Nro. 78.
Mit k.k. allergnädigster Freiheit.
Wiener Zeitung.
Sonnabend, den 29. September 1798.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Se. Majestät haben, die durch
Beför=
derung des Grafen v. Wallis, bey
dem Nied. Oest. Appellazions=Gerichte
er=
ledigte Rathsstelle, dem Nied. Oest. Land=
rathe, Anton Edlen v. Kossen zu
Ster=
negg, in Rücksicht auf dessen vieljährige,
fleißige und zur höchsten Zufriedenheit mit
Auszeichnung geleistete Dienste, allergnä=
digst zu verleihen geruhet.
Am 26. d. M. verstarb allhier, der nur
vor Kurzem von einer auf allerhöchsten
Befehl, in den Kroatischen, Slavonischen
und Ungarischen Konfinien unternommenen
Reise zurückgekommene K. K. General=
Feldzeugmeister, Sr. K. K. Maj. wirkl.
geheimer Rath, des militarischen Maria
Theresia=Ordens Großkreuz, Jnhaber
ei=
nes Regiments zu Fuß, und Jnspecteur
der gesammten K. K. Militar=Grenzen,
Joseph Baron de Vins, in einem
rühm=
lichen Alter von 66 Jahren, nachdem er
Sr. Maj. und dem Staate durch 53
Jah=
re auf der militarischen Laufbahn, mit
Auszeichnung, Nutzen und mit
allerhöch=
ster Zufriedenheit gedienet hatte.
Die patriotische Bürgerschaft der Stadt
Linz, welche gemeinschaftlich mit den
Ständen des Landes, bey der letzten
An=
wesenheit Sr. Königl. Hoheit des
Erzher=
zogs Karls, in Linz, alles aufboth, um
Sr. K. H. und in ihm dem
durchlauch=
tigsten Erzhause neue Beweise von
Erge=
benheit, Ehrfurcht und Treue zu
erthei=
len, hat am 13. Sept. auch auf dem
Rathhause einen Ball veranstaltet, und
das Leggeld zum Voraus für die Witwen
und Waisen der in diesem Kriege vor dem
Feinde gebliebenen Mannschaft von Sr.
Kön. Hoh. Regimente bestimmt. Es sind
dadurch 548 Guld. 43 Kr. eingegangen,
und auch bereits dem Regiments=Kom=
mando überreicht worden. Die
Bürger=
schaft der Stadt hat in diesem Anlasse
zugleich eine willkommene Gelegenheit
be=
nützt, dem durch seine Militardienste und
erfochtenen Ehrenwunden rühmlich
ausge=
zeichneten Obersten Beyer, und dem
vor=
treflichen Regimente von Erzhorzog Karl,
wovon eben 2 Bataillonen in Linz zu
Besatzung liegen, einen Beweis von
ver=
dienter Hochachtung und Zuneigung zu
er=
theilen.
Ausländische Begebenheiten.
Spanien.
Der König hat den nur vor kurzer Zeit
eingesetzten Minister der Gnaden, D. Jo=
vellanos, wieder entlassen, und die Stadt
Gijon zu seinem künftigen Aufenthalt
be=
stimmt, wohin er am 3. Aug. abgereiset
ist. Bald darauf haben 13 andere
Per=
sonen vom Ansehen meistens Generale,
den Befehl erhalten, sich vom Hofe und
aus der Hauptstadt zu entfernen. Drey
Granden von Spanien, die Herzoge von
Ossuna, von Parque und von Uceda,
haben auswärtige Sendungen erhalten.
Man spricht noch von verschiedenen
bedeu=
tenden Personen, männlichen und
weibli=
chen Geschlechtes, die ebenfalls vom
Ho=
fe entfernet werden sollen, kann aber die
Ursache dieser Veränderungen nicht
ange=
ben, weil sie Personen von allen Parteyen
trifft.
Der erste Staatsminister, D. Saavedra,
befand sich, nach Briefen aus Madrid
vom 27. Aug. damahls so übel, daß man
alle Hofnung zu seiner Genesung aufgab.
Die Sage ging, daß der nunmehrige
Spa=
nische Bothschafter in Paris. D. Agara,
bereits zu dessen Nachfolger ernannt, und
von Paris abgerufen sey.
Der Marquis de Noronha, ein
Portu=
giese, der seit einiger Zeit in Geschäften
seines Hofes, nach Madrid gekommen
war, sollte am 28. Aug. mit ähnlichen
Aufträgen, nach Paris abgehen. Sein
Begleiter war der Sohn des
Portugiesi=
schen ersten Ministers, D. Pinto.
Jtalien.
Ueber die neuerlich in der Cisalpinischen
Republik vorgegangenen Veränderungen
hat man nun aus Meiland folgende
um=
ständliche Berichte:
Als am 29. Aug. plötzlich der
Konsti=
tuzions=Klub durch Militar=Gewalt
ge=
schlossen wurde, und in der Nacht
Haus=
untersuchungen geschahen, so nahm
da=
her Salvioni den Anlaß, am 30 im
gros=
sen Rathe seine Rathsgenossen einzuladen,
sie möchten nicht leiden, daß die
Konstitu=
zion verletzt werde, "die wir, (wie er sich
ausdrückte) von der grossen Nazion aus
den Händen des unüberwindlichen
Bona=
parte erhalten haben." Nach einer sehr
lebhaften Rede schlug er vor ein
Send=
schreiben an das Directorium zu erlassen,
und von demselben, noch in dieser Sitzung
⟨e⟩ine Antwort über die Beweggründe, wel=
che die Tags vorher genommenen
Maßre=
geln veranlasset haben, und über die
Ge=
rüchte von schädlichen Neuerungen, womit
die Republik bedrohet wird, zu verlangen.
Dieses Sendschreiben ward genehmiget,
und sogleich abgefertiget.
Kurz darauf legten die Sal=Jnspectoren
auf den Schreibtisch des Präsidenten ein
Paquet, das 78 Billette, an eben so viele
Glieder des Raths addreßiret, enthielt.
(Jn den Rath der Alten wurden zu gleicher
Zeit 38 ähnliche Billette gebracht.) Die
Saldiener vertheilten sie, und man
ver=
nahm, daß sie von dem Französischen
kom=
mandirenden Generale Brüne, und dem
Französischen Bothschafter Trouve, unter=
zeichnet, die Glieder des Raths, an die
sie gerichtet waren, einluden, sich Abends
um 9 Uhr im Französischen
Gesandt=
schafts=Pallaste einzufinden. Nun war
über die vorzunehmenden Aenderungen kein
Zweifel mehr übrig.
Das Directorium schickte die verlangte
Antwort, in der es erklärte, "der Gen.
Brüne habe den Polizey=Minister ersucht,
den Konstituzions=Klub zu schliessen, und
Hausuntersuchungen vornehmen zu lassen,
und habe zum Grunde angegeben, daß ein
grosses Komplott im Werke sey, dessen
Werkzeuge Französische und Nizzaner
Emi=
grirte wären;" das Directorium habe
die=
se Maßregeln genehmiget, wisse aber von
den Neuerungen, deren der Rath
erwäh=
net, durchaus nichts mehr, als daß davon
allgemein die Rede sey. "Uebrigens, setzt es
bey, werden wir den geheiligten Pflichten,
welche uns die Konstituzion vorschreibt,
nichts vergeben, und fest auf unseren
Po=
sten verharren."
Durch dieses Sendschreiben ward der
Muth des Rathes neu angefacht, und
V⟨i⟩cini bestieg die Rednerbühne, mit der
Erklärung, daß die Ränke der
Bösewich=
te, welche Hand an die Konstituzion der
Cisalpinischen Republik hätten legen
wol=
len, nunmehr unterbrochen wären. Hier=
auf that Salvioni den Antrag zu
dekreti=
ren: "daß wenn die Gewalt einen der
Repräsentanten nöthigen sollte, aus dem
gesetzgebenden Körper zu treten, die
gan=
ze Nazional=Repräsentazion als aufgelöst
angesehen seyn sollte, und die Ur=Ver=
sammlungen neue Wahlen vorzunehmen
hätten. Dagegen stellte Reina vor, es
zieme sich besser für die Glieder der
gesetz=
gebenden Macht, auch trotz der Gewalt,
auf ihren Posten zu bleiben, und
Sal=
vioni nahm seinen Antrag zurück."
Des Abends fanden sich von den 116
berufenen Gliedern des Rathes, nur 86
bey dem Französischen Bothschafter ein.
Sie wurden in einen grossen Sal
gefüh=
ret, in dessen Mitte eine Tafel stand.
Der Bothschafter nahm den Vorsitz ein;
an seiner Rechten stand der General
Brü=
ne; der it. ⟨Fay⟩poult, bisheriger
Ge=
sandter in der Ligurischen Republik, den
der Bothschafter als Kommissar des
Fran=
zösischen Directoriums vorstellte, über=
nahm das Sekretariat. An seiner Seite
waren die Französ. Gesandtschafts=Sekre=
tare David und Courette. Als alle
An=
wesende Platz genommen hatten, eröffne=
te der Gen. Brühne die Sitzung mit einer
Rede, in welcher er die Nothwendigkeit
einer in der Konstituzion der Cisalpinischen
Republik vorzunehmenden Aenderung zu
beweisen suchte. Der Cit. Faypoult schlug
dann die Vorlesung des neuen
Konstitu=
zions=Planes vor. Er wurde durch die
Cittadini Scarabelli und Sommaglia
ge=
lesen.
Nach diesem Plane soll der
gesetzgeben=
de Körper aus 80 Gliedern im grossen
Rathe, und aus 4o im Rathe der Alten
bestehen. Die Republik wird in 11
De=
partemente eingetheilt. Der gesetzgebende
Körper versammelt sich jeden zweyten Tag,
und wird alle Jahre durch 3 Monathe die
Sitzungen einstellen, indessen aber durch
eine von beyden Räthen zu erwählende
Kommißion von 6 Gliedern ersetzt werden.
Der grosse Rath kann Berathschlagungen
halten, sobald nur 41 Glieder, der Rath der
Alten, sobald 21 versammelt sind. Letz=
terer entscheidet allzeit durch geheime
Um=
stimmung. Die aus dem Directornun
austretenden Glieder sind allezeit
Mitglie=
der des Raths der Alten. Alle zwey
Jah=
re wird ein Drittheil der Glieder beyder
Räthe durch Volkswahlen eneuert. Das
Direcrorium hat das Recht die
Preßfrey=
heit zu beschränken: die Finanzen stehen
unter dessen Leitung ꝛc.
Nachdem dieser Konstituzions=Plan
ge=
lesen war, nahm der Bothschafter das
Wort, und hielt eine lange Rede, in
welcher er eine nicht sehr günstige
Schil=
derung von der neuen Cisalpinischen
Re=
publik machte, und sich also äusserte:
"Es ist Jhnen nicht unbekannt, in
wel=
chem Zustande von Unordnung und
Schwä=
che sich Jhr Vaterland befindet: Sie
ken=
nen die Gefahren, die es bedrohen: Eine
Konstituzion die zu oft verletzt worden ist,
als daß sie noch einige Kraft behielte, und
die Rechte der Bürger sicher stellte; eine
Regierung ohne Mittel, eben so unmäch=
tig das Gute zu thun, als das Ueble zu
verhindern; eine zu Grunde richtende,
übel verstandene Verwaltung; ein
Mili=
tarstand der unbedeutend und äusserst
kost=
spielig ist; Finanzen im schrecklichsten
Ver=
falle; keine republikanischen Anstalten;
kein Zusammenhang, keine Einförmigkeit
in den bürgerlichen Gesetzen; von allen
Seiten Widerspänstigkeit oder
Gleichgül=
tigkeit; Verschwendungen, die ungestraft
bleiben, kurz, die vollständigste und
schrecklichste Anarchie: So ist das
Ge=
mählde, welches jetzt die Cisalpinische
Republik darstellet."
