Jnländische Begebenheiten .
Wien .
Des verdienstvollen verstorbenen K
. K
.
Taback
= Bankal und Siegelgesällen
=
Direktors
, Aron Moyses König
,
hinter=
lassene Söhne
, die K
. K
. privilegirte
Groß=
händler und Banquier
, König
, Edle v
.
Königshof
, sind nunmehr alle
, nach dem
in der christkatholischen Glaubenslehre
em=
gefangenen vollkommenen Unterrichte
,
die=
ser Kirche beygetreten
. Die Taufhandlung
ist zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen
Kirchen
, allenthalben unter einem grossen
Zusammenflusse ansehnlicher Personen
, und
mit allgemeiner Rührung und froher
Theil=
nahme
, vor sich gegangen
. Die schon
vorher
, und die nun Getauften erhielten
die Nahmen Eduard
, Moriz
, Albert
,
Leopold und Ernest
.
Für die durch Feuer verunglückten Un =
terthanen der Freystadt Waras ist die
Sammlung in der Stadt Wien durch
einen Ausschuß der bürgerl
.
Feinstahlar=
beiter
, Handschuhmacher
, Riemermeister
,
Häringer
, Stadtsauerkräutler und
Schiff=
meister
, in den magistratischen Vorstädten
aber
, durch die Hausinhaber
vorgenom=
men
, und ein Betrag von 351 Guld
. 57
Kr
. eingebracht worden
.
Der zu Gospich an der Kroatischen
Gränze ansäßige Handelsmann
, Joseph
Zender
, hat aus freywilligem Antriebe
fünf fremde Deserteur für das Ginlayische
Freykorps auf die Art herbeygebracht
,
daß derselbe für jeden Mann 7 Guld
. 56
Kr
. Hand
= und 1 Guld
. Anbringgeld
ent=
richtete
. Diese patriotische Handlung
,
durch welche sich dieser Handelsmann als
ein geborner Schweitzer in der
Ergeben=
heit für den Staat auszeichnete
, wird
hiermit zu seinem mit Recht verdienten Lobe
bekannt gemacht
.
Kriegsbegebenheiten .
So wie am 4
. dieses der Feind einen
allgemeinen Angriff auf die ganze
Vorpo=
stenlinie des rechten Flügels
, von dem
un=
ter dem General
=
Feldmarschall
=
Lieutenant
,
Grafen Mercandin
, stehenden Korps
wag=
te
, eben so machte er einen allgemeinen
Angriff auf unsere Truppen an der ganzen
Linie des Sieg
=
Flusses
. Er ward durch
die Tapferkeit der Truppen dreymahl
zu=
rückgeschlagen
, und nur erst nach dem
hart=
näckigsten Widerstande
, nöthigte er durch
Uebermacht die Avantgarde
, des Generals
Baron Kienmayer
, zum Zurückzuge
, und
erzwang sich den Uebergang des Flusses
.
Nachdem aber dem General
, Baron
Kien=
mayer
, einige Bataillonen vom Reserve
=
Korps zu Hülfe geschickt werden konnten
,
hemmte er das weitere Vordringen des
Feindes
, und behauptete sich nach einem
hitzigen Kavallerie
=
Gefechte
, am Fusse des
Gaisberges
. Da jedoch der Feind den
linken Flügel des Feldzeugmeisters
Prin=
zen v
. Würtemberg
, bedrohte
, so
wähl=
te er die vortheilhaftere Stellung bey
Kro=
bach
. Der Feind unternahm hierauf nichts
weiter
, als daß er Detaschemente gegen
Ober
=
Kassel
, Kirchheim
, Blankenberg
und Neustadt vorschickte
, welchen letztern
Ort jedoch der Feldzeugmeister sogleich mit
1 Bataillon und 2 Escadronen
, zu
Be=
hauptung der Kommunikazion mit den
Rhein
=
Posten
, besetzen ließ
.
Als aber der Feind den folgenden Tag
fortfuhr sich von verschiedenen Seiten
mit großer Macht zu zeigen
, sah der
Feld=
zeugmeister
, Prinz von Würtemberg
,
sich veranlasset
, bey Limburg über die
Lahn zu gehen
, und sich allda zu setzen
.
Um nun dem Feinde von dieser Seite in
seinen Fortschritten wirksamen Einhalt zu
thun
, haben des Erzherzogs Karl K
. H
.
diesem von mehreren Seiten so lebhaft
angegriffenen Korps
, beträchtliche
Verstär=
kungen von der Haupt
=
Armee
, unter den
Befehlen des Feldzeugmeisters
, Grafen
Wartensleben
, zugeschickt
, welcher
letz=
tere nunmehr
, als im Range ältester
Feld=
zeugmeister
, das Kommando über das an
der Lahn detaschirte Korps übernehmen
wird
.
Diese Umstände machten eine Aenderung
in der Stellung der Armeen nothwendig
,
damit die beyden Haupt
=
Armeen in
Ver=
bindung bleiben
, und die verschiedenen
Korps gegen Uebermacht gehörig
unter=
stützt werden können
.
Aus Jtalien sind keine weiteren
Nach=
richten von Erheblichkeit eingelangt
,
da=
gegen sind die wirksamsten Einleitungen
ge=
troffen
, um den feindlichen Anfällen den
angemessensten Widerstand entgegen zu
setzen
.
Um daher die von allen Seiten gegen
das Littorale und die Provinzen von
Jn=
nerösterreich im Anzug befindlichen
Ver=
stärkungen unserer daselbst schon vorfindig
gewesenen Truppen zweckmäßig zu leiten
,
die militarischen Operazionen zu
beschleu=
nigen
, und das italienische Armee
=
Kom=
mando in seinen Maßregeln auf das
nach=
drücklichste zu unterstützen
, haben Se
.
Maj
. den Feldzeugmeister Graf Wenzel
Colloredo nach Laibach
, den
Feldmar=
schall
=
Lieutenant Neugebauer nach
Kla=
genfurt
, und den Generalmajor Specht
nach Triest beordert
.
Uebrigens sind aus dem Venetianischen
die Nachrichten eingegangen
, daß diese
Republik zur Sicherung des Handels und
Entfernung aller Korsaren aus dem
Gol=
fo Schiffe bewaffnen lasse
.
Ausländische Begebenheiten .
Jtalien .
Aus Neapel vernimmt man
, daß allda
die nachdrücklichsten Anstalten gemacht
wer=
den
, den Franzosen
, wenn sie feindlich bis
an die Königl
. Staaten vordringen
woll=
ten
, einen angemessenen Widerstand
ent=
gegen zu setzen
.
Es ist zu dem Ende unter dem 17
. May
eine Königl
. Verordnung zu einer
allge=
meinen Landesbewaffnung ergangen
, und
unter dem 18
. May haben sich Se
. Maj
.
insbesondere wegen Errichtung eines
frey=
willigen Korps von 40
,
000 Mann
,
wel=
ches an die schon an den Gränzen
stehen=
den 30
,
000 Mann sich anschliessen soll
,
an die Bischöfe und Prälaten mit einem
Schreiben gewandt
, welches also lautet
:
Der lange Krieg
, der gegenwärtig
Eu=
ropa verheeret
, über so viele Völker Unheil
bringet
, und so viel Blut und Thränen
ko=
stet
, ist nicht bloß ein Staats
= es ist auch ein
Religions
=
Krieg
. Unsere Feinde sind die
Feinde des Christenthums
: Nicht zufrieden
dasselbe in den Herzen ihrer Nation erstickt
zu haben
, möchten sie es aus allen Theilen
der Erde verbannen
, und an dessen Statt die
Gottesläugnung oder einen schwärmerischen
Götzendienst
, der nichts besser ist
,
einfüh=
ren
. Die Religion ist ein öffentlicher
Vor=
wurf gegen ihre Unternehmungen
. Sie
haben sich vorgesetzt die fürstliche
Regie=
rung abzustellen
, und um diesen Endzweck
zu erreichen
, stören sie die Ruhe der
Nazio=
nen
, empören sie gegen ihre rechtmäßigen
Souvraine
, versetzen sie in den Stand der
schrecklichsten Anarchie
, bringen sie endlich
um Hab und Gut
, und lassen sie in einem
Abgrunde von Verwirrung und Elende
zu=
rück
. Belgien
, Holland
, so viele
deut=
sche und wälsche Provinzen sind die
bekla=
genswerthen Opfer ihrer Verführung und
Raubsucht
; sie schluchzen und klagen
; aber
vergebens
; unter den eisernen Händen
ih=
rer Unterdrücker kann weder Recht noch
Menschlichkeit Gehör finden
. Es mußte
denn vor allem die Religion zerstöret
, es
mußte das stärkste Hinderniß ihrer
gräu=
lichen Anschläge
, welche die Triebfeder so
vieler Lasterthaten sind
, bey Seite
ge=
schafft werden
, damit
, wenn einmahl der
Zaum abgeworfen ist
, ohne Scheu und mit
kaltem Blute alle göttlichen und
menschli=
chen Gesetze verletzt werden könnten
.
”
Die Religion
, die uns unsere
Pflich=
ten lehrt
, muß uns auch Entschlossenheit
einflössen
. Der gläubige Bürger erkennt
,
daß er für sich und andere geboren ist
; daß
er von Geburt an die Pflicht eingehet
, sein
Vaterland zu lieben
, ihm in Nöthen
bey=
zustehen
, und selbst das Leben für das
Land zu wagen
, in dessen Schoß er sicher
ruht und sich sammt seiner Familie
ernäh=
ret
; insbesondere aber wenn es von einem
Feinde bedroht wird
, der weder Gesetz
noch Eigenthum
, weder Leben noch
Reli=
gion schonet
; von einem Feinde
, der
, wo
er immer hinkommt
, die Kirchen
zerstö=
ret
, verschmäht und entheiliget
, die
Al=
täre niederreißt
, die Priester verfolgt und
das Heiligste
, was Jesus Christus seiner
Kirche hinterlassen hat
, mit Füssen tritt
.
Ein Bürger
, von Seite seiner Religion
angegriffen
, kann gewiß nicht mit
Gleich=
gültigkeit diese Gefahren des Vaterlandes
ansehen
; angetrieben durch Gründe des
Gewissens
, und der Sorgfalt für sein
wahr=
res Heil
, wird er nicht unterlassen
, zur
Hülfe zu eilen
; er wird sich an die
Kriegs=
truppen anschliessen
, um zu einer tapfern
Gegenwehr mitzuwirken
: er wird sein
Ver=
trauen auf den Gott der Kriegsheere
se=
tzen
, der oft unvermuthet sich erhebt
, und
seine Feinde wie Staub zerstreut
.
