josepha
, alt
20 J . am Oberneust . N . 199 . -
Eine unbek
. Mannspers
. alt b
. 30 J
. ist in d
. Donau
ertrunken gefund . worden . - Joh . Jorny , alt 30 J .
- Wenzl Petz , alt 64 J . bede Gem . im Jnvalidenh .
-
Wenzl Schimanech
, Fourierschütz v
. d
. Artill
. alt 30 J
.
im Militärspit . - Laur . Käudl , Tagl . alt 74 J .
- Franz Jost , Spiegelmachergs . K . alt 5 J .
- Anna M . Baumgartner , Krankenwart Ehew . a . 26 J .
-
Gertraud Hirt
, Bedient
. Wit
. alt 66 J
. alle 4 im allg
.
Krankenh . - Summa 24 Personen , darunter 6 Kind .
Pantomimisches Feuerwerk ,
Sonntag den 19 . Juni , unter dem Titel :
Das Kirchtagsbaum
=
Fest in den Elyseischen
Feldern
, oder die Unterhaltungen im Elysiun
bey Ankunft des Werthers und Lottchen
.
Bey Bearbeitung dieses gewiß sehr
unterhaltli=
chen
, prächtigen und sehenswürdigen Feuerwerk
wich ich zwar von der allgemein angenommenen
Mytheologie in so weit ab
, als es zur Ausführung
der in dem Feuerwerk anzubringenden vorzüglic⟨h⟩
schöneren mechanischen Einrichtungen
, und auffallen
überraschenden Vorstellungen nothwendig war
, um
ein verehrungswürdigstes Publikum nach meinem
Wunsch bestens zu unterhalten
, und mich dadurch
dessen ferneren Gnade würdiger zu machen
. Der
Hauptstoss dieser pantomimischen Vorstellung
be=
steht darin
, daß bey Ankunft des Werthers und
seiner geliebten Lottchen die eliseischen Geister ein
allgemeines Freudenfeste anstellten
, um dieser zwey
Romanhelden niedergeschlagenes Gemüth
, wegen
in der Oberwelt ausgestandenen so vielfältigen
Lie=
besleiden aufzuheitern
. Es wurde daher in dem
besonders prächtigen Elysiums
=
Garten in einer der
angenehmsten Gegenden für Lottchen eine Hutsche
zubereitet
, wo sie sich sichtbarlich unterhalten wird
.
Dann erscheinet ein überaus prächtiger und herrlich
beleichteter Redouten
=
Saal
, wo Werther und
Lott=
chen zusamm treffen
, und im Taumel ihrer ersten
Freude einen Langaus sichtbarlich tanzen werden
.
Um aber auch die neuen Gäste nach dem Tanz
mit einer weiteren Uiberraschung zu ergötzen
, haben
die Geister in den offenen Gefilden des Elysiums
ein ordentliches Feuerwerk mit Dekorazien und
Seiten
=
Luftstücken errichtet
, worauf endlich der
vor mehreren Jahren in der Oberwelt berühmt
ge=
weste Kirchtags
=
Baumsteiger Stephan Wastl den
in dem grossen und prächtigen Rondo des Elysiums
errichteten bey 20 Klafter hohen Kirchtagsbaum
sichtbarlich steigen
, und an dessen Gipfel die
Ge=
sundheit sämmtlicher Zusehern ausbringen wird
,
wobey unterdessen in der unter dem Baum
errich=
treten Laubhütte Werther mit Lottchen ein
Pas de
deux
tantzen werden
. Dies ist nur eine kleine
Uibersicht des ganzen
, womit ich mir den
unge=
theiltesten Beyfall einzuerndten schmeichle
, und
da=
her mir die Freyheit nehme
, ein
Hochzuverehren=
destes Publikum gehorsamst dazu einzuladen
.
Johann Georg Stuwer
,
k
. k
. priv
. Kunst
= und Lustfeuerwerker
.
Verlohrne brillantene Sonnenrosem
Den 22
. May in der Nacht ist auf der
Sai=
lerstadt eine grosse brillantene Sonnenrosen
au jour
gefaßt
, verlohren worden
. Der redliche Finder
,
oder wer davon eine Auskunft geben kann
, wird
höflichst ersucht
, solche gegen 20 Dukaten
Recom=
pens
, in die Papier
=
Niederlage im
Schönbrunner=
haus unter den Tuchlauben zu überbringen
.
Verlohrne Brieftasche .
Den 9
. Juni Abends von 9 bis 10 Uhr ist
auf dem Weg von dem Wirthshaus zu den drey
Hacken auf der Freyung durch die Renngasse auf
die hohe Brücke
, Judenplatz in die Theinfaltstrasse
eine rothlederne Brieftasche
, in welchen sich ein
Bankozettel von 100 fl
. eines von 50
, gegen 100
Gulden in kleinern Zetteln
, 5 kaiserl
. und 2
Hol
=
länder
=
Dukaten
, dann verschiedene Schriften
, nebst
einem kaiserl
. Paß befinden
, verlohren gegangen
.
Der redliche Finder wird ersucht
, diese Brieftasche
gegen einem Rekompens von 50 Gulden in das
deut=
sche Zeitungskomtoir abzugeben
.
Warnung .
Den Herren M
. Hönig Söhne ist
nachstehen=
der von den Herren Joh
. G
. Schuller
& Comp
.
an Zahlung überkommener Wechsel in Verlust
ge=
rathen
: "
Fl
. 2000 dd
.