Hierauf fuhr er fort: Die Französische
Republik habe mit Leidwesen diesen
Zu=
stand ihrer Allirten gesehen und habe
Mittel gesucht und gefunden, derselben ein
neues Daseyn zu geben; aber sie hätte
ge=
wünscht, daß der gesetzgebende Körper
selbst dieses Werk auf sich genommen
hät=
te, und sie habe ihn, den Bothschafter,
abgesendet, bloß um in derselben R⟨a⟩hmen
Rathschläge zu geben, aber, so sprach
er weiter, Sie haben nicht geglaubt
ge=
nugsame Macht zu haben, um die
Frey=
heit Jhrer Landesleute zu sichern, und
ih=
ren Wohlstand zu befestigen; vergebens
habe ich Sie versichert, daß durch das
gebiethende Gesetz der Nothwendigkeit
al=
les rechtmäßig wird. ꝛc. ꝛc Nun so
über=
nimmt dann die Französische Republik
durch mich dieses Geschäft u. s. w."
Der Cit. Faypoult erklärte, daß die
anwesenden Deputirten künftig die
einzi=
gen Repräsentanten seyn und am
folgen=
den Tage allein sich in den Rath begeben
sollten. Um ihnen das Geschäft der
näch=
sten Berathschlagung zu erleichteen, habe
man bereits das Prorokoll Jhrer
künfti=
gen Sitzung im Voraus entworfen!
Es erfolgten dann vielfältige
Erörte=
rungen. Mehrere von den anwesenden
Gliedern bezeigten ihr Mißfallen über die
neue Konstituzion und die Art sie
einzu=
führen, und weigerten sich sie
anzuneh=
men. Es waren ihrer 22 und man nahm
ihnen die Repräsentantenkarten mit der
Erklärung ab, daß sie nicht mehr
Reprä=
sentanten seyn. Die meisten der übrigen
nahmen die neue Konstituzion nur mit
der Bedingung an, daß der Französische
Bothschafter erkläre, ihre Annahme sey
der ausdrückliche Wille der Französischen
Republik. Diese Erklärung versprach der
Bothschafter. "Und sind Sie nun damit
zufrieden," fragte der General Brüne
dem Cittad. Polfranceschi? Ja, sagte
dieser aber ich kann doch die neue
Kon=
stituzion nicht annehmen, weil ich auf die
vorige einen Eid geschworen habe. "Die
Französische Republik, fiel der
Bothschaf=
ter ein, sagt Sie davon los." Jch
ha=
be meine eigene Moral, erwiederte
Pol=
franceschi, und diese erlaubt mir nicht
eidbrüchig zu werden. Hiermit begnügte
man sich, und nach einer zweynten
nah=
mentlichen Auforderung, und mehreren
ziemlich lebhaften Erörterungen, ging die
Versammlung Morgens um 4 Uhr
aus=
einander.
Jn den hierauf am 1. und 2. Sept.
gehaltenen geheimen Sitzungen, erneuer=
ten die eingelassenen Deputirten, nach
Maßgabe des ihnen vorgeschriebenen
Pro=
tokolls, die Annahme der Konstituzion,
und die neue Einsetzung der Gewalten,
und am 3. erschien, nebst einer
Proklama=
ion an das Volk und dem neuen
Kon=
stituzions=Plane, folgendes Gesetz:
"Jm Nahmen der Cisalpinischen
Re=
publik. Jn Erwägung daß die
Französi=
sche Republik, welche durch den
Oberge=
neral Bonaparte der Cisalpinischen
Re=
publik eine Konstituzion gegeben hatte,
solche zur Erhaltung und Glückseligkeit
eben dieser Republik in einigen Theilen
abändern zu müssen glaubte; in Erwägung
daß diese abgeänderte Konstitizion von
den gesetzgebenden Räthen auf eine
un=
zweydentige Art angenommen worden ist,
um sie in der ganzen Republik bekannt zu
machen, ist von dem Rathe der jüngern
beschlossen, und von dem Rathe der Aeltern
genehmiget worden: 1) Die den beyden
Gesetzgebungsräthen von dem Bothschaf=
ter der Französischen Republik auf eine
bewährte Art übergebene Konstituzion, soll
in der ganzen Republik bekannt gemacht
werden. 2) Diese Konstituzion soll
künf=
tig das einzige Grundgesetz der Republik
seyn. 3) Zugleich werden die Nahmen der
von der Französ. Republik, vermittelst ihres
Bothschafters, ernannten Mitglieder der
beyden Räthe bekannt gemacht werden.
4) Die von der Französischen Republik
geschehene Ernennung der Cittad. Adela=
⟨si⟩o, Alesandri, Lamberti, welch 3
vor=
her im Directorium sassen, wie auch der
Cit. Luosi, (bisheriger Justiz=Minister)
und Sopransi, (an die Stelle der
ausgetre=
tenen Directoren Cesti und Savoldi) zu
Mitgliedern des Directoriums, wird
geneh=
migt. 5) Man wird zu gleicher Zeit die
Konstituzion, und die Gesetze, welche die
Französische Republik derselben beygefügt
hat, über die Eintheilung der Republik
in Departemente, die Formirung der
Ver=
waltungskörper, die Organisazion der
Ge=
richtshöfe, die Polizey, die gesetzgebenden
Räthe, die Klub oder Zirkels, und die
periodischen Blätter, endlich über die
Entschädigung der zu Folge der gemachten
Verminderung aus den beyden Räthen
ausgetretenen Jndividuen, bekannt
ma=
chen. 6) Alle aufgestellten Gewalten der
Republik fahren in ihren
Amtsverichtun=
gen fort, bis auf weitere Verfügungen,
die man zu Folge der vorangeführten
Gesetze kund machen wird. 7) Der
Be=
schluß, vermöge dessen die Bekanntmachung
der Konstituzion und der sie begleitenden
Gesetze von den beyden Räthen
angeord=
net ist, wird dem Bothschafter der
Fran=
zösischen Republik und dem Obergeneral
der Jtalienischen Armee durch eine
Depu=
tazion der beyden Räthe mitgetheilt."
Diesem Gesetze war die Liste der
Aus=
getretenen und der Ausgeschlossenen, wie
auch der beybehaltenen Mitglieder, bey=
gefüget.
Die Römischen Consuln haben erklärt,
daß weit entfernt, ihre Macht
niederge=
legt zu haben, sie dieselbe noch immer
ausübten, und entschlossen wären, sie
allen fühlbar zu machen, welche sich
wi=
derspänstig zeigten.
Die Unruhen in dem Departemente von
Circeo scheinen beygelegt zu seyn. Alle
dahin geschickten Truppen und
Artillerie=
stücke sind nach und nach wieder in Rom
eingetroffen. Das niedergesetzte
Militar=
gericht fährt indessen fort, die Häupter
der ausgebrochenen Jnsurection strenge zu
verfolgen, und zum Tode zu verurtheilen.
Jn dem Königreiche Neapel herrscht
die größte Thätigkeit die Armee zu
ver=
mehren, und das ganze Land in einen
ansehnlichen Vertheidigungsstand zu setzen.
An alle Gemeinden ward ein Königl. ver=
siegeltes Schreiben mit dem Befehle
ge=
sandt, es eher nicht als den 3. Sept. zu=
eröffnen. Es enthielt den Befehl, zur
Verstärkung der Armee noch 6o,00o Mann
auszuheben, womit man nunmehr im
ganzen Lande beschäftiget ist.
Frankreich.
Die Diviston Französischer Fregaten,
welcher unter der Anführung des Cit. Sa=
vary, die Französ. Truppen nach Jrland
übersetzt hatte, ist bereits nach Bordeaux
zurückgekommen. Ein Schreiben, wodurch
gedachter Cit. Savary seine Rückkehr dem
Seem⟨i⟩nister meldet, und das die
Ver=
sicherung enthält, daß bey dessen Abfahrt
1500 Jrländer sich mit den Franzosen
ver=
einiget haben, und in einiger Entfernung
20,000 Mißvergnügte sie erwarteten, ward
in dem Redacteur vom 14. Sept. mitge=
theilet. Derselbe enthält auch ein kurzes
Schreiben des Gen. Hümbert, der die
Französ. gelandeten Truppen
kommandi=
ret, mit der Anzeige von der glücklich
be=
wirkten Landung.
Am 14. hat das Directorium auch über
die Ankunft des Gen. Bonaparte in
Egyp=
ten dem Rathe der 500 Nachrichten durch
ein sehr ausführliches Sendschreiben
er=
theilet, in welchem es meldet, die Beys
von Egypten hätten von jeher sich
feind=
lich gegen Frankreich betragen, und da
die Pforte zu schwach wäre, sie in
Schran=
ken zu setzen, so habe es die Französ. Re=
publik selbst auf sich genommen. Am 1.
Jul. sey die Französische Macht vor
Ale=
xandrien und Rosette erschienen, und am
23. Jul. in Cairo eingezogen u. s. w.
Der Redacteur vom 15. meldet aus
ei=
nem Schreiben aus Malta, der General
Bonaparte sey Herr von ganz Nieder=
Egypoten, und setze seinen Marsch gegen
Suez fort.
Nebst dem meldet der Redacteur
vor=
läufig die Niederlage der Französ. Flot=
te bey Alexandria, jedoch bloß mit
fol=
genden Worten:
"Die Toulonerflotte unter dem
Admira=
le Bruis, die an der Egyptischen Küste
bey Bequieres, (östlich von Alexandrien)
vor Anker lag, und sich zur Rückkehr nach
Frankreich anschickte, ist von der
Engli=
schen Flote, die weit stärker, ⟨a⟩ls die
un=
sere an der Zahl und Stärke der Schiffe
war, angegriffen worden. Von beyden
Seiten wurde das Gefecht mit einer
Hart=
näckigkeit fortgesetzt von der man in der
Geschichte kein Beyspiel hat. Während
des Treffens wurde das Französ. Admi=
ralschiff verbrannt, und 2 oder 3 Schiffe
wurden in Grund gebohrt, andere, sowohl
Englische als Französische Schiffe
scheiter=
ten auf der Küste, nachdem sie alle ihre
Ma=
sten verloren hatten; andere Französische
Schiffe, wegen deren Schicksal man
un=
ruhig ist, wurden gänzlich entmastet."
Endlich meldet der Redacteur auch, daß
die beyden Fregaten Vertün und
Regener=
re, nach einer achtmonathlichen Fahrt, am
5. Sept. aus J⟨o⟩le de France im Hafen
von Rochefort angekommen sind.
Man hat nun auch über
Konstantino=
pel die Proklamazion erhalten, welche der
Gen. Bonaparte bey seinem Einfalle in
Egypten erlassen hat. Sie stimmt mit
oberwähntem Sendschreiben ziemlich genan
überein und lautet also:
"Jm Nahmen des gnädigen und
barm=
herzigen Gottes. Der Her ist Gott, und
keiner mehr. Endlich ist der Augenblick
da, in welchem die Beys von Egypten
ihren verdienten Lohn dafür empfangen
sollen, daß sie, als Fremdlinge die aus
den Gebirgen Georgiens hier
eingedrun=
gen sind, dieß schöne Land verunstaltet,
der Französischen Nazion verächtlich
be=
gegnet, und sich gegen den Handel
dersel=
ben so mannigfaltige Bedrückungen erlaubt
haben. Bonaparte, General der
Fran=
zösischen Republik, ist angekommen, und
bringt die Grundsätze der Freyheit mit
sich. Bonaparte ist hier, und der Höchste
hat die Beys in seine Hand gegeben; er
wird ihrer Herrschaft ein Ende machen.