”
Jch selbst werde das erste Beyspiel
des Eifers und des Muthes geben
. Jch
will mich an die Spitze meiner geliebtesten
Unterthanen zur gemeinschaftlichen
Ver=
theidigung setzen
, im vollen Vertrauen
auf den Beystand des Königs der
Köni=
ge und des Herrn der Herren
, der das
Herz der Fürsten lenket und sie mit
wei=
sen Rathschlägen erleuchtet
, wenn sie
sei=
nen heiligen Nahmen aufrichtig anrufen
.
Zugleich jedoch will ich kein schickliches
Mittel unterlassen
, den durch göttliche
Verfügung meiner Regierung
anvertrau=
ten Völkern Ruhe und Frieden zu
ver=
schaffen
. Aber zur Beförderung dieser
Ab=
sicht müssen die nothwendigen Vorsichten
nicht ausser Acht gelassen werden
, damit
wir auf jeden Fall bereit seyn
. Man wird
gelegenheitlich zur Erhaltung des Friedens
unterhandeln
, aber nur mit den Waffen
in der Hand
, um nicht verderblichen und
erniedrigenden Bedingungen unterliegen zu
müssen
, die dieser Feind
, geneigt die
Schwä=
che seines Gegners zu benutzen
,
vorschrei=
ben möchte
.
”
Biethet mir zu dieser Absicht
insge=
sammt die Hände
, ihr Prälaten meines
Königreichs
, die ihr die Verwahrer und
die ersten Vertheidiger der Religion seyd
,
und vereiniget mit meiner Sorgfalt einen
Eurer apostolischen Sendung würdigen
Ei=
fer
. Fordert eure Diöcesanen auf
, sich an
mich und meine Truppen anzuschliessen
, um
den Feind zurück zu schlagen
, wenn er es
wa=
gen sollte
, sich unseren Gränzen zu nähern
.
Erkläret ihnen die Rechtmäßigkeit und die
Wichtigkeit unserer Sache
, und beweiset
ihnen die strenge Pflicht
, die jeder hat
,
dieselbe zu vertheidigen
. Macht
, daß die
Kirche selbst durch den Mund ihrer Diener
sprechen
, und ihre Kinder einlade die Sache
Gottes aufrecht zu erhalten und ihn zu
bitten
, daß er uns entweder einen
gerech=
ten Frieden oder einen rühmlichen Sieg
gewähret
.
” Neapel
, den 18
. May 1796
.
( Unterzeichnet : ) Ferdinand .
Zugleich mit diesem Scheiben erging ein
anderes an die getreuen und geliebten
Unterthanen
, welches nächstens folgt
.
Frankreich .
Jn der zu Paris erscheinenden Gazette
Franzoise findet man die Bemerkung
, daß
während als man zu Paris Siegesfeste
feyert
, der Mangel und die Theurung des
Brodes mit jedem Tage zunehmen
;
wirk=
lich galt das Pf
. Brod am 29
. May 90
Liv
. Dieses beweiset
, wie das erwähnte
Blatt richtig anführte
, daß die
eroberen=
den Völker nicht eben die glücklichen sind
,
und die Siege keine Früchte tragen
. (
Hier=
bey erinnert man sich dessen
, was ein
Mit=
glied der Konvenzion vor geraumer Zeit
öffentlich gesagt hat
: „
wir finden uns in
dem Falle des Hanibals
, er schrieb nach
Carthago
: ich habe Jtalien erobert
, schickt
mir Leute
: ich habe Jtalienn geplündert
,
schickt mir Geld
.
”)
Auch mit den Finanz
=
Angelegenheiten
,
so sehr man sich damit beschäftiget
, kann
man sich noch immer nicht aus den
Ver=
legenheiten ziehen
. Ueber das am 22
.
May gefaßte Dekret
, zu Folge desen alle
Aßignaten in Mandate umgesetzt werden
sollen
, hat zwar das Directorium gleich
eine Proklamazion erlassen
, und die
Bür=
ger gegen die Kunstgriffe
, wodurch der
Wu=
chergeist die Operation zu erschweren
su=
chen dürfte
, gewarnet
; allein dessen
unge=
achtet stiegen die Louisd’or von jenem
Ta=
ge an immer höher
, und waren am 26
.
May das Stück zu 13
,
000 Liv
. in
Aßig=
naten
, indem die Wucherer letztere durch
die Vorstellung
, daß es unmöglich sey
, sie
in der bestimmten Zeit einzulösen
, immer
mehr herabzusetzen suchen
. Jn gleichem
Verhältnisse stieg der Preis aller Waaren
.
Daher hat denn auch die Finanz
=
Kom=
mißion im Rathe der 500 am 26
. May
durch Beffroi vorgestellt
, daß erwähntes
Vorgeben blos ein Kunstgriff der
Wuche=
rer
, und ohne Grund sey
. Zum Beweise
führte er an
, daß in Paris 132
Auswechs=
lungs
=
Aemter eröffnet werden sollen
, und
jeder Bürger täglich für 400
,
000 Liv
.
Aßig=
nate würde auswechseln können
; nach
die=
ser Rechnung sey erwiesen
, daß ohne alle
Beschwerlichkeit
, in einem Tage 5
Milli=
arden und 500 Millionen würden
umge=
setzt werden können
, welches in 3 Tagen
bis 22 Milliarden betrüge
: nun seyn
offen=
bar mehr nicht als 21 Milliarden
Aßigna=
ten im wirklichen Umlauf
, und wenn
dem=
nach alle in Paris allein wären
, so
könn=
ten sie in 3 Tagen ausgelöset seyn
. Man
beschloß diese Angaben drucken zu lassen
.
Seitdem ist der Preis der Louisd’or
wieder in etwas herabgesunken
, stand aber
doch am 28
. May noch auf 10
,
000 Liv
.
Nur der hohe Preis der Waren blieb
un=
verändert
.
Nun rechnet man auf den Ueberschuß
,
den Buonaparte aus Jtalien
, von dem
Ertrage der dort gemachten Erpressungen
,
einsenden soll
. Wirklich versichert man
,
daß er dem Directorium und dem
Finanz
=
Minister angezeigt habe
, es lägen in der
Kassa zu Tortona für 2 Millionen Livres
baares Geld
, dessen er nicht bedürfte
, (
ein
ansehnlicher Fond um damit 24
Milliar=
den auszuwechseln
) und wozu er noch 10
Mill
. ehestens beyfügen zu können hoffe
.
Jm Rath der Alten ist am 25
. May
der Bericht über den Zustand des
Schatz=
amtes vorgelegt worden
, nach welchem
noch 24 Milliarden und 500 Millionen
Aßignaten im Umlaufe
, und seit dem für
60 Millionen Rescriptionen ausgegeben
worden
, wovon jedoch 10 Millionen
wie=
der eingegangen sind
, endlich
, daß nun
für 2 Milliarden und 400 Millionen
Ter=
ritorial
=
Mandate verfertiget werden
,
wo=
von ein kleiner Theil durch Mandat
=
Schei=
ne bereits in Umlauf gesetzt ist
.
Das Directorium bestreitet inzwischen
einen Theil der Ausgaben auch durch
Ver=
äusserung der kostbaren Juwelen des
kö=
niglichen Schatzes
. Selbst der unter dem
Nahmen le Regent
, weitberühmte
Dia=
mant ist in die Fremde gesandt worden
.
Dieser in seiner Art einzige Stein wiegt
547 Karat
, und wird auf 8 Millionen
Livres geschätzt
. Er ist jetzt mit anderen
kostbaren Juwelen im Auslande hinterlegt
,
und es wird darauf ein Anlehn gemacht
,
mit dessen Ertrage die aus den Preußischen
Staaten nach Frankreich gemachten
Pfer=
de
=
Lieferungen bezahlt werden sollen
.
Aus sehr vielen Departementen und von
den meisten Armeen sind über die
Vereit=
lung der Jakobiner
=
Verschwörung an das
Directorium Glückwünsche gesandt worden
.
Was man indessen gleich Anfangs von
einer weiteren Ausdehnung dieser
Ver=
schwörung vermuthete
, hat sich
vollkom=
men bestätiget
. Jn verschiedenen
Städ=
ten hatten die Anhänger der
Verschwö=
rung geheime Zusammenkünfte
, äusserten
neue Hoffnungen und waren besonders auf
die Berichte aus Paris aufmerksam
. Auch
jetzt scheinen sie hier nicht alle Hoffnung
aufgegeben zu haben
. Noch wird
Ba=
boeufs Lehre öffentlich geprediget und die
Volkshaufen sind wieder sehr zahlreich
, so
sehr die Polizey gegen alle Bewegungen
wachsam ist
.
Man hat auch Baboeuf und seine 6
Mitverschworne in der Abtey nicht sicher
genug geglaubt und besorgt
, daß sie durch
ihre Anhänger befreyet werden könnten
.
Daher hat man sie nach dem Tempel
ge=
bracht
, und Drouet
, der man an eben dem
Orte gefangen sitzt
, wo der durch ihn
fre=
ventlich angehaltene König Ludwig XVI
.
so lange schmachten mußte
, hat Musse
ge=
nung über dieses Vergehen
, und die durch
das Schicksal über ihn nun schon zum
zweyten Mahle herbeygeführte Bestrafung
philosophische Betrachtungen anzustellen
.
Das Gesetz gegen die Fremden wird
immer mit Strenge vollzogen
. Besonders
aber werden alle aus den ehemahls im
Aufstande gewesenen und noch jetzt
ver=
dächtigen Franzosen mit Mühe aufgesucht
und von Paris entfernet
.
Der dem Scheine nach gegen die
Sep=
tember
=
Mörder vorgenommene Profeß ist
nun geendiget
, und das Urtheil
, wie zu
vermuthen war
, sehr gelinde
ausgefal=
len
. Nur 4 Personen
, die
, nach dem
Auspruche des Gerichts
, mit Vorsatz
ge=
mordet hatten
, sind zum Tode verurtheilt
worden
.
Großbritannien .
Nach der Hofzeitung vom 28
. May ist
Lord Havokesbury zum Grafen von
Li=
verpool
, und der Jrländische Pair
, Lord
Hood
, zum Englischen Pair
, unter dem
Titel Viscount Hood
, ernannt worden
.
Die Hofzeitung vom 31
. May enthält
eine neue Liste von 14 Personen
, die zu
Pairs des Königreichs ernannt worden
sind
.
Auch enthält diese Hofzeitung Depeschen
vom Admiral Jervis
, durch welche die
Eroberung der Französischen Fregate
Uni=
ke
, von 34 Kan
. und 218 Mann
, und
von Sir John Waren
, wodurch die
Ero=
berung eines Kapers und einer Brigantine
gemeldet wird
.