25
. März
. 796
. 2
m t
. d
.
Da Pourtales l'aine in Neufchatel ord
. Isac
Lazar Schif
, auf die Herren
N
. Arnsteiner &
Comp
.
gezogen und von ihnen auch acceptirt
.
"
Da die Amortisirung erst nächster Tagen in dieser
Zeitung eingerückt werden wird
, so will man
in=
dessen einen jeden warnen
, diesen Wechsel von
Niemanden an Zahlungsstatt
, oder als Hypothek
anzunehmen
.
Erledigte Stipendien .
Den die öffentlichen Vorlesungen der hiesigen
hohen Schule Besuchenden wird hiemit bekannt
ge=
macht
, daß aus folgenden Stiftungen einige
Sti=
pendien erlediget sind
, nämlich
: Aus der Andre
Crönnischen Stiftung für einen aus Krain von
Laibach
, Krainburg oder Oberburg gebürtigen
Studenten
, welcher die vorläufige Präsentation
von dem Magistrate von Laibach zu erhalten hat
.
Aus der Thomas Crönnischen Stiftung für 2 aus
Krain von Laibach
, oder Oberburg gebürtige
Stu=
denten
, welche die vorläufige Präsentation von dem
Hrn
. Erzbischofen von Laibach zu erhalten haben
.
Aus der Geißlerischen Stiftung erstens für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammende
;
zwey=
tens für die aus seinem Geburtsorte Gebürtigen
;
drittens für Laußnitzer und Schlesier
; vierdtens für
solche
, die aus den an die Laußnitz und Schlesien
angränzenden Ortschaften gebürtig sind
; doch müssen
die auswärtigen Schüler in Folge hoher Regierungs
=
Verordnung bereits die philosophischen Laufbahn
vollendet haben
. Aus der Kilbervillinischen
Stif=
tung für 2 aus Untersteuermark gebürtige
Studen=
ten
, deren einer die Präsentation von dem
Magi=
strat zu Gratz zu bewirken hat
. Aus der
Knafli=
schen Stiftung für 3 aus Krain gebürtige
Studen=
ten
. Aus der Molitorischen Stiftung für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammenden
, erstens
von der männlichen
, nachhin weiblichen
, und
end=
lich Seitenlinie
. Aus der Pretterschneggerischen
Stiftung für einen was immer für einen Studium
obliegenden
, von dem Markt Weißkirchen in
Ober=
steyermark gebürtigen
, oder in dessen Ermanglung
für einen andern aus Steyermark gebürtigen
Jüng=
ling
, welcher die vorläufige Präsentation von dem
Marktgericht Weißkirchen zu bewirken hat
. Aus
1758
der Salzerischen Stiftung für einen von
Wayd=
hofen an der Ybbs in Oesterreich unter der Enns
gebürtigen
, von bemeldten Markt präsentirten
Jüng=
ling
. Aus der Sorbaitischen Stiftung für 2 aus
des Hrn
. Stifters Anverwandschaft abstammende
Jünglinge
, in Ermanglung derselben aber
, für
solche
, die aus den Niederlanden gebürtig sind
.
Aus der Stupanischen Stiftung für einen
Studiosum
Medicine
von was immer für einer Nazion
. Es
haben daher diejenigen Studenten
, welche um
Verleihung der vorangeführten Stipendien
anlan=
gen wollen
, ihre Bittschriften für das erste halbe
Jahr 1796 von heute an bis 30
. Juni 1796
ein=
zureichen
, in solchen das behörige von der
Orts=
obrigkeit ausgefertigte
, und von dem Hrn
.
Pfar=
rer bestättigte Armuthszeugniß beyzubringen
, bey
denjenigen Stiftungen aber
, wo die Präsentation
oder das Geburtszeugniß erforderlich ist
, sich
un=
verweilt um diese Urkunden zu bewerben
, und
sol=
che beyzubringen
, indem sowohl die später
einge=
reichten
, als nicht behörig belegten Bittschriften
nicht angenommen werden würden
.
Ex
Consisto-
rio Universitatis
Wien den 24
. May 1796
.
Erziehungsgeschäft Suchender .
Ein Mann vom besten Alter wünscht sich
noch=
mals in einem angesehenen adelichen Hause dem
Erziehungsgeschäfte zu unterziehen
. Er spricht und
schreibt rein latein
, deutsch und französisch
; und
besitzt alle jene Kenntnisse
, die sowohl zur
thore=
tisch als praktischen Pädagogik erforderlich sind
.
Vieljährige Erfahrung
, und geprüfte Redlichkeit
lassen ihn das Zutrauen solcher Eltern
, denen das
künftige Glück ihrer Söhne am Herzen liegt
, im
vollem Masse erwarten
. Uibrigens werden
un=
verwerfliche Zeugnisse das
, was ihm nur
Beschei=
denheit hier anzuführen verbeut
, hinlänglich
be=
weisen
. Das weitere ist zu erfragen auf der
Wie=
den im Freyhaus im
II
. Hof
,
XI
. Stiege
, ersten
Stock Nr
. 84
.
Nachricht an Aeltern und Vormünder .