Einwohner Egyptens! Wenn die Feinde
der Franzosen aussprengen, daß die
Fran=
zosen eure Religion antasten wollen, so
glaubt ihnen nicht, sondern seyd überzeugt,
daß dieß eine offenbare Unwahrheit ist. Sie
sind gekommen, um die Rechte der
Unter=
drückten den Tyrannen derselben zu
entreis=
sen. Ja, aufrichtiger als die Beys, vereh=
ren die Franzosen Gott, seinen Propheten
und den Alcoran. Vor dem Herrn gilt kein
Ansehen der Person, vor ihm sind wir alle
gleich, Verstand, Talente und
Wissen=
schaft allein sollen Unterschied unter den
Menschen hervorbringen, und da durch
Ei=
genschaften dieser Art die Beys sich nicht
auszeichnen, so haben sie kein Recht zur
Oberherrschaft. Gleichwohl besitzen sie
allein Ländereyen, schöne Sclavinnen, vor=
trefliche Pferde, kostbare Wohnungen.
Aber von wem ist ihnen das alles
verlie=
hen? Vom Propheten? Laßt sie das nur
beweisen! Der Höchste ist gerecht und
mit=
leidig; er will, daß von den Einwohnern
Egyptens auch der Geringste soll zu Eh
ren und Ansehen gelangen können. Die=
ses ehemahls so volkreiche und blühende
Land ist bloß durch die Tyranney und
Habsucht der Beys so verheert worden,
als es jetzt ist; allein bald wird dieser
Zu=
stand aufhören. Leute von Einsichten und
von Kenntnissen werden diesem Lande
nun=
mehr Glück und Sicherheit zubereiten.
Die Franzosen bezeugen sich als wahre
Muselmänner, Sie haben unlängst zu
Rom den Thron des Papstes umgestürzt,
der die Christen gegen die Anhänger
Ma=
homets aufhetzte; von da sind sie gegen
Malta gezogen, und haben von dort die
Ungläubigen vertrieben, die sich von Gott
dazu berufen glaubten, mit den
Musel=
männern unaufhörlich in Krieg zu leben.
Die Franzosen haben sich von jeher und
bey jeder Gelegenheit als wahre
aufrichti=
ge Freunde der Türkischen Kaiser bewiesen,
und die Feinde derselben stäts als ihre
eigenen Feinde angesehen. Jmmerwährend
daure also die Oberherrschaft des
Sul=
tans; aber Tod und Vernichtung sey das
Loos unserer Widersacher, der Beys von
Egypten, die, um ihre Habsucht desto
besser zu befriedigen, sich stäts
ungehor=
sam gegen den Sultan betragen, und
sei=
ner Oberherschaft sich zu entziehen
ge=
sucht haben. Wohl müsse es denen
Ein=
wohnern Egyptens ergehen, die sich an
uns anschließen; auch denen müsse kein
Leid widerfahren, die ruhig in ihren
Wohnungen verbleiben, nichts weder für
noch gegen uns unternehmen, aber von
unsern guten Absichten überzeugt, sich
den=
selben unterwerfen werden. Schreckliche
Rache hingegen denen, die sich
unterste=
hen werden, den Beys mit gewaffneter
Hand beyzustehen: Jhr Geschlecht soll
oh=
ne Erbarmen vertilgt werden!
Artikel 1. Die Einwohner aller Orte,
die auf 3 Stunden weit von den
Ge=
genden gelegen sind, durch welche die
Französische Armee ihren Marsch nehmen
wird, müssen einen ihrer vornehmsten
Ein=
wohner an den General abschicken, um
ihm ihre Unterwerfung zu versichern, und
zum Zeugniß derselben müssen sie die
Fran=
zösiche Flagge aufstecken; sie ist dreyfärbig,
nehmlich blau, weiß und roth. Art. 2.
Derjenige Ort, dessen Einwohner sich
feindselig betragen, wird in Brand
ge=
steckt. Art. 3. Ein jedes Dorf, welches
sich den Franzosen unterwirft, soll nächst
der Französischen Nazionalflagge, auch die
Türkische Flagge aufstecken, weil die
ho=
he Pforte, deren Dauer ewig seyn müsse,
eine Freundinn der Französ. Republik ist.
Art. 4. Die Scheiks und die Angesehensten
jedes Dorfes und jeder Stadt, sind hierdurch
befehligt, alles was in ihren Distrikten
den Beys zuständig ist, unter
gericht=
liche Verwahrung und Siegel zu nehmen,
und dahin zu sehen, daß nicht das
Min=
deste davon veruntreuet werde. Art. 5.
Alle in öffentlichen Aemtern stehende
Per=
sonen, die Scheiks, Cadis und Jmans
(die Befehlshaber, die Richter und
Prie=
ster,) sollen jeder an seinem Theile ihre
bisherigen Aemter ferner ungestört
verwal=
ten, ihr Gebeth in den Moscheen, und
alles, was zum Gottesdienst gehört, noch
wie vor verrichten, übrigens aber in
ih=
ren Wohnungen bleiben, und sich ruhig
verhalten. Alle Einwohner Egyptens
sind aufgefordert, dem Höchsten zu
dan=
ken, und ihm um die Vertilgung der Beys
anzurufen. Möge Gott den Ruhm des
Sultans der Osmanen erhöhen, über die
Französische Armee walten, den
Mame=
lucken seinen Zorn empfinden lassen, und
das Schicksal des Egyptischen Volkes
verherrlichen!
Deutschland.
Die Helvetische Republik hat den
Bür=
ger Stockar, von Schafhausen, als ihren
bevollmächtigten Minister, an den
Reichs=
friedens=Kongreß zu Rastadt gesendet.
Zugleich mit dem letzthin angeführten
Memoire, hat die Französische
Gesandt=
schaft in Rastadt, auf das zweyte
Me=
moire des Kaiserl. Bevollmächtigten, fol=
gende Antwort ertheilet:
"Die unterzeicheten bevollmächtigten
Minister der Französischen Republik für
die Friedens=Unterhandlungen mit dem
Deutschen Reiche, haben am 25. d. eine
zeweyte Note der Reichs=Deputazion durch
den Kaiserl. bevollmächtigten Minister
er=
halten."
"Diese Note hat besonders zum
Ge=
genstande, den Rückzug der auf dem
rech=
ten Rhein=Ufer befindlichen Truppen der
Republik zu verlangen."
"Die Unterzeichneten laden die Reichs=
Deputazion ein, sich von der seit der
Er=
öffnung der Unterhandlungen so fühlbar
gemachten Wahrheit zu durchdringen, daß
das ausübende Directorium aufrichtig den
Frieden und eine schleunige und
vollkom=
mene Aussöhnung zwischen den
beydersei=
tigen Staaten will, daß dasselbe nichts
so sehr wünscht, daß die
Vorsichtsmaß=
regeln, die aus der gegenwärtigen Lage der
Dinge und aus der Ungerißheit der nicht
von ihm abhängenden Ereignungen
ent=
springen, als glücklicher Weise überflüßig,
nicht allein verringert, sondern ganz
aufhö=
ren zu sehen. Die Reichs=Deputazion wird
ihrer Seits unfehlbar einsehen daß das
Ver=
langen, welches sie jetzt erneuert, zu
frühzei=
tig ist, daß, da die Verlassung der
militari=
schen Stellungen die erste Folge eines
wirk=
lichen Friedens seyn muß, kein
peremp=
torischer Grund vorhanden ist, daß sich
die Truppen der Republik auf die andere
Seite des Rheins zurückziehen. Bey der
Wiederhohlung dieser wesentlich gerechten
Bemerkung wollen die Unterzeichneten die
Gelegenheit ergreifen, um eine sehr
ge=
wagte, im Publikum verbreitete
Behaup=
tung zu vernichten, welche die Feinde des
Französischen Nahmens ohne Zweifel nicht
ungern werden glaubwürdig zu machen
suchen. Man hat gesagt, daß die
Trup=
pen der Repnblik die Waffenstillstands=
Linie überschritten haben. Die
bevoll=
mächtigten Minister der Französiichen
Re=
publik widersprechen förmlich dieser
vor=
gegebenen Thatsache, sie versichern, daß
die Truppen der Republik die von den
beyderseitigen Armeen bestimmten Linien
nicht überschritten haben."
"Dieses Beyspiel, dem es leicht wäre
andere beyzufügen, muß die Reichs=De=
putazion gewarnt haben, sich vor den
übertriebenen oder gänzlich falschen
Be=
richten aller Art zu hüten, welche ihnen
in Zukunft werden demacht werden, im=
mer in der Hoffnung, die Gemüther zu
erbittern, und vielleicht der öffentlichen
Aufmerks⟨a⟩mkeit wahrhaft feindlichen
Pla=
ne zu entziehen. Niemanden ist es unbe=
kannt, daß einige besondere Uebel
unzer=
trennlich von dem Uebergange aus dem
Zustande des Kriegs in den Zustand des
Friedens sind, es hat nicht von den
Un=
terzeichneten abgehangen, daß dieser
Ue=
bergang glücklich und schnell sey; die
Reichs=Deputazion wird sich mehr und
mehr überzeugen, daß man niemahls
wirk=
samer an der Erleichterung und dem Glücke
der Völker arbeitet, als wenn man auf
immer der Plage des Kriegs durch einen
schnellen Frieden zuvorkommt. Jhr kommt
es zu, den Wunsch der Fürsten und aller
Bewohner Deutschlandes zu erfüllen, de=
ren Beschwerden selbst ein Friedensruf
sind. Alsdann werden alle Ursachen
ge=
genseitiger Beunruhigungen aufhören, und
das Gefühl vergangener Uebel wird sich
in dem Genusse einer ruhigen und
dauerhaf=
ten Glückseligkeit verlieren. Rastadt den
28. Fruct. (14. Sept.) im sechsten Jahr
der Französischen Republik.
(Unterzeichnet:) Bonnier,
Jean=Debry, Roberiot.
Erinnerung.
Bey nunmmehr eintretenden vierten
Jahresquar=
tale werden die Liebhaber der Wiener Zeitung, wie
auch des postägigen Frag=und Kundschaftsbogens,
um die gewöhnliche Vorhineinbezahlung ersucht;
auch werden wieder neue Billette gegen
Aushändi=
gung der alten, ausgegeben. Wenn jemand die
Zei=
tung bestallungsweise nehmen will, so haben sich
die hier in Wien Anwesenden im Zeitungskomtoir
in der Rauhensteingasse im Groß=Gerlischen Hause
Nr. 983 und die ausmärtigen Liebhaber bey dem
hiesigen K. K. Obersthofpostamte deßwegen
anzu=
melden. Das Zeitungskomtoir kann aber an den
Tagen, wo die Zeitungen ausgegeben werden, keine
Pränumerationen annehmen. Zugleich werden die
Präumeranten ersucht, auf ihre Scheine Acht zu
geben und sie nicht zu verlieren, sie auch bey
Ab=
hohlung der Zeitung jedesmahl mitzubriungen, weil
man, der Ordnnng wegen, sich bemüßiget sieht, ohne
Scheine keine Zeitung verabfolgen zu lassen. Auch
findet man nothwendig die Herren Präumeranten
zu ersuchen, ihre Scheine besser, als bisher, vor
Unreinlichkeit zu bewahren, da man, wegen
ver=
schiedenmlich eingeschlichenen Unfugs, in Zukunft, wenn
die Nummer, welche ausgelöscht werden soll, nicht
kennbar wäre, gleichfalls keine Zeituug ausfolgen
lassen kann.
Verstorbene zu Wien.
Den 19. September. Jn der Stadt.
- Dem Andrä Fuchs, herrs. Bedient. s. T. Theresia, alt
32 J. in d. Riemerstr. N. 862.
Vor der Stadt.