Schon mehr als die Hälfte der
Parla=
ments
=
Wahlen sind geendiget
, und obschon
an mehreren Orten die Wahl auf neue
Personen fiel
, so zeigen doch die
Opposi=
zions
=
Zeitungen im allgemeinen eine grosse
Unzufriedenheit
; daher zu vermuthen steht
,
daß in dem neuen Parlamente das Gewicht
der Minister mehr zu als abgenommen
ha=
ben dürfte
. Jn London erregt die Wahl
für Westmünster noch immer die meiste
Aufmerksamkeit
. Am 30
. May standen die
Stimmen so
: für Herrn Fox 480
; für den
Admiral Gardner 373
, und für Herrn
Tooke 258
. Als am 27
. die Wahl den
Anfang nahm
, ward Herr Fox von dem
Herrn Scott
, der Admiral Gardner durch
Sir R
. Turton vorgeschlagen und Herr
Took schlug sich selbst vor
. Alsdann hielt
Herr Fox eine Rede
, welche viele
Bemer=
kungen über die letztern beyden
Parlaments=
acten darstellte
, die so viele Aufmerksamkeit
erregt hatten
. Noch
, sagte er
, wagten
die Minister es nicht das Volk von
Ver=
sammlungen abzuhalten
, seine
Repräsen=
tanten zu wählen
. Er versicherte hierauf
,
daß er die Constituzion von 1688 stäts
,
nie aber die Neuerungen von 1796 ehren
werde
. Mit den beyden übrigen
Candida=
ten stehe er in keiner Verbindung
, sondern
suche nur Stimmen für sich
. Doch hege
er Achtung gegen beyde
. Der eine sey
ein tapferer Admiral
, der dem Staate
grosse Dienste geleistet habe
, und der
an=
dere ein Mann
, welcher ein Gegenstand von
grausamen und ungerechten Verfolgungen
der Minister gewesen wäre
, und daher
An=
sprüche auf die Theilnahme seiner
Mitbür=
ger habe
. Admiral Gardner versicherte
sei=
ne Anhänglichkeit an den König und an die
Constituzion
. Er ward aber durch den
parteyischen Lärm des Volks so oft
unter=
brochen
, daß man nicht viel hören konnte
.
Herr Tooke sagte
: er stimme alle dem
bey was Herr Fox gesagt
, und er würde
sich nicht zu einem Candidaten angebothen
haben
, wenn er glauben könnte
, ihm
da=
durch Abbruch zu thun
. Er könne aber
nicht glauben
, daß die Stadt
Westmün=
ster zwey Repräsentanten wählen würde
,
von denen einer zernichte
, was der
ande
=
re Gutes thue
. Der tapfere Admiral
ha=
be von innern Feinden in seinem
Aver=
tissement geredet
; darunter könne niemand
als die Minister verstanden werden
. Er
beklagte sich hierauf über die lange
Gefan=
genschaft
, die er zu erdulden gehabt hätte
.
Er lobte das öffentliche Betragen des
Herrn Fox
, und den Privatcharakter des
Admirals
. Dieser sey zu bedauern
, daß
er hier auf Befehl seiner Obern erscheinen
müsse
, und er würde besser thun
, seinen
Muth in Bekämpfung der auswärtigen
Feinde zu zeigen
, und die innern Feinde
ihm und Herrn Fox zu überlassen
. Auch
am 28
. und 29
. hielten die 3 Candidaten
ähnliche Reden
, von denen die Rede des
Herrn Tooke sich durch bittere
Bemerkun=
gen über die Minister und den Admiral
auszeichneten
.
Jn Ansehung des neulich gemeldeten an
Lord Charles Townshend verübten
Bru=
dermordes
, werden nun folgende Umstände
angeführt
: Er sowohl
, als sein Bruder
,
Lord Frederik
, hatten schon seit geraumer
Zeit mehrere Beweise eines zerrütteten
See=
lenzustandes gegeben
. Jezt waren sie
zu=
sammen nach Yarmouth gegangen
, wo
der erstere
, ohne Widerstand zu finden
, zum
Parlamentsgliede gewählt wurde
. Das
viele Trinken
, welches die Wahl
veranlaß=
te
, machte ihren Gemüthszustand
schlim=
mer und bedenklicher
, so daß
, als sie
zu=
sammen weggefahren waren
, der Mayor
des Orts ihnen nachfuhr
, um sie zu
bewa=
chen
, jedoch nicht so glücklich war
, sie
ein=
zuhohlen
. Weil an einem Orte
, wo die
Pferde gewechselt wurden
, deren nicht
ge=
nug bey der Hand waren
, blieben die
Be=
diente
, die sie bis dahin zu Pferde begleitet
hatten
, zurück
, und der Postillion
, der sie
führte
, versichert
, nur den Lord Frederik
im Wagen gesehen zu haben
, und er also
ge=
glaubt habe
, ausser ihm niemand zu führen
.
Nachdem sie aber einige Meilen gefahren
wa=
ren
, hörte der Postillion einen Schuß hinter
sich
, und da er
, wie er sich umsah
,
bemerk=
te
, daß Lord Frederik eine Pistole zum
Wa=
gen hinauswarf
, glaubte er
, dieser habe sie
aus Fröhlichkeit abgefeuert
, und fuhr
,
oh=
ne sich weiter darum zu bekümmern
, fort
.
Jn der Stadt hielt er still
, um zu fragen
,
wohin er fahren soll
? und da er die
erhal=
tene Anweisung nicht gleich versteht
, springet
Lord Frederik mit vielen Schimpfen aus
dem Wagen
, wirft sogleich Kleider und
Hemd ab
, und will sich mit dem Postillon
boxen
, der nun den todten Körper im
Wa=
gen bemerkt
, und um Hülfe ruft
. Bey
der hierauf vor den Geschwornen
angestell=
ten Untersuchung ergaben sich theils die
obigen Umstände
, theils aber
, daß Lord
Charles in den Mund geschossen war
,
oh=
ne daß weder Zähne noch Lippen
beschä=
digt waren
, daher es wahrscheinlich wird
,
daß er selbst die Pistole in den Mund
ge=
nommen und sich erschossen habe
.
Dage=
gen aber gab Frederik durch seine Reden
zu erkennen
, daß er der Thäter sey
. Die
Geschwornen thaten darauf den Ausspruch
,
daß Lord Charles durch den Schuß einer
Pistole getödtet sey
, daß sie aber den
Thä=
ter nicht wissen
. Der Leichnam ist in der
Stille beerdigt
, und Lord Frederik als ein
Wahnsinniger dem Doctor Willis
überge=
ben worden
.
Vereinigte Niederlande .
Da die Republik sich nicht anders als
wie eine Französische Provinz ansehen darf
,
so hat man auch im Haag
, zu Rotterdam
und in andern Städten am 29
. May das
Französische Sieges
=
Fest mit vielem
Ge=
pränge gefeyert
.
Am 30
. May ist Voß von Steenwyck
zum Präsidenten der Naz
. Vers
. erwählt
worden
, in welcher noch immer
Gegen=
stände von nicht grosser Bedeutung
vor=
kommen
, und alle wichtigeren Sachen
ver=
schoben werden
.
Der Antrag des Generals Beurnonville
in der Stadt Amsterdam einen
Französi=
schen Kommandanten anzustellen
, ist von
der Naz
. Vers
. verworfen worden
.
Am 27
. May übergab der See
=
Aus=
schuß eine Beschwerde über verschiedene
Bedrückungen
, welche die Französischen
Agenten in Holländische
=
Brabant
, zum
grossen Nachtheile der Schiffahrt und
des Handels der Republik
, sich erlaubten
.
Die Sache wurde an den Ausschuß der
auswärtigen Angelegenheiten gewiesen
Nach einem Antrage des Finanz
=
Aus=
schusses ward die Fortsetzung der
Solder=
höhung von 7 Sous wöchentlich für die
gesammten Truppen bewilliget
.
Der Ausschuß der Ostindischen
Angele=
genheiten zeigte der Naz
. Vers
. an
, daß
er das Benehmen der 5 vom Vorgebirge
der guten Hoffnung zurückgekommenen
Of=
fizier genau untersucht
, und es so wenig
tadelhaft gefunden habe
, daß er sie der
Gewogenheit der Naz
. Vers
. empfehlen
müsse
.
Jn der Sitzung am 30
. ward angezeigt
,
daß auch der Spanische Hof die neue
Re=
gierung der Republik förmlich anerkannt
habe
.
Es ward ein Memoire des Französischen
Gesandten gelesen
, wodurch er der Naz
.
Vers
. den mit Sardinien geschlossenen
Frie=
den mittheilet
, und es sehr geltend macht
,
daß die Republik in diesen Friedens
=
Schluß
mitbegriffen sey
.
Dafür ward denn auch die angesuchte
Ausfuhr von 5000 Ochsen und 10
,
000
Schafen zur Französischen Armee am
Rhei=
ne nunmehr bewilliget
.
Jn Rücksicht auf die Provinzial
=
Admi=
nistrazionen ward dekretiret
, daß sie in
je=
der Provinz die höchste gesetzmäßige Macht
seyn
, und Repräsentanten genannt werden
sollen
. Es scheint jedoch
, daß dieser
Schluß nur vorläufig sey
, und noch
kei=
nen Theil der Konstituzion ausmache
, mit
welcher die dazu ernannte Kommißion noch
im gebähren ist
, aber nicht viel von sich
hören läßt
.
Die Provinzial
=
Versammlung von
Hol=
land hat eine nicht sehr trostreiche
Bekannt=
machung über den Finanz
=
Zustand der
Pro=
vinz erlassen
. Nach derselben betragen die
Rückstände noch 19 Millionen Gulden
,
ausser dem Beytrage von 39 1
/
2 Million zu
den 60 Millionen
, welche die National
=
Versammlung verlangt
, so daß in diesem
Jahre
, nach Abzug von 5 1
/
2 Millionen
, die
jener Petizion zu Folge gezahlt sind
, noch
53 Millionen Gulden abzuführen wären
.
Die Verwaltung hat daher eine neue
Auf=
lage beschlossen
, welche sie in der ersten
künf=
tigen Sitzung bestimmen wird
. Unterdessen
sollen für 12 Millionen Papiergeld
ausge=
geben werden
, mit dem man die Beyträge
jener Auflage soll bezahlen dürfen
.
Die von Haarlem nach Amsterdam
ge=
kommene Kommißion der Provinzial
=
Ver=
waltung hat daselbst eine Proklamazion
verlassen
, worin sie die Bürger zur Ruhe
und Eintracht ermahnt
. Auch der
Gene=
ral Beurnonville ist jetzt in Amsterdam
eingetroffen
. Jn Rücksicht auf die daselbst
ausgebrochenen Unruhen will man
versi=
chern
, daß die Bürger
=
Kanonier selbst nicht
recht wüßten
, was sie wollten
, und nur
als Werkzeuge von Leuten in Bewegung
gesetzt wurden
, die bestochen waren
, um
Unruhen zu erregen
, (
wie dieses der
ge=
wöhnliche Fall bey Volks
=
Empörungen ist
.