Maria Kaiser
, Jnhaberin der Mädchenschule
in der Salvatorgasse Nr
. 455 im ersten Stock
,
wünscht noch einige Mädchen aus gesitteten
Stän=
den in die Kost zu nehmen
, um ihnen eine
förm=
liche Erziehung zu geben
. Diese wird hierin
be=
stehen
, daß man sie in der Religion
, in der
deut=
schen
, französischen und italienischen Sprache
so=
wohl
, als auch in der Geschichte und Geographie
vollkommen unterrichten wird
, und so auch in der
Wirthschaft und üblichen Handarbeiten
. Die
Un=
ternehmerin verspricht die strengste Aufsicht über
die Sitten der ihr anvertrauten Zöglinge zu
füh=
den
, und keine Mühe zu spahren
, um ihnen die
Grundsätze einfliessen zu lassen
, die allein das Glück
des Lebens befestigen können
. Wenn Aeltern oder
Vormünder
, denen die Gelegenheit fehlt
, ihre
Kinder erziehen zu lassen
, sie mit ihren Zutrauen
beehren wollten
, so hofft sie ihren Wünschen zu
ent=
sprechen
, und mit dem Erfolge zu zeugen
, daß sie
nicht zu viel verspricht
, wenn sie sich schmeichelt
ih=
re Zöglinge zu edle
, tugendhafte und nutzliche
Glieder des Vaterlandes zu bilden
.
Kost und Wohnung für junge Mädchen .
Die Wittwe eines jüngst verstorbenen k
. k
.
Be=
amten von guter Familie hat den Entschluß gefaßt
junge Mädchen vom Lande oder aus der Stadt
in Kost und Wohnung zu nehmen
, und ihnen
an=
bey die unentbehrlichsten weiblichen Kenntnisse
, als
:
Nähen
, Stricken
, Sticken
, Putzmachen
,
Reinlich=
keit
, häusliche Ordnung
, Sittlichkeit u
. d
. gl
.
bey=
zubringen
. Daß sie all diesen Gegenständen
ge=
wachsen sey
, wird eine persönliche Bekanntschafft
jene Aeltern
, Verwandte
, oder Vormünder
über=
zeugen
, welche sie mit ihrem Zutrauen beehren
wollen
. Die Bedingnisse
, unter welchen sie ein
Kind zu sich nehmen wird
, können mit ihr selbst
nach Verschiedenheit der Umstände ausgemacht
wer=
den
. Jhre Wohnung ist im Ballgässel bey dem
Blumenstöck Nr
. 986 im ersten Stock
.
Dienstsuchende .
Eine Frau vom Stande und gesetzten Jahren
,
mit vieler Weltkenntniß
, und übrigen
Eigenschaf=
ten
, wünschet bey einer Herrschaft
, oder auch in
einem bekannten Privathaus als Gouvernante bey
erwachsenen Fräulen
, oder als Gesellschafterin
, oder
bey einer Wirthschaft als Aufseherin anzukommen
.
Die nähere Auskunft kann diesfalls in der
Thein=
faltstrasse bey der schönen Latern Nr
. 77 im
zwey=
ten Stock rechterhand eingeholet werden
.
Geschäftsuchender .
Ein Geschäftsmann
, der in allen möglichen
vor=
kommenden Geschäften lange geübet ist
, und sich
auch in Ansehung seiner Pünktlichkeit
,
Rechtschaf=
genheit und Verschwiegenheit in jeder Art von
Auf=
tragen hinlänglich ausweisen kann
, wünscht noch
mehrere Geschäfte auf sich zu nehmen
; sey es in
Verfertigung verschiedener schriftlichen Aufsätze
, in
Untersuchung aller Art Rechnungen
, in
Admini=
strirung von Gütern und Häusern
, in Kauf
= und
Verkauffen
; er nimmt auch Bestellungen von
Ar=
beiten für Künstler und Handwerker an
, mit
wel=
chen er viele Bekanntschaft hat
, und von welchen
er gute
, solide
, geschwinde und redliche Besorgung
versprechen kann
. Er empfiehlt sich deshalb den
hohen Herrschaften und allen übrigen Ständen
.
Wer ihm das Zutrauen schenken will
, der ist
ge=
betten
, ihm bey Hrn
. Mathias Scheberl
, burgl
.
Stadttandler
, in der Weihburggasse im
Eisenhut=
terischen Hause nachzufragen
.
Reisecompagnon wird gesucht .
Es sucht jemand einen Reisekompagnon von hier
nach Hamburg
, oder Berlin
. Er gedenkt gegen
Ende des Monats
, oder auch früher
, wenn es
nö=
thig ist
, abzureisen
; hat aber keinen eigenen
Wa=
gen
. Man kann nähere Kundschaft im Comptoir
der Herren Schuler und Comp
. erfragen
.
Capitalsposten und baares Geld .
Verschiedene Kapitalsposten
, unter welchen
eini=
ge im baaren Gelde
, und unvertheilter
, andere aber
auch in verschiedene Posten abgetheilt
, welche auf
Häuser in oder vor der Stadt
, auch auf
Herrschaf=
ten in Oesterreich
, jedoch nur gegen ausweisende
,
und bey einigen Posten gegen pragmatischen
Sicher=
heit auf mehrere Jahre gegen angenehme
Beding=
nisse verlegt werden
. Nähere Auskunft erhält man
täglich von 10 bis 12 Uhr in dem Blutgassel
Nr
. 899 im ersten Stock
.
Jahrmarkt = Nachricht .