- Dem Jos. Apfelbäck, Tagl. s. K. Elis. alt 1 J. zu
Margaret. N. 90. - Dem Hrn Nik. Linder, bg. Schuhmach. f K. Joh.
alt 1. J. in d. Rossau N. 102. - Dem Joh. Markl, Hausmeist. s. K. Heinrich, alt 3 J
in d. Alstervorst. N. 92. - Margar. Moser, Tagl. Wit. alt 87 J. zu Erdberg
N. 108. - Dem Basil. Prestel, schutzv. Tischl. s. K. Anna, alt
1 J am Neustift N. 57 - Dem Jos Haz〈…〉l, Schloss. s. K. Jos. alt 5 J. am Thury
N. 67. - Dem Karl Vötter, Hafnerges. s. K. Franziska, alt 9 J.
am Oberneust. N. 69. - Thomas Geitzig, Hutmacherges. alt 52 J. b. Barmh.
- Joh. Krausenburger, Gem. alt 63 J. im Jnvalidenh.
- Jgnaz Neumann, Gem. alt 21 J. im Militär〈…〉
- Elis. Grafendorfer, Musikus Ehew alt 36 J.
- Rosalia Volk, Handarbeit. alt 32 J. bede in 〈…〉
Krankenh. - Summa 13 Personen, darunter 6 Kind.
Den 20. September. Jn der Stadt.
- Dem Hrn Joachim Perinet, Schaupiel. s. Fr. Ma=
rin A. alt 29 J. in d. Singerstr N. 933. - Dem Hrn. Joachim v Andres. k.k Hauptm. s. K.
Maria, alt 3 J. am Hohenmarkr N 553. - Dem Blasius Schlager, Stadlöhnkunscherkn. s. K.
Magd. alt 2 J. auf d. hoh. Brücke N. 152.
Vor der Stadt.
- Hr. Raphael Stöhr, Exkarmelit. u. Pfarrkooperator,
alt 41 auf d. Laimgrube N 17 - Jakob Kritter, Tischler, alt 68 J. auf d Wied. N. 223.
- Dem Thomas Binner, Tagl. s. K. Math alt 3 J. auf
d Windmühl N 31. - Dem Leop. Stadimayer., Wirth. s. K. Wolfg. alt 3 J.
am Himmepfortgr N. 78. - Hr Anton ⟨Eliasseck⟩, bg. Handelsm. alt 58 J in de
Leopolds. N. 454. - Dem Franz Schmerb⟨a⟩cher, Kuchelgarnerges. s. K.
Jos. alt 2 J zu Erdberg R. 314. - Dem Andrä Gradl, Schneid s. K Cath alt 1 J. am
Spialb N. 53. - Hr. Mich Pacher, J⟨n⟩großist b. d. k.k. Provinzialstaats=
buchhalt. alt 40 J. - Mich. Bachinger, Tagl. alt 80 J.
- Karolina Gaßner, Dienstm. alt 27 J.
- Regina Lager, Knöpfmach. alt 42 J. alle 4 im allg.
Krankenh. - Summa 14 Personen, darunter 6 Kind.
Den 21. September. Jn der Stadt.
- Dem Hrn Joh. Pernhuber, beed. Recht. Dr. a H. II.
Ger. Adv. s. K. Karl, alt 8 J. in d. Bognerg. N. 345. - Joh Falce⟨t⟩ti, Lottokollekteur, alt 68 J. in d. Herrng.
N. 40. - Dem Christoph David, herrs. Bedient. s. K. Wenzl,
alt 6 J am Salzgries N. 215. - Hr Karl Ehrlich, Raitoffiz b. d kk. Cammeral
Haupt=
buchhalterey, alt 56 J. am Hof N. 356. - Dem Hrn. Franz Kralitscheck, bg. Schneidermeist. s.
K. Jos. alt 5 J. unt Tuchlaub. N. 602.
Vor der Stadt.
- Hr. Math. Rothmüller, Tabacktrafikant, alt 49 J. auf
d. Wieden N. 116. - Der Maria A. Schmid, Tischlers Wit. i. K. Jos. alt
8 J. auf d. Wendlst. N. 80. - Ursula Mermann, Pfründl. v. Burgerspit. alt 70 J.
zu Mariah. N. 95. - Franziska Strohmayer, Pfründl. d. gr. Armenh. alt
66 J. im Versorgh in d Währingerg. - Martin Reco, Gem. alt — J im Militärspit.
- Cath Weinmüller, Tragers=Wit n. Pfründl. v. Lan=
genkeller, alt 70 J im allg Krankenh. - Summa 11 Personen, darunter 4 Kind.
Den 22 September. Jn der Stadt.
- Dem Joh. Zollner, k k. Hauskn. s. K. Theresia, alt
2 J im Judeng N 534. - Anna M. Schö〈…〉l, Pfrümdl. v. d. milden Stiftung,
alt 50 J. in d Wollzeile N. 833.
Vor der Stadt.
- Dem Laur. Rößler, Knopfmach. s. K. Georg, alt 2 J.
zu Erdberg N 268. - Der Barb. Wittmann, Schuhmach. Wit i. K. Ant.
alt 4 J. am Spitalb N. 112. - Dem Georg Kraft, Tabactrafik. s. W. Elis. alt 38 J.
auf d. Wieden N 265. - Dem Andrä Leithner, schutzv Schleifer, s. W. Su=
sanna, alt 38 J. am Neustift N. 14. - Dem Jos. Schneider. Sauerkräutler, s. K. Franz, alt
6 J auf d. Landstr. N. 175. - Dem Joh Kraus, k k. Mehlbeschauer, s. T. Cath. alt
19 J auf d Windmühl N 54. - Philipp Spitzer, led alt 18 J. im Judensp. in d. Rossau.
- Elis. Hofstetter, Pfründl. v Johannesspit. alt 81 J.
bey den Elisabeth.
2950
- Franz Malinka, herrs. Kutsch. alt 32 J. b. d. Barmh.
- Maria A. Huber, Dienstm. alt 28 J.
- Anna Teichmann, Bandmach Ehew. alt 31 J.
- Maria A. Sedlmayer, Dienstm. alt 26 J.
- Joh. Rukner, Tischler, alt 68 J. alle 4 im allgem
Krankenh. - Summa 15 Personen, darunter 4 Kind.
Ertrunken gefundene Mannsperson.
Von dem Landgericht der fürstl. Starhembergi=
schen Herrschaft Auhof am Ybsfeld im V. O. W.
W. wird hiemit bekannt gemacht, daß in ihrem
Be=
zirk an der Donau bey Freyenstein den 27. Juli
d. J. eine ertrunkene unbekannte Mannsperson
ge=
funden worden. Er war ungefähr 30 Jahre alt,
und grosser Statur, hatte schwarze krause Haare,
nichts als eine Schnur um den Leib, sonst aber
keine Kleider, und mag sich irgendwo gebadet
ha=
ben; von seiner Gesichtsbildung, die von der Zeit
als er im Wasser gelegen, und den Zerstossen an
den Steinen ganz unkennbar geworden, kann man
nichts angeben, und denen, die ihm vielleicht
ken=
nen, oder von seinem Tode Nachricht zu erhalten
wünschen, keine genauern Kennzeichen oder
Beschrei=
bung überliefern.
Ertrunken gefundene Weibsperson.
Von dem Landgerichte der Herrschaft Petronell
V. U. W. W. wird hiemit bekannt gemacht, daß
den 31. August d. J. auf einer Anschütt in der
Donau eine unbekannte Weibsperson, die schon 14
Tage unter dem Wasser gelegen seyn mag, ertrun=
ken gefunden worden; sie war bey 40 Jahr alt,
und von mitterer Statur, hatte ein eingedrucktes
Gesicht und Nase mit weiten Oeffnungen, und da
sie die Faulniß schon angegriffen, so konnten die
Gesichtszüge nicht mehr erkannt werden, auch die
Haare waren von der Faulniß schon
hinweggenom=
men; ihre Kleidung bestund in einem alten
gro=
ben Hemd, roth flannelenen Rock, perlfarb
kottu=
nenen abgenähten Brustfleck, und braun zeugenen
Leibel, der Vermuthung nach war es ein
Bauern=
weib. Petronell den 8. Sept 1798.
Ertrunken gefundene Mannspersonen
Von dem Landgericht der fürstlich Passauischen
Herrschaft Königstetten V. O. W. W. wird hiemit
bekannt gemacht: Es seyen den 20. August und
6. September d. J zwey unbekannte
Mannsper=
sonen, eine in der sogenannten Engelraumau nächst
Wördern, und die andere in der Wietelau nächst
Muckendorf gefunden worden: erstere war von
mit=
lerer Statur, mit einer schwarz ledernen Hosen
weiß flanellenen Jankerl und Hemde bekleidet, aber
schon so verwesen, daß Kopf und Füsse ohne Fleisch
mithin ganz unkennbar gewesen; die leztere war
auch von mitterer Statur, und bey etlich 2o Jahr
alt, hatte schwarz braun geschnittene Haare, ein
rothzeugenes Leibel mit verschiedenen metallenen
Knöpfen, eine schwarz lederne Hosen. die an einem
Strickel statt des Hosentragers verhänget war, ein
Hemd, ein rothseidenes Halstüchel, silberfarbe
So=
ckenstrümpfe, und einen Schuh mit Bandel
gebun=
den, am kleinen Finger an der rechten Hand hatte
er einen silbernen Ring, worauf ein Herz und drey
Blumen gestochen waren Dem Ansehen nach sind sie
bey einen Schiffzug in Diensten gestanden. Die=
jenigen also, welche von diesen zwey ertrunkenen
Mannspersonen eine Wissenschaft haben, werden
hiemit ersucht, sich an das hiesige Landgericht zu
wenden.
Nachricht an Herrn Joh. Pfeifer.
Von Seiten der musikalischen Wittwen=und
Waisen=Gesellschaft zu Wien wird dem Hrn. Jo=
hann Pfeifer, Tonkünstler und Mitglied derselben
Gesellschaft, hiemit bekannt gemacht, daß, wenn
er binnen 3 Monaten von heute an seinen
resti=
renden Beytrag nicht entrichte, er eo ipso nach
den Grundregeln des Jnstituts, und nach dem
ge=
faßten Seßionsschluß vom 17. September d. J.
aus der Sozietät ausgeschlossen seyn würde. Wel=
ches demselben, wo er immer sich aufhält, zur
ge=
hörigen Nachachtung hiemit bekannt gemacht wird.
Wien den 28. September 1798.
Studenten werden in Kost gesucht.
Es wünscht jemand gegen sehr billige Bedingung
zwey oder drey wohl erzogene Studenten aufs
Zim=
mer und in Kost zu nehmen, in einer nicht weit
von beyden Gimnasien entlegenen Strasse; man
erbietet sich zugleich die sittliche Erziehung
dersel=
ben zu übernehmen. Nähere Auskunft erfährt
man im Gewölbe des Hrn. Ludwig, Buchbinders
in der Singerstrasse neben dem rothen Apfel.
Nachricht.
Von dem k. k. priv. Versatzamte wird in Folge
bestehender Verordnung einer hochlöbl k. k. ni. öst.