)
Preussen .
Nach Berichten aus Warschau ist zur
Huldigung der Pohlnischen
, an Preussen
gefallenen Staaten der 6
. Julius angesetzt
,
aber der König wird dabey nicht in
eige=
ner Person erscheinen
.
Zu Folge einer unter dem 1
. Jun
.
er=
schienen Bekanntmachung ist das bisherige
Polizey
=
Departement aufgehoben und
da=
für ein wirkliches Polizey
=
Directorium
,
unter dem Vorsitze des geheimen
Kriegs=
raths
, Polizey
= und Magistrats
=
Präsiden=
ten v
. Schimmelpfennig errichtet worden
.
Bey dieser Gelegenheit werden sämmtliche
Einwohner und Fremde aufgefordert
, den
Polizey
=
Verordnungen ungesäumt Folge
zu leisten
, überall zur Ordnung
,
Sicher=
heit und Ruhe nach Kräften und mit
gu=
tem Willen unaufgefordert beyzutragen
,
und sich so zu verhalten
, als es getreuen
Vasallen
, die wirklich schon die
Huldi=
gung
, welche nächstens geleistet werden
wird
, abgeleistet haben
, gebührt und
zu=
kommt
. Dagegen wird Nahmens Sr
.
Königl
. Maj
. von Preussen allen
Einwoh
=
nern der Stadt Warschau landesherrliche
Huld und Gnade
, Abhelfung der
vielfäl=
tigen und besondern Beschwerden und
Vor=
sorge für deren Erhaltung in dem
Ver=
trauen zugesichert
, daß sie sich dessen stäts
werth bezeigen und die Milde der Königl
.
Preußischen Regierung nicht verkennen
werden
, damit der König nie veranlaßt
werde
, Vergehungen
, seinen erhabenen
und menschenfreundlichen Gesinnungen
zu=
wider
, mit Strenge zu ahnden
.
”
Aus Grodno wird unter dem 20
. May
berichtet
: „
Gestern ward in hiesiger
Ge=
gend mit der wirklichen Gränzbeziehung
zwischen den Rußisch
=
Kaiserl
. und Königl
.
Preußischen Staaten der Anfang gemacht
.
Die beyderseitigen Demarkazions
=
Kommis=
sare begaben sich gleich des Morgens früh
von hieraus nach dem linken Ufer des
Niemen
, wo die Lassosna sich mit
dem=
selben vereinigt
, und von wo an künftig
der erstgedachte Fluß
, bis an die alten
Gränzen des Königreichs Preussen die
neue Landes
=
Gränze beyder Staaten
be=
stimmen wird
. Ein ganzes Bataillon
Rus=
sisch
=
Kaiserl
. Jnfanterie war mit
fliegen=
den Fahnen und klingendem Spiele
, auch
einigen Kanonen dorthin vorgerückt
. Vor
der Fronte desselben ward von einem
Rus=
sischen Feldpriester
, nach griechischen
Re=
ligions
=
Gebräuchen
, unter freyem
Him=
mel
, öffentlicher Gottesdienst gehalten
, und
nach dessen Beendigung das Tedeum
an=
gestimmt
, auch dabey ein Artilleriefeuer
von 31 Salven gemacht
. Das auf der
linken Flanke dieses Bataillons postirte
,
zur Eskorte der Königl
. Preuß
.
Demar=
kazions
=
Kommissare bestimmte
Hussaren=
kommando vom Sulerschen Regimente gab
dann gleichfalls eine Salve aus dem
Ka=
rabiner
, und als hierauf an der linken
Seite der Lassosna der erstere
, mit dem
Königl
. Preußischen Adler bezeichnete
,
Gränzpfahl errichtet war
, wurde von einem
der Königl
. Preuß
. Demarkazions
=
Kom=
missare eine kurze Rede gehalten
, und so
dann das Lebehoch
! Sr
. Königl
. Preuß
.
Maj
. unter Trompetenschall ausgebracht
.
”
Guld . | Kr . |
Von Sebastian Karrat , Amts = | schreiber der k . k . Staats = | herrschaft St . Paul , für das | Jahr 1796 | 25 | — |
Von dem Landkapitel Edingen | 543 | 9 | ||
— Leopold Kramer , Dekan und | Pfarrer zu Waldkirch | 30 | — | |
— dem Ruralkapitel Weisenthal | 133 | — |
Fortsetzung des Verzeichnisses derjenigen
einzelnen Parteyen in Nieder
=
Oester=
reich
, welche das sie betreffende
Kriegs=
darlehen für das Militarjahr 1796 als
eine unentgeltliche Gabe angebothen
, oder
ohne etwas schuldig zu seyn
, zu einem frey
willigen Beytrag sich erkläret haben
:
Guld . | Kr . | |||||
Sebastian und Paul Heß , Graveur | 9 | — | ||||
Joseph Deich , Tabakkrammer | 5 | — | ||||
Franz Socher , Schneider | 2 | — | ||||
Bernhard Hanke , Klaviermeister | 6 | — | ||||
M . Anna Maißina | 12 | — | ||||
Markus Lipowitz , Tandler | 2 | — | ||||
Simon Nißner , Schneider | 2 | — | ||||
Joseph Wichtl , Wagenschmiermacher | 2 | — | ||||
Karl Eger , Schneider | 2 | — | ||||
Mathias Müllner , Wäscher | 2 | — | ||||
Karl Helferstorfer , — | 2 | — | ||||
N . Wolfmüller , Handelsmann | 5 | — | ||||
Maria Josepha v . Platzer , Buchhal = | terswittwe sammt ihrer Tochter Ma = | ria Anna | 126 | — | ||
Maria Kaiser , Mädchenschulinhaberin | 12 | — | ||||
Joseph Schuller , Wirth | 4 | — | ||||
Joh . Strohmayer , Friseur | 2 | — | ||||
J . Serre , Zahnarzt | 50 | — | ||||
Philipp Jak . Martin | 24 | — | ||||
Joh . Kramgnia , Stadtlehenkutscher | 20 | — | ||||
Georg Forstner | 4 | — | ||||
Ferdinand Bergmann , Krenhandler | 6 | — | ||||
Joh . Gannauser , Gelbgiesser | 4 | — | ||||
Paul Geyer , Traiteur | 6 | — | ||||
Michael Seewald , Gartner | 2 | — | ||||
Andre Fischer , Friseur | 4 | — | ||||
Joh . Reiter , Klaviermeister | 6 | — | ||||
Franz Wissenthal , Kapäunler | 15 | — | ||||
Joh . Mich . Mayer , Chirurgus | 6 | — | ||||
Johanna Wargotsch | 4 | — | ||||
Joh . Reißmüller , Sollicitator | 10 | — | ||||
Mathias Fagowitz , Friseur | 4 | — | ||||
N . Mangot , Wittwe | 14 | — | ||||
Joh . Hartels , Doktor | 12 | — | ||||
M . Anna Grafin , Wittwe | 15 | — | ||||
Frau Gräfin v . Aichelburg | 210 | — | ||||
Kristian David v . Willweber | 9 | 30 | ||||
Katharina Förschlin , Wittwe | 200 | — | ||||
Franz Spielmann , gewesener Kaufman | 50 | — | ||||
Karl Heinrichsberger , Wirth | 4 | — | ||||
Blasius Schweighofer , — | 4 | — | ||||
Sebastian Pfeiffer , Bandmacher | 20 | — | ||||
Joseph Stallmayer , Emallier | 9 | — | ||||
Engelbert Aigner , Eisenhandler | 24 | — | ||||
Karl Schreyer , reducirter k . k . Militar | Verpflegsadjunkt | 12 | — | |||
Adam Math . Hörsch , k . k . Rittmeister | 20 | — | ||||
Franziska Baldaci , Wittwe | 138 | — | ||||
Paul Stephani , Waarensensal | 20 | — |
Verzeichniß derjenigen Parteyen von
der gräflich Leopold v
. Kollowratischen
Herrschaft Wetzdorf V
. U
. M
. B
.
wel
=
che nachstehende Beträge als ein
Kriegs=
darlehen für das Jahr 1796 Sr
. Maj
. zum
freywilligen Geschenk dargebracht haben
:
Guld . | Kr . |
Verzeichniß Derjenigen
, welchen zu der
von dem Richter der Alstervorstadt Johann
Georg Schulz unternommenen
Samm=
lung auf Kleidungsstücke für die auf
Vor=
posten stehenden k
. k
. Truppen im Monat
März 1796 beygetragen haben
:
Rechnungs = Auszug
über allen Empfang und Ausgaben des Armen
=
Jnstituts in der k
. k
. Haupt
= und
Residenzstadt Wien für den Monath May 1796
.
Nach Ausweis des vorigen Monaths blieb an | fl . | kr . | pf . | fl . | kr . | pf . | fl . | kr . | pf
. Kassestand |
2296 | 5 — | 2033 | 1 | 2 | 43 | 6 | 2 |
1 | An Sammlungsbüchsen | 1687 | 55 | 2 | 1565 | 18 | 2 | 3253 | 14 | — |
2 | — Opferstock = Geldern | 137 | 45 | — | 172 | 12 | 3 | 309 | 57 | 3 |
3 | — Kirchenbüchsen | 98 | 9 | — | 369 | 40 | 2 | 467 | 49 | 2 |
4 | — eingegangenen Subscriptionen | 419 | 47 | — | 72 | 59 | — | 492 | 46 | — |
5 |
— Allmosen von besonderen Gutthätern
, sammt zu Geld geschlagenen Naturalien |
219 | 1 | — | 232 | 23 | 3 | 451 | 24 | 3 |
Summa des reinen Empfangs | 2562 | 37 | 2 | 2412 | 34 | 2 | 4975 | 12 | — | |
6 | Hierzu der obige Kasserest von dem vorigen
Mo= nathe pr . |
2296 | 5 | — | 2033 | 1 | 2 | 4329 | 6 | 2 |
Haupt = Summe | 4858 | 42 | 2 | 4445 | 36 | — | 9304 | 18 | 2 |
1 | An die Armen war in diesem Monathe zu
ver= theilen , und betrug die wirkliche Ausgabe |
1729 | 36 | — | 7344 | 25 | — | 9074 | 1 | — |
Zeigt sich also bey den Stadtpfarrern mehr um | 3129 | 6 | 2 | |||||||
Dahingegen bey den Vorstadtpfarren für die Vertheilung ein Abgang von |
— | — | — | 2898 | 49 | — | ||||
Zur Ergänzung des Abgangs in diesem
, und zur Bedeckung der ersten Betheilung im künftigen Monathe : Gaben die Stadtpfarren eine Aushilf pr . |
— | — | — | 796 | — | — | ||||
Und die Hauptverlagskasse | — | — | — | 4236 | — | — | ||||
Summe der Aushilf | — | — | — | 5032 | — | — | ||||
Nach Abschlag der obigen den Vorstadepfarren gegebenen Aushilf mit 796 fl . bleibt bey den Stadtpfarren |
2333 | 6 | 2 | |||||||
Und nach Abschlag des oben ausgewiesenen
, und in diesem Monathe zur gänzlichen Vertheilung nothwendigen Betrags mit 2898 fl . 49 kr . bleibt bey den Vorstadtpfarren |
— | — | — | 2133 | 11 | — | ||||
Und im Ganzen | — | — | — | — | — | — | 4466 | 17 | 2 |
Mit der ganzen Portion | 71 | 100 | 171 | |
— — drey Viertel | 127 | 167 | 294 | |
— — halben | 465 | 2101 | 2566 | |
— — ein Viertel | 112 | 2159 | 2271 | |
Zusammen | 775 | 4527 | 5302 |
Wien bey dem Hauptbeziek den 15 . Juni 1796 .