Von dem Markte Kirchberg am Wagram wird
hiermit kundgemacht
: Es werde
, um in
Zukunft=
an jeden Vormarktage der beyden Jahrnärkte
all=
hier
, als am Dienstag nach Laurenti
, und am
Dienstag vor dem Aschermittwoch die
Unordnun=
gen zu vermeiden
, keinen Kramer oder
Handels=
mann ohne Ausnahme gestattet
, einen Stand oder
Bude an jeden dieser Vormarkttage Vormittag
auf=
zurichten
; indem diese Vormarkttäge wegen
Man=
gel des hinlänglichen Raums blos dem bisher
Vor=
mittag gewöhnlich abgehalten werdenden Holz
= und
Pferdmarkt gewidmet sind
; welche Gewohnheit auch
neuerdings unterm 12
. April 1796 von der
hoch=
löbl
. Landesregierung bestättiget wurde
. Jn
glei=
cher Absicht wird ferner hinzugesetzet
, daß allhier
am Charfreytag niemals ein Jahrmarkt bestanden
hat
, und daher auch an diesem Tag keinem
Han=
delsmann oder Kramer mit Schnittwaare einen
Stand aufzurichten erlaubt werden könne
.
Ankündigung
eines sehr dauerhaften und schönen von Herrn
Hof=
statuarius Müller erfundenen Machoni
=
Firniß
.
Die manigfaltigen schönen Meubels
, die sich in
der Kun⟨st⟩gallerie des Herrn Müllers finden
, sind
beynahe allgemein bekannt
. Ein grosser Theil
der=
selben von gewöhnlichen hartem inländischen Holz
ist mit diesem von ihm selbst erfundenen Machoni
=
Firniß so ähnlich kolorirt
, daß selbst Kenner bey
aufmerksaner Betrachtung derselben sich getäuscht
haben
. Auf vieles Begehren hat sich nun Herr
Hofstatuarius Müller entschlossen
, solchen in dem
Gewölbe bey der goldenen Schlange am
Kohl
=
markt Nr
. 1220 in Kommißion zu geben und
dem=
selben einen ausführlichen Gebrauchszetel
beyzule=
gen
. Die Ankündigung desselben möchte um so
eher bey dem Publikum Beyfall finden
, als die
mit demselben zubereitete Meubels vor denen von
wirklichem Machoniholz
, ausser den weit geringern
Kosten
, auch noch den Vorzug haben
, daß sie
, weil
ihnen weder Nüsse
, noch die Sonnenhitze etwas
schadet
, zum Gebrauch dienlicher und vorzüglicher
werden
. Die Seitel
=
Bouteille mit dem Gebrauchszetel
wird um 2 fl
. verkauft
. Auswärtige Fremde
kön=
nen sich directe an Hrn
. Hofstatuaris Müller
,
Jn=
haber der k
. k
. priv
. Kunstgallerie
, am Kohlmarkt
Nr
. 297 wenden
, und zugleich den Betrag für ihre
Bestellungen dahin addreßiren
, nur bittet man si
〈…〉
die Briefe postfrey aus
.
Nachricht .
Endes Gesetzter verkündiget andurch dem
hiesi=
gen und auswärtigen Publikum
, hohen und
nie=
dern Standes seine Ankunft allhier in Wien
, mit
den allenthalben unter so vielen Beyfall
aufgenom=
menen
, und nur durch ihm bekannt gewordenen
neu erfundenen Wetteranzeiger
, und Wetteruhren
,
welche die Veränderungen der Witterung in allen
ihren vorkommenden Verschiedenheiten 36 bis 40
Stunden vorher mit vieler Zuverläßigkeit sogar
im Verhältnisse der grössern oder mindern
An=
haltung anzeigen
, ohne jemals eine Reparater
nö=
thig zu haben
, oder daß sich nach noch so langer
Zeit ihre Wirkung im mindesten verringerte
, und
kostet der Wetteranzeiger nebst Anweisung 1 fl
. 30 kr
.
und die Wetteruhr 2 fl
.
, imgleichen auch
Cammera
obscura
, nicht auf die alte
, sondern auf eine ganz
neue Art verfertiget
, ohne nöthig zu haben
, daß
man sich verfinstere
, sondern man kann dieselbe auf
dem freyen Felde (
jedoch unter einen Baum
)
ge=
brauchen
, man sitzt oder steht vor derselben als vor
einem Tisch
, und hat auch nicht nöthig zu kopieren
,
ist also eine sehr bequeme Maschine
, um
Gegen=
den aufzunehmen
, und zu zeichnen
, auch
Silhouet=
ten zu verfertigen
, und kann man
, vermittelst
die=
ser Maschine
, auf die leichteste und geschickteste Art
zeichnen und malen lernen und für diejenigen
,
welche zeichnen können
, erleichtert es ihre Arbeit
,
indem es alle Gegenstände ganz natürlich
darstel=
let
, es sind zweyerley Sorten zu bekommen
, vom
starken Pappendeckel gemacht kostet das Stück 4 fl
.
30 kr
.
, von Holz gemacht kostet das Stück 6 fl
.
,
beyde Sorten sind sauber und gut
, und dauerhaft
gemacht
; auch Perspective
, womit man rückwärts
sehen kann
, dieses ist ein schönes physikalisches Stück
,
da man alles
, was rückwärts ist
, sieht
, als ob man
es vor sich hätte
, es hat 4 Röhre
, sie sind sehr
com=
mod auf Spatziergänge zu gebrauchen
, das Stück
kostet 1 fl
. 48 kr
.