Landesregierung dd. 17. Oktober 1793 hiemit
be=
kannt gemacht, daß vom ersten nächst eintrettenden
Monats Oktober durch folgende fünf Wintermonate
bis letzten Februar 1799 das Versatzamt allhier in
der Früh um 8 Uhr eröffnet, und die Amtirung
allda jeden Werktag, mit Ausnahme des Samstags,
bis 2 Uhr Nachmittags ununterbrochen fortgesetzt
werden wird, die Licitationstäge ausgenomnen,
als an welchen die Licitationen in den
gewöhnli=
chen Vor=und Nachmittagsstunden wie bisher
wer=
den abgehalten werden. Dieser Anordnung zu Folge
werden die Parteyen, welche allda Geschäfte zu
besorgen haben, erinnert, sich in der Früh um so
gewisser zu gehöriger Zeit in dem Amte
einzufin=
den, und das Nöthige zu Erholung ihrer Bedirf=
nisse längstens bis 1 Uhr Nachmitags einzureichen,
auch sich nach dem allda vorgeschriebenen Unterricht
in Ansehung der guten Ordnung, und
zwecksmäs=
sigen Sicherheit zu benehmen haben, als das Amt
um 2 Uhr nachmittags gesperret, und nach dieser
Zeitfrist kein Parteygeschäft mehr angenommen
wer=
den wird. Nebstbey werden die versetzenden
Par=
teyen hiemit angewiesen, sich in der Ordnung, wie
sie im Amte erscheinen, in dem Schätzungs=Saale
mit ihren Pfändern anzustellen, und sich allda von
allem Vor=und Eindrängen, oder sonstigem
Un=
fuge zu enthalten; als sie im Nichtbefolgungsfalle
ohne allem Unterschied und Rücksicht ganz
abge=
schaft, und für diesen Tag nichts mehr von ihnen
angenommen werden wird. Gleichermassen wird
auch in Ansehung der auslösenden Parteyen die
bestehende Verordnung hiemit erneuert, vermöge
welcher die Pfandgeber gehalten sind, ihre in dem
Amte auslösende Pfänder sogleich bey der
Ueber=
nahme in dem Amte anzusehn, und sich von der
Richtigkeit des Pfandes, und der dazu gehörigen
Pfandtheile um so gewisser zu überzeugen, als der
Partey das Recht für den Abgang eines
Pfand=
theiles Klage zu führen nur in so lang
eingerau=
met wird, als das Pfand noch in den Handen der
Amtsmanipulanten sich befindet.
Weinlös=Ausschreiben
Von den gesammten Gru⟨n⟩d=Bergrecht=und Ze
hendherren zu Gumpoldskirchen, Gundramsdorf,
Traiskirchen und Pfafstäten wird hiemit den sämt
lichen Berg=Grund=und Zehendholden kund
ge=
macht, daß nach Vernehmung der Bergmeister mit
dem heurigen Weinlösen in den Gebirgen zu
Gum=
poltskirchen, Traiskirchen, Gundramsdorf und
Pfaf=
stätten den 1. October der Anfang gemacht, anbey
aber von all und jeden sich des Borlösens bey 10
Reichsthaler Straf gänzlich enthalten werden soll,
und das Vorlesen bey erheblichen Ursachen nur
ge=
gen schriftliche Bewilligung der Berg und
Zehend=
herren, und zwar bey Pfändung des Maisch, wer=
de erlaubet werden. Uebrigens haben sämtliche
Grundholden auch ihre schuldige Landesanlagen,
Dienste und Gebühren, bey Vermeidung der
ge=
hörigen Zwangsmittel, zugleich abzuführen.
Ball=Nachricht.
Unterzeichneter hat dis Ehre einen hohen Adel
und geehrten Publikum anzuzeigen, daß Sonntags
den 30. dies und Sonntags darauf den 7. Okto=
ber die letzten Bälle im Casino zu Baaden für
die=
ses Jahr abgehalten werden. Die so zahlreich als
ansehnlichen Besuche, mit welchen man ihm diesen
Sommer beehret, verbindet ihm seinen schuldigen
Dank daher abzustatten, und empfiehlt sich zu
De=
⟨ro⟩ ferneren hohen Gnaden.
Philipp O⟨tto⟩.
Gewölbveränderung.
Elisabeth Weigeth, burgerl. Handelsfrau zum
kleinen Jordan im Paternostergässel, hat ihre weisse
Waaren Hundlung am Stockimeisenplatz in das v.
Wildenauersche Haus am Eck der Goldschmiedgasse
versetzt, und führt den Schild zum Stephansthurm,
wo nachstehende Waaren um die billigsten Preise
verkauft werden: als alle Gattungen vom
Manti=
ni=und Futtertaffet; mittelschwere und
Papierat=
lat; Pequines und Batavs; Sommer=und
Win=
termanchester; Jeannettes und Nauquinets; weisse
und gefärbte Wallis; Corte, Croseveur, feine und
ordinaire Piques; weisses Kammertuch, glate, fa=
sonirte, geflickte und gefärbte Mousselines; glatte
und geblümte Organtines; fasonirte, glatte und
ge=
stickte Schleyer und Linons; feinen und ord. Ba=
tist; fasonirte und gestickte Tücheln von Schleyer,
Linon, Organtine und Mousseline; dann auch
sei=
dene und türkische, wie auch dergleichen Kopf und
Umhängschalls; Düntuch, Gaze d'Jtalie und
Cre=
pe, schwarze Krausflöre; alle Sorten feiner und
ord. Zwirn=Blond=und schwarzseidende Spitze;.
alle Gattungen Bänder; dann glatter und
gestick=
ter Giles; seidene Frauen=und Männerstrümpfe;
alle Sorten lederne und leinwandene Frauen=und
Männer=Handschuhe; Fächer, Federn, Bouquets,
Guirlandes, Modehüte, lange und kurze Mäntel;
wattirte Tüchel und Schalls; schleyerne
Neglige=
hauben, Capuchons und Haarbeutel; dann feine
Karlsbader und ord. Stecknadeln; nebst den
im=
mer abwechselnden Modewaaren.
Ankündigung
eines noch nie existirenden Balsams,
den die meisten Hrn. Wägenmaler und Lakirer
hie=
siger Residenzstadt Wien aprobirt, und zum
bestän=
digen Gebrauch nicht nur für ächt gefunden, son=
dern auch mit ihren Handschriften
unter=
zeichnet haben.
Dieser Balsam wird bey dem schwarzen Berg,
unter meinem Namen mit Erlaubniß einer k. k. ni.
öst. Landesregierung verkauft das Pfund a 1 fl.
30 kr., auch kann sich jedermann unter meiner
un=
tenstehenden Adresse an mich selbst wenden. 1)
Dieser Balsam ist zu Gebrauch aller Gumata, oh=
ne Beyseyn etwas andern, zum Fluß zu bringen,
um sie in alls Oehle oder Geister zu versetzen, und
sowohl Glanz als Lak und Spikfirnisse zu
verferti=
gen, welche nie borsten oder springen können,
ausser man streichs sie auf unansgetrocknete Farben,
gibt einen reschen Glanz, und erhält alle
Kolleu=
ren. 2) Jst er verdinnet mit Terpentinöhl, auf
Leimfarben zum Glanzfirniß zu gebrauchen. 3)
Kann auch rohes Holz, Stein oder Metal alle
Farben, die vorher in Terpentinöl gerieben, dann
auf den Stein mit ihm vermengt, angestrichen wer=
den, welches dem Porzelain ähnlich wird, wenn
es trocknet und keinen Grund braucht, auch alte
Rahmen, die vergoldet, oder andere alte Möbeln
sind in einem Tag fertig zu machen damit. 4) Las=
sen sich alle gestochene Kupfer auf Glas abziehen
wenn sie vorher im reinen Wasser geweicht werden.
5) Kann man auf Glas damit malen, wenn die
Farben vorher in Terpentinöl gerieben, und wenn
es getrocknet, so hart wird, daß es mit nichts
herab=
zulösen ist 6) Können alle gebrennte Figuren oder
Medaillone von Erden mit allen Kolleuren staffirt,
gemalen und vergoldet werden, die noch jedermann
in die größte Verwunderung gesezt, indem sie von
Porzelain kaum zu unterscheiden sind. Sollte je
mand, der diesen Balsam brauchte, nicht den hier
vorgeschriebenen Erfolg durch seine Manipulation
erreicht haben, und ihm daran gelegen seyn, ihn
zu erreichen, so erbiete ich mich, ihm in meiner
Wohnung die Practik zu zeigen, alle Freytag
nachmittags von 3 bis 6 Uhr. Bitte aber bey
al=
len Unternehnungen den Terpentin nicht zu
ge=
brauchen.
Johann Jegl,
Wägenmaler und Likirer wohnhaft
in der Leopoldstadt Anfangs der
Prat=
terallee im Hofriemerhaus im ersten
Sosk Nr. 473.
Nachricht.
Unterzeichnete haben die Ehre einen hohen Adel
und verehrungewürdigen Publikum hiemit
gehor=
samst anzuzeigen, daß in ihren
Privatbeleuchtungs=
amt am neuen Markt im v. Böckischen Haus Nr.
1130. die Beleuchtungen in den Häusern und auf
den Stiegen täglich angenommen, und um den
wohlfeilsten Preis auf das beste besorgt werden.
Auch sind alle Gattungen rein abgezogene Lein
und besonders das in Zimmern keinen Geruch oder
Dampf machende Häring=Brennöl das Pfund a
2 kr. wohlfeiler zu haben
Joh. G. Grünwald & Comp.
Waschblau.
Dieses Blau ist zu brauchen zur leinenen
Wä=
sche, Schleyer, baumwollenen Zeugen, als
Kam=
mertuch, Musselin, wollenen Strümpfen, wie auch
vorzüglich zu seidenen Strümpfen; es giebt der
Wäsche ein besonders schönes, klares, reines und
glänzendes Weiß, ohne allen röthlichen oder grauen
Schein; schadet der Dauer des Zeuges nicht im
mindesten; macht dem Zeuge im Trocknen, auch
wenn es bey der Ofenwärme geschieht, keine
Fle=
cke, noch selbige im Liegen gelb oder mürbe in den
Falten; überdem ist es sehr bequem und wohlfeil
in der Anwendung, da man mit 1 Flaschel, wel=
ches um den sehr geringen Preis von 12 kr. samt
den Gebrauchszettel zu haben ist, mehr dann 1000
grosse Hemde bläuen kann, und so im Vertälttnisß
auf andere Sachen. Eben so brauchbar ist dieses
Blau zur kleinen Hausfärberey auf Seiden, Baum=
wollen und Leinenzeug Dieses Waschblau verdirbt
nie, wenn es auch Jahre alt wird, und friert nur
dann zu Eis, wenn Wein friert, da es d⟨ann⟩ auch
nach dem Aufthauen noch völlg brauchbar ist. —
Es ist zu haben bey Joh⟨a⟩nn Otto, priv. Kunst=
händler in Wien in der Kärtnerstrasse dem
Gast=
haus zur Schwanne gegenüber im neu gebauten
Haus Nr. 1027 das Flaschel für 12 kr.
Blumenkiele und Samen.
Bey Johann Podlesny, burgerl Handelsgärtner,
in seinem Gewölbe zur englischen Gärtnerin am
neuen Markt neben der Kapuzinerpforte Nr. 1119
sind frische holländische Blumenkiele angekommen,
als Passatuten, Hyacinthen, Tazetten
Boquet⟨N⟩ar=
cissen, Jonquilien, Tulpen, Anemoni und
Aurun=
keln; und nebst Gemüs und Blumen=Saamen
von aller Gattung, um die billigsten Preise daselbst
zu haben.
Nachricht für Blumenliebhaber.
Jn Pest bey Procopius Tisek und Comp, wohn=
haft im Jesuiterhaus, sind folgende auserlesene
Blumensorten um beygesetz⟨t⟩e aussserst billige Preise
zu bekommen: I..Frühe Holländische Hyazinthen,
zum treiben im Winter, wovon die meisten schon
im December, Januar und Februar Blumen
ge=
ben, sowohl volle als einfache, blaue, rothe und
weiße; von erster Klasse das Hundert pr. 25 fl.