Wien bey dem Hauptbeziek den 15 . Juni 1796 .
Löbliche Handlung .
Von dem Magistrate der k
. k
. Haupt
= und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht
: Es
habe der hiesige Florentinerspitzfabrikant
, Mathias
Opferkuh
, eine neue Art von Weberstuhl erfunden
,
worauf Lahme und solche Menschen gebrauchet
wer=
den können
, welche nur einen Fuß
, oder eine Hand
haben
. Das zur Untersuchung dieses Stuhls
bey=
gezogene bürgerl
. Webermittel hat sich durch diese
gute Erfindung bewogen gefunden
, den Mathias
Opferkuh freywillig in das Mittel aufzunehmen
,
welche löbl
. Handlung der hiesigen bürgerl
.
We=
berinnung hiermit öffentlich belobet wird
. Wien
am 8
. Juni 1796
.
Jm k
. k
. Hoftheater bey dem
Kärnt=
nerthor
ist am Dienstage den 14
. dieses zum erstenmal
vorgestellt worden
: Das unterbrochene
Opfer=
fest
. Eine neue heroisch
=
komische Oper in zwey
Aufzügen
, vom Hrn
. Franz Xaver Huber
, mit
Musik vom Hrn
. Peter Winter
, Kapellmeister in
wirklichen Diensten Sr
. churfürstl
. Durchlaucht von
Bayern
. Die Dekorationen sind von Erfindung
und Ausarbeitung des Hrn
. Platzer
, Mitgliede der
k
. k
. Kunst
=
Akademie und Kammermaler Sr
. k
. k
.
Majestät
.
Verstorbene zu Wien .
Den 8 . Juny . Jn der Stadt .
-
Dem Hrn
. Jakob Mundig
, bg
. Schneidermeist
. s
. K
.
Jos . alt 1 J . am Salzgrieß N . 214 .
Vor der Stadt .
-
Fr
. Eva Jeleck
, eines holländ
. geh
. Raths hinterl
. Wit
.
alt 40 J . in d . Leopoldst . N . 277 . -
Hr
. Martin Berr
, bgl
. Kirschnermeist
. alt 65 J
. am
Thury N . 2 . -
Dem Hrn Lukas Kaschuch
, bgl
. Sattlermeist
. s
. Fr
.
Theresia , alt 35 J . auf d . Landstr . N . 2 . -
Dem Jos
. Dorfinger
, Maurer
, s
. W
. Cath
. alt 66 J
.
im Lerchenf . N . 19 . -
Dem Hrn
. Martin Bodensteiner
, bg
. Sauerkräutler
,
s . K . Elis . alt 3 J . auf d . Wieden N . 417 . -
Dem Paul Rosensteiner
, Viehmayer
, s
. K
. Martin
,
alt 1 J . am Hungelgr . N . 11 . - Veit Mayer , Wäscher , alt 66 J . zu Margaret . N . 116 .
-
Dem Joh
. Lehman
, Bedient
. s
. K
. Anton
, alt 1 J
.
am Hungelgr . N . 12 . -
Dem Caspar Hagen
, Wäscher
, s
. K
. Anna
, alt 1 J
.
in d . Rossau N . 35 . -
Dem Ferd
. Billhofer
, Zeugmachergs
. s
. W
. Johanna
,
alt 36 J . am Hundsth . N . 70 . - Karl Bartel , Gem . alt 21 J . im Militärsp .
- Eva Winter , Sesseltrag . T . alt 16 J .
- Cath . Ulzer , Dienstm . alt 36 J .
- Cath . Lang , Reitkn . Wit . alt 75 J .
- Anna Kaufmann , Tagl . Ehew . alt 55 J .
- Maria A . Holoschosskin , Schneid . Ehew . alt 54 J .
- Hr . Anton Schafer , Handelsm . alt 34 J .
-
Joh
. Schnuermann
, gem
. Jnvalid
, alt 28 J
. alle 7 in
allg . Krankenh . - Summa 19 Personen , darunter 5 Kind .
Den 9 . Juny . Jn der Stadt .
-
Fr
. Maria A
. Pieringer v
. Wartenberg
, k
. k
.
Hof=
kriegsagent . Wit . alt 64 J . in d . unt . Breunerstr .
N . 1192 . -
Regina Hennin
, Laternaufzünd
. Wit
. i
. S
. Joh
. alt
10 J . im Tiefengrab . N . 234 .
Vor der Stadt .
-
Hr
. Laur
. Hirt
, Hofkanzelist
, b
. d
. k
. k
. ob
.
Staatskon=
trolle , alt 35 J . auf d . Wieden N . 423 . -
Hr
. Jos
. Weckh
, priv
. Schriftgieß
. alt 73 J
. in s
. H
.
in d . Strotzisch . Hauptg . N . 7 . -
Franz Krammer
, herrs
. Bedient
. alt 66 J
. auf d
. neu
Wien N . 116 . - Jos . Prigl , Musikus , alt 72 J . am Neubau N . 195 .
-
Dem Jos
. Neinthaller
, Tagl
. s
. K
. Leop
. alt 2 J
. auf
d . Landstr . N . 169 . -
Dem Jos
. Königs
, Bildhauer
, s
. K
. Anton
, alt 1 J
.
auf d . neu Wien N . 120 . - Georg Redinger , Musikus , alt 63 J . am Neub . N . 105 .
-
Dem Laur
. Steininger
, Schifkn
. s
. K
. Josepha
, alt
1 J . im Lichtenth . N . 187 . -
Dem Valentin Just
, Spiegelmachergs
. s
. K
. Anna
alt 3 J . auf d . Wieden N . 320 . -
Dem Wenzl Kleinschnitz
, Zeugmach
. s
. K
. Theresia
,
alt 1 J . auf d . Wieden N . 139 . - Mich . Steinho , Gem . alt 30 J . im Militärsp .
- Joh . Hirsch , Profoß , alt 74 . J . im Jnvalidenh .
- Cath . Schamböck , Tagl . Ehew . alt 57 J .
- Cäzilia Knirsch , Dienstm . alt 31 J .
- Theresia Primeßin , Dienstm . alt 28 J .
- Franz Stasser , Tagl . alt 43 J . alle 4 im allg . Krankh .
- Summa 18 Personen , darunter 5 Kind .
Den 10 Juny . Jn der Stadt .
-
Dem Jakob Winter
, Krankensesseltrag
. s
. K
. Elis
. alt
9 J . im Elend N . 184 .
Vor der Stadt .
-
Hr
. Joh
. Brodtrager
, bgl
. Schneidermeist
. alt 67 J
.
in d . Leopoldst . N . 412 . -
Dem Hrn
. Jgnaz Taglohn
, bgl
. Fleischhauer
, s
. Fr
.
Theresia , alt 45 J . in s . H . am Magdalenagr . N . 28 . -
Dem Wenzl Eter
, schutzv
. Lebzelter
, s
. W
. Cath
. alt
30 J . auf d . Wieden N . 454 . -
Dem Anton Zink
, herrs
. Kutsch
. s
. W
. Rosalia
, alt 5
J . auf d . Wieden N . 265 . -
Dem Jos
. Sumerer
, kais
. Reitkn
. s
. T
. Cäzilia
, alt 2
J . zu Mätzleinsd . N . 55 . -
Dem Joh
. Georg Pirzl
, gem
. Soldat
, s
. K
. Anna
alt 4 J . am Neustift N . 24 .
- Elis . Felnery , Wais . alt 2 J . auf d . Wieden N . 304 .
-
Dem Joh
. Tallhammer
, Sailergs
. s
. K
. Rosina
, alt
1 J . am Oberneust . N . 115 . - Jakob Schröder , Gem . alt 26 J .
- Georg Retz , Corporal , alt 51 J . bede im Militärsp .
- Karl Hutscheck , Scheidergs . alt 18 J .
- Franz Vater , Maurergs . alt 45 J .
- Simon Achmann , Polizeysoldat , alt 59 J .
- Georg Heigner , Tagl . alt 30 J .
- Gertraud Krottenthaller , Wälschermagd , alt 23 J .
-
Martin Forer
, Bäckerj
. u
. Pfründl
. d
. gr
. Armenh
.
alt 73 J . - Maria A . Eibel , Hauers Ehew . alt 50 J .
-
Veronika Ulrich
, Dienstm
. alt 23 J
. alle 8 im allgem
.
Krankenh . - Summa 19 Personen , darunter 4 Kind .
Den 11 . Juny . Jn der Stadt .
-
Dem Hrn
. Karl Hilchenbach
, Superintend
, u
.
Konsi=
storialrath d . Helvetisch . Kirchengemeinde , s . K . Karl ,
alt 5 J . in d . Dorotheg . N . 1180 . -
Barb
. Oberbucher
, Holzhauers Wit
. alt 64 J
. auf d
.
Fischerstiege N . 401 .
Vor der Stadt .
-
Dem Hrn
. Andrä Samuel Zeller
, Apotheker
, s
. Fr
.
Anna M . alt 38 J . auf d . Wieden N . 185 . -
Hr
. Joh
. Perinet
, k
. k
. Hauptmaut
=
Taback
= u
.
Siegl=
gefällensbeschauer , alt 66 J . in d . Ungerg . N . 290 . -
Dem Hrn
. Maxmil
. Rußal
, Adjutant b
. k
. k
. Artill
.