, wie auch Perspective
, womit
man durch ein Brett sehen kann
, welches auch ein
auffallendes und belehrendes Stück ist
, das Stück
2 fl
. 24 kr
. Der magische Teller
, nebst Zahlen
und Charakteren
, mit 6 figurirten Steinen
, und
einer Dosen
, welches ein unterhaltendes Stück in
Gesellschaft ist
, und welches noch jeder hohen
Herr=
schaft gefallen hat
, kostet 1 fl
. 48 kr
.
; der
Zau=
berstern mit 2mal 10 Spitzen
, ein aufmerksames
Stück kostet 36 kr
.
, zu allen gemeldeten Stücken
kommt eine Anweisung
; alle Stücke welche ich
verfertige
, lassen sich ohne alle Gefahr von einem
Orte zum andern transportiren
, ohne ihnen
Scha=
den zufügen zu können
, sowohl durch die Post
, als
auch fahrend und gehenden Bothen
, es mag so
gehen als es will
. Man bittet Briefe und Geld
frey einzusenden
. Logirt allhier in Wien
, in der
Leopoldstadt im weissen Rössel in der Taborstrasse
Nr
. 280
, eine Stiege hoh im Zimmer Nr
. 7
.
Joseph Barth
, Physiens
.
Nachricht
wegen allen Gattungen von Militar
=
Feuergewehr
.
Nachdem ich im verflossenen Jahre wegen
mei=
nen mit dem königl
. spanischen Hof angestossenen
sehr beträchtlichen Gewehrlieferungs
=
Kontrakten
,
viele andere an mich ergangene Anträge von der
Hand weisen mußte
, nunmehr aber alle diese
Ver=
bindlichkeiten zur größten Zufriedenheit dieses
Ho=
fes erfüllt habe
, so mache ich allen hohen
Geschäfts=
trägern von auswärtigen Höfen
, und allen Herren
Kommissionärs bekannt
, daß ich halbjährig eine sehr
grosse Partie Militarfeuergewehr
, Karabiner
,
Stu=
tz
, und Pistolen nach jedem beliebigen Muster
in den billigsten Preisen
, und volkommenster
Gü=
te zu erzeugen
, und jeden diesfälligen Lieferungs
=
Kontrakt zu befriedigen vermag
; jedoch kann keine
mindere Bestellung
, als wenigstens auf 2000 Stück
angenommen werden
.
Nicolaus Oesterlein
, k
. k
. priv
.
Feuer=
gewehr Fabriks
=
Jnhaber in der Alster
=
Vorstadt
.
Ankündigung
Jm Edlen v
. Hellenbergschen Hause auf der Wien
Nr
. 26 die Stiege rechts im zweyten Stock
,
wer=
den nach Art der natürlichen Steine durch eine
ganz neue eigene Erfindung denselben ganz ähnlich
gemachte Tisch
= und Trumeauxplatten um die
bil=
ligsten Preise verfertiget
, wovon der Quadratschuh
zu 1 fl
. 30 kr
. gerechnet wird
. Dergleichen Tisch
=
und Trumeauplatten sind nach modernester Art
der meublirten Zimmer mit verschiedenen
Arabes=
cen
, und geschmackvollsten Bourduren eingegraben
nach Belieben finden
, die an Härte
, Dauer
,
und Pollitur den ächten Steinen nichts nachgeben
,
dergleichen sind auch bey dem Eigenthümer daselbst
wirklich schon vorräthig zu sehen
; er verspricht auch
zugleich
, daß
, wenn eine dergleichen Steinblatte
im ein oder mehrere Stücke sollte zerbrochen
wer=
den
, dieselbe wieder unkennbar vollkommen
herzu=
stellen
. Auch kann man daselbst kleine Tisch
=
Des=
seursplatten mit Aufsätzen nach aller Art
anschaf=
fen
, oder auch einige schon verfertigt erhalten
,
wo=
mit man gewiß mit aller Zufriedenheit bedient
werden wird
.
Nachricht
von vielen in
= und ausländischen Porzelain
, und
Antikgeschirr
, welches auf dem neuen Markt nächst
der Kapuzinerpforte Nr
. 1119 zu ebener Erde im
Gewölbe
, oder auch im ersten Stock Nr
. 2 zu
haben ist
, als
: Tafel
=
Service von verschiedenen
Größe und Farben
, mit oder ohne Aufsatzspiegel
,
gemalten oder weißen Figuren
, verschiedene Caffee
=
Service und Cioccladegeschirr
, Confectteller
,
Sup=
penschallen
, und mehr dergleichen Stücke
. Dann
vieles Japonisches Porzelain
, bestehend in Töpfen
,
Schüsseln
, Confecttellern
, Kräuter
=
Potpourris
,
Punschtöpfe und Caffeeschallen
, nebst vielen großen
und kleinen Vasen
. Schwarz und blaue mit weiß
aufgelegte Figuren
, englische Caffeschallen
,
Thee=
kandeln und dergleichen Blumen
= oder
Gartenge=
schirre
. Verschiedene große Vasen und kleines
Ge=
schirr von Terra sigillata
. Nicht minder sind auch
um die billigsten Preise sehr viele Stücke vom
ächten Jndianischen Lak zu haben
, als
Nachtzeug=
spiegel
, Schatullen
, Zupf⟨t⟩atzen
, Zupftrüherln
, und
in Silber gefaßte Caffeeschallen
, wie auch Vasen
,
die zugleich Leuchter vorstellen
; desgleichen auch
nebst sehr vielen andern Antiken eine sehr schöne
große Schnecken
=
Sammlung und Bronce
=
Figuren
.