Rh. das Stück pr. 15 kr.; von zweyter Klasse das
Hundert pr. 15 fl., das Stuck pr. 9 kr. II.
Hol=
ländische Hyaz⟨i⟩nthen von auserlesenen Sorten, so=
wohl volle als einfache, weiße, rothe und blaue,
für kalten Grund, darunter Sorten sind, deren
Blumen die Größe eines Thalers erreichen, das
Hundert pr. 25 fl., das Stück pr. 15 kr III.
Holländische panaschirte Tulipanen, von
auserlese=
nen Farben, das Hundert pr. 15 fl., das Stück
pr. 9 kr. IV..Hundert neue Sorten von Nelken,
sowohl mit weißen und gelben, als auch aschgrauen
und kupferfärbigen Grund, und zwar Bandblumen,
Picoten, Feuerfaxe und seltene Concordien, in
den itztgedachten Grundfarben; die meisten mit
stumpfen Rosenblatt und Rosenbau. Von erster
Klasse das Stück pr 1 fl von zweyter pr. 45 kr.
V. Holländische Aurikeln 1000 Sorten, von erster
Klaffe das Stück pr 1 fl., von zweyter pr. 45 kr.
VI..Künstlich begatteter Nelkensaamen, von
weis=
len, gelben, aschgrauen und kupferfärbigen
auser=
sesenen Sorten, 100 Körner pr. 5 fl.
Tapeziererarbeit.
Bey Jgnatz Ramberger, burgl Tapezierer, in
der Teinfaltstrasse im Baron v. Wetzlarischen Haus
im Klepp⟨erst⟩alle Nr. 82 sind derschiedene englische
Kenapee, samt Sesseln, wie auch Divane, Soffen
und spanische Wände ⟨schon verfertiget⟩ um billige
Preise zu haben; auch kann jederman nach
Belie=
ben an〈…〉en, und wird auf das beßte bedienet
werden.
Ankündigung
eines neu errichteten Tischlergewölbes.
Bernhard Röcker burgerl. Tischlermeister, macht
einem hohen Adel und dem geehrten Publikum
be=
kannt, daß in seinem neu errichteten Gewölbe in
der Singerstrasse im Maurermeisterischen Hause
Nr. 886 alle Gattungen von Tischlerarbeiten nach
der neuesten Art, sowohl von in=als ausländischen
Hölzern, und von ihm eigends verfertiget, zu
be=
kommen ist. Anbey versichert er, daß niemand
getäuscht werden kann, und die Arbeit bey ihm um
den billigsten Preis zu erhalten ist, weil solche von
dem ersten Erzeuger verkauft wird. Auch werden
Bestallungen an ⟨gen⟩ommen, wo er keine Mühe
spa=
ren und nicht säumen wird alles in Kürze und auf
das beste zu verfertigen. Daher hoft er von einem
hohen Adel und dem geehrten Publikum einen
ge=
neigten Zuspruch.
Ankündigung
eines Tischler=Waaren=Lagers.
Die Kompagnie der burgl. Tischlermeister, wel=
che vorhin in der Dorotheergasse im Graf
Batter=
burgischen Haus ihr Waarenlager gehabt, selbes
aber dermal in die untere Breunerstrasse in das
Ba=
ron Spielmannische Haus Nr. 1188 versetzt hat,
macht zu wissen, deß alda die schönsten
Tischlerar=
beiten von allen Gattungen Hölzer, sowohl von
in=als ausländischen, nach Geschmack und
dauer=
haft gearbeitet, um die billigsten Preise zu finden
sind; auch kann man Bestellungen in kürzester Zeit
nach Belieben haben. Daher erbittet sich die
Kom=
pagnie von dem geehrtesten Publikum noch f⟨ene⟩ren
Zuspruch und Wohlgewogenheit.
Ankündigung
von neu verfertigter Tischlerarbeit.
Eine Compagnie bürgerl Tischlermeister hat die
Ehre einem hohen Adel, und dem
verehrungswür=
digen Publikum zu erinnern, daß sie in ihren
schon bekannten Waarenlager, im Strauchgässel
nächst der Herrengasse im Hofsatllerschen Hause
Nr 251 zu ebener Erde sowohl, als in ihren
gros=
sen Magazin im ersten Stock einen grossen Vorrath
der schönsten von ihr selbst verfertigten Arbeiten
von verschiedenen Gattung theils von in meistens
aber von ausländischen Hölzern nach dem
all⟨erneu⟩=
esten Geschmack vorräthig hat, und wird sich
im=
mer mehr bestreben durch neue geschamackvolle
Ar=
beiten sich vorzüglich auszuzeichnen, dergestalt, daß
der Kenner so wie der Nichtkenner die Reine, Zier=
de und Güte dieses Vorraths bewundern wird Eben
so verbürgt sie sich auch auf Anschaffung eines
ab=
gängigen Ar〈…〉 jedermann nach dero grösten
Zu=
friedenheit auf das geschwindeste und um die
bil=
ligsten Preise bey eigener Dafürhaftung zu
beför=
dern, wodurch sie sich den allgemeinen Beyfall
er=
werben wird.
Forte piano
Ein sehr gutes und schon gebeitztes, d⟨ann⟩
überspielte Forte piano sind in der Wollzeil
ne=
ben dem Schwibogen Nr. 829. im 2ten Stock
rechts, täglich um den billigsten Preis zu verkaufen.
Bey Johann Träg,
Kunst=und Musikalienhändler, in der
Singer=
strasse Nr. 957, sind folgende neue Musikalien
zu haben:
Beethoven 12 Var. sur l'air (Ein Mädchen oder
Weibchen) pour le Pianoforte avec un
Vio-
loncelle oblige. Nr. 6. 45 kr.
Eybler grand Quintetto per 2 Viol. 2 Viole
& Violonc. Op. 5. Nr. 1. 2 fl.
Fux 9 Var. sur l'air (O mein lieber Augustin)
pour le Violon. Nr. 2. 2o kr.
Krommer Sonate pour le Violon & Basse.
Op. 15. 45 kr.
Mozart differ. petites Pieces pour le
Piano-
forte. Nr. 2. 40 kr.
— Do⟨m⟩ Juan Opera arrangée en Quatuors.
Liv. 1. 4 fl.
Grasset Conc. pour le Violon Princ. Op. 1.
2 fl. 45 kr.
—— deto deto Op. 2. 2 fl. 30 kr.
Reicha 6 Duos pour le Violon & Violon.
Liv. 1. & 2. 4 fl.
Neubaur 3 Sonates pour le Violon & Al⟨t⟩o.
Op. 13. Liv. 1. & 2. 3 fl.
—— 18 Var deto deto Op. 14. 1 fl.
Durahd 6 Var. sur l'air (Ein Vogelfänger) pou
le Violon &c 30 kr.
— — deto deto (Die Milch ist gesünder) deto
3o kr.
— — — (Helas j'ai perdu) — 30 kr.
Wranizky 3 Duos pour 2 Flutes. Op. 33.
Liv. 1. 2 fl.
— — deto deto Op 33. Liv. 2. 2 fl.
Pleyel 3 gr. Son. pour le Pianof. avec Viol.
& Violonc. Op. 33 Liv. 3. 3 fl. 30 kr.
Mozart Hymne: Gottheit über alles, 1 fl. 8 kr.
Müller A. E. Concerto pour la Flute. Op. 16.
3 fl.
Vierling Versuch einer Anleitung zum präludiren,
24 kr.
Conrad 12 leichte Vorspiele für Anfänger im
Or=
gelspielen, 24 kr.
J. C. W. & J. G. C. 12 dergleichen Vorspiele ꝛc.
24 kr.
Seegr 8 Toccaten und Fugen für die Orgel, 1 fl.
15 kr.
Nicolai Fantasie und Fuge, 36 kr.
Intervallen Tabelle, 20 kr.
Musikalische Nachricht.
Bey Joseph Eder, Kunst=und Muskalienverleger,
zur goldenen Krone am Graben, haben bereits
die Presse verlassen:
BEETHOVEN (LOUIS VAN) Trois Sonates pour
le Clavecin ou Piano Forte. Oeuv. 10. 3 fl.
30 kr.
Püringer (Jos.) 6 Variat. pour le Clav. ou Piano
Forte, 40 kr.
Rieger (Godefredo) Pantasia per il Clav. ou
Piano Forte, 45 kr.
Auch sind folgende neue Musikalien zu haben:
Kraus (Jos.) Sinf. à grand Orchestre, 3 fl.
30 kr.
—— — Air à grand Orchestre:"Son
pie-
tosa &c." 1 fl. 30 kr.
—— — — — & Chansons, pour le Clavecin,
2 fl. 30 kr.
Pichl (Vinc.) Three Sonatas for the Piano
Forte, with an accompani for a Violin or
Plute & Violoncello. Op. 26. 3 fl. 30 kr.
Kauer Ferd. kurgefasste Generalbass-Schule
für Anfänger, 1 fl. 20 kr.
Hummel (Jean Nep.) Ariette favorite de
l'Ope-
ra (Castor & Pollux) avec huit Variat. p.
l. P. Forte, 2 Violons, 2 Fluttes trav. 2
Cors, Viole, Violoncelle & Basse, 2 fl.
Abeille, grand Trios p. l. Piano Forte avec
Viol. & Violonc. Oeuv. 20. 1 fl. 45 kr.
Bachmann, Hero und Leander, Romanze von
Burde, 24 kr.
Dahmen, 3 Quat. p. 2 Viol. Alto & Violon-
cello. Oeuv. 3. 3 fl.
Devienne, 6 Duos dialogées p. 2 Flutes.
Oeuv. 65. 3 fl.
Ducreux, 6 deti p. 2 Flutes. Oeuv. 3. 1 fl.
45 kr.
Grasset, Concerto a Violon principal avec
accomp. de 2 Viol. 2 Hautb. ou Clar. 2
Cors, Flute, Viola & Basse. Oeuv. 1. 2 fl.
45 kr.
— — Concerto a Violon principal av. accomp.
de 2 Viol. 2 Hautb. 2 Cors, Alto & Basse.
Oeuv. 2. 2 fl. 30 kr.
Hoffmann, 6 Var. p. l. P. Forte sur le Trios:
Copia si tenera de l'Opera Palmira. Oeuv. 8.
40 kr.
Kreutzer, Airs variès p. 2. Violons. Liv. 1.
1 fl. 30 kr.
Methsessel, 12 Lieder in Musik gesetzt, 1 fl. 30 kr.
Mozart, 3 Duetten aus der Oper: La Cleme⟨nz⟩a
di Tito. Die Singstimme italienisch und deutsch
in einem Klavierauszuge. Die Begleitung des
ganzen Orchesters in einzelnen Stimmen, 2 fl.
— — Scelta di scene, duetti & Arie Nr. 22.
1 fl. 30 kr.
Neubauer, 3 Trios p. Flute. Violon & Viola.
Oeuv. 14. 2 fl.
Pleyel, 6 Quat. p. Flute, Violon, Alto &
Violoncelle. Oeuv. 56. ⟨1er⟩ Partie, 3 fl.
—— 6 deti deto deto 2e Partie 3 fl.
— — 6 Trios p. 2 Violons & Violonc. Oeuv.
56. Liv. 1. 2 fl. 30 kr.
— — 6 deti deto deto Liv. 2. 2 fl. 30 kr.
— — Sinf. concertante p. 2 Violons princip.
av. accomp. de 9 Violons, Alto, Basse,
2 Hautb. 2 Cors & 2 Bassons. Oeuv. 57.
2 fl. 45 kr.
Rault, 6 Duos p. 2 Flutes. Oeuv. 3. 1 fl. 30 kr.
Struck, Grand Trios p. l. P. Forte, Violon
& Violoncelle. Oeuv. 3. 2 fl.