Fuselierkorps , s . Fr . Barb . alt 33 J . zu Gumpend . - Jos . Wimmer , Waagmacher , a . 36 J . zu St . Ulr . N . 39
-
Regina Dürr
, Landschuhmachermeist
. Wit
. alt 71 J
.
in d . Alstervorst . Nr . 29 . -
Dem Georg Oth
, Gartner
, s
. W
. Theresia
, alt 39 J
.
am Michaelbayrischengr . N . 7 . -
Dem Leop
. Furtner
, Wäscher
, s
. K
. Joh
. alt 2 J
. zu
Margaret . N . 116 . -
Dem Menrad Billy
, Tischler
, s
. K
. Jakob
, alt 3 J
.
am Hungelg . N . 8 . -
Anna M
. Eisenberger
, Viehmayrs Wit
. alt 53 J
. zu
Erdberg N . 217 . -
Dem Jakob Zirk
, Wäscher
, s
. S
. Joh
. Georg
, alt 10
J . zu Gumpend . N . 102 . - Simon Pechtel , alt 5 J . im Versorgh . am Alsterb .
- Theodor Gergonowiz , Bedient . alt 46 J . b . Barmh .
- Ferd . Kammerl , Tagl . alt 76 J .
- Johanna Zirk , Dienstm . alt 22 J .
- Jos . Magister , Schuhmachergs . alt 22 J .
- Bernhard Keck , Tagl . alt 56 J .
- Jakob Frischauf , Tagl . alt 55 J .
- Theresia Reharin , Dienstm . alt 25 J .
- Anna M . Schwarz , Kramers Ehew . alt 34 J .
- Maria A . Kunz , Strumpfwirk . Wit . alt 49 J .
-
Maria A
. Kanl
, Tagl
. Wit
. alt 75 J
. alle 9 im allg
.
Krankenh . - Summa 23 Personen , darunter 4 Kind .
Verlohrne brillantene Sonnenrosen .
Den 22
. May in der Nacht ist auf der
Sai=
lerstett eine grosse brillantene Sonnenrosen
au jour
gefaßt
, verlohren worden
. Der redliche Finder
,
oder wer davon eine Auskunft geben kann
, wird
höflichst ersucht
, solche gegen 20 Dukaten
Recom=
pens
, in die Papier
=
Niederlage im
Schönbrunner=
haus unter den Tuchlauben zu überbringen
.
Verlohrne Brieftasche .
Den 9
. Juni Abends von 9 bis 10 Uhr ist
auf dem Weg von dem Wirthshaus zu den drey
Hacken auf der Freyung durch die Renngasse auf
die hohe Brücke
, Judenplatz in die Theinfaltstrasse
eine rothlederne Brieftasche
, in welchen sich ein
Bankozettel von 100 fl
. eines von 50
, gegen 100
Gulden in kleinern Zetteln
, 5 kaiserl
. und 2
Hol=
länder
=
Dukaten
, dann verschiedene Schriften
, nebst
einem kaiserl
. Paß befinden
, verlohren gegangen
.
Der redliche Finder wird ersucht
, diese Brieftasche
gegen einem Rekompens von 50 Gulden in das
deut=
sche Zeitungskomtoir abzugeben
.
Betrettene Waar = und Farbzeichen .
Es ist bey dem k
. k
. Stadt
= und Landgericht zu
Wienerisch
=
Neustadt den 10
. November 1794 eine
Mannsperson wegen Diebstahls und Trugs
einge=
bracht und untersucht worden
, unter dessen
Effek=
ten ein Waar
= oder Farbzeichen vorgefunden
wur=
de
, worüber sich bisher noch Niemand mit einem
Anspruche des Eigenthums gemeldet hat
.
Nach=
dem nun diese untersuchte Mannsperson den
Ei=
genthümer
, oder rechtmäßigen Besitzer des
obbe=
sagten Zeichens nicht angeben will
, sondern solches
gefunden zu haben vorschützt
; dem Eigenthümer
aber sehr daran gelegen seyn kann
, um allenfalls
Waare von grossen Werth damit auszulösen
; so
wird das gedachte Waarzeichen hiermit zu dem
Ende beschrieben
, damit der dieses Zeichen
füh=
rende Professionist hierdurch erforschet
, und der
Eigenthümer dieses Zeichens in Erfahrung gebracht
werden könne
; welch letzterer über die Art des
Verlustes zu vernehmen wäre
. Das Waare
= oder
Farbzeichen ist in der Grösse eines Zehnkreuzer
=
Stücks
, mit einem auf der linken Seite
befindli=
chen kleinen Loche
; neben diesem sind auf dem
Zeichen oben die Buchstaben
I
. S
.
, in der Mitte
ein Kreutz
, und unten die Zahl 40 geschlagen
.
Der Meister
, der ein solches Zeichen ausgegeben
hat
, oder der Eigenthümer
, dem es entfremdet
worden
, oder wie immer in Verlust gerathen ist
,
hat sich bey der k
. k
. Oberpolizeydirektion dießfalls
zu melden
. Wien den 16
. May 1796
.
Warnung
Den Herren M
. Hönig Söhne ist
nachstehen=
der von den Herren Joh
. G
. Schuller &
Comp
.
an Zahlung überkommener Wechsel in Verlust
ge=
rathen
: „
Fl
. 2000 dd
. 25
. März
. 796
. 2 mt
. d
.
La Pourtales l’aine in Neuschatel ord
. Isac
Lazar Schif
, auf die Herren
N
. Arnsteiner &
Comp
.
gezogen und von ihnen auch acceptirt
.
”
Da die Amortisirung erst nächster Tagen in dieser
Zeitung eingeruckt werden wird
, so will man
in=
dessen einen jeden warnen
, diesen Wechsel von
Niemanden an Zahlungsstatt
, oder als Hypothek
anzunehmen
.
Warnung
Von dem k
. k
. ni
. öst
. Landrechte wird hiemit
zu jedermanns Wissenschaft und Warnung bekannt
gemacht
: Es sey Anton Aloys Edler v
. Natorp
,
auf Ansuchen seines Vaters
, Franz Wilhelm
Ed=
ler v
. Natorp
, k
. k
. priv
. Großhändler allhier
,
über die beygebrachten Beweise seines
unwirthschaft=
lichen Betragens
, ungeachtet des bereits erreichten
großjährigen Alters
, noch dermal zur Verwaltung
seines eigenen Vermögens für unfähig erkläret
,
und der väterlichen Kuratel ferner dergestalt
unter=
worfen worden
, daß er weder Schulden zu
ma=
chen
, noch gemachte Schulden zu bezahlen
, oder
zu bestättigen befugt
, noch jemand demselben ein
giltiges Darlehen zu machen
, und überhaupt mit
ihm Kontrakte abzuschliessen in solang berechtiget
seyn soll
, bis nicht der gedachte junge v
. Natorp
von einer bessern Gebahrung hinlängliche Proben
abgelegt haben
, und durch öffentliche Kundmachung
diese Unfähigkeitserklärung als aufgehoben bekannt
gemacht worden seyn wird
. Wien den 14
. Juni 1796
.
Erinnerung
an die ni
. öst
. Landesmitglieder
.
Es sey in dem k
. k
. Neustädter
=
Militar
=
Cade=
tenhause ein von dem ni
. öst
. Herrenstande zu
er=
setzen kommender Cadetenplatz erledigt
, daher jene
Landesmitgieder
, welche diese Stelle für einen
ih=
rer Söhne
, der jedoch sich in einem Alter von 6
bis 10 Jahren befinden muß
, zu erhalten
wün=
schen
, hierwegen längstens binnen 14 Tagen bey
obgemeldten ni
. öst
. Herrenstand anzulangen
, und
das diesfällige mit Taufschein
, dem
Studienzeug=
nisse
, dann einen chirurgischen Attestat über die
körperlichen Eigenschaften dieses ihres Sohnes
be=
legte Gesuch in dem ni
. öst
. Landhause bey dem
daselbst bestehenden Einreichungsprotokoll
abzuge=
ben haben
.
Kost und Wohnung für junge Mädchen .
Die Wittwe eines jüngst verstorbenen k
. k
.
Be=
amten von guter Familie hat den Entschluß gefaßt
junge Mädchen vom Lande oder aus der Stadt
in Kost und Wohnung zu nehmen
, und ihnen
an=
bey die unentbehrlichsten weiblichen Kenntnisse
, als
:
Nähen
, Stricken
, Sticken
, Putzmachen
,
Reinlich
=
keit
, häusliche Ordnung
, Sittlichkeit u
. b
. d
.
bey=
zubringen
. Daß sie all diesen Gegenständen
ge=
wachsen sey
, wird eine persönliche Bekanntschaft
jene Aeltern
, Verwandte
, oder Vormünder
über=
zeugen
, welche sie mit ihrem Zutrauen beehren
wollen
. Die Bedingnisse
, unter welchen sie ein
Kind zu sich nehmen wird
, können mit ihr selbst
nach Verschiedenheit der Umstände ausgemacht
wer=
den
. Jhre Wohnung ist im Ballgässel bey dem
Blumenstock Nr
. 986 im ersten Stock
.
Dienstsuchende .
Eine Frau vom Stande und gesetzten Jahren
,
mit vieler Weltkenntniß
, und übrigen
Eigenschaf=
ten
, wünschet bey einer Herrschaft
, oder auch in
einem bekannten Privathaus als Gouvernante bey
erwachsenen Fräulen
, oder als Gesellschafterin
, oder
bey einer Wirthschaft als Aufseherin anzukommen
.
Die nähere Auskunft kann diesfalls in der
Thein=
faltstrasse bey der schönen Latern Nr
. 77 in
zwey=
ten Stock rechterhand eingeholet werden
.
Reisegesellschafter wird gesucht .
Jemand
, der in einigen Tagen mit eigenen
Wa=
gen von hier nach Laybach auf der Post zu
rei=
sen gedenkt
, wünscht gegen Bezahlung eines
Pfer=
des einen Gesellschafter zu haben
. Das weitere
ist in der Teinfaltstrasse Nr
. 80 im dritten Stock
zu erfragen
.
Jahrmarkt = Nachricht .
Von dem Markte Kirchberg am Wagram wird
hiermit kund gemacht
: Es werde
, um in Zukunft
an jeden Vormarkttage der beyden Jahrmärkte
all=
hier
, als am Dienstag nach Laurenti
, und am
Dienstag vor dem Aschermittwoch die
Unordnun=
gen zu vermeiden
, keinen Krämer oder
Handels=
mann ohne Ausnahme gestattet
, einen Stand oder
Bude an jeden dieser Vormarkttage Vormittag
auf=
zurichten
; indem diese Vormarkttäge wegen
Man=
gel des hinlänglichen Raums blos dem bisher
Vor=
mittag gewöhnlich abgehalten werdenden Holz
= und
Pferdmarkt gewidmet sind
; welche Gewohnheit auch
neuerdings unterm 12
. April 1796 von der
hoch=
löbl
. Landesregierung bestättiget wurde
. Jn
glei=
cher Absicht wird ferner hinzugesetzet
, daß allhier
am Charfreytag niemals ein Jahrmarkt bestanden
hat
, und daher auch an diesem Tag keinem
Han=
delsmann oder Kramer mit Schnittwaare einen
Stand aufzurichten erlaubt werden könne
.