Kristallene Muscheln und Leuchter / und dergleichen
von Granatgläsern
. Auch sind die ächten
Nacht=
lichter das Schächtgen für 9 kr
. allda zu bekommen
.
Nachricht .
Es wird hiermit bekannt gemacht
, daß
Unter=
zeichneter den Verschleiß
, und Hauptverlag des in
so vielfältigen Krankheitsumständen bewährt
befun=
denen
, sowohl von der löbl
. hiesigen
, als auch
Pra=
ger medizinischen Fakultät approbirten Sedlizer
, oder
sonst genannten Kreuzherrn Bitterwasser
übernom=
men hat
, und mit solchen die realleste Bedienung
verspricht
. Man glaubt nun weiter nicht ein
Ge=
sundheitswasser dieser Art erst anrühmen zu
dür=
fen
, welches sich bereits durch seine gute Wirkung
allgemein anempfohlen hat
, und bis in das
ent=
fernteste Ausland verführet wird
. Dieses durch
Siegel und Schild wider alle Verfälschung
gesi=
cherte Bitterwasser wird zur Vermeidung alles
mög=
lichen Unterschleifes
, in der Comenda des
ritterli=
chen Ordens der Kreuzherren mit dem rothen Stern
zu St
. Carl
, in einem eigens dazu bestimmten
gu=
nen Keller aufbewahret
, und der Verkauf desselben
,
sowohl in einzelnen Krügen von verschiedener
Grös=
se
, als auch in ganzen Küsten
, in meinem
Hand=
lungsgewölbe zum schwarzen Adler Nr
. 276 in
der Leopoldstadt besorget
, und an nachstehenden
Or=
ten
, als
: Bey Hrn
. Franz Lehrner
, Handelsmann
zum goldenen Kranz auf der Landstrasse Nr
. 43
;
Hr
. Anton Köck
, Handelsmann zum schwarzen
Ad=
der auf der Wieden Nr
. 193
; — Hrn
. Michael
Kilian
, detto zum schwarzen Elephanten
, nächst
Mariahilf Nr
. 5
; und bey Hrn
. Joseph Kraus
,
detto bey St
. Joseph
, in der Leopoldstadt in der
Neuengasse Nr
. 81
, zur Bequemlichkeit des
Pub=
likums verschliessen werden
, nämlich
: Der ganz
grosse Krug zu 24 Kreuzer
, der von gewöhnlicher
Grösse 20 Kr
.
, und der kleineren Gattung 12 Kr
.
Jenen aber
, so dieses Wasser Küstenweise
abneh=
men
, wird ein nach Proportion billiger Preis
ge=
macht werden
. Wien den 1
. Juni 1796
.
Jgnaz Kleebinder
.
NB
.
Anleitung zum Gebrauch dieses Wassers
,
nebst angemerkter vorläufigen Enntdeckung desselben
,
werden sowohl bey mir
, als auch an benannten
Or=
ten unentgeldlich ausgegeben
.
Forte piano .
Es ist ein gutes
Forte piano
zu verkaufen
.
Kauflustige belieben sich deswegen in der Wollzeil
Nr
. 909 im 2ten Stock beym eisenen Gatter
täg=
lich von 9 bis 12 Uhr zu melden
.
Nachricht
Bey dem k
. k
. Kommerzial
. Zollamte zu
Ober=
drauburg sind durch mehrere Jahre nachstehende
nicht kontrebandirte Waaren erliegen geblieben
,
nämlich
: An Hrn
. v
. Brun in Wien 1 Küstel
Farben
, 1 Schachterl Farben
; Hrn
. Meßner in
Laibach 1 Packel mit 1 Bockfell
, 1
/
4tel Pfund
wollene Strümpfe
, und 1 1
/
4tel Pfund Leinwand
;
Alessandro in Wien 1 Schachterl Gallanteriewaar
;
Philipina in Görz 1 Packel 22 Loth floretseidene
Tüchel und 8 detto seidene Flecke
; P
. Hilario in
Klagenfurt 1 Packel Kramerey
; Passoti in Wien
1 Küstel Leinwand
; Hofmaler in Wien 1 Packet
Kauschgold
; Pritzmann in Klagenfurt 1
Schach=
tel seidene Tüchel
; Michael Klein in Klagenfurt
1 Packel mit 1 seidenen Tüchel
, und 2 Stück
Seidenbänder
; v
. Donazi in Klagenfurt 1 Packel
mit 4 Stück baumwollenen Tücheln
, 2 Stück
Bän=
der
, und 2 Stück Seidentücheln
;
Sign
. Maiss al
Maison
in Wien 1 Packel mit 2 Fächern
;
Jg=
naz de Bombardi in Wien 1 goldene Sackuhr
.
Die Eigenthümer werden daher aufgefordert
, sich
um vorbenannte Waaren längstens binnen den
nach=
folgenden drey Monaten
, nämlich vom 10
. Juni
bis 10
. September d
. J
. zu melden
, wie im
wie=
drigen sämmtlich diese Waaren nach Verlauf
die=
ser Zeit in Gegenwart eines gerichtlichen
Com=
missars ämtlich eröffnet
, geschätzt
, die erlaubten
an die Meistbietenden
, die verbotenen aber nach
Triest veräussert
, und die dafür einlösende
Be=
träge
pro
ærario
verrechnet werden würden
.