—— 3 Son p. l. Clav. ou P. Forte av. ac-
comp. de Flute ou Violon & Violonc. ⟨obl.⟩
Oeuv. 4. 4 fl.
Stumpf. Pieces d'harmonie p. 2 Clar. 2 ⟨Cors⟩
& 2 Basson. Neuvieme Reçueil tire de
l'Opera: Das unterbrochene Opferfest, 1 fl.
30 kr.
— — Diexieme Recueil 1 fl. 30 kr.
— — Vignetti, Caprices p. l. Violon avec le
doigte indigué par de Chiffres pour en
fa-
ciliter l'execution. Oeuv. 2. 2 fl.
Wœlfl (Jos.) Trois Sonates pour le Piano Forte.
Oeuv. 7. 2 fl. 15 kr.
Ferner:
Neue Karte der Jnsel Malta, nach den besten
geographischen Nachrichten gezeichnet 1798.
Für Zeitungs=Liebhaber, mit einer kurzen
Be=
schreibung, 12 kr.
Bey Artaria und Comp.
am Kohlmarkt, ist ganz neu zu haben:
Das Portrait
des Admiraks Sir H. Nelson.
Nach einem Originalgemälde des berühmten Orme
in Bartolozischer Manier punsirt von
J. Neidl.
Man glaubt, daß bey gegenwärtigen
Ereignis=
sen dem Publikum dieses besonders schone und
voll=
kommen ähnliche Portrait eines so grossen Mannes
angenehm seyn wird, dessen ausgezeichnete
Helden=
thaten in der Geschichte Englands Epoche machen.
Ein sehr reiner Abdruck kostet 1 fl.
Ferner sind folgende Musikalien neu erschienen:
Freund (Ph.) 8 Variations pour le Clavecin,
Op. 4. Nr. 2. 45 kr.
Mozart 1 Concerto pour le Clavecin avec
ac-
compagnement d'Orchestra. Op. 43. 3 fl.
— — 1 Sonate pour le Clavecin. Op. 44. 1 fl.
30 kr.
Haydn 1 Trio pour le Clavecin avec un
Vio-
lon & Violoncelle. Op. 8o. 1 fl. 30 kr.
— — Reçueil de trois petites pieçes faciles
& agreables pour le Clavecin, 45 kr.
Sterkel 1 Sonate pour le Clavecin avec. Vio-
lon & Violoncelle. Op. 36. 1 fl. 20 kr.
Angrisani 6 Notturni a tré Voci dedicati a
Sua Altezza Reale il Principe Augusto
Fe-
derico d'Inghilterra. Op. 2da 2 fl.
Pär 6 Variations faciles pour le Clavecin sur
un thema de Mr. Winter, 4o kr.
Pleyel 1 Sonate pour le Clavecin avec un
Violon obligée. Op. 43. 2 fl.
— 3 grandes Sonates pour le Clavecin avec
accompagnement d'un Violon & Violoncelle,
3 fl. 30 kr.
NB. Dieses Werk ist die Fortsetzung von den
schon bekannten 6 Pleyelschen grossen Sonaten, wel=
che mit allgemeinen Beyfall aufgenommen worden
sind.
Pleyel 3 Sonates Progressives pour le
Clave-
cin avec Violon. Op. 45. 2 fl. 30 kr
—— 3 deti per deto. Op. 46. 2 fl. 30 kr.
M. Haydn Hochamt mit 4 Singstimmen, 2
Hörnern, und der Orgel, 1 fl. 30 kr.
Trauer-Cantate zur Begräbnissfeyer Sr. königl.
Majestät von Preussen Friedrich Wilhelm II.
von Herkloth, in Musik gesetzt von F. X.
Himmel, 9 fl.
Bey Johann Otto,
priv. Kunsthändler in Wien, in der Kärntnerstrasse,
dem Wirthshaus zu der weissen Schwanne
gegen=
über, sind nebst mehreren Kupferstichen, Landkar=
ten, Farbentusche, feine Chinesertusche, Pastelfar=
ben, chimische Farben, Pinseln. Elfenbein für
Mi=
niaturmaler, Visitbillets, Wünsche zu
Namens=
tägen u. d. gl. auch zu haben:
Jdeen für Herrschaften, im besten Geschmack ihre
Bediente, Kutscher, Jockey, Laufer, Jäger, Hus=
saren ꝛc. zu bekleiden, quer fol. mit 16 sehr fein
illum. Figuren. London 1798. 4 fl 45 kr.
Wagenzeichnung (neueste Englische) sehr fein
il=
lumimirt und lakirt, mit dem verjüngten Maßstab,
so, daß sich jeder Wagner genau darnach richten
kann, quer fol. 12 Blatt, 9 fl.
Der Blumenzeichner, für Damen, welche sticken,
und bunt ausnähen, oder die Kunst erst erlernen
wollen, in 4to mit 22 Kupfertafeln, 13 davon bunt
ausgemalt mit genauer Beschreibung, 4 fl. 45 kr.
Der Blumenzeichner, für Damen, zweyter Theil,
mit 32 Kupfertafeln, davon 16 bunt ausgemalt,
mit genauer Beschreibung, 5 fl. 15 kr.
Zeichenbuch für Liebhaber der freyen
Handzeich=
nung, oder gründliche und vollkommene Anweisung
zum Zeichnen, mit 40 Kupferplatten, quer fol.
3 fl. 30 kr.
Zeichenbuch für Liebhaber der freyen
Landschafts=
zeichnung, worin die Anfangsgründe derselben nach
einer leichten und kurzen Art gezeigt werden, mit
4o Kupferplatten, quer fol. 3 fl. 30 kr.
Gründliche und vollkommene Anweisung zum
Zeichnen, und kunstmässige völlige Ausarbeitung
menschlicher Statur, männlich und weiblichen
Ge=
schlechts, vom Kind bis ins hohe Alter, nach allen
Gliedmassen bis auf ganze Figuren, quer fol. in
74 Kupferplatten, 5 fl.
Blumenbuch, zum Nutzen und Vergnügen, mit
Mustern zum Sticken und Nachzeichnen, als
ein=
zelne Blumen, ganze Bouquets, Guirlanden, fein
illuminirt, quer fol. 2 fl. 15 kr.
Verschiedene Landschaften, für die Jugend zum
Nachzeichnen, das Heft mit 12 Kupferplatten in
einem schönen Umschlag 4o kr.
A. B. C=Büchel in fünf Sprachen, als deutsch,
lateinisch, französisch, italienisch, und böhmisch, mit
wohl ausgesuchten passenden Vorstellungen zum
Ver=
gnügen der lernenden Jugend, in 24 Kupferplatten
schön illuminirt, gr. 8. 1 fl.
A=B=C=Büchel für die Jugend, mit grosser
Schattir=und emblematischen Buchstaben, nebst
beygefügten Vignetten, in 24 Kupferplatten schön
illuminirt, 8. 4o kr.
Magisches Bilderspiel, sehr angenehmes und
un=
terhaltendes, dermittelst dessen man eine von der
Ge=
sellschaft in Gedanken ausgewählte figürliche Sache,
als zum Beyspiel eine Rose, einen Elephanten und
dergleichen, was sich die andere Person in
Gedan=
ken gemerkt, sogleich errathen kann. Das Spiel
ist in Kupfer gestochen, sauber illuminirt, und in
einem schönen Futeral sammt Unterricht, 30 kr.
Magisches Frag und Räthselspiel. Dieses Spiel
ist gewiß eine der auffallendsten, und am meisten
Bewunderung erregende Belustigung, und
verur=
sachet deswegen viele Unterhaltung in
Gesellschaf=
ten. Jn einem schönen Futteral sammt Unterricht,
24 kr.
Geheimnißvolles Sentenzenspiel, eine angenehme
Unterhaltung in vergnügten Gesellschaften, in einem
schönen Futteral sammt Unterricht, 24 kr.
Sprüchwörter. Gedankenspiel, eine nützliche und
orakelmässige Gesellschaftsunterhaltung, 30 kr.
Da man bey diesem Spiele das Nützliche mit
dem Angenehmen zu verbinden suchte, und auf lau=
2956
ter sinnreiche und im menschlichen Leben oft
vor=
kommende Spruchwörter Rucksicht genommen; so
ist solches vorzuglich Lehrern und Hofmeistern bey
jungen Herrschaften zu empfehlen, die nicht nur
ihre Zöglinge zur Erholung nutzlich damit
unter=
halten, sondern auch manches Sprüchwort
deutli=
cher erklären, und manche moralische Lehre zu
ei=
ner edeln Sitten=und Herzensbildung daraus
her=
leiten können.
Frag. und Antwortspiel, bestehend aus 100
Kar=
ten sammt Schuber, in dreyerley Sprachen, näm=
lich deutsch, französisch, und italienisch, 30 kr.
A- B- C-Spiel zur angenehmen ⟨s⟩owohl als
nütz=
lichen Unterhaltung, mit deutschen und lateinischen
Buchstaben, nebst beygesetzten Vigneten in 24
ein=
zelnen fein illuminirten Kartenblättern, in
Schu=
ber, 2o kr.
Lotteriespiel, sehr genau berechnetes, zum
häus=
lichen Vergnügen für Jedermann, mit 12 auf
Pap=
pendeckel aufgezogenen Blättern, in Schuber, wo
auf jedem 9o auf verschiedene Arten vesetzte
Num=
mern sind, sammt 90 Kugeln mit so viel Num
mern, einem schönen Beutel und Gläschen, 1 fl.
4o k.
Landkarten.
Türkisches Reich in Europa, Asien, und Afrika,
20 kr. Egypten, 20 kr. Ostindien, 2o kr. Die
Jnsel Malta, Goza, und Comino, 20 kr. Erd=
globus, 15 kr. Europa, Asien, Amerika, und
Afrika jedes 15 kr. Meerenge bey Gibraltar mit
dem Prospekt, 2o kr. Königreich England, Schott=
land und Jrrland, 2o kr. Frankreich 2o kr. Hol=
land, 20 k. Frankreich groß, in 9 Blatt, 3 fl.
Bayern, in 4 Blatt, 2 fl. Postkarte von ganz
Deutschland und den angrenzenden Ländern, in
Schuber, 45 kr.
Jmmerwährender Kalender. Dieser
Kalen=
der ist durchaus in Kupfer gestochen, auf starken
und feinen Papendeckel aufgezogen, und vermittelst
einer mechanischen und beweglichen Einrichtung zum
immerwährenden Gebrauch da er allzeit nach
ei=
ner leicht zu machenden Wendung wieder neu ist,
so zwar, wenn en den letzten Tag in diesem Jahr
anzeigt, auch schon zugleich den ersten Tag des
kommenden neuen Jahrs mit anzeigt, 45 kr.
Farben u. d. gl.
Extra feinen chinesischen Tusch, das Stück 1 fl.
30 kr.
Feine Farbentusche in Sortiment von 12
Stü=
cken, in einem schönen Küstel 45 kr.
Einzelne feine Farbentusche, von allen Farben,
das Stück 6 kr.
Farbenküstel mit Muscheln für Kinder, 10 kr.
Carmin, Chymischblau, Clymischgrün, Chy=
mischroth, Chymischbraun, Ultremarine, in
Gra=
⟨u⟩en à 3 kr.
Pastel Farben, in Sortiment und einzeln, das
Stück 3 kr.
Ganz feine Bleystiften, so gut wie die
Engli=
schen, das Stück 12 kr.
Elfenbeinene Platel zur Miniaturmalerey, in
verschiedener Grösse, um billige Preise.
Jn der Dollischen Buchhandlung,
am Stephansplatz im deutschen Hause, ist ganz neu
zu haben:
Wanderungen
und Spazierfahrten in die Gegenden um Wien
9tes Heft, enthält Dornbach.