Gesundheits = Wässer
Bey Andreas Huebmer
, burgerl
.
Spezereyhand=
ler zum 7 Saulen am neuen Markt
, sind wie im
vorigen Jahre verschiedene von einer medicinischen
Fakultät aprobirte neu angekommene Gesundheits
=
Wasser zu haben
: als Selterwasser
, Egerischer
Sauerbrunn
, Rohitscher Sauerbrunn
, Billiner
Sauerbrunn
, und Billiner Bitter
= oder
sogenann=
tes Saidschitzer
=
Bitterwasser
. Man kann damit in
einzelnen Flaschen oder Krügen
, oder auch in
gan=
zen Küsten bedienet werden
, und versichert
, nebst
bester und akkuratester Bedienung
, die billigsten
Preise
. — Ferner kann man auch mit Caffee und
Zucker
, französischen Schweitzerkäs
, oder
sogenann=
ten Groyer
, und extra sein Provanzeröl in
billig=
sten Preis bedienet werden
.
Nachricht .
Es wird hiermit bekannt gemacht
, daß
Unter=
zeichneter den Verschleiß
, und Hauptverlag des in
so vielfältigen Krankheitsumständen bewährt
befun=
denen
, sowohl von der löbl
. hiesigen
, als auch
Pra=
ger medizinischen Fakultät approbirten Sedlizer
, oder
sonst genannten Kreuzherrn Bitterwasser
übernom=
men hat
, und mit solchen die realleste Bedienung
verspricht
. Man glaubt nun weiter nicht ein
Ge=
sundheitswasser dieser Art erst anrühmen zu
dür=
fen
, welches sich bereits durch seine gute Wirkung
allgemein anempfohlen hat
, und bis in das
ent=
fernteste Ausland verführet wird
. Dieses durch
Siegel und Schild wider alle Verfälschung
gesi=
cherte Bitterwasser wird zur Vermeidung alles
mög=
lichen Unterschleifes
, in der Comenda des
ritterli=
chen Ordens der Kreuzherren mit dem rothen Stern
zu St
. Carl
, in einem eigens dazu bestimmten
gu=
ten Keller aufbewahret
, und der Verkauf desselben
,
sowohl in einzelnen Krügen von verschiedener
Grös=
se
, als auch in ganzen Küsten
, in meinem
Hand=
lungsgewölbe zum schwarzen Adler Nr
. 276 in
der Leopoldstadt besorget
, und an nachstehenden
Or=
ten
, als
: Bey Hrn
. Franz Lehrner
, Handelsmann
zum goldenen Kranz auf der Landstrasse Nr
. 43
;
Hr
. Anton Köck
, Handelsmann zum schwarzen
Ad=
ler auf der Wieden Nr
. 193
; — Hrn
. Michael
Killian
, detto zum schwarzen Elephanten
, nächst
Mariahilf Nr
. 5
; und bey Hrn
. Joseph Kraus
,
detto bey St
. Joseph
, in der Leopoldstadt in der
Neuengasse Nr
. 81
, zur Bequemlichkeit des
Pub=
likums verschliessen werden
, nämlich
: Der ganz
grosse Krüg zu 24 Kreuzer
, der von gewöhnlicher
Grösse 20 Kr
.
, und der kleineren Gattung 12 Kr
.
Jenen aber
, so dieses Wasser Küstenweise
abneh=
men
, wird ein nach Proportion billiger Preis
ge=
macht werden
. Wien den 1
. Juni 1796
.
Jgnaz Kleebinder .
NB
. Anleitung zum Gebrauch dieses Wassers
,
nebst angemerkter vorläufigen Entdeckung desselben
,
werden sowohl bey mir
, als auch an benannten
Or=
ten unentgeldlich ausgegeben
.
Bandagenmacher .
Anton Sayard
, Bandagenmacher
, hat bey der
hochlöbl
. k
. k
. ni
. öst
. Regierung um Erlaubniß
,
hier in dieser Haupt
= und Residenzstadt Wien
Bruch=
bänder von verschiedener Art
, wie solche von den
Herrn Doktoren und Aerzten nach Beschaffenheit
der Umstände für unschädlich befunden werden
, für
das hochgeehrte Publikum machen
, und öffentlich
verkaufen zu dörfen
, angelangt und hiezu nach
bey hiesig löbl
. medicinischer Fakultät abgelegt
,
und unschädlich befundenen Proben
, auch die
gnä=
digste Erlaubniß erhalten
. Er schmeichelt sich
, allen
denjenigen
, die bey ihm Bruchbänder
,
Nabelbruch=
bänder
, Bruchbeutel
, von allen Gattungen von
ela=
stischer und mechanischer Art
, für beyderley Geschlecht
von jedem Alter Bauchgurten
, Bandagen für
klei=
ne Kinder
, Bandagen für diejenigen
, welche sich
im Reiten
, Tanzen
, Fechten und dergleichen
Lei=
besübungen für Schaden präserviren wollen
, neu
bestellen
, oder auch alte Bandagen repariren
, und
frisch überziehen lassen
, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden
, alle Zufriedenheit zu verschaffen
,
und hoffet
, daß seine Arbeit nicht minder
, als
der billige Preis bey dem hochgeehrten Publikum
für ihn die beste Empfehlung bewirken werden
. —
Er wohnet auf der neuen Wieden in der Preßgasse
in schwarzen Adler im Barbierischen Haus Nr
.
231 im ersten Stock
. Er ist auch zu bestellen in
der Kärntnerstrasse beym Daniel in der Löwengrube
Nr
. 1112 im Glaserergewölb
.
Mannskleidermacher Anzeige .
Franz Heinzmann
, burgl
. Schneidermeister
,
wohn=
haft am alten Fleischmarkt nächst der Hauptmauth
im Groß
=
Kätzischen Haus Nr
. 731 auf der
zwey=
ten Stiege im vierten Stock
, wo
F
. H
.
angezeich=
net ist
, erbietet sich gegen baare Bezahlung fein
gut und wirthschaftlich zu arbeiten
: er zeigt hier
wie hoch mittergrosse Staatskleider von
eingelassen=
nen Tuch mit feinen Kanafesfutter und gleichen
Knöpfen zu stehen kommet
; mit Chalon
, Damis
,
oder Kottunfutter um 1 fl
. 20 kr
. mit Croise um
4 fl
. 20 kr
. höher als hier angemerkt ist
; es gilt
ihm gleich
, ob man selbst einkauft
, oder zur
Aus=
lage einen Vorschuß gibt
. Rock
, Weste und Hosen
von 6 fl
. Tuch kostet 27 fl
. von 4 fl
. Tuch 22 fl
.
von 2 fl
. 36 kr
. Tuch 16 fl
. 40 kr
. von 26
Gro=
schen Tuch 18 fl
. von breiten Halbtuch 16 fl
. 30
kr
. Rock und Hosen von 6 fl
. Tuch 20 fl
. 30 kr
.
von 4 fl
. Tuch 17 fl
. 30 kr
. von 2 fl
. 36
. kr
. Tuch
13 fl
. 20 kr
. von 26 Groschen Tuch 9 fl
. 45 kr
. —
Ein englischer Kaput von 6 fl
. Tuch 23 fl
. von 4
fl
. Tuch 18 fl
. von 2 fl
. 36 kr
. Tuch 13 fl
.
Ein Kaputfrak ist um 2 fl
. minderer
, oder
nach=
dem die Bestellung seyn wird
. — Ein Chemis von
4 fl
. Tuch 23 fl
. von 2 fl
. 36 kr
. Tuch 15 fl
. 30 kr
.
von 1 fl
. 36 kr
. Tuch 10 fl
. 30 kr
. von 26
Gro=
schen Tuch 9 fl
. 20 kr
. —. Eine Hosen von
schwar=
zen Sartin mit rauhen Barchetfutter 3 fl
. 15 kr
.
— Ein Frack von gestreiften Halbtuch nach der
letzten Mode 13 fl
. — Ein Kaput von 26
Gro=
schen Tuch 9 fl
. Auch werden Pekesche nach der
neuesten Fason gemacht
. Uebrigens versichert er
durch Beweis der dauerhaften Arbeit ferneren
Bey=
fall zu erhalten
.
Nachricht
wegen allen Gattungen von Militar
=
Feuergewehr
.
Nachdem ich im verflossenen Jahre wegen
mei=
nen mit dem königl
. spanischen Hof angestossenen
sehr beträchtlichen Gewehrlieferungs
=
Kontrakten
,
viele andere an mich ergangene Anträge von der
Hand weisen mußte
, nunmehr aber alle diese
Ver=
bindlichkeiten zur größten Zufriedenheit dieses
Ho=
fes erfüllt habe
, so mache ich allen hohen
Geschäfts=
trägern von auswärtigen Höfen
, und allen Herren
Kommissionärs bekannt
, daß ich alljährig eine sehr
grosse Partie Militarfeuergewehr
, Karabiner
,
Stu=
tzen
, und Pistolen nach jedem beliebigen Muster
in den billigsten Preisen
, und vollkommenster
Gü=
te zu erzeugen
, und jeden diesfälligen Lieferungs
=
Kontrakt zu befriedigen vermag
; jedoch kann keine
mindere Bestellung
, als wenigstens auf 2000 Stück
angenommen werden
.
Nicolaus Oesterlein
, k
. k
. priv
.
Feuer=
gewehr Fabriks
=
Jnhaber in der Alster
=
Vorstadt
.
Ankündigung
Jm Edlen v
. Hellenbergschen Hause auf der Wien
Nr
. 26 die Stiege rechts im zweyten Stock
,
wer=
den nach Art der natürlichen Steine durch eine
ganz neue eigene Erfindung denselben ganz ähnlich
gemachte Tisch
= und Trumeauxplatten um die
bil=
ligsten Preise verfertiget
, wovon der Quadratschuh
zu 1 fl
. 30 kr
. gerechnet wird
. Dergleichen Tisch
=
und Trumeauxplatten sind nach modernester Art
der meublirten Zimmer mit verschiedenen
Arabes=
qen
, und geschmackvollsten Bourduren eingegraben
nach Belieben zu finden
, die an Härte
, Dauer
,
und Pollitur den ächten Steinen nichts nachgeben
,
dergleichen sind auch bey dem Eigenthümer daselbst
wirklich schon vorräthig zu sehen
; er verspricht auch
zugleich
, daß
, wenn eine dergleichen Steinblatte
in ein oder mehrere Stücke sollte zerbrochen
wer=
den
, dieselbe wieder unkennbar vollkommen
herzu=
stellen
. Auch kann man daselbst kleine Tisch
=
Des=
seursplatten mit Aufsätzen nach aller Art
anschaf=
fen
, oder auch einige schon verfertigt erhalten
,
wo=
mit man gewiß mit aller Zufriedenheit bedient
werden wird
.