Jn der Dollischen Buchhandlung
am Stephansplatz im deutschen Hause
, ist neu
zu haben
:
Die unruhige Matrone von Pfort
. Seitenstück
zum Alten überall und nirgends
. Dritter und
letzter Band
. 8
. Leipz
. 796
. 1 fl
. Alle 3
Thei=
le 3 fl
. 30 kr
.
Lalotte und Fanfan
, oder Begebenheiten zweyer
auf eine wüste Jnsel ausgesetzten Kinder
. 4 Thle
.
8
. das
. 789
. 2 fl
. 30 kr
.
Die Geisterburg
. Eine abenteuerliche Geschichte
aus dem vorigen Jahrhundert
. Mit Kupf
. u
.
Vign
. 8
. das
. 796
. 1 fl
. 30 kr
.
Rinold
, der Maler für menschliche Herzen
.
Er=
zählungen
: 1
) Zoraide
. 2
) Was vermag die
Rache nicht
? 3
) Alm⟨a⟩usor u
. Elvira
. 4
)
Ver=
hinderte Grausamkeit
. 5
) Fall der Besitzer von
Staunheim
. Dramatisirt
. Mit Titelkupf
. 8
.
das
. 796
. 1 fl
. broschirt 1 fl
. 3 kr
.
Neue Sammlung deutscher Schauspiele
. 5
Bän=
de
; enthalten die allerneuesten und besten Stücke
von Kozebue
, Jffland
, Jünger
, Götze ꝛc
. 8
.
796
. 2 fl
. 30 kr
.
Winkelmann (
L
. v
.
) Neues Malerlexikon
, zur
nähern Kenntniß alter und neuer guter
Gemäl=
de
, nebst einem Anhang von Monogrammen
.
gr
. 8
. 796
. 1 fl
. 45 kr
.
Garde (
Christ
.
) Versuche über verschiedene
Gegen=
stände aus der Moral
, der Litteratur
, und dem
gesellschaftlichen Leben
. 2ter Theil
. 8
. Breslau
796
. 2 fl
. 15 kr
. Alle 2 Theile 4 fl
. 30 kr
.
Stoll (
Max
.
) Heilungsmethode in dem praktischen
Krankenhause zu Wien
. Mit praktischen Zusätzen
begleitet von G
. L
. Fabri
. 7ter
, ober deutschen
Ausgabe 12 ter und letzter Theil
. gr
. 8
. das
. 796
.
1 fl
. 45 kr
.
Der kunsterfahrne Spargelgärtner und
immerwäh=
rende Spargelkalender
, oder Anweisung zu
Er=
zeugung und Planung des Spargels
, nebst
Un=
terricht was in jedem Monate dabey zu thun
.
8
. Agram 796
. 10 kr
.
Unterricht in der Baumgärtnerey
, worin die
leich=
teste Art gezeigt wird
, in kurzer Zeit
, und
oh=
ne alle Kosten eine Menge der besten Obstbäume
und der herrlichsten Obstsorten zu erlangen
. Eine
gekrönte Preisschrift
, von F
. X
. Geiger
. 8
. 795
.
12 kr
. broschirt 15 kr
.
Bey Alois Doll
,
Buchhändler
, am Stephansfreythof in deutschen
Hause
, ist ganz neu zu haben
:
Neuer und richtiger Taschenrechner
oder sogenannter Faulenzer
.
Neue verbesserte
, und mit einer vollständigen
Münztabelle versehene Auflage
.
8
. Wien 1796
. Taschenformat gebunden 30 kr
.
Jnhalt
: Eine Tabelle zeigt
, wie theuer jede
zu erkaufende oder verkaufende Waare
, es sey in
Maaß oder Gewicht
, und zwar durch die Tabelle
von 1 bis 59 Kr
.
, und mit dieser durch ein
soge=
nanntes Einmaleins in Gulden und Kreuzer zu
ste=
hen komme
. Diesem ist beygefügt
: 1
) Eine
voll=
ständige Münztabelle über die französischen Laub
=
und Niederländer
= Kronthaler zu 2 fl
. 16 kr
. Laub
=
und Krongulden zu 1 fl
. 8 kr
. Viertelthaler zu 34
kr
. Ueber die viertel
, halbe und ganze Dukatons
zu 2 fl
. 32 kr
. Ueber die spanischen Mat⟨i⟩en zu 2 fl
.
4 kr
. und Thaler zu 2 fl
. 3 kr
. Ueber die
May=
länder ganze Scudi zu 1 fl
. 46 kr
. und halbe zu 53
kr
. Ueber die alten Rußischen Rubel zu 1 fl
. 45 kr
.
und neuen zu 1 fl
. 28 kr
. Ueber die halben und
ganzen Souverain d'or zu 13 fl
. 20 kr
. Ueber die
kaiserl
. und Kremnitzer Dukaten zu 4 fl
. 30 kr
.
Hol=
länder zu 4 fl
. 28 kr
. Venetianer und Florentiner
Zechin zu 4 fl
. 22 kr
. Saltzburger und Bayrische
Dukaten zu 4 fl
. 20 kr
. und andere ordinäre
Du=
kalten zu 4 fl
. 18
. kr
. Ueber die französischen
Schild=
louisd'or zu 9 fl
. 12 kr
. Sonnenlouisd'or zu 8 fl
.