8 1798. broschirt 7 kr. Alle 9 Hefte 2 fl. 33 kr.
Worte einer edlen Mutter
an den Geist und das Herz ihrer To⟨t⟩ter. Nebst
einem Anhange über weibliche Seelengrösse.
Von Prof Heydenreich Mit 1 prächtigen Titelkupf.
12. Leipzig. 1799. brosch. 30 kr.
Hermann und Dorothea.
Von J. W von Göthe. 8 Berlin. 1798. br. 30 kr.
Alme,
oder ägyptische Märchen. Vom Verfasser des
Walter von Montbarry.
3 Bändchen. Mit prächigen Kupf. u. Vign.
12. 1798. brosch. 2 fl. 15 kr.
Mercier
über die Einsamkeint und ihren Einfluß auf Geist
und Herz. Nach Zimmermann; mit
psychologi=
schen Reflexionen von Heydenreich.
Mit einer prächtigen Vignette. 8. 1799. 45 kr.
Theobalds Morgengabe für seine Enkeltochter
Pau=
line Ein Buch für deutsche Töchter in der Zeit
der Liebe und des Frohsinns. Von J. D.
Schmiedtgen. Mit Titelkupf 8 Leipz 798. 2 fl.
Reinhards Lieder der liebe und der
Einsam-
keit, zur Harfe und um Klavier zu singen.
Mit Titelkupf. 4. 798. brosch. 3 fl.
Meissner (A. G.) historisch-malerische
Dar-
stellungen aus Böhmen. Mit vielen illum.
Kupfertaf. 4. Prag 798. gebunden 9 fl.
Kamilla Ein Bemälde der Jugend. A. d. Engl.
der Frau d'A〈…〉y. Mit Vorrede von J. R.
Forster. 4 Theile mit Kupf. 8. Berlin. 798.
7 fl. 30 kr.
Jn der Edlen v. Trattnerschen
k. k. Hof Buchhandlung sind folgende neue Artikel,
so die Presse verliessen, zu haben:
Alter (F. C) Ueber Georgianische Litteratur.
Mit einem Kupfer. 8. Wien 1798. 30 kr.
Chenots (Adam))der Medizin und Philosophie
Doctors, gewesenen königl. Sanitäts Physicus
in Siebenbürgen, hinterlassene Schriften über
die ärztlichen und ⟨politi⟩schen Anstalten bey der
Pest⟨seuche⟩. gr. 8. Wien 798. 30 kr.
Halle (J. S.) Fortgesetzte Magie, oder die
Zau=
berkräfte der Natur, so auf den Nutzen und die
Belustigung angewendt worden. Mit 7
Kupfer=
tafeln 1oter Theil. gr. 8. Wien 798 2 fl 15 kr.
Richter (A. O) Anfangsgründe der
Wundarzney=
kunst. 3ter Band gr 5 Wien 798. 1 fl. 51 kr.
Sammlung der bischöflichen Hirtenbriefe in dem
ehemaligen Venetianer Staate bey dem
Ein=
marsche der k. k Kruppen. gr. 8. Wien 798.
24 kr.
Triesneker (F. de Paula) Ephemerides astro-
nomicæ Anni 1799 ad Meridian. Vindob.
med. 8. 798. 1 fl. 30 kr.
Ferner sind zu haben:
Gretsch (A.) Fastenpredigten. 2 Theile. gr. 8. Wien
3 fl.
— — Sonntagspredigten. 3 Theile. gr. 8.
⟨das.⟩ 4 fl. 30 kr.
Der 4te und resp. letzte Theil dieser
belieb=
ten Sonntagspredigten ist unter der Presse.
Bey Franz Joseph Rögl,
Buchhändler, Anfangs der Singerstrasse, dem
ro=
then Apfel gegenüber, ist ganz neu zu haben:
Kurze geographisch=und historische
Beschrei=
bung, der durch den Friedensschluß von
Campo Formide an Oesterreich gelangten
Venezianischen Länder und Städte. Jta=
liänisch und Deutsch. Kostet ungebunden 51 kr.
Der Endzweck und Nutzen dieser Schrift is
mancherley. Der Oesterreichische Patriot wird mit
der Lage, den Merkwürdigkeiten, Produkten ꝛc.
der seinem Vaterland nunmehr einverleibten
Vene=
zianischen Staaten bekannt; er findet darinn eine
möglichst genaue Beschreibung folgender Städte und
Inseln: Arbe, Bassano, Belluno, Brazza, Capo
d'Jstria, Castelnovi, Cattaro, Che⟨rs⟩o; la Chiusa,
Cividal, Curzola, Este, Feltre, Liesina, Ma⟨car⟩=
sar, Mestre, Murano, Osero, Padua, P⟨og⟩o,
Pa⟨l⟩ma, Pola, Rovigo, Rovigno, Sebenico,
Spalatro, Trau, Treviso, Udine, Venedig, Ve=
rona, Vicenza, Zara und einer großen Menge
kleinerer Städte, Marktflecken, Jnseln, Seen und
Flüses. — Der Kaufmann wird mit den vielen und
kostbaren Produkten, die darin angezeigt werden,
bekannt. — Dem Gelehrten und Reisenden bietet
diese Schrift ein weites Feld dar, in Ansehung
der Kunftwerke und Naturseltenheiten, letzterem
wird sie als Handbuch auf seinen Reisen treffliche
Dienste leisten. — Da es auch an Hilfsbüchern
di⟨e⟩ser Art besonders in diesen beiden Sprachen,
ein großer Mangel ist, so haben die
Sprachlernen=
den, um nicht ewig in den ermüdenden Gramma=
tiken zu stecken, eine angenehme Abwechslung,
und können daran doppelten Nutzen schöpfen.
Endlich kann es auch der erwachsenen deutschen und
italiänischen Jugend statt eines lehrreichen Lesebuchs,
wo ihr der Versand geschärft, und ihre Begriffe
erweitert werden, dienlich seyn.
An Lese=Liebhaber von Ritter=und
Geistergeschichten.
Da nunmehr die fünfte ganz neue
Originalgei=
stergeschichte unter dem Titel: Der zum Schutze
treuer Liebenden bestimmte Geist, mit
Er=
scheinung der täglichen hal⟨v⟩en Bögen bereits mit
dem Drucke vollendet worden, so wird anmit die
sechste ganz neue Orignal Ritter=und
Geisterge=
schichte aus dem zwölften Jahrhunderte allen
Lese=
liebhabern zur täglichen Abnahme unter folgendem
Titel angekündiget:
Der nach dem Tode erfüllte Schwur.
Von dieser neuen Original Ritter=und
Geister=
geschichte ist wieder täglich bis zur gänzlichen
En=
digung derselben (Sonn=und gebotene Feyertage
ausgenommen) um 11 Uhr ein halber Bogen auf
schönen Schreibpapier mit gut lesbaren Lettern
ge=
druckt, um 1 Kreuzer in folgenden bestimmten
Gewölbern abzuholen: Bey Hrn. Schulmeister,
bürgerl. Buchbinder, in seinem Gewölbe in der
Grünangergasse, in der vorhin gewesten
Juristen=
schule, als Hauptverleger. Bey Hrn. Pizzala,
Tabaktrafikanten, am Graben bey dem goldenen
Engel Jn dem Tabakgewölbe nächst dem
Stu=
benthor Jn dem Tabakgewölbe im Burgerspital,
von den Augustinern gegenüber, bey Hrn Hiß.
Jn dem Tabakgewölbe am Kohlmarkt, von den
Michaelern gegenüber. Bey Hrn Riedl, bürgl.
Buchbinder, nächst dem Schottenthore. Bey Hrn.
Hofer, dem Aeltern, bürgerl. Buchbinder, im
Cur=
rentgassel. Bey Hrn Müller, bürgerl. Buchbin=
der, im Kothgassel, und in dem Tabak=und
Lot=
teriegewölb beym Kamel auf dem Lichtensteg.
Da nach Endigung der Geschichte der
Verkaufs=
preis wieder um ein Merkliches erhöhet werden wird,
so belieben jene Liebhaber welche sie um einen
wohlfeilern Preis zu erhalten wünschen, in die
tägliche Abnahme einzutretten.
Auch sind noch in obenbestimmten Gewölbern
von folgenden bereits schon erschienenen ganz ne⟨u⟩en
Origi⟨n⟩al Ritter=und Geistergeschichten noch
comple=
te Exemplare um beygesetzte Preise zu bekommen:
Der zum Schutze treuer Liebenden bestimmte
Geist, eine Original Geistergeschichte, 8 Wien,
1798. 2〈…〉6 Seiten stark, broschirt 4o kr.
Der Burggeist in dreyfacher Gestalt, eine
Ori=
ginal Ritter=und Geistergeschichte aus dem zwölften
Jahrhunderte, mit illum. Titelkupf. 8. das. 1798.
111 Seiten stark, broschirt 34 kr.
Die Zauberkette, eine ganz neue Original
Gei=
stergeschichte aus dem fünfzehnten Jahrhunderte,
mit schönen Titelkupf. 8. das. 1798. 76 Seiten
broschirt 24 kr.
Der böse und doch gut handelnde Geist, eine
Original Ritter=und Geistergeschichte aus der
Vor=
zeit, mit schönen Titelkupf. 8. das. 1798. 140
Sei=
ten stark, broschirt 4o kr.
Der durch sieben gute Handlungen erlöste Geist,
eine Original Ritter=und Geistergeschichte aus dem
zwölften Jahrhunderte, mit schönem Titelkupf. 8.
das. 1798. 20 Seiten stark, broschirt 48 kr.
Alle auf schönen Schreibpapier mit gut lesbaren
Lettern gedruckt.
NB. Wenn sowohl hiesige als auswärtige Titl.
Herren Buchhändler oder andere Liebhaber auf
Speculation mehrere Exemplare gegen baare
Be=
zahlung mitsammen nehmen wollten, erhalten
40 per Cent Rabat, und haben sich dieserwegen
einzig und allein an oben genannten Hrn. Johann
Schullmeister zu verwenden.
Bey Joh. Georg Edlen v. Mößle,
Buchhändler, am Graben im Hofrath v. Koller=
schen Haus Nr. 1212, ist zu haben:
Beschreibung (turze geogr. histor) der an
Oester=
reich gelangten Venezianischen Länder und Städte.
8. Triest 798. 51 kr.
Tham (Karl Jgn) böhmische Grammatik zum
Ge=
brauche der Deutschen. 8. Prag 798. 1 fl. 15 kr.
Wanderungen (die) des Ritter Eckberts von
Klau=
senthal. Scenen aus der Geister=und Vorwelt.
Vom Verfasser des schwarzen Ritters. 2 Thle.
m. K. 8. Krems 798. 1 fl. 40 kr.
Der Zauberer Angelion in Elis. Ein Geschichte
seltsamen Jnhalts. 8 Berlin 799 30 kr.
Gotthold, oder der christliche Leser im Buche der
Natur. Ein Erbauungsbuch für den gemeinen
Mann. 2 Thle. 8. München 798. 1 fl. 24 kr.
Prändl (Joh. Georg) Meßkunde für die Jugend,
mit 2 Kupf. gr8. München 798. 24 kr.
Briefsteller (Wiener) für alle Fälle des
geselslchaft=
lichen Lebens, nebst einer gründichen Anleitung
die im gemeinen Leben nöthigen
Geschäftsauf=
sätze, als Bittschriften, Kontrakte, Handlungs=
und Wechselbriefe, Schuldverschreibungen, Te=
stamente u. s. w. ohne Zuziehung eines
Rechts=
gelehrten selbst verfassen zu können. 8. Wien 798.
45 kr.
Joh. Christ. Adelungs, sächsischen