Ankündigung neu verfertigter Tischlerarbeit
Johann Gottlieb Winneguth
, bürgl
.
Tischler=
meister
, macht einem hohen Adel und
verehrungs=
würdigen Publikum bekannt
, daß bey ihm von
verschiedener Gattung bestverfertigter Tischlerarbeit
alsogleich
, oder gegen Bestellung bald möglichst zu
haben ist
. Er hat sein Verkaufgewölb am neuen
Markt neben den Kapuzinern im Schloisneckischen
Haus Nr
. 1121
, seine Wohnung im
Burgerspi=
tal Hof Nr
. 5
, Stiegen Nr
. 9
, ersten Stock Nr
. 56
.
Forte piano .
Es ist ein gutes
Forte piano
zu verkaufen
.
Kauflustige belieben sich deswegen in der Wollzeil
Nr
. 909 im 2ten Stock beym eisenen Gatter
täg=
lich von 9 bis 12 Uhr zu melden
.
Anzeige .
Der Kupferstecher Franz Assner
, in Wien
, hat
unsere bereits bis gegen den siebenten Band
fort=
geruckten Unterhaltungen aus der
Natnege=
schichte nachgedruckt
. Ohne uns hier einer
ge=
rechten Empfindlichkeit zu überlassen
, deren
Aus=
brüche nie angenehm zu lesen sind
, müssen wir
doch das Publikum darauf aufmerksam machen
,
daß Assner
, was man für unglaublich halten
könn=
te
, alle bisherigen Nachdrucker übertroffen hat
.
Denn daß sein Nachdruck Seite für Seite
, selbst
einen auffallenden Druckfehler nicht ausgenommen
,
mit der Originalausgabe gleich lauft
, und nur die
schlechten Kupfer
, die stumpfen Lettern und der
schmutzige Druck jenen von diesen unterscheiden
,
das hat er mit den meisten Nachdrücken gemein
.
Aber daß er in seinen Anzeigen feyerlich 8
Bän=
de garantirt
, da der Verfasser wirklich erst den
Entwurf zum siebenten bearbeitet
; daß er
,
unbe=
kannt mit dem Plane des Verfassers
, sich hier gar
sehr verrechnet
, und indem er seinen Abnehmern
ankündigt
, wie sie in den 8 Bänden alle Thiere
zu erwarten hätten
, von einer ganzen
Thier=
klasse nichts zu wissen scheine
; daß er das
,
was schon vor 5 Jahren anfing
, als etwas ganz
neues anbietet
; daß er einen höchstschlechten
Nach=
druck 20 Procente theurer
, als das Original
ver=
kauft
; daß er seine Subscribenten um ihre
Na=
men ersucht
, um sie als Beförderer des
Nach=
drucks vorzudrucken
, was doch in diesem Falle
prostituiren heißt
; ja
, daß er endlich nicht
ein=
mal das Honorarium an eine Anzeige wendete
,
sondern ein grosses Stück aus der Einleitung des
ersten Bandes dazu nahm — wo hat das je ein
Nachdrucker gethan
? — Wir machen hiermit
be=
kannt
, daß die Abnehmer des Assnerschen
Nach=
drucks
, oder andere Freunde dieses Werks
, die sich
franco
an uns wenden
, das Original in
Augs=
burg um zwanzig Pocente wohlfeiler als den
Nachdruck
, in Wien aber im nämlichen Preise
, wir
den Nachdruck
, bekommen
, daß sie noch jetzt in
die Zahl unserer Subscribenten einrücken können
und daß wir den gutdenkenden und verständigen
Bewohnern jener Gegenden zutrauen
, sie werden
das schönere und wohlfeilere Original einem
schlech=
ten und theuren Nachdruck vorzuziehen wissen
.
Jn Wien hat die Dollische Buchhandlung am
Ste=
phansfreydhof die Güte für uns
, Namen und
Karakter der Liebhaber von der Originalausgabe
zu sammeln
. Sie erhalten alsdann binnen einigen
Wochen die bereits seit 5 Jahren in wöchentlichen
Lieferungen erschienenen complette 5 Bände franco
Fracht und Mauth zu nachstehenden Preisen
, als
:
Die Säugethiere
, 2 Bände
, 4 fl
. 25 kr
.
; die
Am=
phibien
, 1 Band
, 2 fl
. 44 kr
.
; die Vögel
, 2
Bände
, 6 fl
. 8 kr
. Augsburg im Juni 1796
.
Martin Engelbrechtische Kunsthandlung
.
Ankündigung
Jn der Franz Anton Hoffmeisterschen Musik
= Kunst
=
und Buchhandlung in der Wollzeile Nr
. 911
ist in Commißion zu haben
:
-
Neuestes wienerisches Journal der Moden und der
gesammten Haushaltungskunst . Herausgegeben
von einer Gesellschaft , und besorgt von J . Ley=
rer . Drey Hefte , mit 12 illum . Kupf . sammt
Pränumeration auf das vierte Heft 2 fl . 16 kr .
Von diesem Journal erscheint pünktlich mit
Ende jeden Monats ein Heft , es liefert nebst
den neuesten Moden und ihrer Beschreibung fol=
gende Bücher , die mit dem 12ten Hefte oder
einem Jahrgang vollständig seyn werden , als :
1 ) Nöthige Anweisung zum Nähen , Sticken ,
Stricken und Werken . 2 ) Anweisung zum Ko=
chen , und zu Verfertigung geschmackvoller Spei=
sen . 3 ) Neuestes Oekonomie = und Hauswirth=
schaftsbuch für Frauenzimmer . 4 ) Bewährte
Schönheitsregeln für Damen , und wirksames Mit=
teln in besondern Zufällen des Lebens . -
Unterhaltungen aus der Naturgeschichte
. Mit schön
illum . Kupf . 24 Stücke , mit eben so viel Kupf .
1 fl . 36 kr . -
Alle Wochen am Donnerstage kommen 2
Stü=
cke heraus . Mit 33 Stücken ist der erste Band
geschlossen , wo sodann ein sauberes Titelblatt er=
scheint . Das ganze Werk wird sich auf nicht mehr
als 8 Bände belaufen , und jeder Band 30 bis
34 Stücke enthalten . Der erste und zweyte Band
liefert die Säugethiere ; der dritte die Amphibien ,
der vierte und fünfte die Vögeln , der sechste , sie=
bente , und achte , Jnsekten , und Fische .
Bey Jgnatz Grund
, bürgl
. Buchbinder am
Ste=
phansfreydhof
, und bey Johann Bapt
. Hofer
,
burgerl
. Buchbinder im Currentgassel Nr
. 447
,
ist ganz neu zu haben
:
-
Die natürliche Zauberey oder Wahrsagerkunst durch
das Kartenaufschlagen . Mit 4 Kartenplänen . Ko=
stet gebund . mit Schuber 24 kr .
Wenn es möglich ist
, durch Worte Jemand
ein Spiel zu lernen
, so wird der Käufer oder
Käu=
ferinn in dem Stand gesetzt
, sich und eine ganze
grosse Gesellschaft nicht allein sattsam zu
unterhal=
ten
, sondern auch vieles
, zwar zufällig
, doch
öf=
ters wirklich Zutreffende aus der Karte sagen zu
können
.
Bey Franz Joseph Rötzl
,
Anfangs der Singerstrasse
, dem rothen Apfel
ge=
genüber
, ist ganz neu zu haben
:
-
Oesterreichische Militär
=
Pharmakopäe
. gr
. 8
. Wien
1796 . 30 kr . -
— — — — ebendieselbe in lateinischer Sprache
.
30 kr . -
Erläuterungen der neuen österreichischen Militär
=
Pharmakopäe , zum Gebrauche der österreichi=
schen Feldärzte . gr . 8 . Wien 795 . 1 fl . 30 kr . -
Franck (
J
. P
.
) Epitome de curandis hominum
morbis prælectionibus academicis dicata .
5 Tomi . 8 . maj . Venetiis 794 . 6 fl . -
Anatomisches Musäum
, gesammelt von Joh
. Gottl
.
Walter . 2 Bände , mit vielen illuminirten Ku=
pfern . gr . 4 . Berlin 796 6 fl . 45 kr . -
Alberti de Haller Icones plantarum
Helvetiæ
,
complectens 52 tabulas æn . sol . Bernæ 795 .
15 fl . -
Anthologia
græca
cum versione latina Hugo
=
nis Grotii
, edita ab Hieronymo de Bosch
.
4 . maj . Ultrajecti 795 . 9 fl . 45 kr . -
Seltene und erhabene Ansichten der Natur nach
den besten , kostbarsten Werken und Zeichnungen
in Kupfer gestochen , und mit einer Schilderung
versehen , nebst 8 Kupfern und einer Vignette .
fol . 795 . 6 fl . - Ebendasselbe Werk mit schönen illum . Kupf . 9 fl .
-
Nouveau dictionnaire francois
, allemand
, &
polonois , enrichi de plusieurs exemples de
l’histoire polonoise , des termes ordinaires
des arts & des remarques de grammaire &c .
4 Tomes . second . edit . ganz neu geb . 25 fl . - Quinti Horatii Flacci carmina curavit Jere = mias Jacobus Oberlinus . 4 . maj . Argent0 = rati 788 . 9 fl .
-
Les costumes des peuples de la Russie
.
Mit
vielen illum . Kupf . 4 . Berne 791 . 6 fl . 40 kr . -
Sammlung auserlesener Abhandlungen zum
Ge=
brauche praktischer Aerzte . 16ten Bandes drittes
und 4tes Stück . 1 fl . 12 kr . , alle 16 Bände
sammt Register 36 fl . -
Historische Nachrichten und politische
Betrachtun=
gen über die französische Revolution , von C .
Girtaner . 11 Bände . 8 . Berlin Originalauflage
zweyte vermehrte 792 — 95 . 20 fl . -
Ebendieselbe Auflage in ord
. 8
. 11 Theile
, auch
Originalausgabe 10 fl . 30 kr .
-
Allgemeine Sammlung historischer Memoires vom
zwölften Jahrhundert bis auf die neuesten Zei=
ten , durch mehrere Verfasser übersetzt , mit den
nöthigen Anmerkungen versehen , und jedesmal
mit einer universalhistorischen Uibersicht begleitet ,
herausgegeben von Fried . Schiller . Zweyter Ab=
theilung 11ter Band , m . K . gr . 8 . Jena 796 .
2 fl . 15 kr . , alle 15 Bände 25 fl . -
Richters (
D
. A
. G
.
) chyrurgische Bibliothek des
15ten Bandes , erstes , 2tes , und drittes Stück .
8 . Göttingen 796 . 1 fl . 30 kr . alle 15 Bände
sammt Register 30 fl . - Burgsdorf ( F .<