34 kr
. Bayrische und Würtembergische Carolins zu
8 fl
. 52 kr
. Ueber die Mayländer doppelte
Dop=
pien zu 14 fl
. 24 kr
. und einfache zu 7 fl
. 12 kr
.
dann Bayrische Maxd'or zu 5 fl
. 54 kr
. — 2
)
Wurf=
tabellen über die Siebzehner
, Siebner und
Gro=
schen
. — 3
) Die richtig berechneten
Jnteressetabel=
len zu 3 1⟨
/
⟩
, 4
, 4 1
/
2
, 5 und 6 Prozento
. —
4
) Die Besoldungs
= Dienstbothen
= Liedlohns
=
Be=
stand und Wirthschaftstabellen
. — 5
) Namen und
Werth der in den k
. k
. Erblanden gangbaresten
Gold
= Silber
= und Kupfermünzen
. — 6
) Das
Geldgewicht in Silber
= und Kupfermünzen
.
Bey Joseph Kuhn
,
bürgl
. Buchbinder
, in seinem Gewölbe in der
Kärn=
terstrasse beym goldenen Greifen ist ganz neu
zu haben
:
Der sehr leicht lernende französische und
ita=
lienische Sprachlehrer
, durch welchen ein
Mensch
, der nur deutsch lesen und
schrei=
den gelernt hat
, ohne Sprachmeister
,
beyde Sprachen in sehr kurzer Zeit
erler=
nen kann Kostet blau steif 27 kr
.
Zur Empfehlung dieses Lehrers findet man
überflüßig mehr zu sagen
, als daß er das
avoir
und
être
so abgewandelt liefert
, daß sie nicht allein
wenig Sprachmeister so zu lernen gewohnt
, wie
auch keine Grammär aufzuweisen im Stande ist
.
Auch daß unser Lehrer auf schönen Papier mit
ächten Pariser Lettern rein abgedruckt worden ist
.
Nur bittet man das Vorurtheil zu beseitigen
, daß
ein Buch nicht gut seyn kann
, sobald die
Bogen=
zahl nicht mit mehreren Ziffern ausgedrückt
wer=
den muß
.
Gründliche Anweisung
, die Reitkunst ohne
Lehrer in 14 Tagen vollkommen zu
er=
lernen Blau steif 17 kr
.
Der Verfasser versichert
, daß er in diesem
Werkchen sich durch kurze und bündige
Erklärun=
gen so deutlich ansgedrückt hat
, daß der Liebhaber
der Reitkunst und Pferde sagen muß
: "Jch finde
"hier um ein Paar Groschen mehr
, als ein Lehrer
"der Reitkunst für so viele Lectionsgelder und
Zeit=
"uerlust
"uerlust kaum halb lernet
. Denn er lernet mich
"nur sitzen und mein Pferd führen
, nicht aber wie
"ich die Mängel und Fehler der Pferde beym Kauf
"Tausch ꝛc
. erkennen
, und sie verbessern kann
. Dieß
"lerne ich nur durch dieses Werkchen
.
"
Der Nationalgardist
, ein Originallustspiel in 1
Aufzug
, broschirt 3 kr
.
Wägen zu verkaufen .
Jn der Annagasse gleich Anfangs der
Kärnter=
strasse bey dem Sattlermeister Hrn
. Jakob Schedl
ist 1 Niederländer Schwimmer
, wie auch 1
Phä=
ton
, beyde sehr wohl konditionirt
, und nur wenig
geführt
, um billigen Preis zu verkaufen
.
Pierutsch zu verkaufen .
Ein ganz neues modernes offenes Pierutsch
, das
Kastel mit grünen Tuch ausgemacht
, gelb lakirt
,
mit Seitenflügel
, das Gestell mit eisenen Bögen
,
mit eisenen Federn und verschraubten Legeisen
, ist
täglich um billigen Preis zu verkaufen
.
Kauflu=
stige haben sich in der Renngasse nächst der
Frey=
ung Nr
. 160 in der Pferdstallung anzufragen
.
Jagdchaise zu verkaufen .
Es ist eine ganz neue niemals gebrauchte
Jagd=
chaise auf 8 Personen zu verkaufen
: die vier
Ka=
stel sind mit Röhr geflochten
, mit Leder gedeckt
,
die Bögen samt dem Dach zum Herabnehmen
, mit
einem Magazin auf 8 Gewehre
, einem Korb auf
der hintern Brucken mit Leder überzogen
, und der
vordere Sitz mit einem Fußsack
. Jst in
Kom=
mißion bey dem Sattlermeister im Passauerhof zu
sehen
.
Quartier wird gesucht .
Jn einer etwas lebhaften Strasse der Stadt
wird=
in einem ersten Stock ein Quartier von 11 bis 12
Zimmern
, so auf künftige Michaelizeit zu beziehen
wäre
, wobey auch Stallung auf 2 oder mehrere
Pferde
, gesucht
, man läßt sich auf billige
Beding=
nisse
, und Contract auf mehrere Jahre ein
; das
weitere ist im Zeitungs
=
Comptoir zu erfragen
.
Herrschaftswohnung zu verlassen .
Am Kohlmarkt Nr
. 1217 ist der zweyte Stock
für Herrschaften
, bestehend in 11 meublirten
Zim=
mern und Kabineten
, Stallung auf 9 Pferde
,
Schu=
pfen auf 2 Wägen